Verfahren zur Desinfektion und Schädlingsbekämpfung. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Desinfektion lebloser Gegenstände, wie tierischer Häute und Felle, ärztlicher Instru- inente. Gebrauchsgegenstände usw., und zur Schädlingsbekämpfung bei Pflanzen.
Bekanntlich sind Bakterien. Pilze und Insekten, .die dem Warmblüter und den Pflanzen gefährlich werden können, in stark differenzierter Weise empfindlich gegen be- :,timmte Desinfektions- und Pflanzenschutz mittel. und daraus erklärt sich die grosse Zahl der bestehenden verschiedenartigen .Mittel dieser Art.
Bei der vorliegenden Er findung kommt es nun darauf an, durch Ver einigung bestimmter Arten von Substanzen eine starke Wirkungssteigerung im Vergleich zur Wirkung der Einzelbestandteile für die Desinfektion lebloser Gegenstände und die Schädlingsbekämpfung bei Pflanzen gegen über den verschiedenartigsten und virulen- testen Krankheitserregern zu erzielen.
Wäh rend die verwendeten Einzelsubstanzen je für sich in verdünnter Lösung zwar mehr oder minder keimschädigend auf die Bakterien, Pilze und dergleichen wirken, aber nicht als starke Abtötungsmittel anzusehen sind, er hält man durch ihre Vereinigung, selbst in grosser Verdünnung, eine sehr starke Desin fektion, also schnelle und weitreichende Ab tötung. Dabei ist es zweckmässig, die Sub stanzen zunächst in konzentrierter Lösung zu vereinigen und diese erst nachträglich in der erforderlichen Weise zu verdünnen.
Gemäss der Erfindung verwendet man für die Desinfektion lebloser Gegenstände und die Schädlingsbekämpfung bei Pflanzen eine Vereinigung von Persulfaten und Uhodan- verbindungen. Die Lösungen dieser Kombi nationen weisen einen erheblich höheren Säuregehalt auf als: diejenigen der Persulfate allein. Das hat aber gleichzeitig eine ent sprechende Steigerung der desinfizierenden Wirkung zur Folge. Denn man weiss, dass Erhöhung des Säuregehalts bezw. Zusatz von Säuren zu Desinfektionsmitteln die des infizierende Wirkung steigert.
Der Umstand, dass durch den Zusatz der reduzierend wir kenden Rhodanverbindungen zu den Salzen .der Perschwefelsäure diese als solche mehr oder weniger zersetzt wird, ändert an dieser Sachlage nichts, eben weil dabei wirksame pH-Werte geschaffen werden, indem der frei werdende Sauerstoff der Persalze zur Bil dung weiterer Säuremengen und gegebenen falls zur Bildung anderer Desinfektionsmit tel in der Lösung führt. Wie sich gezeigt hat, wirken stark verdünnte Lösungen des Mittels besonders stark abtötend.
Gleichzei tig wird in der Lösung der genannten Kom bination die desinfizierend wirkende Rhodan- wasserstoffsäure und weiterhin der gleich falls desinfizierend wirkende Formaldehyd bezw. die stark giftige Blausäure gebildet, und es wird so eine starke Steigerung der desinfizierenden und abtötenden Wirkung in der Lösung erzielt.
Neben den Rhodanverbindungen kann man andere Reduktionsmittel, wie Hexa- inethylentetramin oder dergleichen, verwen den. Zur Beschleunigung .der Reaktion in der Lösung können Katalysatoren wie Eisen salze, Eisenoxydul, Eisenoxyd oder derglei chen mit verwendet werden.
Man kann aber zum gleichen Zweck auch Mittel verwenden, die geeignet sind, exothermisch zu wirken, das heisst die sich entweder unter Wärmeent wicklung in Wasser lösen oder mit andern :Bestandteilen. der sich bildenden Lösung unter- Wärmeentwicklung umsetzen. Hier für geeignete Stoffe ,sind beispielsweise wasserfreies Magnesiumsulfat oder Magne- siumkarbona:t.
