AT524758A1 - Verfahren für eine Erkennung eines Stuhlevents bei einem von einem Patienten getragenen Inkontinenzprodukt - Google Patents

Verfahren für eine Erkennung eines Stuhlevents bei einem von einem Patienten getragenen Inkontinenzprodukt Download PDF

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AT524758A1
AT524758A1 ATA43/2021A AT432021A AT524758A1 AT 524758 A1 AT524758 A1 AT 524758A1 AT 432021 A AT432021 A AT 432021A AT 524758 A1 AT524758 A1 AT 524758A1
Authority
AT
Austria
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activity
event
patient
parameter
stool
Prior art date
Application number
ATA43/2021A
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English (en)
Inventor
Lamprecht MSc Werner
Werba Simon
Original Assignee
Dignisens Gmbh
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F13/00Bandages or dressings; Absorbent pads
    • A61F13/15Absorbent pads, e.g. sanitary towels, swabs or tampons for external or internal application to the body; Supporting or fastening means therefor; Tampon applicators
    • A61F13/42Absorbent pads, e.g. sanitary towels, swabs or tampons for external or internal application to the body; Supporting or fastening means therefor; Tampon applicators with wetness indicator or alarm

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für eine Erkennung eines Stuhlevents (SE) bei einem von einem Patienten (P) getragenen Inkontinenzprodukt (IP), aufweisend die folgenden Schritte: - Bestimmen wenigstens eines Aktivitätsparameters (AP) zumindest zur Unterscheidung einer Aktivität des Patienten (P) von einer Passivität des Patienten (P), - Erzeugen eines Aktivitäts-Score (AS) auf Basis des bestimmten we­nigstens einen Aktivitätsparameters (AP), - Bestimmen wenigstens eines Stuhlparameters (SP) basierend auf einem potentiellen Stuhlevent (SE), - Anpassen eines Event-Grenzwertes (EG) für den wenigstens einen Stuhlparameter (SP) auf Basis des erzeugten Aktivitäts-Score (AS), - Vergleich des bestimmten wenigstens einen Stuhlparameters (SP) mit dem angepassten Event-Grenzwert (EG), - Ausgabe einer Event-Signalisierung (ESI) bei Überschreiten des angepassten Event-Grenzwertes (EG).

Description

Verfahren für eine Erkennung eines Stuhlevents bei einem von einem Patienten
getragenen Inkontinenzprodukt
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für eine Erkennung eines Stuhlevents bei einem von einem Patienten getragenen Inkontinenzprodukt sowie eine Erken-
nungsvorrichtung für die Durchführung eines solchen Verfahrens.
Es ist bekannt, dass Patienten Inkontinenzprodukte benötigen. Bei Personen in fortgeschrittenem Alter oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen kann Inkontinenz als Folgeerscheinung auftreten. Um in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder betreuten Wohnsituationen inkontinente Patienten betreuen zu können, sind diese üblicherweise mit Inkontinenzprodukten versorgt. Solche Inkontinenzprodukte im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Patientenwindeln oder Inkontinenzeinlagen, welche also vom Patienten am Körper getragen werden. Diese Inkontinenzprodukte dienen dazu, in einer Inkontinenzsituation Urin in flüssiger Form oder
Stuhl in fester Form aufzunehmen und zu halten.
Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist es, dass die Inkontinenzprodukte manuell überprüft werden müssen, ob sie zu wechseln sind. Dies gilt insbesondere in einer Passivitätssituation des Patienten, wenn dieser sich beispielsweise schlafend in einem Bett befindet. Bei Inkontinenzpatienten wird daher eine regelmäßige Überprüfung durchgeführt, ob ein Stuhlevent stattgefunden und das Inkontinenzprodukt ausgewechselt werden muss. Diese regelmäßige Überprüfung basiert normalerweise auf einer zeitlichen Iteration, sodass beispielsweise der Patient regelmäßig über Nacht alle vier Stunden geweckt werden muss. Dies gilt auch dann, wenn kein Stuhlevent stattgefunden hat, das Wecken also hinsichtlich eines Wechselns des Inkontinenzproduktes eigentlich unnötig war. Neben den starken Komforteinschränkungen für den Patienten durch dieses regelmäßige und unnötige Wecken, führt dies zu einem erhöhten Aufwand der Pflegekräfte, welche die regelmäßige Überprüfung der Inkontinenzprodukte einer Vielzahl von Patienten über die Nacht zur Verfügung stellen müs-
sen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise eine automatische und sichere
P68278AT 2 Erkennung eines Stuhlevents zu ermöglichen und gleichzeitig eine Fehlerkennung
eines Stuhlevents mit hoher Sicherheit zu vermeiden.
Die voranstehende Aufgabe wird gelöst, durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Erkennungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Erkennungsvorrichtung und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungs-
weise werden kann.
