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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stranggiessen von Metallen, bei dem ein Gussstrang in Primär- und Sekundärkühlzonen gebildet und periodisch ein Strangabschnitt mit vorgegebener Messlänge aus einer Stranggusskokille unter Bildung einer Kaltschweissstelle zwischen den Strangabschnitten abgezogen wird, wobei anschliessend der Gussstrang über diese Kaltschweissstellen in Abschnitte mit vorgegebener Messlänge unterteilt wird und wobei in den Pausen zwischen den Abziehgängen beim Abziehen des Gussstrangs ein Überdruck auf die sich ausbildende Strangschale seitens der Metallschmelze ausgeübt wird.
Beim horizontalen Stranggiessen von Metallen ist es bekannt (vgl. z. B. M. W. Tschuchrow,
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"Horizontales Stranggiessen von Buntmetallen und Legierungen", M. Metallurgie, 1974, Seiten 22 bis 46), die Unterteilung der kontinuierlich gegossenen Stränge in Messlängen nach einem der allgemein üblichen Verfahren, wie durch Gasbrennschneiden oder Schneiden mit Hilfe von Kreis- sägen oder von einer Schere, durchzuführen.
Aus dem Buch von E. Herrmann "Strangguss", M. Metallurgizdat, 1961, Seite 168, Fig. 488,
Seite 170, Fig. 495, Seite 200, Fig. 582, sind weiters Anlagen zum horizontalen Stranggiessen von
Metallen bekannt, die einen Behälter für die Metallschmelze, eine Stranggusskokille, eine Einrich- tung zum Verbinden der Stranggusskokille mit dem Behälter für die Metallschmelze, eine Strangab- ziehvorrichtung und eine Unterteilungsvorrichtung zum Unterteilen des Strangs in Abschnitte mit vorgegebener Messlänge mit Hilfe von Kreissägen oder Scheren enthalten.
Ein Unterteilen des Guss- strangs mittels Kreissägen oder aber auch durch Gasbrennschneiden ist jedoch mit Metallverlusten verbunden, und es ist erforderlich, Span und Zunder zu entfernen ; zum Unterteilen mittels Scheren sind anderseits aufwendige Ausrüstungen notwendig, wobei eine Verminderung des Ausnutzungs- grades der kostspieligen mechanischen Ausrüstungen mit einhergeht.
Es ist hier auch bekannt (vgl. Herrmann, "Handbuch des Stranggiessens", Aluminium-Verlag
GmbH, Düsseldorf, Seite 392, Bilder 1384 und 1385), eine durchbrochene Trennscheibe beim Giessen im Gussstrang anzuordnen, um so Vor-Trennstellen im Gussstrang vorzusehen, an denen die Teilung durch Abdrehen erfolgt. Diese Technik mit den eingelegten Trennscheiben ist jedoch nachteilig, da zum Einlegen der Scheiben ein spezieller Arbeitsschritt erforderlich ist, und da überdies diese
Trennscheiben rissig werden oder sich verwerfen können, was zu Schwierigkeiten beim Abziehen des Gussstrangs oder sogar zu Beschädigungen der Kokille führen kann.
Ferner ist ein Verfahren zum Stranggiessen von Metallen bekannt (SU-Erfinderschein 265385), bei dem ein Gussstrang in Primär- und Sekundärkühlzonen gebildet und periodisch abschnittsweise aus einer Stranggusskokille abgezogen wird, wobei der Abziehschritt annähernd der Länge der
Stranggusskokille entspricht. In den Pausen zwischen den Abziehgängen wird in der Primärkühl- zone bei einem Überdruck in der Metallschmelze die Schale des Gussstrangs ausgebildet. Die Aus- bildung des Gussstrangs erfolgt in der Sekundärkühlzone, und er wird in Abschnitte mit vorge- gebener Messlänge unterteilt. Die Ausbildung des Gussstrangs erfolgt bei diesem bekannten Ver- fahren derart, dass an der Strangoberfläche keine Diskontinuitäten, z. B.
Querrisse, entstehen.
Dieses bekannte Verfahren unterscheidet sich von den früheren Verfahren hinsichtlich der Unterteilung des kontinuierlich gegossenen Strangs nicht, und es beinhaltet keine Arbeitsgänge zur Vorbereitung des Gussstrangs auf eine wirksame Unterteilung in vorgegebene Messlängen ent- sprechend dem Abziehschritt beim Abziehen des Gussstrangs aus der Stranggusskokille.
