AT504701B1 - Oberflächenabdichtung für abfalldeponien - Google Patents

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AT504701B1 AT0211006A AT21102006A AT504701B1 AT 504701 B1 AT504701 B1 AT 504701B1 AT 0211006 A AT0211006 A AT 0211006A AT 21102006 A AT21102006 A AT 21102006A AT 504701 B1 AT504701 B1 AT 504701B1
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Description

2 AT 504 701 B1
Die Erfindung betrifft eine mehrlagige Oberflächenabdichtung für Abfalldeponien mit einer die Abfalldeponie überlagernden Dichtschicht, die eine Mischung von Abfallstoffen und mineralischen Feinteilen enthält und oberhalb welcher eine Schutzschicht mit einer Durchlässigkeit kf < 10'7 und eine Rekultivierungsschicht angeordnet sind.
Abfalldeponien müssen nach Abschluss der Verfülltätigkeit mit einer dauerhaften wirksamen Dichtung an der Oberfläche und an der Böschung versehen sein. Derartige Regelungen sind in der Richtlinie 1999/31/EG des Rates vom 26.04.1999 über Abfalldeponien festgelegt.
Aus dem aus der Praxis bekannten Stand der Technik für die Oberflächenabdichtung von Rohstoff- und Massenabfalldeponien ist eine Kombinationsdichtung bestehend aus einer mindestens zweilagigen, mineralischen Dichtungsschicht mit einer Dicke von mindestens 20 cm und maximal 27 cm pro Lage in verdichtetem Zustand mit einer Gesamtdicke von mindestens 50 cm und einer direkt aufliegenden Kunststoffdichtungsbahn mit einer Mindestdicke von 2,5 mm anzusehen. Im Bereich von steilen Deponieböschungen kann aus Gründen der Gleitsicherheit auf den Einbau der Kunststoffdichtungsbahn verzichtet werden.
Nach den bestehenden Regelungen darf der Durchlässigkeitswert (k-Wert) der mineralischen Dichtungsschichten für Oberflächenabdichtungen bei einem hydraulischen Gradienten von i = 30 (Laborwert) 10'9 m/s nicht überschreiten. Darüberhinaus sind die Anforderungen an mineralische Dichtungsschichten für Deponiebasisabdichtungen analog zu erfüllen.
Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Setzungen ist ein Gefälle > 4 % zu gewährleisten.
Die wesentlichste Komponente im oben dargelegten Dichtungssystem stellt die mineralische Dichtungsschicht (0,5 m) in Kombination mit der Kunststoffdichtungsbahn {2,5 mm) dar.
In den letzten Jahren mehren sich die Berichte, wonach die langzeitliche Wirksamkeit von Oberflächenabdichtungen in Frage gestellt wird.
Insbesondere werden folgende 4 Gefahrenquellen genannt: 1. Bildung von irreparablen Schrumpfrissen (bedingt durch Austrocknung) 2. Durchwurzelung der Dichtschicht 3. Deaktivierung der Dichtungsfunktion durch Frost - Tau - Wechsel 4. Rissbildung durch Setzungen
Um diesen Nachteilen zu begegnen ist es erforderlich, die über der Dichtungsschicht liegende Rekultivierungsschicht immer stärker auszubilden. Dies führt einerseits dazu, dass Deponievolumen für die Ablagerung von Abfällen verloren geht und anderseits hohe Kosten von Rekultivierungsmaterial anfallen.
In den letzten Jahren geht der Trend vermehrt zu alternativen Dichtungssystemen, die mit einer wesentlich geringeren Stärke das Auslangen finden (Hautdichtungen). Auch wenn solche Systeme die Zulassung erlangen, stellt sich die Frage nach der langzeitlichen Stabilität und Funktionsfähigkeit solcher Systeme, für die es bisher keine Beweise gibt.
Die DE 100 01 276 A1 offenbart eine mineralische Oberflächenabdichtung für Deponien und Absicherung von Altlastenstandorten unter Verwendung von industriellen Abfallstoffen. Diese Oberflächenabdichtung ist aus einer größeren Anzahl verschiedener übereinandergelagerter Schichten aufgebaut.
Als unterste unmittelbar auf dem Abfall-Deponiekörper aufgebrachte Schicht ist eine Profilierungsschicht vorgesehen. Diese dient in erster Linie einmal zum Ausgleich der unebenen Oberfläche des Abfall-Deponiekörpers und weist eine variable Schichtstärke auf. Die Profilierungs- 3 AT 504 701 B1
Schicht ist vornehmlich aus bentonitgebundenen Abfallstoffen, vorliegendenfalls Gießereireststoffen wie Gießereialtsanden, Gießereistäuben und/oder Gießereischlacken aufgebaut.
