CH224734A

CH224734A - Einrichtung für die laufende Überwachung der Zähflüssigkeit des Schmierstoffes einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Flugzeugtriebwerkes.

Info

Publication number: CH224734A
Authority: CH
Inventors: Akti Flugzeug-Und-Motorenwerke
Original assignee: Messerschmitt Boelkow Blohm
Priority date: 1940-08-24
Filing date: 1941-07-09
Publication date: 1942-12-15
Also published as: ES153908A1; CH225630A; CH226769A; FR873269A; CH225703A; US2344063A

Description

Einrichtung für die laufende Überwachung der Zähflüssigkeit des Schmierstoffes einer
Brennkraftmaschine, insbesondere eines Flugzeugtriebwerkes.

Fiir die Überwachung der Zähflüssigkeit des Schmierstoffes einer Brennkraftmaschine sind Einrichtungen bekannt, die beispielsweise auf der Durchflussmengenmessung bei konstantem Druck und bestimmtem Querschnitt beruhen, welche gewöhnlich der Zähflüssigkeits-oder Viskositätsmessung zugrunde gelegt ist. Eine andere Möglichkeit der Viskositätsüberwachung besteht in der Ubertragung eines Drehmomentes mittels der Flüssigkeit, deren Viskosität gemessen werden soll. Die GröBe des übertragenen Drehmomentes ist dann meist an einem Anzeigegerät abzulesen und lässt auf die Viskosität der Flüssigkeit schliessen.

Diese Einrichtungen und Geräte finden ihre Anwendung beispielsweise überall da, wo es gilt, den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem der Schmierstoff einer Brennkraftmaschine genügend C. hmierfähigkeit besitzt, das heisst zu dem die Viskosität des Schmierstoffes genügend abgenommen hat und die Brennkraftmaschine voll belastet werden darf. Da die Viskosi- tät eines Schmieröls aber gewöhnlich bei steigender Temperatur abnimmt, müssen Brenn kraftmaschinen nach dem Anlassen geraume Zeit bei geringer Drehzahl warmlaufen. Um nun diese Warmlaufzeit abzukürzen, ist es bekannt, das Schmieröl mit Zusätzen zu verdünnen, die später während des Betriebes wieder ausgeschieden werden.

Der Verdün- nungsvorgang selbst kann durch die bekannten Einrichtungen und Geräte aber nicht überwacht werden. Besondere Schwierigkei- ten bereitet die Verdünnung des Schmierstoffes einer Brennkraftmaschine hinsichtlich einer bestimmten, beispielsweise für den folgenden Tag zu erwartenden Starttemperatur.

Es war bisher nur möglich, die Verdünnung volumenmässig durchzuführen, an Hand von Erfahrungswerten (Tabellen, Kurven) und Probeentnahmen. Dies war aber naturgemäss sehr umständlich und zeitraubend.

Die Erfindung ermöglicht, eine Einrich tung für die laufende Überwachung der Zäh- flüssigkeit des Schmierstoffes einer Brennkraftmaschine zu schaffen, bei der es mög- lich ist, den Schmierstoff für eine bestimmte zu erwartende Starttemperatur innerhalb der Triebwerksanlage so vorzubereiten, dass die Brennkraftmaschine in allen Fällen annähernd nach gleicher Warmlaufzeit voll belastbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Einrichtung gelöst, bei der ein Anzeigegerät, welches mit einem Zähflüssig- keitsmesser in Verbindung steht, so ausgebildet ist, dass an ihm sowohl die Ablesung der für einen bei einer bestimmten Starttemperatur in Aussicht genommenen Start erforderlichen Schmierstoffverdünnung als auch die Ablesung der Vollastbereitschaft der Brennkraftmaschine vorgenommen werden kann.

Dabei ist zugrunde gelegt, dass eine durch Absinken der Temperatur bedingte Zähflüssigkeitszunahme durch eine entsprechend grö- ssere Verdünnung des Schmieröls wettgemacht werden muss, damit die Brennkraftmaschine bei jeder Aussentemperatur dieselbe Warmlaufzeit besitzt.

