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Die Erfindung betrifft einen Überrollschutz für Fahrzeuge, insbesondere für Cabriolets, mit einem falt- oder klappbaren Verdeck, welches in einem im rückwärtigen Bereich der Karosserie befindlichen Verdeckkasten verstaubar ist, wobei der Verdeckkasten durch einen Deckel abdeckbar ist, weicher mit der Fahrzeugkarosserie gelenkig und beweglich verbunden ist und in eine offene Stellung zum Ein- bzw. Ausfahren des Verdecks bewegbar ist.
Deckel für Verdeckkästen bestehen, um möglichst leicht zu sein, üblicherweise aus Kunststoff, aus Blech oder aus Aluminium. Der Deckel ist dabei meist mit seinem dem Fahrzeugheck zugewandten Querrand an der den Verdeckkasten zum Fahrzeugheck hin abschliessenden Querwand, beispielsweise über Scharniere, angelenkt. Der Ver- deckkastendeckel ist daher nach hinten zum Fahrzeugheck hinauf schwenkbar, wo-
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384 vorgeschlagen, eine Anlenkung mittels eines Viergelenkes zu bewirken, sodass dem Verdeckkastendeckel während der Verschwenkbewegung in seine offene Lage eine unmittelbar vom Schwenkwinkel abhängige Kippbewegung aufgezwungen wird.
Cabriolets werden mit einem Uberrollschutz ausgestattet, um im Falle eines Fahrzeugüberschlags die Insassen entsprechend zu schützen Als Überrollschutz üblich sind Überrollbügel, die in hochklappbaren oder ausfahrbaren Ausführungen bekannt sind. Bei einem der bekannten Systeme wird der Überrollbügel bei einem Fahrzeugüberschlag durch Federkraft schlagartig ausgestellt. Eine Sperreinrichtung in
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Form einer Sperrklinge blockiert den Überrollbügel in der ausgestellten Schutzposition formschlüssig, sodass er ohne ein Lösen der Sperreinrichtung nicht mehr in seine Ru- helage zurück bewegt werden kann. Die Betätigungsmechanismen des klappbaren
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menzufassen.
Die durch einen Überrollbügel gebildete Überrollschutzvorrichtung wird verwindungssteif ausgeführt und stellt somit eine stabile Basis für das Verdecklager dar. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass durch die Zusammenfassung von Überroitschutzvorrichtung und Verdeck zu einer vorgefertigten Baueinheit die Montage am Fahrzeug erleichtert wird.
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mit einem Uberrollschutz, welcher in einer Notfallsituation automatisch ausgelöst und dabei in seine Schutzposition bewegt wird.
Bei dem aus zwei gegeneinander klappba- ren Teilen bestehenden Dach befindet sich der Überrollbügel bei abgelegtem Dach zwischen den beiden Dachteilen und ist aus dieser Position bei einem drohenden Fahrzeugüberschlag zumindest unter anfänglicher Mitnahme des vorderen Kantenbe-
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von einem Abdeckteil überdeckt, welches derart am Fahrzeug zu befestigen ist, dass das Überrollschutzelement von einer sensorgesteuerten Verstelleinrichtung selbsttätig aus der Nichtgebrauchsstellung in eine vertikale Schutzstellung verstellbar ist.
Das Abdeckteil kann sich dabei entweder mit dem Überrollschutzelement mit bewegen oder aus dem Verstellbereich des Überrollschutzelementes verstellen.
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sassenbereich des Cabriolets angrenzenden Randbereich auf eine Bewegungsbahn zu führen, die von den Fahrzeuginsassen weggerichtet zum Fahrzeugende hin verläuft.
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Erzielt wird dies durch ein Zusammenwirken von seitlich an der Fahrzeugkarosserie angelenkten Schlepphebeln mit einem klappbar gelagerten Heckdachteil. Bei dieser
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sondern es sind lediglich die seitlichen Schlepphebel vorgesehen, die mit dem Heckdachteil zusammen einen Überrollschutz in der Form eines Überrollbügels bilden.
