Dampferzeugungsanlage. An moderne Dampferzeuger werden heute normalerweise grössere Anforderungen ge stellt als an ältere Konstruktionen dieser Art. Unter anderem wird ein kleiner Raumbedarf, speziell eine niedere Bauhöhe verlangt, um so die Baukosten für den Kesselraum zu ernied rigen. Dies bedingt einen grossen Wirkungs- grad der Heizfläche. Endlich sollte mit mög lichst wenig Mauerwerk auszukommen sein, und dieses sollte durch mit Wasser gekühlte Röhren geschützt werden.
Heute werden diese Forderungen am besten durch Wasserrohrkessel mit zwang läufigem Wasserumlaiü erfüllt. Bei dieser Art von Dampferzeugern werden das Wasser und der Dampf durch Pumpen in den Siederohren vorwärtsgedrückt.
Diese Röhren, welche in den älteren Was serrohrkesseln mit natürlichem Umlauf ver wendet wurden, besassen einen ziemlich gro ssen Durchmesser (80-110 mm) und waren gerade oder nur leicht gebogen. In Dampf erzeugern mit zwangsweisem Wasserumlauf werden sie oft als vielfach gebogene Rohr schlangen ausgeführt.
Wegen dem zwangs weisen Wasserumlauf konnte man diese Röh ren mit kleinerem Innendurchmesser (10 bis 40 mm) und mit wesentlich grösserer Länge vorsehen als in den älteren Wasserrohrkes- seln, da angenommen wurde, dass der grössere Durchflusswiderstand, welcher sich bei dieser Konstruktion ergibt, wohl leicht durch den Pumpendruck überwunden werden kann, aber nicht durch die kleinen Druckunter schiede,
welche bei ältern Dampfkesseln. die treibende Kraft des natürlichen Umlaufes bilden.
Im weiteren wird eine bemerkenswert grosse Konstruktionsfreiheit erreicht, da diese Rohrschlangen auch bei grosser Reizbean- spruchung den Dampf-Wasser-Strom sowohl aufwärts wie waagrecht oder abwärts, in der Strömungsrichtung des Dampf-Wasser-Ge- misches gesehen, führen können. Es ist in die-- sein Falle auch nicht nötig, die Anforderun gen eines guten natürlichen Umlaufes bei der Anordnung der Röhren zu berücksichtigen,
da das Dampf-Wasser-Gemisch durch Pumpen druck in den Siederohren vorwärtsgepresst wird: Die meisten Kesselingenieure betrach ten dies als natürlich und beinahe selbstver ständlich.
Diese Konstruktion der Siederohre, das heisst der kleine Durchmesser, die grosse Länge, die Form als Rohrschlange und die Möglichkeit, die Rohre in jeder Richtung zu führen, weist in Dampferzeugern mit zwangs weisem Wasserumlauf verschiedene Vorteile auf, die Dampferzeugern mit natürlichem Umlauf und von gewöhnlicher Bauart fehlen. Diese Vorteile sind: 1.
Relativ kleiner Raumbedarf, vor allem die Möglichkeit, den Dampferzeuger einem gegebenen Raum anzupassen und eine niedere Bauhöhe zu erreichen, so dass die Baukosten für das Kesselhaus reduziert werden. 2. Relativ niedrige Herstellungspreise, da die hier gebrauchten Röhren mit ihrem klei nen Durchmesser billig kalt gebogen werden können.
3. Grosse Einsparungen in bezug auf die Heizfläche, da die Konvektionsheizfläche die ser kleinkalibrigen Rohre eine Wärmeübertra gung aufweist, die 40-50% grösser ist als die der Röhren mit weitem Durchmesser, welche in den älteren Dampferzeugern gebräuchlich waren.
4. Unempfindlichkeit gegenüber plötz lichen Temperatur- und Druckänderungen, da Hitzedehnungen jeder Art leicht durch die langen Rohrschlangen aufgenommen werden.
