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Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen unter Verwendung von mit lichtempfindlichen Eisenoxydsalzen getränkten Kolloidschichten und von mit Wasser nicht mischbaren Farben.
Es ist bekannt, dass Gelatine, welche durch Bichromate lichtempfindlich gemacht worden ist, bald ihre Lichtempfindlichkeit verliert. Die vorliegende Erfindung bezweckt, einen Ersatz für die Chromatgelatine zu schaffen, welcher dauerhaft und zur längeren Lagerung geeignet ist, bevor die Schicht für photographische Zwecke verwendet wird, und betrifft Verfahren zu dessen Verwendung.
Die Erfindung beruht auf der praktischen Ausnutzung einer bisher nicht verwendeten, sehr wirksamen Eigenschaft einer mit einem lichtempfindlichen Eisenoxydsalz imprägnierten Kolloidschicht, nämlich der Eigenschaft, dass diese Leimschicht an den Stellen, wo sie dem Licht nicht ausgesetzt gewesen ist, (A) Lösungen von Ferrocyankalium absorbieren kann und (B) von letzteren löslich gemacht wird. An den belichteten Stellen wird die Schicht hingegen gegen solche Lösungen ganz undurchlässig und in den letztaren unauflöslich. In dem Zustand (A), in dem die Schicht genannte Lösungen absorbiert hat, stossen die unbelichteten Teile derselben solche auf ihre Oberfläche aufgebrachte Farben ab, welche mit Spiritus, mit Fetten oder anderen Stoffen zubereitet worden sind, die sich mit Wasser nicht mischen.
Wenn die Schicht, anstatt nur von den Ferrocyanalkalilösungen getränkt zu werden, an den unbelichteten Teilen durch sie aufgelöst wird, geht bei dem Verfahren nach (B) eine positive in der Leimschicht durchbrochene Schablone hervor, indem der Träger der Schicht an den unbelichteten Teilen frei wird und für Farben zugänglich ist, während die belichteten und unlöslichen Teile der Schicht die Oberfläche beim Auftragen von
Farben vor der Anfärbung schützen. Dieser in Wasser unlösliche Teil der Schicht kann schliesslich in einem dünnen Säurebad entfernt werden, so dass die Unterlage der Leimschicht an den belichteten Teilen ebenfalls frei liegt. Auf diese Weise kann durch das
Verfahren (B) eine Kopie erhalten werden, welche umgekehrt von jener durch das Ver- fahren (A) hervorgebrachten Kopie erhalten werden.
Lichtempfindliche Eisenoxydleimschichten gemäss dieser Behandlung können nach der Belichtung so behandelt werden, dass nicht nur einzelne negative oder positive, mit
Körperfarbe versehene Photographien, sondern auch umdruckbare Kopien hergestellt werden können. Solche umdruckbaren Kopien sind bereits bekannt, sie sind aber nur durch Belichtung und Einfärben, ohne Behandlung der belichteten Schicht mit Kalium- ferrocyanid hergestellt worden ; vergl. Eder, Handbuch der Photographie 4. Teil, 2. Auflage,
S. 260-61.
Für das Verfahren der Erfindung wird Papier, Metall oder ein anderes Material, auf welchen ein photographischer Abdruck hergestellt werden soll, mit einer Lösung überzogen, weiche aus einem organischen Kolloidstoff, wie Gelatine oder Gummi, aus einem
Eisenoxydsalz und einer organischen oder anderen schwachen Säure besteht, und welche die Bildung einer lichtempfindlichen Eisenoxydkolloidschicht in der bei dem Blaudruck- verfahren üblichen Weise gestattet.
Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dass die bekannten mit Eisenoxydsalzen lichtempfindlich gemachten Leimschichten nicht gleichförmig widerstandsfähig gegen das
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Eindringen von Spiritusfarben oder von fetten Farben sind. Die zu verwendenden Kolloide enthalten meist Verunreinigungen, Gummi enthält z. B. Harz und Gelatine enthält Fett. Diese sind in Wasser unauf) ös) ich, werden aber von Alkohol und Fetten angegriffen. Es würden also, da diese Stoffe bei Verwendung einer wässrigen Lösung unaufgelöst in kleinen Teilchen in der ganzen Schicht verteilt sind, bei der nachherigen Anwendung von Spiritus-oder Fettfarben diese kleinen Teilchen aufgelöst und die Schicht würde von den Farben durchdrungen und das Papier oder der sonstige Träger würde befleckt und gesprenkelt werden.
