Kolben mit Kolbenring an Flüssigkeitsdruck-Maschinen. Es sind Olschabringe für Kolben be kannt, die im Oberteil (das heisst hochdruck- seitig) scharf gegen den Zylinder zurück gesetzt sind, so dass zwischen ihrem Ober teil und der Zylinderfläche ein Raum frei bleibt. Bei solchen Ringen sind zwecks Er zielung genügender Schabwirkung (das heisst genügender Pressung nach aussen) die Spannungen oberhalb und unterhalb des Ringes ausgeglichen mit Hilfe von Längs schlitzen, welche hinter dem Ring durch in der Kolbenwandung verlaufen.
Im Gegensatz zum vorstehenden soll die Erfindung lediglich Kolben mit Druckab- dichtungsringen betreffen, bei denen der Druck unterhalb (das heisst auf der einen Seite) des Ringes dank der abdichtenden Wirkung des Ringes geringer ist als der Druck oberhalb (das heisst auf der andern Seite) des Ringes.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kolben mit Kolbenring an Flüs- sigkeits-Druckmaschinen. Der Kolbenring ist von ungefähr L-förmigem Querschnitt, dessen einer Schenkel sich dem Kolben ent lang erstreckt, während der zweite (in der Fig. waagrechte) Schenkel in eine Umfangs rinne des Kolbens greift und längs seines äussern Umfanges axial ein Stück weit so ausgeschnitten ist, dass in Verbindung mit der Zylinderwand eine Aussparung j vor liegt,
welche sich gegen den Flüssigkeits- druckraum (das heisst den Raum mit dem grösseren Drucke) hin öffnet. Diese Ausspa rung ist von solcher Tiefe, dass der darin ent wickelte, radial einwärts gerichtete Druck gleich oder grösser ist als der innerhalb der Rinne e in der Richtung auswärts auf den Ring wirkende Druck. Der achsparallele Schenkel des L-förmigen Querschnittes ist so gebaut, dass sein äusserer Umfang die Lager fläche zwischen Ring und Zylinderwandung bildet.
Der arwähnte achsparallele Schenkel des Ringquerschnittes muss, als Folge obiger Be dingung, so gewählt sein, dass die Tiefe der genannten Aussparung gleich oder grösser ist als die axiale Tiefe des innern Umfanges des Ringes innerhalb der Rinne. Die innere Wand des Schenkels bildet auf der Nieder druckseite in Verbindung mit der Kolben wandung eine zweite Aussparung, und zwar so, dass unter dem Einfluss des Druckes auf der Niederdruckseite eine Auswärtsdruck komponente auf den Ring ausgeübt wird.
Der genannte achsparallele Schenkel kann so bemessen werden, dass zwischen Ring und Wandung eine angemessene Lager fläche vorhanden ist und dass der innerhalb der zweiterwähnten Aussparung (auf der Niederdruckseite) entwickelte und auswärts wirkende Druck von solcher Grösse ist; dass ein gewünschter resultierender Auswärts druck auf den Ring entsteht, der in Verbin dung mit dem statischen Drucke (das heisst mit der mechanischen Vorspannung) des Ringes genügt, eine wirksame Abdichtung zu sichern.
Der innerhalb der erstgenannten Ausspa rung auf den Ring einwärts wirkende Druck, der innerhalb der zweiten Aussparung aus wärtswirkende Druck und die Tiefe der Lagerfläche lassen sich in ihrer Beziehung zueinander durch Versuch bestimmen, um bei geringster Abnutzung punkto Dichtung eine Höchstwirkung zu erzielen.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des, hier mit senkrechter Zylinderachse.
Fig. 1 ist eine Darstellung eines Kolben ringes gewöhnlicher Ausbildung; Fig. 2 ist eine Darstellung eines gemäss der vorliegenden Erfindung ausgebildeten Kolbenringes.
Wie zunächst aus Fig. 1 ersichtlich, be zeichnet<I>a</I> den Kolben,<I>b</I> den Kolbenring, c die Zylinderwand und d die untere Sitz fläche,des Ringes in der Nut e des genann ten Kolbens. Angenommen, der grösste Druck werde oberhalb des Kolbenringes b vom Raum f her ausgeübt und sei an einem Über gang auf die untere Seite dieses Kolbenrin ges verhindert durch die abdichtende Wir kung dieses auf der untern Sitzfläche d ruhenden Kolbenringes, so ist dank des Spiels des Kolbenringes b in der Nut e dem Druckmedium ein Durchgang vom Raume <I>f</I> über den Ring weg zum Raume<I>t</I> hinter diesem gegeben.
Der im Raume 7 hinter dem Ring b herrschende Druck muss also sehr an nähernd gleich sein dem im Raume f wirk samen Drucke. Daraus ergibt sich grosser Lagerdruck und starke Abnützung des Kol benringes und der Zylinderwandung c in folge dieses Mediumdruckes.
Wie nun aus der Fig. 2 ersichtlich, be sitzt der neue Kolbenring b im wesentlichen L-förmigen Querschnitt mit einem Aus schnitt h an seiner untern Fläche bezw. in seiner innern Umfangswandung, während an der äussern Umfangswandung des Kolben ringes<I>b</I> ein von der obern Seite k (der Druckseite) des Ringes b nach abwärts reichender ringförmiger Ausschnitt j vorge sehen ist.
Der Kolbenring b ruht auf der untern Sitzfläche d der Nut e, und auf die innere Umfangswandung m des genannten Ringes b, die hier, zum Teil infolge der Ausneh- mung h, kleiner ist als .die äussere Fläche o, wirkt die im Raume f herrschende Span nung. Die auf den untern Teil n des Kolben ringes b, das heisst im Raume y wirkende Spannung ist, wie angenommen wurde, klei ner als die vom Raume f herrührende. Auf die Fläche o .des Anschnittes j am äussern. Umfange des Ringes wirkt die vom genann ten Raum f herrührende, grössere Spannung.
Es ist demnach ersichtlich, dass dem am äussern Umfang des Ringes vorhandenen Ausschnitt j eine solche Tiefe gegeben wer den kann, .dass die auf die Fläche o des ge nannten Ausschnittes j einwirkende Span nung den nach auswärts gerichteten, durch die von .den über und unter dem Kolbenring b befindlichen Räumen her auf die rückwär tigen Flächen m bezw. n des genannten Rin ges einwirkenden Spannungen entstehenden, auf den Ring ausgeübten Druck, ganz oder teilweise, wie .erforderlich, ausgleichen kann,
selbst wenn der hinter dem obern Teil m ausgeübte Druck den Wert des im Raume f wirkenden Druck erreicht. In dieser Weise kann abgesehen von der mechanischen Vorspannung jede gewünschte Kleinheit des Betriebsdruckes zwischen dem Kolbenring b und der Wandung c des Zy linders an der .Stelle p erreicht und demzu folge die Abnutzung dieser Teile auf ein Mindestmass reduziert werden.