Darüber ist eine gaswegsame, vorliegendenfalls zweilagige Schicht aus körnigen anorganischen Abfallstoffen wie Hausmüllverbrennungs- und/oder Gießereischlacken angeordnet. Auf die gaswegsame Schicht folgt darüber eine mineralische Dichtungsschicht, die konkret wiederum zweilagig aufgebaut ist, nämlich aus einer unteren aus Ton- und/oder Schluffmaterial und einer oberen aus bentonitgebundenem Gießereialtsand gebildeten Lage.
Darüber folgt zwingend eine Kunststoffdichtungsbahn und weiters eine Schutz- und Drainagematte. Die darüber angeordnete Rekultivierungsschicht wird wesentlich von mit Bentonit versetzten industriellen Abfallstoffen gebildet, nämlich Gießereialtsand und -schlacken oder Bauschuttmaterial, wobei die untere Lage der Rekultivierungsschicht bentonitarm und ihre obere Lage bentonitreicher ist.
Die in der DE 100 01 276 A1 D1 geoffenbarte Oberflächenabdichtung für Abfall-Deponiekörper unter Verwendung von industriellen Abfallstoffen ist durch eine Vielzahl jeweils ganz spezifisch aufgebauter Schichten bzw. Lagen gebildet, wobei jedoch die sogenannte Rekultivierungsschicht, auf der eine dünne Vegetationsschicht aufgebracht ist, als Hauptbestandteil Abfallstoffe enthält.
Demgegenüber ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine mehrlagige Oberflächenabdichtung für Abfalldeponien zu schaffen, die trotz der Verwendung von Abfallstoffen in ihr eine zuverlässige Abdichtung von Abfalldeponien ohne weitere Belastung der Umwelt gewährleisten.
Somit ist auch Aufgabe der Erfindung, die aufgezeigten Mängel bisher bekannter Oberflächenabdichtungssysteme zu beseitigen, gleichzeitig eine langzeitstabile Lösung zu gewährleisten und letztendlich die entstehenden Kosten in Grenzen zu halten. Die heißt: keine Verringerung der Durchlässigkeit infolge Durchwurzelung keine Gefährdung der Dichtschicht durch Bildung von irreparablen Schrumpfrissen keine Gefährdung der Dichtschicht durch Frost - Tau - Wechsel keine Gefährdung der Dichtschicht infolge Setzungen möglichst optimale Ausnutzung des bewilligten Deponievolumens
Diese Aufgabe wird mit einer Oberflächenabdichtung gelöst, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, dass die die Dichtschicht ausschließlich bildende Mischung von Abfallstoffen und mineralischen Feinteilen, die an sich bekannte mineralische silikatische und/oder silika-tische/karbonatische Feinteile sind, ein Mischungsverhältnis von Abfallstoffen und mineralischen Feinteilen zwischen 70 : 30 bis 50 : 50 aufweist, dass gegebenenfalls eine an sich bekannte drainagierende Entwässerungsschicht darüber vorgesehen ist und dass als oberste Lage eine aus kultur- bzw. bewuchsfähigem Material gebildete Rekultivierungsschicht angeordnet ist.
Wesentlich verantwortlich für die Lösung der erfindungsgemäß gestellten Aufgabe ist das Mischungsverhältnis von Abfallstoffen und mineralischen silikatischen und/oder silikati-schen/karbonatischen Feinteilen von 70 : 30 bis 50 : 50 in der ausschließlich die Dichtschicht bildenden Mischung von Abfallstoffen und mineralischen Feinteilen.