Eine weitere bekannte Anlage zum Stranggiessen von Metallen (vgl. O. A. Schatagin, B. T.
Sladkoschteev :"Horizontales Stranggiessen von Buntmetallen und Legierungen", Moskau, "Metallurgie",
1974, Abb. 14 bis 16, Seiten 42 bis 44) enthält einen Metallschmelzebehälter, der mit einem Mischer verbunden ist, und eine Stranggusskokille, die über eine kommunizierende Kanäle aufweisende Verbindungseinheit mit dem Behälter verbunden ist. Dabei ist der Schmelzebehälter mit einem vertikalen Kanal verbunden, und die Stranggusskokille ist an einen horizontalen Kanal über eine Asbestzementbuchse oder eine Buchse aus rostfreiem Stahl angeschlossen. Hinter der Stranggusskokille sind aufeinanderfolgend eine Sekundärkühlzoneneinrichtung, eine Strangabzugsvorrichtung und eine fliegende Säge zum Unterteilen des Gussstrangs in Abschnitte mit vorgegebenen Messlängen angeordnet.
Es ist bei dieser Anlage jedoch nicht möglich, den Gussstrang beim periodischen Abziehen aus der Stranggusskokille in den Primär- und Sekundärkühlzonen für eine verlustarme Unterteilung bei einem geringen Materialaufwand vorzubereiten.
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Aus den DE-PS Nr. 849742 und Nr. 866236 sind schliesslich noch Stranggussverfahren bekannt, bei denen eine spanlose Unterteilung der gegossenen Stränge angestrebt wird. Dabei soll gemäss der DE-PS Nr. 849742 eine schroffe Kühlung des Strangs erfolgen, um so einen durchgehenden Quer- riss zu erzeugen, und gemäss der DE-PS Nr. 866236 soll die Zuführung der Metallschmelze immer wieder so lange unterbrochen werden, bis der bereits vorgesehene Strang vollständig erstarrt ist, wonach das Giessen wieder fortgesetzt werden soll, wobei sich der neu gegossene Strang mit dem zuvor gegossenen Strang nicht verbindet. Beide Verfahrensweisen haben vor allem den Nach- teil, dass sie ausserordentlich zeitaufwendig sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Stranggiessen von Metallen der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das eine wirksame Vorbereitung des Gussstrangs auf dessen materialsparende Unterteilung sowie eine problemlose, rasche, spanlose Unterteilung der gegossenen Stränge mit geringem apparativem Aufwand ermöglicht.
Das erfindungsgemässe Verfahren der eingangs angeführten Art ist dadurch gekennzeichnet, dass während der Pausen zwischen den Abziehgängen beim Abziehen des Gussstrangs aus der Strang- gusskokille in der Sekundärkühlzone eine begrenzte Schwindung des Gussstrangs dadurch herbeige- führt wird, dass der Gussstrang in den Endbereichen der Sekundärkühlzone eingespannt wird, und im Bereich der Kaltschweissstellen Teile des Strangquerschnitts vorzugsweise einer Biegespannung unterworfen werden, deren Grösse mindestens gleich der Grösse der Streckgrenze des Metalls ist, und dass der Gussstrang durch Verdrehen des Gussstrangs über die abgeschwächte Kaltschweissstelle in die Abschnitte mit vorgegebener Messlänge unterteilt wird.
Mit einer derartigen Vorgangsweise wird vor allem der Vorteil erzielt, dass der Gussstrang auf ausserordentlich wirtschaftliche Weise und mit geringem konstruktiven Aufwand in vorgegebene Längen unterteilt werden kann.
Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn in der Sekundärkühlzone zur Herbeiführung von sich wiederholenden, wechselnden Spannungen an den Kaltschweissstellen des Gussstrangs Querkräfte an den Kaltschweissstellen ausgeübt werden. Auf diese Weise kann falls erforderlich, eine besonders effektive Schwächung des Strangquerschnitts an den gewünschten Stellen, nämlich im Bereich der
Kaltschweissstellen, erzielt werden. Dabei ist es für die gewünschte Querschnittsschwächung weiters vorteilhaft, wenn die Querkräfte an den Kaltschweissstellen des Gussstrangs aufeinanderfolgend zuerst an einander diametral gegenüberliegenden Seiten und dann an dem gegenüber um einen
Winkel von 15 bis 90 versetzten Angriffspunkten ausgeübt werden.
