Vorrichtung zur Untersuchung des Zustandes muskelbaltiger Körperteile, insbesondere des Magens.
Zur Erlangung von Magendiagnosen war man bisher auf die üblichen Röntgenaufnah- men angewiesen. Die Herstellung von R¯ntgenbildern ist aber verhältnismässig umständ- lich und erfordert eine ziemlich kostspielige Anlage. Auch setzt die richtige Auswertung von Röntgenaufnahmen des Magens eine lÏngere Übung und eine erhebliche ärztliehe Er fahrung voraus. Ausserdem wird die f r Röntgenaufnahmen erforderliche Magenfül- lung mit Wismutbrei vom Patienten als lästig empfunden.
Nach der Erfindung wird nun auf der Grundlage der neueren medizinisehen Feststellung der Auslösung kleinster Aktions gleichspannungen durch Muskelbewegungen eine Vorrichtung zur Untersuchung des Zu- standes muskelhaltiger Körperteile, insbesondere des Magens, dadurch geschaffen, daR zwei als Sonden zum Abtasten der zu untersuchenden muskelhaltigen Körperteile ausgebildete Elektroden über einen Gleichstromzerhacker miteinander verbunden sind, der über einen Verstärker an ein elektrisches Auf zeichnungsgerät angeschlossen. ist.
Aus den Angaben des Aufzeichnungsge- rätes kann die gesunde oder kranke Beschaffenheit des zu prüfenden Körperteils diagnostiziert werden. Die erfindungsgemäss ausge- bildete Vorrichtung setzt den Arzt nicht nur in die Lage, z.
B. atonische oder hypertonische Zustandsbilder oder Magenstenosen auf ein fache, billige und den Patienten schonende Art ohne Röntgendurchleuchtung zu diagnostizieren, sondern gibt ihm auch die Möglieh- keit, den Ablauf der Peristaltik über eine grössere Zeitspanne als bisher zu beobachten und aufzuzeichnen und dadurch die medizini- schen Erkenntnisse über den Vorgang der peristaltischen Magen-nund Darmbewegungen zu vertiefen.
Ferner bietet sie die Möglich- keit, unsichere Magenröntgenbefunde einer genaueren lilärlmg zuzuführen, und weiterbin lassen sich Änderungen in der Magenfunk- tion durch DiÏt, Arzneimittel und Trunkkurgebrauch nachweisen und auf-Grund der bei der Magenuntersuchung erzielbaren Feststellungen und Erfahrungen auch feinere Ver änderungen am Magen unterscheiden und ermitteln. Schliesslich weist die Vorrichtung nach der Erfindung noch den wertvollen Vorzug auf, dass sie derart ausgebildet werden kann, dass sie leicht bef¯rderbar ist und in folgedessen der Arzt damit nicht transportfähige Patienten im Krankenbett aufsuchen und behandeln kann.
Im einzelnen kann die Vorrichtung nach der Erfindung so ausgeführt sein, dass der mit den Elektroden verblmdene Gleichstrom- zerhacker auf eine von einem geraden Vielfachen der Netzfrequenz abweichende Fre quenz abgestimmt ist. Auch kann in Reihe mit dem Gleichstromzerhacker eine Gleichspan nungsquelle eingeschaltet sein, welche der mittels der Elektroden abgenommenen, durch Muskelbewegung hervorgerufenen Gleichspan- nung entgegenwirkt und dadurch die Nullinie des zerhackten Gleichstromes verschiebt, so dass Spann-Lingen, die um die Nullinie schwanken, am Aufzeichnungsgerät aufgezeichnet werden.
Die beiden Elektroden können vorteilhaf- terweise aus dem gleichen Metall bestehen und sind z. B. aus Silber mit Chlorsilber überzug oder aus Nickel hergestellt. Ferner kann eine oder jede der zwei Elektroden je an einem biegsamen, kabelartigen, in den Magen durch den Schlund einführbaren Träger aus Isolierstoff befestigt sein, oder es können auch beide Elektroden an einem gemeinsamen, derartigen Träger in einer in den Abstand von Magenein-und Magenausgang einstellbaren Entfernung angeordnet sein. Als Elektrodenträger kann ein in den Magen durch den Schlund einführbarer Schlauch aus Gummi oder ähnlichem Isolierstoff dienen, der in seine Wandung eingebettet die elektrische Zuleitung zu einer an seinem einen Ende vorgesehenen hülsenförmi- gen Elektrode mit abgerundeter Aussenfläche enthält.
