AT400054B - Injektageflüssigkeit - Google Patents

Description

AT 400 054 B

Die Erfindung betrifft eine Injektageflüssigkeit auf wässeriger Basis, die eine Alkalisiliconatlösung enthält, zur Einbringung in Bohrlochketten in Ziegel-, Beton- und Mischmauerwerk zur nachträglichen Schaffung einer Horizontalsperre. Für eine nachträgliche Absperrung von aufsteigender Feuchtigkeit - mit Salz- und mikroorganischer Belastung - im Ziegel-, Beton- und Mischmauerwerk (Natursteinanteil) können entsprechend bekannter Abdichtungstechniken unterschiedliche Injektageflüssigkeiten unter Druck oder drucklos eingesetzt werden, die in Bohrlochketten eingebracht zur Bildung eines chemisch-physikalischen Sperrgürtels führen.

Die Wirksamkeit chemischer Injektagen zeigt sich z.B. in einer Verringerung der Benetzbarkeit der Baustoffkapillaren durch hydrophobierende Mittel, was bedeutet, daß Wasser nicht mehr in die Kapillaren gesaugt wird, sondern aus diesen nach unten herausgedrückt wird (Kapillardepression).

In der DE-OS 35 32 7B7 ist beispielsweise die Isolierung von Mauerwerk gegen Feuchtigkeit beschrieben, wobei in darin vorgesehenen Sackbohrungen, in die Gewebeschläuche eingeschoben sind, eine wasserabweisende, vorzugsweise siliconartige Isolierflüssigkeit eingebracht wird. Die DE-OS 29 04 541 offenbart ein Verfahren zur Durchführung hydrophobirender Injektagen an feuchtem Mauerwerk, wobei es wesentlich ist, die Injektagezone in einem bestimmten Bereich des Mauerwerks, bezogen auf die Geländeoberkante, anzuordnen. Hierbei sind wiederum ausschließlich hydrophobierende Injektagemittel ersetzbar, worunter auch Silane, Siliconate, u.a. Methylsiliconat, und Siliconharze genannt werden. Diese bekannten Verfahren sind einerseits jeweils in ihrer praktischen Ausführbarkeit aufwendig und anderseits abhängig von den hierbei eingesetzten Isolier- bzw. Injektagemitteln hinsichtlich ihrer Wirksamkeit gegen Feuchtigkeit im Mauerwerk unbefriedigend und somit auch nur bedingt ersetzbar.

Einige Injektagemittel weisen dabei in zweifacher Hinsicht Effekte auf: 1. Hydrophobierung und 2. Verengung der Kapillaren, z.B. bei der Verwendung von einem Mischprodukt aus Wassergläsern und Alkalimetallsiliconaten. (Polysiloxan- und Kieselgelbildung/R.Si.OH.O -Si02). Es werden aber auch im Injektageverfahren Emulsionen und Suspensionen eingesetzt, doch ist ihre Verteilungsmöglichkeit, Salzbeständigkeit bzw. Verseifungsbeständigkeit nicht optimal.

Auch niedrigviskose Reaktionskunstharze, wie z.B. Epoxi-, Polyester-, Polyurethan- und Acrylharze werden unter Druck in Bohrlöcher eingebracht, wobei diese Harze durch Aushärten in den Kapillaren eine "Wassersperre" bringen. Dabei sollen sie auch in wassergefüllte Hohlräume eindringen und das Wasser unterwandern ("Huckepack-Kriecheffekt").

Es sind eine ganze Reihe von im Einsatz befindlichen chemisch-physikalischen Injektageflüssigkeiten bekannt, die enthalten können: 1. Alkalisilicate. 2. Alkalimethylsiliconate, 3. Mischprodukte von 1. und 2.. 4. Bitumenemulsionen und -lösungen, 5. Zementsuspensionen, 6. niedrigviskose Reaktionskunstharze, 7. Hydrophobierungsmittel auf Basis von Silanen und höheralkylierten oligomeren Siloxanen, 8. Kaliumpropyl-siliconat, 9. wasserlösliche Silane, 10. Silicon-Mikroemulsionen (für mit Wasser hochgesättigtes Mauerwerk), die aber erst unmittelbar vor ihrem Einsatz an der Baustelle mit Wasser gebrauchsfertig abgemischt werden müssen.

Modifikationen von chemisch verschiedenen Injektagesystemen, wie sie oben angegeben sind, zur Schaffung eines synergetischen Gemisches mit sich ergänzenden wassersperrenden Eigenschaften scheiterten bisher in der Praxis an den meist unvermeidlichen chemischen Reaktionen wie Ausfällungen bzw. Koagulationen, der gewünschte Effekt, nämlich die Verschliessung der Kapillaren im Mauerwerk, bereits bei der Homogenisierung der oben angegebenen bekannten Mischungen im Mischgebinde oder in der Ein-bzw. AusfDItflasche durch Ausflockungen stattfindet. Statt der gewünschten Eigenschaftskombinationen der oben genannten bekannten Injektagesysteme ist eine emulsionsbruchähnliche Veränderung erkennbar, wodurch ein Einbringen in eine Bohrlochkette unmöglich gemacht wird.

