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Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement für zwei oder mehrere gelenkig verbundene Möbelteile, wie sie bei klappbaren Stühlen, Liegen und Lehnstühlen zur Anwendung kommen.
Verbindungslösungen, wie sie zwecks Verbindung von Beinen, Armlehnen, drehbar gelagerten Kopfteilen, etc., mit dem entsprechenden Gegenstück bei klappbaren Möbeln zur Anwendung kommen, sind dem Markt in zahlreichen technischen Ausführungen bekannt. Beispielsweise findet man häufig Vernietungen; Schrauben-Hülsen-Verbindungen, mit und ohne Beilagscheiben, teilwei- se verklebt oder unter Einsatz von selbstsichernden Muttern, um eine Lockerung bzw. den Verlust dieser Teile, ausgelöst durch eine Betätigung des Klappmechanismus, zu verhindern.
Aus der US-A 5,501,541 ist bereits ein Stuhl bekannt, bei welchem die einzelnen Möbelteile von einem flexiblen Schlauch und in diesen Schlauch eindrehbare Schrauben verbunden werden.
Während bei gegenständlichem Stuhl die Elastizität dieser Schlauchverbindung im Vordergrund steht, durch die eine selbstformende Ergonometrie der Rücken und Sitzfläche erreicht wird, stehen bei herkömmlichen Klappmöbeln folgende Überlegungen im Vordergrund:
Zur Erreichung einer langen Lebensdauer sowie zur Erzielung einer kundenseitigen Beurtei- lung der Ware als "qualitativ hochwertig" benötigt man möglichst exakte und festsitzende Verbin- dungen mit geringst-möglicher Toleranz (Spiel), solcherart ausgeprägte Verbindungen bewirken jedoch aus mechanischen Gründen (Klemmeffekt), dass sich der Klappmechanismus nur durch erheblichen Kraftaufwand betätigen lässt.
Neben diesem generell funktionalen Phänomen treten noch andere Probleme auf, die teilweise durch diesen Klemmeffekt verursacht bzw. verstärkt werden und bei Stühlen aus Plastik, Holz oder anderen weicheren Materialien teilweise sehr unterschiedliche Ausprägungen erfahren:
1.Materialschwund kann bei Klappstühlen aus Holz oder anderen Naturmaterialien im Lauf der Zeit zu reduzierten Querschnitten der Möbelteile führen, mit der Konsequenz, dass ursprünglich feste Verbindungselemente locker werden.
2. Eine Eintiefung der verbundenen Möbelteile an jener Stelle, wo Schrauben bzw. Nieten auf dem Möbelteil aufliegen, tritt vorzugsweise und im Regelfall umso stärker auf, je fester das
Verbindungselement angezogen ist. Dies wird verursacht durch: a) Materialabtrag, der beim Betätigen des Klappmechanismus zwischen den drehbaren
Möbelteilen sowie zwischen den Möbelteilen und den Auflageflächen des Verbindungsele- mentes durch Reibung und nachfolgend mechanische Beschädigung entsteht, oder b) Materialverdrängung, hervorgerufen einerseits durch eine geringe Auflagefläche des
Verbindungselements auf den Möbelteilen in Kombination mit zu festem Anziehen des Ver- bindungselements, sowie andererseits durch Krafteinwirkung, die nicht in der Klapprichtung auf die beschriebenen Möbelteile ausgeübt werden (z.
B. verursacht das Aufstützen auf den
Armlehnen beim Aufstehen im Regelfall das Auftreten von nicht parallel zur Klapprichtung wirkenden Kräften, die aufgrund der langen Hebelarme einen starken Anpressdruck des
Verbindungselementes auf den Armlehnenelementen verursachen).
Beide Phänomene führen im Zeitablauf ebenso zu einer Reduktion der Gesamtabmessun- gen der beiden verbundenen Möbelteile wie Materialschwund.