5. Grosse Gewichtsersparnis, speziell bei hohen Dampfdrücken, wo Röhren mit dem gewöhnlichen, weiten Durchmesser eine er heblich grössere Wandstärke aufweisen müss ten, als dies bei den kleinkalibrigen Rohr schlangen nötig ist.
Nun stehen aber diesen grossen und ge schätzten Vorzügen mehrere Unzulänglich keiten gegenüber, die durch das Prinzip des zwangsweisen Wasserumlaufes bedingt sind.
Der nach diesen Prinzipien gebaute Dampferzeuger, welcher jetzt eine so ausser- gewöhnlich grosse Verbreitung gefunden hat, arbeitet mit zwangsweisem Wasserumlauf, das heisst die Zirkulation wird durch spezielle < cZirkulations -Pumpen erzeugt, welche ledig- lich das im Dampferzeuger befindliche Was ser zum Zirkulieren bringen, im Gegensatz zu den Speisepumpen, welche das im Kessel ver dampfte Wasser durch eingepumptes Frisch wasser zu ersetzen haben.
Aus Sicherheitsgründen sind zwei ver schiedene, parallel geschaltete Pumpen nötig, von denen eine durch einen Elektromotor, die andere durch eine Dampfturbine angetrieben wird. Jede dieser Pumpen muss mit drei, manchmal ziemlich gross dimensionierten Ventilen versehen sein, das heisst einem Saug ventil, einem Druckventil und einem Rück schlagventil auf der Druckseite.
Falls die elektrisch angetriebene Pumpe infolge Ver sagens des Stromes ausfällt, muss die durch die Dampfturbine angetriebene Pumpe auto- matisch anlaufen, damit die Dampf erzeugen den Röhren des Kessels nicht überhitzt werden.
Dies wird gewöhnlich durch ein elektro magnetisch gesteuertes Anlassventil der Dampfturbine erreicht, das natürlich absolut zuverlässig sein muss. Das bedeutet aber, dass eine ganze Maschinenanlage nötig ist, um die oben erwähnten Vorteile zu erreichen. Auf diese Weise stellen sich den erwähnten Vor teilen folgende, durch die Maschinenanlage bedingte Nachteile gegenüber ra) Erhöhte Kosten, um die oben erwähnte Pumpenanlage herzustellen.
b) Erhöhte Spesen durch Gebrauch elek- trischer Energie und manchmal auch Dampf für den Betrieb der Pumpenanlage.
c) Erhöhtes Gewicht und erhöhter Raum bedarf wegen der Pumpenanlage.
d) Erhöhtes Risiko in bezug auf die Zu verlässigkeit des zwangsweisen Wasserum laufes, welches Risiko ganz von der korrekten Funktion der Pumpenanlage abhängt, oder erhöhte Spesen für das Überwachen dieser Anlage.
Natürlich werden mindestens die in Ziff.1, 2 und 5 erwähnten Vorteile durch die oben erwähnten Nachteile weitgehend reduziert. Daraus erfolgt, dass der Gewinn, welcher in normalen Fällen durch den zwangsweisen Wasserumlauf erreicht wird, beträchtlich her abgesetzt wird.
