Verfahren zur Herstellung von haltbaren Formlingen aus fettfreiem Pflanzenlecithin. Die Erfindung bezieht sieh auf ein Ver fahren zur Herstellung von haltbaren Form- ling-en aus fettfreiem Pflanzenleeithin, wobei letzteres aus Rolileeithin unter Verwendung eines Fettlösungsmittels gewonnen wird.
Bei der Extraktion verschiedener Öl- fi-iiclite, wie beispielsweise von Sojabohnen, ,wird als Nebenerzeugnis ein Robleeithin ge- @@-onnen,
das durchschnittlich etwa 60% Leei- tliiii und etwa 40% Rohöl enthält. Für man- che technische Zwecke ist ein derartiges Rohöl einhaltendes Produkt nicht verwendbar. Nur ein reines Pflanzenleeithin,
das vor allem voll- kommen frei von Rohölbeimengungen ist, hat. einen _:rösseren technischen Wert.
Das ölhaltige Rohlecithin muss daher ent- ölt erden. Naeli den bisher bekannten Ver fahren wird das ölhaltige Rohleeithin in der 1lauptsache dadurch entfettet,
dass man das selbe mit einem Fettlösungsmittel wie Ace ton in einer Mischinasehine mit einem im Hinblick auf die teigartige Konsistenz des Tohlecithins lan-samlaufenden Rührwerk (etwa 30 bis 70 Umdrehungen pro Minute etwa 1 bis ? Stunden lang verrührt, danach den mit öl gesättigten Acetoneztrakt von der :
im Boden sieh absetzenden teigartigen Leei- tliinniasse abgiesst. und durch mehrmaliges Verrühren mit frischem Aceton die Extrak f ion in der beschriebenen Weise so lange wie- (lerholt, bis sieh kein Öl mehr in Aceton löst.
Je mehr jedoch bei diesem Verfahren die Ent ölung fortschreitet, um so konsistenter wird die teigartige Lecithinmasse, so dass das Lö sungsmittel am Schluss nur noch unvollkom= men nvisehen die fest aneinanderhaftenden Lecithin- und Ölteilchen eindringt. Nach die sem Verfahren lässt sich daher eine restlose Entölung des Lecithins nicht erreichen.
Trotz stundenlanger Behandlung des Lecithins mit Aceton in der langsam rotierenden Misch maschine enthält das Lecithin kleinere Bei mengungen an Rohöl. Der Wert des Lecithins wird aber selbst durch solche kleinen Bei mengungen von Rohöl nicht unerheblich be einträchtigt. Es kommt hinzu, dass derartige Beimengungen von Rohöl die klebenden Ei genschaften des Lecithins erhöhen und da durch seine maschinelle Verformung zwecks Dosierung des Lecithins erschweren.
Das erfindungsgemässe Verfahren be zweckt nun, die genannten Mängel bei gleich zeitiger Verkürzung der Extraktionsdauer zu beseitigen. Es ist dadurch gekennzeichnet, da.ss man das Rohlecithin mit mindestens dem 4fachen Gewicht an Fettlösungsmittel in einem hochtourigen Rührwerk zu einer Emul sion aus Leeithin in Öl und Fettlösungsmit tel eniulgiert, danach die gebildete Suspension sich absetzen lässt, das mit Öl gesättigte Löse mittel von der in Pulverform abgesetzten Leci- thinsehieht abtrennt,
das pulverförmige Leci- thin mit frischem Lösungsmittel mehrmals verrührt und das nun ölfreie Pflanzenlecithin in aufgelockerter Struktur in dünner Schicht trocknet, mit plastifizierenden Stoffen ver mischt und verformt. Das erfindungsgemässe Verfahren kann vorteilhaft in folgender Weise ausgeführt werden: Zum Beispiel 20 kg R.ohlecithin wer den mit mindestens dem 4fachen Gewicht, beispielsweise mit 100 Liter, Aceton in eine schnelläufige Emulsionsmaschine gebracht, deren Rührwerk mit 1500 bis 3000 Umdre hungen in der Minute umläuft.
