Verfahren zur Herstellung eines Nunststoffes. Mischkondensationsprodukte aus Harn stoff, Protein und Formaldehyd sind bereits bekannt. In der deutschen Patentschrift Nr. 573516 ist ein \Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Eiweissstoffen, Harn stoff und Formaldehyd beschrieben, bei wel chem die Kondensation in Gegenwart von beträchtlichen Mengen Ammoniak vor sich geht, um eine Fällung des Eiweissstoffes durch den Formaldehyd zu verhindern.
Un abhängig .davon ist es dem Anmelder ge lungen, zu gemischten Kondensationsproduk ten aus den genannten Ausgangsstoffen, ohne die Mitverwendung von Ammoniak, zu ge langen, was ein grosser Vorteil ist, da der Zusatz von Ammoniak zur Bildung von Hexamethylentetramin führt, das schon in Spuren die Beständigkeit der Kunstmassen gegen Wasser fühlbar vermindert. Diesen beiden Verfahren ist die Durchführung der ]Kondensation in der Wärme gemeinsam.
In früheren Patentschriften war bereits der Zusatz eines Proteins, nämlich des Ca- seins, im Zusammenhang mit der Harnstoff- Formaldehyd-Kond-ensation beschrieben, wo beidas Protein aber lediglich als Fäll- oder Trägerstoff gedient hat, ohne d@ass .die Bil dung von gemischten Kondensationsproduk ten angestrebt und in beachtlichem Mass er reicht worden. wäre. Überdies geht auch bei diesen bekannten Verfahren die Kondensa tion in der Wärme vor sich.
In weiterer Ausbildung des Verfahrens der österreichischen Patentschrift Nr. 139316 wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, dass Erzeugnisse von besonders wertvollen Eigenschaften und sehr erweiter ter Anwendungsmöglichkeit dadurch gewon nen werden können, dass man die Einwirkung des Formaldehyds auf das Protein und das Carbamid bei Raumtemperatur (etwa 15 bis 25 ), zweckmässig ahne jede Wärmezufuhr von aussen, vor .sich gehen lässt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffes durch Kon- densatlon von einem Garbamid, einem Pro- Lein und Formaldehyd, -elches sich dadurch auszeichnet, dass man das Carbamid, z. B.
Harnstoff oder Thioharnstoff oder ein Ge misch beider, das Protein und den Form aldehyd bei ,einer um Raumtemperatur liegenden Temperatur, zweckmässig ohne äussere Wärmezufuhr, aber vorteilhafter weise unter Verwendung eines die Konden sation beschleunigenden Mittels, so lange aufeinander einwirken lässt, bis eine Reak tionsmischung entsteht, die die Eigenschaft besitzt, bei einer Temperatur von unterhalb <B>60'</B> C flüssig zu sein, worauf das ent- stan.dene Mischkondensat getrocknet und, vorteilhaft unter Druck, gehärtet wird.
Die entstehende Reaktionsmischung kann sich entweder bereits bei Raumtemperatur oder unmittelbar beim Erwärmen bis gegen 60 C verflüssigen.
Diese Arbeitsweise ermöglicht eine ge naue Regelung der Reaktionsführung. Die erforderliche Einwirkungszeit hängt unter sonst gleichen Bedingungen von der Waaser- stoffionenkonzentration, der Konzentration der Reaktionsteilnehmer und der Arbeitstem peratur ab. Im allgemeinen ist die Konden- sation nach etwa 40-60stündiger Reaktions dauer in der Kälte beendet, so dass die nach folgende Härtung .ohne und mit Anwendung von Druck im wesentlichen nur der Poly- merisation dient.
Wird als Carbamid Thioharnstoff allein verwendet oder in entsprechenden Mengen mitverwendet, so ist nach der angegebenen Zeit bereits eine flüssige Reaktionsinisehung entstanden.