Erfindungsgemäß dient ein Verfahren einer Erkennung eines Stuhlevents bei einem von einem Patienten getragenen Inkontinenzprodukt. Ein solches Verfahren weist die
folgenden Schritte auf:
— Bestimmen wenigstens eines Aktivitätsparameters zumindest zur Unter-
scheidung einer Aktivität des Patienten von einer Passivität des Patienten,
— Erzeugen eines Aktivitäts-Score auf Basis des bestimmten wenigstens ei-
nen Aktivitätsparameters,
— Bestimmen wenigstens eines Stuhlparameters basierend auf einem poten-
tiellen Stuhlevent,
— Anpassen eines Event-Grenzwertes für den wenigstens einen Stuhlpara-
meter auf Basis des erzeugten Aktivitäts-Score,
— Vergleich des bestimmten wenigstens einen Stuhlparameters mit dem an-
gepassten Event-Grenzwert,
— Ausgabe einer Event-Signalisierung bei Überschreiten des angepassten
Event-Grenzwertes.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient dazu, ein Stuhlevent bei einem von einem Patienten getragenen Inkontinenzprodukt möglichst automatisiert und fehlerfrei zu er-
kennen. Unter einem Stuhlevent ist dabei eine Situation zu verstehen, welche ein
3 Auffangen eines festen Stuhls im Inkontinenzprodukt darstellt. In einem solchen Fall ist das Inkontinenzprodukt zügig zu wechseln, um unerwünschte Nebenwirkungen beim Patienten und eine unkomfortable Situation für diesen zu vermeiden. Die Erkennung eines Stuhlevents findet in erfindungsgemäßer Weise über die Bestimmung wenigstens eines Stuhlparameters statt. Ein Stuhlparameter kann dabei, wie dies später noch erläutert wird, beispielsweise die Bestimmung einer Gaskonzentration sein, welche mit einem potentiellen Stuhlevent korreliert. So kann eine Gaskonzentration zum Beispiel mit Bezug auf eine gewisse Zeitspanne oder aber mit Bezug auf einen gewissen Maximalwert überwacht werden und auf diese Weise ein Stuhlevent
grundsätzlich erkannt werden.
Unter einem Patienten ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Person mit Inkontinenzproblemen zu verstehen, welche in einer Pflegeeinrichtung, einem Krankenhaus, oder einer häuslichen Pflegesituation lebt. Auch unter Inkontinenz leidende Personen, welche im Rahmen einer familiären Pflege betreut werden und/oder sich zum Teil selbst versorgen können, sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung als
Patienten zu verstehen.
Jedoch ist es so, dass sowohl die Gesamtmenge einer solchen Gaskonzentration als auch die Dauer, über welche sich eine solche Gaskonzentration in dem Inkontinenzprodukt hält, von unterschiedlichen Rahmenbedingungen abhängt und variiert. So ist beispielsweise das Stuhlevent von einer Flatulenz zu unterscheiden, welche zu ähnlicher Gaskonzentration führt, sich jedoch über einen gewissen Zeitraum, im Gegensatz zu einem Stuhlevent, wieder abbaut. Dieser Abbau über die Zeit hängt darüber hinaus von der Aktivitätssituation des Patienten ab. Befindet sich dieser in einer aktiven Situation, beispielsweise in stehender Position, so wird der Abbau der Gaskonzentration bei einer erfolgten Flatulenz deutlich schneller erfolgen, als es bei einem passiven Patienten in liegender Position und zugedeckt durch eine Bettdecke der
Fall wäre.
Wie aus der voranstehenden Erläuterung unterschiedlicher Situationen ersichtlich wird, kann nun erfindungsgemäß ein Stuhlparameter hinsichtlich der tatsächlichen Patientensituation unterschiedlich ausgewertet werden. Erfolgt keine Anpassung der Auswertung des Stuhlparameters auf die jeweilige Situation, so führt dies zu ver-
schlechterter Erkennung beziehungsweise insbesondere zu falsch positiven
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Erkennungen von Stuhlevents. Beispielsweise wird eine Flatulenz fälschlicherweise als Stuhlevent erkannt und der Patient geweckt, sodass erst bei einer manuellen
Überprüfung festgestellt wird, dass kein Stuhlevent eingetreten ist. Neben einer Reduktion der erfindungsgemäß zu erzielenden Vorteile, führt dies zu einer deutlich re-
duzierten Akzeptanz eines solchen Verfahrens bei den betroffenen Personen.
Um die voranstehend beschriebenen falsch positiven Erkennungen von Stuhlevents möglichst zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, zielt ein erfindungsgemäßes Verfahren nun darauf ab, zusätzlich die Aktivitätssituation des Patienten zu betrachten. Hierfür wird separat vom Stuhlparameter wenigstens ein Aktivitätsparameter des Patienten erfasst. Solche Aktivitätsparameter geben Auskunft über die aktuelle Aktivität oder Passivität des Patienten. Die später noch näher erläuterten Ausführungsformen solcher Aktivitätsparameter können beispielsweise Lageparameter, Beschleunigungsparameter, Feuchtigkeitsparameter, Lichtparameter und/oder Temperaturparameter sein. Sie lassen Rückschlüsse auf die aktuelle Aktivitätssituation des
Patienten zu.
So kann beispielsweise bei erhöhter Temperatur und erhöhter Feuchtigkeit sowie reduzierter Helligkeit, davon ausgegangen werden, dass sich das Inkontinenzprodukt, an welchem eine entsprechende Erkennungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angeordnet ist, in einer zugedeckten Position befindet. Korreliert man diese Aktivitätsparameter über Lageinformationen als Aktivitätsparameter mit einer liegenden Ausrichtung des Patienten, so kann mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem schlafenden Patienten in zugedeckter Situation in einem Bett ausgegangen werden. Dies kann insbesondere unterschieden werden von einem stehenden Patienten, wel-
cher sich in einer hellen Umgebungssituation ohne Zudecke befindet.
