Verfahren zur Herstellung von undurchsichtigem Glas. Milchglas ist bekanntlich ein in der Masse getrübtes oder gefärbtes, begehrtes Glas, das aus Blei- oder galknatronglas durch Zusatz von die gewünschten Eigenschaften hervor rufenden Verbindungen, wie z. B. Calcium- phosphat, $ryolith, Zinndioxyd oder derglei chen, erhalten wird, wobei jene Zusätze mit den für die Glasbereitung erforderlichen Rohmaterialien vermischt werden.
Solche Gläser mit gewünschter Trübung, die für die mannigfaltigsten Zwecke benötigt werden, zeichnen sich jedoch durch einen verhältnis mässig hohen Preis . aus; weshalb danach ge trachtet wird, ein bedeutend billigeres "Milchglas" zu erzeugen. Bisher wurde je doch kein Verfahren zur Erzeugung eines brauchbaren "Milchglasersatzproduktes" er mittelt.
Wohl wird in vielen Fällen gewöhn liches, durchsichtiges Glas einseitig mit wei sser oder einer andern Farbe übermalt, wobei man ein undurchsichtiges Glas: erhält, jedoch hat ein dermassen behandeltes Glas kein milchglasähnliches Aussehen. Überdies lässt sich die so aufgetragene Farbe allzu leicht abreiben. Ein weiterer Nachteil eines auf diese Weise undurchsichtig gemachten Gla ses ist darin zu erblicken, dass der Farb anstrich in den meisten Fällen sich unregel mässig verteilt und daher keine in der Tö nung gleichmässige Deckschicht aufweist.
Es wurde nun ein neues Verfahren zur Behandlung von durchsichtigem Glas gefun den, gemäss welchem man ein undurchsich tiges, in seinem Aussehen von Milchglas nicht oder kaum zu unterscheidendes.. Glas erhalten kann.
Gemäss vorliegender Erfindung wird durchsichtiges Glas mindestens einseitig der Einwirkung von Glasätze unterworfen, wor auf die auf mindestens der einen .Seite des Glases vorhandenen geätzten Stellen mit einem Farbanstrich versehen werden.
Werden bei der Ausführung des Verfah rens die geätzten Stellen mit einem weissen Farbanstrich versehen, so erhält man ein Glas, das das gleiche Aussehen hat wie sog. Milch glas, wobei die aufgetragene Farbschicht an den geätzten .Stellen äusserst fest haftet. Ein weiterer massgebender Vorteil des nach die sem neuen Verfahren behandelten Glases ge genüber Glas, welches ohne vorherige Ätzung mit einer Farbschicht- versehen wird, äst die überaus gleichmässige Verteilung der Farbe über die ganze Atzstelle.
Das undurchsichtig zu machende und zu färbende Glas kann bloss einseitig geätzt und hierauf die geätzte Seite bezw. Stelle mit einem Farbanstrich versehen werden. Die Atzung kann gewünschtenfalls jedoch auch beidseitig erfolgen und hierauf auf beiden Seiten ein Farbanstrich appliziert werden.
Selbstverständlich braucht nicht die ganze Fläche einer oder beider Glasseiten geätzt und mit einer Farbschicht versehen zu wer den, so dass die erfindungsgemässe Behand lung zur Erreichung von bestimmten ge wünschten Wirkungen auch örtlich erfolgen kann. Als für den Farbanstrich zur Anwen- Jung gelangende Farbe kann man jeden be liebigen Farbstoff gewünschter Farbe ver wenden, welcher die Eigenschaft besitzt, auf geätztem Glas eine gute haftende Deckschicht zu ergeben.
In den meisten Fällen wird man einen eine weisse Farbe erzeugenden Farb stoff vorziehen, um dem behandelten Glas ein milchglasartiges Aussehen zu geben.