Es ist schliesslich auch günstig, die Kaltschweissstelle des Gussstrangs beim Ausüben der Querkräfte zusätzlich zu kühlen.
Die Erfindung kann im Hüttenwesen mit Vorteil beim Stranggiessen von verschiedenen Eisenund Buntmetallen, insbesondere beim Stranggiessen von Leichtmetallen und Legierungen auf der Basis von Aluminium und Magnesium, verwendet werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch weiter erläutert. Es zeigen : Die Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zum Stranggiessen von Metallen ; Fig. 2 ein zusätzliches Kühlorgan zur zusätzlichen Abführung von Wärme von der stirnseitigen Oberfläche des in der Stranggusskokille auszubildenden Strangabschnitts ; Fig. 3 einen Gussstrang im Anfangsstadium der Ausbildung seiner Schale in der Stranggusskokille ; und Fig. 4 einen Gussstrang im Endstadium der Ausbildung der Schale vor dem Abziehen des Gussstrangs aus der Stranggusskokille.
Beim Stranggiessen von Metall zu Stranggussknüppeln wird in der Stranggusskokille ein Strangabschnitt mit einer vorgegebenen Messlänge, die ungefähr der Länge der Kokille entspricht, ausgebildet. In der Kokille wird ein Überdruck herbeigeführt, der auf die sich ausbildende Strangschale einwirkt. Nach der Ausbildung eines Strangabschnitts mit kalter Stirnfläche wird der Gussstrang in die Sekundärkühlzone gezogen, und in der Stranggusskokille wird ein nachfolgender Strangabschnitt ausgebildet. Die Unterkühlung des Stirnteils des Strangs gestattet es, auf ein nachfolgendes Schweissen der Oberflächenschicht von aufeinanderfolgenden Strangabschnitten zu verzichten.
In der Sekundärkühlzone wird in den Pausen zwischen den Abziehgängen durch Einspannen des Strangs in den Endbereichen der Sekundärkühlzone eine begrenzte Schwindung des Strangs herbeigeführt, wobei die Schwindverformungen auf den bereits geschwächten Strangquerschnitt begrenzt sind, d. h. im Querschnitt der Kaltschweissstelle ein Ringriss gebildet wird.
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Eine zusätzliche Verminderung der Festigkeit in der geschwächten Schicht, d. h. an der Kalt- schweissstelle, erfolgt durch Anlegen von wechselnden Querkräften an dieser Kaltschweissstelle in der Sekundärkühlzone, wodurch Biegespannungen entstehen, die die Festigkeit von Oberflächen- schichten im geschwächten Strangquerschnitt übersteigen. Dadurch wird die Tiefe der Risse noch weiter vergrössert.
Es ist nicht immer notwendig, für die Unterteilung von Gusssträngen alle vorstehend be- schriebenen Arbeitsgänge durchzuführen ; man richtet sich nach den Eigenschaften des zu giessenden Metalls.
Die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird an Hand der nachstehenden Ausführungsbeispiele erläutert.
Beispiel 1 : Der Abziehschritt beim Abziehen eines Gussstrangs aus einer Aluminiumlegierung beträgt 500 mm, der Abstand zwischen den Punkten, an denen der Strang eingespannt ist, beträgt 2 bis 3 m, und die durchschnittliche Senkung der Temperatur des Gussstrangs in der Sekundärkühlzone beträgt 100 bis 200 C. Durch eine begrenzte Schwindung wird im geschwächten Querschnittbereich ein Ringriss mit einer Breite von 1 mm hergestellt. Beim Anlegen von zusätzlichen Wechselkräften in diesem geschwächten Querschnittsbereich vergrössert sich die Tiefe des Ringrisses.
Es ist bei diesem Beispiel nicht erforderlich, überdies noch wie beschrieben Querkräfte zur Herbeiführung von Biegespannungen anzulegen, weil zur Herstellung einer hochwertigen Scherfläche eines durch Abdrehen abzutrennenden Strangabschnitts mit vorgegebener Messlänge ein Ringriss von 1 mm ausreicht.
