BE1029247A1 - Regelungsverfahren zur Steuerung der Calcinierung von Tonen für die Zementindustrie - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Regelungsverfahren zur Optimierung der Produktqualität bei der Calcinierung von Tonen hinsichtlich der Reaktivität des Endprodukts.

Description

' BE2021/5231 Regelungsverfahren zur Steuerung der Calcinierung von Tonen für die Zementindustrie Die Erfindung betrifft ein Regelungsverfahren zur Optimierung der Produktqualität bei der Calcinierung von Tonen hinsichtlich der Reaktivität des Endprodukts. Um die CO2-Emissionsproblematik in den Griff zu bekommen plant man heutzutage knappe Kompositmaterialien wie Hüttensand und Flugasche durch calcinierten Ton als Bestandteil in Zementen zu ersetzen.
Aus der EP 3218 320 B1 ist Verfahren zur Wärmebehandlung von natürlichen Tonen und/oder Zeolithen bekannt, wobei der Ton und/oder der Zeolith in der Calcinierzone in einem Flugstromcalcinator oder einer Wirbelschicht in einem Temperaturbereich von 350 °C bis 1050 °C unter reduzierenden Bedingungen calciniert wird, wobei während der Calcination unter reduzierenden Bedingungen eine Reduktion von rötlich färbendem dreiwertigen Eisen auf zweiwertiges Eisen stattfindet. Aus der US 9 458 059 B2 ist ein Verfahren zur Herstellung synthetischer Puzzolane mit gewünschter Farbcharakteristik mit einer Kühlung unter reduzierenden Bedingungen bekannt. Aus der DE 102011 014498 B4 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Klinkerersatzstoffes für die Verwendung bei der Zementherstellung bekannt, wobei eine thermische Behandlung des Tones unter reduzierenden Bedingungen bei einer Temperatur von 600°C bis 1.000°C sowie eine Zwischenkühlung des Reduktionsproduktes unter Sauerstoffabschluss auf eine Temperatur < 300 °C erfolgt. Aus der DE 10 2008 020 600 B4 ist ein Verfahren zur Wärmebehandlung feinkörniger mineralischer Feststoffe bekannt, wobei die Feststoffe durch einen Flash-Reaktor hindurchgeführt werden, in welchem sie bei einer Temperatur von 450 °C bis 1500 °C und einer Verweilzeit zwischen 0,5 und 20 Sekunden, mit heißen Gasen in Kontakt gebracht werden, und wobei die Feststoffe anschließend bei einer Temperatur von 500 °C bis 890 °C durch einen Verweilzeitreaktor geführt werden, aus welchem sie nach einer Verweilzeit von 1 bis 600 Minuten abgezogen werden.
Aus der US 2012 / 160 135 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung synthetischer Puzzolane mit gewünschten Farbeigenschaften mit einer Kühlung unter reduzierender Atmosphäre bekannt.
Aus der EP 3615 489 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung von grauen synthetischen Puzzolanen mit einer ersten raschen Kühlung unter 600 °C bekannt.
Aus der WO 2015 / 039 198 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Zubereitung zur partiellen Substitution von Portland-Zement mit grauer Farbe bekannt.
Aus der WO 2016 / 041 717 A1 ist die Ermittlung der Reaktivität eines Produktes bekannt.
Während bei der Umsetzung von Kalk (grob vereinfacht CaCOs) zu Zementklinker (grob vereinfacht CaO) pro Mol CaO auch ein Mol CO: erzeugt wird, wird beim Calcinieren von Tonen nur Wasser freigesetzt. Hierbei werden die Silicate beziehungsweise Aluminate im Ton umgesetzt und von einer nicht reaktiven Form in eine reaktive Form überführt, in der die Silicate beziehungsweise Aluminate nach Reaktion in einem basischen Milieu zunächst löslich sind und weiter mit dem bei der Reaktion von Klinker freigesetzten Calcium zu Calcium-Aluminium-Silikat-Hydrat Phasen (CASH) reagieren können. Werden diese Stoffe jedoch weiter oder länger erhitzt, so gehen diese in einen glasartigen und bei weiter erhöhten Temperaturen in inerte Mineralphasen (Spinelle, Mullit) über und verlieren somit inren reaktiven Zustand wieder.
Betrachtet man ganz exemplarisch bei einer konstanten Verweilzeit die Calcination eines theoretischen Tones bei verschiedenen Temperaturen, so stellt man fest, dass erst bei einer Temperatur über beispielsweise 500 °C ein erstes Ansteigen der Reaktivität festzustellen ist, die über 600 °C deutlich gesteigert wird. Im Bereich von beispielsweise 700 °C bis 850 °C bildet sich ein annäherndes Plateau mit maximaler Reaktivität aus. Bei Temperaturen beispielsweise oberhalb von 900 °C ist dann ein rasches Absinken der Reaktivität festzustellen. Es ist daher wünschenswert, eine Calcination möglichst im Bereich dieses Plateaus (meist aus Kostengründen am unteren Ende) durchzuführen.