Bei Anwendung von Rhodansalzen hat man .es in der Hand, die Reaktion so zu lei ten, dass Blausäure wenig oder gar nicht auf tritt, was in solchen Fällen wichtig ist., wo die giftige Wirkung der Blausäure un erwünscht ist, während ihr Auftreten da er wünscht sein kann, wo es sich um die Be kämpfung von Pflanzenschädlingen, also um die Verwendung des Erfindungsgegenstandezz für den Pflanzenschutz handelt.
Die Zuriicl;- drängung der Blausäurebildung lässt sich (-i- reichen durch Zusatz besonderer Reduktion,4- mittel ausser den Rhodansalzen, wodurch dann der frei werdende Sauerstoff der Per- .sulfate abgefangen und seine Ausnutzung zur Bildung von Blausäure verhindert wird.
Ein hierfür geeignetes Mittel ist beispielsweise Alkalibisulfit. So kann man je nach Wunsch blausäurehaltige und praktisch blausäurefreie Lösungen gemäss der Erfindung zur Ver wendung bringen.
Man hat bereits vorgeschlagen, zur Her- @tellung von Desinfektionsmitteln Rhodan- salze mit sauren Salzen, wie Alkalibisulfat, zu vereinigen. Will man diese Vereinigung schon durch Vermischung der Salze im trock nen Zustand vornehmen, so mini man aber für eine sehr gute Abgrenzung der Bestand teile gegen einander sorgen, weil andernfalls vorzeitige Zersetzung eintritt.
Aber auch wenn die Substanzen getrennt aufbewahrt und erst in Lösung vereinigt werden, macht sich die stark ätzende Wirkung des festen Alkalibisulfats sowohl auf die Arbeiter als auch auf die Aufbewahrungsbehälter in sehr unangenehmer Weise bemerkbar. Im Gegen satzdazu sind die Akalipersulfate sehr halt bare, bequem zu hantierende Stoffe. Ihre Wirkung tritt ja auch im wesentlichen erst auf, wenn sie in Lösung mit den reduzierend wirkenden Substanzen zusammentreffen und dadurch der Zersetzung unterliegen.
Weitere Vorteile des Erfindungsgegen standes liegen in der hohen Desinfektions wirkung, dem insbesondere bei Zusatz von Beschleunigern schnellen Eintritt der Wir kung und darin, dass eine Wirkung gleich zeitig nach verschiedenen Richtungen, das heisst gegen verschiedene Arten von. Schäd lingen durch geeignete Kombination ermög licht wird.
Für die im nachfolgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele ist als Ausgangssub stanz das @.4mmoniumpersulfat (NHO= S<B><I>:!</I></B> 0e, gewählt worden. Zur Vermeidung von Wie- derholungen sind die hierbei verwendeten Substanzen und deren Menge mit a, <I>b, c, d.</I> <I>e, f</I> bezeichnet, so dass für die einzelnen Aus führungsbeispiele nur die diesbezüglichen Buchstaben weiterhin aufgeführt zu werden brauchen:
EMI0003.0005
a) <SEP> ?,6 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Ammonpersulfat
<tb> b) <SEP> 0,8 <SEP> " <SEP> Hexa-methylen tetramin
<tb> <I>c#)</I> <SEP> 0,28 <SEP> Magnesiumkarbonat
EMI0003.0006
d) <SEP> 0;82 <SEP> Gewichtsteile <SEP> 31agnesiumsulfat
<tb> (wasserfrei)
<tb> e) <SEP> ?,5 <SEP> Natriumrhodanid
<tb> f) <SEP> 0,1 <SEP> Ferrisulfat Das Beispiel 1, nach welchem noch kein Rhodansalz zugesetzt ist, ist gegeben, um demgegenüber die weit grössere Wirksam keit des Rhodansalzzusatzes gemäss den übri gen, dem Verfahren der Erfindung entspre chenden Beispielen deutlich zu machen.
