BE1030848B1 - Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs bei einer Blockade eines gelenkten Rades - Google Patents

Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs bei einer Blockade eines gelenkten Rades Download PDF

Info

Publication number
BE1030848B1
BE1030848B1 BE20225709A BE202205709A BE1030848B1 BE 1030848 B1 BE1030848 B1 BE 1030848B1 BE 20225709 A BE20225709 A BE 20225709A BE 202205709 A BE202205709 A BE 202205709A BE 1030848 B1 BE1030848 B1 BE 1030848B1
Authority
BE
Belgium
Prior art keywords
steering
torque
electric motor
steering actuator
blockage
Prior art date
Application number
BE20225709A
Other languages
English (en)
Other versions
BE1030848A1 (de
Inventor
Levente Pásztor
Zoltán Szander
Peter Kakas
Original Assignee
Thyssenkrupp Presta Ag
Thyssenkrupp Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Thyssenkrupp Presta Ag, Thyssenkrupp Ag filed Critical Thyssenkrupp Presta Ag
Priority to BE20225709A priority Critical patent/BE1030848B1/de
Publication of BE1030848A1 publication Critical patent/BE1030848A1/de
Application granted granted Critical
Publication of BE1030848B1 publication Critical patent/BE1030848B1/de

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D5/00Power-assisted or power-driven steering
    • B62D5/04Power-assisted or power-driven steering electrical, e.g. using an electric servo-motor connected to, or forming part of, the steering gear
    • B62D5/0457Power-assisted or power-driven steering electrical, e.g. using an electric servo-motor connected to, or forming part of, the steering gear characterised by control features of the drive means as such
    • B62D5/046Controlling the motor
    • B62D5/0469End-of-stroke control

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit (9) eines Kraftfahrzeugs umfassend einen Lenksteller (5) und einen Elektromotor (11), wobei der Lenksteller (5) zur Umsetzung eines Lenkbefehls in eine Lenkbewegung von lenkbaren Rädern (4) von dem Elektromotor (11) angetrieben wird, und wobei bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) ein von dem Elektromotor (11) bereitstellbares maximales Drehmoment reduziert wird. Ferner betrifft die Erfindung ein Lenksystem (1) für ein Kraftfahrzeug mit lenkbaren Rädern (4), umfassend eine Lenkhandhabe (7) zur Vorgabe eines Lenkbefehls und eine Lenkstellereinheit (9) zur Umsetzung eines vorgegebenen Lenkbefehls in eine Lenkbewegung von lenkbaren Rädern (4) eines Kraftfahrzeugs, wobei das Lenksystem (1) ausgebildet ist, die Lenkstellereinheit (9) gemäß einem vorstehend genannten Verfahren zu betreiben.