In bezug auf die grosse Wertschätzung der oben erwähnten Vorteile in der Industrie würde es natürlich einen grossen technischen Fortschritt darstellen, wenn ein Dampferzeu ger mit all diesen Vorteilen konstruiert wer den könnte, ohne durch den Gebrauch einer komplizierten Pumpenanlage mit all ihren Nachteilen behindert zu werden.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht, dieses Problem zu lösen. Sie betrifft eine Dampferzeugungsanlage für natürlichen Um lauf, mit einem geschlossenen Kreislauf für Wasser. und Dampf, die erfindungsgemäss da durch gekennzeichnet ist, dass zur Dampf erzeugung mittels äusserer Heizung dienende, im Kreislauf parallel geschaltete Siederohre als Rohrschlangen ausgebildet sind, deren Rohre mindestens zwei Biegestellen aufwei sen, derart, dass jedes Rohr wenigstens drei gerade, verschieden gerichtete Teilstücke be sitzt,
von denen wenigstens zwei Teilstücke reit dem sie verbindenden Rohrbogen in einer Horizontalebene liegen, wobei jede Rohr schlange derart im Kreislauf geschaltet ist, dass das eine Ende derselben, das Einlauf ende, mit dem Wasserraum eines Dampf- abscheiders und das andere Ende derselben, das Mündungsende, ebenfalls mit dem Dampf- abscheider verbunden ist, derart,
dass der höchste Punkt des zum Dampfabscheider zu rückführenden Teils des Kreislaufes höher liegt als die freie Wasseroberfläche im Dampf- abscheider, während die Rohre der verschie denen Rohrschlangen parallel zueinander ver laufen und annähernd an denselben Stellen ihre Richtung ändern, ferner dass die freie Wasseroberfläche im Dampfabscheider eine solche Höhe über den Einlaufenden der Rohr schlangen besitzt, dass der Druck der entspre chenden Wassersäule genügt, um einen natür lichen Umlauf im gesamten Kreislauf zu unterhalten, dessen Geschwindigkeit so gross ist,
dass ständig ein Überschuss von nicht ver dampftem Wasser aus dem Mündungsende jeder Rohrschlange strömt, wobei der Kreis lauf ferner so ausgebildet ist, dass die nicht horizontalen Teilstücke der Siederohre wenig stens annähernd senkrecht verlegt sind.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfin- dungsgegenstandes sind auf der beiliegenden Zeichnung teilweise dargestellt.
Fig. 1 und 2 zeigen einen zweckmässigen Einbau einer Konvektionsheizfläche in einen horizontalen Rauchgaskanal.
Fig. 3 und 4 zeigen die Auskleidung eines Feuerraums.
Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch einen horizontalen Rauchgaskanal mit ein gebauter Konvektionsheizfläche aus Rohr schlangen. Das Wasser kommt aus dem Dampfabscheider 33 und fliesst durch das Fall rohr 21 in den senkrechten Verteiler 22, von wo die Rohrschlangen ausgehen.
Das, eine Ende jeder Rohrschlange, das Einlaufende, ist also mit dem Wasserraum des Dampf- abscheiders 33 mittels des Fallrohres 21 und des Verteilers 22 verbunden. Die Zirkulations- richtung wird gewährleistet durch den Wa.s serabschluss 32 des Fallrohres und durch das Ableitungsrohr 30 des Verteilers, welches die Aufgabe hat, in den Verteiler zufällig, zum Beispiel infolge pulsierender Rückwärtsströ- mung,
in die Siederohre gelangenden Dampf zum Dampfraum des Dampfabscheiders ab zuleiten, damit dieser Dampf keine schädliche Wirkung auf die Verteilung des Umlaufwas sers auf die verschiedenen Siederohre aus üben kann. Wie man feststellen kann, liegt der Dampfabscheider nur unwesentlich höher als die Oberkante des Heizkanals.
Die Rohr schlangen sind durch vertikale Abschnitte 27 mit dem waagrechten Sammler 28 verbunden, von wo das Dampf-Wasser-Gemisch durch das Steigrohr 29 in den Dampfabscheider 33 geleitet wird. Die Anschlusspunkte der Rohr schlangen am Sammler 28 stellen also die Mündungsenden derselben dar. Der höchste.
Punkt des zum Dampfabscheider zurückkeh renden Teils des Kreislaufes liegt oben am obersten horizontalen Teil des Steigrohres 29 und liegt, wie in Fig. 1 gezeigt, höher als die freie Wasseroberfläche im Dampfabschei- der 33.
Das. ganze Rohrschlangenbündel und so also auch der ganze Rohrsatz ruht auf dem Rauchgasschirm 25 des Heizkanals, welcher, wie dargestellt ist, quer im Heizkanal an geordnet ist und so die Rauchgase von der darunterliegenden Aschenkammer trennt und verhindert, dass das Gas auf einem kürzeren Wege neben der Heizfläche durchströmt. Der Rauchschirm erstreckt sich auch in der Strö mungsrichtung der Rauchgase und ermög licht auf einfache Weise eine genügende Unterstützung der Rohrschlangen.
