AT410258B - Anordnung zum ausrichten von bauteilen - Google Patents

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Description

AT 410 258 B
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Ausrichten von abzuteufenden, langgestreckten Bauteilen, wie Pilotpfählen u. dgl.
Im Tiefbau und auch im konstruktiven Wasserbau wird oftmals die Forderung erhoben, Piloten, Pfähle u. dgl. mit hoher Lagegenauigkeit und exakter Lotrechtstellung in den Untergrund bzw. durch Wasser unterschiedlicher Tiefen in eine Gewässersohle abzuteufen. Ähnliche Forderungen bestehen im Hochbau, wenn Bauteile auf Lagegenauigkeit und Lotrechtverlauf überprüft werden müssen.
Beispielsweise müssen beim Neubau von Brücken, bei welchen die Strompfeiler aus Betonfertigteilen bestehen, die über Pilotpfähle eingehängt sind, für jeden Strompfeiler jeweils mindestens zwei Pilotpfähle mit hoher Lagegenauigkeit eingemessen und lotrecht gestellt werden, wobei die Lage und die Lotrechtstellung auch während des Abteufens erhalten bleiben muß.
Die hohe Genauigkeit der Lage und die genau lotrechte Stellung der Pilotpfähle ist erforderlich, weil in die Pilotpfähle Betonmantelfertigteile eingehängt werden und diese Fertigteile einerseits entlang der Pilotpfähle problemlos bis zur Gewässersohle hinuntergleiten sollen, anderseits aber aus Stabilitätsgründen eng an den Pilotpfählen anliegen müssen.
Die daraus resultierende Forderung nach hoher Genauigkeit der Lage der Pilotpfähle zueinander wird durch die notwendigen absoluten Genauigkeitsvorgaben verschärft, da eine Lageungenauigkeit auch nur eines Brückenpfeilers eine vollständige Neuberechnung der Brückenstatik erforderlich machen kann.
In der Vergangenheit wurden solche Aufgaben folgendermaßen gelöst:
Die Soll-Lage wurde an der Wasseroberfläche bzw. im Niveau einer Montageplattform geodätisch abgesteckt und der Pfahl anschließend bestmöglich plaziert. Daraufhin wurde der Pfahl mit Hilfe von Wasserwaagen lotrecht gestellt und danach ein am oberen Ende des Pfahls in der Achse des Pfahls montierter Reflektor von einer Landstation aus polar eingemessen. Daraus errechnete man die Koordinaten der Pfahlachse am oberen Pfählende. Da der Pfahl mittels der Wasserwaagen annähernd lotrecht gestellt worden war, ordnete man diese Koordinaten auch dem Pfahlfuß zu. In iterativen Verfahren wurde so durch wiederholtes Verschieben, Lotrechtstellen und Polarmessen versucht, die geforderte Soll-Lage zu erreichen.
Schwachstelle dieses Verfahrens war die Ungenauigkeit der Wasserwaage, die außerdem jeweils nur eine Momentaufnahme der Neigung zeigte. Da aber als Arbeitsplattform für die Pfahlabteufung meist ein Schiffsverband dient, waren Schiffe und Pfähle nie in absoluter Ruhelage und die Ergebnisse bedenklich ungenau. Überdies war der ganze Vorgang sehr zeit- und damit kostenaufwendig.
Die DD 140 498 A betrifft eine Meßanordnung zur trigonometrischen Höhenübertragung, wobei Maßnahmen vorgesehen sind, einen Theodoliten höher über der Erde aufzustellen, als dies mit den üblichen Stativen möglich ist. Der in der DD 140 498 A beschriebene Rahmen ist an einem Fahrzeug montiert und kann daher schnell transportiert werden. Dabei ist der Rahmen bei Benützung mit dem Fahrzeug nicht verbunden, so daß das Dach des Fahrzeuges als Standfläche für den Instrumentenbeobachter genutzt werden kann. Irgendwelche Hinweise auf an einem auszurichtenden, langgestreckten Bauteil anzubringende Reflektoren sind der DD 140 498 A nicht zu entnehmen. Die in der DD 140 498 A beschriebene Meßanordnung dient einerseits dazu, die Refraktionseinflüsse auf Messungen zu verringern und anderseits soll eine Beschleunigung des Meßablaufes möglich sein.
