AT519687A1 - Fluidstrahl- oder Wasserstrahl-Schneideinrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fluidstrahl- oder Wasserstrahl- Schneideinrichtung (1)) umfassend eine gegebenenfalls zumindest mit zwei unterschiedlichen Drücken betreibbare Hydraulikeinheit (2), mindestens einen Pulsationsdämpfer (3) in der Hochdruckleitung (4) mit Ventilen (31,32) und einem Schneidkopf (5) mit einer Düse (51) und einer Zumischeinrichtung (52) für ein Abrasivmittel (53). Zur Verbesserung der Steuerbarkeit und der Schnitterzeugung und zur Erhöhung der Regelgeschwindigkeit ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass im Bereich der Zuleitung (4) bzw. Hochdruckleitung des Fluids zur Düse (51) im Schneidkopf (5) ein schaltbares Absperrventil (54), ein sogenanntes Schneidventil, angeordnet ist.
Description
Fluidstrahl- oder Wasserstrahl-Schneideinrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fluidstrahl- oder Wasserstrahl
Schneideinrichtung umfassend eine mindestens mit zwei unterschiedlichen Drücken betreibbare Hydraulikeinheit, mindestens einen Pulsationsdämpfer im Bereich der Hochdruckleitung mit Ventilen und einem Schneidkopf mit einer Düse und einer
Zumischeinrichtung für ein Abrasivmittel.
Fluidstrahl- oder Wasserstrahl-Schneideinrichtungen neuerer Bauart werden durchwegs mit hohen Drücken betrieben und arbeiten zumeist mit
Hydraulikeinheiten, welche einen Druckübersetzer aufweisen.
Nach dem Stand der Technik werden in diesen Schneideinrichtungen im Bereich der Hochdruckleitung Pulsationsdämpfer eingesetzt, um Druckschwankungen im Fluid zu verringern, die Sicherheit der Anlagenteile zu erhöhen und eine optimale
Schnitterstellung zu gewährleisten.
Hartes und/oder brüchiges Schneidgut mit großer Dicke wird zumeist mit
Fluidstrahlen geschnitten, welchen Abrasivmittel, beispielsweise ein feiner
Granatsand, beigemischt wird. Für eine Fertigung von Teilen aus großflächigem Schneidgut oder für eine
Herstellung von Werkstücken mit inneren Ausnehmungen ist eine Erstellung eines
Anfangshohles durch das Schneidgut erforderlich, von welchem aus ein genauer scharfer Schnitt mit winkeligen Kanten geführt werden kann. Zur Bildung eines derartigen Hohles, auch Piercen genannt, ist durchwegs ein wesentlich geringerer
Druck bei einer Ausformung des Fluidstrahles im Vergleich mit dem Schneidvorgang erforderlich.
Bekannte Vorrichtungen zum Schneiden eines Schneidgutes mit Fluidstrahl, wie beispielsweise die DE 10 2015 104 245 B3 offenbart, haben unter anderem den
Nachteil, dass die Hochdruck-Fluidleitung in direkter Fluidverbindung mit der
Austrittsdüse zur Bildung des Fluidstrahles im Schneidkopf steht.
Zwar ist der Pulsationsdämpfer mittels eines Schaltventils an die Fluidleitung in kurzen Zeitspannen an- und abkoppelbar, eine Verminderung oder Erhöhung des
Druckes in der Fluidleitung und somit an der Austrittsdüse im Schneidkopf, welche mittels der Druckerzeugungseinheit erfolgt, erfordert einen höheren Zeitaufwand.
Eine Verminderung oder Erhöhung des Druckes in der Fluidleitung beeinflusst jedoch die Ausbildung des durch die Düse gebildeten Fluidstrahles in nachteiliger Weise.
Bei einem Zusatz von Abrasivmittel ist die Ausformung des Fluidstrahles nach der Düse und vor der Mischkammer von entscheidender Bedeutung, weil die
Abrasivkörner in diesem Bereich mittels Unterdruckes in den Fluidstrahl gezogen werden.