Daraus ergeben sich weiters in vorteilhafter Weise folgende Funktionen der erfindungsgemäßen Oberflächenabdichtung: • Zumindest gleiche Dichtheitswirkung wie bei herkömmlicher mineralischer Dichtschicht • Kein Eindringen von Wurzeln 4 AT 504 701 B1 • Anaerobes Milieu in der Dichtschicht bei organischen Abfällen ab ca. 20 cm Tiefe • Toxizität bei anorganischen Abfällen • kein Eindringen von Oberflächenwässern in die Dichtschicht • Ableitung der Oberflächenwässer in der Entwässerungsschicht. bzw. sind mit der erfindungsgemäßen Oberflächenabdichtung nachstehend angeführte technischen Vorteile erzielbar: • es ist keine Ausgleichsschicht erforderlich, da die erfindungsgemäß aufgebaute Dichtschicht direkt auf dem planierten Abfall aufgebracht werden kann • die erfindungsgemäß aufgebaute Dichtschicht ist aufgrund ihrer größeren Stärke gegenüber Setzungen wesentlich unempfindlicher als eine herkömmliche (dünnere) Dichtungsschicht und kann daher sofort auf die errichtete Deponie - und nicht erst nach Abklingen der Setzungen aufgebracht werden • die Sickerwasserbildung geht bereits in der Betriebsphase einer Deponie - sofort nach Aufbringen einer Dichtschicht der erfindungsgemäßen Oberflächenabdichtung wesentlich zurück • Abfall wird als Bestandteil der Dichtschicht mitverwendet, so dass stärkere Dichtschichten aufgrund der Zusammensetzung einer erfindungsgemäßen Dichtschicht, beispielsweise 59 % Abfall und 41 % Ton bei gleichem Verbrauch an Tonmineralien wie bei herkömmlichen Dichtschichten aus 100 % Ton möglich sind
Hierzu wird zur näheren Erläuterung nachfolgendes Beispiel angegeben:
Die Stärke einer herkömmlichen mineralischen Dichtung gemäß gesetzlicher Vorschriften beträgt 0,5 m (= 0,5 m3/m2 = ca. 0,91 Dichtungsmaterial/m2).
Bei einem Masseanteil von 41 % Ton in der Dichtschicht können 0,9 t Ton ca. 1,3 t Abfall zugemischt werden. Daraus ergibt sich 2,2 t Dichtungsschichtmaterial (Dichte ca. 1,5 t/m3). Bei einer durchschnittlichen Dichte von 1,5 t/m3 kann eine ca. 1,5 m starke Dichtschicht hergestellt werden. Somit ist die in der erfindungsgemäßen Oberflächenabdichtung eingesetzte Dichtschicht wesentlich stärker als eine herkömmliche Dichtungsschicht und daher wesentlich beständiger gegen Frost-, Tau-Wechsel, Setzungen und Austrocknung. Weiters besteht aufgrund der Mächtigkeit der erfindungsgemäß eingesetzten Dichtschicht ein erhöhtes Selbstheilungsvermögen, z.B. gegenüber Trockenrissen aufgrund der Quellfähigkeit der Tonminerale. Dadurch ergibt sich auch eine wesentlich bessere Langzeitstabilität als bei den derzeit zur Anwendung kommenden Deponieoberflächenabdichtungen.
Die fertige Dichtschicht hat nach der Vermengung im Mischaggregat eine plastische Konsistenz. Durch diese Konsistenz ist gewährleistet, dass sich dieses Material auf die Deponieoberfläche aufbringen und lagenweise verdichten lässt. Das verdichtete Material behält generell auch nach dem Einbau in die Deponie die plastische Konsistenz bei, wobei die Dichtschicht eine Durchlässigkeit kf < 10'7, insbesondere < 1CT8 m/s aufweist.
Bei bestimmten Abfallgruppen erfolgt aufgrund von aushärtenden Anteilen im Abfall (z.B. Calcium) eine teilweise Aushärtung des Konditionats (Abfall plus Feinteile). In diesem Fall wird durch verbleibende freie Feinteilreserven (= jene Feinteile im Konditionat, die nicht ausgehärtet sind) durch deren Quellungsvermögen einer eventuellen Rissbildung entgegengesteuert und Risse werden abgedichtet.
Die Stärke der Dichtschicht kann variieren und bis zur Deponiesohle reichen. Die Stärke der Dichtschicht ist abhängig von Abfallart, Menge und Qualität der Zuschlagstoffe, Mächtigkeit der Rekultivierungsschicht, Mächtigkeit der unterlagernden Abfälle, Qualität der unterlagernden Abfälle, Setzungsverhalten der unterlagernden Abfälle, Oberflächenneigung der abzudichtenden Deponie. 5 AT 504 701 B1
Die Stärke der Dichtschicht sollte nicht weniger als 0,5 m betragen.
Der Anteil der mineralischen Komponenten der Schutzschicht beträgt an der Grenzfläche zur Entwässerungsschicht bis zu 100 %. Aufgrund der Zusammensetzung wird Niederschlagswasser, das an der Grenzfläche zwischen Schutzschicht und Entwässerungsschicht abfließt nicht mit Abfallanteilen kontaminiert. Diese Schicht kann auch als Fertigelement (z.B. Bentonitmatte) ausgeführt werden. Die Stärke dieser Schicht ist variabel, bei Verwendung von mineralischen Feinteilen vorzugsweise 10 cm oder bei Verwendung von Fertigelementen abhängig vom jeweiligen Fertigelement. Jedenfalls soll die Schutzschicht eine Durchlässigkeit kf s 10'7, insbesondere < 10'8 m/s aufweisen.