Bei ausschliesslicher Verwendung von Harnstoff ist nach dieser Zeit eine brei ige Masse entstanden, die sich durch An wärmen auf 50-60 verflüssigen lässt. Ver gleichsversuche unter sonst gleichen Bedin gungen (Konzentration der Reaktionsteil nehmer, Art und Menge des Proteins, @Vasaer- stoffionenkonzentration, Forma,ldehydmenge und Temperatur) haben gezeigt, dass bei Zu gabe von 0,3. ',Holen Thioharnstoff auf je ein Mol Harnstoff Übergangsstufen zwischen der breiigen und dünnflüssigen Beschaffenheit gebildet erden;
bei Zugabe von 0,5 Molen Thioharnstoff auf je ein Mol Harnstoff tritt völlige Verfiiissigung schon in der Kälte ein. Durch weitere Sieigerung des Thiolia-rnstoff- anteils lässt sich die Verflüssigung be- sehleiinigen und die Dünnflüssigkeit der schliesslich entstehenden Reaktionsmischung steigern.
Die giinstigen Eigenschaften der aus solchen Kondensationsprodukten erzeugten Pressstoffe dürften darauf beruhen, dass bei Vermeidung jeder Wärmezufuhr von aussen während der Einwirkung des Formaldehyds die Ausbildung langgestrechter, faserartiger llyzellen am meisten begünstigt wird. Im Falle der .larnstoff-Fornialdehvdkondensa- ton,
die bei Durchführung in der Wärme zur Bildung von hydrophilen Ölen führt, deren Entwässerung sehr grosse Schwierig keiten bietet, kommt ausserdem hinzu, dass <B>i</B> auch dieser Übelstand vermieden ist. Am Ende der Kondensationsstufe hat sich ein CTemisch eines Eiweisssoles mit den einheit lichen Verbindungen Mono- und Dimethylol- harnstoff gebildet, die nur in geringem Masse in dem kolloidalen Zustand übergegangen sind.
Die verflüssigten Reaktionsmischungen lassen 4cli dank ihrer kolloidphysikalisehen Beschaffenheit äusserst leiclit weiterverarbei ten. und zeigen dabei ungeachtet der An wesenheit der Proteinkomponente keine ge ringere Verwandschaft zur Zellulosefaser als die reinen aminoplastischen Kondensations produkte.
Daher liefern die verflüssigten Reaktionsmischungen. mit Zellulosefasern jeder Art vermischt und in geeigneter Weise aufgearbeitet, Pr.essmassen von höchster Durchscheinl>@lrkeit und durchaus gleich mässigem Gefüge.
Eine besonders wertvolle Bereicherung erfährt durch die ohne Wärmezufuhr von aussen gewinnbaren Kondensationsprodukte die Heisspresstechnik. Bekanntlich ist die ge samte teeliniselie Entwicklung auf dem Cle- biete der Aminoplaste von der Aufgabe be- lierrsclit, die Sprung- oder Rissbildung in den fertigen Stücken zu vermeiden.
Hierbei han delt es sieh grundsätzlich um zwei Erschei- nungen verschiedener Art; einerseits besteht die Gefahr, dass die gepressten Gegenstände bald nach der Herstellung reissen: dieser Mangel, der auf unvollkommene oder un gleichmässige Entwässerung zurückgeführt wurde, ist durch .den Fortschritt der Herstel lungsverfahren uminoplastischer Kondensa tionsprodukte mit zunehmender Entwicklung der Technik vollkommen beseitigt worden.
Anderseits zeigen aminoplastische Konden sationsprodukte, auch wenn sie nach den fortgeschrittensten Verfahren erzeugt sind und während der Erzeugung so einwandfrei entwässert wurden, als dies überhaupt mög lich ist, immer noch die Neigung, bei star ken Feuchtigkeits- und Temperaturschwan kungen Sprünge und Risse zu bekommen, und diese Gefahr ist am grössten, wenn die Erzeugnisse bei hohen Temperaturen in un mittelbarer Aufeinanderfolge der Einwir kung einer trockenen und feuchten Lufthülle ausgesetzt werden.
Dieser Mangel beschränkt trotz der sonst guten Eignungen der amino- plastischen Erzeugnisse ihre allgemeine An- wendbaTkeit sehr empfindlich, auf welchen 'Umstand das im Sommer<B>1937</B> erschie nene ZVerk "Elektrotechnische, Isolierstoffe" (R. Vieweg) auf Seite 239 sehr eindringlich hinweist.