EMI0003.0009
<I>Bespiel <SEP> 1</I>
<tb> verwendet: <SEP> <I>a), <SEP> b), <SEP> c), <SEP> d)</I>
<tb> in <SEP> 30 <SEP> Vol.-Teilen <SEP> in <SEP> 30 <SEP> Teile <SEP> H20 <SEP> nach <SEP> 15 <SEP> Minuten <SEP> auf <SEP> Titration <SEP> nach <SEP> <B>192</B>
<tb> 1120 <SEP> gelöst, <SEP> dann <SEP> Lösungsprozess <SEP> 1000 <SEP> Vol.-Teile <SEP> H20 <SEP> Stunden. <SEP> 1000 <SEP> Vol.
auf <SEP> 1000 <SEP> Vol.- <SEP> exotherm <SEP> verdünnt. <SEP> Indikator <SEP> Teile <SEP> Lösung <SEP> erfordern
<tb> teile <SEP> H20 <SEP> aufge- <SEP> <I>Phenolphtalein <SEP> :</I> <SEP> 1000 <SEP> 32 <SEP> Vol.-Teile <SEP> n <SEP> KOH
<tb> füllt <SEP> Vol.-Teile <SEP> Lösung <SEP> er- <SEP> 10
<tb> fordern <SEP> 38 <SEP> Vol.-Teile <SEP> aktiver <SEP> Sauerstoff <SEP> noch
<tb> n <SEP> KOH <SEP> vorhanden <SEP> (unverän 10 <SEP> derte <SEP> Perschwefel säure)
EMI0003.0010
<I>Beispiel, <SEP> 1I</I>
<tb> verwendet:
<SEP> <I>a), <SEP> b), <SEP> c), <SEP> d), <SEP> e)</I>
<tb> in <SEP> 30 <SEP> Teile <SEP> H20 <SEP> wie <SEP> oben <SEP> nach <SEP> 3 <SEP> Min. <SEP> nach <SEP> 24 <SEP> Stunden <SEP> Ti Lösungsprozess <SEP> aufgefüllt <SEP> und <SEP> titriert <SEP> tration <SEP> wie <SEP> oben
<tb> wie <SEP> oben <SEP> stärker <SEP> exotherm
<tb> als <SEP> bei <SEP> I. <SEP> 112 <SEP> Vol.-Teile <SEP> '-' <SEP> KOH <SEP> 114 <SEP> Vol.-Teile <SEP> n <SEP> KOH
<tb> 10 <SEP> 10 <SEP> -
EMI0003.0011
<I>Beispiel <SEP> III:</I>
<tb> Zu <SEP> der <SEP> nach <SEP> Beispiel <SEP> II <SEP> her- <SEP> und <SEP> wie <SEP> oben <SEP> titriert;
<SEP> nach <SEP> 24 <SEP> Stunden <SEP> Ti gestellten <SEP> auf <SEP> 1000 <SEP> Teile <SEP> ver- <SEP> 114 <SEP> Vol.-Teile <SEP> n <SEP> KOH <SEP> tration <SEP> wie <SEP> oben
<tb> dünnten <SEP> Lösung <SEP> wurde <SEP> f@ <SEP> 10 <SEP> 156 <SEP> Vol.-Teile <SEP> <B><U>11</U></B> <SEP> KOH
<tb> hinzugefügt <SEP> 10 Bei Reduktion der Persulfate durch Rho- danide bezw. unter Mitverwendung von Rho- daniden ergab sich ferner folgendes:
Auf die desinfektorische Kraft -der Rho- da, bgruppe, der Modanwasserstvf#Wäure und saurer Lösungen von Rhodansalzen hatte schon A. Edinger vor mehreren Jahrzehnten hingewiesen (Deutsche Medizinische Wochen schrift 29,515 (1903).
Erst viel später ent deckte G. Lockemann und W. Ulrich (Zeit- sehrift für Hygiene und Infektionskrank- heiten, 1930, 8.387;I419) die Bedingungen, unter denen diese desinfektorische Kraft ent stand bezw. zu grösster Entfaltung kommt:
Niedrige pg--Mrerte benötigen in einer Lö sung nur einen geringen Gehalt an Rhoda- nionen, um starke keimvernichtende Eigen schaften zu erzielen. Eine Steigerung des Gehalts derartiger Lösungen an Rhodanionen kürzt die Abtötungszeiten erheblich ab.