Die Unterscheidung solcher Aktivitätssituationen auf Basis der Aktivitätsparameter wird bei einem erfindungsgemäßen Verfahren nun in einen Aktivitäts-Score übersetzt. Dies erlaubt eine Normierung, beispielsweise in Form einer dimensionslosen Kennzahl für den Aktivitäts-Score. Anhand des Aktivitäts-Scores kann nun vorgegeben werden, wie stark die Aktivität oder wie stark die Passivität des Patienten ausgeprägt ist. Dies kann auf rein qualitativer Ebene geschehen, indem beispielsweise der Patient unterschiedlichen und vordefinierten Aktivitätssituationen zugewiesen wird.
Beispielsweise kann unterschieden werden zwischen einem Patienten, liegend im
Bett, zugedeckt und einem Patienten, stehend, ohne Zudecke. Auch eine feinere Ab-
stufung zwischen liegenden Patienten ohne Zudecke und liegenden Patienten mit
Zudecke, ist hier grundsätzlich denkbar. Die qualitative Unterscheidung lässt dabei
insbesondere Flexibilität hinsichtlich der zur Verfügung stehenden und/oder der zur
Verfügung gestellten Aktivitätsparameter zu.
In einem erfindungsgemäßen Verfahren wird es nun also möglich, über den Aktivi/ täts-Score bei der Auswertung zur Erkennung eines Stuhlevents die aktuelle Aktivi| tätssituation des Patienten zu berücksichtigen. Diese Berücksichtigung erfolgt, indem / ein Event-Grenzwert auf Basis des erzeugten Aktivitäts-Scores für den Stuhlparameter angepasst wird. Erst dieser auf diese Weise angepasste Event-Grenzwert wird anschließend dem Vergleich mit dem Stuhlparameter zugeführt, sodass auf Basis dieses angepassten Event-Grenzwertes ein Stuhlevent erkannt wird oder ausge-
schlossen werden kann.
Dies wird insbesondere an einem Beispiel deutlich, wenn die Gaskonzentration und dessen Verlauf über die Zeit als Stuhlparameter berücksichtigt werden soll. Wie bereits erläutert worden ist, hängt für die Unterscheidung einer Flatulenz von einem Stuhlevent, die Gaskonzentration von der Reduktionsgeschwindigkeit über die Zeit ab. Sofern sich der Patient in einer liegenden Position ohne Zudecke befindet, wird die Gaskonzentration bei einer Flatulenz schneller abnehmen als in der gleichen Situation mit Zudecke. Durch ein erfindungsgemäßes Verfahren kann nun über den Aktivitäts-Score eine Rückmeldung über die Situation des Patienten gegeben werden. Beispielsweise beinhaltet der Aktivitäts-Score die Information über die Zudecke oder die fehlende Zudecke, sodass der Event-Grenzwert, beispielsweise für den Abbaugradienten einer Gaskonzentration, entsprechend angepasst wird. Befindet sich der Patient in der zugedeckten Situation, ist eine längere Abbauzeit für die Gaskonzentration notwendig, um einen Stuhlevent von einer Flatulenz zu unterscheiden. Befindet sich der Patient in einer nicht zugedeckten Situation, so wird eine Flatulenz mit einer kürzeren Abklingzeit der Gaskonzentration korreliert. Der entsprechende Grenzwert für diese Abklingzeit der Gaskonzentration wird dem Aktivitäts-Score angepasst, sodass eine falsch positive Erkennung eines Stuhlevents mit reduzierter Wahrscheinlichkeit auftritt oder sogar gänzlich ausgeschlossen werden kann.
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Die Ausgabe einer Event-Signalisierung erfolgt dann nur bei Überschreiten des angepassten Grenzwertes. Ein solches Überschreiten kann selbstverständlich jede Form eins Übertreffens eines entsprechenden Grenzwertes, also unabhängig von
der jeweiligen Überschreitungsrichtung sein.
Neben der Korrelation zwischen dem Aktivitäts-Score und dem Event-Grenzwert können auch noch Sicherheitsparameter berücksichtig werden. So kann beispielsweise ein Sicherheitsfaktor eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass bei unklaren Situationen eine manuelle Überprüfung stattfindet. Dieser Sicherheitsfaktor kann, wie dies später noch mit Bezug auf eine Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert wird, auch angepasst werden, um die Akzeptanz eines erfindungs-
gemäßen Verfahrens nicht zu beeinträchtigen und/oder weiter zu erhöhen.
Es kann Vorteile mit sich bringen, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wenigstens zwei unterschiedliche Aktivitätsparameter bestimmt werden und für die wenigstens zwei unterschiedlichen Aktivitätsparameter ein gemeinsamer AktivitätsScore erzeugt wird. Der Einsatz von zwei oder mehr Aktivitätsparametern führt zu einer weiteren Verbesserung der Genauigkeit bei der Überwachung der Aktivitätssituation des Patienten. Die Kombination von mehreren Aktivitätsparametern in einen gemeinsamen Aktivitäts-Score erlaubt eine besonders einfache Auswertung und insbesondere eine einfache Übertragung auf die Anpassung des Event-Grenzwertes. Insbesondere wird durch mehrere Aktivitätsparameter eine komplexere Auswertung der Aktivitätssituation möglich, sodass auch zwischen fein abgestuften Situationen, beispielsweise zwischen einem liegenden Patienten mit oder ohne Zudecke, unterschie-
den werden kann.
