AT511222B1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung einer Wärmenutzung - Google Patents
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Abstract
Zur Verbesserung der Erfassung der Wärmenutzung in einzelnen Räumen einer Erfassungseinheit, wie eines Gebäudes, sieht die Erfindung ein Verfahren vor, bei dem mittels eines Heizkörpertemperatursensors (1.2) eine Heizkörpertemperatur eines Heizkörpers (1) und mittels eines Raumtemperatursensors (1.3) eine Raumtemperatur des Raums, in dem sich der Heizkörper (1) befindet, in zeitlichen Intervallen erfasst wird, wobei ein Vergleich beider erfasster Temperaturen auf Übereinstimmung vorgenommen wird und aufgrund der zeitlichen Intervalle mit übereinstimmenden Temperaturen unter Berücksichtigung eines Erfassungsfaktors eine Wärmenutzung wird. Weiterhin sieht die Erfindung eine Vorrichtung zum Erfassen einer Wärmenutzung in einem Raum, mit mindestens einem an einem ersten Heizkörper (1) angeordneten, die Heizkörpertemperatur des Heizkörpers (1) erfassenden Heizkörpertemperatursensor (1.2) und mindestens einem zugeordneten, die Raumtemperatur des Raums erfassenden Raumtemperatursensor (1.3) sowie einer Zeiterfassungseinheit in der entsprechenden Weise vor.
Description
österreichisches Patentamt AT511 222B1 2014-02-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen einer Wärmenutzung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zum Erfassen einer Wärmenutzung in einem Raum nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
[0002] Bei der Aufteilung der Heizkosten einer Erfassungseinheit, wie eines Gebäudes, erfolgt zunächst die Erfassung der Wärmenutzung mittels Wärmeerfassungsgeräten, üblicherweise als elektronische Heizkostenverteiler bezeichnet, die den Wärmefluss von einem Heizkörper in einen durch diesen beheizten Raum mittels zweier Sensoren, eines Heizkörpersensors, der die Heizkörpertemperatur erfassen soll, und eines Raumsensors, der die Raumtemperatur erfassen soll, bestimmt. Dabei wird an jedem Heizkörper die Differenz zwischen der durchschnittlichen Oberflächentemperatur des Heizkörpers und der Raumtemperatur bestimmt und mit deren Einwirkdauer integriert und derartig ein Wärmenutzungswert je Heizkörper gebildet. Die unterschiedliche Größe und Ausbildung der Heizkörper wird durch entsprechende heizkörperspezifische Kennwerte bzw. Korrekturfaktoren berücksichtigt. Der Anteil der je Wohnung aufsummierten Wärmenutzungswerte an der Gesamtsumme aller Wärmenutzungswerte einer Erfassungseinheit (Gebäude oder Objekt) entspricht dem Anteil am Energieverbrauch der jeweiligen Wohnung. Für die anteilige Ermittlung der Heizkosten werden diese üblicherweise in einen fixen und einen variablen Teil aufgespalten und der variable Teil entsprechend dem vorgenannten Anteil der Wärmeerfassungswerte der jeweiligen Wohnung zugeordnet.
[0003] Problematisch ist oft, dass sich je nach Wohnungslage Situationen einstellen können, bei denen trotz ausgeschaltetem Heizkörper in bestimmten Wohnräumen Temperaturen von mehr als einer vorgegebenen die übliche Wohnungsnutzung des Raums erlaubenden Temperatur, beispielsweise 22°C, erreicht werden, da Wärme aus Nachbarwohnungen, einem überheizten Treppen- oder Stiegenhaus oder insbesondere bei Altbauten frei, nicht isoliert durch die Räume führenden Steigleitungen des Heizungssystems bezogen wird. Dies kann dazu führen, dass für derartige Räume bzw. Wohnungen der in vorstehend beschriebener Weise durch Messung am Heizkostenverteiler erfasste Wärmenutzungswert nur gering ist und die tatsächliche Wärmenutzung eines Raums nicht repräsentiert, was in weiterer Folge zu einem kleinen Anteil am zuzuordnenden variablen Teil des Energieverbrauchs und letztlich zu geringen Heizkosten für eine Wohnungseinheit führen kann.