Description

Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs bei einer Blockade eines gelenkten Rades
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Lenksystem für ein Kraftfahrzeug mit lenkbaren Rädern, umfassend eine Lenkhandhabe zur Vorgabe eines
Lenkbefehls und eine Lenkstellereinheit zur Umsetzung eines vorgegebenen Lenkbefehls in eine
Lenkbewegung von lenkbaren Rädern eines Kraftfahrzeugs, wobei das Lenksystem zum
Betreiben der Lenkstellereinheit ausgebildet ist.
Im Stand der Technik sind aus der DE 10 2005 041 086 A1 ein Steer-by-Wire-Lenksystem und ein Verfahren zum Lenken von Kraftfahrzeugen bekannt, die ein Überhitzen des Lenkaktuators verhindern sollen, wenn ein Lenkeinschlag eines lenkbaren Rades aufgrund einer Blockierung des Rades nicht realisiert werden kann. Dazu wird ein für den Lenkaktuator vorgegebener
Drehwinkel bei einer Blockade des lenkbaren Rades korrigiert. Zudem beschreibt die
DE 10 2018 126 726 A1, wie ein Blockieren eines lenkbaren Rades erkannt werden kann, und dass in diesem Fall eine Rückmeldung auf die Lenkhandhabe erfolgt. Darüber hinaus wird in den
Druckschriften DE 102 61 001 A1, EP 3 702 245 A1, DE 10 2010 032 043 A1 und
EP 1 772 349 A2 die Problematik bei Lenksystemen behandelt, dass ein gelenktes Rad auf ein
Hindernis, insbesondere eine Bordsteinkante, trifft, wobei für diesen Fall vorgeschlagen wird, das auf die Räder ausgeübte Unterstützungsmoment zu reduzieren.
Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Betreiben einer Lenkstellereinheit sowie ein Lenksystem zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden ein Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit gemäß
Anspruch 1 sowie ein Lenksystem für ein Kraftfahrzeug gemäß dem nebengeordneten
Anspruch 11 vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung beschrieben sowie in den Figuren dargestellt.
Die vorgeschlagene Lösung sieht ein Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines
Kraftfahrzeugs umfassend einen Lenksteller und einen Elektromotor vor, wobei der Lenksteller zur Umsetzung eines Lenkbefehls in eine Lenkbewegung von lenkbaren Rädern von dem
Elektromotor angetrieben wird, und wobei bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers ein von dem Elektromotor bereitstellbares maximales
Drehmoment reduziert wird. Dadurch, dass das von dem Elektromotor bereitstellbare maximale
Drehmoment reduziert wird, wird die Wahrscheinlichkeit, dass aufgrund der von dem
Elektromotor in das Lenksystem eingeleiteten mechanischen Kräfte Schäden an dem
Lenksystem auftreten, beispielsweise mechanische Verformungen auftreten, vorteilhafterweise reduziert. Insbesondere wird das von dem Elektromotor in der Blockadesituation bereitgestellte
Drehmoment reduziert.
Erfindungsgemäß wird bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des
Lenkstellers das von dem Elektromotor bereitstellbare maximale Drehmoment auf einen
Sicherheitsgrenzwert reduziert. Insbesondere liegt der Sicherheitsgrenzwert in einem Intervall zwischen 2 Nm (Nm: Newtonmeter) und 5 Nm, weiter insbesondere beträgt der
Maximalgrenzwert 3 Nm. Der Sicherheitsgrenzwert ist vorteilhafterweise so festgelegt, dass ein von dem Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment groß genug ist, um in einer normalen
Fahrsituation, in der insbesondere kein gelenktes Rad blockiert ist, einen erfassten Lenkbefehl in eine Lenkbewegung der lenkbaren Räder umzusetzen. Andererseits ist der Sicherheitsgrenzwert vorteilhafterweise so festgelegt, dass ein von dem Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment derart reduziert ist, dass Schäden an dem Lenksystem, insbesondere Schäden an einem
Lenkritzel, an einer Zahnstange, an Spurstangen und/oder an Querträgern, verhindert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht weiter vor, dass der Elektromotor zum Antreiben des
Lenkstellers in einem Normalbetrieb derart betrieben wird, dass das von dem Elektromotor bereitstellbare Drehmoment einen vorgegebenen Maximalgrenzwert nicht überschreitet, wobei der Maximalgrenzwert gröBer als der Sicherheitsgrenzwert ist. Der vorgegebene
Maximalgrenzwert liegt dabei vorteilhafterweise unterhalb eines Drenmoments, das der
Elektromotor von seiner Auslegung technisch bereitstellen könnte. Insbesondere liegt der
Maximalgrenzwert in einem Intervall zwischen 4 Nm und 10 Nm, weiter insbesondere beträgt der
Maximalgrenzwert 6,5 Nm. Vorteilhafterweise wird hierdurch das Lenksystem weiter verbessert vor Beschädigungen geschützt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird bei einer erkannten
Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers das von dem Elektromotor bereitstellbare maximale Drehmoment kontinuierlich von dem Maximalgrenzwert auf den
Sicherheitsgrenzwert reduziert. Vorteilhafterweise wird eine mechanische Spannung, die sich aufgrund des blockierten Rades in dem Lenksystem aufgebaut hat, kontinuierlich abgebaut, was das Lenksystem weiter verbessert vor Beschädigungen schützt.
Erfindungsgemäß wird bei einer erkannten Aufhebung einer Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers das von dem Elektromotor bereitstellbare maximale
Drehmoment kontinuierlich von dem Sicherheitsgrenzwert auf den Maximalgrenzwert angehoben wird, Vorteilhafterweise wird das Lenksystem hierdurch weiter verbessert vor Beschädigungen geschützt. Insbesondere erfolgt das Absenken von dem Maximalgrenzwert auf den
Sicherheitsgrenzwert und/oder das Anheben von dem Sicherheitsgrenzwert auf den
Maximalgrenzwert innerhalb einer vorgegebenen Anpassungszeitspanne. Die vorgegebene
Anpassungszeitspanne liegt vorteilhafterweise in einem Intervall zwischen 0,1 s (s: Sekunde) und 1,5. Insbesondere beträgt die vorgegebene Anpassungszeitspannte 0,5 s.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass auf eine Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers erkannt wird, wenn ein erster