3. Eine Selbstlösung der Schrauben aufgrund der bei fest angezogenem Verbindungselement durch Reibung entstehenden Torsionskräfte, welche beim Betätigen des Klappmechanis- mus von den Möbelteilen auf die aussenliegenden Schrauben übertragen werden und somit ein Herausdrehen derselben bis zu jenem Gleichgewichtszustand bewirken, bei welchem die vorherrschenden Torsionskräfte so weit abgenommen haben, dass eine weiter Lösung der Schrauben nicht stattfindet. Auch dies führt zu gelockerten Verbindungselementen.
Alle drei beschriebenen Phänomene treten parallel und in Wechselwirkung auf, und erfordern einen ganzheitlichen Problemlösungsansatz. Im Zentrum einer Verbesserung der bestehenden Verbindungselemente steht die Reduktion der auftretenden Reibung sowie eine bessere bzw. grossflächigere Druckverteilung auf die zu verbindenden Möbelteile im Falle des Vorliegens grosser Hebelwege und grosser Kräfte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Phänomene, die physikalischer Natur sind und bei Klappstuhl-Verbindungselementen unterschiedlich ausgeprägt auftreten, soweit als möglich zu beseitigen bzw. gegenüber den bestehenden Lösungen spürbar zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bezogen auf die einwirkenden Kräfte werden zwei Verbindungskategorien definiert und
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nachfolgend willkürlich unterschieden:
1.Kategorie 1 Verbindungen sind solche, bei denen die auf das Verbindungselement und die
Möbelteile wirkenden Kräfte ausschliesslich durch Betätigen des Klappmechanismus entste- hen. Diese sind in erster Linie von Schwund, Materialabtrag sowie Selbstlösung der
Schrauben betroffen, aber im Regelfall keiner zusätzlichen Materialverdrängung ausgesetzt, es sei denn, das Verbindungselement wird überfest angezogen.
2. Kategorie 2 Verbindungen, bei denen Kräfte sowohl parallel zur Klapprichtung als fallweise auch in anderen, zur Klapprichtung nicht parallel verlaufenden Richtungen auftreten können, sind zusätzlich auch noch von auftretender Materialverdrängung betroffen. Gerade diese
Verbindungen sind hinsichtlich langfristiger Stabilität problematisch.
Die Erfindung wird nun anhand der vorgelegten Figuren näher erläutert. Hierbei zeigt Fig. 1 die Verbindung von 2 drehbar verbundenen Möbelteilen (5; 7) ohne Unterlagsscheiben (8) zur Verhin- derung des Effektes der Materialverdrängung, Fig. 2 die Anordnung von 2 drehbar gelagerten Möbelteilen (5; 7) mit Unterlagsscheiben (8) zur Verhinderung bzw. Reduzierung des Effektes der Materialverdrängung, Fig. 3 die Anordnung von 3 drehbar gelagerten Möbelteilen (5; 7 ; 9) mit Unterlagsscheiben (8) zur Verhinderung bzw. Reduzierung des Effektes der Materialverdrängung und Fig. 4 eine Anordnung ähnlich Fig. 2, jedoch mit einer zusätzlich angeordneten Tellerfeder (10) zwischen Scheibe (2) und Unterlagsscheibe (8).
Für Kategorie 1 Verbindungen wird die Verwendung eines Standard-Verbindungselements gemäss Fig. 1 im Normalfall ausreichend sein (nachfolgend im Text SVE genannt). Dieses besteht aus einer Hülse mit innenliegendem Gewinde (4), die in einer Bohrung (3), die im rechten Winkel zur Klapprichtung verläuft, drehbar gelagert eingesetzt ist. Je nach Gesamtbreite der zu verbin- denden Möbelteile (5; 7) variiert diese Hülse (4) in der Länge, muss jedoch immer kürzer sein als diese, um eine entsprechende Klemmwirkung erzielen zu können und bei Materialschwund ggf. nachjustierbar sein. In diese Gewindehülse (4) sind zwei selbstsichernde Schrauben eingesetzt (1), wobei durch Eindrehen der Schrauben (1) die beiden zu verbindenden Möbelteile (5; 7) zusam- mengeklemmt werden.