Wenn der senkrechte Abstand zwischen den waagrechten Rohrschlangenlagen dem Aussendurchmesser der Rohre entspricht, können sich die Rohrschlangen auf einfache Art gegenseitig unterstützen. Da die waag rechten Abschnitte der Rohrschlangen gegen einander zickzackförmig verschoben sind, ruhen sie mit den am Ende der geraden Rohr abschnitte angebrachten Bogenstücken auf einander.
Die unterste Lage der waagrechten Rohrschlangenabschnitte liegt auf dem frü her erwähnten Rauchgasschirm 25, und die darüber befindlichen Rohrabschnitte liegen nacheinanderfolgend aufeinander, schliesslich auch auf der untersten Rohrlage und folglich auf dem Rauchgasschirm. Ferner werden nur kleine Distanzstücke oder Ähnliches benötigt, um die einzelnen Rohrschlangen und Rohr schlangenabschnitte in ihrer Anordnung zu fixieren.
Abgesehen von der Projektion der Fig. 1 ist die Form jeder einzelnen Rohrschlange auch auf der perspektivischen Skizze von Fig. 2 ersichtlich. Aus dem senkrechten Ver teiler 22 erstreckt sich die Rohrschlange in waagrechter Richtung imd verbleibt zuerst ganz in einer waagrechten Ebene, welche sich parallel zur Stromrichtung des Rauchgases durch den Befestigungspunkt der Rohr-, schlange am Verteiler 22 erstreckt. Am An fang besteht die Rohrschlange aus einer An zahl gerader, waagrechter Abschnitte 31, welche quer zur Strömungsrichtung des Rauchgases liegen und an ihren Enden durch Rohrbogen miteinander verbunden sind.
Dar auf führt die Rohrschlange mit dem Ab schnitt 26 senkrecht nach oben zu einer höher gelegenen, waagrechten Ebene, in wel cher sie wieder aus einer Anzahl waagrechter Abschnitte 24 besteht, welche untereinander, wie die untern waagrechten Abschnitte, durch Rohrbogen verbunden sind. Endlich ist die Rohrschlange durch den senkrechten Ab schnitt 27 mit dem waagrechten Sammler 28 verbunden. Jede Rohrschlange besitzt somit mindestens drei gerade, verschieden gerich tete Teilstücke, von denen wenigstens zwei mit dem sie verbindenden Rohrbogen in einer Horizontalebene liegen.
Aus den Fig. 1 und 2 ist auch ersichtlich, dass die Rohre der ver schiedenen Rohrschlangen parallel zueinan der verlaufen und annähernd an denselben Stellen ihre Richtung ändern.
Sowohl die senkrechten wie die waag rechten, geraden, Abechnitte der in Fig. 1 ge- strichelt gezeichneten Rohrschlangen sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, so ange ordnet, dass sie genau vor die Zwischenräume der entsprechenden Rohrabschnitte, welche zu den ausgezogen gezeichneten Rohrschlan gen gehören, zu stehen kommen. Es resultiert daraus ein überall zickzackförmig angeord neter Rohrsatz, was in Anbetracht der rela tiv guten Hitzeübertragung einer solchen An ordnung wünschenswert ist.
Bei einer solchen Bauweise können über dies noch folgende Vorteile erreicht werden: Der Hauptteil der Rohrschlange ist in Ebenen angeordnet, welche mit der Strömungsrich tung der Rauchgase parallel laufen. Ferner sind die Rohrschlangen ungefähr gleich lang und erhalten deshalb von den Rauchgasen die gleiche Wärmemenge.
Diese Tatsache trägt wesentlich dazu bei, eine einigermassen gleichförmige Verteilung des Umlaufwassers auf die verschiedenen par allelgeschalteten Rohrschlangen zu bewirken. Die freie Wasseroberfläche im Dampfabschei- der 33 ist in eine solche Höhe über den Ein laufenden der Rohrschlange verlegt, dass ein natürlicher Umlauf im gesamten Kreislauf unterhalten wird, dessen Geschwindigkeit so gross ist, dass ein Überschuss von nicht ver dampftem Wasser im Mündungsende jeder Rohrschlange vorhanden ist, also auch in jener Rohrschlange, welche im Verhältnis zu dem in ihr erzeugten Dampf am wenigsten Wasser erhält.