Bei dünnwandigen Pressgegenstän- den tritt dieser Übelstand, insbesondere wenn beim Pressen auf die Vermeidung von Fluss- linien Bedacht genommen wird, weniger in Erscheinung;
handelt es sich aber um dick wandige Presslinge, wie beispielsweise Tele- phongriffe, ;so verbietet sich die Verwendung der bisher bekannten Aminoplaste überall dort, wo mit starken Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen gerechnet werden muss.
Hingegen liefern die nach dem er fundenen Verfahren erzeugten Kondensa tionsprodukte sehr leicht verpressbare Mas sen, welche Presslinge liefern, deren Wasser aufnahme den besten Werten, die bei gleich artigen Kondenwationyprodukten ohne Pro teinzusatz erreichbar sind, gleichkommt und die dabei auch den schärfsten Beanspruchun gen, die im Gebrauch vorkommen, ohne Bil dung von Rissen und Sprüngen standhalten.
So wurden beispielsweise unterabsichtlicher Hervorrufung von Flusslinien erzeugte Press- linge nach halbstündiger Einwirkung von kochendem Wasser in Trockenschränken bei 60-70 C gehalten, wobei die relative Luft feuchtigkeit weniger als 10,% betrug. Auch nach stundenlangem Verweilen in den Trok- kenschränken waren keine Sprünge oder Risse entstanden.
<I>.</I> Ausführecizgsbeispiele: 1. meine Lösung von 60 Gewichtsteilen Harnstoff in 60 Gewichtsteilen Wasser wer den 20 Gewichtsteile gemahlenes Labcasein eingebracht. Nach wenigen Minuten ist das Casein in der Harnstofflösung so stark ge quollen, dass die gesamte Masse eine kleister- artig.e Beschaffenheit angenommen hat.
Die ser gequollenen Masse werden unter Rühren 117 Gewiclit@steile einer 36,4%igen Form aldehydlösung zugefügt, der man eine solche Menge einer anorganischen oderorganischen alkalisch wirkenden Substanz zugesetzt hat, d@ass dadurch die gesamte Reaktionsmischung .auf eine in der Nähe des Neutralitätspunk ten gelegene Wasserstoffionenkonzentration gebracht wird. Der pH-Wert der Mischung kann etwa zwischen 7 und 6 schwanken.
Will man die Auflösung .des Caseins durch alkalische Hilfsstoffe beschleunigen, so kann der pH-Wert auch höher als 7 ein gestellt werden. Für dieses und die folgenden Beispiele gilt, dass die Wasserstoffionenkon- zentration dauernd .schwach sauer entspre chend einem pg-Wert < 7 gehalten wird.
Die Reaktionsmischung bleibt bei Raum temperatur sich selbst überlassen. Mit zu nehmender Abbindung des Formaldehyds tritt ein Zeitpunkt ein, von dem an die Mi schung sich verdickt, bis sie schliesslich in einen weissen Brei übergegangen ist. Mit dem Beginn der Erstarrung ist aber die Reaktion noch nicht beendet: Wird in diesem Zeit punkt, der bei einer Raumtemperatur von <B>15</B> bis<B>18'</B> nach etwa 24 Stunden eintritt, eine Probe auf<B>50'</B> angewärmt, so sind noch gequollene Caseinteilchien sichtbar.
Bleibt aber die Mischung über diesen Zeitpunkt hin aus bei Raumtemperatur, so geht eine nach einer gesamten Reaktionsdauer von etwa 40 bis 70 Stunden entnommene Probe beim Er wärmen auf<B>50'</B> in eine zwar viskose, aber durchaus homogen aussehende tropfbare flüssige Masse über.
Nach Erreichung dieses Stadiums werden in die bei 50 bis <B>601'</B> verflüssigte Haupt menge der Reaktionsmischung 60 Gewichts teile Ba.umwoll-Linters oder Cellulose gründ lich eingeknetet. Sodann lässt man die Masse trocknen, wobei sie das Wasser ausserordent lich leicht abgibt. Die getrocknete Masse wird in bekannter Weise auf Presspulver ver arbeitet.