Weitere Vorteile können erzielt werden, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren für jeden der wenigstens zwei unterschiedlichen Aktivitätsparameter gemäß dem voranstehenden Absatz, ein Einzel-Score erzeugt wird, wobei aus den Einzel-Scores der gemeinsame Aktivitäts-Score erzeugt wird. Dies erlaubt es, insbesondere in modularer Weise, das erfindungsgemäße Verfahren zu erweitern. Für jeden Aktivitätsparameter wird ein Einzel-Score erzeugt, welcher anschließend, entweder durch Ausbilden eines Mittelwertes oder aber zum Beispiel durch einfaches Aufaddieren, den gemeinsamen Aktivitäts-Score zur Verfügung stellt. So ist es beispielsweise denkbar, dass Licht, relative Feuchtigkeit, Lage, Beschleunigung und/oder
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Temperatur als einzelne Aktivitätsparameter gesetzt werden. Für die Lichtsituation, die Feuchtigkeit und/oder die Temperatur sind hier beispielsweise Mittelwerte vorgegeben, welche einer unterschiedlichen Aktivitätssituation entsprechen. So kann beispielsweise ein Mittelwert für die aktuelle Helligkeit zwischen einer zugedeckten Situation und einer abgedeckten Situation unterscheiden. Auch kann unterschieden werden zwischen einer Lichtsituation bei Tag und einer Dunkelsituation bei Nacht. Über die relative Feuchtigkeit, insbesondere gemessen über die Zeit, kann bestimmt werden, ob und mit welcher Wahrscheinlichkeit sich der Patient in einer zugedeckten Situation befindet. Eine ähnliche Aussage kann auch mithilfe eines Temperaturwertes getroffen werden. Die Kombination mehrerer Werte führt zu einer Steigerung der Plausibilität der erfassten Aktivitätsparameter. Die Einzel-Scores können, wie dies später noch erläutert wird, auch noch mit Gewichtungsfaktoren hinsichtlich ihrer Aus-
sagekraft kombiniert werden.
Vorteilhaft kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren bei der Erzeugung des gemeinsamen Aktivitäts-Score, die unterschiedlichen Aktivitätsparameter, insbesondere die Einzel-Scores, mit spezifischen Gewichtungsfaktoren gewichtet werden. Ein Gewichtungsfaktor erlaubt es also die Aussagekraft des jeweiligen Aktivitätsparameters zu berücksichtigen. So können beispielsweise Informationen zur Lage des Patienten über Beschleunigungssensoren als Aktivitätsparameter eine stärkere Aussagekraft hinsichtlich der Aktivitätssituationen mit sich bringen, als dies zum Beispiel für Temperaturinformationen gilt. Der Gewichtungsfaktor kann zum Beispiel zwischen 0 und 1 ausgestaltet sein, sodass für wichtigere oder aussagekräftigere Lageformationen der Gewichtungsfaktor im Bereich von 1 liegt, während beispielsweise für Temperaturinformationen als Aktivitätsparameter der Gewichtungsfaktor zum Beispiel bei circa 0,5 liegt. Diese Gewichtungsfaktoren können fest eingestellt sein oder später noch angepasst werden. Ähnlich wie eine Anpassung der Einzel-Scores und/oder der Variationsrichtung und/oder Quantität des Event-Grenzwertes, können über eine spätere Variation der Gewichtungsfaktoren die Aussagekraft des erfindungsgemäßen Verfahrens verbessert und die Genauigkeit erhöht werden. Insbesondere wird es möglich, über die Vorgabe von Gewichtungsfaktoren und insbesondere die spätere Entwicklung und Anpassung der Gewichtungsfaktoren, die Ausgabe
von falsch positiven Event-Signalen auf ein Minimum zu reduzieren.
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Vorteile kann es ebenfalls mit sich bringen, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren der Event-Grenzwert wenigstens eine der folgenden Ausbildungsformen auf-
weist: — Gradienten-Grenzwert, — absoluter Grenzwert, — relativer Grenzwert.
Bei der voranstehenden Liste handelt es sich um eine nicht abschließende Aufzählung. Auch Kombinationen verschiedener Einzelgrenzwerte können eingesetzt werden. So sind beispielsweise auch weitere mathematische Ableitungen möglich, um über die Krümmung entsprechender Kurven weitere Grenzwerte zur Verfügung stellen zu können. Ein Gradientengrenzwert ist dabei der Abbau und/oder der Aufbau, beispielsweise einer Gaskonzentration, über die Zeit. Absolute Grenzwerte können gesetzt werden, um bei eindeutigen Stuhlevents diese als solche zu erkennen. Auch relative Grenzwerte, also mit Bezug auf vorherige und insbesondere variable Basiswerte, welche sich über die Zeit ändern können, sind als Event-Grenzwerte im Rah-
men der vorliegenden Erfindung einsetzbar.
Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die Event-Signalisierung in Form einer Kommunikation an einer Ausgabevorrichtung erfolgt. Eine solche Kommunikation kann beispielsweise an einen Server erfolgen, welcher als Kommunikations-Basis eines erfindungsgemäßen Verfahrens in der Zentrale einer Pflegevorrichtung vorhanden ist. Auch eine Kommunikation direkt oder indirekt über den genannten Server, an mobile Einrichtungen, beispielsweise Mobiltelefone, der Pflegekräfte ist grundsätzlich denkbar. Nicht zuletzt ist auch eine Ausgabevorrichtung direkt an der Erkennungsvorrichtung sowie am oder im Bereich des Patienten möglich, um diesen selbst über das Stuhlevent zu informieren oder in einer
Schlafsituation aufzuwecken.