Nun ist .die praktische Auswertung des Edino@er'sohen Hinweises und besonders der Lockemann'schen Entdeckung bei der leich ten Zersetzlichkeit der Rhodanwasserstoff- säure und ihrer Verbindungen nicht ohne weiteres. möglich. Starke Säuren, die in Lö sung niedrige pH-Werte ergeben, büssen so gar beim Zusatz von Rhodansalzen zur Lö sung sofort etwas von ihrem Säurecharakter ein.
Konzentrierte Lösungen dieser Art, die man durch Verdünnung analog vielen andern Desinfektionsmitteln gebraucbsfertig macht, sind nicht ohne weiteres herstellbar. Die hier naheliegende Mitverwendung von im Sinne der Desinfektion unerheblichen Substanzen (Puffersubstanzen zur Haltbarmachung) schmälert die Ionisation der Wirkungskom- pönenten oder bewirkt keine wünschenswerte Erniedrigung der pH-Werte, sondern eher deren nachteilige Erhöhung.
Bei Anwendung der vorliegenden Erfin dung aber tritt die erwünschte Erniedrigung der PH-Werte ein. Ausserdem zeigt sich, dass in der Lösung von Persulfat und Rhodanid nicht nur ein hoher Säuretiter mit niedrigem und ,dadurch wertvollem pH-Wert entsteht, sondern dass Rhodanid auch noch einen Teil seiner Substanz zur Bildung von Formal dehyd oder gegebenenfalls auch von Blau säure hergibt, was. bei Bekämpfung mancher Pflanzenschädlinge sehr erwünscht ist.
EMI0004.0031
<I>Beispiele <SEP> IV:</I>
<tb> 4 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Ammonpersulfat
<tb> -I- <SEP> 1,18 <SEP> Natriumtetrathionat
<tb> -I- <SEP> 4 <SEP> Na <SEP> SCN
<tb> 0,01 <SEP> Ferrosulfat ergeben bei Lösung in 50 Vol.-Teilen Wasser in drei Minuten bereits, einen Formaldehyd gehalt und eine Temperaturerhöhung von 20 auf 35 C.
Nach drei Minuten auf 1000 Vol.-Teile mit Wasser aufgefüllt und sofort mit NIethylorange titriert: 200 Vol.-Teile
EMI0004.0037
KOR, nach 24 Stunden 320 Vol.-Teile
EMI0004.0040
KOH und nach 96 Stunden 408 Vol.-Teile
EMI0004.0043
KOH. In der Lösung ist auch Blausäure enthalten.
EMI0004.0046
<I>Beispiel <SEP> U:</I>
<tb> 4 <SEP> Gewiehtsteile <SEP> (NH4)2S#"O.
<tb> -% <SEP> 1,4 <SEP> Na.:;S::0, <SEP> . <SEP> 2('H@()
<tb> -f- <SEP> 4 <SEP> NH4SCN
<tb> 0,01 <SEP> FeS04 ergeben bei Lösung in Vol.-Teilen H,0 starke S02-Entwicklung, die in drei Minuten nicht. mehr wahrnehmbar ist und durch Formaldehydentwieklung abgelöst wird. Während dieser Zeit @sohlägt die Farbe der Lösung von gelb in .dunkelrot um.
In fünf Minuten war die Reaktion bereits auf ihrem Höhepunkt angelangt (Temperaturstei- gerung von 21' auf 39 C), und dieser Höhepunkt fällt annähernd mit der tiefsten Rotfärbung :der Lösung zusammen.
Auf 1000 Vol.-Teile mit Wasser auf gefüllt werden mit Methylorange folgende Titer erzielt: Sofort, 370 Vol.-Teile _
EMI0004.0063
KOR, nach 24 Stunden<B>376</B> Vol.-Teile
EMI0004.0066
KOCH.
