AT524018A4 - Maschinengehäuse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Maschinengehäuse (100), insbesondere einer Brennkraftmaschine, mit einem zumindest einen ersten Wandbereich (10) aufweisenden ersten Gehäuseteil (1) und einem am ersten Gehäuseteil (1) über zumindest eine Befestigungsvorrichtung (30) befestigten, zumindest einen zweiten Wandbereich (20) aufweisenden zweiten Gehäuseteil (2), wobei zwischen dem ersten Gehäuseteil (1) und dem zweiten Gehäuseteil (2) ein Hohlraum (3) ausgebildet ist, in welchem zumindest ein Stützvorrichtung (40) zum Abstützen des zweiten Gehäuseteils (2) am ersten Gehäuseteil (1) angeordnet ist. Das Schwingungsverhalten und die Geräuschabstrahlung des Maschinengehäuses (100) kann verbessert werden, wenn die Befestigungsvorrichtung (30) und die Stützvorrichtung (40) räumlich und funktionell getrennt voneinander ausgebildet sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Maschinengehäuse, insbesondere einer Brennkraftmaschine, mit einem zumindest einen ersten Wandbereich aufweisenden ersten Gehäuseteil und einem am ersten Gehäuseteil über zumindest eine Befestigungsvorrichtung befestigten, zumindest einen zweiten Wandbereich aufweisenden zweiten Gehäuseteil, wobei zwischen dem ersten Gehäuseteil und dem zweiten Gehäuseteil ein Hohlraum ausgebildet ist, in welchem zumindest eine Stützvorrichtung zum Abstützen des zweiten Gehäuseteils am ersten Gehäuseteil
angeordnet ist.
Es ist bekannt, bei miteinander fest verbundenen Gehäuseteilen eines Maschinengehäuses Maßnahmen zur Verminderung der Schallabstrahlung zu
setzen.
Die CN 106704026 A offenbart ein Getriebegehäuse mit schallabsorbierenden
Elementen, welche aus einer Metall- und einer Gummilage bestehen.
Die KR 20050022706 A offenbart eine Brennkraftmaschine mit einer Kettengehäuseabdeckung, welche an einer schwingungsmäßigen Schwachstelle über einen zapfenförmigen Befestigungsteil abgestützt ist, welcher aus einem runden Vorsprung an der Abdeckung und einen Zapfen am Motorblock besteht,
welche miteinander verbunden sind.
Die JP 2000-88186 A zeigt eine Kettenabdeckung für einen Motor. Die Kettenabdeckung weist auf der Innenseite angegossene zylindrische Vorsprünge auf, welche an ihrer Spitze jeweils mit einer Gummikappe versehen sind. Die Gummikappe liegt im montierten Zustand am Motorgehäuse auf.
Die DE 43 02 062 A1 beschreibt eine Frontabdeckungsanordnung, wobei die Abdeckung über Schraubenbutzen am Zylinderblock anliegt.
Die AT 378 408 B offenbart eine Brennkraftmaschine mit einer zweigeteilten Außenwanne, wobei die beiden Teile der Außenwanne Schraubenbutzen aufweisen, wobei jeweils ein Schraubenbutzen des einen Teiles und ein Schraubenbutzen des
anderen Teiles der Außenwanne aneinanderstoßen.
Nachteilig ist, dass zusätzliche Befestigungsschrauben oder zusätzliche Dämpfungselemente vorgesehen werden müssen, was sich nachteilig auf die
Herstellung, das Gewicht und die Fertigungskosten auswirkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Schwingungsverhalten und die Geräuschabstrahlung eines Maschinengehäuses auf einfache Weise zu verbessern
und insbesondere dabei die Anzahl der Bauteile gering zu halten.
Ausgehend von einem Maschinengehäuse der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Befestigungsvorrichtung und die Stützvorrichtung räumlich und funktionell voneinander getrennt ausgebildet sind.
Unter funktionell voneinander getrennt versteht sich hier der Umstand, dass die Stützvorrichtung keine Befestigungsfunktion übernimmt und die Befestigungsvorrichtung keine Stützfunktion übernimmt.
