Verfahren zum Betrieb von Induktionsöfen mit hochfrequentem Ein- oder Blehrphasenstrom. Zum Betrieb von Induktionsöfen werden in neuerer Zeit Gleichrichter bezw. Wechsel richter verwendet. Durch Anwendung von Steuergittern in Stromrichtern, die nicht nur die Steuerung des Zündzeitpunktes, sondern auch des Löschzeitpunktes der zyklisch nacheinander brennenden Anoden ermög lichen, wird die selbständige Umformung von Gleichstrom oder von niederfrequentem Wechselstrom in Mittel- oder Hochfrequenz strom herbeigeführt. Es ist ferner bekannt, die grosse Induktivität der Ofenwicklung teilweise oder ganz durch Kondensatoren zu kompensieren, wobei die beste Wirkung dann erzielt wird, wenn im Ofenkreis Reso nanz vorhanden ist.
Da. sich die Permeabilität von ferromag- netischen Metallen und Legierungen wäh rend des Schmelzprozesses mit der Tempera tur stark ändert, und oberhalb gewisser Temperaturgrenzen sogar ganz verschR-indet, muss die Kapazität der Ofenkondensatoren während des Schmelzprozesses dauernd ver ändert werden, wenn man die Resonanz auf recht erhalten will. Um dies zu erreichen, sind umfangreiche Schalteinrichtungen not wendig, wenn man mit wirtschaftlichem Stromverbrauch auskommen will.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Betrieb von Induktionsöfen mit hochfrequentem Ein- oder Mehrphasen strom, der mit Hilfe von Stromrichtern aus einem Gleichstromnetz bezw. einem Ein- oder Mehrphasenwechselstromnetz niederer Frequenz erzeugt wird, wobei der Stromrich ter mit Löschgittern versehen ist, die das Zünden und Unterbrechen der Anodenströme zu beliebigen Zeitpunkten gestatten,
bei dem erfindungsgemäss zur Aufrechterhaltung der angenäherten Resonanz im Ofenkreis bei je der Temperatur des Ofeneinsatzes während des Schmelzprozesses die Kapazität konstant gehalten, die Frequenz des Ofenstromes aber in Abhängigkeit vom Zustand des G'fenein- satzes verändert wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsbei- spiele einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung sche matisch in Fig. 1 bis 3 für Öfen mit Reso nanzschaltung dargestellt, die mit Einpha senstrom hoher Frequenz gespeist werden, der in einem von einem Gleichstromnetz ge speisten Stromrichter erzeugt wird.
In den Figuren bedeutet a einen Wech selrichter (Ionenventil) mit Metallgehäuse und in diesem angeordneten Anoden b, die gegebenenfalls Lichtbogenführungshülsen be sitzen können, sowie den Anoden vorgelager ten Steuergittern c. Mit m ist die Kathode bezeichnet, e sind Erregeranoden für die Er leichterung des Anlassens des Stromrichters. Die Anoden b liegen einerseits an den Enden der zweiphasigen Primärwicklung des Lei stungstransformators f und anderseits über Kondensatoren k an der Kathode<I>m</I> des Stromrichters.
An dem Neuträlpunkt der Primärwicklung liegen über Widerstände w,. die Erregerelektroden e, die so angebracht sind, dass der Lichtbogen zwischen ihnen und der Kathode an den Gittern c vorbeistreicht. Der Neutralpunkt der Primärwicklung ist an den Plusleiter .des Gleichstromnetzes n und die Kathode m an den Minusleiter des Gleichstromnetzes gelegt.
Die Sekundär wicklung des Leistungstransformators f lie fert den hochfrequenten Strom für die In- duktionsspule g des Ofens. In Reihe mit der Ofenspule g ist der Kondensator i geschaltet.
Induktivität g und Kapazität i des Ofenkrei ses ist auf Spannungsresonanz abgestimmt. Als Gitterspannungsquelle dient eine Mittel- oder Hochfrequenzmaschine o, die von einem Motor p angetrieben wird und die über Widerstände w2 den Gittern c die Steuer- spannung erteilt.
Um bei jeder Temperatur des Ofenein satzes Spannungsresonanz im Ofenkreis zu erhalten, wird bei konstanter Kapazität i die Frequenz des Ofenstromes während -des Schmelzprozesses den veränderlichen Be triebszuständen des Ofens in an sich bekann- ter Weise dadurch angepasst, dass die Um drehungszahl der Hochfrequenzmaschine in Abhängigkeit dieser Verhältnisse in der Weise geregelt wird, dass die Geschwindig keit des Antriebsmotors der Hochfrequenz- maschine von Hand- oder über eine.
selbst tätige Geschwindigkeitsregelung der letzte ren unter Verwendung von Hilfsmitteln, die z. B. auf den thermischen Zustand des Ofen einsatzes ansprechen, geregelt wird. Ausser dem muss; die Hochfrequenzmasehine o samt Antrieb und Regulierung während des ge samten Schmelzprozesses in Betrieb gehalten werden.
Eine Vereinfachung der Einrich tung wird :dadurch erreicht, dass die Fre- quenzänderung des Ofenstromes während des Schmelzprozesses in Abhängigkeit mit der vom Zustand des Ofeneinsatzes veränder lichen Eigenfrequenz im Ofenstromkreis her beigeführt wird, indem, wie in Fig. 1 darge stellt, eine mit dem Ofenfeld gekoppelte Spule r vorgesehen wird, die mit der Gitter spannungsquelle o parallelgeschaltet ist.
Die neutrale- Mittenanzapfung der Koppelspule r ist mit der Kathode des Stromrichters ver bunden, gegebenenfalls unter Zwischenschal- tung einer Batterie t. Bei der Inbetrieb setzung des Stromrichters ist zunächst die die Gitterspannung liefernde Hochfrequenz- maschine o eingeschaltet, deren Frequenz derjenigen des Ofenkreises entspricht.
Nach der Inbetriebnahme des Ofens wird die Hochfrequenzmaschine von den Steuergittern e mittels des Schalters s abgetrennt; die Git ter werden jetzt aus der Koppelspule r ge speist.
Durch diese Einrichtung stellt sich während der Dauer des Schmelzprozesses selbsttätig die Resonanzfrequenz des Ofen kreises ein, weil die bei konstanter Kapazität erforderliche Veränderung der Frequenz des im Stromrichter erzeugten Ofenstromes in Ab hängigkeit der Abweichungen der Eigenfre quenz des Ofenkreises mittels der Koppel spule y- unmittelbar
herbeigeführt wird.
Gemäss der Einrichtung nach Fig. 2 wird der gleiche Zweck dadurch erreicht, dass eine Wicklung e4 auf dem die Ofenspule speisen den Leistungstransformator f - mit der Git- terspannungsquelle o parallel geschaltet ist.
Es kann auch nach Fig. 3 parallel zum Kon densator i im Ofenkreis ein Widerstand z geschaltet werden, der parallel zur Gitter spannungsquelle o liegt und der Anzapfun- gen für die Gitterzuleitungen und eine Mit tenanzapfung besitzt, die mit der Kathode des Stromrichters verbunden ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 tritt eine Phasenverschiebung der Gittersteuer spannung gegenüber dem Ofenstrom von 90 ein; es muss diesem Umstand durch entspre chende Bemessung der Batterie t Rechnung getragen werden.