[0004] Die DE 10 2008 036 031 B3 zeigt ein Verfahren zum Betrieb eines elektronischen Heizkostenverteilers in einem Raum mit einem Heizkörper, wobei eine Heizkörper-und eine Raumtemperatur bestimmt werden, festgelegt wird, ob ein Zählbetrieb des elektronischen Heizkostenverteilers stattfindet, indem Anzeige- oder Verbrauchswerte in Abhängigkeit wenigstens der Heizkörpertemperatur berichtet werden und eine zeitliche Veränderung wenigstens einer der beiden bestimmten Temperaturen berücksichtigt wird.
[0005] Die DE 10 2005 027 820 B3 zeigt ein Verfahren zum Betreiben eines elektronischen Heizkostenverteilers, bei dem insbesondere immer wieder geprüft wird, ob ein echter Heizzustand oder ein Fremdenwärmungszustand vorliegt, im letzteren Fall ein Hilfszähler hochgezählt wird, während dieser bei Erkennen eines echten Heizzustandes auf Null gesetzt wird und ein Anzeigefortschritt durchgeführt wird. Weiterhin soll bei Erkennen einer Abkühlphase der Raumtemperatur im Anschluss ein Fremderwärmungszustand der Hilfszähler heruntergezählt werden und erst bei Erreichen des Werts Null ein Anzeigefortschritt durchgeführt werden, wobei der Anzeigefortschritt ein Zählen - echten - Verbrauchs beinhaltet.
[0006] Die DE 196 40 900 A1 zeigt einen elektrischen Heizkostenverteiler mit einem Heizkörperfühler zur Ermittlung der Heizkörperoberflächentemperatur und einem Umluftfühler am Gerät zur Ermittlung der Umlufttemperatur am Gehäuse des elektrischen Heizkostenverteilers und mit einer der Auswertung der vorgenannten Messwerte dienenden Schaltungsanordnung mit wenigstens einem Analog-Digitalwandler und einem Mikrocomputer sowie mit einer Einrichtung zur Vermeidung von Messfehlern durch unter Mitwirkung des Umluftfühlers feststellbare Einflüsse von Fremdwärmequellen. Dieser elektrische Heizkostenverteiler ist weiterhin derart ausgestal- 1 /8 österreichisches Patentamt AT 511 222 B1 2014-02-15 tet, dass unterhalb einer am Umluftfühler feststellaren bestimmten Umlufttemperatur der elektrische Heizkostenverteiler als sogenanntes Zweifühlgerät mit Heizkörperfühler und Umluftfühler arbeitet, wobei eine Wertung der Messvorgänge nur dann erfolgt, wenn bestimmte Wertbeziehungen zwischen den ermittelten Temperaturen erfüllt sind und dass oberhalb einer am Umluftfühler feststellbaren bestimmten Umlufttemperatur der elektrische Heizkostenverteiler als sogenanntes Einfühlergerät mit einem Heizkörperfühler und mit als Festwert in die Schaltungsanordnung eingegebener Umlufttemperatur wirkt.
[0007] Schließlich zeigt die DE 196 41 324 A1 einen elektrischen Heizkostenverteiler, der nur über einen Temperaturfühler, nämlich den Heizkörperfühler, verfügt. Zur Unterdrückung der Einflüsse von Fremdwärmequellen, wie Sonneneinstrahlung, Zweitheizungen, Manipulationen oder dergleichen, werden an der Schaltungsanordnung als Entscheidungskriterien dienende Daten vorgegeben, wobei durch geeignete algorithmische Verknüpfungen dieser Daten in Verbindung mit den thermischen Messwerten des Heizkörperfühlers eine Entscheidungsfindung darüber erfolgt, ob der Messvorgang am Heizkostenverteiler als echter Heizvorgang gewertet werden soll oder nicht.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wärmenutzungserfassung zu schaffen, bei der auch Wärmenutzungen in vorstehend geschilderten Fällen erfasst werden können.