Tone und die durch Calcinierung hieraus herstellbaren Produkte lassen sich hinsichtlich inrer reaktiven Eigenschaften jedoch nur sehr schwer analytisch charakterisieren. Beispielsweise lassen sich mittels Röntgenbeugung gut kristalline Bestandteile wie Quarz identifizieren und quantifizieren, diese sind jedoch gerade nicht reaktiv. Daher wird 5 teilweise versucht, mittels NIR Spektroskopie Informationen über die Zusammensetzung zu erhalten, was jedoch auch nur mangelhafte Informationen über die Reaktivität gibt. Dagegen gibt es jedoch Messmethoden, die die Reaktivität calcinierter Tone gut bestimmen könne, wie beispielsweise aus F. Avet et al., Development of a new rapid, relevant and reliable (R3) test method to evaluate the puzzolanic reactivity of calcined kaolinitic clay, Cement and Concrete Research 85 (2016) 1-11, Elsevier bekannt. Diese Methode ist, wie unter Punkt 3 Methoden, Unterpunkt 3.1 auf eine Messzeit von 7 Tagen ausgelegt. Ein solcher Zeitraum macht eine aktive Regelung einer Produktionsanlage unmöglich.
Aus der WO 2016 / 096 911 A1 ist eine kalorimetrische Messeinrichtung zur Ermittlung der Reaktivität bekannt. Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Regelung zu schaffen, die nicht auf andere Stoffparameter, sondern auf die tatsächliche Reaktivität abzielt und als zeitnahe Rückkopplung und somit aktive Regelung verwendbar ist. Gelöst wird diese Aufgabe durch das Regelungsverfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen. Das erfindungsgemäße Regelungsverfahren dient zur Regelung eines Herstellungsverfahrens für calcinierte Tone mit einem Calcinator. Derartige Verfahren sind umfänglich aus dem Stand der Technik bekannt. Das Regelungsverfahren ist vom konkreten Herstellungsverfahren unabhängig und lässt sich auf alle entsprechenden Verfahrensvarianten für die Herstellung calcinierter Tone anwenden. Das Regelungsverfahren weist die folgenden Schritte auf: a) Erfassen wenigstens einer Temperatur im Calcinator und optional einer ersten mittleren Verweilzeit des Tones im Calcinator,
‘ BE2021/5231 b) Entnehmen wenigstens einer Probe des calcinierten Tones, c) Herstellen einer reproduzierbaren GrôfBenverteilung der Probe, d) Einstellen der Probenmasse auf eine vordefinierte Probenmasse, e) Temperieren der Probe auf eine erste Messtemperatur, f) Vermengen der Probe mit einer Lauge, welche bevorzugt ebenfalls auf eine erste Messtemperatur temperiert ist, g) Zeitliches Erfassen der von der Probe-Laugen-Mischung erzeugten Energie bei konstanter erster Messtemperatur für einen ersten Zeitraum, h) Quantitatives Auswerten des in Schritt g) erfassten Zeit-Energie-Verlaufs für die erste exotherme Reaktion und Ermitteln der durch die Probe freigesetzten Energiemenge für die erste exotherme Reaktion, i) Korrelation der in Schritt h) erfassten Energiemenge mit der in Schritt a) erfassten Temperatur und Verweilzeit sowie Vergleich mit vorher erfassten Wertekombinationen aus Energiemenge, Temperatur und Verweilzeit, 15) Aktives Regeln der Temperatur und/oder der Verweilzeit im Calcinator in Richtung der Erhöhung der für eine weitere Probe zu erwartende Energiemenge.
In Schritt a) wird die Temperatur im Calcinator erfasst. Da die Temperatur im Calcinator an verschiedenen Stellen unterschiedlich ist, ist für das Verfahren vor allem wesentlich, dass die Temperatur immer in gleicher Weise, also beispielsweise mit dem gleichen Messfühler an der gleichen Stelle gemessen wird. Zusätzlich können natürlich auch an weiteren Stellen weitere Temperaturen erfasst und berücksichtig werden, um ein genaueres Bild zu ergeben, beispielsweise, wenn durch die Verwendung sehr unterschiedlicher Brennstoff mit sehr unterschiedlichen Brennverhalten unterschiedliche Temperaturverläufe erzielt werden würden.
In Schritt a) kann weiter auch die mittlere Verweilzeit erfasst werden, sofern diese gezielt, insbesondere getrennt von der Temperatur im Calcinator regelbar ist. Ist die Verweilzeit nicht einstellbar, insbesondere nicht veränderbar oder nur durch eine Temperaturänderung veränderbar, so ist eine zusätzliche Erfassung der Verweilzeit neben der Temperatur im Calcinator nicht nötig.
Das Entnehmen der Probe des calcinierten Tones in Schritt b) kann bevorzugt automatisiert erfolgen. Bevorzugt ist die automatisierte Probenentnahme an eine
) BE2021/5231 automatisierte Probenvorbereitung angebunden. Die entnommene Probe kann deutlich größer als die vordefinierte Probenmasse sein, um zusätzlich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren auch gleichzeitig ein Rückstellmuster aus der genommenen Probe entnehmen zu können.