Vorzugsweise weist die Stützvorrichtung zumindest einen mit einem Gehäuseteil fest verbundenen Gehäusebutzen auf, welcher sich über eine Butzenstirnfläche an
einem Wandbereich des anderen Gehäuseteils abstützt.
Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Stützvorrichtung zumindest ein Gehäusebutzenpaar mit einem vom ersten Wandbereich abstehenden ersten Gehäusebutzen und einem vom zweiten Wandbereich abstehenden zweiten Gehäusebutzen aufweist, wobei der erste Gehäusebutzen eine erste Butzenstirnfläche und der zweite Gehäusebutzen eine zweite Butzenstirnfläche aufweist, und die erste Butzenstirnfläche und die zweite Butzenstirnfläche einander zugewandt sind, und wobei das Gehäusebutzenpaar eine Stützvorrichtung zum
Abstützen des zweiten Gehäuseteils am ersten Gehäuseteil bildet.
Vorzugsweise sind der erste Gehäusebutzen und/oder der zweite Gehäusebutzen als Vollkörper und bohrungslos ausgeführt.
Unter einem Gehäusebutzen wird hier eine Verdickung des Gehäuses verstanden, welche beispielsweise durch einen Vorsprung der Gehäusewand gebildet wird. Zumindest ein Gehäusebutzen kann beispielsweise eine zylindrische oder prismatische Form aufweisen. Insbesondere kann der Gehäusebutzen als Zapfen, also als von der Wand hervorstehender Fortsatz des Gehäuse, ausgebildet sein.
Unter bohrungslos versteht sich in diesem Zusammenhang, dass keine Ausnehmung innerhalb des Gehäusebutzen durch spanende Bearbeitung durch Bohren gebildet wird. Die Gehäusebutzen weisen auch keine andere Ausnehmung
auf und sind Vollkörper.
Zum Unterschied zu bekannten Maßnahmen sind gemäß der Erfindung erster und zweiter Gehäusebutzen jeweils nicht direkt miteinander verschraubt. Die Gehäusebutzen können somit völlig ohne Bohrungen ausgeführt werden. Dadurch
können Bauteile, Gewicht und Bearbeitungsschritte eingespart werden.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass das Schwingungsverhalten von großen Flächen von Bauteilen bereits hinreichend verbessert werden kann, wenn der erste Gehäusebutzen und der zweite Gehäusebutzen nicht direkt miteinander verschraubt werden. Somit ist es möglich die Befestigungsvorrichtung und die Stützvorrichtung
räumlich und funktionell völlig getrennt voneinander auszubilden.
Dies eröffnet mehr Freiheiten bei der Anordnung der Gehäusebutzen, da nicht mehr auf die Gehäusebutzen durchsetzende Befestigungsschrauben, auf die Fertigung von Schraubenbohrungen und Gewinde im Bereich der Gehäusebutzen, sowie auf den Einsatz von Befestigungswerkzeugen Rücksicht genommen werden muss. Außerdem kann einerseits die Befestigungsvorrichtung für die Befestigungsfunktion und andererseits die Stützvorrichtung für die Stützfunktion der Gehäuseteile optimiert werden, ohne dass Kompromisse vorgenommen werden müssen. Dies
ermöglicht eine deutlich effizientere Reduzierung des Schwingungsverhaltens.
In einer Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Befestigungsvorrichtung zumindest eine erste Flanschfläche des ersten Gehäuseteils, zumindest eine mit der ersten Flanschfläche korrespondierende zweite Flanschfläche des zweiten Gehäuseteils sowie zumindest ein Befestigungsmittel aufweist, wobei der zweite Gehäuseteil über die zweite Flanschfläche mit dem Befestigungsmittel an der ersten Flanschfläche des ersten Gehäuseteils befestigt ist, wobei vorzugsweise die erste Flanschfläche in einem Randbereich des ersten Gehäuseteils und/oder die zweite Flanschfläche in einem Randbereich des zweiten Gehäuseteils angeordnet ist.