Der Anteil der mineralischen Komponenten der darunterliegenden Dichtschicht liegt zwischen 10 bis 99 % und beträgt vorzugsweise bis 30 %. Durch einen von unten nach oben hin steigenden Anteil an mineralischen Komponenten an der Dichtschicht werden folgende Anforderungen erfüllt: a) die Sicherheit gegenüber Eindringen von Sickerwasser von oben wird durch diese Variation der Komponenten an mineralischen Feinteilen erhöht. b) Die Variation der mineralischen Feinteile erlaubt die Abstimmung der Rezeptur auf die unterschiedlichen Abfallarten, die sich in ihrer Qualität unterscheiden.
Die Änderung des Anteils an mineralischen Komponenten in der Dichtschicht kann stufenweise in Schichten oder durch kontinuierlichen Übergang erfolgen.
Die Oberflächenabdichtung gemäß der Erfindung ist weiters dadurch gekennzeichnet, dass die mineralischen silikatischen Feinteile der Dichtschicht Tonmineralien sind und dass das Mischungsverhältnis von Abfallstoffen und mineralischen silikatischen und/oder silikatischen/kar-bonatischen Feinteilen in der Dichtschicht zwischen 70 : 30 bis 50 : 50 ist. Erfindungsgemäß weist die Dichtschicht eine Stärke von mindestens 0,5 m auf.
Die Dichtschicht ist gegenüber Durchwurzelung weitgehend unempfindlich: • aufgrund ihrer Stärke • anaerobe Verhältnisse: bei der Dichtschicht bildet sich ab einer Tiefe von ca. 20 -bis 30 cm ein anaerober Bereich, der das Wurzelwachstum limitiert und somit die Wurzeln vor weiterem Eindringen abhält. Somit ist eine Durchwurzelung - wie sie bei rein mineralischen Dichtungen oft auftritt - sehr unwahrscheinlich. • Hemmung des Wurzelwachstums: die Abfallinhaltsstoffe wirken gegenüber Wurzelbildung wachstumshemmend (Toxizität)
Als Feinteile werden silikatische und/oder silikatisch/karbonatische Feinteile verwendet, wobei die Abfallanteile mit diesen in einem Mischaggregat vermengt werden. Alternativ kann diese Vermengung auch durch Einfräsen direkt auf der Deponie in Lagen (in situ) erfolgen.
Die Feinteile können natürlichen Ursprungs sein oder aus der Kieswäsche stammen. Ebenfalls kann die Feinteilfraktion auch Abfallanteile beinhalten (z.B.: Bohrschlämme; Bentonitsuspensionen aus Bohrungen).
Der Korndurchmesser der mineralischen Feinteile liegt vorzugsweise in der Ton- und Schlufffraktion (bis 0,02 mm). Der Tonanteil < 0,002 mm muss ausreichend hoch sein, um die Abfallanteile vollständig einzubetten und die Dichtungsfunktion zu gewährleisten.
Der Wassergehalt soll sich am optimalen Einbauwassergehalt (Proctorwassergehalt) orientieren. Abweichungen des Wassergehaltes vom Proctorwassergehalt des jeweiligen Konditionats 6 AT 504 701 B1 (Abfall plus mineralische Bestandteile) sind je nach Anforderung möglich.
Die Stückgröße der Abfallfraktion ist an sich nicht kritisch und spielt ein untergeordnete Rolle. Wichtig ist jedoch der Nachweis der Dichtheit des Oberflächenabdichtungssystems. Vorzugsweise ist die Abfallfraktion aber nicht größer als 10 cm.
Die Zusammensetzung der Abfalle selbst spielt vorliegendenfalls auch eine untergeordnete Rolle, sofern die Dichtheit des Konditionats nachgewiesen ist.
