<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Nachklärbecken für Abwasserreinigungsanlagen, welche im wesentlichen aus einer mechanischen Kläreinrichtung für die mechanische Reinigung des Abwassers, gegebenenfalls einem oder zwei Becken zum anaeroben Abbau, einem Belebungsbecken zum aeroben Abbau und einem dem Belebungsbecken nachgeschalteten Nachklärbecken mit Schlammrücklaufleitung bestehen.
Die biologische Reinigung vom Abwasser in Abwasserreinigungsanlagen erfolgt einerseits durch Denitrifikation, wobei unter anaeroben Bedingungen Nitrat über Nitrit und Distickstoffoxid zu Stickstoff reduziert wird, und anderseits durch Nitrifikation, wobei durch Einwirkung von Kleinlebewesen und Zusatz von Sauerstoff Stickstoffverbindungen zu Nitraten umgewandelt werden. Nachdem der Abbau organischer Substanzen beendet ist, gelangt das mit Belebtschlamm angereicherte Wasser in das Nachklärbecken, in welchem durch Absinkenlassen der Schwebeteilchen eine Klärung des Abwassers erfolgt. Der sich dabei im Boden des Nachklärbeckens ansammelnde sogenannte Belebtschlamm wird dann von Zeit zu Zeit abgesaugt und der mechanischen Kläreinrichtung zugeführt.
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Nachklärbeckens, in welchem in einfacher Weise während der Absaugung des Belebtschlammes keine wesentliche Vermischung mit dem geklärten Abwasser erfolgt, sodass die durch Absetzen des Belebtschlammes erfolgte Klärung des Abwassers erhalten bleibt.
Dieses Ziel erreicht man mit einem Nachklärbecken, in dem erfindungsgemäss in seinem unteren Bereich ein glockenförmiger Körper, vorzugsweise ein bodenloser hohler Pyramidenstumpf, mit seiner offenen Seite gegen den Boden des Beckens gerichtet vorgesehen ist, wobei der Rand des glockenförmigen Körpers im Abstand vom Boden und den Seitenwänden des Beckens verläuft, sodass eine spaltförmige Verbindung zwischen dem Innenraum des glockenförmigen Körpers und dem Becken besteht, und wobei die Schlammrücklaufleitung sowie eine Abwasserzulaufleitung in den glockenförmigen Körper münden.
Vorzugsweise befindet sich das Ende der Schlammrücklauflei- tung im glockenförmigen Körper tiefer als das Ende der Abwasserzulaufleitung.
<Desc/Clms Page number 2>
Das aerob gereinigte Abwasser gelangt durch die Abwasserzulaufleitung in den über den Boden des Nachklärbeckens angeordneten glockenförmigen Körper, dessen Innenraum für den Wasserdurchfluss über einen Spalt zwischen dem Boden und den Seitenwänden des Beckens mit letzterem in Verbindung steht.
Der in das Nachklärbecken mitbeförderte Belebtschlamm setzt sich am Boden des Beckens innerhalb des Bereiches des glockenförmigen Körpers ab. Die ausserhalb des glockenförmigen Körpers absetzbaren Stoffe im Nachklärbecken setzen sich ebenfalls ab, gelangen auf die steilen Seitenflächen des glockenförmigen Körpers und gleiten bis zu dem an der Unterseite des glockenförmigen Körpers vorhandenen Spalt ab.
Der am Boden des Nachklärbecken sich abgesetzte Belebtschlamm wird dann in Zeitabständen, z. B. halbstündlich oder stündlich, über die in der Nähe des Bodens des Beckens endenden Schlammrücklaufleitung abgesaugt und in die mechanische Kläreinrichtung geleitet. Indem der Bodensatz durch den glockenförmigen Körper gegenüber dem übrigen Raum des Nachklärbeckens im wesentlichen abgeschirmt ist, gelangen die bereits abgesunken Schebstoffe während des Absaugvorganges kaum wieder in das ausserhalb des glockenförmigen Körpers sich befindlich und geklärten Wasser. Auf diese Weise gelingt die gewünschte Abtrennung der Schwebstoffe aus dem im Nachklärbecken befindlichen Wasser schneller als bei den bekannten Nachklärbecken.