Eine Ausführung der Erfindung sieht vor, dass das Befestigungsmittel durch
zumindest eine - vorzugsweise durch mehrere - die beiden Flanschflächen
durchsetzende Befestigungsschraube(n) gebildet ist. Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, dass das Befestigungsmittel durch einen geeigneten Kleber gebildet ist - die erste und die zweite Flanschfläche sind somit dauerhaft miteinander verklebt. Der Kleber kann gleichzeitig die Dichtfunktion zwischen den beiden Bauteilen übernehmen. Durch den Einsatz des Klebers kann auf Befestigungsschrauben verzichtet und somit Teile und Gewicht eingespart werden, wobei sich auch Vorteile bei der Montage des zweiten Bauteils am ersten Bauteil
ergeben.
Um den Herstellungsaufwand gering zu halten und das Schwingungsverhalten optimal zu reduzieren, ist es vorteilhaft, wenn der erste Gehäusebutzen mit dem ersten Gehäuseteil mitgegossen und/oder der zweite Gehäusebutzen mit dem zweiten Gehäuseteil mitgegossen sind/ist, wobei die erste Butzenstirnfläche und/oder die zweite Butzenstirnfläche durch zumindest einen Bearbeitungsvorgang bearbeitet sind/ist.
Dabei ist in einer Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen, dass die erste Butzenstirnfläche und die zweite Butzenstirnfläche einander kontaktieren. Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, dass zwischen der ersten Butzenstirnfläche und der zweiten Butzenstirnfläche ein definierter Abstand im zehntel Millimeterbereich, also maximal 0,9 mm, vorzugsweise maximal 0,5 mm, besonders vorzugsweise
maximal 0,3 mm ausgebildet ist.
Eine Ausführung der Erfindung sieht vor, dass zwischen den Butzenstirnflächen eine schwingungsdämmende Masse angeordnet ist, wobei vorzugsweise die schwingungsdämmende Masse durch eine Dichtmasse und/oder einen
Flüssigkeitskleber und/oder durch ein eingelegtes Elastomerteil gebildet ist.
Zumindest ein erster Gehäusebutzen und/oder zumindest ein zweiter Gehäusebutzen kann - gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung - eine zylindrische oder prismatische Form aufweisen. Insbesondere kann zumindest ein erster Gehäusebutzen und/oder zumindest ein zweiter Gehäusebutzen als Zapfen
ausgebildet sein.
Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Gehäusebutzen eine im Wesentlichen normal zum ersten Wandbereich des ersten Gehäuseteils ausgebildete erste Längsmittelachse und der zweite Gehäusebutzen eine im Wesentlichen normal
zum zweiten Wandbereich des zweiten Gehäuseteils ausgebildete zweite Längsmittelachse aufweist, wobei die erste Längsmittelachse und die zweite Längsmittelachse parallel, vorzugsweise fluchtend ausgebildet sind. Um Gewicht und Bauraum einzusparen ist es vorteilhaft, wenn zumindest ein erster und/oder zumindest ein zweiter Gehäusebutzen eine in Richtung seiner Längsmittelachse gemessene Länge aufweist, welche größer ist als eine normal dazu gemessene
maximale Dicke dieses Gehäusebutzens.
Jeweils ein Gehäusebutzenpaar bildet einen Akustikpunkt zur Reduktion des Schwingungsverhaltens großer Flächen des ersten Bauteils und/oder des zweiten Bauteils. In den Akustikpunkten werden diese großen Flächen am ersten Bauteil und am zweiten Bauteil über die ersten und zweiten Butzenstirnflächen abgestützt. Die Anzahl der durch Gehäusebutzenpaare gebildeten Akustikpunkte hängt vom jeweiligen Anwendungsfall ab und beträgt mindestens eins. Vorzugsweise werden Akustikpunkte dort vorgesehen, wo es relativ große ungestützte Flächen am ersten
und/oder zweiten Gehäuseteil gibt.