Zwischen diesen Möbelteilen (5; 7) wird eine Gleitscheibe (6) aus Material mit geringem Reibungskoeffizienten angebracht, ebenso eine Scheibe (2) zwischen den Schrau- benköpfen und den jeweiligen Aussenseiten der Möbelteile (5; 7), um zwischen den Möbelteilen (5; 7) und dem SVE eine reduzierte Reibung zu erzielen.
Der Selbstsicherungseffekt der Schrauben (1 ) kann durch verschiedene Anordnungen erreicht werden. So ist beispielsweise eine willentliche, mechanische Beschädigung des Gewindes (4) zur Erzielung einer Klemmwirkung denkbar, auch kann das Innengewinde der Hülse (4) kleiner als das Gegenstück auf der Schraube (1) ausgeführt sein. Beide Lösungen sind aber nicht optimal, weil die Klemmwirkung durch Materialabtrag nach einmaligem Ein- und Ausschrauben sehr stark nachlässt und sich eine gleichbleibende Klemmwirkung in der Produktion nur schlecht realisieren lässt.
Auch Schrauben mit kunststoffbeschichtetem Gewinde sind denkbar, am besten hat sich jedoch das System der seitlich entlang des Gewindes längsgeschlitzten Schraube bewährt, in die nachträglich in diesen Schlitz maschinell ein Kunststoffstreifen aufgetragen wird, der beim Ein- schrauben eine einheitliche Klemmwirkung der Schrauben erzielt. Auch bei mehrmaligem Ein- und Ausschrauben lässt die Klemmwirkung nur unwesentlich nach.
Durch das SVE wird eine Selbstlösung der Schrauben sowie auftretender Materialabtrag verhindert bzw. stark reduziert. Die direkte Folge ist eine höhere Präzision und Festigkeit der Verbindung bei gleichzeitig stark verlängerter Lebensdauer und weitgehender Wartungsfreiheit.
Lediglich das Schwundproblem muss bei dieser Vorrichtung durch entsprechendes Nachziehen der Schrauben korrigiert werden.
Dieses SVE kann dadurch vorteilhaft modifiziert werden, dass die angebrachten Schrauben (1) in die betroffenen Möbelteile (5; 7) so eingesenkt werden können, dass sie a) nur teilweise über die Oberfläche des Möbelteiles (5; 7) hinausragen, b) gar nicht über die Oberfläche des Möbelteiles (5; 7) hinausragen, sondern entweder mit die- ser in einer Ebene liegen oder sogar in noch tiefer eingesenkter Position angebracht sind.
Eine Anordnung nach b) ist in denjenigen Fällen relevant, in denen noch andere bewegliche Teile direkt über einem SVE direkt auf der Oberfläche des Möbelteiles (5; 7) so angeordnet sind, dass sie mit einer hervorstehenden Schraube (1) permanent kollidieren bzw. bei Ausführung des Klappmechanismus aufgrund des Bewegungsablaufes darüber hinweggleiten müssen.
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Das SVE kann weiters dadurch vorteilhaft modifiziert werden, dass ein definierter Anpress- druck für das Verbindungselement dadurch erreicht wird, dass eine oder zwei geeignete axiale Federn (Tellerfedern, 10) direkt zwischen dem Schraubenkopf (1) und der Gleitscheibe (2) ange- bracht werden, was das Schwundproblem durch automatische Nachjustierung wartungsfrei löst (Fig. 4).
Kategorie 1 Verbindungen können ebenfalls mit dem aufwendigeren Kategorie 2 Verbindungs- element ausgestattet werden, was aber eine Frage der Kosten und des Qualitätsanspruches ist.
