CH172727A - Process for the production of a mixture of amino acids from substances containing keratin. - Google Patents

Process for the production of a mixture of amino acids from substances containing keratin.

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CH172727A
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  Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von     Aminosäuren     aus     ker        atinhaltigen    Stoffen.         Keratinhaltige    Stoffe, wie Hornmehl, Nägel,       Klauen,    Haare Federn, lassen sich bekannt  lich durch saure oder alkalische Hydrolyse  zu     Aminosäuren    abbauen. Man verwendet  hierzu meist starke Säuren, wie Salzsäure       von        25-37%,        bezw.        Kali-        und        Natronlauge     von einem Gehalt von 20-250o.

   Während  die saure Hydrolyse in bezug auf die Ge  winnung von     Abbaustoffen    eine schonendere  Form des Aufschlusses darstellt, wirken die       Alkalilaugen,    besonders in kochendem Zu  stande, weitgehend zersetzend ein. Besondere  Schwierigkeiten macht bei diesen Verfahren  aber die Beseitigung der     angewendeten    Säuren       und    Alkalien. So besonders bei der Verwen  dung von Kali- oder Natronlauge ist die  Trennung der Abbaustoffe, vorwiegend     Amino-          säuren,    wegen der ausserordentlichen Wasser  löslichkeit der Natrium-     bezw.        Kaliumsalze     kaum möglich.  



  Anders verhalten sich als hydrolytische  Spaltungsmittel dagegen die Laugen alka  lischer Erden, Barium-,     Strontium-    und Cal-         ciumoxyd        bezw.        -hydroxyd.    Während Barium       hydroxydlauge    bereits Anwendung     unterDruck     (1500) gefunden hat, wird von     Calciumoxyd-          bezw.        hydroxydlauge    kein Gebrauch gemacht,  da die Schwerlöslichkeit des     Calciumoxyds     in Wasserseine     Verwendungzu    diesem Zwecke  ausschliesst.  



  Auch ist nach der deutschen Patentschrift  378214 ein Verfahren bekannt geworden,  native     Eiweissstoffe,    wie Eieralbumin, mittelst       Calciumhydroxydbeziehungsweise    andern     Erd-          alkalihydroxyden    abzubauen. Das Wesent  liche ist hier aber, den Abbau des Eiweisses  bei nur mässiger     Wärme,    also unter 1000,  stattfinden zu lassen, so dass auf diese Weise       Protalbinsäure    entsteht.  



  Versuche ergaben, dass kochende     Bä.rium-          und        Strontiumhydroxydlauge,    auf je 5     gr    abzu  bauenden Materials wurde 1     gr        Strontium-          bezw.        Bariumhydroxyd    verwendet, ganz ver  schiedene Ergebnisse an Ausbeute liefern.

    Während bei gleicher Kochdauer (10 Stunden  unter     Rückfluss)    bei     Bariumbydroxydlauge    ein           unaufgeschlossener        Rückstand        von        rund        40%          hinterblieb,    ergab die Behandlung mit     Stron-          tiumhydroxydlauge    bei gleichen Verhältnissen  nur einen Rückstand von 15-17 0%.

   Es wurden  also bei     Bariumhydroxydlauge    nur 60     0%    der  behandelten     Keratinstoffe    abgebaut, bei     Stron-          tiumhydroxydlauge        dagegen        83-85        %.     



  Wenn man nun .beispielsweise, um eine  höhere Ausbeute auch bei Verwendung von       Bariumhydroxydlauge    zu erzielen, eine längere  Kochdauer durchführt, werden die Abbau  produkte aus den     Keratinstoffen    weiter und  weiter zersetzt, so dass man beispielsweise  in solchen Lösungen     Tryptophan    gar nicht,       Tyrosin    nur wenig und     Cystin    gleichfalls nur  in geringem Masse nachweisen kann.

