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Die Erfindung betnfft eine chirurgische, mit einem Endoskop kombinierte Lasersonde, insbesondere zum Einsatz im Harnröhrenbereich von ausserhalb der Harnröhre, die vor allem dadurch gekennzeichnet ist, dass ein, vorzugsweise gegenüber dem Sondenschaft drehbarer, Operationskopf mit zumindest an seiner Periphene über dessen Oberfläche verteilten, in bekannter Welse unabhängig voneinander anspelsbaren Laserstrahlaustrittsstellen vorgesehen ist.
Die US-PS 5 041 108 betrifft eine Lasersonde zur intraluminalen Chirurgie, hauptsächlich zum Abtragen atheromatöser Plaque oder Thromben im cardiovaskulären Bereich. Dabei geht es natürlich vor allem darum, eine vaskuläre Perforation zu vermeiden und dementsprechend wird Laserlicht nur vom distalen Stirnende der Sonde in Richtung von deren Achse abgegeben, also entlang der Gefässwände geführt und nur auf die Okklusion gerichtet, wobei das Laserlicht mehrerer Auslässe zur Achse des Blutgefässes hin geneigt werden kann. Die einzelnen Auslässe können zur gezielten Erfassung ausgewählter Bereiche innerhalb der gesamten Querschnittsfläche des Lumens im Scanning-Betrieb individuell angespeist werden.
Die erfindungsgemässe Lasersonde ist davon grundsätzlich verschieden ; sie weist Auslässe an der Peripherie des Arbeitskopfes auf, die also im rechten Winkel zur Sondenachse abstrahlen. Die erfindungsgemässe Sonde ist vor allem nicht zum Arbeiten innerhalb eines Lumens vorgesehen.
Auch die WO 92/16154 betrifft eine Lasersonde mit Stirnwandemission aus einem Faserbündel, siehe Fig. 1 und 2, wobei die Erfindung darin gesehen wird, die einzelnen Lichtleitfasern im Scanning-Verfahren über den zu ablatierenden Bereich zu energetisleren, wobei rn eine einzelne Faser bzw. eme Gruppe von Fasern jeweils nur ein Laserpuls eingekoppelt wird, der lediglich eine kleine Fläche bestrahlt und dessen Energie so gering ist, dass er keine bzw. keine traumatische Stosswelle auslöst (siehe Seite 5, letzter Absatz).
Endlich betrifft die DE-OS 29 45 080 eine Endoskop-Lasersonde zur Behandlung von Blasentumoren, bei der ein einziger Lichtleiter In einer Hülse vorgesehen ist, die In der Blase gegenüber dem Sondenschaft zum"Zielen"verschwenkbar ist (siehe Seite 6, Absätze 2 und 3). Es ist klar, dass diese Konstruktion nur in der Blase zur Anwendung kommen kann und sich von der erfindungsgemässen Lasersonde konstruktiv völlig unterscheidet.
Weitere Kennzeichen der erfindungsgemässen Lasersonde, die einzeln bzw. in Kombinationen verwirklicht sein können, sind die folgenden :
Mindestens ein Objektiv des Endoskops ist an der Peripherie des Operationskopfes angeordnet.
Im Operationskopf sind Kühlflüssigkeitsleitungen zur Operationsfeldkühlung vorgesehen.
Im Operationskopf sind Öffnungen zur Abgabe und zur Absaugung von Operationsfeldspülflüssigkeit vorgesehen.
Die erfindungsgemässe Lasersonde ist vor allem zum chirurgischen Arbeiten im Prostatabereich vorgesehen.
Die Anspeisung erfolgt mittels einer Steuereinheit, mit der einerseits die Höhe der Energieabgabe und anderseits die Anzahl und Lage der einzelnen angesteuerten Laserstrahlaustrittsstellen am Laserkopf geregelt wird. Auf diese Weise ist es möglich, von einer einzigen bis hin zu allen Laserkopfaustrittsstellen gezielt anzuspeisen. Weiterhin ist eine Intervallsteuerung mit Zeitgeber vorgesehen, sodass auch die Impulsfolge und -dauer eingestellt werden kann. Die Steuerungsorgane sind im Elektronikbereich übliche Bauteile, die vorzugsweise in Modulanordnung einem Rechner zugeordnet werden, der eine entsprechende Wertanzeigeeinrichtung, insbesondere im Bildschirmdisplay aufweist.
Selbstverständlich werden von der Steuereinheit auch Operationsfeldtemperaturen verarbeitet, die von Wärmesensoren erfasst werden, die am Laserkopf angeordnet sind, sodass die Kühlintensität der Operationsfeldkühlung ebenfalls geregelt werden kann ; üblicherweise durch Erhöhung des Kühlflüssigkeitsdurchsatzes. Auch derartige Einrichtungen sind an sich Stand der Regeltechnik.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben, die eine schematische Seitenansicht einer Laserpistole zeigt.
