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Die Erfindung bezieht sich auf eine Baustoffmasse, insbesondere zur Wärme- und/oder Schalldämmung in Gebäuden, bestehend aus organischen und anorganischen Bindemitteln und Füllstoffen, wie Schaumpolystyrol-Perlen, wobei das organische Bindemittel eine Kunstharzdispersion ist, der gegebenenfalls ein härtbares Formaldehydharz beigegeben ist.
Derartige Baustoffmassen finden in der Bautechnik, insbesondere im Hochbau, beispielsweise als Fassadenbeschichtung, Innenputz aber auch als Estrich Verwendung.
Insbesondere sind sie vorteilhaft schalldämmend, im verstärkten Masse wird auch ein Brandschutz gewünscht, wobei Probleme insoferne bestehen, als die Anforderungen an die Schalldämmung und an den Brandschutz in manchen Fällen schwer in Einklang zu bringen sind.
Vor allen Dingen bei kunstharzgebundenen Baustoffmassen besteht nach dem bekannten Stand der Technik das Problem, dass der Dampfdiffusionswiderstand durch Abwandern der Dispersionsteile an der Oberfläche der Baustoffmasse erhöht wird.
Bei zementgebundenen Baustoffmassen dieser Art besteht wieder der Nachteil, dass sie eine sehr hohe Dichte aufweisen und dadurch dem Wärmedämmschutz und der Schallisolierung von vorneherein Grenzen gesetzt sind. Ausserdem sind sie beispielsweise bei Fassaden oder als Innenputz in einem Arbeitsgang mit einer maximalen Dicke von 6 cm auftragbar, wobei beispielsweise im Schallschutz nur eine Dämpfung der hohen Frequenzen erzielt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Baustoffmasse der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile weitgehend vermeidet und die sowohl hand- als auch maschinell verarbeitbar, beispielsweise spritzbar und spachtelbar ist und eine gute Wärmedämmung bringt.
Die erfindungsgemässen Aufgaben werden dadurch gelöst, dass das anorganische Bindemittel eine Kombination von kristallinem Aluminiumhydroxyd mit Kalkhydrat und gegebenenfalls amorphem Aluminiumhydroxyd ist.
Die erfindungsgemässe Baustoffmasse bringt beispielsweise folgende Vorteile. Die Härte der abgebundenen Baustoffmasse lässt sich durch Dosierung des Anteils von Kalkhydrat einstellen, wobei vorteilhaft bei einem Ausführungsbeispiel der Baustoffmasse das Gewichtsverhältnis von Aluminiumhydroxyd zum Kalkhydrat 1 : 0, 5 bis 0, 3 beträgt.
Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass dem kristallinen Aluminiumhydroxyd maximal 10 Gew.-% amorphes Aluminiumhydroxyd beigemengt wird.
Durch die Beimengung von amorphem Aluminiumhydroxyd lassen sich die Abbindezeiten der erfindungsgemässen Baustoffmasse hervorragend regeln.
Beste Ergebnisse wurden bei einer erfindungsgemässen Baustoffmasse dann erzielt, wenn als Kalkhydrat Weisskalk eingesetzt wurde.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Baustoffmasse ist beispielsweise bei der Herstellung von dicken Schichten dadurch gegeben, dass durch die Kombination von Kalkhydrat und Aluminiumhydroxyd als anorganisches Bindemittel die Wanderung der organischen Bindemittelanteile, insbesondere der Dispersionsbindemittel an die Oberfläche der Schicht verhindert wird. Diese Wanderung der organischen Bindemittel führt zu einer Schichtbildung an der Oberfläche und würde die Wasserdampfdiffusion, die ja gewünscht ist, behindern.
Einer der wesentlichen Vorteile der erfindungsgemässen Baustoffmasse ist, dass es sich in einem Arbeitsgang in Stärken von 10 und mehr Zentimetern auftragen lässt.
Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben, die jedoch nur erläuternd und beispielsweise verstanden sein sollen.