Wesentlich ist, dass in Schritt h) ausschließlich der sogenannte Initialpeak, die erste messbare exotherme Reaktion erfasst wird. Während die weiteren Schritte über einen Zeitraum von bis zu sieben Tagen ablaufen und ein exaktes Abbild über die Reaktivität und das Abbindeverhalten geben wird erfindungsgemäß ausschließlich dieser erste Reaktionsschritt betrachtet. Es hat sich gezeigt, dass die hier freigesetzte Wärmemenge eine sehr gute Korrelation zur Reaktivität des calcinierten Tones aufweist. Bisher wurde dieser Bereich regelmäßig nicht beachtet, da zum einen auch eine rasche händische Probenpräparation mehrere Minuten andauert, zum anderen durch das Öffnen der Messzelle eine thermische Störung eingebracht wird, die eine Verifizierung der sogenannten Basislinie erfordert. Beide Effekte stören durch Variation in Dauer und Intensität den Anfangsbereich der Messung, welcher bereits den initialen Peak aufweist. Daher ist erfindungswesentlich, dass eine für alle Proben vergleichbare GrôBenverteilung eingestellt wird. Hierbei ist weniger relevant eine bestimmte mittlere Größe oder eine bestimmte Breite der GrôBenverteilung einzustellen und die genaue Kenntnis der GröBenverteilung ist auch nicht notwendig. Es reicht lediglich, wenn eine Kontinuität über alle Messung erreicht werden kann. Bevorzugt erfolgt das Herstellen einer reproduzierbaren Grôfenverteilung der Probe in Schritt c) durch Mahlen. Es hat sich herausgestellt, dass sich bei immer gleicher Präparation in der gleichen Mühle für die gleiche Zeit auch bei gewissen Schwankungen in der ursprünglichen Probe eine ausreichend einheitliche GrôfBenverteilung einstellt. Besonders bevorzugt erfolgt die Probenpräparation daher auch automatisiert, da hierdurch die Gleichmäßigkeit weiter gesteigert werden kann. Ebenso hat sich als sehr vorteilhaft herausgestellt die Probe auf die erste Messtemperatur einzustellen. Dieses kann neben dem Schritt e) auch bereits früher erfolgen. Während eines Mahlvorganges wird jedoch regelmäßig vergleichsweise viel Energie eingetragen, sodass es zu einer Erwärmung der Probe kommt. Besonders bevorzugt ist auch die in Schritt f) zugegebene Lauge bereits vor der Zugabe auf genau die erste Messtemperatur temperiert. Je näher die in die Messung eingebrachte Probe-
° BE2021/5231 Laugen-Mischung der ersten Temperatur kommt, umso exakter sind die Messergebnisse für den Initialpeak, welcher in Schritt g) erfasst und in Schritt h) ausgewertet wird. Besonders bevorzugt wird die Messung so schnell wie môglich nach der Zugabe der Lauge zur Probe begonnen. Dieses wird zum einen dadurch erleichtert, wenn bereits beide Komponenten vor dem Zusammenbringen bereits die gleiche erste Messtemperatur aufweisen. Zum anderen erfolgt das Vermengen in Schritt f) mit möglichst geringem Energieeintrag, beispielsweise mittels Ultraschall oder einem intensiven Mischer auf Basis von Pressluft. Es wird ein kurzes inniges Vermischen bevorzugt, um anschließend die Probe ohne weitere Temperierungszeiten vermessen zu können, da die Reaktion zwischen dem calcinierten Ton und der Lauge unmittelbar mit der Zugabe beginnt. Elektrische oder mechanische Mischvorrichtungen sind nur dann geeignet, wenn eine Einbringung von Wärme deutlich unterhalb der bei der Reaktion freigesetzten Wärme sichergestellt werden kann.
Diese Fokussierung auf eine VergleichmäRBigung und thermische Stabilisierung der Probe vor der Laugenzugabe und dem Messbeginn führt dazu, dass bereits der Initialpeak aussagekräftig ausgewertet werden kann.
In Schritt I) erfolgt eine Korrelation, um daraus eine Regelungsaussage für das aktive Regeln in Schritt j) zu bekommen. Hierbei ist eine Korrelation zwischen der in Schritt h) ermittelten Energiemenge mit der in Schritt a) erfassten Temperatur notwendig, da die Reaktivität und damit die durch den Initialpeak erfasste Energiemenge keine monoton steigende oder fallende Abhängigkeit von der Temperatur aufweist, sondern ein Maximum im Optimum erreicht. Stellt man nun im Vergleich mit vorherigen Messwerten eine abfallende Energiemenge und damit ein Abfall der Reaktivität des Produktes fest, so würde sich alleine aus dieser Information noch nicht ergeben, ob die Temperatur zur Wiedererlangung des Optimums gesteigert oder gesenkt werden muss. Dieses ergibt sich erst aus der Korrelation mit den jeweiligen Temperaturwerten. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Edukte, die eingesetzten Tone, unterschiedlich ausfallen, sodass gegebenenfalls nach einer Korrektur in einem nächsten Zyklus festgestellt wird, dass die Korrektur in die andere Richtung hätte erfolgen müssen und dann entsprechend korrigiert wird. Hierbei muss nicht zwingend auf das Maximum geregelt werden, zumal das Maximum Bestandteil eines Plateaus ist, sodass eine Regelung eher darauf abzielt, sich
' BE2021/5231 innerhalb des Plateaus zu bewegen.