   Hin  sichtlich des schonenden Abbaues bleibt     Stron-          tiumhydroxyd    dem     Bariumhydroxyd    auch beim  Erhitzen unter Druck, in bezug auf die Aus  beute, wie auch auf die     ("wüte    der     Amirio-          säuren    weit überlegen, wobei erwähnt sein  soll, dass auf die hohe Ausbeute von     Oystin,          Tyrosin    und     Tryptophan    unter anderem be  sonders Wert gelegt wird.  



  Da nun die einzelnen     Keratinstoffe    ver  schiedene Widerstandsfähigkeit gegen die an  gewendete     Strontiumhydroxydlauge    zeigen,  hat es sich als zweckmässig erwiesen, das  Abbauverfahren danach einzustellen. Beispiels  weise wird man erst die schwerer     aufschliess-          baren        Keratine    (Klauen, Hufe, Fingernägel,  Hornmehl, Horn) in der     Strontiumhydroxyd-          lauge    erhitzen und dann im Verlauf des Ab  bauprozesses, zu geeignetem Zeitpunkt, erst  die leichter abzubauendem (Haare, Federn)  hinzufügen.

   Man erhält auf diese Weise ein  Gemisch sehr wichtiger     Aminosäuren,    auch       finit    einem besonders hohen Gehalt von     Trypto-          phan.    Je nach dem zu erreichenden Zwecke  können die     Keratine    auch getrennt abgebaut  werden.  



  Wenn auch die Rückstände bei Verwen  dung von Alkalien, wie Natron- und Kali  lauge, kleiner sind, so zeigt sich doch in die  sem Falle, dass auch die Abbaustoffe wie bei  der erwähnten, verstärkten Anwendung von       Bariumhydroxydlauge    angegriffen werden, wo  durch sie ihren Wert verlieren. Es wird bei-         spielsweise    das bekanntermassen für die     Zell-          bildung    biologisch wichtige     Tryptophan    bei  einem Abbau durch Kali- und Natronlauge  zerstört.  



  Die Verwendung des     Bariumhydroxyds    ist  daher für die Praxis nicht nur wegen seiner  schlechten Ausbeute in qualitativer und quanti  tativer Beziehung unzweckmässig, sondern  auch wegen seiner     giftigen-Eigenschaften    nicht  erwünscht.  



  Die Entfernung des     Strontiums    gelingt in  einfacher Weise durch das übliche Ausfällen,  z. B. mit kohlensauren Salzen, wie Natrium-,  Kalium- und     Ammoniumkarbonat.    Es ist für  die weitere Durchführung des Verfahrens nun  mehr von besonderer Wichtigkeit, dass die  bei dieser Reaktion sich bildenden Laugen  des     Natriums    oder Kaliums, beziehungsweise  der     Ammoniakflüssigkeit,    welche bei längerer  Berührung auf die entstandenen     Aminosäuren     in unerwünschter Weise weiter abbauend und  schliesslich zerstörend     einwirken    würden, durch  solche Säuren neutralisiert werden, die alka  lisch reagierende Umsetzungsprodukte ergeben.

    Hierzu eignen sich in besonderem Masse die  Borsäure und die Phosphorsäure. Werden  diese Säuren zur Neutralisation der Laugen  angewendet, so enthalten die so gewonnenen  Lösungen kein freies Alkali, sondern dissozi  iertes Alkali in Form von Borax, Natrium  phosphat,     Ammoniumphosphat    und derglei  chen, die gemäss ihrer schwachen alkalischen  Eigenschaften die vorhandenen     Aminosäuren     in Lösung erhalten, diese aber nicht mehr  angreifen, das heisst weiter abbauen können.  Die nunmehr durch     Abfiltrieren    gewonnenen       Lösungen    können für sich weiter verarbeitet  oder gegebenenfalls im Vakuum eingedampft  werden.

   Die so erhaltenen Gemische von       Aminosäuren    sollen in der Hauptsache kos  metischen Zwecken dienen.  