Drehmomentschwellwert für ein von dem Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment überschritten wird und/oder ein erster Drehzahlschwellwert für eine Drehzahl des Elektromotors unterschritten wird. Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise ein blockiertes gelenktes Rad vorteilhafterweise mit hoher Wahrscheinlichkeit erkannt werden kann. Insbesondere ist vorgesehen, dass dann wenn die beiden vorgenannten Bedingungen erfüllt sind, also der erste
Drehmomentschwellwert überschritten und zudem eine Drehzahlwert einer Drehzahl des
Elektromotors den ersten Drehzahlschwellwert unterschreitet, auf eine Blockade eines gelenkten
Rades beim Antreiben des Lenkstellers erkannt wird. Vorteilhafterweise wird dann in einer der
Lenkstellereinheit zugeordneten elektronischen Steuereinheit ein Detektion-Flag gesetzt. Das gesetzte Detektion-Flag signalisiert dabei vorteilhafterweise eine erkannte Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird auf eine Blockade eines lenkbaren
Rades beim Antreiben des Lenkstellers erkannt, wenn der erste Drenmomentschwellwert für eine vorbestimmte erste Sicherheitszeitspanne überschritten wird und/oder wenn der erste
Drehzahlschwellwert für eine vorbestimmte zweite Sicherheitspanne unterschritten wird. Die erste
Sicherheitszeitspanne kann dabei insbesondere gleich der zweiten Sicherheitszeitspanne sein.
Durch die jeweilige Sicherheitszeitspanne, für deren Dauer der Drehmomentschwellwert beziehungsweise der Drehzahlschwellwert gemäß dieser Ausgestaltungsvariante überschritten werden muss, wird ein blockiertes gelenktes Rad vorteilhafterweise mit noch höherer
Zuverlässigkeit erkannt. Besonders vorteilhaft dabei ist, dass die Wahrscheinlichkeit für ein fehlerhaftes Erkennen eines blockierten gelenkten Rades deutlich reduziert wird. So werden
Messfehler oder andere Ursachen für ein kurzzeitiges Überschreiten beziehungsweise
Unterschreiten des jeweiligen Schwellwerts durch das Vorsehen der Sicherheitsspanne vorteilhafterweise herausgefiltert. Wenn also bei dieser Ausgestaltung das von dem Elektromotor bereitgestellte Drehmoment für eine Zeitdauer, die kürzer als die Sicherheitszeitspanne ist, den
Drehmomentschwellwert überschreitet und die Motordrehzahl für eine Zeitdauer, die kürzer als die Sicherheitszeitspanne ist, den Drehzahlschwellwert unterschreitet, so wird vorteilhafterweise nicht auf eine Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers erkannt. Die erste Sicherheitszeitspanne ist vorteilhafterweise geschwindigkeitsabhängig. Die zweite
Sicherheitszeitspanne ist vorteilhafterweise geschwindigkeitsabhängig. Insbesondere ist vorgesehen, dass die jeweilige Sicherheitszeitspanne umso größer ist, je höher eine
Fahrzeuggeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs ist. Die jeweilige Sicherheitszeitspanne kann insbesondere auch von weiteren Fahrzeugparametern und/oder von einem eingestellten
Fahrprogramm abhängen. Weitere Vorgaben und Abhängigkeiten für die jeweilige
Sicherheitszeitspanne lassen sich vorteilhafterweise ebenfalls realisieren. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Sicherheitszeitspanne in einem Zeitintervall zwischen 0,1 s und 5 s liegt, weiter vorteilhaft in einem Zeitintervall zwischen 0,2 s und 1,5 s. Für eine vereinfachte
Ausgestaltung kann insbesondere auch eine konstante Sicherheitszeitspanne vorgesehen werden. Ein vorteilhafter Wert für eine konstante Sicherheitszeitspanne liegt insbesondere bei 0,5s.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass auf eine Blockade eines gelenkten
Rades beim Antreiben des Lenkstellers erkannt wird, wenn ein erster Drehmomentschwellwert für ein von dem Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment überschritten wird und ein erster
Drehzahlschwellwert für eine Drehzahl des Elektromotors unterschritten wird, wobei das von dem
Elektromotor bereitgestellte Drehmoment den ersten Drehmomentschwellwert wenigstens für die
Dauer der vorbestimmten ersten Sicherheitszeitspanne überschreiten muss.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird eine Aufhebung einer
Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers erkannt, wenn ein zweiter
Drehmomentschwellwert für ein von dem Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment unterschritten wird und/oder ein zweiter Drehzahlschwellwert für eine Drehzahl des Elektromotors überschritten wird. Insbesondere ist vorgesehen, dass auf eine Aufhebung einer Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers erkannt wird, wenn ein zweiter
Drehmomentschwellwert für ein von dem Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment unterschritten wird der ein zweiter Drehzahlschwellwert für eine Drehzahl des Elektromotors überschritten wird. Auf diese Weise kann vorteilhafterweise in einen Normalbetrieb zurückgekehrt werden, in dem das von dem Elektromotor bereitstellbare Drehmoment nicht auf den
Sicherheitsgrenzwert reduziert ist, insbesondere mit geringer Wahrscheinlichkeit dafür, dass
Schäden an dem Lenksystem durch zu hohe Motordrehmomente entstehen. Insbesondere ist 5 vorgesehen, dass beim Erkennen einer Aufhebung einer Blockade eines gelenkten Rades beim
Antreiben des Lenkstellers das Detektions-Flag in der der Lenkstellereinheit zugeordneten
Steuereinheit gelöscht wird.
Insbesondere kann auch für das Unterschreiten beziehungsweise das Überschreiten des jeweiligen Schwellwertes eines dritte beziehungsweise eine vierte Sicherheitszeitspanne vorgegeben werden, insbesondere um ein ungewolltes vorzeitiges Zurückkehren in einen
Normalbetrieb zu verhindern.
Eine vorteilhafte Ausgestaltungsvariante sieht des Weiteren vor, dass der erste
Drehmomentschwellwert größer als der zweite Drehmomentschwellwert ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass der erste Drehmomentschwellwert größer als der Sicherheitsgrenzwert ist und der Sicherheitsgrenzwert größer als der zweite Drehmomentschwellwert ist. Mit dieser Auslegung wird vorteilhafterweise ein ungewolltes vorzeitiges Zurückkehren in einen Normalbetrieb weiter verhindert.
Eine andere Ausgestaltungsvariante mit einem vorteilhafterweise geringeren