Hierbei kann zur Regelung auch der Energiebedarf der Anlage hinzugezogen werden, sodass beispielsweise zur Verminderung der Heizkosten und der damit verbundenen Emissionen eher am unteren (kälteren) Ende des Plateaus produziert wird.
Ebenso können weitere Parameter als zusätzliche
Regehkkriterien zur Optimierung innerhalb des Plateaus herangezogen werden.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird als Lauge in Schritt f) eine Alkalihydroxidlösung mit einem pH zwischen 9 und 15, bevorzugt zwischen 10,25 und 15, weiter bevorzugt zwischen 12 und 14,6, ausgewählt.
Besonders bevorzugt ist die Lauge eine wässrige Natronlauge mit einer Konzentration zwischen 0,1 "el und 1 "elf.
Beispielsweise wird eine Natronlauge mit einer Konzentration von 1" verwendet (pH - 14). In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung entspricht die Zugabemasse der Lauge dem 1fachen bis Sfachen, bevorzugt den 2fachen bis 3fachen, der Masse der Probe.
Werden also beispielsweise 5 g als vordefinierte Probenmasse eingesetzt, so werden 5 bis 15 g einer beispielsweise 1 To! wässrigen Natriumhydroxidlösung, beispielsweise 10 g zu der Probe gegeben und mit dieser vermengt.
Hierdurch wird zum einen eine Ausreichende Menge an Hydroxydionen zur Verfügung gestellt.
Außerdem steht auch genügend Volumen zur Verfügung, um die Probenoberflâche vollständig zu benetzen und auch alle Poren zu füllen.
Die zugegebene Laugenmenge wird dabei bevorzugt automatisiert im gleichen Verhältnis an geringfügig durch eventuelle Einwaageunterschiede an die, anhand einer festgestellten vom Sollwert abweichenden Probenmengen, angepasst.
Somit wird ein konstantes Verhältnis zwischen Probe und Lauge sichergestellt.
Dieses erleichtert auch eine anschließende Normierung der erhaltenen Energie des Initialpeaks auf die exakte Einwaage.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden als Lauge in Schritt f) ein Laugenbildner und Wasser zugegeben, wobei der Laugenbildner und das Wasser in Reaktion miteinander eine Lösung mit einem pH zwischen 9 und 15, bevorzugt zwischen 10,25 und 15, weiter bevorzugt zwischen 12 und 14,6, erzeugen.
Beispielsweise und insbesondere ist der Laugenbildner ausgewählt aus der Gruppe umfassend Alkalihydroxid, Alkalioxid, Erdalkalinydroxid, Erdalkalioxid sowie Stoffe, Gemische oder Zusammensetzungen, die diese enthalten oder bei Reaktion mit Wasser freisetzen.
° BE2021/5231 Insbesondere kann das Erdalkalioxid Calciumoxid sein, besonders bevorzugt ist eine Zusammensetzung, welche Calciumoxid enthält, ein Zementklinker. Beispielsweise kann eine Probe von 2.5 g calciniertem Ton mit 2.5 g Zementklinker und 5 g Wasser gemischt werden. Hierdurch kann die Reaktivität des calcinierten Tones in einer besonders _ anwendungsnahen Umgebung untersucht werden.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgen die Schritte c) bis g) automatisiert in einer auf die erste Messtemperatur klimatisierten Umgebung. Hierdurch kann die Probe relativ schnell thermisch stabilisiert werden.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Probenmasse in Schritt d) auf wenigstens 2 % genau, bevorzugt wenigstens 0,5 % genau, weiter bevorzugt wenigstens 0,1 % genau, besonders bevorzugt auf wenigstens 0,02 % genau, auf die vorgegebene Probenmasse eingestellt. Je genauer die Probenmasse auf die vorgegebene Probenmasse eingestellt wird, umso geringer ist der Einfluss auf die im Initialpeak freigesetzte Energiemenge. Wird die zugegebene Laugenmenge auf die exakte Einwaage angepasst, so ist eine anschließende Normierung ebenfalls leichter möglich. IN einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die quantitative Auswerten des in Schritt g) erfassten Zeit-Energie-Verlaufs für die erste exotherme Reaktion für den Zeitraum von der zweiten Minute bis zur 120. Minute, bevorzugt von der zweiten Minute bis zur 70. Minute. Bevorzugt werden somit lediglich die ersten zwei Minuten nicht betrachtet, um Artefakte aus der Probenpräparation auszuschließen. Somit wird nicht für die volle Reaktionszeit von etwa 7 Tagen betrachtet, sondern nur für den Zeitraum von rund einer Stunde. Dieses ermöglicht auch eine zeitnahe Rückkopplung zum Herstellungsverfahren. Dieses Zeitfenster hat sich als aussagekräftig und dennoch kurz genug erwiesen. Natürlich wäre es vorteilhaft, wenn Laugenzugabe und Mischvorgang bereits innerhalb der Erfassung erfolgen könnte, sodass auch der unmittelbare Beginn, also der Zeitraum der ersten zwei Minuten mit erfassbar wäre.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die erste Temperatur im Bereich von 20 °C bis 40 °C gewählt. Beispielsweise und bevorzugt wird in Europa 20 °c, 21 °C oder 22 °C gewählt, während in wärmeren Regionen, beispielsweise den Subtropen, eine Temperatur von beispielsweise 27 °C gewählt wird. Eine höhere Temperatur, zum