Ziel der Erfindung ist, einen Überrollschutz für ein Fahrzeug der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welcher bei einer kompakten, platzsparenden Ausführung grösstmögliche Sicherheit für die Insassen während seiner Aktivierung und einen sicheren Schutz der Insassen bei einem etwaigen Fahrzeugüberschlag bietet.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäss dadurch, dass der Verdeckkastendeckel mittels eines mit dem Mechanismus zum Öffnen und Schliessen gekoppelten Mechanismus in eine die Funktion eines Oberrolischutzes übernehmende Lage verstellbar ist.
Damit entfällt das Vorsehen eines gesonderten und gesondert zu betätigenden Überrollschutzbügels. Dadurch, dass ein vorhandener Bauteil, der Verdeckkastendeckel, auch die Funktion eines Überrollschutzes übernimmt, kann diese Lösung um einiges platzsparender und mit geringerem Gewicht ausgeführt werden als die meisten bekannten Systeme. Darüber hinaus kann gerade bei der erfindungsgemässen Lösung leichter als bei den bekannten Lösungen sichergestellt werden, dass der Überroll- schutz ohne Gefährdung der Insassen des Fahrzeugs in seine Schutzstellung gelangt.
Der Deckel lässt sich durch den Einsatz entsprechender Materialien und durch seine konstruktive Auslegung sowie durch die Auslegung der ihn betätigenden Teile leicht so ausführen, dass im Fall eines Uberschlags in jedem Fall zumindest die Schutzwirkung eines üblichen Überrollbügels erzielt wird.
Bei einer besonders einfach ausführbaren und funktionssicheren Ausführungsform ist der Deckel im Bereich des frontseitigen Randbereiches des Verdeckkastens um einen spitzen Winkel in seine Schutzsteilung hochschwenkbar (Anspruch 2).
Bel einer alternativen Ausführungsvariante ist der Deckel zumindest im Wesentlichen parallel zu seiner geschlossenen Lage in seine Schutzstellung hochfahrbar (An-
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spruch 3). Bei dieser Variante der Erfindung können grössere Bereiche des Deckels die Belastungen bei einem Überschlagen des Fahrzeuges aufnehmen.
Um auf eine möglichst funktionelle Weise die Betätigung des Deckels in die offene und die geschlossene Lage mit dem Hochfahren in die Schutzstellung zu verbinden, ist vorgesehen, dass die Schwenkachse zum Hochschwenken des Deckels in seine Schutzstellung von Bestandteilen eines lösbaren Verriegelungsmechanismus gebildet wird, welcher insbesondere von in der Art eines Scharniers ineinander greifenden Teilen, die am Deckel und karosseriefest vorgesehen sind, gebildet wird (Ansprüche 4 und 5).
Wichtig ist auch eine funktionssichere Kopplung der Mechanismen zur normalen Betätigung und zum Einnehmen der Schutzstellung. Dazu wird bei einer der möglichen Ausführungsformen der Erfindung vorgesehen, dass die miteinander gekoppelten Mechanismen zumindest zwei seitlich im Verdeckkasten verlaufende, mit teleskopartig ausfahrbaren Verlängerungen versehene Träger aufweisen, die einerends mit dem Deckel und anderends mit einem karosseriefesten Teil gelenkig verbunden sind (Anspruch 6).
Bei einer anderen gleichfalls sehr funktionellen Ausführung der Kopplung der Mechanismen ist vorgesehen, dass diese zusätzlich zumindest zwei, insbesondere parallel zu den teleskopartig verlängerbaren Trägern verlaufende Schwenkarme aufweisen, die jeweils einerends ebenfalls an einem karosseriefesten Teil und anderends an der Unterseite des Deckels gelenkig angeordnet sind (Anspruch 7).
Derart miteinander gekoppelte Mechanismen stellen kompakte Mehrlenkersysteme dar. Bei einer der möglichen Ausführungsvarianten kann dabei der Verdeckkastendeckel in seine normale Offenstellung quasi durch ein Parallelbewegen gebracht werden, in seine Schutzstellung jedoch durch ein Schwenken gelangen. Dazu wird vorgesehen, dass die Schwenkarme am frontseitigen Randbereich des Deckels gelenkig angeordnet sind und der Deckel über die Betätigung des mit einer ausfahrbaren Verlängerung versehenen Trägers in seine Schutzstellung schwenkbar ist (Anspruch 8).