Die Mitverwendung von Ferri- oder Ferrosalzen erfüllt hier also einen doppelten Zweck: Sie wirken 1. als Katalysator, 2. als Indikator für den Höhepunkt der Reaktion, die bald,danach im wesentlichen beendet ist. Die Verdünnung kann dann vollzogen wer den.
In Abänderung .der hier gegebenen Bei spiele kann man neben den Rhodaniden auch andere als die bereits genannten Sauerstoff verbindungen des .Schwefels wie Sulfite, Hydrosulfite und dergleichen zur Reduktion der Persulfate verwenden.
Will man den Säuretiter der Lösungen abschwächen, so kann man Desinfektionsmit- tel,dazu wiederum verwenden, die an Metalle, Alkalien und dergleichen gebunden sind und durch die aus dem Persulfat stammende Säure gleichfalls. in Freiheit gesetzt werden. Beispiele sind: Natriumphenolat, Salze aro matischer Sulfosäuren und dergleichen.
Für den Gebrauch kann man die Sub stanzen entweder in die Formeines trocknen pulverförmigen Gemisches bringen und so aufbewahren, oder man kann daraus Tablet- ten herstellen, oder man kann, falls dies wünschenswert erscheint, die Einzelsubstan zen auch getrennt. in Pulver- oder Tabletten form aufbewahren, wobei dann aber die Por tionen der Einzelsubstanzen in ihren Men gen gegen einander derart abgestimmt und dosiert sein müssen, dass durch einfaches Zusammenschütten dieser Portionen das ver wendungsfertige Desinfektionsmittel in der Lösung erhalten wird.
Bei Herstellung der Lösungen empfiehlt. es sich, wie eingangs bereits bemerkt, die Substanzen zunächst in einer konzentrierten Lösung zu vereinigen, weil in dieser die gewünschte chemische Um- .#etzung schneller vor sich geht, und erst. nach Eintritt dieser Reaktion die -#'erdfinnun(r auf den für die Desinfektion geeigneten bezw. gewünschten Grad vorzunehmen.
Beispiels weise kann man so verfahren, dass man das (lemisch der Salze zunächst in etwa. der fünf fachen Menge ihres Gewichts in Wasser löst lind die so gebildete konzentrierte Lösung :5 bis 10 Minuten, zweckmässig unter Um rühren, stehen lässt. Man erhält dann nach der erforderlichen Verdünnung sofort den elia.ra.kteristischen hohen Säuretiter. Werden hingegen die Salze von vornherein in viel Wasser gelöst, so ist .der Säuretiter dieser Lösung im 2snfang niedrig, steigt aber nach kurzer Zeit bereits mehr und mehr an.
Bei Auswahl der für die Vereinigung bestimmten Einzelsubstanzen ist es zweck- i na ässi" l-, solche Persulfate anzuwenden. deren basische Bestandteile bei der Umsetzung keine unlöslichen Niederschläge, wie zum Bei- .spiel nulöclielie Sulfate, liefern, so da.B man ;
)]so klare Lösungen behält. Entsprechendes gilt natürlich bezüglich der zii verwendenden Rliodanide.
Disinfection and pest control procedures. The invention relates to a method for disinfecting inanimate objects, such as animal hides and skins, medical instruments. Utensils, etc., and for pest control on plants.
As is well known, bacteria are. Fungi and insects, which can be dangerous to warm-blooded animals and plants, are sensitive to certain disinfectants and pesticides in a highly differentiated manner. and this explains the large number of the existing various types of remedies of this kind.
In the present invention, it is now a matter of combining certain types of substances to achieve a strong increase in effectiveness compared to the action of the individual components for disinfecting inanimate objects and pest control on plants against the most diverse and most virulent pathogens.
While the individual substances used each in themselves in dilute solution have a more or less germ-damaging effect on bacteria, fungi and the like, but are not to be regarded as strong killing agents, their combination, even in great dilution, means that they are very disinfected , that is, rapid and extensive killing. It is advisable to combine the substances in a concentrated solution first and then to dilute them in the required manner.