Beispiel 2 : Wenn der Abziehschritt beim Abziehen eines Stahlstrangs 1000 mm, der Abstand zwischen den Einspannzonen 2 bis 3 m, und die durchschnittliche Senkung der Temperatur des Strangs in der Sekundärkühlzone 350 bis 400 C betragen, entsteht infolge einer begrenzten Schwindung im geschwächten Querschnitt ein Riss mit einer Breite bis 0, 7 mm.
In diesem geschwächten Querschnittsbereich werden vorteilhafterweise zusätzlich wechselnde Querkräfte angelegt, wodurch sich die Tiefe des Ringrisses vergrössert ; dadurch wird es möglich, eine hochwertige Scherfläche des durch Abdrehen abzutrennenden Strangabschnitts zu erhalten.
In Fig. 1 ist eine Anlage zum Stranggiessen von Metallen dargestellt, die einen hermetisch abgeschlossenen, vorzugsweise beheizten Behälter --1-- für die Metallschmelze --2-- enthält. Am Deckel --3-- des Behälters --1-- ist eine Einrichtung zum Verbinden des Behälters--1-- mit einer Stranggusskokille --4-- vorgesehen, die als Überganseinheit --5-- aus einem feuerfesten Werkstoff ausgebildet ist, die in einem Metallgehäuse --6-- mit einem vertikalen Kanal --7-- und einem damit verbundenen horizontalen Kanal --8-- eingeschlossen ist. An den vertikalen Kanal --7-- ist eine in die Metallschmelze --2-- eingetauchte Zuleitung --9-- und an den horizontalen Kanal --8-- die Stranggusskokille --4-- der Primärkühlzone angeschlossen.
Im Zwischenraum zwischen der Übergangseinheit--5--und der Stranggusskokille --4-- ist ein zusätzliches Kühlorgan--10--zur zusätzlichen Wärmeabführung von der stirnseitigen Oberfläche des in der Stranggusskokille --4-- auszubildenden Strangabschnitts angeordnet.
In der Sekundärkühlzone ist an Führungen --11-- eine Strangabzugsvorrichtung --12-- zum Abziehen eines Gussstrangs --13-- aus der Kokille--4--, vorzugsweise mit einem Hydraulikantrieb, angebracht.
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--14-- zur- zum Einspannen des Gussstrangs --13-- und eine Strangunterteilvorrichtung--16--zum Unterteilen des Gussstrangs --13-- in Abschnitte mit vorgegebener Messlänge sowie ein Rollgang - für den Transport eines Knüppels --18-- mit vorgegebener Messlänge vorgesehen.
Die Strangunterteilvorrichtung --16-- ist in Fig. 1 nur ganz schematisch dargestellt ; sie gestattet es, Knüppel --18-- mit vorgegebener Messlänge durch Verdrehen des Gussstrangs--13-abzutrennen.
Gemäss Fig. 2 ist die Stranggusskokille --4-- an den horizontalen Kanal --8-- der Übergangseinheit --5-- über ein Einsatzstück --19-- aus feuerfestem Werkstoff, eine Metalleinlage --20-- und das Kühlorgan--10--angeschlossen, dessen Fläche 40 bis 90% der Querschnittsfläche des abzutrennenden Gussstrangs --13-- (Fig. 1) beträgt. Das Kühlorgan --10-- kann als eine Einheit
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mit einem stirnseitigen Deckel--21-- (Fig. 2) der Stranggusskokille ausgebildet werden. Das Kühl- organ --10-- wird aus einem Werkstoff mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit, z. B. aus einer Alu- miniumlegierung oder aus Kupfer, ausgeführt.
Das Kühlorgan --10-- weist einen arbeitenden Teil --22-- und einen nicht arbeitenden Teil --23-- auf. Die Fläche des arbeitenden Teils --22-- des Kühlorgans --10-- beträgt 10 bis 60% der Querschnittsfläche des Gussstrangs--13--. Die Ebene des arbeitenden Teils --22-- des Kühlorgans --10-- kann mit der Ebene zusammenfallen, die durch die Stirnseite der Kokille --4-geführt ist, oder sie kann um einige mm, z. B. um 2 bis 10 mm, in das Innere der Kokille--4-verschoben werden.
Der nicht arbeitende Teil--23--des Kühlorgans--10--ist an den stirnseitigen Deckel --21-- der Kokille --4-- dicht angedrückt.