Im Schlauch ist dann ein in einer eiförmigen Elektrode endender elektrischer Leiter innerhalb der hülsenformigen Elektrode verschiebbar gef hrt. Schliesslich kann auch nur die eine Elektrode als in den Magen einschiebbare Sonde ausgebildet sein und die an. dere Elektrode die Form einer auf die Körperaussenseite auflegbaren Platte aufweisen.
Die Zeichnung veranschaulicht in Abb. 1 in schematischer Darstellung ein Ausfüh- rungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung und lässt an Hand der in Abb. 2 und 3 wiedergegebenen Spannungskurven die Verwendung der Vorrichtung näher erkennen.
Nach Abb. 1 ist an die beiden metallischen, z. B. aus Silber mit Chlorsilberüberzug hergestellten Elektroden 1 und 2 über die Leitungsdrähte 1'und 2'und einen zweipoligen Stecker 3 ein periodisch wirkender Kontakt- unterbrecher 4 und ein abgestimmter ¯bertrager 5 anschliessbar. Der Übertrager 5 steht mit einer Verstärkerröhre 6 in Verbindung, derenAusgangskreis über einen Transformator 7 mit einer weiteren Robre 8 gekoppelt ist, deren Anodenkreis über einen Transformator 9 und einen Gleichriehter 10 auf ein elektrisches Aufzeichnungsgerät 14 wirkt.
Im Be darfsfalle können zwischen dem Transformator 7 und dem Aufzeichnungsgerät 14 auch mehrere R¯hren als Leistungsstufen eingeschaltet sein. Der periodische Unterbrecher 4 ist auf eine von einem Vielfachen der Netzfrequenz abweichende Frequenz, z. B. auf 270 Hertz, eingestellt.
Der mit der Elektrode 1 verbundene Leitungsdraht 1' ist in die Wandung eines Gummischlauches 11 eingebettet, der an seinem einen Ende die Elektrode 1 hält, die als Hülse mit einer dem Schlauchinnendurch- messer angepassten Bohrung und mit einer abgerundeten Aussenfläche ausgebildet ist, während der zur eiförmigen Elektrode 2 füh- rende, von einer Isolierstoffhülle 12 umschlos- sene Leiter 2'in dem Schlauch 11 und der Hülse 1 versehiebbar geführt ist. Der Aussendurchmesser des Schlauches 11 ist möglichst klein gewählt, um die Einführung der beiden Elektroden als Sonden in den Magen 15 durch den Schlund zu gestatten.
Infolge der gegenseitigen Verschiebbarkeit des Leiters 2'und des Schlauches 11-können die Elektroden 1 und 2 auf verschiedene Entfernungen eingestellt werden.
Die ganze Vorrichtung wird beispielsweise zur Magenuntersuehung in der Weise ben tzt, dass der Schlauch 11, während der Kontakt- schluss am Stecker 3 noch nicht hergestellt ist, in den Magen 15 des Patienten durch den Schlund soweit eingeführt wird, dass die hül- senförmige Elektrode 1 an den Mageneingang zu liegen kommt, worauf der isolierte Leiter 2', 12 innerhalb des Sehlauches 11 versehoben wird, bis die eiförmige Elektrode 2 den Magenausgang erreicht hat.
Nunmehr werden die Leitungen 1'und 2'mittels des Steekers 3 an den periodisch wirkenden Eontaktunter- brecher 4 und den Übertrager 5 gelegt, so dass ein geschlossener Stromkreis entsteht, in welchem die bei den Muskelbewegungen der Magenwand auftretenden Aktionsspannungen von 5 bis 20 Millivolt einen Gleichstrom erzeugen, der durch den Kontaktunterbrecher 4 zerhackt und durch den Übertrager 5 dem Verstärker 6 und weiterhin der Robre 8 zugeleitet wird, um an deren Ausgangsseite über den Transformator 9 und den Gleichrichter 10 auf das Aufzeichnungsgerät 14 einzuwirken.