According to the invention, a combination of persulfates and uhodan compounds is used to disinfect inanimate objects and to control pests in plants. The solutions of these combinations have a significantly higher acid content than: those of the persulfates alone. At the same time, however, this results in a corresponding increase in the disinfecting effect. Because we know that increasing the acidity respectively. Adding acids to disinfectants increases the infectious effect.
The fact that the addition of the reducing rhodanic compounds to the salts of persulfuric acid more or less decomposes them as such does not change anything in this situation, precisely because effective pH values are created by the liberated oxygen from the persalts leads to the formation of further amounts of acid and, if necessary, to the formation of other disinfectants in the solution. As has been shown, highly diluted solutions of the agent have a particularly strong killing effect.
Simultaneously, the disinfecting rhodanic acid and also the disinfecting formaldehyde, respectively, in the solution of the above-mentioned combination. the highly poisonous hydrocyanic acid is formed, and a strong increase in the disinfecting and killing effect is achieved in the solution.
In addition to the rhodan compounds, other reducing agents such as hexa-inethylenetetramine or the like can be used. To accelerate the reaction in the solution, catalysts such as iron salts, iron oxide, iron oxide or the like can also be used.
For the same purpose, however, you can also use agents that are suitable for exothermic effects, that is to say that either dissolve in water with the development of heat or with other components. the resulting solution under- convert heat. Suitable substances here are, for example, anhydrous magnesium sulfate or magnesium carbonate: t.
If rhodan salts are used, it is possible to direct the reaction in such a way that hydrogen cyanide occurs little or not at all, which is important in cases where the toxic effect of hydrogen cyanide is undesirable while its occurrence is there he may wish, where it is about the control of plant pests, that is to say about the use of the subject of the invention for plant protection.
The suppression of the formation of hydrocyanic acid can be achieved through the addition of a special reduction medium in addition to the rhodan salts, which then intercepts the oxygen released in the persulfates and prevents its use for the formation of hydrocyanic acid.
An agent suitable for this purpose is, for example, alkali bisulfite. Thus, according to the invention, solutions containing hydric acid and practically free of hydric acid can be used according to the invention.
It has already been proposed to combine rhodan salts with acidic salts, such as alkali bisulfate, for the production of disinfectants. If you want to make this union by mixing the salts in the dry state, you should ensure that the constituent parts are very clearly delimited from one another, otherwise premature decomposition will occur.
But even if the substances are stored separately and only combined in solution, the highly corrosive effect of the solid alkali metal bisulphate is noticeable in a very unpleasant way both on the workers and on the storage containers. In contrast, the alkali sulphates are very durable, easy-to-use substances. Their effect essentially only occurs when they come into solution with the reducing substances and are therefore subject to decomposition.
Further advantages of the subject matter of the invention are the high disinfection effect, the rapid onset of the effect, especially with the addition of accelerators, and the fact that an effect occurs simultaneously in different directions, that is, against different types of. Pests is made possible by a suitable combination.
For the exemplary embodiments described below, @ .4mmoniumpersulfat (NHO = S <B> <I>:! </I> </B> 0e, has been selected as the starting substance. The substances used here are to avoid repetitions and their quantity with a, <I> b, c, d. </I> <I> e, f </I>, so that only the relevant letters need to continue to be listed for the individual exemplary embodiments:
EMI0003.0005
a) <SEP>?, 6 <SEP> parts by weight <SEP> ammonium persulphate
<tb> b) <SEP> 0.8 <SEP> "<SEP> hexamethylene tetramine
<tb> <I> c #) </I> <SEP> 0.28 <SEP> magnesium carbonate
EMI0003.0006
d) <SEP> 0; 82 <SEP> parts by weight <SEP> 31agnesium sulfate
<tb> (anhydrous)
<tb> e) <SEP>?, 5 <SEP> sodium rhodanide
<tb> f) <SEP> 0.1 <SEP> ferric sulfate Example 1, according to which no rhodan salt has yet been added, is given in order to contrast the much greater effectiveness of the rhodan salt addition according to the other conditions, corresponding to the method of the invention Examples to make clear.