In Fig. 3 ist ein Gussstrang im Anfangsstadium der Bildung einer Strangschale des in der Stranggusskokille --4-- zu bildenden Strangabschnitts--13--mit einer Länge l, unmittelbar nach dem Abziehen eines Strangabschnitts aus dieser Kokille mit einer früher gebildeten Schale--25-mit einer Länge 12 = l. dargestellt. Die Pfeile 26 deuten an, dass die Strangschale--24-bei einem Überdruck ausgebildet wird.
In Fig. 4 ist ein Gussstrang --13-- im Endstadium der Ausbildung der Schale --24-- des Strangabschnitts--13--vor dem Abziehen desselben aus der Stranggusskokille --4-- wiedergegeben. Der Überdruck in der Metallschmelze wurde beseitigt. Die Stirnfläche --27-- der gebildeten Schale --24-- ist an das Kühlorgan--10--mittels der Strangabzugsvorrichtung --12-- angedrückt.
Die unterkühlte und nicht geschweisste Nahtstelle zwischen den benachbarten Abschnitten
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die in Abhängigkeit vom zu vergiessenden Metall --2-- zwei verschiedene Ausführungsformen haben kann. Eine der Ausführungsformen sieht die Verwendung einer Induktionspumpe vor, mit deren Hilfe die Metallschmelze --2-- der Zuleitung --9-- zugeführt wird. Diese Ausführungsform ist in den Zeichnungen nicht veranschaulicht. Bei der zweiten Ausführungsform wird ein hermetisch abgeschlossener Behälter-l-verwendet, in dem die Zuleitung --9-- untergebracht ist. Diese Ausführungsform ist in Fig. 1 dargestellt.
Beim Stranggiessen von Metall nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird wie folgt vorgegangen :
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Mit Hilfe der Strangabzugsvorrichtung--12--wird in die Stranggusskokille --4-- ein Anfahrstrang (in den Zeichnungen nicht dargestellt) eingeführt und an das Kühlorgan--10--ange- drückt. Im Behälter --1-- wird über dem Metallschmelzspiegel ein Gasüberdruck herbeigeführt, der ausreicht, um die Metallschmelze über die Zuleitung --9-- und den vertikalen Kanal--7-bis zum horizontalen Kanal --8-- und weiter bis zur Berührung mit dem Anfahrstrang steigen zu lassen. Die Luft wird aus der Zuleitung --9-- und den Kanälen --7, 8-- über eine kleine Bohrung im Anfahrstrang entfernt.
Mit Hilfe der Strangabzugsvorrichtung --12-- wird der Anfahrstrang um einen eingestellten Abziehschritt bewegt, der gleich der vorgegebenen Messlänge des abzutrennenden Abschnitts des Gussstrangs--13--ist.
Der Abziehschritt darf die Länge der Stranggusskokille --4-- nicht übersteigen.
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100 bis 300 mm/s angenommen.
Dann tritt eine Pause zwischen den Abziehgängen beim Abziehen des Gussstrangs --13-- aus
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kann 10 bis 60 s betragen.
Während der Pause wird der Gasdruck im Behälter --1-- bis zur vorgegebenen Höhe, z. B. beim Stranggiessen von Aluminiumlegierungen bis zu 2 bis 3 bar über Atmosphärendruck und beim
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an das Kühlorgan --10-- gedrückt wird.
In Fig. 3 ist das Anfangsstadium der Ausbildung der Strangschale --24-- des zu bildenden Strangabschnitts mit einer Länge l. in der Stranggusskokille --4-- unmittelbar nach dem Abziehen des Gussstrangs --13-- mit einer früher gebildeten Schale --25-- mit einer Länge l2 aus der Kokille --4-- dargestellt. Die Schale --24-- wird unter Überdruck ausgebildet, wodurch die Erzielung einer angemessenen Qualität ermöglicht wird.
Im folgenden wird im Endstadium der Ausbildung der Strangschale --24-- (Fig.4), d.h. am Ende der Pause, etwa 3 bis 10 s vor Beginn des Abziehens des Strangs--13--, der Überdruck im Behälter --1-- (Fig. l) beseitigt. Mit Hilfe der Strangabzugsvorrichtung --12-- wird die Stirn- fläche --27-- (Fig. 4) der erstarrten Strangschale --24-- an das Kühlorgan --10-- (Fig. 1) angedrückt, und deren peripherer Bereich wird auf eine Temperatur abgekühlt, die unterhalb der Hälfte der Schmelztemperatur des zu vergiessenden Metalls liegt.