Durch das ausserordentlich schnellaufende Rührwerk und durch das Vorhandensein einer im Verhältnis zum Lecithingewicht etwa 4- bis 5fachen Aee- tonmenge bildet sich schon nach einigen Mi nuten (etwa 5 bis 7 Minuten) eine stark volu minöse Leeithin-in-Öl-Aceton-Emulsion, so dass infolge der stark vergrösserten Oberfläche jedes Teilehen des Rohleeithins in kürzester Frist intensiv mit dem Lösungsmittel in Be rührung kommt.
Meist schon nach etwa 5 bis 7 Minuten dauerndem Rühren in der hoch- tourigen Emulsionsmaschine ist das Aceton mit Öl gesättigt.
Die Emulsionsmaschine wird alsdann still gesetzt und das mit Öl gesättigte Aceton von der sich nunmehr in Pulverform absetzenden Lecithinsehieht abgegossen. Zur vollständigen Entfettung des Leeithins wiederholt man die Extraktion jeweils unter Zusatz der entspre chenden Menge frischen Acetons, etwa noch 2-3mal, wonach das Lecithin nach Abgiessen der Acetonextrakte vollkommen ölfrei ist.
Das vollkommen entfettete Pflanzenleci- thin bedingt auf Grund seiner höheren Kon sistenz gegenüber dem noch fetthaltigen und daher weicheren Pflanzenlecithin ein anderes Verfahren, um es von dem aufgenommenen Lösungsmittel zu befreien.
Wenn man das vollkommen entölte Leeithin wie bei dem bis herigen Troeknungsverfahren in etwa 6 bis 8 mm dicker Schicht auf Trockenplatten ge strichen zum Heraustreiben des Lösungsmit tels trocknen würde, würde sich bald nach Beginn der Trocknung wegen der festeren Konsistenz des fettfreien Leeithins an der Oberfläche der Leeithinsehicht ein trockener, fester Lecithinfilm bilden, der die restlose Verdunstung des Acetons aus den darunter befindlichen Schichten stark behindern würde.
Das vollkommen entfettete Leeithin kann da- gegen in dünner Sehieht, vorzugsweise von nur 1 bis 2 mm Dicke, und in aufgelockerter Form auf Trockenplatten ausgebreitet werden, wenn die steife Leeithinmasse in eine körnige Gries- oder Plättchenform überführt wird, was durch Zerkleinern mit Hilfe einer Sieb reibe oder einer ähnlichen Maschine geschehen kann.
Durch diesen Verarbeitungsprozess, der das Volumen der Leeithinmasse stark vergrö ssert und hierbei dessen Temperatur erhöht, verdunstet bereits eine erhebliche Menge des in der Leeithinmasse enthaltenen Lösungsmit tels. Bei der nun vorhandenen lockeren Struk tur des Trockengutes kann das restliche Lö sungsmittel ans den feinkörnigen Lecitin- teilchen in jedem Trockenapparat schnell und vollkommen entfernt werden.
Das vollkommen entfettete, getrocknete Pflanzenleeithin hat nun eine wachsartige, sehr feste und daher nicht plastische Konsi stenz angenommen, die eine maschinelle Ver- formung@nvecks Dosierung kaum ermöglicht. Das unplastisehe, fettfreie Pflanzenleeithin wird nun zwecks Erleichterung der Dosierung dadurch in eine plastisch geschmeidige Form gebracht, dass man eine Alkohollösung mit.
einem geringfügigen Zusatz ätherischen Öls herstellt; viele ätherische Öle weisen nämlich ein starkes Lösungsvermögen für Pflanzen] eci- thin auf. Da Pflanzenlecithin in der Haupt sache aus Colaminlecithin besteht, ist es in reinem Alkohol nur schwer löslich, während beispielsweise das Chohnlecithin des Eigelb in Alkohol leicht löslich ist.