EMI0003.0009
<I> Example <SEP> 1 </I>
<tb> used: <SEP> <I> a), <SEP> b), <SEP> c), <SEP> d) </I>
<tb> in <SEP> 30 <SEP> parts by volume <SEP> in <SEP> 30 <SEP> parts <SEP> H20 <SEP> after <SEP> 15 <SEP> minutes <SEP> on <SEP> Titration <SEP> according to <SEP> <B> 192 </B>
<tb> 1120 <SEP> solved, <SEP> then <SEP> solution process <SEP> 1000 <SEP> parts by volume <SEP> H20 <SEP> hours. <SEP> 1000 <SEP> Vol.
Diluted to <SEP> 1000 <SEP> vol- <SEP> exothermic <SEP>. <SEP> indicator <SEP> parts <SEP> require solution <SEP>
<tb> divide <SEP> H20 <SEP> up- <SEP> <I> Phenolphthalein <SEP>: </I> <SEP> 1000 <SEP> 32 <SEP> parts by volume <SEP> n <SEP> KOH
<tb> fills <SEP> parts by volume <SEP> solution <SEP> fulfills <SEP> 10
<tb> require <SEP> 38 <SEP> parts by volume <SEP> active <SEP> oxygen <SEP>
<tb> n <SEP> KOH <SEP> present <SEP> (unchanged 10 <SEP> other <SEP> persulphuric acid)
EMI0003.0010
<I> Example, <SEP> 1I </I>
<tb> used:
<SEP> <I> a), <SEP> b), <SEP> c), <SEP> d), <SEP> e) </I>
<tb> in <SEP> 30 <SEP> parts <SEP> H20 <SEP> as <SEP> above <SEP> after <SEP> 3 <SEP> min. <SEP> after <SEP> 24 <SEP> hours < SEP> Ti solution process <SEP> filled up <SEP> and <SEP> titrated <SEP> tration <SEP> like <SEP> above
<tb> like <SEP> above <SEP> stronger <SEP> exothermic
<tb> as <SEP> with <SEP> I. <SEP> 112 <SEP> parts by volume <SEP> '-' <SEP> KOH <SEP> 114 <SEP> parts by volume <SEP> n < SEP> KOH
<tb> 10 <SEP> 10 <SEP> -
EMI0003.0011
<I> Example <SEP> III: </I>
<tb> For <SEP> the <SEP> according to <SEP> example <SEP> II <SEP> her- <SEP> and <SEP> like <SEP> above <SEP> titrated;
<SEP> after <SEP> 24 <SEP> hours <SEP> Ti set <SEP> to <SEP> 1000 <SEP> parts <SEP> <SEP> 114 <SEP> parts by volume <SEP> n < SEP> KOH <SEP> tration <SEP> like <SEP> above
<tb> thinned <SEP> solution <SEP> was <SEP> f @ <SEP> 10 <SEP> 156 <SEP> parts by volume <SEP> <B><U>11</U> </B> <SEP> KOH
<tb> added <SEP> 10 If the persulfates are reduced by Rhodanide resp. with the use of rhodanides the following also resulted:
A. Edinger had already pointed out the disinfecting power of the rhodan group, the Modanwasserstvf # Wacid and acidic solutions of rhodan salts several decades ago (Deutsche Medizinische Wochenschrift 29,515 (1903).
It was not until much later that G. Lockemann and W. Ulrich (Zeit- veryift für Hygiene und Infektkilnen, 1930, 8.387; I419) discovered the conditions under which this disinfectant power arose or to the greatest development:
Low pg values only require a low content of rhodium ions in a solution in order to achieve strong germ-destroying properties. An increase in the content of rhodium anions in such solutions shortens the killing times considerably.
The practical evaluation of Edino's advice, and especially of Lockemann's discovery, is not straightforward in relation to the easily decomposable nature of thihydric acid and its compounds. possible. Strong acids, which result in low pH values in solution, immediately lose some of their acidic character when rhodan salts are added to the solution.
Concentrated solutions of this kind, which are made ready for use by dilution in the same way as many other disinfectants, cannot be easily prepared. The obvious use of substances that are insignificant in terms of disinfection (buffer substances for preservation) reduces the ionization of the active components or does not cause a desirable lowering of the pH values, but rather their disadvantageous increase.