So erzeugte Presspulver sind in kür zester Presszeit ausgezeichnet verpressbar; so lassen sich Presslinge von 11 2 bis 2 mm Wandstärke bei 150 und 160 in etwa. einer Minute herstellen.
Falls man die Kondensation nicht, wie beschrieben, in schwach saurer Lösung, sondern bei neutraler oder alkalischer Reak tion durchführt. wird die verflüssigte Reak tionsmischung durch Zugabe geringer Men gen einer sauer wirkenden Substanz, zweck mässig einer schwachen organischen Säure, schwach sauer eingestellt.
2. 30 Gewichtsteile Harnstoff und 30 Cre- wichtsteile Thioharnstoff w=erden in 120 Ge- wicht-steilen Wasser gelöst. Nach Zugabe von 20 Gewichtsteilen Lobcasein und 112 Ge wichtsteilen einer 36,4 % igen Formaldehy d- lösung ist bei entsprechender Einstellung der Wasserstoffionenkonzentration eine in ihrem Aussehen anfänglich dem Ansatz des Bei spiels 1 ähnliche Reaktionsmischung entstan den.
Unter diesen Arbeitsbedingungen gebt aber die Verflüssigung schon in der Kälte vor sich. Nach etwa. 40 bis 60 Stunden ist eine vollkommen homogene schwach getrübte Flüssigkeit entstanden, deren Viskosität be reits in der Kälte wesentlich geringer ist, als die .der durch Erwärmen verflüssigten Reaa- tionsmischung nach Beispiel 1.
Durch gleieh- artige Aufarbeitung werden cellulosehaltige Pressmassen gewonnen, die bei guter Press- barkeit Presslinge von ausgezeichneter mecha nischer und chemischer Widerstandsfähig keit liefern, die ebenso wie die Erzeugnisse nach Beispiel 1 die überrauchende Eigen- schaff besitzen, auch bei schärfster Bea.nspru- chttng keine Sprung- oder Rissbildung zu zeigen.
Als Folge der Beseitigung der Rissgefahr hat sich noch ein weiterer sehr wesentlicher Vorteil eingestellt; bekanntlich zeigen die nach den bisher bekannt gewordenen Ver fahren hergestellten amnop!astischen Press- linge unter der Einwirkung gefärbter Flüs sigkeiten, wie insbesondere von Kaffee oder Tee, schon nach kurzem Gebrauch Verfär bungen, die vornehmlich an den kleinen Haarrissen auftreten. Mit. dem Verschwinden der Rissbildung ist auch diese Veränderung beseitigt.
Die in den vorstehenden zwei Beispielen beschriebenen Ansätze können auch ohne Füllstoffe auf Pressmassen verarbeitet wer den. -welche Presslinge mit sehr guten chemi schen Widerstandsfähigkeiten liefern. An Stelle der Labeaseine kann bei beiden Bei spielen auch Säurecasein verwendet werden, wobei selbstverständlich ist, dass die Menge der alka.liseh wirkenden Zusätze zur Einstel lung der Wasserstoffionenhonzentration von der Beschaffenheit des Säurecaseins ab hängig ist.
3. In eine Lösung von, 60 Gewichtsteilen Thiobarnstoff und 120 Gewichtsteilen Wasser werden 20 Gewi ehtsteile Laboasein eingetra gen. Nach kurzem Quellenlassen werden 11.2 Ge-,vicbtsteile einer 36,4%igen Form- aldehydläsung zugesetzt, deren Wasserstoff ionenkonzentration so eingestellt ist, dass die Mischung nach der Peptisierung des Caseins einen pH-Wert von etwa 6 zeigt.
Nach etwa 45stündigem Stehenlassen bei 18 ist eine wasserdünne Reaktionsmischung entstanden, welche mit Baumwoll-Linters vermischt und auf Pressmassen aufgearbeitet wird.