Um das wachs artige, feste Pflanzenleeithin in eine plastische und damit leicht verformbare Form zu brin gen, kann man es in einer Knetmaschine unter Zusatz von 5-6 % Alkohol vermischen, dem etwa 0,2% ätherisches Öl, wie beispielsweise Orangen- oder Pfefferminzöl, bezogen auf das Lecithin, zugesetzt werden.
Es bildet. siele dann nach etwa 10 Minuten in der uIisch- maschine durch Zusatz des mit. ätherischem Öl vermischten Alkohols eine homogene, weichplastische Leeithinmasse, die nunmehr, ohne zu kleben, leicht maschinell zu Form- lingen, wie Würfeln, Stäbehen, Kugeln und dergleichen, verformt werden kann. Das Ver- fahren besitzt gegenüber der bisher angewen deten Lecithinherstellungsmethode wesent- lielie Vorteile.
Durch Anwendung einer Emul- sionsextraktion wird eine vollkommene Ent- tettung des Pflanzenlecithins unter gleich zeitiger wesentlicher Verkürzung der Extrak tionsdauer erzielt.. Auch die Trocknung und Verformung des vollkommen entfetteten Pflanzenleeithins ist wesentlich verbessert.
Han erhält ein reines Leeithin ohne klebende 1?igensehaften, welches wegen seiner zellper- nieablen Eigenschaften für viele technische Zwecke. wie z. B. vorteilhaft zum Weiehger- ben von Handschuhleder, verwendet werden kann.
Ausserdem ist. auf das starke Quellungs- t-ermögen und die starken hpgroskopisehen I:igensehaften von reinem Lecithin zu ver weisen, die solches Leeithin zu einem hervor ragenden Emulgator für Fette aller Art machen.
Process for the production of long-lasting moldings from fat-free vegetable lecithin. The invention relates to a process for the production of long-lasting formulations from fat-free vegetable lead, the latter being obtained from rolileeithin using a fat solvent.
In the extraction of various oil fi-iiclites, such as soybeans, a Robleeithin is produced as a by-product,
which contains an average of about 60% pipeline and about 40% crude oil. Such a crude oil-compliant product cannot be used for some technical purposes. Just a pure plant guide,
which, above all, is completely free of crude oil admixtures. a _: greater technical value.
The oil-containing raw lecithin must therefore be de-oiled. According to the previously known process, the oil-containing Rohleeithin is mainly degreased by
that one stirs the same with a fat solvent such as acetone in a mixed kinase with a slow-running agitator (about 30 to 70 revolutions per minute for about 1 to 1 hour, then the oil-saturated acetone extract of of the :
In the bottom you can see the settling dough-like linseed sauce. and by repeated stirring with fresh acetone, the extraction is repeated in the manner described until no more oil dissolves in acetone.
However, the more the de-oiling progresses in this process, the more consistent the dough-like lecithin mass becomes, so that the solvent only imperfectly penetrates the firmly adhering lecithin and oil particles. A complete de-oiling of the lecithin cannot therefore be achieved with this method.
Despite hours of treatment of the lecithin with acetone in the slowly rotating mixing machine, the lecithin contains small amounts of crude oil. The value of the lecithin is not insignificantly impaired even by such small admixtures of crude oil. Added to this is the fact that such admixtures of crude oil increase the adhesive properties of the lecithin and make it more difficult due to its mechanical deformation for the purpose of metering the lecithin.