Wie bereits erwähnt ist bei einer möglichen Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Deckel in seiner Schutzstellung eine Parallellage zu seiner geschlosse-
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nen Lage einnimmt. Hier sieht eine einfache und funktionssichere Ausführung der betreffenden Mechanismen vor, dass die Schwenkarme am heckseitigen Randbereich des Deckels gelenkig angeordnet sind, wobei der Deckel über die dort gebildete Schwenkachse in seine normale Offenstellung unter einem Ausfahren der Verlänge- rung der Träger schwenkbar ist und durch ein Aufstellen der Schwenkarme und der Träger in einer Parallellage zur Schliessstellung In seine als Überrollschutz wirkende Lage bringbar ist (Anspruch 9).
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Mechanismus zum Einnehmen der Schutzstellung des Deckels zu betätigen. Bevorzugt sind dabei Betätigungen auf pneumatische, hydraulische oder mechanische Weise (Anspruch 10).
Bei einem Überschlagen des Fahrzeuges hat der Deckel relativ hohen Belastungen stand zu halten. Er wird daher vorzugsweise zumindest zum Teil aus einem hochfesten Kunststoff, insbesondere aus Kohlefasern, Aramid oder dergleichen, oder einem Leichtmetall erstellt. Dabei kann der Deckel auch als Hybridbauteil, insbesondere als ein Kunststoff-Metall-Verbundteil hergestellt werden (Anspruch 11 und Anspruch 12).
Bei einer weiteren, die Belastbarkeit des Deckels erhöhende Massnahme ist vorgesehen, dass die Randbereiche des Deckels mit einer rohrartigen Konstruktion, einem Bügel oder dergleichen, verstärkt sind (Anspruch 13).
Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Cabriolet, welches mit einem Überrolschutz gemäss der Erfindung ausgestattet ist (Anspruch 14).
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die schematisch einige Ausführungsbeispiele der Erfindung darstellt, näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Heckansicht eines Cabriolets mit geschlossenem Verdeckkasten, in weichem ein hier nicht sichtbares Verdeck versenkt ist,
Fig. 2 bis 4 eine Ausführungsform der Erfindung, wobei jeweils der Bereich des
Verdeckkastens in Seitenansicht und teilweise im Schnitt dargestellt ist,
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Fig. 2 mit geschlossenem Deckel,
Fig. 3 mit zur Entnahme oder zum Verstauen eines Verdecks geöffne- tem Deckel,
Fig. 4 mit dem sich in seiner als Überrollschutz wirkenden Stellung be- findlichen Deckel,
Fig. 5 bis Fig. 9 eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 5 bis Fig. 7 in zu den Fig. 2 bis 4 analogen Darstellungen,
Fig.
8 eine Schrägansicht auf den Heckbereich eines Fahrzeuges mit ei- nem zur Entnahme oder zum Verstauen eines Verdecks geöffneten
Deckel,
Fig. 9 eine Schrägansicht auf den Heckbereich des Fahrzeugs mit dem sich in seiner als Überrollschutz wirkende Stellung befindlichen Deckel und
Fig. 10 bis Fig. 12 ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, ebenfalls in zu den Fig. 2 bis 4 analogen Darstellungen.
Fig. 1 zeigt schematisch den Heckbereich eines Cabriolets, bei dem ein Falt- oder Klappverdeck im Heckbereich des Kraftfahrzeugs in einem Verdeckkasten 12 verstaubar ist, welcher durch einen Deckel 1 von oben abdeckbar bzw. verschliessbar ist. Die Fig. 1 zeigt dabei den bei verstautem Verdeck geschlossenen Verdeckkasten 12. Die Ausführung des Verdecks - Falt- oder Klappverdeck - sowie die Ausgestaltung der zum Betätigen desselben vorgesehenen Mechanismen sind nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung und können herkömmlich vorgenommen sein.