) BE2021/5231 Beispiel 38 °C bis 40 °C, kann gewählt werden, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen und damit das Zeitintervall für den Initialpeak zu verkürzen. Eine höhere Temperatur ist möglich, benötigt jedoch einen höheren Heizaufwand und damit laufende Kosten.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird neben der ersten Messtemperatur das Verfahren alternierend oder parallel mit einer zweiten Messtemperatur durchgeführt. Beispielsweise wird 20°C als erste Messtemperatur und 40°C als zweite Messtemperatur gewählt. Hierdurch kann eine zusätzliche Information über den thermischen Einfluss der Temperatur auf die Reaktivität über die Aktivierungsenergie ermittelt werden. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die vordefinierte Probenmasse zwischen 1 g und 200 g, bevorzugt zwischen 2 g und 20 g, ausgewählt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird in Schritt a) zusätzlich erfasst, aus welchen Eduktchargen in welchem Mischungsverhältnis der Ton der Calcination zugeführt wird. Beispielsweise kann eine Eduktcharge eine Halde oder ein ähnlicher Lagerbereich mit einem im Regelfall einheitlichem Material sein. In Schritt i) wird zusätzlich die Information aus welchen Eduktchargen in welchem Mischungsverhältnis der Ton der Calcination zugeführt wurde, verwendet. Insbesondere wird berücksichtigt, welche Eduktchargen bei einem höheren Mischungsanteil zu einer höheren oder geringeren Reaktivität führen. Hierdurch kann die gewünschte Zielreaktivität für das Produkt mit den geringsten Eduktreaktivitäten und damit dem günstigsten Ausgangsmaterial hergestellt werden. Zur Regelung in Schritt j) wird somit zusätzlich die Auswahl und das Mischungsverhältnis zwischen den Eduktchargen berücksichtigt. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Regelungsverfahren zusätzlich zur Charakterisierung jeder Produktcharge ein Chargencharakterisierungsverfahren auf, wobei das Chargencharakterisierungsverfahren mit den folgenden Schritten durchgeführt wird: A) Erwärmen einer Chargenprobe auf eine Chargentemperatur von 600 °C bis 1000 °C, bevorzugt 600 °C bis 950 °C für eine Chargenzeit von 1 s bis 60 min, bevorzugt von 30 s bis 20 min, besonders bevorzugt von 30 s bis 5 min,
B) Herstellen einer reproduzierbaren Größenverteilung der Chargenprobe, C) Einstellen der Chargenprobenmasse auf eine vordefinierte Probenmasse, D) Temperieren der Chargenprobe auf eine erste Messtemperatur, E) Vermengen der Chargenprobe mit einer Lauge, F) Zeitliches Erfassen der von der Chargenprobe-Laugen-Mischung erzeugten Energie bei konstanter erster Messtemperatur für einen ersten Zeitraum, G) Quantitatives Auswerten des in Schritt F) erfassten Zeit-Energie-Verlaufs für die erste exotherme Reaktion und Ermitteln der durch die Chargenprobe freigesetzten Energiemenge für die erste exotherme Reaktion.
In Schritt A) wird somit eine modellhafte Calcination der Chargenprobe vorgenommen.
Dieses erfolgt bevorzugt unter stark kontrollierten Laborbedingungen und somit unter klar reproduzierbaren Bedingungen. Diese so vorbereitete Chargenprobe wird anschließend wie die normale Probe aus dem Herstellungsverfahren behandelt. Somit wird Schritt B) identisch ausgeführt wie Schritt c), Schritt C) wird identisch wie Schritt d) ausgeführt, Schritt D) wird identisch wie Schritt e) ausgeführt, Schritt E) wird identisch wie Schritt f) ausgeführt, Schritt F) wird identisch mit Schritt g) ausgeführt, Schritt G) wird identisch wie Schritt h) ausgeführt. Dieses gilt insbesondere auch für Weiterbildungen der Verfahrensschritte des Regelungsverfahrens, die entsprechend im Chargencharakterisierungsverfahren angewendet werden.
