Verfahren zum Vortrocknen von Abfallstoffen in einer Feuerungsanlage für Abfallstoffe. Bei bekannten Verfahren dieser Art, wer den die Abgase der Feuerung in einen Ver- trockner geleitet, in welchem die noch was serhaltigen und zur Verbrennung nicht ge eigneten Abfallstoffe wie Obsttrester, Lohe etc. vorgetrocknet werden. Es hat sich ge zeigt, dass dabei ein sehr grosser Zusatz von Kohle zum Abfallstoff nötig ist, um die Ab fallstoffe verbrennen und zum Beispiel in dem durch die Abfallstoffeuerungsanlage be heizten Dampfkessel Dampf erzeugen zu können.
Der Zusatz an Kohle ist dabei so gross, dass mit der gleichen Kohlenmenge allein, gleich viel, wenn nicht mehr Dampf erzeugt werden könnte, so dass solche An lagen unwirtschaftlich arbeiten und das Ziel, die Heizkraft der Abfallstoffe nutzbar zu machen nicht erreichen lassen, ja dass sie eigentlich nur als Abfallvernichtungsanlagen anzusehen sind. Diese geringe Wirtschaft lichkeit bekannter Anlagen hat ihren Grund darin, dass diese derart betrieben werden, dass die Abgase der Feuerung mit zu niedri ger Temperatur in den Vortrockner gelan gen und deshalb die Abfallstoffe zu wenig trocknen.
Nach der Erfindung wird nun eine Ver wertung der im Abfallstoff enthaltenen Ver brennungswärme dadurch zu erreichen ver sucht, dass die Abfallstoffe im Vortrockner mindestens so stark getrocknet werden, dass ihr Wassergehalt beim Verlassen des Vor- trockners noch höchstens 50% beträgt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungs beispiele einer Feuerungsanlage zur Durch führung des beanspruchten Verfahrensdar gestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Tresterfeuerungsanlage mit einem direkten Anschluss! des Vortrockners an den Verbrennungsraum,
Fig. 2 eine Tresterfeuerungsanlage mit Vortrocknung allein durch die Kesselabgase. Bei beiden dargestellten Veuerungsanla- gen werden die vorgetrockneten Abfallstoffe bei a in den Verbrennungsraum b der Feue- rungsanlage eingefüllt. Der Verbrennungs raum ist nach unten durch den Rost c be grenzt. Über dem Verbrennungsraum b ist der Kessel d aufgestellt, der bei den darge stellten Feuerungsanlagen durch einen äussern und einen innern Mantel d1 respektive d2 und die Quersiederohre e gebildet wird.
Die Verbrennungsgase gelangen durch den Raum f in den Rauchabzug g und durch die Ab zweigung g1 in den Vortrockner h und von dort durch den Saugzug i ins Kamin. Bei der Feuerungsanlage nach Fig. 1 ist eine Klappe k1 respektive k2 im Rauchgasabzug g respektive g2 vorgesehen, um die Abgase nach Wunsch leiten zu können und um zum Beispiel auch ohne Benützung des Vortrock- ners Dampf erzeugen zu können, wobei die Abgase durch Abzug g2 direkt ins Kamin gelangen.
Vom Verbrennungsraum b aus führt eine direkte, zum Kessel d parallel ge schaltete Leitung b, in welcher eine Klappe l, eingebaut ist, in die Abzweigung g1, die in den Vortrockner h mündet. Durch die Lei tung l können ungekühlte Verbrennungsgase direkt in den Vortrockner geleitet werden.
Der Betrieb bei der Anlage nach Fig. 1 erfolgt in der Weise, dass die erste Charge von Abfallstoff durch auf dem Rost c ver brannte Kohle getrocknet wird, bis der Wassergehalt der Charge auf etwa 40 bis 50% reduziert ist, worauf diese Charge all- mählieh der noch auf dem Rost befindlichen brennenden Kohle zugesetzt wird.
Im Ver laufe des weiteren Betriebes wird der Vor trockner kontinuierlich mit nassen Abfall stoffen beschickt und gibt seinerseits konti nuierlich vorgetrocknete Abfallstoffe durch Schacht h1 in den Verbrennungsraum ab, so dass im Dauerbetrieb die gesamte Erzeugung von Verbrennungswärme allein von den Ab fallstoffen übernommen wird. Dabei werden die Abfallstoffe im Vortrockner mindestens so stark vorgetrocknet, dass der Wassergehalt der Abfallstoffe, wenn sie den Vortroekner verlassen, noch höchstens 50% beträgt.
Durch Öffnen der Klappe h lässt sich die Menge der aus dem Verbrennungsraum b di- rekt in den Vortrockner h gelangenden heissen Gase verändern und so einstellen, dass bei deren Mischung mit den durch den Kessel d hindurchgegangenen Heizgasen sich eine Ein trittstemperatur vor dem Vortrockner von zirka 450' oder mehr ergibt. Wird aus dem Kessel nur wenig Dampf entnommen, so steigt die Temperatur im Rauchabzug g und die Klappe h kann etwas weniger geöffnet werden. Sind umgekehrt die Abgase aus dem Kessel weniger heiss, so muss Klappe l1 mehr geöffnet werden, um mehr heisse Gase aus dem Verbrennungsraum dem Vortrockner direkt zuzuführen, um am Eintritt, d. h. in der Abzweigung g1 eine Temperatur von mindestens etwa 450' erzielen zu können. An Stelle des Kessels d kann irgendein an derer Wärmeaustauschapparat treten.
Klappe 7c2 ist beim normalen Betrieb geschlossen.
Der Vortrockner kann als feststehender Apparat, aber auch mit Vorteil als in der Zeichnung nicht gezeigter Trommeltrockner ausgebildet .sein. Je nach den Betriebsver hältnissen -wird ein Zusatz von Kohle ge- m ac 'ht zum Beispiel um die Dampf erzeugung im Kessel d zu steigern.
Das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sieh von jenem nach Fig. 1 nur dadurch, dass die direkte. Leitung vom Verbrennungsraum b zum Vortrockner <I>h</I> weggelassen und der Kessel<I>d</I> mit kleinerer Heizfläche ausgeführt ist.
Die Wirkung die ser Anlage ist dieselbe wie :die jener nach Fig. 1, nur ist .diese Wirkung dadurch er zielt, dass .der Kessel d mit kleinerer IHeiz- fläche versehen ist, so dass die Abgase im Rauchabzug g auf etwa 450 oder höher ge halten werden können.
Dadurch wird der mittlere Temperaturunterschied zwischen dem Kesselwasser und den Verbrennungs- gasen vergrössert, so dass die Dampferzeu gung bei gleichem Brennstoffverbrauch im kleineren Kessel d nach Fig. 2 ungefähr die selbe ist, wie im grösseren Kessel nach Fig. 1.
Die Ausführung nach Fig. 1 eignet sich naturgemäss für umzubauende alte Anlagen, welche zu grosse Kessel und damit zu nie drige Abgastemperaturen aufweisen, wäh- send die Ausführung nach Fig. 2 für neue Anlagen in Frage kommt, bei denen zum vorneherein der Kessel kleiner gebaut wer den kann.