Die EP 0 464 363 A beschreibt das Steuern eines Vortriebsschildes beim Herstellen von Tunneln, wobei ein Theodolit vorgesehen ist, der sich mit dem System mitbewegt. Dabei sind alle Festpunkte einschließlich jener des Theodoliten beweglich. Die Meßeinrichtung einschließlich der Ziele bewegt sich mit dem Schild bzw. dem vorderen Rohr mit. Bei der EP 0 464 363 A wird die Ist-Lage laufend gemessen und mit der Soll-Lage verglichen.
In der FR 2 701 968 A wird eine Anordnung und ein Verfahren zum Steuern der Bewegungen einer Erdbewegungsmaschine beschrieben. Dabei ist im Abstand von der zu steuernden Erdbewegungsmaschine ein Theodolit aufgestellt, der über eine Funkstrecke, die vom Theodoliten erfaßten Koordinaten an einen Empfänger an der Erdbewegungsmaschine übermitteln kann. Der Empfänger ist am oberen Ende einer Stange, die an der Erdbewegungsmaschine befestigt ist, angeordnet. Zusätzlich sind an der Erdbewegungsmaschine eine Vorrichtung zum Messen der Neigung und ein Kompaß, um die Ausrichtung der Maschine zu erfassen, angeordnet. Mit Hilfe der vom Theodoliten 2
AT 410 258 B erfassten Koordinaten, der Neigungsmeßvorrichtung und des Kompasses werden die zur richtigen Steuerung insbesondere zur Steuerung der Lage des Räumschildes der Erdbewegungsmaschine erforderlichen Daten ermittelt. Ziel ist es, eine möglichst ebene Fläche bzw. eine Fläche mit der gewünschten Neigung zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung zur Verfügung zu stellen, mit der nicht nur (langgestreckte) Bauteile in Soll-Lage genau ausgerichtet werden können, sondern auch die Lage und Neigung des Bauteils, während dieser abgeteuft wird, laufend überprüft werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Anordnung, die gekennzeichnet ist, durch am Bauteil anzubringende Reflektoren, durch einen am Bauteil anzubringenden Neigungsgeber, wobei die am Bauteil anzubringenden Reflektoren und der am Bauteil anzubringende Neigungsgeber an einem Meßrahmen montiert sind, der am Bauteil festlegbar ist, durch einen mit Abstand vom Bauteil an einem bekannten Ort aufgestellten Theodoliten, durch eine mit Abstand vom Bauteil an einem bekannten Ort aufgestellte Entfernungsmeßvorrichtung, durch einen Rechner und durch Einrichtungen zum Übertragen der vom Theodoliten, von der Entfernungsmeßvorrichtung und vom Neigungsgeber erfaßten Daten zu dem Rechner.
Die erfindungsgemäße Anordnung unterscheidet sich von der FR 2 701 968 A auch deswegen, weil es mit der erfindungsgemäßen Anordnung, dank der Merkmale der Erfindung möglich ist, die notwendige Orientierung der Achsen des Neigungsgebers rechnerisch mit Hilfe der Messungen zu den Reflektoren auszuführen.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Anordnung und eines Beispiels für die Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung.
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anordnung beim Abteufen eines Pilotpfahles, Fig. 2 die Anordnung in Draufsicht, Fig. 3 eine Einzelheit der Anordnung, Fig. 4 bis 6 drei Stufen beim Abteufen eines Pilotpfahles von einem Schiffsverband aus und Fig. 7 einen Meßrahmen.
In Abwandlung der in der Vermessungstechnik vielfach verwendeten Stabwaagen wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung ein Meßrahmen 10 verwendet.
In der in Fig. 7 gezeigten, bevorzugten Ausführungsform besteht der Meßrahmen aus drei lotrechten Profilstäben 11, 12 und 13, die miteinander über Querstäbe 14 zu einem im Grundriß gewinkelten (90° Winkel) Rahmengestell verbunden sind. Die oberen und unteren Querstäbe 14, die zum mittleren Profilstab 12 führen, sind zur Sicherung der Winkellage durch Schrägstreben 15 ausgesteift. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind an zwei Querstäben 14 Handgriffe 16 befestigt, um den Meßrahmen 10 versetzen zu können. Um den Meßrahmen 10 an einem Pilotpfahl 30 festlegen zu können, sind durch Ösen 17 geführte Riemen 18 vorgesehen.