Implementierungsaufwand sieht dagegen vor, dass der erste Drehmomentschwellwert gleich dem zweiten Drehmomentschwellwert ist und/oder dass der erste Drehzahlschwellwert gleich dem zweiten Drehzahlschwellwert ist.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers das von dem Elektromotor bereitstellbare
Drehmoment durch einen Drehmomentbegrenzer begrenzt. Hierfür ist insbesondere eine entsprechende Hardware vorgesehen, mit der insbesondere eine mechanische Begrenzung des
Drehmoments erzielt wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird zur Umsetzung eines Lenkbefehls ein Steuersignal zur Ansteuerung des Elektromotors vorgegeben, wobei bei einer erkannten
Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers das von dem Elektromotor bereitstellbare Drehmoment durch eine Anpassung des Steuersignals begrenzt wird.
Vorteilhafterweise ist so eine kostengünstigere und gewichtsreduzierte Ausgestaltung zur
Begrenzung des Drehmoments des Elektromotors bereitgestellt.
Das des Weiteren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe vorgeschlagene Lenksystem für ein Kraftfahrzeug mit lenkbaren Rädern umfasst eine Lenkhandhabe zur Vorgabe eines
Lenkbefehls und eine Lenkstellereinheit zur Umsetzung eines vorgegebenen Lenkbefehls in eine
Lenkbewegung von lenkbaren Rädern eines Kraftfahrzeugs, wobei das Lenksystem ausgebildet ist, die Lenkstellereinheit gemäß einem erfindungsgemäß ausgebildeten Verfahren zu betreiben.
Dabei können insbesondere die vorstehend beschriebenen Merkmale einzeln oder in einer beliebigen Kombination realisiert sein. Insbesondere umfasst die Lenkstellereinheit einen
Lenksteller und einen Elektromotor, wobei der Lenksteller mittels der Elektromotors insbesondere zur Umsetzung eines Lenkbefehls in eine Lenkbewegung der lenkbaren Räder ausgebildet ist.
Des Weiteren ist dem Lenksystem insbesondere eine elektronische Steuereinheit zugeordnet, wobei die Steuereinheit insbesondere von dem Lenksystem umfasst sein kann.
Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit ausgebildet, die Lenkstellereinheit gemäß einem erfindungsgemäß ausgebildeten Verfahren zu steuern. Insbesondere ist das Lenksystem ausgebildet, die Lenkstellereinheit derart zu betreiben, dass der Lenksteller zur Umsetzung eines
Lenkbefehls in eine Lenkbewegung von lenkbaren Rädern von dem Elektromotor angetrieben wird, wobei bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers ein von dem Elektromotor bereitstellbares maximales Drehmoment reduziert wird.
Vorteilhafterweise umfasst das Lenksystem zudem Sensoreinheiten zur Erfassung eines von dem
Elektromotor bereitgestellten Drehmoments und zur Erfassung einer Drehzahl des Elektromotors.
Die Steuereinheit ist dabei vorteilhafterweise ausgebildet, die von den Sensoreinheiten bereitgestellten Signale zu empfangen und auszuwerten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Lenksystem ein Steer-by-Wire-Lenksystem.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Lenksystem ein
Hinterradlenkungssystem.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im
Zusammenhang mit den in den Figuren (Fig.: Figur) dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig.1 in einer vereinfachten perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für ein
Erfindungsgemäß ausgebildetes Lenksystem;
Fig. 2 anhand eines Ablaufdiagramms ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäß ausgebildetes Verfahren;
Fig. 3a in einer Diagrammdarstellung einen beispielhaften Drehmomentsignalverlauf bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Betreiben einer Lenkstellereinheit; und
Fig. 3b in einer Diagrammdarstellung einen beispielhaften Lenkwinkelsignalverlauf bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Betreiben einer Lenkstellereinheit gemäß Fig. 3a.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäß ausgebildetes Lenksystem 1 für ein
Kraftfahrzeug dargestellt, wobei das Lenksystem 1 ein Steer-by-Wire-Lenksystem ist. Das Steer- by-Wire-Lenksystem 1 umfasst eine Lenksäule mit einer Lenkwelle 2 und einem Feedback-
Aktuator 10. An einem Ende der Lenkwelle 2 ist eine als Lenkrad ausgebildete Lenkhandhabe 7 drehfest angeordnet. Über die Lenkhandhabe 7 kann ein Fahrer einen Lenkbefehl vorgeben. Der
Feedback-Aktuator 10 ist ausgebildet, insbesondere zur Vermittlung eines Lenkgefühls, ein
Drehmoment beziehungsweise ein Lenkwiderstands-Drehmoment auf die Lenkwelle 2 auszuüben, das ein Fahrer des Kraftfahrzeugs über die Lenkhandhabe 7 wahrnehmen kann. Die
Lenkhandhabe 7 lässt sich dabei in bekannter Weise drehen, um einen Lenkbefehl in die
Lenkwelle 2 einzubringen, die sensorisch erfasst wird. Dazu kann das Steer-by-Wire-Lenksystem 1 insbesondere eine der Lenkwelle 2 zugeordnete Absolutwinkelsensoreinheit 15 aufweisen, die ausgebildet ist, eine Position der Lenkhandhabe 7 als Drehwinkel zu erfassen und einer
Steuereinheit 16 des Steer-by-Wire-Lenksystems 1 bereitzustellen. In Fig. 1 sind die
Steuereinheit 16 und dem Lenksystem 1 zugeordnete Sensoreinheiten 14, wie die
Absolutwinkelsensoreinheit 15, lediglich schematisch dargestellt.
Die Steuereinheit 16 ist insbesondere eine ECU (ECU: Electronic Control Unit) und ausgebildet, unter Berücksichtigung des von der Absolutwinkelsensoreinheit 15 bereitgestellten
Drehwinkelsignals ein Steuersignal C1 zur Steuerung einer Lenkstellereinheit 9 des Steer-by-
Wire-Lenksystems 1 bereitzustellen, insbesondere zur Steuerung eines Elektromotors 11 der
Lenkstellereinheit 9. Die Lenkstellereinheit 9 ist Teil eines von dem Steer-by-Wire-Lenksystem 1 umfassten Lenkgetriebes 3, wobei die Lenkstellereinheit 9 in diesem Ausführungsbeispiel ein
Lenkritzel 5 als Lenksteller und einen das Lenkritzel 5 antreibenden Elektromotor 11 umfasst.
Durch entsprechende Ansteuerung mit einem von der der Lenkstellereinheit 9 zugeordneten
Steuereinheit 16 bereitgestelltem Steuersignal C1, wird das Lenkritzel 5 zur Umsetzung eines
Lenkbefehls in eine Lenkbewegung der lenkbaren Räder 4 von dem Elektromotor 11 angetrieben. In diesem Ausführungsbeispiel wirkt die Lenkstellereinheit 9 mittels des