[0009] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe mit einem Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, welches die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Weiterhin wird die genannte Aufgabe mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, die die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 5 aufweist.
[0010] Gemäß der Erfindung werden innerhalb einer Heizperiode, die statisch vorgegeben sein kann, oder aber dynamisch bestimmt werden kann, die Zeiten bestimmt, in denen der Heizkörper nicht in Betrieb war, seine Heizkörpertemperatur also nicht über der der Temperatur des zugehörigen Raumes lag, letztere dennoch einen vorgegebenen Nutzungswert (Wohlfühlwert, von beispielsweise 22°C) überstiegen hat (der Wert kann in geeigneter Weise eingestellt werden). Dabei misst der Heizkörpertemperaturfühler die Oberflächentemperatur des Heizkörpers und der Raumfühler die Temperatur des Raumes. Es sind beide Temperaturen - unter Berücksichtigung von Toleranzen - gleich, die Raumtemperatur aber oberhalb eines vorgegebenen Werts, wie beispielsweise 22°C, wird die Zeitspanne dieses Zustandes bestimmt. Durch Aufsummieren der Zeitspannen oder -Intervalle während einer Heiz- bzw. Abrechnungsperiode ergibt sich auf aufsummierter Zeitwert, der angibt wie lange während einer Heiz- bzw. Abrechnungsperiode eine Temperatur in dem jeweiligen Raum geherrscht hatte, die den vorgegebenen Wert, wie eben beispielsweise 22°C, überschritten hatte, ohne dass der Heizkörper in Betrieb war. Der derart erfasste Zeitwert ermöglicht unter Berücksichtigung eines Erfassungsfaktors die Bestimmung eines fiktiven Wärmeverbrauchswerts und dessen Berücksichtigung bei der Berechnung des Anteils der Wärmenutzung in einem Raum und insgesamt für eine Wohnung an einer gesamten Erfassungseinheit, wie einem Objekt oder einem Gebäude, der nicht über den jeweiligen Heizkörper in jeweiligen Räumen und damit den Wohnungen zugeführt wurde. Demgemäß kann dieser Anteil kostenmäßig in der skizzierten Weise durch den genannten Erfassungsfaktor quantifiziert und nach einem gesonderten Berechnungsschlüssel denjenigen Wohnungen zugeteilt werden, die in den Genuss auf anderer Weise bezogenen Wärme (Nachbarwohnungen, Gänge, durchlaufende Heizrohre) bezogen wurde.
[0011] Während in einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen sein kann, dass die Bestimmung der Wärmenutzung in einer vorgegebenen Nutzungs- bzw. Heizperiode erfolgt, sieht eine äußerst bevorzugte Ausgestaltung vor, dass die Bestimmung der Wärmenutzung dann erfolgt, wenn die mittels des Heizkörpertemperatursensors mindestens eines anderen Heizkörpers erfasste Heizkörpertemperatur der gleichen Erfassungseinheit, wie einem Gebäude, über der durch einen zugeordneten Raumtemperatursensor gemessenen Raumtemperatur liegt. In letzterem Fall erfolgt die Bestimmung der Wärmenutzung in den Räumen, in denen die Heizkörpertemperatur von der Raumtemperatur nicht abweicht, so lange, wie in mindestens einem 2/8 österreichisches Patentamt AT 511 222 B1 2014-02-15 anderen Raum die Wärmenutzung aufgrund der Differenz der Heizkörper- und Raumtemperatur bestimmt wird. Bei der letztgenannten Bestimmung erfolgt dies unter Berücksichtigung von Korrekturfaktoren für die Temperatur und einem den Wärmefluss zuzuordnenden Faktor.