Ausführungen und Beispiele von Mechanismen zur Betätigung des Deckels 1 zum Öffnen und Schliessen bei normalem Betrieb und zum raschen Hochfahren des Deckels, sodass dieser bei Bedarf die Wirkung eines Überrollschutzes übernehmen kann, werden nun im Folgenden anhand einiger Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
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Die Fig. 2 bis 4 zeigen eine erste Ausführungsform der Erfindung, bel der karosserieseitig, beispielsweise an den beiden Innenseitenbereichen oder im Bereich des Bodens des Verdeckkastens 12, gegebenenfalls bereits unterhalb desselben, teleskopartig verlängerbare Träger 2 mittels je eines Gelenks 3 um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Achse 3a schwenkbar angeordnet sind. Sowohl bei geschlossenem (Fig.
2) als auch bei zum Ein- bzw. Ausfahren des Verdecks geöffnetem Deckel 1 (Fig. 3) ist die Verlängerung 2a Im Träger 2 versenkt, überragt jedoch den Träger 2 etwas, sodass sie mit ihrem oberen freien Endbereich über ein Verbindungsgelenk 4 mit dem rückwärtigen Randbereich des Deckels 1 von unten her gelenkig verbunden werden kann.
Die Verbindungsgelenke 4 bilden ebenfalls in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachsen 4a für den Deckel 1. In seiner geschlossenen Lage (Fig. 2) ist der Deckel 1 an seinem frontseitigen Randbereich über eine lösbare Verriegelung an der Karosserie, und zwar dem frontseitigen Rand des Verdeckkastens 12 festgelegt. Diese Verriegelung wird von mehreren Drehgelenken 5 gebildet, die eine wiederum in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Drehachse 5a darstellen. Die Verriegelung kann beispielsweise so ausgeführt sein, dass scharnierartig zusammenwirkende Teile vorgesehen sind, beispielsweise am Randbereich des Verdeckkastens 12 verschiebbar gelagerte Bolzen oder ähnliche Arretierungselemente, die durch ein Verschieben mit am Deckel 1 vorgesehenen Teilen in Eingriff bringbar sind.
So kann einerseits der Deckel 1 gesichert verschlossen werden und es können andererseits die bereits erwähnten Drehgelenke 5 gebildet werden. Anstelle einer scharnierartig aufgebauten Verriegelung können auch Fanghaken oder andere Verriegelungssysteme vorgesehen werden.
Wie aus Fig. 2 bis 4 ersichtlich, kann der Deckel 1 ferner mit einer gesonderten Abdekkung 10 versehen sein, die ihm ein einheitliches und ansprechendes Äusseres verleiht und heruntergezogene Randbereiche 1 Oa aufweist, die bei geöffnetem Deckel 1 in Vertiefungen 11, die an der Fahrzeugkarossene an die heck- und frontseitig gelegenen Randbereiche des Verdeckkastens 12 anschliessend ausgebildet sind, eingreifen.
Zum Öffnen des Verdeckkastens 12 wird die Verriegelung im Bereich der Drehgelenke 5 gelöst und der Deckel 1 über die Gelenke 3 in seine offene Lage geschwenkt (Fig. 3).
Dabei verbleiben die Träger 2 In ihrer In Fig. 2 und 3 gezeigten Ruhelage. Nach Erreichen eines bestimmten Öffnungswinkels kann vorgesehen werden, dass der Deckel 1 in einer von Hand wieder lösbaren Stellung einrastet.
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Wird über Sensoren die Möglichkeit eines Fahrzeugüberschlags festgestellt, erfolgt über eine entsprechende Steuereinrichtung ein sofortiges und selbsttätiges Aufklappen des Deckels 1 durch ein Verschwenken um die Drehgelenke 5. Dabei erfolgt über einen entsprechend gesteuerten Antrieb, beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch, ein Ausfahren der Verlängerungen 2a aus dem Träger 2 und damit ein Verschwenken des Deckels 1 in die in Fig. 4 gezeigte Position, die Schutzstellung.