In der Zeichnung ist eine Ausführungs- form der Einrichtung gemäss der Erfindung beispielsweise dargestellt.

Ein mit einem Anzeigegerät in Verbindung stehender Zähflüssigkeitsmesser 8 ist durch Leitungen 6,7 mit dem Schmierkreislauf einer Brennkraftmaschine verbunden.

Das Anzeigegerät besitzt eine Skala 1 mit einer Einteilung nach Viskositätsgraden mit Eichmarken 2 und 3 und eine zweite Skala 5 mit einer Einteilung nach Temperaturgraden.

Der Zeiger 4 des Anzeigegerätes überspielt in einem bestimmten Bereich sowohl die Skala 1 als auch die Skala 5. Die Eichmarke 2 auf der Skala 1 dient zur Angabe der Volllastbereitschaft der Brennkraftmaschine. In dem durch die Eichmarke 2 und die Eichmarke 3 begrenzten Bereich der Skala 1 liegt die zulässige Schmierfähigkeit des Gls. Soll nun das Öl einer Brennkraftmaschine für eine bestimmte, in Aussicht genommene Starttemperatur vorbereitet, das heisst ver dünnt werden, so werden die Ablesungen während der Dauer der Verdünnung ausschliesslich an der Skala 5 vorgenommen.

Die Verdünnung des Schmieröls für einen Start, der beispielsweise bei einer Temperatur von-20 C in Aussicht genommen ist, geht folgendermassen vor sich :
Nach dem Anlassen der Brennkraftmaschine wird die Temperatur ihres Schmieröls mit Hilfe eines Thermometers überwacht.

Zeigt das Thermometer eine bestimmte Temperatur an, die bei einem bestimmten Motorenbaumuster zum Beispiel 35 C betragen möge, so wird mit dem Zusatz der Ver dünnungsmittel begonnen. Die Verdünnung wird so lange fortgesetzt, bis der Zeiger 4 des Gerätes die Temperatur von-20 C auf der Skala 5 anzeigt. In demselben Augenblick wird die Verdünnung beendet und die Brennkraftmaschine wieder stillgesetzt. Sie kann nunmehr bei einer Temperatur von20 4 C in der gewünschten kurzen Zeit starten.

Die Warmlaufzeit der Brennkraftmaschine ist bei-20 C nun genau so lang, als sie beispielsweise bei 0 C und nicht verdiinntem Schmieröl gewesen wäre, denn das Schmier öl ist nunmehr entsprechend stärker ver dünnt, das heisst beim nun folgenden Start bei-20 C wird der Zeiger 4 die Eichmarke 2 der Skala 1 wieder in der normalen Warmlaufzeit erreichen. Die Skala 5 kann verstellt werden, um sie den Betriebsverhältnis- sen jeder Brennkraftmaschinenbauart entsprechend anpassen zu können.

Claims

PATENTANSPRUCH : Einrichtung für die laufende Überwa- chung der Zähflüssigkeit des Schmierstoffes einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Flugzeugtriebwerkes, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anzeigegerat, welches mit einem Zahflüssigkeitsmesser in Verbindung steht, so ausgebildet ist, dass an ihm sowohl die Ablesung der finir einen bei einer bestimmten Starttemperatur in Aussicht genommenen Start erforderlichen Schmierstoffverdünnung als auch die Ablesung der Vollastbereitschaft der Brennkraftmaschine vorgenommen werden kann.

UNTEBANSFRÜCHE : 1. Einrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daB das mit einem Zähflüssigkeitsmesser (8) in Verbindung stehende Anzeigegerät eine Skala (1) mit einer Einteilung nach Viskositätsgraden und Eich- marken (2,3) und eine zweite Skala (5) mit einer Einteilung nach Temperaturgraden besitzt, wobei die beiden so zueinander angeordnet sind, dass der Zeiger (4) des Anzeige grades m einem bestimmten Viskositäts- bereich beide Skalen (1, 5) überspielt.

2. Einrichtung nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB die Skala (5) mit der Einstellung nach Temperaturgraden verstellbar angeordnet ist, um das Anzeigegerät den Betriebsverhältnissen der einzelnen Motorbauarten anpassen zu können.