Von Vorteil ist es darüber hinaus, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die Anpassung des Event-Grenzwertes quantitativ in Abhängigkeit des Aktivitäts-Score erfolgt. Während grundsätzlich jede Form der Anpassung des Event-Grenzwertes erfindungsgemäße Vorteile mit sich bringt, kann eine quantitative Abhängigkeit eine
weitere Steigerung der Genauigkeit eines erfindungsgemäßen Verfahrens mit sich
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bringen. So können beispielsweise stufenweise die unterschiedlichen AktivitätsScores varliert werden, je nachdem wie genau die Information über die aktuelle Aktivitätssituation des Patienten vorliegt. Auch komplexe Unterscheidungen unterschiedlichster Situationen sind somit möglich und bei der Auswertung potentieller Stuhle-
vents über die erfassten Stuhlparameter zielgerichtet zu berücksichtigen.
Von Vorteil ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren der Aktivitäts-Score und/oder vorhandene Einzel-Scores zwischen einem Minimalwert, insbesondere 0, und einem Maximalwert, insbesondere 1, erzeugt werden. Wie bereits erläutert worden ist, kann für die einzelnen Scores eine dimensionslose Ausgestaltung, beispielsweise als dimensionslose Kennzahl, zur Verfügung gestellt werden. Werden die Einzel-Scores beispielsweise zwischen 0 und 1 erzeugt, so kann der Maximalwert für den gemeinsamen Aktivitäts-Score die maximale Summe aller maximalen Einzel-Scores sein. Die dimensionslose und damit einfache Ausgestaltung zwischen einem definierten Minimalwert und einem definierten Maximalwert, erlaubt eine besonders einfache und kostengünstige Auswertung und anschließende Anpassung des Event-Grenzwert. Die hierfür notwenige Rechenleistung lässt sich definieren und insbesondere mit vordefinierten Grenzen beziehungsweise Anpassungsschritten kor-
relieren.
Von Vorteil ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren bei einer als falsch erkannten Ausgabe einer Event-Signalisierung der zugehörige EventGrenzwert anschließend so variiert wird, dass keine Event-Signalisierung ausgegeben worden wäre. Dies erlaubt es, nachträglich eine Kalibrierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder einen Lerneffekt für das Verfahren zur Verfügung zu stellen. Die Anpassung des zugehörigen Event-Grenzwertes kann temporär oder von Dauer sein, um diesen Lerneffekt beizubehalten. Insbesondere kann auf diese Weise sichergestellt werden, dass bei einem nochmaligen Auftreten einer identischen Korrelation aus Aktivitätssituation und Stuhlparameter nicht wieder in fälschlicher Weise eine Event-Signalisierung ausgegeben wird. Diese Information kann innerhalb einer Erkennungsvorrichtung, aber auch übergeordnet über alle Erkennungsvorrichtungen
als Lerneffekt in das Verfahren integriert werden.
Von Vorteil ist es darüber hinaus, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren we-
nigstens einer der folgenden Aktivitätsparameter bestimmt wird:
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— Temperatur, / — Feuchtigkeit, — Lage, — Beschleunigung — Licht.
Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Insbesondere sind auch die genannten Aktivitätsparameter oder weitere Aktivitätsparameter kombinierbar. Unter Lageparametern sind insbesondere Beschleunigungswerte zu verstehen, welche vorzugsweise entlang von 3 Achsen in einem kartesischen Koordinatensystem erfasst werden. Die einzelnen Aktivitätsparameter können über entsprechende Sensormittel einer Erkennungsvorrichtung direkt am oder im Inkontinenzprodukt erfassbar sein. Auch eine Kombination mit anderen Aktivitätsparametern, insbesondere Umgebungsparametern, ist jedoch grundsätzlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar. So können Informationen aus einem Hausnetzwerk über die Lichtsituation in einem Zimmer ebenfalls eingesetzt werden. Bei der Erfassung von Beschleunigungswerten kann insbesondere auch eine Auswertung der Beschleunigungsfrequenz erfolgen, um beispielsweise Vibrationen zu erkennen. Auf diese Weise kann eine Erkennung einer Rollstuhlnutzung oder eines Bewegens
eines rollbaren Bettes erfolgen.
Von Vorteil ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren beim Erzeugen des Aktivitäts-Score, insbesondere beim Erzeugen von Einzel-Scores, Durchschnittswerte für wenigstens einen Aktivitätsparameter zum Vergleich verwendet werden. Solche Durchschnittswerte können zum Beispiel aus Messreihen bestimmt werden, auf deren Basis die Kalibrierung oder Ersteinrichtung der Erkennungsvorrichtung stattfindet. So kann dadurch beispielsweise über die Messreihen an zugedeckten Personen und an abgedeckten Personen für den jeweiligen Zudeckzustand ein Mittelwert erzeugt werden, welcher anschließend für die Erzeugung von EinzelScores als Basis dient. Dies kann sowohl für die Feuchtigkeitssituation als auch die Temperatursituation eingesetzt werden. Ein einfacher Vergleich der ermittelten und bestimmten Aktivitätsparameter mit solchen Durchschnittswerten kann auf diese
Weise eine einfache und kostengünstige Erzeugung der Einzel-Scores erlauben.
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Darüber hinaus kann es von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren für die Unterscheidung zwischen Aktivität des Patienten und Passivität des Patienten wenigstens eine der folgenden Unterscheidungsmöglichkeiten verwendet
wird: — stehender oder liegender Patient, — abgedeckter oder zugedeckter Patient, — Licht an oder aus.
Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Beispielsweise kann über die Lagesensoren eine stehende oder liegende Position des Patienten unterschieden werden. Über Temperaturinformationen oder Feuchtigkeitsinformationen ist eine Unterscheidung zwischen abgedecktem und zugedecktem Patienten möglich. Über die Lichtsensorik können als Aktivitätsparameter Aussagen über die Helligkeit und damit über die aktuelle Lichtsituation getroffen wer-
den.
Auch von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren als Stuhlpara-
meter wenigstens einer der folgenden eingesetzt wird: — Gaskonzentration, — Geräuschemission.
Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Die Gaskonzentration erlaubt dabei sowohl als absoluter Grenzwert, als relativer Grenzwert oder als Gradientengrenzwert eine Beurteilungsmöglichkeit für den entsprechenden Stuhilparameter. Auch Geräuschemissionen können hinsichtlich
Lautstärke, Art oder Dauer entsprechende Informationen mit sich bringen.
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Erkennungsvorrichtung für eine Erkennung eines Stuhlevents bei einem von einem Patienten getragenen Inkontinenzprodukt. Eine solche Erkennungsvorrichtung weist ein Bestimmungsmodul für ein Bestimmen wenigstens eines Aktivitätsparameters zumindest zur Unterscheidung einer Aktivität des Patienten von einer Passivität des Patienten und ein Bestimmen
wenigstens eines Stuhlparameters basierend auf einem potentiellen Stuhlevent auf.
12 Weiter ist ein Erzeugungsmodul für ein Erzeugen eines Aktivitäts-Score auf Basis des bestimmten wenigstens einen Aktivitätsparameters vorgesehen. Die Erkennungsvorrichtung weist weiter ein Anpassungsmodul für ein Anpassen eines EventGrenzwertes für den wenigstens einen Stuhlparameter auf Basis des erzeugten Aktivitäts-Score auf. Darüber hinaus ist die Erkennungsvorrichtung mit einem Vergleichsmodul für einen Vergleich des bestimmten wenigstens einen Stuhlparameters mit dem angepassten Event-Grenzwert ausgestattet. Mithilfe eines Ausgabemoduls ist die Erkennungsvorrichtung für eine Ausgabe einer Event-Signalisierung bei Überschreiten des angepassten Event-Grenzwertes ausgestattet. Vorteilhafterweise sind das Bestimmungsmodul, das Erzeugungsmodul, das Anpassungsmodul, das Vergleichsmodul und/oder das Ausgabemodul für die Ausführung eines Verfahrens mit den Merkmalen der vorliegenden Erfindung ausgebildet. Damit bringt eine erfindungsgemäße Erkennungsvorrichtung die gleichen Vorteile mit sich wie sie ausführ-
lich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren erläutert worden sind.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für
sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schema-
tisch: Fig. 1 ein Patient in stehender Position, Fig. 2 ein Patient in liegender Position, Fig. 3 ein Patient in liegender und zugedeckter Position, Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Erkennungsvorrichtung und eines entsprechenden Verfahrensablaufs, Fig. 5 eine Variation des Verfahrensablaufs, Fig. 6 eine weitere Variation des Verfahrensablaufs, Fig. 7 eine weitere Variation des Verfahrensablaufs, Fig. 8 eine Übersicht über die Verwendung von Einzel-Scores,
13 Fig. 9 eine Möglichkeit der Anpassung des Event-Grenzwertes und Fig. 10 eine weitere Möglichkeit der Anpassung des Event-Grenzwertes.
Die Figuren 1 bis 3 zeigen drei verschiedene Aktivitätssituationen eines Patienten P. Dieser Patient P trägt ein Inkontinenzprodukt IP in Form einer Patientenwindel. In dieses Inkontinenzprodukt IP integriert und/oder an diesem befestigt ist eine Erkennungsvorrichtung 10, wie sie beispielsweise in der Figur 4 dargestellt ist.
In der Figur 1 befindet sich der Patient P in einer stehenden Position und dementsprechend in hoher Aktivität. Die Figur 3 zeigt einen Patienten P in liegender Situation mit zugedeckter Zudecke, also voraussichtlich schlafend und dementsprechend in niedriger Aktivitätssituation. Die Figur 2 zeigt den Patienten P in einer Zwischensituation, in welcher der Patient P zwar liegt, jedoch nicht zugedeckt ist. Über die Lagesensoren kann eine weitere Aktivität und damit die Bewegungsintensität des Patienten P bestimmt werden. Auch kann über die Dauer dieser Lagesituation und insbesondere eine Lichtinformation eine weitere Eingrenzung und genauere Analyse der
aktuellen Aktivitätssituation des Patienten P zur Verfügung gestellt werden.
Eine erfindungsgemäße Erkennungsvorrichtung 10 führt nun das erfindungsgemäße Verfahren gemäß der Figur 4 beispielhaft durch. Über entsprechende Sensormittel kann das Bestimmungsmodul 20 sowohl die Aktivitätsparameter AP als auch die Stuhlparameter SP wahrnehmen. Der Aktivitätsparameter AP oder die Anzahl an Aktivitätsparametern AP wird in das Erzeugungsmodul 30 eingebracht und führt zur ErZeugung des Aktivitäts-Score AS. Auf Basis dieses erzeugten Aktivitäts-Score AS wird im Anpassungsmodul 40 ein Event-Grenzwert EG angepasst und in der angepassten Weise an das Vergleichsmodul 50 übergeben. Im Vergleichsmodul 50 kann nun auch der erfasste und bestimmte Stuhlparameter SP eingebracht und mit dem angepassten Event-Grenzwert EG verglichen werden. Auf Basis dieses Vergleichs ist das Ausgabemodul 60 in der Lage, die Event-Signalisierung ESI auszugeben oder dessen Ausgabe zu unterdrücken. Diese Ausgabe kann beispielsweise, wie in der Figur 4 dargestellt, an eine Ausgabevorrichtung 70 erfolgen. Eine solche Ausgabevorrichtung 70 kann ein Server, eine zentrale Recheneinheit aber auch eine mobile Vor-
richtung, beispielsweise in Form eines Mobiltelefons des Pflegepersonals, darstellen.