4. Eine nach Beispiel 1 hergestellte Re- aktionsmischung wird nach der Verflüssi gung mit einem sauer wirkenden Beschleuni ger versetzt und für die Zwecke der Sperr holz- oder Fournierverleimung mittels Bür sten oder Walzen auf die zu verbindenden Platten aufgetragen. Dank der hohen Vis kosität der Reaktionsmischung ist der Ver- brauch sehr gering. Trotzdem ist nach Här tung des Bindemittels unter Hitze und Druck die Haftfestigkeit sehr gut, wobei derlei Platten sich überdies durch grosse Feuerfestigkeit auszeichnen.
In ähnlicher Weise lassen sich sämt liche in der beschriebenen Weise hergestell ten Reaktionsmischungen als Klebe- und Bindemittel zur Herstellung von Verbindun gen usw. verwenden, wobei gegebenenfalls die Menge des Proteins erhöht werden kann.
An Stelle der Milchcaseine können auch Proteine anderer tie=rischer Herkunft, wie beispielsweise Blutalbumine und dergleichen oder Proteine pflanzlicher Abstammung, wie Zein (das Protein des Maises) oder das so genannte Sojajcasein (das Protein der Soja bohnen), verwendet werden. In letzterem Falle muss für die Entfernung bezw. Un- schädlichmachung der Urease Sorge getragen werden.
Die in den Beispielen angegebenen Men genverhältnisse können, vielfach verändert werden. Auch kann man mehrere Proteine gemeinsam verarbeiten. Ferner können statt des Harnstoffes oder Thioharnstoffes auch Derivate, soweit sie als Carbamide bezeichnet werden können, verwendet werden. Statt des Formaldehyds als solchen kann man auch Formaldehyd verwenden, welcher aus einem bei Gegenwart des Carbamids und des Pro teins Formaldehyd liefernden Stoffe erhal ten wurde.
Process for the production of a plastic. Mixed condensation products made from urea, protein and formaldehyde are already known. In the German Patent No. 573516 a \ method for the production of plastic masses from proteins, urea and formaldehyde is described, in wel chem the condensation takes place in the presence of considerable amounts of ammonia to prevent precipitation of the protein by the formaldehyde.
Irrespective of this, the applicant has succeeded in obtaining mixed condensation products from the starting materials mentioned without the use of ammonia, which is a great advantage since the addition of ammonia leads to the formation of hexamethylenetetramine, which is already in Traces noticeably reduce the resistance of the artificial compositions to water. These two processes have in common that condensation is carried out in the heat.
In earlier patents, the addition of a protein, namely calcium, was already described in connection with urea-formaldehyde condensation, but where both the protein only served as a precipitant or carrier, without the formation of mixed condensation products and has been achieved to a considerable extent. would. In addition, the condensation takes place in the heat in these known processes.
In a further development of the process of Austrian patent specification No. 139316, the surprising observation was made that products with particularly valuable properties and very extended application possibilities can be obtained by reducing the action of formaldehyde on the protein and the carbamide at room temperature ( about 15 to 25), expediently without any external heat input, before letting go.
The invention relates to a method for the production of a plastic by condensation of a garbamide, a pro-linseed and formaldehyde, which is characterized in that the carbamide, e.g. B.
Urea or thiourea or a mixture of both, the protein and the formaldehyde at a temperature around room temperature, expediently without external heat input, but advantageously using an agent that accelerates the condensation, allowed to act on each other until a reaction mixture arises, which has the property of being liquid at a temperature below <B> 60 '</B> C, whereupon the resulting mixed condensate is dried and, advantageously under pressure, hardened.
The resulting reaction mixture can liquefy either at room temperature or immediately when heated to around 60.degree.
This mode of operation enables precise regulation of the conduct of the reaction. All other things being equal, the required exposure time depends on the concentration of hydrogen ions, the concentration of the reactants and the working temperature. In general, the condensation has ended after about 40-60 hours of reaction time in the cold, so that the subsequent hardening, without and with the application of pressure, essentially only serves the polymerization.
If thiourea is used alone as the carbamide or is used in corresponding amounts, a liquid reaction has already occurred after the specified time.