Beim zweiten, in Fig. 5 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Deckel 1 über ein Mehrlenkersystem gelagert und betätigbar. Wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel ist dabei der Deckel 1 mit seinem frontseitigem Rand am Randbereich des Verdeckkastens 12 über Drehgelenke 5 lösbar arretierbar. Die zugehörige Ausgestaltung kann jener gemäss dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen. Zusätzlich ist jedoch vorgesehen, dass die von den Drehgelenken 5 gebildete Schwenkachse 5a, entweder durch das Vorsehen weiterer Gelenke oder unter Einbezug der bestehenden Drehgelenke 5, gleichzeitig die Schwenkachse für je einen seitlichen Schwenkarm 6 bildet. Die Schwenkarme 6 weisen eine fixe Länge auf und verlaufen gegenüber dem Fahrzeug schräg heckwärts nach unten und sind mit ihren zweiten Endbereichen über Gelenke 16 karosseriefest aber ebenfalls schwenkbar gelagert.
Die hier gebildete Schwenkachse 16a verläuft wiederum in Fahrzeugquerrichtung.
Mit der Unterseite des Deckels 1 sind im Bereich der seitlichen Ränder des Deckels 1 jeweils Verlängerungen 7a von Trägern 7 über Gelenke 8 unter Bildung einer zur Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Schwenkachse 8a verbunden. Die in der Ruhestellung, bei geschlossenem Deckel 1, parallel zu den Schwenkarmen 6 verlaufenden und bei eingefahrenen Verlängerungen 7a in übereinstimmender Länge zu diesen ausgeführten Träger 7 sind mit ihren zweiten Endbereichen karosserieseitig über Gelenke 9 gelagert, die wiederum eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse 9a darstellen.
Zum Öffnen des Verdeckkastens 12 wird die Arretierung des Deckels 1 an den Drehgelenken 5 gelöst und der Deckel 1 durch ein Verschwenken in den karosserieseitig angeordneten Gelenken 9 und 16 der Schwenkarme 6 und der Träger 7 sowie der Gelenke 5 und 8 am Deckel 1 in seine in Fig. 6 und in Fig. 8 gezeigte, offene Lage ge-
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bracht. Dabei verbleibt der Deckel 1 in einer zur Öffnung des Verdeckkastens 12 parallelen Lage.
In einer Gefahrensituation wird der Deckel 1 automatisch in seine Lage als Überroli- schutz gebracht, indem, ausgehend von der In Fig. 5 gezeigten Position, die Verlängerungen 7a, beispielsweise über entsprechende hydraulisch oder pneumatisch wirkende Antriebe oder durch Federkraft, aus den Trägern 7 ausgefahren werden und somit den Deckel 1 um die Drehgelenke 5 schwenken und hoch stellen. Fig. 7 und Fig. 9 zeigen diese Lage.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 10 bis 12 dargestellt. An der Unterseite des Deckels 1 Ist im Bereich seiner beiden seitlichen Ränder und zum rückwärtigen Randbereich zu je ein Schwenkarm 26 mit bestimmter fester Länge und je ein teleskopartig verlängerbarer Träger 14 über entsprechende Gelenke 15, 17 mit dem Deckel 1 gelenkig und schwenkbar verbunden. Auf das Fahrzeug bezogen verlaufen sowohl die Träger 14 als auch die Schwenkarme 26 schräg nach unten in Richtung Front und sind über weitere Gelenke 18, 19 mit einem karosseriefesten Teil verbunden. Sämtliche durch diese gelenkigen Verbindungen gebildeten Schwenkachsen 15a, 17a, 18a und 19a verlaufen in Fahrzeugquerrichtung.
Zum Öffnen des Verdeckkastens - für eine Entnahme oder ein Verstauen des Verdecks - wird der Deckel 1 durch ein Schwenken um die Schwenkarme 17 hochgeklappt, wobei gleichzeitig die Verlängerungen 14a aus den Trägern 14 ausfahren. In der geöffneten Lage (Fig. 11) kann durch geeignete Vorrichtungen, insbesondere durch eine bei einem bestimmten Schwenkwinkel in Wirkung tretende lösbaren Verrastung, sichergestellt sein, dass der Deckel 1 in seiner geöffneten Lage verbleibt.
