Fallschirm. Ein Fallschirm, der bei grossen Geschwin digkeiten gegenüber der umgebenden Luft zur Entfaltung gebracht werden soll, ist be kanntlich beträchtlichen Beanspruchungen aasgesetzt, und zwar sowohl in dem eigent lichen Fallschirmkörper, als auch in den Tragleinen und andern zu dem Tragsystem gehörenden Teilen. Ausserdem wird die durch den Luftwiderstand erzeugte Bremskraft durch die Tragleinen auf den daran hängen den Körper übertragen, so dass dieser einem starken Stoss ausgesetzt wird.
Bei entfaltetem Fallschirm wirkt der Luftdruck überall nahezu rechtwinklig auf die koppelförmige Tragfläche und ist daher bestrebt, ein Platzen des Fall schirmes herbeizuführen, und bei grossen Fallgeschwindigkeiten kommt es dann auch oft vor, dass der Fallschirm beim Entfalten an einer oder mehreren Stellen reisst. Diese Risse erstrecken sich im wesentlichen in radialer Richtung von dem Scheitel des Fallschirmes nach dessen Grundlinie, woraus hervorgeht, dass die Spannung im Gewebe des Fallschirmes in einer zur Erzeugenden der koppelförmigen Tragfläche rechtwinklig verlaufenden Richtung am grössten ist.
Zweck der Erfindung ist es, die Gefahr des Platzens des Fallschirmes bei zu grosser Geschwindigkeit zu verhüten und gleichzeitig den bei der Entfaltung des Fallschirmes her vorgerufenen und auf den daran hängenden Körper übertragenen Stoss zu verringern. Aus diesem Grunde ist der Fallschirm gemäss der Erfindung mit einer Anzahl von Schlitzen versehen, die sich von dem Scheitel des Fallschirmes nach dessen Grundlinie in we sentlich radialer Richtung erstrecken und in dem entfalteten Fallschirm Öffnungen bilden, durch welche die Luft entweichen kann.
Der Fallschirm besteht vorzugsweise aus einer Anzahl von sektorförmigen oder dreieckigen Teilen, die am Scheitel und an der Grundlinie der Kuppel miteinander verbunden sind, so dass zwischen den radialen Rändern der benachbarten Teile nach der Längsmitte bin sich erweiternde Öffnungen gebildet werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Fall-, geschwindigkeit eines in dieser Weise her gestellten Fallschirmes nur ein wenig grösser ist, als die eines urgeschlitzten Fallschirmes gleicher Grösse.
Die Schlitze haben jedoch den Vorteil, dass ein Platzen des Fallschir mes verhindert wird, und dass der Stoss bei der Entfaltung beträchtlich verringert wird, weil der Fallschirm eine mehr birnenförmige Gestalt annehmen kann, wodurch die Schlitze genötigt werden, sich zu öffnen und eine grössere Luftmenge entweichen zu lassen.
Auf der Zeichnung ist ein gemäss der Erfindung ausgebildeter Fallschirm im ent falteten Zustande dargestellt.
Der eigentliche Fallschirmkörper besteht aus einer Anzahl von im wesentlichen sektor- förmigen oder dreieckigen Teilen 1, die an ihren Grundkanten durch einen längs der Grundlinie sich erstreckenden Verstärkungs gurt 2 zusammengehalten werden. Dieser Gurt besteht zum Beispiel aus einem starken Saum oder aus Bändern, Leinen oder der gleichen, die an dem Gewebe des Fallschir mes befestigt sind. Am Scheitel sind die Teile in ähnlicher Weise miteinander ver bunden, wohingegen die radialen Ränder 3 frei sind, so dass sie zwischen sich offene, nach deren Längsmitte hin sich erweiternde Schlitze 4 bilden. Wenn, wie es -üblich ist, der Fallschirm am Scheitel mit einem Loch versehen ist, so ist diese Öffnung von einem starken Saum oder einem Verstärkungsband 5 umgeben.
Die die Schlitze bildenden Ränder der sektorförmigen Teile sind ebenfalls durch Säume oder Leinen oder Bänder verstärkt, die an dem Gewebe befestigt sind. Ein ge eignetes Verfahren zur Herstellung dieser Verstärkungen besteht darin, in einem Saume des Gewebes eine Leine in unmittelbarer oder mittelbarer Verbindung mit einer vom untern Ende des betreffenden Schlitzes aus gehenden Tragleine 6 zu befestigen. Die erforderliche Verstärkung der Ränder und Ecken der verschiedenen Teile kann aber auch -in anderer Weise bewerkstelligt werden.