Die Abläufe betreffend die Herstellung und das Aufbringen der Dichtschicht sind wie folgt: a) Zwischenlagerung von mineralischen Feinteilen und Abfall b) Zugabe von Feinteilen und Abfallanteilen in ein stationäres oder mobiles Mischaggregat
Stationär: teil- bis vollautomatisiert in stationärer Mischanlage Mobil: mittels Bagger und mobilem Mischaggregat c) Mischvorgang: Vermengung der Einbaustoffe, wobei die Mischdauer von Abfallart und der Art der Feinteile, vom Wassergehalt usw. abhängig ist. d) Austrag aus dem Mischer auf Zwischenlager e) Transport zur Einbaustelle und lagenweises Aufbringen des Konditionates f) Einbau und Verdichtung des Konditionats
Alternativ können die Feinteile auch lagenweise auf den Abfall der Deponie aufgebracht und mittels Bodenfräse eingearbeitet werden. In einem zweiten Arbeitsgang werden die aufgelockerten und mit Feinteilen vermengten Abfälle mit einer Walze verdichtet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Oberflächenabdichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht aus mineralischem Dichtmaterial, insbesondere tonmaterial-angereicherten mineralischen Komponenten aufgebaut ist, wobei alternativ die Schutzschicht eine Bentonitmatte und/oder eine Kunststoffdichtungsbahn ist. Die Schutzschicht aus mineralischem Dichtmaterial weist erfindungsgemäß eine Stärke von ca. 10 cm, maximal 50 cm auf. Die aus einer Bentonitmatte, die vorzugsweise aus Fertigteilen gebildet ist, bestehenden Schutzschicht weist eine Stärke von 0,007 bis 0,01 m auf.
Die Oberflächenabdichtung ist erfindungsgemäß ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsschicht aus Kies, vorzugsweise Grobkies mit Korngrößen zwischen 20 und 60 mm, aufgebaut ist oder gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung aus einem Vlies oder einer Drainmatte besteht. Die Entwässerungsschicht weist erfindungsgemäß eine Stärke 0,2 bis 0,6 m, vorzugsweise 0,5 m auf, wenn Kies verwendet wird. Die aus einem Vlies oder einer Drainmatte gebildete Entwässerungsschicht weist eine Stärke von 0,005 bis 0,01 m auf.
Unter Entwässerungsschicht ist hier grundsätzlich jede Schicht zu verstehen, die die Aufgabe der Erfindung und Ableitung des durch die Rekultivierung sickernden Oberflächenwassers übernimmt. Die Stärke der Entwässerungsschicht ist je nach verwendetem Material variabel. Bei Verwendung von Fertigelementen ist die Stärke abhängig vom jeweiligen Fertigelement.
Auf die Entwässerungsschicht kann abhängig vom am Deponiestandort herrschenden Klima bei hohen Verdunstungsraten auch verzichtet werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Oberflächenabdichtung besteht die Rekultivierungsschicht aus kultur- bzw. bewuchsfähigem Material, das ausgleichend auf den Wasserhaushalt (Ausgleich zwischen Niederschlag und Verdunstung) wirkt. Die Stärke der Rekultivierung ist vor allem abhängig von Standort, Klima, Stärke der Dichtschicht (je stärker die Dichtschicht umso dünner kann die Rekultivierungsschicht ausfallen) Oberflächenneigung der abzudichtenden Deponie. Die Rekultivierungsschicht weist dabei eine Stärke ^ 2,0 m auf. 7 AT 504 701 B1
Dabei stehen die Dichtschicht und die Rekultivierungsschicht in einer Wechselwirkung zueinander.