When using the present invention, however, the desired lowering of the pH values occurs. In addition, it can be seen that the solution of persulfate and rhodanide not only results in a high acid titer with a low and thus valuable pH value, but that rhodanide also provides part of its substance for the formation of formaldehyde or, if necessary, of hydrocyanic acid, What. is very desirable when combating some plant pests.
EMI0004.0031
<I> Examples <SEP> IV: </I>
<tb> 4 <SEP> parts by weight <SEP> ammonium persulfate
<tb> -I- <SEP> 1.18 <SEP> sodium tetrathionate
<tb> -I- <SEP> 4 <SEP> Na <SEP> SCN
<tb> 0.01 <SEP> Ferrous sulfate, when dissolved in 50 parts by volume of water, already results in a formaldehyde content and a temperature increase from 20 to 35 C. in three minutes.
After three minutes, make up to 1000 parts by volume with water and immediately titrate with methyl orange: 200 parts by volume
EMI0004.0037
KOR, after 24 hours 320 parts by volume
EMI0004.0040
KOH and after 96 hours 408 parts by volume
EMI0004.0043
KOH. The solution also contains hydrocyanic acid.
EMI0004.0046
<I> Example <SEP> U: </I>
<tb> 4 <SEP> weight parts <SEP> (NH4) 2S # "O.
<tb> -% <SEP> 1,4 <SEP> Na.:;S::0, <SEP>. <SEP> 2 ('H @ ()
<tb> -f- <SEP> 4 <SEP> NH4SCN
<tb> 0.01 <SEP> FeS04 when dissolved in parts by volume of H, 0 results in strong S02 development, which does not occur in three minutes. is more noticeable and is replaced by formaldehyde development. During this time, the color of the solution changes from yellow to dark red.
In five minutes the reaction had already reached its peak (temperature increase from 21 'to 39 C), and this peak coincides approximately with the deepest red color: the solution.
For every 1,000 parts by volume of water, the following titers are achieved with methyl orange: Immediately, 370 parts by volume _
EMI0004.0063
KOR, after 24 hours <B> 376 </B> parts by volume
EMI0004.0066
COOK.
The use of ferric or ferrous salts fulfills a double purpose here: They act 1. as a catalyst, 2. as an indicator for the climax of the reaction, which is essentially over soon afterwards. The dilution can then be carried out.
In a modification of the examples given here, in addition to the rhodanides, other than those already mentioned oxygen compounds of .Sulfur such as sulfites, hydrosulfites and the like can be used to reduce the persulfates.
If you want to reduce the acid titer of the solutions, you can use disinfectants, which are bound to metals, alkalis and the like, and also because of the acid from the persulfate. be set free. Examples are: sodium phenolate, salts of aromatic sulfonic acids and the like.
For use, the substances can either be brought into the form of a dry powdery mixture and stored in this way, or tablets can be made from them, or, if this appears desirable, the individual substances can also be separated. in powder or tablet form, but then the portions of the individual substances must be coordinated and dosed against each other in their quantities in such a way that the ready-to-use disinfectant is obtained in the solution by simply pouring these portions together.
Recommended when making the solutions. As already noted at the beginning, the substances are first combined in a concentrated solution, because in this the desired chemical conversion takes place more quickly, and only after this reaction has taken place the earth finned (r on the appropriate or desired level for disinfection.
For example, one can proceed in such a way that the mixture of the salts is initially dissolved in water in about five times its weight and the concentrated solution thus formed is left to stand for 5 to 10 minutes, conveniently with stirring After the necessary dilution, the elia.ra.cteristic high acid titer immediately. If, on the other hand, the salts are dissolved from the outset in a lot of water, the acid titer of this solution is low in the range, but increases after a short time more and more.
When selecting the individual substances intended for association, it is expedient to use such persulfates. The basic constituents of which do not produce any insoluble precipitates, such as, for example, zero-class sulfates, so that.
)] has clear solutions. The same applies, of course, to the rliodanides used.