[0012] In bevorzugter Weise kann weiterhin vorgesehen sein, dass, wenn ein Raum durch einen anderen eingeschalteten Heizkörper beheizt wird, einem dem gleichem Raum zugeordneten ausgeschalteten Heizkörper, bei dem demgemäß keine Temperaturdifferenz zwischen Heizkörper- und Raumtemperatur gegeben ist, keine fiktive Heizleistung zugeordnet wird.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in entsprechender weise ausgebildet.
[0014] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt: [0015] Fig. 1 ein vereinfachtes schematisches Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Erfassung einer Wärmenutzung; und [0016] Fig. 2 den Verfahrensablauf bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erfas sung der Wärmenutzung.
[0017] Die Erfindung beinhaltet eine erste Wärmenutzungserfassungseinheit 1, üblicherweise als elektronischer Heizkostenverteiler bezeichnet, an einem ersten Heizkörper 1.1. Der Heizkostenverteiler 1 weist einen ersten Sensor, einen Heizkörpersensor 1.2, auf, der zur möglichst genauen Erfassung der Temperatur des Heizkörpers 1.1 in guter wärmeleitender Verbindung mit diesem steht und vorzugsweise diesem zugewandt ist und der Heizkostenverteiler 1 weist weiterhin einen zweiten Sensor, einen Raumtemperatursensor 1.3, auf, der möglichst wärmeisoliert gegenüber dem Heizkörper 1.1 im Heizkostenverteiler 1 angeordnet ist, dem zu beheizenden Raum 3 zugewandt ist und dessen Temperatur erfassen soll. Weiterhin weist der Heizkostenverteiler 1 eine Elektronik 1.4 auf, die insbesondere eine Uhr oder einen Zeitgeber enthält, mittels dessen die durch die Sensoren 1.2 und 1.3 erfassten Temperaturen oder deren Differenz einer Zeit oder Zeitperiode zugeordnet werden; im letzteren Fall ist ein Vergleichsglied (Komparator) mit enthalten. Darüber hinaus kann ein Speicher vorgesehen sein, in dem die durch die Sensoren 1.2, 1.3 erfassten Temperaturen, Zeiten bzw. Zeitintervalle zugeordnet gespeichert werden. Weiterhin ist eine Übertragungseinrichtung 1.5 im Heizkostenverteiler 1 vorgesehen, mittels dessen die erfassten, vorstehend beschriebenen physikalischen Werte entweder zu bestimmten Zeiten, insbesondere auf Anforderung oder auch permanent ausgegeben werden können; im letzteren Fall ist im Heizkostenverteiler 1 kein separater Speicher notwendig. Die Ausgabe kann über Kontakte oder kontaktlos, in letztem Falle dann drahtlos über geeignete Funkfrequenzen erfolgen.
[0018] Die Übertragung erfolgt auf eine Verarbeitungseinheit 3, in der die Auswertung der erfassten physikalischen Werte erfolgt, um hieraus eine Verbrauchsrechnung für ein Erfassungseinheit, wie insbesondere ein Gebäude, über eine Abrechnungsperiode (in der Regel ein Jahr) vorzunehmen.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist vorzugsweise und insbesondere im dargestellten Ausführungsbeispiel eine zweite Wärmenutzungserfassungseinheit 2 auf, die ebenfalls an einem weiteren Heizkörper 2.2 befestigt ist und die gleichen Teile aufweist, wie die Wärmenutzungserfassungseinheit 1, die durch die entsprechenden Bezugszeichen (statt 1. ... hier 2. ...) bezeichnet sind.
[0020] Soweit in den Wärmenutzungserfassungseinheiten 1, 2 kein Vergleicher oder Komparator enthalten ist, so ist ein solcher notwendigerweise in der Auswerteeinheit 4 vorgesehen.
[0021] Die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Arbeitsverfahrens sind im Ablaufdiagramm der Fig. 2 dargestellt.