Aufgabe der Erfindung ist nun die Schaffung einer Injektageflüssigkeit, die in synergetischer Weise gewünschte Eigenschaften an sich bekannter Injektagflüssigkeiten besitzt und nicht die oben angegebnen Nachteile aufweist.

Die Injektageflüssigkeit gemäß der Erfindung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Mischung der Alkalisiliconatlösung. z.B. einer Kaliummethylsiticonatlösung, mit einer Butylacrylatpolymere-mulsion, z.B. einer Butylmethylmethacrylatpolymeremulsion, gegebenenfalls unter Beimengung üblicher Zusatzmittel und/oder Zuschlagstoffen, wie beispielsweise Farbstoffe, weitere Hydrophobierungsmittel und Verfestigungsmittel besteht.

Die erfindungsgemäße Injektageflüssigkeit aus einer Alkaiimethylsiliconat-Hydrophobierungsflüssigkeit und einer Acrylpolymeremulsion ist nicht mit dem Nachteil der oben angegebenen unerwünschten chemischen Reaktionen zwischen den Einzelkomponenten behaftet. Davon abgesehen besitzt diese Injektageflüssigkeit eine synergetische Wirkungsweise in der Hinsicht, daß in einen drucklos durchzuführenden Injekta-gearbeitsgang ein Hydrophobierungseffekt und Verschluß der Kapillaren im Mauerwerk erzielbar ist. Die erfindungsgemäße Injektageflüssigkeit hat überdies noch die Vorteile, daß sie nicht gesundheitsschädlich. 15:52:28 BAD ORIGINAL ft

Claims (2)

1. AT 400 054 B feuergefährlich und geruchsbelästigend ist, daß sie lagerbeständig, umweltfreundlich, gebrauchsfertig und im Druck- und Drucklosinjektageverfahren, unabhängig von der Bohrlochkettenanordnung, was die Abstände und Durchmesser der Bohrlöcher betrifft, ersetzbar ist. Die injektagefiüssigkeit ist ferner gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, 5 bis 85 Gew.-% Kaiiummethylsiliconat und 1 bis 85 Gew.-% Butylmethylmethacrylat enthält Die Hydrophobierungskomponente der Injektagefiüssigkeit ist beispielsweise ausschließlich aus wasserlöslichen Alkaiisilicaten und Alkalimethylsiliconaten herstellbar. Die kapillarverschließende Komponente kann beispielsweise außer Acrylpolymerisat, Butylacrylat bzw. Butylmethylmethacrylat-polymerisat noch sein: Dispergat aus Styrolacrylsäureester-polymerisat Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat Butadienmethylmetha-crylat und andere thermoplastische Polymerisate. In den nachfolgenden Beispielen sind Rezepturen für die erfindungsgemäße Injektagefiüssigkeit angegeben. Beispiel 1: Kaiiummethylsiliconat 35 Gew.-% Butylacrylatpolymeremulsion (Butylmethylmethacrylat) 25 Gew.-% Farbstoff 0,01 Gew.-% Wasser Rest auf 100 Gew.-% Beispiel 2: Kaiiummethylsiliconat 45 Gew.-% Butylacrylatpolymeremulsion (Butylmethylmethacrylat) 35 Gew.-% Kaliwasserglas 15 Gew.-% Farbstoff 0;01 Gew.-% Wasser Rest auf 100 Gew.-% Prozentueller Funktionalitätsrahmen der Mischungskomponenten entsprechend Beispiel 1 und 2, bezogen auf das Gesamtgewicht der Injektagefiüssigkeit: (A) Kaiiummethylsiliconat 5 bis 85 Gew.-% (B) Butylmethylmethacrylat 1 bis 85 Gew.-% Patentansprüche 1. injektagefiüssigkeit auf wässeriger Basis, die eine Alkalisiliconatlösung enthält, zur Einbringung in Bohrlochketten in Ziegel-, Beton- und Mischmauerwerk zur nachträglichen Schaffung einer Horizontalsperre, dadurch gekennzeichnet daß sie aus einer Mischung der Alkalisiliconatlösung, z.B. einer Kaiiummethylsiliconatlösung, mit einer Butylacrylatpolymeremulsion, z.B. einer Butylmethylmethacrylat-polymeremulsion, gegebenenfalls unter Beimengung üblicher Zusatzmittel und/oder Zuschlagstoffe, wie beispielsweise Farbstoffe, weitere Hydrophobierungsmittel und Verfestigungsmittel besteht.
2. 2. Injektagefiüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, 5 bis 85 Gew.-% Kaiiummethylsiliconat und 1 bis 85 Gew.-% Butylmethylmethacrylat enthält. 15:52:28 BAD ORIGINAL ß