Die Befestigung des insbesondere kleineren zweiten Gehäuseteils am ersten Gehäuseteil erfolgt über separate Flanschflächen, beispielsweise in einem Randbereich des zweiten Gehäuseteils. Wesentlich ist, dass die Akustikpunkte zusätzlich zu Befestigungsflanschflächen vorgesehen sind, und dass die Befestigungsmaßnahmen von den schwingungsdämmenden Maßnahmen örtlich
völlig getrennt und/oder entkoppelt sind.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsvariante sieht vor, dass der erste Gehäuseteil ein Motorblock einer Brennkraftmaschine ist, und dass der zweite Gehäuseteil ein Kettendeckel oder eine Ölwanne ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante ist der erste Gehäuseteil ein Getriebegehäuse und der zweite Gehäuseteil ein Getriebegehäusedeckel. Das Schwingungsverhalten der Kettendeckelfläche, der Ölwanne oder des Getriebegehäusedeckels kann mit den beschriebenen
Maßnahmen deutlich reduziert werden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den nichteinschränkenden Figuren
gezeigten Ausführungsvarianten näher erläutert. Darin zeigen
Fig. 1 einen ersten Gehäuseteil eines erfindungsgemäßen Maschinengehäuses in
einer axonometrischen Darstellung,
Fig. 2 den ersten Gehäuseteil in einer Vorderansicht,
Fig. 3 das Maschinengehäuse in einer Vorderansicht,
Fig. 4 das Maschinengehäuse in einem Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen zweiten Gehäuseteil des Maschinengehäuses,
Fig. 6 ein Detail des Maschinengehäuses in einer axonometrischen Darstellung und
Fig. 7 ein weiteres Detail des Maschinengehäuses in einer axonometrischen
Darstellung.
Die Fig. zeigen ein Maschinengehäuse 100 mit einem ersten Gehäuseteil 1 und einem zweiten Gehäuseteil 2. Im Ausführungsbeispiel ist der erste Gehäuseteil 1 durch einen Motorblock und der zweite Gehäuseteil 2 durch einen Steuerkettendeckel einer Brennkraftmaschine gebildet. Das Prinzip der Erfindung kann aber auch auf andere Paarungen von Gehäuseteilen 1, 2 eines Maschinengehäuses 100 angewendet werden. So kann beispielsweise der zweite Gehäusteil 2 auch durch eine Ölwanne gebildet werden, welche unten an den Motorblock anschließt. Weiters ist es denkbar, dass der erste Gehäuseteil 1 als Getriebegehäuse und der zweite Gehäuseteil 2 als ein das Getriebegehäuse
abschließender Getriebegehäusedeckel ausgebildet ist.
Der zweite Gehäuseteil 2 ist über eine Befestigungsvorrichtung 30 am ersten Gehäuseteil 1 befestigt. Die Befestigungsvorrichtung 30 weist zumindest eine erste Flanschfläche 31 des ersten Gehäuseteils 1, zumindest eine mit der ersten Flanschfläche 31 korrespondierende zweite Flanschfläche 32 des zweiten Gehäuseteils 2 sowie zumindest ein Befestigungsmittel 33 auf. Das Befestigungsmittel 33 kann beispielsweise durch in Schraubenbohrungen der Flanschflächen 31, 32 eingesetzte Befestigungsschrauben gebildet sein, welche die zweite Flanschfläche 32 gegen die erste Flanschfläche 31 pressen. Gegebenenfalls kann zwischen der ersten Flanschfläche 31 und der zweiten Flanschfläche 32 ein Dichtungs- und/oder Dämmelement angeordnet sein.
Alternativ zu Befestigungsschrauben kann das Befestigungsmittel 33 auch durch
einen Klebstoff gebildet sein, mit welchem die erste Flanschfläche 31 und die zweite
Flanschfläche 32 mit einander verklebt und dauerhaft verbunden sind. In diesem Falle kann ein separates Dichtungselement entfallen. Der zweite Gehäuseteil 2 ist somit über das Befestigungsmittel 33 fest mit dem ersten Gehäusteil 1 verbunden.
Alternativ oder zusätzlich zu in Randbereichen der ersten 1 und/oder zweiten Gehäuseteils 2 angeordneten den Flanschflächen 31, 32 kann die Befestigungsvorrichtung 30 zumindest eine innenliegende Verschraubung 34 aufweisen, mit welcher der zweite Gehäuseteil 2 am ersten Gehäuseteil 1 befestigt
ist.