[0022] Zunächst erfolgt ein Erfassen der I leizkorpertemperaturen Ti-i^j und der Raumtemperaturen TRi, i = 1 bis N, bei sämtlichen in einer Erfassungseinheit, wie einem Gebäude, vorhandenen Wärmeerfassungsgeräten oder Heizkostenverteilern 1, 2...n (Schritt A). Sie können grund- 3/8 österreichisches Patentamt AT 511 222 B1 2014-02-15 sätzlich separat jeweils einer Zeit oder einem Zeitintervall zugeordnet, gespeichert und einer späteren Weiterverarbeitung zugeführt werden.
[0023] Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird für sämtliche erfassten Temperaturen eines Zeitintervalls sogleich ein Vergleich der jeweiligen mit dem Heizkörpertemperatursensor erfassten Heizkörpertemperatur THKi mit der durch den im gleichen Verteiler angeordneten Raumtemperatursensor erfassten Raumtemperatur TRi vorgenommen (Schritt B). Sind die Temperaturen - in einem Toleranzbereich - nicht gleich, so erfolgt über den Schritt B1 sowie weitere Schritte die übliche Weiterverarbeitung der Wärmenutzungserfassung aufgrund der für die Erfassungs-Zeitintervalle gegebenen Temperaturunterschiede zwischen erfasster Heizkörpertemperatur und erfasster Raumtemperatur.
[0024] Sind die beiden genannten Temperaturen im überprüften Zeitintervall aber, hier beispielsweise für den Heizkörper 1.1 gleich, so erfolgt im Schritt C eine weitere Erfassung dahingehend, ob für diesen Heizkörper bzw. Heizkostenverteiler die beiden Temperaturen THKi und TRi oberhalb einer vorgegebenen Grundtemperatur TG liegen (also gleich (oder oberhalb liegt) oder größer als diese sind), wobei diese Grundtemperatur eine ist, die einem üblichen nutzbaren Raumklima entspricht, frei eingestellt werden kann und beispielsweise zwischen 20 und 22^ eingestellt wird.
[0025] Ist dies nicht der Fall, so erfolgt gemäß C1 keine Messwerterfassung.
[0026] Sind die genannten Temperaturen gleich oder größer als die vorgegebene Grundtemperatur TG, so kann in einer Ausführungsform eine Überprüfung dahin festgestellt werden, ob das Messdatum tD des Erfassungs-Zeitintervalls innerhalb einer fest vorgegebenen Heizperiode liegt, die beispielsweise zwischen dem ersten 01.10. eines Jahres bis zum 30.04. des folgenden Jahres oder aber auch regional abweichend bestimmt sein kann. Ist dies nicht der Fall, so erfolgt wiederum keine Messwerterfassung (D1). Alternativ kann auch grundsätzlich vorgesehen sein, dass außerhalb der genannten Heizperiode keinerlei Messwerterfassung erfolgt, diese also schon in den Heizkostenverteilern 1, 2 im außerhalb der Heizperiode liegenden Zeitraum unterbrochen wird.
[0027] In bevorzugter Weiterbildung kann entweder zusätzlich zu dem vorgehenden Verfahrensschritt E oder aber auch alternativ vorgesehen sein, dass - unter der Voraussetzung, dass bei einem Heizkostenverteiler, hier Heizkostenverteiler 1, die Heizkörpertemperatur und die Raumtemperatur gleich sind, bei sämtlichen anderen Heizkostenverteilern (J = 2, ... N der Erfassungseinheit) im Gebäude überprüft wird, ob bei einem derselben die Heizkörpertemperatur höher ist als die Raumtemperatur, beispielsweise beim Heizkostenverteiler 2, die durch den Heizkörpertemperatursensor 1.2 gemessene Temperatur über der durch den Raumtemperatursensor 2.3 gemessenen Temperatur liegt. Ist dies nicht der Fall, d.h. bei keinem Zeitkörper der Erfassungseinheit liegt eine die umgebende Raumtemperatur überschreitende Heizkörpertemperatur vor, so ist keine dynamisch bestimmte Heizperiode gegeben und es erfolgt keine Messwerterfassung, insbesondere für den Heizkostenverteiler 1 (aber auch für alle anderen Heizkostenverteiler) (Schritt E1).