Elektromotors 11 über das Lenkritzel 5 auf ein als Zahnstange 6 ausgebildetes Koppelelement ein und löst eine Lenkbewegung der lenkbaren Räder 4 eines Kraftfahrzeugs aus, die
Insbesondere über Spurstangen 8 mit der Zahnstange 6 verbunden sind. Die Spurstangen 8 selbst sind in bekannter Weise über Achsschenkel mit je einem gelenkten Rad 4 verbunden.
Das von dem Elektromotor 11 zur Umsetzung eines Lenkbefehls bereitgestellte Drehmoment variiert dabei insbesondere in Abhängigkeit von einem der Lenkbewegung der gelenkten Räder 4 entgegenwirkendem Widerstand. Das Lenksystem 1 ist dabei ausgebildet, die Lenkstellereinheit 9 so zu betreiben, dass eine Blockade eines gelenkten Rades 4, beispielsweise ein durch einen
Bordstein in der Ausführung einer Lenkbewegung blockiertes Rad, erkannt wird, und bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades 4 beim Antreiben des Lenkritzels 5 der
Lenkstellereinheit 9 ein von dem Elektromotor 11 bereitstellbares maximales Drehmoment auf einen Sicherheitsgrenzwert reduziert wird. Zum Erkennen eines blockierten gelenkten Rades 4 werden dabei von einer ersten Sensoreinheit 17, die ein von dem Elektromotor 11 bereitgestelltes Drehmoment erfasst, und von einer zweiten Sensoreinheit 18, die eine
Motordrehzahl des Elektromotors 11 erfasst, bereitgestellte Sensorsignale von der Steuereinheit 16 ausgewertet. Wenn die Auswertung ergibt, dass ein von dem Elektromotor 11 bereitgestelltes
Drehmoment einen vorgegebenen Drehmomentschwellwert überschreitet und zugleich die
Motordrehzahl einen vorgegebenen Drehzahlschwellwert unterschreitet, wird auf eine Blockade eines gelenkten Rades 4 beim Antreiben des Lenkritzels 5 erkannt, und das von dem
Elektromotor bereitgestellte Drehmoment auf den vorgegebenen Sicherheitsgrenzwert reduziert.
Die Reduzierung des von dem Elektromotor 11 wird in diesem Ausführungsbeispiel durch eine entsprechende Anpassung des Steuerungssignals C1 reduziert. Die Reduzierung des von dem
Elektromotor 11 bereitstellbaren Drehmoments wird wieder aufgehoben, wenn eine Auswertung der von den Sensoreinheiten 17, 18 bereitgestellten Signale ergibt, dass entweder das von dem
Elektromotor 11 bereitgestellte Drehmoment unter den vorgegebenen Drehmomentschwellwert gefallen ist oder die Motordrehzahl des Elektromotos 11 den vorgegebenen Drehzahlschwellwert überschritten hat.
Weitere mögliche Ausgestaltungsdetails für das Verfahren zum Betreiben der Lenkstellereinheit 9 werden nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 2 bis Fig. 3b erläutert. Dabei werden unter
Bezugnahme auf Fig. 2 insbesondere Ausgestaltungsdetails bezüglich des Erkennens eines in einer Lenkbewegung blockierten Rades erläutert und unter Bezugnahme auf Fig. 3a und Fig. 3b
Ausgestaltungsdetails zur Anpassung des von dem Elektromotor bereitgestellten beziehungsweise bereitstellbaren Drehmoments.
In Fig. 2 ist dabei ein Ablaufdiagramm dargestellt, mit dem symbolisch das Erkennen einer
Blockade eines gelenkten Rades beim Ausführen einer Lenkbewegung beschrieben wird. Dabei werden in diesem Ausführungsbeispiel in zeitdiskreten Abschnitten die Schritte während eines
Betreibens eines Lenksystems wiederkehrend ausgeführt. Das Verfahren sieht vor, dass in einem Schritt S1.1 mittels einer Sensoreinheit 17 zur Erfassung eines von dem Elektromotor bereitgestellten Drenmoments ein aktuell von dem Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment erfasst und an eine der Lenkstellereinheit zugeordneten Steuereinheit 16 übertragen wird.
Zudem wird in einem weiteren Schritt S1.2, der insbesondere zeitgleich zu dem Schritt 51.1 ausgeführt werden kann, mittels einer Sensoreinheit 18 zur Erfassung einer Motordrehzahl des
Elektromotors eine aktuelle Motordrehzahl von dem Elektromotor erfasst und an die Steuereinheit 16 übertragen.
Von der Steuereinheit 16 wird dann in einem Schritt 2.11 geprüft, ob das von dem Elektromotor bereitgestellte Drehmoment größer (>) oder kleiner-gleich (<) einem vorgegebenen
Drehmomentschwellwert Thr_T ist. Ausgegeben wird dann für den jeweiligen Ausgang des
Prüfblocks 61 ein Wert „true“ oder „false“. Ergibt die Prüfung, dass das bereitgestellte
Drehmoment den vorgegebenen Drehmomentschwellwert Thr_T überschritten hat, sodass in
Fig. 2 an dem linken Ausgang des Prüfblocks 61 der Wert „true“ anliegt und an dem rechten
Ausgang des Prüfblocks 61 der Wert „false“ anliegt, so startet ein Timer 60 und für eine vorgegebene Zeitspanne T, insbesondere für 0,5 s, wird in einem Schritt S2.12 in einem
Prüfblock 62, der tatsächlich mit dem Prüfblock 61 identisch sein kann, geprüft, ob ein aktuell von dem Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment für die Dauer der Zeitspanne T den vorgegebenen Drehmomentschwellwert Thr_T weiterhin überschreitet oder nicht. Sollte das
Drehmoment unter den vorgegebenen Drenmomentschwellwert Thr_T so wird am rechten
Ausgang des Prüfblocks 62 ein Wert „true“ ausgegeben und ansonsten ein Wert „false“.
Überschreitet das Drehmoment den vorgegebenen Drehmomentschwellwert Thr_T weiterhin, so wird der Schritt S2.12 bis zum Ablauf der Zeitspanne T wiederholt und, wenn dann immer noch das Drehmoment den vorgegebenen Drehmomentschwellwert Thr_T überschreitet, an dem linken Ausgang des Prüfblocks 62 ein Wert „true“ ausgegeben. Ansonsten liegt an dem Ausgang der Wert „false“.
Parallel dazu wird von der Steuereinheit 16 in einem Schritt S2.2 geprüft, ob die Motordrehzahl des Elektromotors größer (>) oder kleiner-gleich (<) einem vorgegebenen Drehzahlschwellwert
Thr_R ist. Unterschreitet die erfasste Motordrehzahl den vorgegebenen Drehzahlschwellwert
Thr_R oder ist diese gleich dem vorgegebenen Drehzahlschwellwert Thr_R so wird bei dem
Prüfblock 63 rechts der Wert „true“ ausgegeben und links der Wert „false“. Liegt die
Motordrehzahl hingegen oberhalb des vorgegebenen Drehzahlschwellwerts Thr_R so wird links der Wert „true“ ausgegeben und rechts der Wert „false“.
Die von dem Prüfblöcken 61, 62 ‚63 ausgegeben Werte werden dann einer Oder-Verknüpfung 67 beziehungsweise einer Und-Verknüpfung 68 zugeführt, wie beispielhaft in Fig. 2 gezeigt, und die Signale in einem Schritt S3.1 einer logischen „ODER“-Operation unterzogen und in einem