Mit den Flanschflächen 31, 32 wird eine feste und schwingungsarme Verbindung zwischen dem ersten Gehäuseteil 1 und dem zweiten Gehäuseteil 2 hergestellt. Daneben erfüllen die Flanschflächen 31, 32 auch die Funktion der Abdichtung des Hohlraumes 3 gegenüber der Umgebung. Diese Aufgaben lassen sich besonders gut erfüllen, wenn die erste Flanschfläche 31 in einem Randbereich des ersten Gehäuseteils 1 und die zweite Flanschfläche 32 in einem Randbereich des zweiten
Gehäuseteils 2 angeordnet ist.
Der erste Gehäuseteil 1 weist einen ersten Wandbereich 10 und der zweite Gehäuseteil einen zweiten Wandbereich 20 auf, wobei zwischen zwischen dem ersten Gehäuseteil 1 und dem zweiten Gehäuseteil 2 ein Hohlraum 3 ausgebildet ist, in welchem zumindest ein Gehäusebutzenpaar 4 angeordnet ist. Das Gehäusebutzenpaar 4 weist einen vom ersten Wandbereich 10 abstehenden ersten Gehäusebutzen 11 und einen vom zweiten Wandbereich 20 abstehenden zweiten Gehäusebutzen 21 auf. Der erste Gehäusebutzen 11 weist eine im Wesentlichen normal zum ersten Wandbereich 10 des ersten Gehäuseteils 1 ausgebildete erste Längsmittelachse 11a und der zweite Gehäusebutzen 21 eine im Wesentlichen normal zum zweiten Wandbereich 20 des zweiten Gehäuseteils 2 ausgebildete zweite Längsmittelachse 21a auf, wobei die erste Längsmittelachse 11a und die zweite Längsmittelachse 21a parallel, vorzugsweise fluchtend zueinander, also
achsgleich, ausgebildet sind.
Der erste Gehäusebutzen 11 und/oder der zweite Gehäusebutzen 21 können beispielsweise eine zylindrische oder prismatische Form aufweisen und insbesondere als längliche Zapfen ausgebildet sein. Im Ausführungsbeispiel weisen erster Gehäusebutzen 11 und zweiter Gehäusebutzen 21 jeweils eine in Richtung
der Längsmittelachsen 11a, 21a gemessene Länge L1, L2 auf, welche größer ist als
eine normal dazu gemessene maximale Dicke D1, D2 dieses Gehäusebutzens 11, 21. Im Ausführungsbeispiel weist der erste Gehäusebutzen 11 eine größere Länge L1 auf als der zweite Gehäusebutzen 21, dessen Länge mit L2 bezeichnet ist. der erste Gehäusebutzen 11 ist beispielsweise konisch ausgeführt und verjüngt sich zur ersten Butzenstirnfläche 12 hin.
Der erste Gehäusebutzen 11 ist mit dem ersten Gehäuseteil 1 und der zweite Gehäusebutzen 21 mit dem zweiten Gehäuseteil 2 mitgegossen.
Der erste Gehäusebutzen 11 weist an seinem vom ersten Wandbereich 10 abstehenden Ende eine bearbeite erste Butzenstirnfläche 12 und der zweite Gehäusebutzen 21 an seinem vom zweiten Wandbereich 20 abstehenden Ende eine bearbeitete zweite Butzenstirnfläche 22 auf, wobei die erste Butzenstirnfläche 12 und die zweite Butzenstirnfläche 22 einander im montierten Zustand zugewandt
sind.
Jeweils ein Gehäusebutzenpaar 4 bildet einen Akustikpunkt 5 zur Reduktion des Schwingungsverhaltens von großer Flächen des ersten Wandbereichs 10 des ersten Bauteils 1 und/oder von großer Flächen des ersten Wandbereichs 20 des zweiten Bauteils 2. In den Akustikpunkten 5 werden diese großen Flächen des ersten Bauteils 1 und des zweiten Bauteils 2 über die ersten Butzenstirnfläche 12 und die zweiten Butzenstirnflächen 22 abgestützt. Die Anzahl von durch Gehäusebutzenpaare 4 gebildeten Akustikpunkte 5 hängt vom jeweiligen Anwendungsfall ab und kann eins oder mehr betragen. Akustikpunkte 5 werden insbesondere dort vorgesehen, wo es relativ große ungestützte Flächen am ersten 1 und/oder zweiten Gehäuseteil 2 gibt.