In Schritt A) kann die Präparation beispielsweise in einem Tiegel in einem Muffelofen erfolgen. Für ein derartiges Verfahren ist oftmals ein Zeitraum von 15 min bis 1h notwendig. Vorteilhaft wird die Präparation jedoch direkt auf einem heißen und beheizten Metall erfolgen, auf welchem die Probe gleichzeitig durch die Heizeinrichtung transportiert wird. Durch den direkteren Kontakt und den damit verbesserten Wärmeübergang sind deutlich kürzere Zeiten, insbesondere zwischen 1 min und 5 min möglich.
Insbesondere kann hierdurch auch bereits vor dem Verwenden neuer Ausgangsstoffe eine erste Datengrundlage für das Regelungsverfahren in Schritt i) verwendet werden, bevor Daten aus dem Herstellungsverfahren vorliegen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das in Schritt A) für alle Chargenproben eine identische erste Chargentemperatur und eine identische erste Chargenzeit gewählt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Chargencharakterisierungsverfahren mit einer zweiten Chargentemperatur und eine zweiten Chargenzeit wiederholt. Beispielsweise ist die erste Chargentemperatur 750 °C und die zweite Chargentemperatur 850 °C. Um die Genauigkeit zu erhöhen sind natürlich auch weitere Chargentemperaturen und/oder Chargenzeiten denkbar.
Nachfolgend ist das erfindungsgemäße Regelungsverfahren anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Fig. 1 Schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Fig. 2 Initialpeak Fig. 3 Reaktivität in Abhängigkeit der Calcinationstemperatur Fig. 4 Automatisierte Analysevorrichtung in der Draufsicht In Fig. 1 ist eine Vorrichtung gezeigt, in der das erfindungsgemäße Regelungsverfahren eingesetzt wird. Anhand der Vorrichtung soll der Ablauf des Verfahrens erläutert werden. In einem Calcinator 20 wir ein Ton calciniert und der calcinierte Ton über eine Produktentnahme 30 aus dem Calcinator 20 in ein Produktlager 40 überführt. Im Bereich der Produktentnahme 30 entnimmt eine Probenentnahme 50 eine Probe des calcinierten Tones und überführt die Probe in eine Analysevorrichtung 10, welche ein klimatisiertes Gehäuse aufweist. Beispielsweise wird als erste Messtemperatur 21 °C gewählt und der Innenraum der Analysevorrichtung 10 wird auf 21 °C temperiert. Die Probe wird zunächst mit Hilfe einer Mühle 60, beispielsweise einer Kugelmühle mit einer Probenkammer und Mahlkugeln aus Achat, für eine vordefinierte Zeit, beispielsweise 2 min, gemahlen. Hierdurch wird eine für alle Proben reproduzierbare Größenverteilung eingestellt. Anschließend wird mittels einer Waage 70 eine vordefinierte Probenmasse eingewogen, beispielsweise 5 g + 0,002 g, und anschließend wird die Probe mit beispielsweise 10 g einer 1 "ol wässrigen Natriumhydroxidlösung versetzt und in einer Mischvorrichtung kurz und intensiv vermischt. Anschließend wird die Probe-Laugen-Mischung in ein isothermes Kalorimeter 100 eingebracht und die durch die Reaktion entstehenden Energieflüsse gegen die Zeit erfasst.
In einer Analysenelektronik 110 wird die Gesamtenergie des Initialpeaks, der innerhalb der erste Stunde in einem ersten Reaktionsschritt freigesetzte Energie ausgewertet.
Zum Zeitpunkt der Entnahme der Probe durch die Probenentnahme 50 erfasst die Steuerelektronik 120 die Temperatur des Calcinators 20 und korreliert diese Information mit der durch die Analyseelektronik 110 ermittelte Energie des Initialpeaks der Probe (zum Beispiel Maximum des Peaks oder Integral der Peakfläche). Durch den Vergleich mit vorhergehenden Messungen kann die Steuerelektronik 120 dann feststellen, ob eine Temperaturänderung des Calcinators 20 zur Verbesserung der Reaktivität des calcinierten Tons sinnvoll ist.
Anschließend kann die Steuerelektronik 120 entweder den Calcinator 20 direkt ansteuern, beispielsweise durch Veränderung der Brennstoffzuführungsgeschwindigkeit oder die Steuerelektronik 120 kann eine solche Veränderung dem Operator der Anlage vorschlagen.
Fig. 2 zeigt ganz schematisch den in einem isothermen Kalorimeter gemessene Energie als Funktion der Zeit von drei Proben, welche bei unterschiedlichen Herstellungsbedingungen hergestellt wurden.
Gezeigt ist der Initialpeak innerhalb der ersten Stunde der Reaktion bei der Umsetzung von calciniertem Ton mit der dreifachen Menge an 1 °°, NaOH-Lösung.
Das Integral unter der Kurve entspricht der bei der Hydrolyse freigesetzten Energie und ist somit proportional zur Anzahl der reaktiven Zentren.
Es hat sich gezeigt, dass die in Fig. 2 gezeigte Probe mit durchgezogener Linie auch bei einer Messzeit von mehreren Tagen die höchste Reaktivität aufweist, gefolgt von der Probe mit der gestrichelten Linie.