Diese wirkungsvolle Abtrennung der Schwebstoffe wird noch verbessert, wenn das Ende der Abwasserzulaufleitung höher liegt als das Ende der Schlammrücklaufleitung.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, in der eine Abwasserreinigungsanlage mit einem erfindungsgemässen Nachklärbecken dargestellt ist, näher erläutert.
Die in der Zeichnung dargestellten Anlage umfasst eine mechanische Kläreinrichtung 1, auch Vorklärbecken genannt, ein Pufferbecken 2, ein Belebungsbecken 3 mit Abwasserzulauf 10 und Abwasserablauf 11 und ein Nachklärbecken 4. Unterhalb des Belebungsbecken 3 befindet sich ein Becken zum anaeroben Abbau. Im Vorklärbecken 1 ist ein Gitterrost 5 zur mechanischen Reinigung des zu klärenden Abwassers angeordnet. Ausserdem
<Desc/Clms Page number 3>
mündet in das Vorklärbecken 1 der Zulauf 6. Im Belebungsbecken 3 sind Trennwände 7 angeordnet, wodurch dasselbe in mehrere Kammern unterteilt ist. Zwischen den Trennwänden 7 sind Zwischenwände 8 vorgesehen, die im Abstand vom Boden des Belebungsbeckens 3 enden und jede Kammer in zwei Zonen unterteilen. Unterhalb der Oberkante der Trennwände 7 sind als Überlauf dienende Rohrstutzen 9 vorgesehen.
Die Trennwände 7 weisen vom Abwasserzulauf 10 zum Abwasserablauf, der gleichzeitig der Abwasserzulauf 11 für das Nachklärbecken ist, hin abnehmende Höhe auf. Im Belebungsbecken 3 ist ausserdem eine Umwälzpumpe 12 vorgesehen. In den Zonen beidseitig der Zwischenwände 8 sind gerippte Rohre 13 als Bewuchsflächen für aerobe Mikroorganismen eingesetzt. Das Belebungsbecken 3 ist über den Abwasserzulauf 11 mit dem Nachklärbecken 4 verbunden. Das Nachklärbecken 4 weist einen Ablauf in Form einer Ablaufrinne 14 auf. Im Nachklärbecken 4 ist ein glockenförmiger Körper 15 in Form eines bodenlosen Pyramidenstumpfes angeordnet. Dieser glockenförmige Körper 15, der z.
B. auch die Form eines Kegelstumpfes, einer Halbkugel oder eines an den Stirnseiten verschlossenen Halbrohres haben kann, ist mit seiner Öffnung gegen den Boden des Nachklärbeckens 4 gerichtet, wobei sein Rand im Abstand vom Boden und den Seitenwänden des Beckens verläuft, sodass der Innenraum des glockenförmigen Körpers 15 über einen Spalt 16 mit dem Nachklärbecken 4 in Verbindung steht. Eine Schlammrücklaufleitung 17 dient zur Absaugung des sich am Boden des Nachklärbeckens 4 abgesetzten Belebtschlammes. Über den Abwasserzulauf 11 ist das Nachklärbecken 4 mit dem Belebungsbecken 3 verbunden.
Das im Vorklärbecken 1 von Grobstoffen befreite Abwasser gelangt über das Pufferbecken 2 und das unter dem Belebungsbecken angeordnete Becken zum anaeroben Abbau in das Belebungsbecken 3. Im Belebungsbecken 3 wird das Wasser mittels der Umwälzpumpe 12 umgewälzt, wobei es auf Grund der besonderen Anordnung von Trennwänden 7 und Zwischenwänden 8 durch die Rohre 13 geleitet wird. Im Anschluss an die aerobe Reinigung fliesst das mit Belebtschlamm angereicherte aerob gereinigte Abwasser über den Abwasserzulauf 11 in das Nachklärbecken 4, und zwar genau in der Menge, in der es in das Bele-
<Desc/Clms Page number 4>
bungsbecken 3 dosiert wird. Der in das Nachklärbecken 4 mitbeförderte Belebtschlamm setzt sich am Grund des Beckens ab.
Er wird über die Schlammrücklaufleitung 17 abgesaugt und dem Vorklärbecken 1 zugeleitet. Das erfindungsgemässe Nachklärbecken gewährleistet in einfacher Weise die effektive Abtrennung der Schwebstoffe aus dem Abwasser. Das Nachklärbecken gemäss der Erfindung kann in jeder beliebigen Abwasserreinigungsanlage zum Einsatz kommen.