Wesentlich ist, dass die Akustikpunkte 5 zusätzlich zu den Flanschflächen 31, 32 der Befestigungsvorrichtung 30 vorgesehen sind.
In einer Ausführungsvariante der Erfindung kontaktieren sich die erste Butzenstirnfläche 12 und die zweite Butzenstirnfläche im montierten Zustand, wobei die zweite Butzenstirnfläche 22 auf der ersten Butzenstirnfläche 12 aufliegt und sich abstützt. In einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung ist im montierten Zustand bei kaltem Maschinengehäuse 100 zwischen der ersten Butzenstirnfläche 12 und der zweiten Butzenstirnfläche 22 ein definierter Abstand
ausgebildet, welcher maximal 0,9 mm, vorzugsweise maximal 0,5 mm, besonders
vorzugsweise 0,3 mm beträgt. Insbesondere kann der im kalten Zustand definierte Abstand so bemessen sein, dass sich in Folge der Wärmedehnung der Abstand im betriebswarmen Zustand auf null reduziert und die zweite Butzenstirnfläche 22 auf der ersten Butzenstirnfläche 12 aufliegt. Gegebenenfalls kann zwischen den Butzenstirnflächen 12, 22 eine schwingungsdämmende Masse, beispielsweise eine Dichtmasse, ein Flüssigkeitskleber oder ein eingelegtes Elastomerteil, angeordnet sein. Die schwingungsdämmende Masse hat keine Befestigungsfunktion und dient
nur zur Schwingungsisolierung und/oder zur Körperschallentkoppelung.
Das Gehäusebutzenpaar 4 bildet somit eine Stützvorrichtung 40 zum Abstützen des zweiten Gehäuseteils 2 am ersten Gehäuseteil 1. Die Befestigungsvorrichtung 30 und die Stützvorrichtung 40 sind räumlich und funktionell völlig getrennt voneinander ausgebildet, sodass eine kompromisslose Auslegung und Optimierung
der Befestigungsvorrichtung 30 und der Stützvorrichtung 40 erfolgen kann.
Auf diese Weise kann das Schwingungsverhalten und die Geräuschabstrahlung des
Maschinengehäuses 100 wesentlich verbessert werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHEMaschinengehäuse (100), insbesondere einer Brennkraftmaschine, mit einem zumindest einen ersten Wandbereich (10) aufweisenden ersten Gehäuseteil (1) und einem am ersten Gehäuseteil (1) über zumindest eine Befestigungsvorrichtung (30) befestigten, zumindest einen zweiten Wandbereich (20) aufweisenden zweiten Gehäuseteil (2), wobei zwischen dem ersten Gehäuseteil (1) und dem zweiten Gehäuseteil (2) ein Hohlraum (3) ausgebildet ist, in welchem zumindest ein Stützvorrichtung (40) zum Abstützen des zweiten Gehäuseteils (2) am ersten Gehäuseteil (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (30) und die Stützvorrichtung (40) räumlich und funktionell voneinander getrennt ausgebildet sind.Maschinengehäuse (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung (10) zumindest einen mit einem Gehäuseteil (1; 2) fest verbundenen Gehäusebutzen (11, 21) aufweist, welcher sich über eine Butzenstirnfläche (12, 22) an einem Wandbereich (20, 10) des anderen Gehäuseteils (2; 1) abstützt.Maschinengehäuse (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung (10) zumindest ein Gehäusebutzenpaar (4) mit einem vom ersten Wandbereich (10) abstehenden ersten Gehäusebutzen (11) und einem vom zweiten Wandbereich (20) abstehenden zweiten Gehäusebutzen (21) aufweist, wobei der erste Gehäusebutzen (11) eine erste Butzenstirnfläche (12) und der zweite Gehäusebutzen (21) eine zweite Butzenstirnfläche (22) aufweist, und die erste Butzenstirnfläche (12) und die zweite Butzenstirnfläche (22) einander zugewandt sind, und wobei das Gehäusebutzenpaar (4) eine Stützvorrichtung (40) zum Abstützen des zweiten Gehäuseteils (2) am ersten Gehäuseteil (1) bildet.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurchgekennzeichnet, dass der erste Gehäusebutzen (11) und/oder der zweiteGehäusebutzen (21) als Vollkörper und bohrungslos ausgeführt sind.11.11Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass - insbesondere bei Raumtemperatur - zwischen der ersten Butzenstirnfläche (12) und der zweiten Butzenstirnfläche (22) ein definierter Abstand ausgebildet ist, welcher maximal 0,9 mm, vorzugsweisemaximal 0,5 mm, besonders vorzugsweise 0,3 mm beträgt.