Ferner sind die Rohrschlangen so ausgebil det, dass die nicht horizontalen Teilstücke der Siederohre wenigstens annähernd senkrecht verlegt sind; damit die Aufwärtsströmung des erzeugten Dampfes nicht nur in schwach ge neigten Teilstücken erfolgen muss, was eine Verminderung der zur Erzeugung des Um laufes zur Verfügung stehenden Treibkraft bewirken würde.
Dies alles gilt auch im an und für sich sehr ungünstigen Fall, dass die freie Wasserober fläche im DampfaIscheider 33 nicht höher als der Sammler 28 liegt, vorausgesetzt, dass die Länge der Rohrschlangen dem Druck der entsprechenden Wassersäule arigepasst wird. Weiter findet der Aufstieg des erzeugten Dampfes nur in aufwärtsgerichteten Teilen der Siederohre (wie 26 und<B>27)</B> selbst statt, weil die Verbindung zwischen dem Sammler 28 und dem Dampfabscheider hier keine auf wärtsgehenden Teile, wie 29,
aufweist. Der vortreibende Druck für die Zirkulation stammt hierbei ganz aus den senkrechten, geraden Abschnitten der Rohrschlange und nicht aus dem 'Steigrohr des Sammlers. Wenn diese senkrechten Abschnitte alle gleich lang wären, würde der vortreibende Druck und deshalb auch der Zirkulationskoeffizient in allen Rohrschlangen gleich sein. Jedoch ist dies nicht der Fall.
Trotzdem kann man an Hand der Zeichnungen feststellen, dass der Höhenunterschied zwischen den Endpunkten der obersten Rohrschlange grösser ist als die Hälfte des entsprechenden Höhenunterschie des der untersten Rohrschlange, was, zusam men mit andern Umständen, bewirkt, dass der höchste Zixkulationskoeffizient den nie dersten um nicht mehr als etwa 50% über- trifft; dies ist ein Resultat, das im Vergleich mit gewöhnlichen Wasserrohrkesseln mit na türlicher Zirkulation als sehr brauchbar be zeichnet wird.
Die Anordnungen auf den Fig. 3 und 4 der Zeichnung sind auf die oben gemachte Beob achtung begründet, dass das Wasser in einer waagrechten Rohrschlange im untern Teil des Rohres, der erzeugte Dampf im obern Teil desselben Rohres fliesst. Der obere Teil des Rohres wird dann, vorausgesetzt, dass der innere Durchmesser des Rohres genügend klein ist, zum Beispiel kleiner als 50 mm, durch die Spritzer und Schaum gekühlt, die beim Sieden des Wassers entstehen.
Diese Tatsache ermöglicht es, einen grossen Teil der verschiedenen geraden Rohrabschnitte abso lut waagrecht zu verlegen, was die Konstruk tion einer Feuerraumumgrenzung mit als Rohrschlangen ausgebildeten Siederohren sehr erleichtert.
Diese Anordnung kann bei allen rechtwinkligen Feuerräumen angewen det werden, ohne durch den Gebrauch einer grossen Anzahl langer Verteiler und Sammler mit der entsprechenden Anzahl von Steig- und Fallrohren, wie sie . für gewöhnliche Kessel mit natürlicher Zirkulation nötig sind, benächteiligt zu werden.
Trotzdem die Kühlung an der Oberseite der waagrechten Rohrabschnitte genügend gross ist, um Rohrbrüche zu verhindern, ist es augenscheinlich, dass bei grosser Hitzezufuhr oder bei aussergewöhnlich kleiner Zirkulations- geschwindigkeit eine grössere Verlässlichkeit erreicht wird, wenn vor allem der untere Teil des Rohres erhitzt wird und der obere Teil der Hitze gar nicht, oder doch weniger als der untere, ausgesetzt wird.