Die Dichtschicht kann geringer ausfallen: • bei einer stärkeren Rekultivierungsschicht, da eine größere Stärke derselben die Einflüsse von Frost und Tauwechsel und gegenüber Austrocknung kompensiert • die Dichtschicht muss umso stärker ausfallen, je geringer die Rekultivierungsschicht ist
Die Rekultivierungsschicht kann geringer ausfallen: • bei einer stärkeren Dichtschicht, da eine größere Stärke derselben sie weniger empfindlich gegenüber Einwirkungen von Frost und Tau sowie gegenüber Schrumpfrissen infolge Austrocknung macht • die Rekultivierungsschicht muss umso stärker ausfallen, je geringer die Stärke der Dichtschicht ist, da die Einflüsse von Frost und Tauwechsel sowie Trocknungsrisse bei einer dünnen Dichtschicht die Dichtungsfunktion negativ beinträchtigen können
Die erfindungsgemäße Oberflächendichtung wird an Hand nachfolgender Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1:
Aufbau einer mehrlagigen, eine Abfalldeponie überdeckenden Oberflächenabdichtung:
Schichten Stärke Material Rekultivierungsschicht < 2 m bewuchsfähiges Material Entwässerungsschicht 0,2 - 0,6 m Kies Schutzschicht 0,1 m 100 % mineralisches Dichtmaterial Dichtschicht £ 0,5 m Gemisch aus mineralischen Feinteilen und Abfallstoffen Abfall deponiebedingt Abfallstoffe
Beispiel 2:
Aufbau einer mehrlagigen, eine Abfalldeponie überdeckenden Oberflächenabdichtung, bei der anstatt einer Schutzschicht aus mineralischem Dichtmaterial eine Bentonitmatte eingesetzt wird:
Schichten Stärke Material Rekultivierungsschicht < 2 m bewuchsfähiges Material Entwässerungsschicht produktbedingt; ca. 0,05 m Drainmatte aus Fertigelementen Schutzschicht produktbedingt; ca. 0,007 m Bentonitmatte Dichtschicht ä 0,5 m Gemisch aus mineralischen Feinteilen und Abfallstoffen Abfall deponiebedingt Abfallstoffe

Claims (7)

  1. 8 AT 504 701 B1 Beispiel 3: Aufbau einer mehrlagigen, eine Abfalldeponie überdeckenden Oberflächenabdichtung, bei der anstatt einer Schutzschicht aus mineralischem Dichtmaterial eine Bentonitmatte eingesetzt wird und bei günstigen Standortverhältnissen (hohe Verdunstung) die Entwässerungsschicht entfällt: Schichten Stärke Material Rekultivierungsschicht < 2 m bewuchsfähiges Material Schutzschicht produktbedingt; ca. 0,007 m Bentonitmatte (Fertigelement) Dichtschicht > 0,5 m Gemisch aus mineralischen Feinteilen und Abfallstoffen Abfall deponiebedingt Abfallstoffe Beispiel 4: Aufbau einer mehrlagigen, eine Abfalldeponie überdeckenden Oberflächenabdichtung, bei der als Entwässerungsschicht eine Drainmatte eingesetzt wird Schichten Stärke Material Rekultivierungsschicht < 2 m bewuchsfähiges Material Entwässerungsschicht produktbedingt; 0,005 m Drainmatte (Fertigelement) Schutzschicht 0,1 m 100 % mineralisches Dichtmaterial Dichtschicht > 0,5 m Gemisch aus mineralischen Feinteilen und Abfallstoffen Abfall deponiebedingt Abfallstoffe Patentansprüche: 1. Mehrlagige Oberflächenabdichtung für Abfalldeponien mit einer die Abfalldeponie überlagernden Dichtschicht, die eine Mischung von Abfallstoffen und mineralischen Feinteilen enthält und oberhalb welcher eine Schutzschicht mit einer Durchlässigkeit kf ^ 10'7 und eine Rekultivierungsschicht angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die die Dichtschicht ausschließlich bildende Mischung von Abfallstoffen und mineralischen Feinteilen, die an sich bekannte mineralische silikatische und/oder silikatische/karbonatische Feinteile sind, ein Mischungsverhältnis von Abfallstoffen und mineralischen Feinteilen zwischen 70 : 30 bis 50 : 50 aufweist, dass gegebenenfalls eine an sich bekannte drainagierende Entwässerungsschicht darüber vorgesehen ist und dass als oberste Lage eine aus kultur-bzw. bewuchsfähigem Material gebildete Rekultivierungsschicht angeordnet ist.
  2. 2. Oberflächenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtschicht eine Stärke von mindestens 0,5 m, vorzugsweise zwischen 0,5 und 1,5 m aufweist.
  3. 3. Oberflächenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsschicht aus Kies, vorzugsweise Grobkies mit Korngrößen zwischen 20 und 60 mm, aufgebaut ist.
  4. 4. Oberflächenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässe- 9 AT 504 701 B1 rungsschicht aus einem Vlies oder einer Drainmatte besteht.
  5. 5. Oberflächenabdichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsschicht eine Stärke von 0,2 bis 0,6 m, vorzugsweise 0,5 m aufweist.
  6. 6. Oberflächenabdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsschicht eine Stärke von 0,005 bis 0,01 m aufweist.
  7. 7. Oberflächenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rekultivierungsschicht eine Stärke < 2,0 m aufweist. Keine Zeichnung
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE10001276A1 (de) * 2000-01-14 2001-07-26 Lutz Bilke Mineralische Oberflächen- und Zwischenabdichtungssysteme für Deponien und Absicherung von Altlastenstandorten unter Verwendung von industriellen Abfallstoffen und Verfahren zur Herstellung, Aufbereitung und Einbau dieser

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