[0028] Ist ein heizender Heizkörper j mit einer Temperaturdifferenz zwischen Heizkörper-und Raumtemperatur im gleichen Raum angeordnet, wie ein Heizkörper i ohne Differenz zwischen Heizkörper- und Raumtemperatur (Schritt F), so wird angenommen, dass der Raum durch den Heizkörper j beheizt wird, diese Heizung ausreicht und aus diesem Grunde der Heizkörper i ausgeschaltet ist, so dass dieser bei der Bestimmung einer fiktiven Heizleistung über die in einer der wie beschriebenen bestimmten Heizperiode nicht berücksichtigt wird (F1).
[0029] Wird aber bei mindestens einem der weiteren Heizkostenverteiler (nicht im Raum des an einem Heizkörper 1.1. befindlichen Heizkörper 1.2), beispielsweise bei dem Heizkostenverteiler 2 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 im Schritt E eine über der Raumtemperatur TR2 liegende Heizkörpertemperatur THk2 festgestellt (und nicht durch Schritt F ausgelassen), so wird die Zeit bzw. das Zeitintervall, für welches unter den vorgenannten Bedingungen für den beispielsweise genommenen Heizkörper 1.1 (bzw. i) Raum- und Heizkörpertemperatur gleich sind, festgehal- 4/8 österreichisches Patentamt AT 511 222 B1 2014-02-15 ten und gespeichert und zu einer Gesamtzeit für sämtliche Intervalle, bei denen vorgenannten Bedingungen gegeben sind zu einer Gesamtzeit ti für sämtliche Intervalle, bei den die vorgegebenen Bedingungen gegeben sind, aufaddiert (Schritt G).
[0030] In der Auswerteeinheit 4, an welche die Daten entweder zu einem bestimmten Abfragezeitpunkt oder aber laufend übertragen werden, kann nach Abschluss einer Erfassungsperiode zusätzlich zu dem in üblicherweise aufgrund der Temperaturdifferenzen zwischen Heizkörpertemperatur und Raumtemperatur und den zugehörigen Zeiten erfassten Wärmenutzung auch ein fiktiver Wärmenutzungs- und Verbrauchswert, hier Vt1 = F! x L - im vorliegenden Beispiel für den Heizkörper 1.1 mit einem die Zeitdauer multiplikativ zuzuordnenden Verbrauchsfaktor F! gemäß Schritt H zugeordnet werden, der die Zeiten erfasst, bei denen ein Heizkörper selbst in einem Raum keine Wärme gegenüber der Umgebungstemperatur abgibt, aber dennoch in diesem Raum eine Wärmenutzung erfolgt, sei es durch durchlaufende Heizrohre bei Altbauten, aufgrund der Heizung umgebender Räume, insbesondere aus Nachbarwohnungen, aufgenommener Wärme aus dem Treppen- oder Stiegenhaus oder dergleichen.