Zur Umwandung des zerhackten Gleichstromes in Wechselstrom kann in dem über die Elektroden 1, 2 gehenden Stromkreis eine der Spannung an den Elektroden entgegenwirkende Spannungsquelle 16 von einigen Millivolt vorgesehen sein.
Das an dem elektrischen Aufzeichnungs- gerät wiedergegebene Kurvenbild veranschaulicht nach den gewonnenen Erfährungen durch seinen Verlauf den pathologischen oder gesunden Zustand des zu untersuchenden Magens oder Magenteils, indem z. B. Hindernisse in der Magenaustreibung eine typische Anderung des Kurvenverlaufes verur'sachen- und auch andere Veränderungen am Magen bei der Aufzeichnung der Aktionsströme in Erscheinung treten.
Abb. 2 zeigt beispielsweise das in der Zeit t sich ergebende Kurvenbild der Aktionsspannungen E eines normalen Magens bei Einführvmg Sonde auf eine Strecke von 70 cm während der Aus treibungsperistaltik, während Abb. 3 das entsprechende Kurvenbild für einen am Ausgang verengerten Magen veranschaulicht und die Einwirkung dieser Verengung auf den Verlauf der Aktionsströme durch das allmähliche Ansteigen und das plötzliche Absinken der Spannungskurve im Vergleich zur Normal kurve von Abb. 2 erkennen lässt.
Die eine Elektrode kann auch, wie Abb. 1 in gestrichelten Linien andeutet, als von der andern Elektrode mechanisch unabhängige, mit einer Anschlussleitung 17'verbimdene Plattenelektrode 17 auf die Aussenseite des Bauches aufgelegt und in den Magen nur die zweite als Sonde ausgebildete Elektrode 2 eingeführt werden. Auch die Elektrode 17 kann aus Silber mit Chlorsilberüberzug oder aus Nickel bestehen. Bei der Untersuchung anderer muskulöser oder muskelhaltiger Körperteile als der des Magens können auch beide Elektroden die Form von Platten erhalten.
Device for examining the condition of muscular parts of the body, especially the stomach.
Up to now, one had to rely on the usual X-ray images to obtain gastric diagnoses. The production of X-ray images is, however, relatively laborious and requires rather expensive equipment. Correct evaluation of gastric x-rays also requires extensive practice and considerable medical experience. In addition, the stomach filling with bismuth porridge, which is necessary for x-rays, is perceived by the patient as a nuisance.
According to the invention, on the basis of the more recent medical determination of the triggering of the smallest action DC voltages by muscle movements, a device for examining the state of muscle-containing body parts, in particular the stomach, is created in that two electrodes designed as probes for scanning the muscle-containing body parts to be examined are connected to each other via a DC chopper connected to an electrical recording device via an amplifier. is.
The healthy or diseased condition of the body part to be tested can be diagnosed from the information provided by the recording device. The device designed according to the invention not only enables the doctor, for.
B. atonic or hypertonic conditions or gastric stenosis can be diagnosed in a simple, cheap and patient-friendly way without x-ray fluoroscopy, but also gives him the opportunity to observe and record the course of the peristalsis over a longer period of time than before and thus the medicine - to deepen knowledge about the process of peristaltic gastric and intestinal movements.
Furthermore, it offers the possibility of providing more precise gastric x-ray findings with a more precise analysis, and changes in gastric function due to diet, medication and the use of drinking cures can be detected and, based on the findings and experiences obtained during the gastric examination, even more subtle changes in the stomach distinguish and determine. Finally, the device according to the invention has the valuable advantage that it can be designed in such a way that it can be easily transported and consequently the doctor can use it to visit and treat patients who cannot be transported in the sick bed.
In detail, the device according to the invention can be designed in such a way that the direct-current chopper, which is blended with the electrodes, is tuned to a frequency deviating from an even multiple of the mains frequency. A DC voltage source can also be switched on in series with the DC chopper, which counteracts the DC voltage drawn by the electrodes and caused by muscle movement and thereby shifts the zero line of the chopped direct current so that tension lengths, which fluctuate around the zero line, on the recording device to be recorded.