Schritt S3.2 einer logischen „UND“-Operation unterzogen. Liegt entweder ein erfasstes
Drehmoment unter dem vorgegebenen Drehmomentschwellwert Thr_T oder liegt die erfasst
Drehzahl oberhalb des vorgegebenen Drehzahlschwellwerts Thr_R, so liefert die Oder-
Verknüpfung den Wert „true“ und eine Drehmomentbegrenzung 70 wird in einem Schritt S4.1 deaktiviert. Ein von der Steuereinheit 16 bestimmtes Steuersignal C1 zur Ansteuerung des
Elektromotors der Lenkstellereinheit wird dann unverändert von der Steuereinheit 16 ausgegeben. Überschreitet hingegen das von dem Elektromotor bereitgestellte Drehmoment für die vorgegebene Zeitspanne T oder länger den vorgegebenen Drehmomentschwellwert Thr_T und die Drehzahl des Elektromotors unterschreitet zudem den vorgegebenen
Drehzahlschwellwert Thr_R, so liefert die Und-Verknüpfung 68 den Wert „true“ und die
Drehmomentbegrenzung 70 wird in einem Schritt S4.2 aktiviert. Das von der Steuereinheit 16 bestimmte Steuersignal C1 wird dann unter Berücksichtigung der Drehmomentbegrenzung 70 derart verändert, dass das veränderte Steuersignal C1 den Elektromotor derart ansteuert, dass der Elektromotor maximal ein Drehmoment bereitstellen kann, das einen Sicherheitsgrenzwert, der vorteilhafterweise unterhalb des Drehmomentschwellwert Thr_T liegt, nicht überschreitet, Für den Drehmomentschwellwert Thr_T wird dann vorteilhafterweise der ein neuer
Drehmomentschwellwert Thr_T festgelegt, der vorteilhafterweise unterhalb des
Sicherheitsgrenzwerts liegt. Erst wenn die Drehmomentbegrenzung 70 wieder deaktiviert ist, wird wieder der vorherige Drehmomentschwellwert Thr_T, der oberhalb des Sicherheitsgrenzwerts liegt, vorgegeben.
In einer Diagrammdarstellung ist in Fig. 3a ein beispielhafter Verlauf für ein von dem
Elektromotor bereitgestelltes Drehmoment 20 in Nm über der Zeit dargestellt. Darunter ist in
Fig. 3b in einer weiteren Diagrammdarstellung ein beispielhafter Lenkwinkel 21 eines gelenken
Rades 4 eines Kraftfahrzeugs über der Zeit dargestellt. Die Verläufe sind dabei stark vereinfacht, und würden tatsächlich Schwankungen aufweisen.
In dem Zeitraum von 0 s bis 2 s wird kein Lenkbefehl vorgegeben. Der Lenkwinkel 21 beträgt 0°.
Das Fahrzeug fährt geradeaus. Von dem Elektromotor wird entsprechend kein Drehmoment vorgegeben. Der Elektromotor zum Antreiben des Lenkstellers wird in einem Normalbetrieb derart betrieben, dass das von dem Elektromotor bereitstellbare Drehmoment einen vorgegebenen Maximalgrenzwert 24 nicht überschreitet. Ab einem Zeitpunkt von 2 s wird ein
Lenkwinkel 21 umgesetzt und von dem Elektromotor entsprechend ein Drehmoment 20 größer
Null bereitgestellt.
Zu dem Zeitpunkt t1, zu dem die Lenkstellereinheit und somit auch der Elektromotor immer noch im Normalbetrieb betrieben werden, trifft in diesem Ausführungsbeispiel ein gelenktes Rad einen
Bordstein. Das gelenkte Rad kann nicht weiterbewegt werden und blockiert, wobei aufgrund der
Elastizität des Lenksystems das bereitgestellte Drehmoment 20 stark ansteigt. Das Drehmoment überschreitet dabei zu einem Zeitpunkt t2 einen vorgegebenen ersten
Drehmomentschwellwert 26 und die Motordrehzahl unterschreitet einen vorgegebenen
Drehzahlschwellwert, weil der Elektromotor nicht in üblicher Weise weiterbetrieben werden kann.
Der Lenkwinkel 21 kann nicht weiter verändert werden und ein Flag 29, das ein Erkennen einer 20 Blockade eines gelenkten Rades beim Antreiben des Lenkstellers signalisiert, wird gesetzt. Da das Drehmoment 20 über eine vorgegebene Sicherheitszeitspanne hinaus, die in diesem
Ausführungsbeispiel 0,5 s beträgt, unverändert bleibt und somit weiterhin den vorgegebenen
Drehmomentschwellwert überschreitet, wird auf eine Blockade eines gelenkten Rades erkannt und das von dem Elektromotor bereitstellbare Drehmoment ab einem Zeitpunkt t3 kontinuierlich von dem Maximalgrenzwert 24 auf einen Sicherheitsgrenzwert 22, der in diesem
Ausführungsbeispiel etwa dem halben Maximalgrenzwert 24 entspricht, begrenzt.
Dadurch nimmt das bereitgestellte Drehmoment 20 ab einem Zeitpunkt t4 entsprechend der vorgegebenen Drehmomentbegrenzung ab, sodass der Sicherheitsgrenzwert 22 von dem bereitgestellten Drehmoment 20 nicht überschritten wird. Der theoretische Verlauf des nicht begrenzten Drehmoments 20* ist in Fig. 3a ebenfalls dargestellt. Ab einem Zeitpunkt t5, der in
Fig. 3a bei 6 s liegt, wird ein Lenkwinkel in Gegenrichtung vorgegeben. Dadurch fällt das
Drehmoment 20 unter einen vorgegebenen zweiten Drehmomentschwellwert 28 und die
Motordrehzahl übersteigt wieder den Motordrehzahlschwellwert, sodass das eine Aufhebung der
Blockade des gelenkten Rades erkannt und das Flag 29 gelöscht wird. Das von dem
Elektromotor bereitstellbare Drehmoment wird wieder von dem Sicherheitsgrenzwert 22 kontinuierlich auf den Maximalgrenzwert 24 angehoben.
Die in den Figuren dargestellten und im Zusammenhang mit diesen erläuterten
Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend.
Bezugszeichenliste 1 Lenksystem 2 Lenkwelle 3 Lenkgetriebe 4 lenkbares Rad 5 Lenksteller 6 Zahnstange 7 Lenkhandhabe 8 Spurstange 9 Lenkstellereinheit 10 Feedback-Aktuator 11 Elektromotor der Lenkstellereinheit (9) 14 Sensoreinheiten 15 Absolutwinkelsensoreinheit 16 Steuereinheit 17 Sensoreinheit zur Erfassung eines von dem Elektromotor (11) bereitgestellten Drenmoments 18 Sensoreinheit zur Erfassung einer Motordrehzahl des Elektromotors (11) von dem Elektromotor (11) bereitgestelltes Drehmoment 20 20% nichtlimitiertes Drehmoment (20) 21 Lenkwinkel eines gelenkten Rades (4) 22 Sicherheitsgrenzwert 24 Maximalgrenzwert für ein von dem Elektromotor (11) bereitstellbares Drehmoment 26 erster Drenmomentschwellwert 28 zweiter Drenmomentschwellwert 29 Flag erste Sicherheitszeitspanne 60 Timer 61 Prüfblock Drehmoment 30 62 Prüfblock Drehmoment 63 Prüfblock Drehzahl 67 Oder-Verknüpfung 68 Und-Verknüpfung 70 Drehmomentbegrenzung
C1 Steuersignal zur Ansteuerung des Elektromotors (11)