       Beispiele:     1. 20 Teile gereinigter und getrockneter  Haarsubstanz werden mit 150 Teilen Wasser  und 8,8 Teilen kristallisiertem     Strontium-          hydroxyd    am     Rückflusskühler    5 Stunden ge  kocht (Kochtemperatur     100-110'    C).

   Nach      beendeter Kochdauer wird der in der Lösung  entstandene Schwefelwasserstoff durch Zusatz  von Wasserstoffsuperoxyd oder dergleichen  beseitigt und die Lösung dann unter Kochen  mit 4,8 Teilen 96     o/oigem        Kaliumkarbonat     versetzt, wodurch das     Strontiuni    als Karbonat  ausfällt und nach dem     Absetzenlassen    ab  filtriert und ausgewaschen werden kann. Das  so gewonnene Filtrat wird     darin    zwecks Bin  dung des in der Lösung entstandenen Kalium  hydrogyds     geeigneterweise    mittelst Borsäure  oder Phosphorsäure genau neutralisiert. Die  so erhaltenen Lösungen können dann beliebig  verdünnt oder konzentriert     werden.     



  2. 20 Teile gereinigter und getrockneter  Haarsubstanz werden mit 200 Teilen Wasser  und 8,8 Teilen     Strontiumhydroxyd    (kristalli  siert) 3 Stunden bei Anwendung eines Druckes  von     11/2    bis 2 Atmosphären im     Autoklaven       behandelt. Die weitere Verarbeitung geschieht  wie nach Beispiel 1.



  Process for the production of a mixture of amino acids from substances containing keratin. Keratin-containing substances, such as horn meal, nails, claws, hair, feathers, can be broken down into amino acids by acidic or alkaline hydrolysis, as is well known. Strong acids such as hydrochloric acid of 25-37%, respectively, are used for this Potash and caustic soda with a content of 20-250o.

   While acid hydrolysis is a gentler form of digestion with regard to the extraction of degradation substances, the alkaline solutions, especially when boiling, have a largely decomposing effect. However, the removal of the acids and alkalis used in these processes presents particular difficulties. Particularly when using potash or sodium hydroxide solution, the separation of the degradation substances, predominantly amino acids, is particularly important because of the extraordinary water solubility of the sodium and / or. Potassium salts hardly possible.



  In contrast, the lyes of alkaline earths, barium, strontium and calcium oxide behave differently as hydrolytic cleavage agents. -hydroxide. While barium hydroxide solution has already been used under pressure (1500), calcium oxide or hydroxide solution is not used, as the poor solubility of calcium oxide in water precludes its use for this purpose.



  According to German patent specification 378214, a process has also become known for breaking down native proteins, such as egg albumin, by means of calcium hydroxide or other alkaline earth hydroxides. The essential thing here, however, is to allow the protein to be broken down with only moderate heat, i.e. below 1000, so that protalbic acid is produced in this way.



  Experiments showed that boiling barium and strontium hydroxide solution, on each 5 g to be degraded material, 1 gr of strontium and respectively. Barium hydroxide is used to give very different results in terms of yield.

    While barium hydroxide solution left an undigested residue of around 40% after the same cooking time (10 hours under reflux), treatment with strontium hydroxide solution with the same proportions only resulted in a residue of 15-17 0%.

   With barium hydroxide solution only 60% of the treated keratin substances were broken down, with strontium hydroxide solution on the other hand 83-85%.



  If you now, for example, to achieve a higher yield even when using barium hydroxide, carry out a longer cooking time, the breakdown products from the keratin substances are further and further decomposed, so that, for example, one does not tryptophan at all, tyrosine only little and in such solutions Cystine can also only be detected to a small extent.

   With regard to the gentle degradation, strontium hydroxide remains far superior to barium hydroxide even when heated under pressure, with regard to the yield as well as to the strength of the amirioic acids, whereby it should be mentioned that the high yield of oystine , Tyrosine and tryptophan are among other things particularly important.