Dies würde die gewöhnliche Eisenoxydschicht, wie sie jetzt für das Kopieren nach dem Pellet-Blaulinienverfahren (Eder, Handbuch der Photographie, 4. Teil, 2. Auflage, S, 248) verwendet wird, für die Zwecke des Erfinders unbrauchbar machen. Um nun die trockene Schicht gegen das Eindringen der Farbenbindemittel widerstandsfähig zu machen, wird eine grössere Menge, etwa 120/, und mehr, Alkohol oder ein anderes geeignetes Lösungsmittel fUr die verschiedenen Fette, Gummiarten oder harzigen Verunreinigungen zugesetzt, die sich freischwebend in der wässrigen Lösung vorfinden, so dass eine vollkommener Lösung und eine gleichförmigere Schicht erlangt wird, die dem teilweisen Eindringen der Farbenbindemittel widersteht,
so dass die erhaltenen Bilder einen vollkommen weissen Grund frei von jeden Flecken aufweisen.
Wird Papier als Träger der Schicht benutzt, so gelangt zweckmässig ein mit einer emaillierten Schicht von Bariumsulfat versehenes Papier (Barytpapier) zur Anwendung, welche die Leimschicht festbält und das Einsinken der Farben in den weichen filzigen Papierstoff verhindert. Die Fettfarben werden dann auch gleichmässiger und gleichförmiger an die Oberfläche von Stein oder Metall abgegeben, was für eine photolithographische Übertragung sehr wesentlich ist.
Die lichtempfindliche Schicht wird in der üblichen Weise eine Zeitlang der Einwirkung des Lichtes ausgesetzt, so dass die belichteten Stellen mehr oder weniger undurchdringlich oder unlöslich in einer Ferrocyankaliumlösung werden.
Die nachstehend gebrauchten Worte positiv"und Megativ"sind nur auf das Original zu beziehen. Die belichtete Eisenoxydgelatine- oder Gummischicht wird, wenn sie sich auf der Oberfläche von Glas oder anderem geeigneten Material befindet, so lange mit einer Lösung von Ferrocyankalium behandelt, als die nicht belichteten Teile dasselbe absorbieren und danach mit fetter Druckfarbe, welche nur auf der Oberfläche der belichteten harten, nicht absorbierenden Schichtteile in dem Masse haften bleibt, als das Licht darauf eingewirkt hat, so dass eine negative Kopie des Originals erzeugt wird. Diese Farbkopie kann nun in einer Presse auf Papier oder anderes Material übertragen oder gedruckt werden, und da dies sich beliebig oft wiederholen lässt, so kann eine ganze
Reihe von Kopien angefertigt werden.
Ferner. kann man, um eine negative Kopie mit umgekehrtem Licht und Schatten auf der belichteten Leimschicht zu erlangen, diese nach der Belichtung in ganz trockenem
Zustande mit Druckfarbe bestreichen, und hierauf in ein Ferrocyankaliumbad eintauchen, dessen Einwirkung gewünschtenfalls durch Einbringen der Kopie in ein Wasserbad unter- brochen wird. Die überflüssige Farbe auf den absorbierenden oder löslichen, nicht belichteten Teilen wird hierbei entfernt. Als Ergebnis wird eine negative Kopie auf blauem Grund erhalten. Bei Verwendung von gewöhnlicher Fettfarbe und bei Benötigung nur eider einzigen Kopie wird die unerwünschte blaue, durch die Entwicklung mit Ferro- cyankalium hervorgerufene Färbung durch Behandlung in einem Bad von Soda oder von oxalsaurem Kalium gebleicht oder entfernt.