The two electrodes can advantageously consist of the same metal and are z. B. made of silver with chlorine silver coating or made of nickel. Furthermore, one or each of the two electrodes can be attached to a flexible, cable-like carrier made of insulating material that can be inserted into the stomach through the throat, or both electrodes can be attached to a common carrier of this type at a distance from the stomach inlet and outlet adjustable distance be arranged. A tube made of rubber or similar insulating material, which can be inserted into the stomach through the throat and which, embedded in its wall, contains the electrical lead to a sleeve-shaped electrode with a rounded outer surface provided at one end, can serve as the electrode carrier.
An electrical conductor ending in an egg-shaped electrode is then slidably guided within the sleeve-shaped electrode in the hose. Finally, only one electrode can be designed as a probe that can be pushed into the stomach and the one at. whose electrodes have the shape of a plate that can be placed on the outside of the body.
The drawing shows a schematic representation of an exemplary embodiment of a device according to the invention in FIG. 1 and shows the use of the device in more detail on the basis of the voltage curves shown in FIGS. 2 and 3.
According to Fig. 1, the two metallic, z. B. electrodes 1 and 2 made of silver with a chlorine silver coating, a periodically acting contact breaker 4 and a coordinated transmitter 5 can be connected via the lead wires 1 'and 2' and a two-pole plug 3. The transformer 5 is connected to an amplifier tube 6, the output circuit of which is coupled via a transformer 7 to a further Robre 8, the anode circuit of which acts on an electrical recording device 14 via a transformer 9 and a rectifier 10.
If necessary, several tubes can also be connected as power stages between the transformer 7 and the recording device 14. The periodic breaker 4 is set to a frequency deviating from a multiple of the network frequency, e.g. B. to 270 Hertz.
The lead wire 1 'connected to the electrode 1 is embedded in the wall of a rubber hose 11, which at one end holds the electrode 1, which is designed as a sleeve with a bore adapted to the inner diameter of the hose and with a rounded outer surface egg-shaped electrode 2, which is enclosed by an insulating sheath 12, is guided in a displaceable manner in the hose 11 and the sleeve 1. The outer diameter of the tube 11 is selected to be as small as possible in order to allow the introduction of the two electrodes as probes into the stomach 15 through the throat.
As a result of the mutual displaceability of the conductor 2 ′ and the hose 11, the electrodes 1 and 2 can be set to different distances.
The entire device is used for examining the stomach, for example, in such a way that the tube 11, while the contact has not yet been established on the plug 3, is inserted into the stomach 15 of the patient through the throat to such an extent that the sleeve-shaped electrode 1 comes to rest at the stomach entrance, whereupon the insulated conductor 2 ', 12 is shifted within the visual tube 11 until the egg-shaped electrode 2 has reached the stomach exit.
The lines 1 'and 2' are now connected to the periodically acting contact breaker 4 and the transformer 5 by means of the Steeker 3, so that a closed circuit is created in which the action voltages of 5 to 20 millivolts that occur during the muscle movements of the stomach wall Generate direct current, which is chopped up by the contact breaker 4 and fed through the transformer 5 to the amplifier 6 and furthermore to the Robre 8 in order to act on the recording device 14 at the output side via the transformer 9 and the rectifier 10.
In order to convert the chopped direct current into alternating current, a voltage source 16 of a few millivolts which counteracts the voltage at the electrodes can be provided in the circuit passing through the electrodes 1, 2.
The curve image reproduced on the electrical recording device illustrates, according to the experience gained, the pathological or healthy state of the stomach or part of the stomach to be examined by z. B. Obstacles in the gastric expulsion cause a typical change in the course of the curve and other changes in the stomach appear when recording the action streams.
For example, Fig. 2 shows the curve image of the action voltages E of a normal stomach resulting in time t when the probe is inserted over a distance of 70 cm during the expulsion peristalsis, while Fig. 3 shows the corresponding curve image for a stomach narrowed at the exit and the action This narrowing on the course of the action currents by the gradual increase and the sudden decrease of the voltage curve in comparison to the normal curve of Fig. 2 can be seen.
One electrode can also, as Fig. 1 indicates in dashed lines, placed on the outside of the abdomen as a plate electrode 17 that is mechanically independent of the other electrode and connected to a connecting line 17, and only the second electrode 2, designed as a probe, can be inserted into the stomach will. The electrode 17 can also consist of silver with a chlorine silver coating or of nickel. When examining muscular or muscular parts of the body than the stomach, both electrodes can also be given the shape of plates.