Gemäss Erfindung behandeltes Glas kann für die mannigfaltigsten Zwecke verwendet werden. Es versteht sich von selbst, dass er findungsgemäss behandeltes Glas als Glas scheiben, Glasplatten, Glasgefässe aller Art usw. dann in Frage kommt, wenn ein un- durchsichtiges weisses oder anders gefärbtes Aussehen jener Gegenstände gewünscht wird.
Eine weitere wichtige Verwendungsmög lichkeit des erfindungsgemäss behandelten Glases ist seine Verwendung im Thermo- meterbau. Die meisten Präzisionsthermometer enthalten einen Milchglasstreifeu, auf wel chem die Ableseskala eingeritzt ist. An Stelle des. bisher hierfür verwendeten Milchglases kann das erfindungsgemäss behandelte Glas treten.
In diesem Falle wird man auf die eine, vordere Seite einen durchsichtigen Glas streifens in bekannter Weise durch Ätzung die Temperaturskala einritzen und zweck mässig die Gesamtfläche der Rückseite des. Glasstreifens der Einwirkung von Glasätze unterwerfen, worauf man die so aufgerauhte Rückseite mit einem Farbanstrich versieht.
Man erhält auf diese Weise einen zum Ein bau in Thermometer geeigneten, undurchsich tigen Glasstreifen.
Process for the production of opaque glass. As is well known, milk glass is a coveted or colored, coveted glass made of lead or soda glass by adding compounds that produce the desired properties, such as. B. calcium phosphate, $ ryolite, tin dioxide or the like, is obtained, these additives being mixed with the raw materials required for glass preparation.
Such glasses with the desired opacity, which are required for a wide variety of purposes, are, however, characterized by a relatively moderately high price. out; which is why it is sought ge to produce a significantly cheaper "milk glass". So far, however, no method for producing a useful "milk glass replacement product" has been identified.
In many cases, ordinary, transparent glass is painted over on one side with white or another color, whereby an opaque glass is obtained, but a glass treated in this way does not look like a frosted glass. In addition, the paint applied in this way is all too easy to rub off. Another disadvantage of a glass made opaque in this way is that the paint is in most cases distributed irregularly and therefore does not have a top layer of uniform tint.
A new process for treating transparent glass has now been found, according to which one can obtain an opaque term which cannot or can hardly be distinguished in its appearance from milk glass.
According to the present invention, transparent glass is subjected to the action of glass etching on at least one side, whereupon the etched areas present on at least one side of the glass are provided with a coat of paint.
If the etched areas are provided with a white coat of paint when the process is carried out, the result is a glass that has the same appearance as so-called milk glass, the applied layer of color adhering extremely firmly to the etched areas. Another decisive advantage of the glass treated according to this new process compared to glass, which is provided with a layer of color without prior etching, is the extremely even distribution of the color over the entire etched area.
The glass to be made opaque and colored can only be etched on one side and then the etched side bezw. Place a coat of paint. However, if desired, the etching can also be carried out on both sides and a coat of paint applied to this on both sides.
Of course, the entire surface of one or both sides of the glass does not need to be etched and provided with a layer of paint, so that the treatment according to the invention can also be carried out locally to achieve certain desired effects. Any colorant of the desired color can be used as the color used for the paint coat, which has the property of producing a well adhering top layer on etched glass.
In most cases, a white color producing dye will be preferred in order to give the treated glass a frosted glass-like appearance.
Glass treated according to the invention can be used for the most varied of purposes. It goes without saying that glass treated according to the invention as glass panes, glass plates, glass vessels of all kinds, etc. comes into question when an opaque white or differently colored appearance of those objects is desired.
Another important possible use of the glass treated according to the invention is its use in thermometer construction. Most precision thermometers contain a frosted glass strip on which the reading scale is scratched. Instead of the milk glass previously used for this purpose, the glass treated according to the invention can be used.
In this case, you will scratch a transparent glass strip in a known manner by etching the temperature scale on one, front side and expediently subject the entire surface of the back of the glass strip to the action of glass etching, whereupon the roughened back is coated with paint.
In this way, an opaque glass strip suitable for installation in a thermometer is obtained.