<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Stammblatt für Dünnschnitt-Kreissägen aus einer Eisenbasislegierung mit guten Löteigenschaften, welches umfangseitig mit Schneidsegmenten bestückt ist und im Blattmittelbereich ein Verlaufen des Schnittes hindernde Spannungen aufweist.
Stammblätter für Kreissägen werden nach dem Stand der Technik zumeist aus einem Werkstoff gemäss Stahl-Eisen-Liste Werkstoffnummer 1. 2003 bzw. Stahlsortenkurzname 75 Cr 1 gefertigt. Dieser Werkstoff weist eine hohe Durchhärtbarkeit auf und ist durch eine entsprechende Wärmebehandlung auf Härtewerte bis 43 HRC (2) vergütbar, wobei für das Abschrecken des Bleches, aus dem die Stammblätter gefertigt werden, vorzugsweise die Quetten-Kühiung Verwendung findet. Die Forderungen an die Stammblätter sind dabei gute Löteigenschaft für die umfangseitig anzubringenden Schneidsegmente und hohe Stabilität der Blattgeometrie im praktischen Betrieb.
Für Steinsägen, zum Beispiel für die Bearbeitung von Marmor oder Granit, hat es sich als wichtig herausgestellt, dass die Sägeblätter mit einem Durchmesser von 1000 mm und grösser bei einer Härte von etwa 43 HRC eine Dicke von 5, 5 mm und mehr aufweisen müssen, um ausreichende Stabilität bezüglich des Rundlaufes bzw. eines achsialen Ausweichens oder Auswanderns der Schneidstellenzonen sicherzustellen. Beim Schnitt treten im äusseren Bereich des Sägeblattes naturgemäss Erwärmungen auf, die zu einer wellenförmigen Verwerfung des umfangseitigen Bereiches des mit Schneidsegmenten bestückten Blattes führen und infolgedessen grössere Schnittbreiten und höhere Lärmentwicklungen verursachen können.
Aus diesem Grunde wird bei einer Herstellung von Hartsteinplatten vielfach, insbesondere bei Multidisc-Kreissägen mit bis zu 80 Blättern und mahr auf einer Spannachse, eine Bearbeitungstiefe von ca. 1 mm vorgesehen.
Diese Begrenzung in der Abarbeitung bzw. Einbringung des Sägespaltes wird vorgenommen, um die Verwerfung der Sägeblätter und ein eigenfrequenzbedingtes sogenanntes Verlaufen derselben im Material bei der Schnittbildung zu vermeiden. Um die Betriebseigenschaften einer Kreissäge nicht zu verschlechtern, wurden gemäss DE 19901208 A1 vorgeschlagen, getrennte äussere Umfangsschneidkantenabschnitte, die mit Befestigungseinrichtungen mit dem Kreissägeblatt verbunden sind, anzuwenden. Dieser Vorschlag könnte im Hinblick auf eine Verringerung des abgestrahlen Luftschallpegels vorteilhaft sein, jedoch ist der aufwendige Aufbau und die Einschrankung bezüglich der verwendbaren Schneidteile nachteilig und wenig wirtschaftlich.
Aus der DE 19801121 A bzw. der EP 931615 A2 ist ein Kreissägeblatt mit unterschiedlichen Sägeblattdicken bekannt geworden, weiches Sägeblatt Seitenschneiden aufweist, um den abgestrahlen Luftschallpegel beim Schneideinsatz zu erniedrigen.
Zum verbesserten Austrag des Sägemehles und damit zur Verringerung der Relbungserwar- mung des Sägeblattes wird nach EP 930122 A2 ein Sägeblatt vorgeschlagen, welches eine unterschiedlich, in sich gleiche Dicke aufweist, die durch ringförmige Abschrägungen ineinander übergeht.
Weiters ist aus der EP 819491 A1 bekannt geworden, ein Stammblatt für Kreissägeblätter mit einem versteiften Bereich un einer Vielzahl schmal geschlitzter Abschnitte, um den Geräuschpegel zu vermindern, vorzusehen, wobei die Abschnitte im äusseren ringförmigen Teil des Stammblattes angeordnet sind.
Dem Stand der Technik mit allen Vorschlägen zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften von Kreissägen haftet der Nachteil an, dass insbesondere in hartem Steinmaterial mit diesen Sägen breite Schnitte mit geringer Schnittleistung und hohem abgestrahlten Luftschallpegel erstellt werden.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen und setzt sich zum Ziel, oben angeführte Mängel zu beseitigen und ein Stammblatt für Dünnschnitt-Kreissägen zu schaffen, weiches eine erhöhte Wirtschaftlichkeit bei der Verwendung dieses Sägeblattes erbringt.