Die Probe mit der gepunkteten Linie weist sowohl beim Initialpeak als auch bei der Messung über mehrere Tage die geringste Reaktivität auf.
Daher kann die Fläche unter dem Initialpeak einfach durch Integration über die erste Stunde ermittelt werden und diese Fläche ist ein gutes direktes Maß für die Reaktivität der Probe.
Das Maximum liegt in einem Bereich von 2 min bis zu 10 min, nach etwa 30 min ist Messwert schon unter den Startwert gefallen.
In Fig. 3 ist eine stark vereinfachte Auftragung der Reaktivität R (proportional zur gemessenen Energie) in Abhängigkeit der Temperatur im Calcinator 20 aufgetragen.
Unter 600 °C ist eine sehr geringe Reaktivität, über 950 °C sinkt die Reaktivität sehr rasch aufgrund von Verglasung oder der teilweisen Kristallisation des Produktes.
Ziel des Regelungsverfahrens ist es möglichst im Bereich des Maximums dieser Kurve den Herstellungsprozess zu fahren.
In Fig. 4 ist eine beispielhafte automatisierte Analysevorrichtung 10 in der Draufsicht gezeigt.
Über eine Probenzuführung 170 wird die Probe beispielsweise über eine Vibrationsfôrderrinne in die Analysevorrichtung 10 eingebracht und bevorzugt dabei auch gewogen beziehungsweise portioniert.
Hierzu hat zuvor ein Roboter 160 einen Probenbehälter aus dem Probenbehältervorrat 140 entnommen und in die Mühle 60 eingesetzt.
In Probe wird in den Probenbehälter eingeführt und in dem Probenbehälter in der Mühle 60 gemahlen.
Von dort transportiert der Roboter 160 den Probenbehälter in einen Stellplatz in einem Lager- und Temperierbereich 150. Beispielsweise weist ein Lager- und Temperierbereich 150 etwa 25 Stellplätze auf, insgesamt wären das im gezeigten Beispiel dann etwa 100 Stellplätze, an denen die Proben nach dem Mahlen und vor der Zugabe einer Lage temperiert werden können.
Beispielsweise und bevorzugt wird der Lager- und Temperierbereich 150 daher von einem Wärmetauscherfluid durchströmt, um eine möglichst schnelle und gute Temperierung zu ermöglichen.
Vorzugsweise stellt der Lager- und Temperierbereich 150 die Probe auf die erste Messtemperatur + 0,1 K ein.
Danach wird der Probenbehälter mit der Probe vom Roboter 160 in die Laugenzugabevorrichtung 130 verbracht.
Die Laugenzugabevorrichtung 130 weist vorzugsweise einen Laugenvorrat 90 mit auf die erste Messtemperatur temperierte Lauge, beispielsweise 1 "°/ Natronlauge, auf.
Die Lauge wird entsprechend der exakten Einwaage der Probe zugegeben, beispielsweise die dreifache Menge, also 15 g Lauge auf 5 g Probe.
In der Laugenzugabevorrichtung 130 ist auch eine Mischvorrichtung 80 angeordnet, vorzugsweise in Form einer Druckluftzufuhr.
Weiter weist die Laugenzugabevorrichtung 130 eine Kamera zur optischen Erfassung der Probe auf.
Dieses dient dazu, um zu erkennen, ob Tropfen aus Lauge und Probe im oberen Wandbereich des Probenbehälters anhaften.
Ist dieses der Fall wird die dort freigesetzte Wärmemenge nicht zuverlässig erfasst, was zu Messfehlern führen könnte.
Von Hier wird der Probenbehälter in ein isothermes Kalorimeter 100 verbracht.
Beispielsweise und bevorzugt weist jedes isotherme Kalorimeter 8 Messplätze auf.
Nach dem Einbringen des Probenbehälters in das isotherme Kalorimeter wird der Messplatz vorzugsweise mit zwei Deckeln durch den Roboter 160 verschlossen.
Bezugszeichen 10 Analysevorrichtung 20 Calcinator
30 Produktentnahme 40 Produktlager 50 Probenentnahme 60 Mühle 70 Waage 80 Mischvorrichtung 90 Laugenvorrat 100 isothermes Kalorimeter 110 Analyseelektronik 120 Steuerelektronik 130 Laugenzugabevorrichtung 140 Probenbehältervorrat 150 Lager- und Temperierbereich 160 Roboter 170 Probenzuführung

Claims (15)

Patentansprüche
1. Regelungsverfahren zur Regelung eines Herstellungsverfahrens für calcinierte Tone mit einem Calcinator (20), wobei das Regelungsverfahren die folgenden Schritte aufweist: a) Erfassen wenigstens einer Temperatur im Calcinator (20) und optional einer ersten mittleren Verweilzeit des Tones im Calcinator (20), b) Entnehmen wenigstens einer Probe des calcinierten Tones, c) Herstellen einer reproduzierbaren Größenverteilung der Probe, d) Einstellen der Probenmasse auf eine vordefinierte Probenmasse, e) Temperieren der Probe und einer Lauge auf eine erste Messtemperatur, f) Vermengen der Probe mit einer Lauge, g) Zeitliches Erfassen der von der Probe-Laugen-Mischung erzeugten Energie bei konstanter erster Messtemperatur für einen ersten Zeitraum, h) Quantitatives Auswerten des in Schritt g) erfassten Zeit-Energie-Verlaufs für die erste exotherme Reaktion und Ermitteln der durch die Probe freigesetzten Energiemenge für die erste exotherme Reaktion, i) Korrelation der in Schritt h) erfassten Energiemenge mit der in Schritt a) erfassten Temperatur und Verweilzeit sowie Vergleich mit vorher erfassten Wertekombinationen aus Energiemenge, Temperatur und Verweilzeit, j) Aktives Regeln der Temperatur und/oder der Verweilzeit im Calcinator (20) in Richtung der Erhöhung der für eine weitere Probe zu erwartende Energiemenge.
2. Regelungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Herstellen einer reproduzierbaren Größenverteilung der Probe in Schritt c) durch Mahlen erfolgt.
3. Regelungsverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Lauge in Schritt f) eine Alkalihydroxidlösung mit einem pH zwischen 9 und 15, bevorzugt zwischen 10,25 und 15, weiter bevorzugt zwischen 12 und 14,6, ausgewählt wird.
4. Regelungsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabemasse der Lauge dem 1fachen bis 5fachen, bevorzugt den 2fachen bis 3fachen, der Masse der Probe entspricht.
5. Regelungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Lauge in Schritt f) ein Laugenbildner und Wasser zugegeben werden, wobei der Laugenbildner und das Wasser in Reaktion miteinander eine Lösung mit einem pH zwischen 9 und 15, bevorzugt zwischen 10,25 und 15, weiter bevorzugt zwischen 12 und 14,6, erzeugen.
6. Regelungsverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Laugenbildner ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Alkalihydroxid, Alkalioxid, Erdalkalihydroxid, Erdalkalioxid sowie Stoffe, Gemische oder Zusammensetzungen, die diese enthalten.
7. Regelungsverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte c) bis g) automatisiert in einer auf die erste Messtemperatur klimatisierten Umgebung erfolgen.
8. Regelungsverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Probenmasse in Schritt d) auf wenigstens 2 % genau, bevorzugt wenigstens 0,5 % genau, weiter bevorzugt wenigstens 0,1 % genau, besonders bevorzugt auf wenigstens 0,02% genau, auf die vorgegebene Probenmasse eingestellt wird.
9. Regelungsverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das quantitative Auswerten des in Schritt g) erfassten Zeit- Energie-Verlaufs für die erste exotherme Reaktion für den Zeitraum von der zweiten Minute bis 120. Minute, bevorzugt von der zweiten Minute bis zur 70.
Minuten, erfolgt.
10. Regelungsverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Temperatur im Bereich von 20 °C bis 40 °C gewählt wird.
11.Regelungsverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vordefinierte Probenmasse zwischen 1 g und 200 g, bevorzugt zwischen 2 g und 20 g, ausgewählt wird.
12.Regelungsverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a) zusätzlich erfasst wird, aus welchen Eduktchargen in welchem Mischungsverhältnis der Ton der Calcination zugeführt wird, wobei in Schritt i) zusätzlich die Information aus welchen Eduktchargen in welchem Mischungsverhältnis der Ton der Calcination zugeführt wurde, verwendet wird, wobei zur Regelung in Schritt j) zusätzlich die Auswahl und das Mischungsverhältnis zwischen den Eduktchargen berücksichtigt wird.
13.Regelungsverfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur Charakterisierung jeder Produktcharge das folgende Chargencharakterisierungsverfahren mit den folgenden Schritten durchgeführt wird: A) Erwärmen einer Chargenprobe auf eine Chargentemperatur von 600 °C bis 1000 °C, bevorzugt 600 °C bis 950 °C für eine Chargenzeit von 1 s bis 60 min, bevorzugt von 30 s bis 20 min, besonders bevorzugt von 30 s bis 5 min, B) Herstellen einer reproduzierbaren GröBenverteilung der Chargenprobe, C) Einstellen der Chargenprobenmasse auf eine vordefinierte Probenmasse, D) Temperieren der Chargenprobe auf eine erste Messtemperatur, E) Vermengen der Chargenprobe mit einer Lauge, F) Zeitliches Erfassen der von der Chargenprobe-Laugen-Mischung erzeugten Energie bei konstanter erster Messtemperatur für einen ersten Zeitraum, G) Quantitatives Auswerten des in Schritt F) erfassten Zeit-Energie-Verlaufs für die erste exotherme Reaktion und Ermitteln der durch die Chargenprobe freigesetzten Energiemenge für die erste exotherme Reaktion.
14. Regelungsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das in Schritt A) für alle Chargenproben eine identische erste Chargentemperatur und eine identische erste Chargenzeit gewählt wird.
15. Regelungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Chargencharakterisierungsverfahren mit einer zweiten Chargentemperatur und einer zweiten Chargenzeit wiederholt wird.
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