An den vier Außeneckpunkten des Rahmens sind Prismenreflektoren 19 montiert, die durch je einen Prismenschutz 20 vor mechanischer Beschädigung geschützt sind.
An den unteren Enden der Profilstäbe 11,12 und 13 sind Fußschrauben 21 vorgesehen, deren Zweck später beschrieben werden wird.
In dem Meßrahmen 10 ist in einem Gehäuse untergebracht, ein Zweikomponentenneigungsgeber 22 vorgesehen, sowie ein Sender mit zugehörender Funkantenne 23 zum Übermitteln der vom Zweikomponentenneigungsgeber ermittelten Daten durch Telemetrie.
An dem Meßrahmen 10 kann noch ein Sicherungsriemen (Leine) 24 befestigt sein, um den Meßrahmen 10 an dem Pilotpfahl 30, an dem er mit Hilfe der Halteriemen 18 befestigt ist, gegen unbeabsichtigtes Herabfallen, insbesondere während der Montage, zu sichern.
Der Meßrahmen 10 ist so gebaut (gewinkelte Grundrißform), daß er sich dem einzumessenden Pilotpfahl 30 optimal anschmiegt. Die bei bekannten Stabwaagen verwendete Dosenlibelle ist bei dem Meßrahmen 10 durch einen am Meßrahmen 10 befestigten, elektronischen Zweikomponentenneigungsgeber 22 (im Gehäuse) ersetzt. Am Meßrahmen 10 sind die vier Reflektoren (Prismenreflektoren 19 mit Prismenschutz 20) so angeordnet, daß durch deren polare Einmessung sowohl die Pfahlachse 31 errechnet werden kann, als auch eine Grobkontrolle der Funktionstüchtigkeit des Neigungsgebers 22 vorgenommen werden kann.
Die Befestigung des Meßrahmens 10 am Pilotpfahl 30 erfolgt mittels der Riemen 18, Eine 3
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Sicherung gegen Absturz des Meßrahmens 10 kann mit einer normalen Leine 24 erfolgen.
Die Rahmenhöhe (Länge der Profilstäbe 11, 12, 13) beträgt beispielsweise 1,0 m, kann jedoch aufgabenspezifisch variiert, insbesondere verlängert werden.
Weitere Komponenten der erfindungsgemäßen Anordnung sind ein elektronischer Tachymeter 40, eine Telemetrieausrüstung 50 zum Übertragen der Daten des Neigungsmessers 22 und ein Rechner 60, z.B. ein marktübliches Notebook.
Vorteilhaft für die Erfüllung der hohen Genauigkeitsanforderungen sind einerseits eine hochpräzise Fertigung des Meßrahmens 10 in Bezug auf Lotrecht- und Parallelstellung der Rahmenteile 11 bis 14, des Neigungsmessers 22 und der Reflektoren 19 sowie anderseits die Verwendung von exakt gearbeiteten und weitgehend verformungsfreien Rohren als Pilotpfähle 30.
Dem Erfassen von Lage und Ausrichtung (Neigung) eines Piiotpfahles 30 liegt im Beispiel die Voraussetzung zu Grunde, daß die im Bereich des Meßrahmens 10 erfaßten Werte (Durchmesser und Neigung) auch für die restlichen Teile des Pilotpfahles 30 Gültigkeit haben.
Ein Meßvorgang mit der erfindungsgemäßen Anordnung kann beispielhaft wie folgt beschrieben werden.
Auf einem koordinativ bekannten (Ufer-)Punkt 41 (Fig. 2) wird der elektronische Tachymeter 40 (ein Theodolit mit integriertem Entfernungsmeßgerät) aufgestellt, im verwendeten Koordinatensystem orientiert und mit dem Rechner 60 "on-line" verbunden (Datenleitung 61). Im Rechner 60 sind die Netzkoordinaten-Soll-Werte der Pilotpfähle 30 und die Flöhe der Pfeileraufstandsfläche an der Gewässersohle 32 gespeichert. Der Meßrahmen 10 wird an gut sichtbarer Stelle mittels der Riemen 18 am Pilotpfahl 30 befestigt und zwar derart, daß alle vier Reflektoren 19 vom Tachymeter 40 aus sichtbar sind. Der Neigungsgeber 22 und die Telemetrie 50 werden aktiviert, so daß die Daten des Neigungsgebers 22 laufend direkt in den Rechner 60 übertragen werden. Anschließend werden in einer vorgegebenen Reihenfolge zu den vier Reflektoren 19 Florizontalwinkel (a), Vertikalwinkel (ß) und Schrägdistanz (L) vom koordinativ bekannten Tachymeterstandpunkt aus gemessen und ebenfalls direkt dem Rechner 60 übermittelt.