Weiters ist ein geforderter hoher Betriebsdruck in der Fluidleitung nur durch asymptotische Annäherung der Drucksteigerung mittels der Druckerzeugungseinheit auszuführen, weil gefahrvolle Pulsationen im Hochdruckbereich allenfalls zu vermeiden sind.
Es ist nun Ziel der Erfindung, diese Nachteile im Stand der Technik zu überwinden und eine Fluidstrahl-Schneideinrichtung zu schaffen, welche zumindest mit zwei unterschiedlichen Arbeitsdrücken übergangsfrei betreibbar ist.
Dieses Ziel wird bei einer Schneideinrichtung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass im Bereich der Zuleitung des Fluids zur Düse im Schneidkopf ein schaltbares Absperrventil, ein sogenanntes Schneidventil, angeordnet ist.
Die mit der Erfindung erreichten Vorteile sind im Wesentlichen dadurch gegeben, dass der Druckaufbau oder die Druckreduzierung in der Hochdruckleitung ohne gleichzeitige Beaufschlagung der Düse mit unterschiedlichen Drücken des Fluids erfolgen kann.
Wenn, wie in günstiger Weise vorgesehen sein kann, die Hydraulikeinheit einen
Druckübersetzer aufweist, welcher, wie beispielsweise aus der AT 512322 B1 und EP 3012453 A2 im Wesentlichen bekannt, niederdruckseitig einen steuerbaren oder regelbaren Hydraulikantrieb, also einen Elektromotor für eine Konstantförderpumpe umfasst, ist eine Druckänderung in der Hochdruckleitung in kürzeren Zeitspannen möglich. Für den Betrieb und im Hinblick auf niedrige Druckschwankungen in der Fluid
Hochdruckleitung kann vor Vorteil sein, wenn der(die) Pulsationsdämpfer jeweils einerseits mittels eines Rückschlagventils und andererseits mittels eines steuerbaren Schaltventils mit der Hochdruckleitung verbunden ist(sind).
Um eine Druckreduzierung bei geschlossenem Absperrventil bzw. Schneidventil in der Hochdruckleitung des Fluids in vorteilhafter Weise kurzfristig zu erreichen, kann es günstig sein, wenn in der Fluid-Hochdruckleitung vor dem Schneidkopf ein schaltbares Druckentlastungsventil angeordnet ist. ο
In einer Ausgestaltung der Erfindung kann von besonderem Vorteil sein, wenn in der Fluid-Hochdruckleitung im Schneidkopf nach dem Schneidventil, jedoch vor der Düse, über ein schaltbares Absperrventil Fluid von einer Pumpeneinrichtung mit einem erniedrigten Druck einleitbar ist.
Dabei ist es günstig, wenn das Mittel zur Erstellung von Fluid mit einem gegenüber dem Hochdruckfluid erniedrigten Druck zumindest eine Pumpeneinrichtung und ein Rückschlagventil in der Förderleitung zum Absperrventil umfasst.
Mit einer derartigen Ausgestaltung einer Fluidstrahl- oder Wasserstrahl
Schneideinrichtung können eine Hydraulikeinheit und eine Pumpeneinrichtung mit erniedrigtem Druck verwendet werden, welche konstanten Förderdruck im Fluid bewirken.
Anhand von Darstellungen, welche lediglich einen Ausführungsweg zeigen, soll die
Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Fluidstrahl-oder Wasserstrahl-Schneideinrichtung mit erfindungsgemäßem Absperrventil im Schneidkopf.
Fig. 2 eine Fluidstrahl-oder Wasserstrahl-Schneideinrichtung mit erfindungsgemäßem Absperrventil im Schneidkopf und mit einer eigenen
Pumpeneinrichtung mit erniedrigtem Druck.