Nachfolgend die Rezeptur für eine erfindungsgemässe Baustoffmasse, die insbesondere gute schalldämpfende Eigenschaften aufweist :
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EMI2.1
<tb>
<tb> Schaumpolystyrol-flammgehemmt <SEP> (Perlen) <SEP> 5,000 <SEP> 1
<tb> Acryldispersion <SEP> 0,500 <SEP> l
<tb> kristallines <SEP> Aluminiumhydroxyd <SEP> 1,000 <SEP> l
<tb> Kalkhydrat <SEP> 0,300 <SEP> l
<tb> amorphes <SEP> Aluminiumhydroxyd <SEP> 0,070 <SEP> l
<tb> Flammschutzmittel <SEP> 0,100 <SEP> 1
<tb> Luftporenbildner <SEP> 0, <SEP> 010 <SEP> I <SEP>
<tb> Alkylcellulose <SEP> 0,005 <SEP> l
<tb> Kieselsäuren <SEP> 0,050 <SEP> 1
<tb> niedrig-viskose-hochviskose <SEP> Alkylcellulose <SEP> 0,001 <SEP> l
<tb> Wasser <SEP> 0, <SEP> 350 <SEP> l <SEP>
<tb>
Diese Bestandteile werden im Werk trocken gemischt und werden an Ort mit Wasser vermengt.
Die Masse wurde in einer Schichtstärke von 5 cm aufgespritzt, u. zw. bei einer Raumtemperatur von 20 C nach 48 h abgebunden.
Nachfolgend eine Rezeptur einer erfindungsgemässen Baustoffmasse mit insbesondere wärmedämmenden Eigenschaften :
EMI2.2
<tb>
<tb> Schaumpolystyrol-Perlen <SEP> 5, <SEP> 000 <SEP> l <SEP>
<tb> Dispersionspulver <SEP> hart <SEP> 0, <SEP> 150 <SEP> l <SEP>
<tb> Dispersionspulver <SEP> weich <SEP> 0,150 <SEP> 1
<tb> UF-Harz <SEP> 0,030 <SEP> l
<tb> kristallines <SEP> Aluminiumhydroxyd <SEP> 0,400 <SEP> l
<tb> Kalkhydrat <SEP> 0,200 <SEP> l
<tb> amorphes <SEP> Aluminiumhydroxyd <SEP> 0, <SEP> 005 <SEP> l <SEP>
<tb> niedrigviskose <SEP> Alkylcellulose <SEP> 0,020 <SEP> 1
<tb> Luftporenbildner <SEP> 0,003 <SEP> 1
<tb> Aluminium-Siliciumlegierung <SEP> Korngrösse <SEP> < <SEP> 400 <SEP> 11m <SEP> 0, <SEP> 010 <SEP> I <SEP>
<tb> Kieselsäure <SEP> 0,030 <SEP> l
<tb> Stärke <SEP> 0,005 <SEP> l
<tb> hochviskose <SEP> Alkylcellulose <SEP> 0,
<SEP> 001 <SEP> 1 <SEP>
<tb> Wasser <SEP> 0,750 <SEP> l
<tb>
Die Masse wurde in einer Schicht mit einer Stärke von 10 cm aufgetragen und war bei einer Raumtemperatur von 20 C nach 24 h abgebunden.
Wenn sich auch die beiden Ausführungsbeispiele auf Putzmassen bezogen, so ist die erfindungsgemässe Baustoffmasse wie bereits eingangs erwähnt, keineswegs auf dieses Anwendungsgebiet beschränkt, sie kann ebenso in vielen andern Anwendungsgebieten eingesetzt werden, beispielsweise als Estrichmasse, Ausfüllung usw.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Baustoffmasse, insbesondere zur Wärme- und/oder Schalldämmung in Gebäuden, bestehend aus organischen und anorganischen Bindemitteln und Füllstoffen, wie Schaumpolystyrol-Perlen, wobei das organische Bindemittel eine Kunstharzdispersion ist, der gegebenenfalls ein härtbares Formaldehydharz beigegeben ist, dadurch gekennzeichnet, dass das anorganische Bindemittel eine Kombination von kristallinem Aluminiumhydroxyd mit Kalkhydrat und gegebenenfalls amorphem Aluminiumhydroxyd ist.