In den Ausführungen nach Fig. 3 und 4 wird diese Möglichkeit einer grösseren Zuver lässigkeit dadurch erreicht, dass Rohrschlan gen, die zur Feuerraumumgrenzung gehören, von wenigstens einem im untern Teil einer Wand des Feuerraumes angebrachten Ver teiler ausgehen, nachher zwei oder mehr Wände des Feuerraumes bilden und schliess- lich die Innenseite der Feuerraumdecke in der gleichen Art auskleiden und endlich direkt oder über einen Sammler mit dem Dampf- abscheider verbunden sind,
oder vorher-noch eine Konvektionsheizfläche in einem Rauch kanal nach dem Feuerraum bilden. Der Zir- kulationskoeffizient sinkt dabei in der Rohr schlange gleichmässigvomEinlass der Schlange bis zum Austritt, da in der Rohrschlange mehr und mehr Dampf erzeugt wird.
Die Gefahr ungenügender Kühlung des im Feuerraum ge legenen Rohrabschnittes muss folglich in dem dem Austrittsende am nächsten gelegenen Rohrabschnitt zufolge des kleinsten Zirku- lationskoeffizienten am grössten sein. Wenn sogar dieser Abschnitt die Innenseite der Feuerraumdecke bildet, wo die Hitze haupt sächlich der Unterseite des Rohres zugeführt wird, und wo die Kühlung,
wie oben erwähnt, zuverlässiger ist als auf der Oberseite des Rohres, ist es möglich, einen kleineren Zirku- lationskoeffizienten im Dampferzeugerrohr zu erlauben, als sonst hätte gestattet werden können. Daher können die ganzen- Rohr schlangen länger gemacht werden und eine sehr sparsame Anordnung der Feuerrauxn- umgrenzung wird so ermöglicht.
In den Fig. 3 (auf die Zeichenebene aus gebreitet) und 4 bedeutet 34 die Stirnwand 20 des Feuerraumes mit den Absperrklappen 46, 35 die linke Seitenwand, 36 die Rückwand, 37 die rechte Seitenwand, 38 die Decke, 42 den Verteiler für die Rohrschlangen, welche den Feuerraum auskleiden und die vom Ver teiler in waagrechter Richtung ausgehen, zuerst die linke Wand und die Rückwand bil den, und dann die rechte Seitenwand,
wo sie nach oben gebogen sind und die senkrechten Rohrabschnitte 40 bilden. Darauf kehren sie in waagrechter Richtung längs des obern Teils der rechten Seitenwand zurück, bilden darauf die Rückwand, die linke Seitenwand und schliesslich die Stirnwand im angegebenen Sinn. Die Abschnitte 49 der Rohrschlangen, welche den obern Teil der Rückwand 36 bil den sollten,
verkleiden die Rückwand des Einlaufes eines senkrecht abwärts führenden Rauchgaskanals 54. Der oberste Teil der Rückwand 36 des eigentlichen Feuerraumes ist durch eine zum entsprechenden Rauch gaskanal führende Öffnung für die Heizgase ersetzt.
Die Rohrschlangen bilden somit die Verkleidung des Einlaufes dieses Rauchgas kanals sowie der Verlängerung der Seiten wände des Feuerraumes über diesem Einlauf, und auch des obern Teils 49 der Rückwand dieses Kanals.
Von der Stirnwand biegen die Rohrschlan gen nach oben und bilden im weiteren mit den horizontalen Abschnitten 41 die Innen seite der Decke, um nachher in den Dampf- abscheider 44 zu münden.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, besitzt jede Rohrschlange wenigstens drei gerade, verschieden gerichtete Teilstücke, von denen wenigstens zwei mit den sie ver bindenden Rohrbogen in einer Horizontal ebene liegen. Ferner verlaufen die Rohre der verschiedenen Rohrschlangen parallel zuein ander und ändern ihre Richtung annähernd an denselben Stellen.
Der Verteiler 42 erhält Wasser aus dem Dampfabscheider durch das Fallrohr 43. So- mit sind die Binlaufenden der Aohrschlangen, die sich beim Verteiler befinden, mit dem Wasserraum des Dampfabscheiders 44 ver bunden.