Der Rechner 60 ermittelt die Koordinaten x, y, z (siehe Fig. 3) der vier Reflektoren 19, mit Genauigkeitsmaßen Kx, Ky, Kz, die Neigung des Meßrahmens 10 (= Neigung des Pilotpfahles 30) in x- und y-Richtung (siehe Fig. 3), angegeben in mm/m, die Koordinaten des Pfahlachse 31 im Niveau des Meßrahmens 10 und im Niveau der Gewässersohle 32. Weiters erhält man die Verschiebungswerte des Pilotpfahles 30 im Niveau der Gewässersohle 32 in Richtung der beiden Querstäbe 14 und die Verschiebungswerte im Niveau der Meßrahmens 10 gegenüber der Ist-Lage. Diese letztgenannten Werte, also die Abweichungen der Lage der Pfahlachse 31 von der Soll-Lage im Niveau des Meßrahmens 10 und im Niveau der Gewässersohle 32, sind, gemeinsam betrachtet, ein Maß für die Schrägstellung des Pilotpfahles 30. Mit Vorteil werden die Verschiebungswerte nicht in Richtung der x- und y-Achsen ausgewiesen, sondern in Richtung der Profilquerstäbe 14 des Meßrahmens 10. Um die Befehle an den Kranführer für diesen einfach verständlich zu machen, können die Profilstäbe 11 und 13 unterschiedlich, z.B. rot und blau gekennzeichnet sein. So kann dem Kranführer ein deutlich sichtbarer und unmißverständlicher Flinweis ("blau" oder "rot") auf die Richtung für allenfalls notwendige Versetzungen gegeben werden.
In Fig. 3 ist schematisch die Zuordnung des Tachymeter 40 zu dem an einem Pilotpfahl 30 befestigten Meßrahmen 10 dargestellt. Fig. 3 zeigt auch, daß der Meßrahmen 10 so am Pilotpfahl 30 befestigt werden kann, daß Radien, die von den Befestigungspunkten der Prismenreflektoren 19 am Meßrahmen 10 zur Achse 31 des Pilotpfahls 30 führen, einen Winkel von 90° miteinander einschließen. So ist gewährleistet, daß der Abstand der Prismenreflektoren 19 von der Achse 31 des Pilotpfahls 30 eine bekannte Größe ist, die in Fig. 3 mit A bezeichnet ist.
Alle oben angeführten Daten, ergänzt mit dem Datum und Uhrzeit der Messung und kombiniert mit einer entsprechenden grafischen Darstellung, können für jede einzelne Messung gespeichert und, falls gewünscht, ausgedruckt werden. Oft genügt es, wenn nur Protokolle der Schlußmessung ausgedruckt werden.
Die beschriebenen Ergebnisse und Darstellungsarten sind software-abhängig und können für jede beliebige Aufgabenstellung adaptiert werden.
Mit Flilfe eines Theodoliten und der am Meßrahmen 10 angebrachten (drei) Fußschrauben 21 kann der am Meßrahmen 10 im Gehäuse montierte Neigungsgeber 22 jederzeit vor Ort überprüft und nachjustiert werden. 4
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Nachstehend wird das Ausrichten und Abteufen eines Pilotpfahles 30 in eine Flußsohle 32 beschrieben, wobei die erfindungsgemäße Anordnung verwendet wird.
Zunächst wird ein Schiffsverband 70 in eine Lage gebracht, in welcher der Montageschacht 71, durch den der Pilotpfahl 30 abgeteuft wird, annähernd über der Soll-Position liegt. Dieses Ausrichten erfolgt mit einem Theodolit und dem Entfernungsmeßgerät, z.B. mit dem Tachymeter 40, vom Ufer aus. Der Montageschacht 71 wird dabei mit einem Prismenreflektor signalisiert. Das Fixieren des Schiffsverbandes 70 im Fluß erfolgt mittels mehrerer Anker 72 und/oder Seile 73 vom Ufer aus (Fig. 2).