Dieses Ziel wird bei einem Stammblatt aus einer Eisenbasislegierung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass die Eisenbasislegierung Gehalte an in Gew.-% von Kohlenstoff 0, 5 bis 0, 69 Mangan 0, 85 bis 1, 25 Chrom 0, 45 bis 1, 50 Vanadin 0, 05 bis 0, 25 und gegebenenfalls weitere Legierungselemente bis zu einem Gesamtgehalt von 3 Gew.-% sowie herstellungsbedingte Begleitelemente und Verunreinigungen aufweist.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Vorteile der durch die erfindungsgemässe legierungstechnische Massnahme erzielten Gebrauchseigenschaften der Säge liegen insbesondere darin, dass die Werkstoffeigenschaften der Verwendung desselben vorteilhaft angepasst sind. Die Legierung mit den gekennzeichneten Konzentrationen der Elemente ist besonders vorteilhaft, wie gefunden wurde, einsetzbar für Kreissägeblätter, weil einerseits eine erhöhte Materialfestigkeit im thermisch vergüteten Zustand mit hohem Streckgrenzenverhältnis erreicht werden kann und andererseits eine hohe Zähigkeit und ein wesentlich verbessertes Schwingungsverhalten bzw. eine Unterdrückung der Resonanzfrequenz gegeben sind. Dies könnte, obwohl die wissenschaftliche Beweisführung aussteht, mit Restaustenitanteilen im Mikrogefüge nach der Wärmebehandlung im Zusammenhang stehen.
Besonders gute Gebrauchseigenschaften von dünnen Kreissägeblättern mit umfangsseitiger Schneidsegmentbestückung sind erreichbar, wenn die Eisenbasislegierung Gehalte in Gew.-% von Kohlenstoff 0, 55 bis 0, 65 Silizium 0, 18 bis 0, 40 Mangan 0, 85 bis 1, 15 Chrom 0, 60 bis 1, 38 Vanadin 0, 08 bis 0, 18 und gegebenenfalls weitere Legierungselemente sowie herstellungsbedingte Begleitelemente und Verunreinigungen aufweist.
Diese Legierungszusammensetzung in engen Grenzen ist, wie sich zeigte, als Stammblatt für diamantbestückte, kobaltgebundene, gesinterte Schneidsegmente besonders vorteilhaft einsetzbar, weil einerseits ein gutes Lötverhalten und andererseits eine günstige Materialverfestigung bei thermischer oder verformungstechnischer Behandlung des Blattmittelbereiches gegeben sind.
Die Gebrauchseigenschaften von Kreissägen, insbesondere für Granit und derartig harte Werkstoffe können weiter verbessert werden, wenn die Eisenbasislegierung mindestens ein Element der Gruppe 4 und Gruppe 5 des Periodensystems mit einer Gesamtkonzentration in Gew.-% von 0, 05 bis 0, 3 aufweist, wobei der Gesamtgehalt der Elemente der Gruppe 6 des Periodensystems 1, 85 Gew.-% nicht übersteigt.
In günstiger Weise kann dabei vorgesehen sein, dass die Werkstoffhärte einen Wert von 45, 5 HRC 2 übersteigt.
Ebenso erheblich ist der Vorteil, dass das Stammblatt bei einem Durchmesser von grösser als 550 mm eine Dicke von kleiner als 4, 5 mm aufweist. Dadurch sind wirtschaftliche Vorteile erreichbar, weil die Gesamtschnittiefe erhöht, die Schnittbreite im Material verkleinert und die Ausbeute an Schnitteilen vergrössert werden kann.
Hohe Stabilität des Stammblattes und damit hohe Sicherheit gegen ein Verlaufen des Schnittes bei geringen Schnittbreiten können erreicht werden, wenn zumindest ein Teil des Blattmittelbereiches vom achsnahen Einspannteil zur umfangseitigen segmentbestückten Zone hin im Querschnitt eine abnehmende, vorzugsweise eine radial linear abnehmende, Dicke aufweist.
Im Hinblick auf eine möglichst geringe Abstrahlung von Körperschall hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn zumindest eine Seitenfläche im Blattmittelbereich zwischen achsnahem Einspannteil und umfangseitig segmentbestückter Aussenzone im Querschnitt konkav ausgebildet ist.
Durch diese Ausführungsform kann auch der Austrag von abgespantem Material günstig beeinflusst werden.
Vorteilhaft ist es, wenn das Stammblatt Diamant enthaltende Sinter-Schneidsegmente trägt, in weichem Fall ein derartiges Stamm blatt die erforderliche Härte aufweist, um für ein Schneiden von Naturstein, z. B. Granit, vorteilhaft verwendbar zu sein.
Bei dem erfindungsgemässen Stammblatt werden die Spannungen im Blattbereich durch thermische und/oder mechanische Verformungsverfahren eingebracht.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.