AT390561B

AT390561B - Sterilisationsverfahren

Info

Publication number: AT390561B
Application number: AT0041087A
Authority: AT
Original assignee: Froehlich Wolfgang Dipl Ing
Priority date: 1987-02-25
Filing date: 1987-02-25
Publication date: 1990-05-25
Also published as: ATA41087A

Description

Nr. 390 561

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sterilisation (Desinfektion) von Gegenständen mittels Sattdampf in einem Sterilisator (Desinfektor), wobei die Sterilisation (Desinfektion), im Gegensatz zu den bisher üblichen Verfahren durch Pulsen des Dampfdruckes, also dynamisch erfolgt Dazu wird das zu sterilisierende Gut zunächst in eine vakuum- und druckdichte Kammer eingebracht. Der anschließende Verfahrensablauf gliedert sich in drei, 5 zeitlich hintereinander folgende Abschnitte: (Abbildung 1)

Verfahrensabschnitt 1 (Al): Konditionierung des Sterilisiergutes.

Verfahrensabschnitt 2 (A2): Sterilisation durch Dampfimpulse.

Verfahrensabschnitt 3 (A3): Trocknung des Sterilgutes. 10

Zu Verfahrensabschnitt 1 (All: Konditionierung

Hier werden physikalische Bedingungen im Sterilisiergut geschaffen, die zur anschließenden Sterilisation (Desinfektion) notwendig sind, wie Entlüftung und Erwärmung. Dieser Abschnitt kann zum Teil außerhalb des eigentlichen Sterilisators (Desinfektors) erfolgen. 15

Zu Verfahrensabschnitt 2 (A21: Phase der eigentlichen Sterilisation

Bei der gegenständlichen Erfindung erfolgt die Sterilisation durch einen oder mehrere Dampfimpulse gefolgt von Druckentlastung. Die Impulse können gleichen oder unterschiedlichen Spitzendruck bzw. gleichen oder unterschiedlichen Entlastungsdruck aufweisen. (Abbildung 1). Sowohl der Spitzendruck als auch der 20 Entlastungsdruck kann über -, unter -, oder beim Atmosphärendruck liegen. Bei den bisher üblichen Sterilisationsverfahren wurde in Abschnitt 2 bis zur Erreichung einer bestimmten, vorgegebenen Sterilisationstemperatur (Desinfektionstemperatur) auf dem adäquaten Sattdampfdruck eingeströmt und der Druck, bzw. die Sterilisationstemperatur so lange gehalten, bis der, nach Formel Nr. 1 berechnete, vorgegebene Fo-Wert erreicht war. (Abbildung 2) Bei der gegenständlichen Erfindung entfällt dieses Halten einer bestimmten 25 Sterilisationstemperatur über einen vorher bestimmtem Zeitraum. Der geforderte Fo-Wert wird aus den Anstiegs-bzw. Entlastungsflanken des bzw. der Sterilisationsimpulse (Desinfektionsimpulse) berechnet.

Die Inaktivierungskinetik von Mikroorganismen errechnet sich nach folgenden Gesetzmäßigkeiten:

Formel Nr. 1:F_ = ftw 10 [(T(t) - 121)/z] dt υ t«c 30

Formel Nr. 2: Z = (¾ - Tj)/(log Dj- log D2)

Formel Nr. 3: D = (t^ - tj)/(log Nj - log N2) 35 F - Wert: Der erforderliche Zeitraum in Minuten, um bei einer bestimmten Temperatur oder sonstigen, genau definierten Bedingungen, alle in einer Suspension vorhandenen Sporen einer Bacillusart (Testsporen) abzutöten, wobei die Ausgangskeimzahl und die Überlebenswahrscheinlichkeit berücksichtigt wird. z - Wert: Temperaturänderung, die notwendig ist, um den D - Wert um den Faktor 10 zu ändern. 40 D - Wert: Dezimalreduktionszeit. Zeit in Minuten, die erforderlich ist, um die Ausgangskeimzahl um eine Zehnerpotenz zu verringern. t......Zeit (min) 45 T..... Temperatur (K) N.....Keimzahl (-) 50 Zu Verfahrensäbschnitt 3 (A3): Trocknung des Sterilgutes:

Die Trocknung des Sterilgutes erfolgt vorwiegend mittels Vakuumtrocknung im Sterilisator (Desinfektor). Eine Nachtrocknung kann auch außerhalb des eigentlichen Sterilisators (Desinfektors) erfolgen.

Vorteile gegenüber den bisher verwendeten Dampfsterilisationsverfahren: 55 Kürzere Zeit der Temperatureinwirkung auf das Sterilisiergut, daraus resultiert einejängere Lebensdauer des Sterilisiergutes. Besonders Textilien werden durch lange Temperatureinwirkung geschädigt Senkung der mittleren Expositionstemperatur. Verkürzung der Gesamtzykluszeit. Durch die Ausbildung eines Strömungsfeldes im Sterilisiergut während der Einwirkung eines Sterilisationsimpulses verringert sich die Gefahr der Bildung von unsterilen Inseln, beispielsweise in Verbindung mit Rückständen von Reinigungs- oder Schmiermitteln in 60 Kapillarspalten von chirurgischen Instrumenten. Durch die Ausbildung dieses Strömungsfeldes wird die Bildung -2-

Claims

Nr. 390 561 einer Emulsion zwischen dem Kondensat des Sterilisationsdampfes und eventuell vorhandenen Rückständen von Schmiermitteln begünstigt, sowie deren Abtragung ermöglicht. Durch das Strömungsfeld im porösen, dicht gepackten Sterilisiergut, wird die alte Forderung der Hygiene nach Sterilisation bei strömenden Sattdampf, erfüllt. Bei der bisher angewandten Sterilisation nach der Zeitpriorität (Abb.
2), konnte wohl kaum angenommen werden, 5 daß sich im Kern eines mehrere Kilogramm schweren, dicht gepackten Wäschepackets, während der Sterilisationsphase ein Strömungsfeld ausbildet. Damit erhöht sich die Sicherheit der Sterilisation gegenüber der Sterilisation nach Zeitpriorität. 10 PATENTANSPRUCH 15 Verfahren zur Sterilisation (Desinfektion) von Gegenständen mittels Sattdampf, dadurch gekennzeichnet, 20 daß die im zweiten Verfahrensabschnitt (A2) stattfindende Sterilisation (Desinfektion) mittels eines oder mehrerer sägezahnähnlicher Dampfdruckimpulse erfolgt, wobei im Falle mehrere Impulse, die Drücke der folgenden Impulsspitzen und der, der jeweiligen Impulsspitze folgenden Druckentlastung nicht mit den Spitzen-und Entlastungsdrücken der oder des vorangegangenen Impulses übereinzustimmen braucht, demnach sowohl höher als auch niedriger als die beiden Drücke der oder des vorangegangenen Dampfimpulses sein kann, wobei 25 sowohl der Druck der Impulsspitze(n), als auch der Druck nachfolgender Druckenüastung(en) über -, unter - oder bei Atmosphärendruck liegen kann. Hiezu 1 Blatt Zeichnung 30