Durch die Anordnung der Schlitze 4 wird die- Gefahr des Platzens des Fallschir- mes beseitigt. Durch Unterteilung des Fall schirmtragkörpers in eine Anzahl von Teilen, die verhältnismässig frei voneinander sind, werden die Beanspruchungen des Gewebes in einer vom Scheitel nach der Grundlinie verlaufenden Richtung ebenfalls verringert, weil jeder Teil sich in einem grösseren Masse längs der Seitenränder ausbauchen kann, als dies sonst möglich ist;
wodurch das Bestreben des Gewebes, sich in Umfangsrichtung der kuppelförmigen Tragfläche zu strecken, ver ringert wird, Lind weil die Belastung des Fallschirmes, auf die Flächeneinheit bezogen, verringert wird, da die Luft durch die Schlitze abströmen kann.
Dadurch, dass die Luft beim Entfalten des Fallschirmes durch die Schlitze entwei chen kann, wird die Bremswirkung gedämpft und auf diese Weise der Stoss, welcher beim Entfalten des Schirmes auf den an ihm hängenden Körper übertragen wird, gemil dert. Der Fallschirm wirkt in dieser Hin sieht in gewissem Sinne automatisch inso fern, als er beim Beginn der Entfaltung eine mehr birnenförmige Gestalt annimmt, durch welche die Schlitze breiter werden, worauf bei der allmählichen Weiterentfaltung die Breite der Schlitze sich verringert.
Nachdem die konstante Fallhöhe erreicht ist, wird der auf den Fallschirm ausgeübte Druck ver- bältnismässig .klein, so dass die Breite der Schlitze abnimmt und die Mallgescbwindig- keit nur um ein Geringes grösser ist, als bei einem urgeschlitzten Fallschirm gleicher Grösse.
Bei gewissen Verpackungsmethoden des Fallschirmes in einem Behälter ist es begreif lich, dass der Fallschirm infolge der Schlitze bei der Entfernung aus dem Gehäuse ein geringeres Bestreben zeigt; sich zu entfalten. Um in diesen Fällen die Entfaltung sicher herbeizuführen, können verschiedene Metho den angewendet werden. Die eine besteht darin, die beiden Ränder desselben Schlitzes in gewissen Zwischenräumen mittelst eines Fadens zusammenzunähen, der wohl genü gend stark ist, den Schlitz bei Beginn des Entfaltens zusammenzuhalten, der aber so schwach ist, dass die Stiche reissen, wenn der Fallschirm sich auf die volle Grösse entfaltet.
Ein anderes Verfahren besteht darin; den Schlitz durch einen Gewebestreifen von ge ringerer Festigkeit als der des eigentlichen Fallschirmgewebes zu überdecken, und diesen Gewebestreifen längs der Schlitzränder an zunähen, so dass er zerrissen wird, sobald die Belastung des Fallschirmes eine uner wünschte Höhe erreicht. Nach einem andern Verfahren können die Teile des Fallschirmes durch elastische Bänder oder dergleichen zu sammengehalten werden, die die gegenüber liegenden Seitenränder von benachbarten Teilen miteinander verbinden.
Anstatt, wie eben beschrieben, zerreiss bare Streifen oder elastische Bänder zu be nutzen,können diebenachbartenTeile durch CTe- webestreifen zusammengehalten werden, die lang genug sind, um, ohne zu zerreissen, den Schlitzen das ungehinderte Öffnen zu gestatten, indem sie hauptsächlich dazu dienen, die Luft zurückzuhalten und dadurch das Be streben des Fallschirmes, sich zu entfalten, zu vergrössern. Diese Streifen erstrecken sich an gewissen Stellen oder auch nur in dein mittleren Teile über die Schlitze und lassen an den andern Teilen des Schlitzes Öffnungen zum Durchtritt der Luft frei.
Der durch die Erfindung angestrebte Zweck kann auch dadurch erreicht werden, dass zum Beispiel die Schlitze in einer ge wissen Entfernung von der Grundlinie oder dem Scheitel des Fallschirmes enden, oder dafä sie an einer den gefährlicheren Bean spruchungen weniger ausgesetzten Stelle durch eine sich quer über die Schlitze erstreckende Verbindung zwischen den Teilen unterbrochen werden. Das der Erfindung zu Grunde liegende Prinzip ist ausserdem unab hängig von der geometrischen Gestalt des Fallschirmes. SQ_ kann zum Beispiel der Fallschirm so gestaltet sein, dass er in ent faltetem Zustande mehrere Kuppeln bildet. In diesem Falle ist jede dieser Kuppeln für sich gemäss der Erfindung eingerichtet.
Parachute. A parachute that is to be deployed at high speeds against the surrounding air is known to be subject to considerable stresses, both in the actual parachute body and in the suspension lines and other parts belonging to the suspension system. In addition, the braking force generated by the air resistance is transmitted through the suspension lines to the body hanging on it, so that it is exposed to a strong impact.