[0031] Der fiktive Verbrauchswert wird dem in üblicher und auch beschriebener Weise bestimmten Verbrauch aufgrund Temperaturdifferenzen zwischen Heizkörper und Raumtemperatur bestimmtem Wärmebrauch gemäß Schritt I additiv zugerechnet, so dass sich mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Gesamtverbrauch aus üblicherweise bestimmten Verbrauch ein Gesamtverbrauch VG1 aus in üblicher Weise bestimmten durch Messung der Temperaturdifferenzen bestimmten Verbrauch VM1 und fiktivem Verbrauch VF1 ergibt. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erfassung der Wärmenutzung während der Heizperiode bei oberhalb einer Raumnutzungs-Grundtemperatur liegenden Temperaturen ohne über die Raumtemperatur hinaus erhöhter Heizkörpertemperatur in einem Raum - und damit aufgrund von anderer Wärmequellen - führt daher insgesamt zu einer gerechteren Verteilung der Wärmekosten. BEZUGSZEICHENLISTE: 1 Wärmenutzungserfassungseinheit 1.1 erster Heizkörper 1.2 Heizkörpersensor 1.3 Raumtemperatursensor 1.4 Elektronik 1.5 Übertragungseinrichtung 2 Wärmenutzungserfassungseinheit 2.2 zweiter Heizkörper 3 Raum 4 Verarbeitungseinheit F, Verbrauchsfaktor THKi Heizkörpertemperaturen T hk2 Heizkörpertemperaturen TRi Raumtemperaturen T R2 Raumtemperaturen L Gesamtzeit TG Grundtemperatur tD Messdatum VF1 Verbrauch VGi Gesamtverbrauch VMi Verbrauch 5/8
Claims (8)
- österreichisches Patentamt AT 511 222 B1 2014-02-15 Patentansprüche 1. Verfahren zum Erfassen einer Wärmenutzung, wobei mittels eines Heizkörpertemperatursensors (1.2) eine Heizkörpertemperatur (TH«i) eines Heizkörpers (1) und mittels eines Raumtemperatursensors (1.3) eine Raumtemperatur (TR1) des Raums (3), in dem sich der Heizkörper befindet, in zeitlichen Intervallen erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vergleich beider erfasster Temperaturen (ΤΗκί> TRi) auf Übereinstimmung vorgenommen wird und aufgrund der zeitlichen Intervalle mit übereinstimmenden Temperaturen (THKi = TRi) unter Berücksichtigung eines Erfassungsfaktors (F^ eine Wärmenutzung (νπ) bestimmt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übereinstimmung der erfassten Temperaturen (ΤΗκί, TRi) mit einer vorgegebenen Toleranz erfasst wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der Wärmenutzung in einer vorgegebenen Nutzungs- bzw. Heizperiode erfolgt.
- 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der Wärmenutzung dann erfolgt, wenn die mittels des Heizkörpertemperatursensors (2.2) mindestens eines anderen Heizkörpers (2) erfasste Heizkörpertemperatur (THK2) in einem anderen Raum der gleichen Erfassungseinheit, wie einem Gebäude, über der durch einen anderen zugeordneten Raumtemperatursensor (2.3) gemessenen Raumtemperatur in dem anderen Raum (TR2) liegt.
- 5. Vorrichtung zum Erfassen einer Wärmenutzung in einem Raum (3), mit mindestens einem an einem ersten Heizkörper (1.1) angeordneten, die Heizkörpertemperatur (THKi) des Heizkörpers (1.1) erfassenden ersten Heizkörpertemperatursensor (1.2) und mindestens einem zugeordneten, die Raumtemperatur (TRi) des Raums (3) erfassenden ersten Raumtemperatursensor (1.3) sowie einer Zeiterfassungseinheit, gekennzeichnet durch eine Vergleichseinheit zum Vergleich beider erfasster Temperaturen (THKi, TR1) auf Übereinstimmung und zur Bestimmung einer Wärmenutzung aufgrund der bestimmten zeitlichen Intervalle mit übereinstimmenden Temperaturen (THKi = TR1) unter Berücksichtigung eines Erfassungsfaktors (F,).
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichseinheit zum Vergleich der Überstimmung der erfassten Temperaturen (THKi, TR1) mit einer vorgegebenen Toleranz ausgebildet ist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine Elektronik (4) zur Bestimmung, ob eine Wärmenutzung in einer vorgegebenen Nutzungs- oder Heizperiode erfolgt oder nicht.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch mindestens einen weiteren Raumtemperatursensor (2.3) in einem anderen Raum und einem zugeordneten weiteren Heizkörpertemperatursensor (2.2) und einer Elektronik, die derart ausgebildet ist, dass sie die Zeitdauern oder Anzahl von Zeitintervallen erfasst, bei denen Heizkörper- und Raumtemperatur des ersten Heizkörpertemperatursensors (1.2) und des ersten Raumtemperatursensors (1.3) gleich sind, aber die Heizkörper- und Raumtemperatur des einen weiteren Heizkörpertemperatursensors (2.2) und des zugeordneten weiteren Raumtemperatursensors (2.3) unterschiedlich sind. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 6/8
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