Claims (13)

Ansprüche
1. Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit (9) eines Kraftfahrzeugs umfassend einen Lenksteller (5) und einen Elektromotor (11), wobei der Lenksteller (5) zur Umsetzung eines Lenkbefehls in eine Lenkbewegung von lenkbaren Rädern (4) von dem Elektromotor (11) angetrieben wird, wobei bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) ein von dem Elektromotor (11) bereitstellbares maximales Drehmoment auf einen Sicherheitsgrenzwert (22) reduziert wird, und wobei der Elektromotor (11) zum Antreiben des Lenkstellers (5) in einem Normalbetrieb derart betrieben wird, dass das von dem Elektromotor (11) bereitstellbare Drehmoment einen vorgegebenen Maximalgrenzwert (24) nicht überschreitet, wobei der Maximalgrenzwert (24) größer als der Sicherheitsgrenzwert (22) ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer erkannten Aufhebung einer Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) das von dem Elektromotor (11) bereitstellbare maximale Drehmoment kontinuierlich von dem Sicherheitsgrenzwert (22) auf den Maximalgrenzwert (24) angehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) das von dem Elektromotor (11) bereitstellbare maximale Drehmoment kontinuierlich von dem Maximalgrenzwert (24) auf den Sicherheitsgrenzwert (22) reduziert wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) erkannt wird, wenn ein erster Drehmomentschwellwert (26) für ein von dem Elektromotor (11) bereitgestelltes Drehmoment (20) überschritten wird und ein erster Drehzahlschwellwert für eine Drehzahl des Elektromotors (11) unterschritten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) erkannt wird, wenn der erste Drehmomentschwellwert (26) für eine vorbestimmte erste Sicherheitszeitspanne (30) überschritten wird und/oder wenn der erste Drehzahlschwellwert für eine vorbestimmte zweite Sicherheitszeitspanne unterschritten wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufhebung einer Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) erkannt wird, wenn ein zweiter Drehmomentschwellwert (26) für ein von dem Elektromotor (11) bereitgestelltes Drehmoment (20) unterschritten wird oder ein zweiter Drehzahlschwellwert für eine Drehzahl des Elektromotors (11) überschritten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drehmomentschwellwert (26) größer als der Sicherheitsgrenzwert (22) ist und der Sicherheitsgrenzwert (22) größer als der zweite Drehmomentschwellwert (28) ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drehmomentschwellwert (26) gleich dem zweiten Drehmomentschwellwert (28) ist.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drehzahlschwellwert gleich dem zweiten Drehzahlschwellwert ist.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) das von dem Elektromotor (11) bereitstellbare Drehmoment durch einen Drehmomentbegrenzer begrenzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Umsetzung eines Lenkbefehls ein Steuersignal (C1) zur Ansteuerung des Elektromotors (11) vorgegeben wird, wobei bei einer erkannten Blockade eines gelenkten Rades (4) beim Antreiben des Lenkstellers (5) das von dem Elektromotor (11) bereitstellbare Drehmoment durch eine Anpassung des Steuersignals (C1) begrenzt wird.
11. Lenksystem (1) für ein Kraftfahrzeug mit lenkbaren Rädern (4), umfassend eine Lenkhandhabe (7) zur Vorgabe eines Lenkbefehls und eine Lenkstellereinheit (9) zur Umsetzung eines vorgegebenen Lenkbefehls in eine Lenkbewegung von lenkbaren Rädern (4) eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenksystem (1) ausgebildet ist, die Lenkstellereinheit (9) gemäß einem Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche zu betreiben.
12. Lenksystem (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenksystem (1) ein Steer-by-Wire-Lenksystem ist.
13. Lenksystem (1) nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenksystem (1) ein Hinterradlenkungssystem ist.
BE20225709A 2022-09-07 2022-09-07 Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs bei einer Blockade eines gelenkten Rades BE1030848B1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
BE20225709A BE1030848B1 (de) 2022-09-07 2022-09-07 Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs bei einer Blockade eines gelenkten Rades