Die Laserpistole besitzt einen Griff mit Auslöser 1 für die Laseranspeisung. Im Griff sind schematisch die Zu- und Abfuhrleitungen für Kühlflüssigkeit, Operationsfeldspülflüssigkeit und Energieversorgung bei 2 angedeutet. Die Pistole besitzt einen flexiblen Kunststoffschaft 3 mit einem über eine Manschette 4 aufgesetzten verdrehbaren Operationskopf 5 aus Metall, an dessen Oberfläche mehrere Laserlichtaustrittsoptiken 6 angeordnet sind. Zentral Im Schaft 3 verläuft eine Endoskopfaseroptik 7, für die lediglich ein zentrales Objektiv 7a dargestellt ist ; das Okular ist bei 8 angeordnet.
Es ist vorgesehen, mehrere Faseroptikbündel getrennten Objektiven zuzuordnen, die ebenso wie die Laserlichtaustrittsoptiken über die Oberfläche des Operationskopfs verteilt sind und die im Okular als voneinander getrennte Abschnitte sichtbar sind. Die Beleuchtungseinheit für das Endoskop is nicht dargestellt. Zur Verdrehung des Operationskopfs 5 gegenüber dem Schaft 3 sind Drehringe 9 un 10 angedeutet. Der Auslöser 1 ist mit einem Vorzug betätigbar, d. h. erst ab einem Vorzugweg zeigt ein erhöhter Zugwiderstand die Anspeisung mit Laserenergie an ; bel weiterem Zug wird die Laserenergieversorgung abgeschaltet und die Operationsfeld-
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spülung mit Absaugung betätigt, wofür am Operationskopf 5 entsprechende Öffnungen vorgesehen sind.
Ebenso weist der Operationskopf eine nicht dargestellte Temperaturabfühlung auf, sodass das Operationsfeld entsprechend gekühlt werden kann, was durch eine automatische Steuerung des Kühlmitteldurch- flusses durch den Operationskopf 5 durchgeführt wird.
Beim Arbeiten Im Prostatabereich kann es angezeigt sein, zusätzlich einen Kühlballon zur rektalen Einführung in den Enddarm zur Kühlung des Prostatabereichs vorzusehen, der dort mit Kühlflüssigkeit gefüllt und von dieser regelbar durchströmt wird. Prostataseitig ist am Kühlballon eine Messwandlerfolie angeklebt, die penphere Sensorstreifen aufweist, die zumindest die Umgebungstemperatur abfühlen, jedoch
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vorgesehen sein kann. Die Messwandlerfolie kann auch als Ultraschallsender ausgebildet sein, vorzugsweise mit mehreren gezielt anspeisbaren Suchflächen, sodass das Operationsfeld abschnittsweise untersucht und die Ergebnisse beispielsweise auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden können.
Wie schon erwähnt, ist die erfindungsgemässe Laserpistole vor allem für den Prostatabereich einsetzbar, vor allem für Adenomektomien oder dergleichen. Je nach der Lokalisierung der durch Laserabtragung chirurgisch zu behandelnden Stelle an der Prostata wird der Pistolenschaft 3 penneal (im Dammbereich) oder rektal (durch den After) eingeführt, wobei entsprechende Einschnitte im Dammbereich bzw. In der Darmwand nötig sind, die Harnröhre aber völlig frei bleibt. Eine besonders günstige Arbeitsmöglichkeit, insbesondere im Prostatabereich ist gegeben, wenn der Operationskopf der erfindungsgemässen Laserpistole mit mindestens einem Sensor für radioaktive Strahlung ausgerüstet ist.
In diesem Fall kann ein Urethralkatheter verwendet werden, der im Prostatabereich mit einem Radionuklid beschichtet ist, sodass nicht nur über den rektalen Kühlballon, sondern auch mittels der Laserpistole Informationen über die lokale Ausdehnung und Struktur des Prostatagewebes abgefühlt und dargestellt werden können.
Die Technik der Laserabtragung von Gewebe ist bekannt ; mit der erfindungsgemässen Laserpistole ist grösstmögliche Schonung der Umgebung gewährleistet.
Grundsätzlich kann die erfindungsgemässe Laserpistole nicht nur im Prostatabereich eingesetzt werden, sondern überall im Körper, wo eine gezielte Gewebsabtragung erforderlich scheint, also im Bereich des Magen- und Darmbereichs, im Gehirnbereich oder auch im Innern von Organen, wohin der Operationskopf der Sonde über ein entsprechendes Trokar eingeführt wird.