The inventive method is now intended to eliminate the shortcomings mentioned while reducing the extraction time. It is characterized in that the crude lecithin is emulsified with at least 4 times the weight of fat solvent in a high-speed stirrer to form an emulsion of leeithin in oil and fat solvent, after which the suspension formed is allowed to settle, the solvent saturated with oil from the lecithin, which is deposited in powder form, separates
the powdered lecithin is stirred several times with fresh solvent and the now oil-free vegetable lecithin is dried in a loosened structure in a thin layer, mixed with plasticizing substances and shaped. The inventive method can advantageously be carried out in the following way: For example, 20 kg R.ohlecithin who put at least 4 times the weight, for example 100 liters, acetone in a high-speed emulsion machine, the agitator rotates at 1500 to 3000 revolutions per minute .
Due to the extremely high-speed agitator and the presence of about 4 to 5 times the amount of acetone in relation to the lecithin weight, a very voluminous Leeithin-in-oil-acetone emulsion is formed after a few minutes (about 5 to 7 minutes). so that as a result of the greatly enlarged surface, each part of the raw tube comes into close contact with the solvent in the shortest possible time.
Usually after about 5 to 7 minutes of stirring in the high-speed emulsion machine, the acetone is saturated with oil.
The emulsion machine is then shut down and the acetone, saturated with oil, is poured off from the lecithin, which is now deposited in powder form. To completely degrease the Leeithin, the extraction is repeated with the addition of the appropriate amount of fresh acetone, about another 2-3 times, after which the lecithin is completely oil-free after the acetone extracts have been poured off.
The completely defatted vegetable lecithin, because of its higher consistency compared to the still fatty and therefore softer vegetable lecithin, requires a different process to free it from the absorbed solvent.
If the completely de-oiled Leeithin were to be dried in a 6 to 8 mm thick layer on drying plates, as in the previous drying process, to drive out the solvent, the solid consistency of the fat-free Leeithin would appear on the surface soon after drying began Leeithinsehicht form a dry, solid lecithin film, which would hinder the complete evaporation of the acetone from the layers below.
The completely defatted Leeithin, on the other hand, can be spread thinly, preferably only 1 to 2 mm thick, and in a loosened form on drying plates, if the stiff Leeithin mass is converted into a granular semolina or platelet form, which is achieved by crushing with the help of a Sieve grater or a similar machine can be done.
As a result of this processing, which greatly increases the volume of the Leeithin mass and thereby increases its temperature, a considerable amount of the solvent contained in the Leeithin mass evaporates. With the loose structure of the dry goods now available, the remaining solvent on the fine-grained lecithin particles can be removed quickly and completely in any drying apparatus.
The completely defatted, dried vegetable lead has now assumed a waxy, very firm and therefore not plastic consistency, which hardly enables mechanical deformation @ nveck's dosage. The non-plastic, fat-free plant lead is now brought into a plastic, pliable form in order to facilitate dosing by adding an alcohol solution.
Manufactures a minor addition of essential oil; Many essential oils have a strong dissolving power for plants] ecithin. Since vegetable lecithin mainly consists of colamine lecithin, it is only sparingly soluble in pure alcohol, while the chohn lecithin of egg yolk, for example, is easily soluble in alcohol.
In order to bring the waxy, solid plant lead into a plastic and thus easily deformable form, it can be mixed in a kneading machine with the addition of 5-6% alcohol, which is about 0.2% essential oil, such as orange or peppermint oil , based on the lecithin, can be added.
It educates. Then after about 10 minutes in the mixing machine by adding the. alcohol mixed with essential oil creates a homogeneous, soft plastic Leeithin mass, which can now easily be shaped by machine to form objects such as cubes, sticks, balls and the like without sticking. The process has significant advantages over the previously used lecithin production method.
By using an emulsion extraction, a complete defatting of the vegetable lecithin is achieved while at the same time a significant reduction in the extraction time. The drying and deformation of the completely defatted vegetable lecithin is also significantly improved.
Han receives a pure Leeithin without sticky properties, which because of its cell-permeable properties is used for many technical purposes. such as B. can be used advantageously for tanning glove leather.
Also is. to refer to the strong swelling and the strong hpgroscopic properties of pure lecithin, which make such leeithin an excellent emulsifier for fats of all kinds.