Gelangt ein rastriertes oder ein Strichnegativ zur Anwendung und ist die Kopie in Kopier-oder in einer anderen geeigneten Farbe aus- geführt, so lässt sie sich auf die Oberfläche von Steinen oder Metall übertragen, mit deren Hilfe alsdann gedruckt werden kann. Wird jedoch eine positive Kopie benötigt, dann wird die belichtete Leimschicht, die in diesem Falle vorteilhaft mit Gummi versetzt wurde, zunächst der Einwirkung von Ferrocyankalium ausgesetzt, wodurch die nicht- belichteten unter den dunklen Stellen einer durchscheinenden Zeichnung liegenden Teile löslich gemacht und dann durch Abspülen oder Abreiben in einem Wasserbade entfernt werden, bis die Oberfläche des Papiers oder dergl. an den betreffenden Stellen vollkommen frei liegt. Das Ganze wird getrocknet.
Die ganze Fläche wird nunmehr mit farbigen Tinten,
Farben, Firnis oder aber mit fettigen Umdruckfarben und dergl. überzogen, wobei die
Farben in direkte Berührung mit dem Träger der Leimschicht kommen und an diesem anhaften.
Wird nunmehr die Kopie in ein schwaches S urebad eingetaucht, 80 wird die
Gummi-oder Gelatineschicht, die an den belichteten Stellen noch die Oberfläche deckt, gelöst und es bleibt unmittelbar auf dem Schichtträger eine positive Kopie, die für sich oder für Umdrucke Verwendung finden kann.
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Hat man Gelatine zur Herstellung der lichtempfindlichen Schicht benutzt, so muss man die Waschungen mit warmen Wasser vornehmen, wohingegen bei Anwendung von Gummi kaltes Wasser genügt.
Somit kann von derselben Glasplatte bei Verwendung des Eisenoxydfilms und der beiden Lösemittel Forrocyankalium und schwache Säure sowohl eine positive wie eine negative Kopie erlangt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen unter Verwendung von mit lichtempfindlichen Eisenoxydsalzen getränkten Kolloidschichten und von mit Wasser nicht mischbaren Farben, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten nach der Belichtung mit Kaliumferrocyanid behandelt werden.
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Process for producing blueprints using colloid layers impregnated with light-sensitive iron oxide salts and water-immiscible paints.
It is known that gelatin which has been made photosensitive by bichromates soon loses its photosensitivity. The present invention aims to provide a substitute for the chromate gelatin which is durable and suitable for prolonged storage before the layer is used for photographic purposes, and relates to methods of its use.
The invention is based on the practical utilization of a previously unused, very effective property of a colloid layer impregnated with a photosensitive iron oxide salt, namely the property that this glue layer absorbs (A) solutions of ferrocyanic potassium in the places where it has not been exposed to light can and (B) is solubilized by the latter. In the exposed areas, however, the layer becomes completely impermeable to such solutions and in the latter indissoluble. In the state (A) in which the layer has absorbed the named solutions, the unexposed parts of the same repel those colors applied to its surface which have been prepared with alcohol, with fats or other substances that do not mix with water.
If the layer is dissolved by it on the unexposed parts instead of just being soaked with the ferrocyanealalkali solutions, the method according to (B) results in a positive stencil open in the glue layer, in that the carrier of the layer is exposed on the unexposed parts and is accessible to colors, while the exposed and insoluble parts of the layer cover the surface during application of
Protect colors from staining. This water-insoluble part of the layer can finally be removed in a thin acid bath so that the base of the glue layer is also exposed on the exposed parts. In this way, through the
Process (B), a copy can be obtained which is inversely obtained from the copy produced by the process (A).
Photosensitive iron oxide glue layers according to this treatment can be treated after exposure in such a way that not only individual negative or positive with
Body-colored photographs, but also reproducible copies can be produced. Such transferable copies are already known, but they have only been produced by exposure and coloring, without treating the exposed layer with potassium ferrocyanide; cf. Eder, Handbuch der Photography 4th part, 2nd edition,
Pp. 260-61.
For the method of the invention, paper, metal or other material on which a photographic impression is to be made is coated with a solution made of an organic colloid such as gelatin or gum
Iron oxide salt and an organic or other weak acid, and which allows the formation of a light-sensitive iron oxide colloid layer in the manner customary in the blue printing process.