Ein Pilotpfahl 30 (beispielsweise ein Rohr) wird mit einem am Schiffsverband 70 stehenden Kran 74 und der Haltezange 75 möglichst lotrecht in Position gebracht, ohne daß er schon am Stromgrund (Flußsohle 32) aufsitzt (Fig. 4, Fig. 5). Dann wird eine vollständige Messung zum Meßrahmen 10, der vorher am Pilotpfahl 30 sichtbar befestigt worden ist, durchgeführt; d.h. Neigungsgeber 22 und Telemetrie 50 werden eingeschaltet und somit Neigungsgeberdaten laufend zum Rechner 60 übertragen. Zu allen vier Reflektoren 19 am Meßrahmen 10 werden Richtung und Entfernung gemessen und ebenfalls zum Rechner 60 übertragen.
Der Rechner 60 berechnet die Mittelpunktkoordinaten (Koordinaten der Achse 31) des Pilotpfahles 30 im Niveau des Meßrahmens 10 und im Niveau des Stromgrundes 32 und gibt so auch die Schrägstellung (Neigung) des Pilotpfahles 30 an. Die Koordinaten der Pfahlachsen 31 werden aus den Koordinaten der Reflektoren 19, die ja vom Ufer aus bestimmt worden sind, und den bekannten Maßen des Meßrahmens 10 berechnet (Fig. 3).
Ausgewiesen werden das Ausmaß und die Richtung von Verschiebungen, die allenfalls notwendig sind, um den Pilotpfahl 30 lotrecht zu stellen und in die Soll-Lage zu bewegen. Befehle an den Kranfahrer werden diesem mit Bezug auf die unterschiedlich gefärbten Profilstäbe 11 und 12 und Querstäbe 14 des Meßrahmens 10 (Rot und Blau) gegeben, so daß Fehler praktisch ausgeschlossen sind. Die notwendigen Verschiebungen werden durch Bewegen des Krans 74 und der Kranzange 75 vorgenommen; die Lotrechtstellung wird mittels des Neigungsgebers 22 überprüft und kann zusätzlich mit Hilfe von Wasserwaagen kontrolliert werden. Anschließend wird wieder ein vollständiger Meßvorgang durchgeführt.
Wenn die Soll-Lage und die Lotrechtstellung des Pilotpfahles 30 mit der geforderten Genauigkeit erreicht worden ist (Fig. 5), wird der Pilotpfahl 30 auf die Stromsohle 32 abgesetzt, Lage und Lotrechtstellung des Pilotpfahles 30 wieder durch eine Messung kontrolliert, und gegebenenfalls mittels Kran 74 und/oder Zange 75 korrigiert. Dann wird der Pilotpfahl 30 abgeteuft, indem er in die Stromsohle 32 "eingedreht" wird (Fig. 6). Dieses Abteufen durch Vierteldrehungen des Pilotpfahls 30 mit Hilfe der Zange 75 wird laufend durch Messungen kontrolliert. Wenn das Abteufen so weit fortgeschritten ist, daß der Meßrahmen 10 in den Bereich der Zange 75 gelangt, wird der Meßrahmen 10 gelöst und dann am Pilotpfahl 30 weiter oben wieder angebracht.
Ist ein Verschieben des Pilotpfahles 30 nicht mehr möglich, weil die Abweichungen zu groß geworden sind, bzw. der Pilotpfahl 30 bereits zu fest in der Stromsohle 32 sitzt, so kann ein Ziehen des Pilotpfahles 30 und neuerliches Aufsetzen und Abteufen notwendig werden.