Wird der Deckel 1 als Überrollschutz aktiviert, erfolgt ein automatisches Hochstellen der Träger 14 und der Schwenkarme 26 in eine senkrechte Position unter Durchführung der entsprechender Schwenkbewegungen relativ zu den einzelnen Gelenken 15, 16, 17, 18, 19. Der Deckel 1 gelangt derart in eine zur Ebene der Öffnung des Verdeckkastens 12 im Wesentlichen parallele Lage, die in Flg. 12 dargestellt ist. Bei dieser Ausführungsform kann der gesamte Deckel 1 bzw. es können grössere Bereiche des Deckels 1 als bei den vorhergehenden Ausführungsformen die Belastungen bei einem Überschlagen des Fahrzeuges aufnehmen.
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Bei Ausführungen mit Mehrlenkersystemen richtet sich die Öffnungsbahn des Deckels
1 als auch dessen Lage in normal geöffneter Stellung und in Schutzstellung nach der
Auslegung dieser Systeme. Damit ist auch eine gezielte Einstellung dieser Lagen des
Deckels 1 möglich.
Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen wird der Deckel 1 von seiner Festigkeit und Be- lastbarkeit her entsprechend den bei einem Unfall mit Fahrzeugüberschlag auftreten- den Belastungen und Kräften ausgelegt. Vom Material her eignet sich daher der Ein- satz von Kunststoffen, wie Kohlefaser, Aramid, oder von Leichtmetallen, wie Alumini- um. Diese Materialien ermöglichen es, den Deckel mit einem vergleichsweise geringen
Gewicht herzustellen. Es kommt auch eine Ausführung des Deckels in Hybridbauweise in Betracht, wo verschiedene Materialien, insbesondere Kunststoffe gemeinsam mit
Metallen, bei einem festigkeitsmässig entsprechend ausgelegten konstruktiven Aufbau des Deckels miteinander kombiniert werden. Was die Ausführung des Deckels 1 und die Auswahl des Materials betrifft, stehen dem Fachmann demnach eine Vielzahl von
Möglichkeiten zur Verfügung.
Auch die mit dem Deckel 1 zusammenwirkenden Me- chanismen, wie Träger, Gelenke, Schwenkarme etc. werden von ihrer Belastbarkeit so ausgelegt, dass der Deckel 1 seine Funktion als Überrollschutz sicher erfüllen kann.
Bei jenen Varianten der Erfindung, wo der Deckel um eine karosseriefeste Achse in seine als Überrollschutz wirkende Stellung schwenkt, wird gegenüber der geschlosse- nen Lage ein Öffnungswinkel von 65 bis 800 gewählt, was für eine gute Verteilung der bei einem Überschlag des Fahrzeugs auftretenden Kräfte günstig ist.
Es kann ferner vorgesehen werden, die Randbereiche des Deckels 1 gesondert, bei- spielsweise durch ein Rohr, einen Bügel oder dergleichen, zu verstärken. Wenn es erforderlich ist, können weiters gesonderte Verriegelungen zum Halten des Deckels in der geschlossenen Lage vorgesehen werden, wobei diese so auszuführen sind, dass sie, beispielsweise über Sollbruchstellen, brechen, sobald der Deckel in Richtung sei- ner Lage als Überrollschutz aktiviert wird.
Selbstverständlich ist bei sämtlichen Ausführungen der Deckel auch bei geschlosse- nem Verdeck in seine Schutzstellung bewegbar. Bei einer schwenkbaren Variante, wie sie etwa in Fig. 2 bis 4 gezeigt ist, wird der beim Schliessen des Verdecks auf den Ver-
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deckkastendeckel abgesenkte Verdeckteil beim Hochklappen einfach wieder angehoben. Bei Varianten, wo ein paralleles Hochfahren des Deckels in die Schutzstellung erfolgt (Fig. 10 bis 12), wird beispielsweise vorgesehen, im Bereich der Überlappung von Verdeck und Deckel am betreffenden Verdeckteil definierte Aufreissstellen anzubringen.
Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsformen nicht eingeschränkt. Insbesondere sind diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsformen untereinander möglich und es sind weitere Möglichkeiten der Aktivierung des Deckels 1 als Überroll- schutz denkbar, beispielsweise solche, wo Kulissenführungen für den Deckel vorgesehen werden oder solche, wo an Stelle von Schwenkarmen oder Trägern Kniehebel in Funktion treten.