Für Kategorie 2 Verbindungen (siehe Fig. 2) können SVE's, die durch den Einsatz von zusätzli- chen Unterlagsscheiben (8), die jeweils zwischen Gleitscheibe (2) und Aussenfläche der Möbelteile (5; 7) in einer den erwarteten Kräften entsprechenden Grösse zur besseren Druckverteilung und zur Erreichung einer geringeren Materialverdrängung an den Möbelteilen (5; 7) angeordnet sind, noch verbessert sein (nachfolgend im Text Spezial-Verbindungselement oder SPVE genannt). Die vorhin gemachten Aussagen bezüglich Präzision, Lebensdauer und Wartungsfreiheit gelten sinn- gemäss auch hier.
Das SPVE kann dadurch vorteilhaft modifiziert werden, dass die angebrachten Unterlagsschei- ben (8) in die betroffenen Möbelteile (5; 7) so eingesenkt werden können, dass sie a) nicht über die Oberfläche des Möbelteiles (5; 7) hinausragen, sondern mit dieser in einer
Ebene liegen, b) in tiefer eingesenkter Position angebracht sind, sodass die Schrauben (1) nicht über die
Oberfläche des Möbelteiles (5; 7) hinausragen, sondern entweder mit dieser in einer Ebene liegen oder sogar in noch tiefer eingesenkter Position angebracht sind.
Eine Anordnung nach b) ist für die gleichen Fälle wie bei oben beschriebenem SVE relevant.
Das SPVE kann dadurch vorteilhaft modifiziert werden, dass die weiter oben beschriebenen Unterlagsscheiben (8) aus einem Material bestehen, welches sowohl die Aufgabenstellung der Druckverteilung als auch die Gleitfunktion erfüllen kann, und die äusseren Gleitscheiben (2) hinfällig wären (Kombination der Teile 2 & 8). Die beschriebenen Modifikationen hinsichtlich der Einsen- kung der Unterlagsscheiben (8) gelten auch für diesen Fall sinngemäss.
Alle SVE und SPVE können dadurch vorteilhaft modifiziert werden, dass die verwendeten selbstsichernden Schrauben (1) bereits im Produktionsprozess mit der Gleitscheibe (2) mecha- nisch fest verbunden werden (Kombination der Teile 1 & 2).
Sowohl SVE als auch SPVE können in allen Ausführungsvarianten wahlweise 2,3 oder mehre- re Möbelteile (5; 7 ; drehbar verbinden, wobei zwischen jedem Möbelteil (5; 7 bzw. 7 ; eine Gleitscheibe (6) angeordnet wird (siehe Bsp. Fig. 3 mit drei gelagerten Möbelteilen 5 ; 7 ; 9).
Durch die Erfindung wird bei klappbaren Möbeln eine mit einer starren Verbindung vergleichba- re Festigkeit erlangt. Durch die verminderte Reibung an allen Reibepunkten kann das Verbin- dungselement wesentlich fester angezogen werden als dies bei bestehenden Verbindungselemen- ten der Fall ist, ohne jedoch im Vergleich dazu von deren negativen Eigenschaften wie Materialab- trag, Materialverdrängung sowie Selbstlösung der Schrauben betroffen zu sein. Die entscheiden- den Vorteile liegen in der längeren Haltbarkeit und Lebensdauer der Verbindungselemente bei gleichzeitiger Reduktion bzw. Vermeidung von Wartungsaufwand. Darin liegt der Kern der Erfin- dung.
Durch die Anordnung einer verkürzten Hülse (4) in den Möbelteilen ist eine jederzeitige Anpas- sung an Materialschwund im Gegensatz zu Klebelösungen von Schrauben sehr einfach möglich.
Der Kunde kann den gewünschten Festigkeitsgrad durch Justieren einfach einstellen. Durch den modularen Aufbau der Verbindungselemente können selbst unterschiedlichste Klappmöbel mit wenigen, unterschiedlichen Teilen erzeugt werden, was auch in der Produktion Kosten spart.
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