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14 Die Figur 5 zeigt eine Variation eines Teils des Ablaufs gemäß der Figur 4. Hier sind schematisch zwei Aktivitätsparameter AP dargestellt, welche in das Erzeugungsmodul 30 eingebracht werden. Für diese zwei oder selbstverständlich auch mehr Aktivitätsparameter AP wird hier ein gemeinsamer Aktivitäts-Score AS erzeugt und ausgegeben. Diese Ausgabe eines gemeinsamen Aktivitäts-Score AS kann beispielsweise erfolgen, indem, wie dies die Figur 6 zeigt, für jeden Aktivitätsparameter AP ein Einzel-Score ES definiert und erzeugt wird. Diese Einzel-Scores ES werden wiederum ebenfalls im Erzeugungsmodul 30 kombiniert und erzeugen den gemeinsamen Akti-
vitäts-Score AS.
Die Figur 7 zeigt eine weitere Variation der Ausführungsform der Figur 6, indem Gewichtungsfaktoren GF für die Einzel-Scores ES verwendet werden, um den Aktivi-
täts-Score AS anzupassen und zu erzeugen.
Die Figur 8 zeigt schematisch, wie ein erfindungsgemäßes Verfahren in der Auswertung ablaufen kann. Die römischen Ziffern I, II und III zeigen dabei unterschiedliche Aktivitätssituationen des Patienten P. In der Aktivitätssituation | befindet sich der Patient P in einer stehenden Situation, bei welchem er beispielsweise eine Hose über dem Inkontinenzprodukt trägt. Dies führt dazu, dass zwar Licht wahrgenommen werden kann, durch die Hose jedoch eine erhöhte Temperatur und eine erhöhte Feuchte erfasst wird. Der Patient P befindet sich in stehender Situation, sodass als EinzelScore ES für den Aktivitätsparameter AP „Lage“ oben 0 gesetzt wird. Die einzelnen Einzel-Scores ES für alle Aktivitätsparameter AP sind hier noch mit Gewichtungsfaktoren GF hinterlegt, sodass sich für den stehenden Patienten P in der Situation | ein
Aktivitäts-Score AS von 1 ergibt.
Gemäß der Situation Il befindet sich der Patient P in einer liegenden Situation im Bett, jedoch nicht zugedeckt. Dies lässt sich dadurch ermitteln, dass zwar alle EinzelScores ES auf 1 gesetzt sind, jedoch nicht der Temperaturwert als Aktivitätsparameter AP. Dies beruht auf der Tatsache, dass dieser Patient P nicht zugedeckt ist. Trotzdem führt die Aufsummierung der Einzel-Scores ES hier zum Aktivitäts-Score AS in Höhe von 2. Die weitere Extremsituation ist ein liegender Patient P in zugedeckter Weise, wie es die Situation Ill zeigt. Alle Einzel-Scores ES für alle Aktivitäts-
parameter AP sind hier auf den Maximalwert 1 gesetzt, sodass sich für den
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Aktivitäts-Score AS der Maximalwert 2,5 ergibt. Auf Basis dieser erzeugten Aktivitäts-
Scorewerte, kann nun eine Anpassung des Event-Grenzwertes EG erfolgen.
Die Figur 9 zeigt eine Möglichkeit einer solchen Anpassung des Event-Grenzwertes EG. Hier handelt es sich um einen absoluten Grenzwert als Event-Grenzwert EG. Wird beispielsweise eine Gaskonzentration als Stuhiparameter SP über die Zeit überwacht, so kann sich eine Art Glockenkurve ergeben, wie dies die Figur 9 zeigt. Je nach Aktivitätssituation kann nun entweder ein niedriger Event-Grenzwert EG oder ein hoher Event-Grenzwert EG angesetzt werden. Wie die Figur 9 zeigt, führt die identische Kurve des Verlaufs des Stuhlparameters SP in Abhängigkeit der Anpassung des Event-Grenzwertes EG entweder zu einem Überschreiten und damit zu
einer Ausgabe der Event-Signalisierung ES! oder eben nicht.
Die Figur 10 zeigt eine ähnliche Anpassung des Event-Grenzwertes EG in Form einer Zeitperiode. Diese Zeitspanne wird hier vergrößert, sodass bei einem definierten Grenzwert für den Stuhlparameter SP es noch darauf ankommt, wie lange dieser Grenzwert überschritten wird. Bei kurzer Zeitdauer würde gemäß der Figur 10 oben keine Event-Signalisierung ESI ausgegeben werden, bei langer Zeitspanne entsprechend schon. Hier ist wiederum gut zu erkennen, dass auch eine Kombination mehrerer Anpassungen von mehreren Event-Grenzwerten, beispielsweise eine Kombina-
tion der Figuren 9 und 10, im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar ist.
Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert wer-
den, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
10 20 30 40 50 60 70
IP AP SP SE AS ES GF EG ESI
Erkennungsvorrichtung Bestimmungsmodul Erzeugungsmodul Anpassungsmodul Vergleichsmodul Ausgabemodul
Ausgabevorrichtung
Patient Inkontinenzprodukt Aktivitätsparameter Stuhlparameter Stuhlevent Aktivitäts-Score Einzel-Score Gewichtungsfaktor Event-Grenzwert
Event-Signalisierung
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Claims (1)

Patentansprüche
1. Verfahren für eine Erkennung eines Stuhlevents (SE) bei einem von einem Patienten (P) getragenen Inkontinenzprodukt (IP), aufweisend die folgenden Schritte:
— Bestimmen wenigstens eines Aktivitätsparameters (AP) zumindest zur Unterscheidung einer Aktivität des Patienten (P) von einer Passivität des Patienten (P),
— Erzeugen eines Aktivitäts-Score (AS) auf Basis des bestimmten we-
nigstens einen Aktivitätsparameters (AP),
— Bestimmen wenigstens eines Stuhlparameters (SP) basierend auf ei-
nem potentiellen Stuhlevent (SE),
— Anpassen eines Event-Grenzwertes (EG) für den wenigstens einen
Stuhlparameter (SP) auf Basis des erzeugten Aktivitäts-Score (AS),
— Vergleich des bestimmten wenigstens einen Stuhlparameters (SP) mit
dem angepassten Event-Grenzwert (EG),
— Ausgabe einer Event-Signalisierung (ES!) bei Überschreiten des ange-
passten Event-Grenzwertes (EG).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei unterschiedliche Aktivitätsparameter (AP) bestimmt werden und für die wenigstens zwei unterschiedlichen Aktivitätsparameter (AP) ein gemeinsamer
Aktivitäts-Score (AS) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden der wenigstens zwei unterschiedlichen Aktivitätsparameter (AP) ein Einzel-Score (ES) erzeugt wird, wobei aus den Einzel-Scores (ES) der gemeinsame Aktivi-
täts-Score (AS) erzeugt wird.
mit spezifischen Gewichtungsfaktoren (GF) gewichtet werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Event-Grenzwert (EG) wenigstens eine der folgenden
Ausbildungsformen aufweist: — Gradienten-Grenzwert — Absoluter Grenzwert — Relativer Grenzwert
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Event-Signalisierung (ES!) in Form einer Kommunikation
an eine Ausgabevorrichtung (70) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassung des Event-Grenzwerts (EG) quantitativ in Abhängigkeit des Aktivitäts-Score (AS) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivitäts-Score (AS) und/oder vorhandene Einzel-Scores (ES) zwischen einem Minimalwert, insbesondere 0, und einem Maximalwert,
insbesondere 1, erzeugt werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer als falsch erkannten Ausgabe einer Event-Signalisierung (ESI) der zugehörige Event-Grenzwert (EG) so variiert wird, dass keine
Event-Signalisierung (ESI) ausgegeben worden wäre.
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10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der folgenden Aktivitätsparameter (AP) be-
stimmt wird: — Temperatur — Feuchtigkeit — Lage — Beschleunigung — Licht
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erzeugen des Aktivitäts-Score (AS), insbesondere beim Erzeugen von Einzel-Scores (ES), Durchschnittswerte für wenigstens einen
Aktivitätsparameter (AP) verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Unterscheidung zwischen Aktivität des Patienten (P) und Passivität des Patienten (P) wenigstens eine der folgenden Unterschei-
dungsmöglichkeiten verwendet wird: — Stehender oder liegender Patient (P) — Abgedeckter oder zugedeckter Patient (P) — Licht an oder aus
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Stuhlparamater (SP) wenigstens einer der folgenden eingesetzt wird:
— Gaskonzentration
— Geräuschemission
P68278AT
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14. Erkennungsvorrichtung (10) für eine Erkennung eines Stuhlevents (SE) bei einem von einem Patienten (P) getragenen Inkontinenzprodukt (IP), aufweisend ein Bestimmungsmodul (20) für ein Bestimmen wenigstens eines Aktivitätsparameters (AP) zumindest zur Unterscheidung einer Aktivität des Patienten (P) von einer Passivität des Patienten (P) und ein Bestimmen wenigstens eines Stuhlparameters (SP) basierend auf einem potentiellen Stuhlevent (SE), weiter aufweisend ein Erzeugungsmodul (30) für ein Erzeugen eines AktivitätsScore (AS) auf Basis des bestimmten wenigstens einen Aktivitätsparameters (AP), weiter aufweisend ein Anpassungsmodul (40) für ein Anpassen eines Event-Grenzwertes (EG) für den wenigstens einen Stuhlparameter (SP) auf Basis des erzeugten Aktivitäts-Score (AS), weiter aufweisend ein Vergleichsmodul (50) für einen Vergleich des bestimmten wenigstens einen Stuhlparameters (SP) mit dem angepassten Event-Grenzwert (EG), weiter aufweisend ein Ausgabemodul (60) für eine Ausgabe einer Event-Signalisierung (ESI) bei
Überschreiten des angepassten Event-Grenzwertes (EG).
15. Erkennungsvorrichtung (10) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmungsmodul (20), das Erzeugungsmodul (30), das Anpassungsmodul (40), das Vergleichsmodul (50) und/oder das Ausgabemodul (60) für die Ausführung eines Verfahrens mit den Merkmalen eines der Ansprüche
1 bis 13 ausgebildet sind.
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Citations (4)

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DE112014003621T5 (de) * 2013-08-08 2016-04-21 The Procter & Gamble Company Sensorsysteme für absorbierende Gegenstände umfassend Sensorschleusen

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