If urea is used exclusively, a pasty mass has formed after this time, which can be liquefied by heating to 50-60. Comparative tests under otherwise identical conditions (concentration of the reaction participants, type and amount of protein, @ vase oxygen concentration, form, amount of aldehyde and temperature) have shown that when 0.3. ', Get thiourea on every mole of urea to form transition stages between the pulpy and thin-bodied properties;
when 0.5 mole of thiourea is added to every mole of urea, complete dissolving occurs even in the cold. By increasing the proportion of thiolia further, the liquefaction can be avoided and the thin liquid of the reaction mixture ultimately formed can be increased.
The favorable properties of the pressed materials produced from such condensation products are likely to be based on the fact that if any external heat supply is avoided during the action of formaldehyde, the formation of elongated, fibrous glycells is most favored. In the case of the urea formaldehyde condensate,
which, when carried out in the heat, leads to the formation of hydrophilic oils, the dehydration of which presents very great difficulties, there is also the fact that this disadvantage is also avoided. At the end of the condensation stage, a C-mixture of a protein brine with the uniform compounds mono- and dimethylol urea has formed, which have only changed to a small extent in the colloidal state.
Thanks to their colloidal physical properties, the liquefied reaction mixtures are extremely easy to process and, regardless of the presence of the protein component, show no less relationship to cellulose fibers than the pure aminoplastic condensation products.
Therefore, the liquefied reaction mixtures deliver. mixed with cellulose fibers of all kinds and processed in a suitable manner, molding masses of the highest transparency and a thoroughly even structure.
The hot-pressing technique is particularly valuable because of the condensation products that can be obtained from outside without the use of heat. It is well known that the entire tealiniselie development in the field of aminoplasts has the task of avoiding cracks or cracks in the finished pieces.
Basically, there are two appearances of different kinds; On the one hand, there is a risk that the pressed objects will tear soon after production: this deficiency, which was attributed to imperfect or uneven drainage, has been completely eliminated by the progress made in the production of plastic condensation products with the increasing development of technology.
On the other hand, aminoplastic condensation products, even if they are produced by the most advanced processes and have been dewatered as perfectly as possible, still tend to crack and crack in the event of strong humidity and temperature fluctuations. and this risk is greatest when the products are exposed to the effects of a dry and moist atmosphere in direct succession at high temperatures.
Despite the otherwise good suitability of the aminoplastic products, this deficiency limits their general applicability very sensitively, to which circumstance the ZVerk "Electrotechnical, insulating materials" (R. Vieweg) published in the summer of 1937 Page 239 points out very emphatically.
In the case of thin-walled objects to be pressed, this inconvenience is less noticeable, particularly if care is taken to avoid flow lines during pressing;
If, however, thick-walled compacts are involved, such as telephone handles, the use of the previously known aminoplasts is prohibited wherever strong fluctuations in humidity and temperature are to be expected.
On the other hand, the condensation products produced according to the process invented provide very easily compressible masses, which provide pellets whose water absorption equates to the best values that can be achieved with similar condensation products without the addition of protein and which also withstand the toughest demands occur in use, withstand without the formation of cracks and cracks.
For example, compacts produced with the intentional creation of flow lines were kept in drying cabinets at 60-70 ° C. after half an hour's exposure to boiling water, the relative humidity being less than 10.%. Even after spending hours in the drying cabinets, there were no cracks or cracks.
<I>. </I> Embodiments: 1. My solution of 60 parts by weight of urea in 60 parts by weight of water who introduced 20 parts by weight of ground rennet casein. After a few minutes, the casein in the urea solution has swelled so much that the entire mass has taken on a paste-like consistency.
117 parts by weight of a 36.4% formaldehyde solution to which such an amount of an inorganic or organic alkaline substance has been added that the entire reaction mixture is reduced to a point near neutrality is added to this swollen mass with stirring th located hydrogen ion concentration is brought. The pH of the mixture can vary between 7 and 6.
If you want to accelerate the dissolution of the casein with alkaline auxiliaries, the pH value can also be set higher than 7. For this and the following examples, the hydrogen ion concentration is kept permanently weakly acidic, corresponding to a pg value <7.
The reaction mixture is left to its own devices at room temperature. As the setting of the formaldehyde increases, a point in time occurs from which the mixture thickens until it finally turns into a white paste. When solidification begins, however, the reaction is not yet over: At this point in time, which occurs after about 24 hours at a room temperature of <B> 15 </B> to <B> 18 '</B>, a sample When heated to <B> 50 '</B>, swollen casein particles are still visible.