It has been found in practice that the known glue layers made photosensitive with iron oxide salts are not uniformly resistant to the
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Penetration of spirit paints or bold paints. The colloids to be used usually contain impurities, rubber contains z. B. Resin and gelatin contain fat. These are unsolvable in water, but are attacked by alcohol and fats. Since these substances are distributed undissolved in small particles throughout the layer when an aqueous solution is used, the subsequent application of alcohol or fat paints would dissolve these small particles and the paint would penetrate the layer and the paper or the other Vehicle would be stained and speckled.
This would make the usual iron oxide layer, as it is now used for copying by the pellet blue line method (Eder, Handbuch der Photographie, 4th part, 2nd edition, p, 248), useless for the purposes of the inventor. In order to make the dry layer resistant to the penetration of the paint binders, a larger amount, about 120% and more, alcohol or another suitable solvent for the various fats, types of rubber or resinous impurities is added that float freely in the aqueous solution found so that a more perfect solution and a more uniform layer is obtained that resists partial penetration of the paint binders,
so that the images obtained have a perfectly white background free of any stains.
If paper is used as the carrier of the layer, a paper (baryta paper) provided with an enamelled layer of barium sulfate is expediently used, which holds the glue layer in place and prevents the colors from sinking into the soft felt paper material. The fat colors are then also applied more evenly and uniformly to the surface of stone or metal, which is very important for photolithographic transfer.
The photosensitive layer is exposed to light for a period of time in the usual manner, so that the exposed areas become more or less impenetrable or insoluble in a ferrocyanic potassium solution.
The words positive "and megative" used below refer only to the original. The exposed iron oxide gelatin or rubber layer, if it is on the surface of glass or other suitable material, is treated with a solution of potassium ferrocyanide as long as the unexposed parts absorb the same and then with greasy printing ink, which only applies to the surface of the exposed, hard, non-absorbing layer parts remains in the mass when the light has acted on it, so that a negative copy of the original is produced. This color copy can now be transferred to paper or other material in a press or printed, and since this can be repeated as often as desired, a whole
Series of copies are made.
Further. In order to obtain a negative copy with reversed light and shadow on the exposed glue layer, this can be done completely dry after exposure
Coat the states with printing ink and then immerse them in a ferrocyanic potassium bath, the action of which is interrupted if desired by placing the copy in a water bath. The superfluous color on the absorbing or soluble, unexposed parts is removed. The result is a negative copy on a blue background. If ordinary fat color is used and only a single copy is required, the undesired blue coloration caused by development with potassium ferrocyanine is bleached or removed by treatment in a bath of soda or of potassium oxalate.
If a rasterized or a line negative is used and the copy is made in copier or another suitable color, it can be transferred to the surface of stones or metal, which can then be used for printing. If, however, a positive copy is required, the exposed layer of glue, which in this case has advantageously been mixed with rubber, is first exposed to the action of potassium ferrocyanide, which dissolves the unexposed parts under the dark areas of a translucent drawing and then rinsed off or rubbing in a water bath until the surface of the paper or the like is completely exposed in the relevant areas. The whole thing is dried.
The whole area is now covered with colored inks,
Paints, varnish or with greasy transfer printing inks and the like. Coated, the
Colors come into direct contact with the carrier of the glue layer and adhere to it.
If the copy is now immersed in a weak acid bath, the 80 becomes the
Rubber or gelatin layer, which still covers the surface at the exposed areas, is dissolved and a positive copy remains directly on the layer support, which can be used for itself or for transfers.
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If gelatine was used to produce the photosensitive layer, the washes must be carried out with warm water, whereas cold water is sufficient when using rubber.
Thus, both a positive and a negative copy can be obtained from the same glass plate when using the iron oxide film and the two solvents forrocyan potassium and weak acid.
PATENT CLAIMS:
1. A process for producing blueprints using colloid layers impregnated with light-sensitive iron oxide salts and water-immiscible colors, characterized in that the layers are treated with potassium ferrocyanide after exposure.