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
BE20225709A BE1030848B1 (de) 2022-09-07 2022-09-07 Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs bei einer Blockade eines gelenkten Rades

Publications (2)

Publication Number Publication Date
BE1030848A1 BE1030848A1 (de) 2024-03-29
BE1030848B1 true BE1030848B1 (de) 2024-04-02

Family

ID=83361153

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
BE20225709A BE1030848B1 (de) 2022-09-07 2022-09-07 Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs bei einer Blockade eines gelenkten Rades

Country Status (1)

Country Link
BE (1) BE1030848B1 (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10261001A1 (de) * 2002-12-24 2004-07-08 Robert Bosch Gmbh Verfahren zum Lenken eines Kraftfahrzeugs mit einer Servolenkvorrichtung
EP1772349A2 (de) * 2005-10-06 2007-04-11 ZF-Lenksysteme GmbH Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Hilfskraftlenkung
DE102010032043A1 (de) * 2010-07-23 2012-01-26 Volkswagen Ag Lenksystem und Verfahren zum Betreiben des Lenksystems
EP3702245A1 (de) * 2019-02-27 2020-09-02 Jtekt Corporation Lenksystem

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP4379261B2 (ja) 2004-08-30 2009-12-09 日産自動車株式会社 車両用操舵装置
KR20190047542A (ko) 2017-10-27 2019-05-08 주식회사 만도 스티어 바이 와이어 기반의 차량 조향 장치 및 방법

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10261001A1 (de) * 2002-12-24 2004-07-08 Robert Bosch Gmbh Verfahren zum Lenken eines Kraftfahrzeugs mit einer Servolenkvorrichtung
EP1772349A2 (de) * 2005-10-06 2007-04-11 ZF-Lenksysteme GmbH Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Hilfskraftlenkung
DE102010032043A1 (de) * 2010-07-23 2012-01-26 Volkswagen Ag Lenksystem und Verfahren zum Betreiben des Lenksystems
EP3702245A1 (de) * 2019-02-27 2020-09-02 Jtekt Corporation Lenksystem

Also Published As

Publication number Publication date
BE1030848A1 (de) 2024-03-29

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE112017004674B4 (de) Fahrzeugsteuerverfahren und elektrisches servolenksystem
EP1772349B1 (de) Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Hilfskraftlenkung
WO2009129890A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung eines korrigierenden lenkmoments
WO2011038865A1 (de) Regelverfahren für elektrische servolenkungen
EP1607307B1 (de) Verfahren zum Betrieb eines Lenksystems
EP3256364B1 (de) Verfahren zum anlernen zulässiger lenkwinkel bei einer lenkeinrichtung eines kraftfahrzeugs
EP3781454B1 (de) Verfahren zur steuerung eines steer-by-wire lenksystems mit einem begrenzer zum erreichen eines sicherheitsniveaus
DE102019135047A1 (de) Steer-by-Wire-Lenksystem, Verfahren zum Betrieb eines Steer-by-Wire-Lenksystems und Fahrzeug
EP1188640B1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur elektronischen Steuerung eines einem Regelsystem zugeordneten Aktuators in Kraftfahrzeugen
DE10247975A1 (de) Verfahren zum Betreiben einer aktiven Lenkung und aktive Lenkung eines Fahrzeugs
DE102019117222A1 (de) Steer-by-Wire-Lenksystem, Verfahren zum Betrieb eines Steer-by-Wire-Lenksystems und Fahrzeug
EP3392120B1 (de) Steer-by-wire-lenkung und verfahren zur einstellung eines lenkwinkels bei einer steer-by-wire-lenkung
DE102012015988A1 (de) Lenksystem mit Vorderachslenkung und Hinterachslenkung sowie Verfahren zur Steuerung eines derartigen Lenksystems
BE1030848B1 (de) Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Lenkstellereinheit eines Kraftfahrzeugs bei einer Blockade eines gelenkten Rades
DE102020213553A1 (de) Lenksystem und Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems
DE102017205030A1 (de) Fahrassistenzsystembasiertes Lenkunterstützungsverfahren, Lenkunterstützungssystem und Fahrzeug
DE102014116235B4 (de) Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems eines Kraftfahrzeugs
WO2016155914A1 (de) Verfahren zum betreiben eines lenksystems und lenksystem
WO2018054572A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines servolenksystems eines kraftfahrzeugs, servolenksystem
WO2009000620A1 (de) Verfahren zur einstellung eines lenksystems in einem fahrzeug
DE102018202483B4 (de) Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems sowie Lenksystem
DE102020211657A1 (de) Lenksystem und Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems
DE102017213415B4 (de) Verfahren zum Betrieb einer Lenkvorrichtung
DE102018120629A1 (de) Verfahren zur Sensierung eines Freiwinkelfehlers sowie Lenksystem
DE102005024358A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines sicherheitskritischen Systems

Legal Events

Date Code Title Description
FG Patent granted

Effective date: 20240402