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Butzenstirnfläche (12) und die zweite Butzenstirnfläche (22) einander zumindest im betriebswarmen Zustand des Maschinengehäuses (100) kontaktieren.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Butzenstirnflächen (12, 22) eine schwingungsdämmende Masse angeordnet ist, wobei vorzugsweise die schwingungsdämmende Masse durch eine Dichtmasse und/oder einen Flüssigkeitskleber und/oder durch ein eingelegtes Elastomerteil gebildet ist.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein erster Gehäusebutzen (11) und/oder zumindest ein zweiter Gehäusebutzen (21) eine zylindrische oder prismatischeForm aufweist.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein erster Gehäusebutzen (11) und/oder zumindest ein zweiter Gehäusebutzen (21) als Zapfen ausgebildet ist.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gehäusebutzen (11) eine im Wesentlichen normal zum ersten Wandbereich (10) des ersten Gehäuseteils (1) ausgebildete erste Längsmittelachse (11a) und der zweite Gehäusebutzen (21) eine im Wesentlichen normal zum zweiten Wandbereich (20) des zweiten Gehäuseteils ausgebildete zweite Längsmittelachse (21a) aufweist, wobei die erste Längsmittelachse (11a) und die zweite Längsmittelachse (21a) parallel,vorzugsweise fluchtend ausgebildet sind.Maschinengehäuse (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,dass zumindest ein erster (11) und/oder zumindest ein zweiter Gehäusebutzen13.14.15.16.12(21) eine in Richtung seiner Längsmittelachse (11a, 21a) gemessene Länge (L1, L2) aufweist, welche größer ist als eine normal dazu gemessene maximale Dicke (D1, D2) dieses Gehäusebutzens (11, 21).Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gehäusebutzen (11) mit dem ersten Gehäuseteil (1) mitgegossen und/oder der zweite Gehäusebutzen (21) mit dem zweiten Gehäuseteil (2) mitgegossen sind/ist, wobei vorzugsweise die erste Butzenstirnfläche (12) und/oder die zweite Butzenstirnfläche (22) durch zumindest einen Bearbeitungsvorgang bearbeitet sind/ist.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (30) zumindest eine erste Flanschfläche (31) des ersten Gehäuseteils (1), zumindest eine mit der ersten Flanschfläche (31) korrespondierende zweite Flanschfläche (32) des zweiten Gehäuseteils (2) sowie zumindest ein Befestigungsmittel (33) aufweist, wobei der zweite Gehäuseteil (2) über die zweite Flanschfläche (32) mit dem Befestigungsmittel (33) an der ersten Flanschfläche (31) des ersten Gehäuseteil (1) befestigt ist, wobei vorzugsweise die erste Flanschfläche (31) in einem Randbereich des ersten Gehäuseteils (1) und/oder die zweite Flanschfläche (32) in einem Randbereich des zweiten Gehäuseteils (2)angeordnet ist.Maschinengehäuse (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (30) durch zumindest eine - vorzugsweise durch mehrere - die beiden Flanschflächen (31), 32) durchsetzendeBefestigungsschraube(n) gebildet ist.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (30) zumindest eine innenliegende Verschraubung (34) aufweist, mit welcher der zweiteGehäuseteil (2) am ersten Gehäuseteil (1) befestigt ist.Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gehäuseteil (1) ein Motorblock einer Brennkraftmaschine ist, und dass der zweite Gehäuseteil (2) ein Kettendeckeloder eine Ölwanne ist.17. Maschinengehäuse (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gehäuseteil (1) ein Getriebegehäuse und der zweite Gehäuseteil (2) ein Getriebegehäusedeckel ist.03.08.2020 FU/WR
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