Zusammenfassend kann ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wie folgt beschrieben werden;
Zum Abteufen von Pilotpfählen, wie sie für Fertigteilbrückenpfeiler Verwendung finden, wird eine Anordnung vorgeschlagen, die aus einem am abzuteufenden Pilotpfahl 30 zu befestigenden Meßrahmen 10, an dem Prismenreflektoren und ein Neigungsgeber montiert sind, besteht. Diese Anordnung besitzt weiters einen am Ufer aufgestellten Tachymeter 40, der über einem im Koordinatensystem bekannten Punkt 41 aufgestellt ist. Mit Hilfe der Ergebnisse aus den Messungen des Tachymeters 40 und des am Pilotpfahl 30 befestigten Meßrahmens 10 mit Neigungsgeber und Prismenreflektoren kann der Pilotpfahl 30 durch den Kran 74 und die am Pilotpfahl 30 angreifende Kranzange 75 in die Soll-Lage und genau lotrecht ausgerichtet werden, wobei es während des Abteufens möglich ist, laufend die Lage und Lotrechtstellung des Pilotpfahls 30 zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. 5

Claims (14)

  1. AT 410 258 B PATENTANSPRÜCHE: 1. Anordnung zum Ausrichten von abzuteufenden, langgestreckten Bauteilen (30), wie Pilotpfählen u. dgl., gekennzeichnet durch am Bauteil (30) anzubringende Reflektoren (19), durch einen am Bauteil (30) anzubringenden Neigungsgeber (22), wobei die am Bauteil (30) anzubringenden Reflektoren (19) und der am Bauteil (3a) anzubringende Neigungsgeber (22) an einem Meßrahmen (10) montiert sind, der am Bauteil (30) festlegbar ist, durch einen mit Abstand vom Bauteil (30) an einem bekannten Ort (41) aufgestellten Theodoliten (40), durch eine mit Abstand vom Bauteil (30) an einem bekannten Ort (41) aufgestellte Entfernungsmeßvorrichtung (40), durch einen Rechner (60) und durch Einrichtungen (50) zum Übertragen der vom Theodoliten (40), von der Entfernungsmeßvorrichtung (40) und vom Neigungsgeber (22) erfaßten Daten zu dem Rechner (60).
  2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßrahmen (10) eine gewinkelte Grundrißform besitzt.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßrahmen (10) aus Profilstäben (11, 12, 13) und Querstäben (14) zusammengesetzt ist.
  4. 4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Meßrahmen (10) unten, insbesondere an den unteren Enden der Profilstäbe (11, 12, 13), einstellbare Fußschrauben (21) vorgesehen sind.
  5. 5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Prismenreflektoren (19) an den vier äußeren Ecken des Meßrahmens (10) befestigt sind.
  6. 6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungsgeber (22) im Meßrahmen (10) justierbar montiert ist.
  7. 7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Neigungsgeber (22) eine Telemetrievorrichtung (50) mit Funkantenne (23) zugeordnet ist.
  8. 8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Festlegen des Meßrahmens (10) am Bauteil (30) Riemen oder Gurten (18) vorgesehen sind.
  9. 9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere an horizontalen Querstreben (14) des Meßrahmens (10) Handgriffe (16) vorgesehen sind.
  10. 10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteil (30) beim Ausrichten und gegebenenfalls beim Abteufen an seinem oberen Ende und mit Abstand von seinem oberen Ende an einer Haltevorrichtung (74) verstellbar gehalten ist.
  11. 11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteil, insbesondere ein Pilotpfahl (30), mit seinem oberen Ende an einem Hebezeug eines Krans (74), befestigt ist, und daß mit Abstand vom oberen Ende des Pilotpfahls (30) um den Pilotpfahl (30) eine Kranzange (75) herumgelegt ist.
  12. 12. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kran (74) mit dem Hebezug und der Kranzange (75) auf einem Schiffsverband (70) aufgestellt ist, und daß der Theodolit (40) und der Entfernungsmesser (40) am Ufer (Punkt 41) aufgestellt sind.
  13. 13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Theodolit und der Entfernungsmesser als elektronischer Tachymeter (40) ausgebildet sind.
  14. 14. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren, lotrechten Profilstäbe (11, 13) des Meßrahmens (10) unterscheidbar gekennzeichnet, insbesondere unterschiedlich gefärbt, sind. HIEZU 6 BLATT ZEICHNUNGEN 6
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WO2009043570A1 (de) * 2007-09-28 2009-04-09 GSan - Ökologische Gewässersanierung GmbH Unterwassergeräteträger und vorrichtung zum bearbeiten oder untersuchen einer sohle

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