Die Mündungsenden der Rohr schlangen sind auch mit dem Dampfabschei- der 44 verbunden, und zwar auch hier so, dass der höchste Punkt des zum Dampfabschei- der 44 zurückführenden Teils des Kreislaufes höher liegt als die freie Wasseroberfläche in demselben.
Dieser Höchstpunkt befindet sich hier an den Rohrschlangen 41 selbst ganz nahe deren Anschlusspunkt direkt am Dampf- abscheider. Diese Anschlusspunkte sind des halb hier identisch mit den Mündungsenden der Rohrschlangen. Der Verteiler 42 ist auch mit einem Überströmrohr 45 versehen, wel ches die oben unter Fig. 1 erwähnten Funk tionen hat.
Ferner wird bemerkt, dass auch in diesem Ausführungsbeispiel die freie Wasserober fläche im Dampfabscheider 44 in eine solche Höhe über dem Verteiler 42 verlegt ist, dass der Druck der Wassersäule im Niveau der Einlaufenden der Rohrschlangen 40 vollkom- men genügt, um einen natürlichen Umlauf im. gesamten Kreislauf 43-42-40-39-41-44 zu unterhalten, der so gross ist, dass ständig ein Überschuss von nicht verdampftem Wasser aus dem Mündungsende jeder Rohrschlange strömt.
Ferner sind die Rohrschlangen so ausge bildet, dass die nichthorizontalen Teilstücke der Siederohre wenigstens annähernd senk recht verlegt sind, damit eine Aufwärtsströ mung des erzeugten Dampfes nicht nur in schwach geneigten Teilstücken der Rohr schlangen erfolgen muss, was eine Herabset zung der zur Verfügung stehenden Treibkraft zur Bewirkung des Umlaufes zur Folge hätte.
Im abwärtsführenden Rauchgaskanal 54 ist eine Konvektionsheizfläche angebracht, welche aus den Rohrschlangen 47 besteht, welche vom Verteiler 51 gespiesen werden und in den Sammler 52 münden. Der Ver teiler 51 erhält zirkulierendes Wasser aus dem Fallrohr 50 und das Steigrohr 53 führt das Dampf-Wasser-Gemisch aus dem Samm ler 52 in den Dampfabscheider 44.
Die Rohr- schlangen im Rauchgaskanal 54 sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, zur Rauchgasrieh- tung im Gegenstrom angeordnet. Dadurch wird erreicht, dass die dem Verteiler zunächst gelegenen Rohrabschnitte dem bereits an gekühlten Rauchgas ausgesetzt sind. Diese Abschnitte erhalten deshalb einen kleineren Anteil der totalen Wärmeübertragung auf die Heizfläche als die andern Abschnitte dieser Rohrschlange. Daraus erfolgt, dass die grösste Dampf Bildung in den dem Sammler 52 zu nächst gelegenen Rohrabschnitten erfolgt.
Diese Tatsache reduziert die Möglichkeit des Zurückströmens von Dampf in den Verteiler wesentlich. Mit Rücksicht auf plötzliche Dampferzeugung im Fallrohr und Sammler durch plötzliche Druckschwankungen im Dampferzeuger ist dieser Sammler, ebenso wie die oben erwähnten Sammler, mit einem Ableitungsrohr versehen (in der Zeichnung nicht angegeben). In sämtlichen beschriebenen Ausführungs beispielen ist es möglich, zu einer günstigeren und billigeren Konstruktion zu kommen, wenn man nicht nur die Kühlung der Siede rohre durch das umlaufende Wasser berück sichtigt, sondern auch die Kühlwirkung des schnell strömenden, in den Rohren erzeugten Dampfes in Rechnung zieht.
Experimente haben gezeigt, dass die Dampfgeschwindig keit in wirksamer Weise zur Kühlung der Rohrwandung beitragen kann, wenn der Quotient zwischen der Länge und dem innern Durchmesser der ganzen Dampferzeuger röhre grösser ist als 200.