When the parachute is unfolded, the air pressure acts almost at right angles on the coupling-shaped wing and therefore strives to cause the parachute to burst, and at high falling speeds it often happens that the parachute tears in one or more places when it is unfolded. These cracks extend essentially in the radial direction from the apex of the parachute to its base line, from which it can be seen that the tension in the fabric of the parachute is greatest in a direction perpendicular to the generation of the coupling-shaped wing.
The purpose of the invention is to prevent the risk of the parachute bursting if the speed is too high and at the same time to reduce the impact caused by the deployment of the parachute and transmitted to the body hanging on it. For this reason, the parachute according to the invention is provided with a number of slots which extend from the apex of the parachute to its base line in we substantially radial direction and form openings in the deployed parachute through which the air can escape.
The parachute preferably consists of a number of sector-shaped or triangular parts which are connected to one another at the apex and at the base line of the dome, so that openings which widen towards the longitudinal center are formed between the radial edges of the adjacent parts. Experience has shown that the falling speed of a parachute made in this way is only a little higher than that of a parachute of the same size with a slit.
However, the slots have the advantage that the parachute is prevented from bursting and that the shock during deployment is considerably reduced because the parachute can assume a more pear-shaped shape, which forces the slots to open and a greater amount of air to escape.
In the drawing, a parachute designed according to the invention is shown in the unfolded state.
The actual parachute body consists of a number of essentially sector-shaped or triangular parts 1 which are held together at their base edges by a reinforcement belt 2 extending along the base line. This belt consists, for example, of a strong hem or of ribbons, lines or the like, which are attached to the fabric of the parachute mes. At the apex, the parts are connected to one another in a similar manner, whereas the radial edges 3 are free so that they form slots 4 which are open between them and which widen towards the longitudinal center thereof. If, as is customary, the parachute is provided with a hole at the apex, this opening is surrounded by a strong seam or a reinforcing band 5.
The edges of the sector-shaped parts forming the slots are also reinforced by hems or lines or tapes which are attached to the fabric. A ge suitable method for producing these reinforcements is to attach a line in a hem of the fabric in direct or indirect connection with a support line 6 extending from the lower end of the slot in question. The required reinforcement of the edges and corners of the various parts can, however, also be achieved in other ways.
The arrangement of the slots 4 eliminates the risk of the parachute bursting. By dividing the parachute support body into a number of parts that are relatively free from each other, the stresses on the fabric in a direction running from the apex to the base line are also reduced, because each part can bulge to a greater extent along the side edges than this otherwise possible;
whereby the tendency of the fabric to stretch in the circumferential direction of the dome-shaped wing is reduced, Lind because the load on the parachute, based on the unit area, is reduced because the air can flow out through the slots.
Because the air can escape through the slits when the parachute is unfolded, the braking effect is dampened and the shock that is transmitted to the body hanging on it when the parachute is unfolded is mitigated. The parachute works in this direction in a certain sense automatically in that it assumes a more pear-shaped shape at the beginning of the unfolding, through which the slits become wider, whereupon the width of the slits decreases with the gradual further unfolding.
After the constant height of fall has been reached, the pressure exerted on the parachute becomes relatively small, so that the width of the slots decreases and the speed of the mallet is only slightly greater than with a parachute of the same size with a slit initially.
With certain methods of packaging the parachute in a container, it is understandable that the parachute shows less effort as a result of the slots when removing it from the housing; to unfold. In order to bring about the development safely in these cases, various methods can be used. One is to sew the two edges of the same slit together at certain intervals by means of a thread which is probably strong enough to hold the slit together at the start of unfolding, but which is so weak that the stitches tear when the parachute hits the unfolded full size.
Another method is; cover the slot with a fabric strip of lower strength than that of the actual parachute fabric, and sew this fabric strip along the edges of the slot so that it is torn as soon as the load on the parachute reaches an undesirable level. According to another method, the parts of the parachute can be held together by elastic bands or the like, which connect the opposite side edges of adjacent parts together.
Instead of using tearable strips or elastic bands, as just described, the adjacent parts can be held together by strips of C-tissue that are long enough to allow the slits to open freely without tearing, the main purpose of which is to to hold back the air and thereby increase the tendency of the parachute to unfold. These strips extend over the slits at certain points or only in the middle part and leave openings free for the air to pass through at the other parts of the slit.
The purpose pursued by the invention can also be achieved in that, for example, the slots end at a certain distance from the base line or the apex of the parachute, or that they end at a point less exposed to the more dangerous stresses by a cross over the Slots extending connection between the parts are interrupted. The principle underlying the invention is also independent of the geometric shape of the parachute. SQ_, for example, the parachute can be designed so that it forms several domes when unfolded. In this case, each of these domes is set up according to the invention.