In Fig. 1 ist eine Fluidstrahl-Schneideinrichtung 1 mit einer Hydraulikeinheit 2 umfassend im Wesentlichen eine elektrische Steuerung 220, einen Elektromotor 221, eine Konstantförderpumpe 222 und einen Druckübersetzer 21 zur Herstellung von Hochdruckfluid in der Leitung 4, dargestellt.
Ein Pulsationsdämpfer 3 mit einem Rückschlagventil 31 und einem steuerbaren
Schaltventil 32 befindet sich im Bereich der Hochdruckleitung 4, welche einerseits mit einem schaltbaren Druckentlastungsventil 61 und andererseits mit einem
Schneidkopf 5 verbunden ist.
Der Schneidkopf 5 hat im Zuführungsbereich für das Hochdruckfluid ein
Absperrventil 54 und nachgeordnet eine Düse 51 und eine Mischkammer 52 für
Abrasivmittel 53.
Bei einer Änderung des Druckes in der Fluidleitung 4 mittels der Hydraulikeinheit 2 kann durch Schließen des Absperrventils 54 der Schneidkopf außer Betrieb gesetzt werden.
In Fig. 2 ist eine gleichartige Einrichtung wie in Fig. 1 mit der Ausnahme dargestellt, dass diese ein Mittel 7 zur Erstellung von Fluid mit einem gegenüber dem Hochdruckfluid geringerem Druck aufweist.
Der Schneidkopf weist zwischen Absperrventil 54 und der Düse 51 eine Abzweigung der Hochdruckleitung zu einem Absperrventil 71 eines Mittels 7 zur Erstellung von Niederdruckfluid auf, wobei in der Druckleitung 41 ein Rückschlagventil 72 angeordnet ist, welches bei Hochdruckbetrieb allenfalls eine Verbindung zu einer gegebenenfalls Pumpeneinrichtung 70 ausschließt.
A
Claims (6)
1. Fluidstrahl- oder Wasserstrahl-Schneideinrichtung (1) umfassend eine gegebenenfalls zumindest mit zwei unterschiedlichen Drücken betreibbare Hydraulikeinheit (2), mindestens einen Pulsationsdämpfer (3) in der Hochdruckleitung (4) mit Ventilen (31,32) und einen Schneidkopf (5) mit einer Düse (51) und einer Zumischeinrichtung (52) für ein Abrasivmittel (53), dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Zuleitung (4) beziehungsweise der Hochdruckleitung des Fluids zur Düse (51) im Schneidkopf (5) ein schaltbares Absperrventil (54), ein sogenanntes Schneidventil, angeordnet ist.
2. Fluidstrahl-Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikeinheit (2) einen Druckübersetzer (21) aufweist, welcher wie beispielsweise aus der AT 512322 B1 und EP 3012453 A2 im Wesentlichen bekannt, niederdruckseitig einen steuerbaren oder regelbaren Hydraulikantrieb (220), also einen Elektromotor (221) für eine Konstantförderpumpe (222) umfasst.
3. Fluidstrahl-Schneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der(die) Pulsationsdämpfer (3) jeweils einerseits mittels eines Rückschlagventils (31) und andererseits mittels eines steuerbaren Schaltventils (32) mit der Hochdruckleitung (4) verbunden ist (sind).
4. Fluidstrahl-Schneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Fluid-Hochdruckleitung (4) vor dem Schneidkopf (5) ein schaltbares Druckentlastungsventil (6) angeordnet ist.
5. Fluidstrahl-Schneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Fluid-Hochdruckleitung (4) im Schneidkopf (5) nach dem Schneidventil (54), jedoch vor der Düse (51) über ein schaltbares Absperrventil (71) Fluid von einer Pumpeneinrichtung mit einem erniedrigten Druck einleitbar ist.
6. Fluidstrahl-Schneideinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (7) zur Erstellung von Fluid mit einem gegenüber dem Hochdruck Fluid erniedrigten Druck zumindest eine Pumpeneinrichtung (70) und ein Rückschlagventil (72) in der Förderleitung (41) zum Absperrventil (71) umfasst.
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