If, however, the mixture does not remain at room temperature beyond this point in time, a sample taken after a total reaction time of about 40 to 70 hours, when heated to <B> 50 '</B>, turns into a viscous, but thoroughly homogeneous-looking dropper liquid mass over.
After this stage has been reached, 60 parts by weight of cotton linters or cellulose are thoroughly kneaded into the main amount of the reaction mixture liquefied at 50 to 601 '. The mass is then allowed to dry, giving off the water extremely easily. The dried mass is processed ver in a known manner on press powder.
Press powders produced in this way are extremely easy to press in a very short press time; thus pressed parts with a wall thickness of 11 2 to 2 mm at 150 and 160 approximately. one minute.
If the condensation is not carried out in a weakly acidic solution, as described, but in a neutral or alkaline reaction. the liquefied reaction mixture is adjusted slightly acidic by adding small amounts of an acidic substance, expediently a weak organic acid.
2. 30 parts by weight of urea and 30 parts by weight of thiourea are dissolved in 120 parts by weight of water. After adding 20 parts by weight of lobcasein and 112 parts by weight of a 36.4% formaldehyde solution, a reaction mixture that is initially similar in appearance to the approach in Example 1 is produced when the hydrogen ion concentration is adjusted accordingly.
Under these working conditions, however, the liquefaction takes place in the cold. After about. 40 to 60 hours a completely homogeneous, slightly cloudy liquid has formed, the viscosity of which is already significantly lower in the cold than that of the reaction mixture liquefied by heating according to Example 1.
By similar processing, cellulose-containing molding compounds are obtained which, with good compressibility, deliver pellets of excellent mechanical and chemical resistance which, like the products according to Example 1, have an over-smoking property, even under the strictest demands to show no cracks or cracks.
As a result of eliminating the risk of cracking, another very important advantage has emerged; As is known, the amnoplasmic pellets produced by the previously known methods show discoloration under the action of colored liquids, such as coffee or tea in particular, after only a short period of use, which mainly occurs on the small hairline cracks. With. once the crack formation disappears, this change is also eliminated.
The approaches described in the above two examples can also be processed on molding compounds without fillers. -which deliver pellets with very good chemical resistance. Acid casein can also be used in place of the labeaseins in both examples, whereby it goes without saying that the amount of alkali-acting additives for setting the hydrogen ion concentration depends on the nature of the acid casein.
3. In a solution of .60 parts by weight of thioburea and 120 parts by weight of water, 20 parts by weight of laboasein are entered. After a brief swelling, 11.2 parts by weight of a 36.4% formaldehyde solution are added, the hydrogen ion concentration of which is adjusted so that the mixture shows a pH of about 6 after the casein has been peptized.
After standing for about 45 hours at 18, a water-thin reaction mixture has formed, which is mixed with cotton linters and worked up on molding compounds.
4. A reaction mixture prepared according to Example 1 is mixed with an acidic accelerator after liquefaction and applied to the panels to be joined by means of brushes or rollers for the purpose of gluing plywood or Fournier. Thanks to the high viscosity of the reaction mixture, consumption is very low. Nonetheless, after the binder has hardened under heat and pressure, the adhesive strength is very good, and panels of this type are also characterized by high fire resistance.
In a similar way, all reaction mixtures produced in the manner described can be used as adhesives and binders for the production of compounds, etc., it being possible to increase the amount of protein if necessary.
Instead of milk caseins, proteins of other animal origin, such as blood albumin and the like, or proteins of vegetable origin, such as zein (the protein in corn) or so-called soy casein (the protein in soy beans), can also be used. In the latter case, for the removal or Care must be taken to render urease harmless.
The proportions given in the examples can be changed many times. You can also process several proteins together. Furthermore, instead of urea or thiourea, derivatives can also be used, insofar as they can be referred to as carbamides. Instead of the formaldehyde as such, it is also possible to use formaldehyde, which was obtained from a substance which yields formaldehyde in the presence of the carbamide and the protein.