  Since the individual keratin substances show different resistance to the strontium hydroxide solution used, it has proven to be useful to stop the degradation process afterwards. For example, the harder to break down keratins (claws, hooves, fingernails, horn meal, horn) will first be heated in the strontium hydroxide solution and then in the course of the breakdown process, at a suitable point in time, the more easily broken down ones (hair, feathers) will be added .

   In this way, a mixture of very important amino acids is obtained, including a particularly high content of tryptophan. Depending on the purpose to be achieved, the keratins can also be broken down separately.



  Even if the residues are smaller when using alkalis, such as caustic soda and potassium hydroxide, in this case it is evident that the degradation substances are also attacked, as in the case of the increased use of barium hydroxide, where they make their value to lose. For example, tryptophan, which is known to be biologically important for cell formation, is destroyed when it is broken down by potassium hydroxide and sodium hydroxide solution.



  The use of barium hydroxide is therefore inexpedient in practice not only because of its poor yield in qualitative and quantitative terms, but also because of its toxic properties.



  The strontium can be removed in a simple manner by the usual precipitation, e.g. B. with carbonate salts such as sodium, potassium and ammonium carbonate. For the further implementation of the process, it is now of particular importance that the sodium or potassium alkalis, or the ammonia liquid, which are formed during this reaction and which, if left in contact for a long time, would have an undesired further degrading and ultimately destructive effect, are neutralized by such acids that give alkali reacting reaction products.

    Boric acid and phosphoric acid are particularly suitable for this purpose. If these acids are used to neutralize the alkalis, the solutions obtained in this way do not contain free alkali, but dissociated alkali in the form of borax, sodium phosphate, ammonium phosphate and the like, which, according to their weak alkaline properties, contain the amino acids present in solution, these but no longer attack, that means being able to continue mining. The solutions now obtained by filtering off can be processed further or, if necessary, evaporated in vacuo.

   The resulting mixtures of amino acids are mainly intended to serve cos metic purposes.



       Examples: 1. 20 parts of cleaned and dried hair substance are boiled with 150 parts of water and 8.8 parts of crystallized strontium hydroxide on a reflux condenser for 5 hours (boiling temperature 100-110 ° C).

   When the boiling time has ended, the hydrogen sulfide formed in the solution is eliminated by adding hydrogen peroxide or the like and 4.8 parts of 96% potassium carbonate are then added to the solution while boiling, whereby the strontium precipitates as carbonate and, after allowing it to settle, is filtered off and washed out can. The filtrate obtained in this way is then appropriately and precisely neutralized by means of boric acid or phosphoric acid in order to bind the potassium hydroxide formed in the solution. The solutions obtained in this way can then be diluted or concentrated as desired.



  2. 20 parts of cleaned and dried hair substance are treated with 200 parts of water and 8.8 parts of strontium hydroxide (crystallized) for 3 hours using a pressure of 11/2 to 2 atmospheres in the autoclave. Further processing is carried out as in Example 1.

 

Claims (1)

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Aminosäuren, dadurch gekennzeichnet, dass man keratinhaltige Stoffe mit einer wässe rigen Lösung von Strontiumhydroxyd längere Zeit auf Temperaturen über<B>100'</B> erhitzt. UNTERANSPRUCH: Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das in der Lösung enthaltene Strontium mittelst einem alkalisch reagierenden Karbonat ausfällt und das ent stehende Hydroxyd durch Zusatz einer schwa chen Säure neutralisiert. PATENT CLAIM: Process for the production of a mixture of amino acids, characterized in that keratin-containing substances are heated for a long time to temperatures above <B> 100 '</B> with an aqueous solution of strontium hydroxide. SUBCLAIM: Process according to patent claim, characterized in that the strontium contained in the solution is precipitated by means of an alkaline reacting carbonate and the resulting hydroxide is neutralized by adding a weak acid.
CH172727D 1933-11-13 1933-11-13 Process for the production of a mixture of amino acids from substances containing keratin. CH172727A (en)

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