Dann wird der Anfahrstrang mit dem erneut gebildeten Abschnitt des Gussstrangs --13-- und anschliessend nur der Gussstrang --13-- mittels der Strangabzugsvorrichtung--12--um einen Abziehschritt verschoben, und gleichzeitig mit dem Abziehen wird in die Stranggusskokille --4-eine weitere Charge Metallschmelze --2-- zugeführt.
Im folgenden werden die Arbeitsgänge zur Ausbildung der nachfolgenden Abschnitte des Gussstrangs --13-- in der Stranggusskokille --4-- wiederholt.
Als Ergebnis wird ein Gussstrang--13--erhalten, in dem in einem Abstand voneinander, der dem Abziehschritt gleich ist, geschwächte Querschnitte, nämlich die bereits genannten Kalt- schweiss stellen --28-- (Fig. 4), vorhanden sind.
Um im Bereich der Kaltschweissstellen --28-- die Festigkeit des Gussstrangs --13-- noch weiter zu vermindern, wird der Gussstrang --13-- (Fig. 1) in den Pausen zwischen den Abziehgängen in den Endbereichen der Sekundärkühlzone, d. h. im Zwischenraum zwischen den Vorrichtungen --12 und 15--, eingespannt.
Eine zusätzliche Verminderung der Festigkeit im geschwächten Querschnitt der Kaltschweissstelle --28-- (Fig.4) wird auch durch die Erzeugung von wechselnden Querspannungen (Biegespannungen) im Gussstrang --13-- im Endbereich der Sekundärkühlzone durch Anlegen von Querkräften an den Gussstrang --13-- mittels der Vorrichtung --14-- (Fig. 1) gewährleistet. Die Angriffspunkte der Kräfte können um 15 bis 90 und bei einem rechtwinkeligen Querschnitt des Gussstrangs nur um 900 verschoben werden.
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Spannbacken der Einspannvorrichtung --15-- hindurch geführt und derart eingespannt wird, dass die Kaltschweissstelle--28-- (Fig. 4) zwischen der Einspannvorrichtung--15-- (Fig. 1) und der Unterteilvorrichtung--16--liegt.
Sodann wird durch Verdrehen ein Knüppel --18-- mit vorgegebener Messlänge vom Gussstrang --13-- abgetrennt und mittels des Rollgangs --17-- zur Lagerstelle befördert.
Die Unterteilung des Gussstrangs --13-- in Knüppel --18-- mit vorgegebener Messlänge durch Verdrehen des Gussstrangs im Bereich der Kaltschweissstellen mit dem geschwächten Querschnitt, wo die Festigkeit zusätzlich vermindert wurde, gewährleistet die Herstellung einer reinen Scherfläche über die Stirnfläche des Guss strangs --13--, was zu einer verlustarmen Abtrennung führt.
Die Erfindung gewährleistet ein fehlerloses Abziehen des Gussstrangs--13--, der an der Grenze zwischen den Messlängen (Knüppeln) --18-- Brüche der Oberflächenschicht aufweist, unter Beibehaltung der Festigkeit des fehlerlos gebliebenen Teils des Querschnitts.
Auf diese Weise werden vor allem folgende Vorteile erzielt : - eine Erhöhung des Ausbringens an brauchbarem Metall um etwa 0,5 bis 1% durch die ver- lustarme Unterteilung des Gussstrangs--13--in Knüppel--18--mit vorgegebener Mess- länge, wobei das Besäumen erspart und der Endenabfall nach der Beendigung des Strang- giessens vermindert wird ;
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- eine Verringerung des Energieaufwands in Zusammenhang mit der Unterteilung des Guss- strangs --13-- in die Knüppel --18-- mit vorgegebener Messlänge um etwa 50%, weil dabei die Festigkeit der entsprechenden Querschnitte des Gussstrangs --13-- herabgesetzt wird und geringere Kräfte für die Abtrennung des Gussstrangs erforderlich sind ;
- eine Reduktion der Investitionskosten für die Vorrichtungen zur Unterteilung des Guss- strangs --13--- in die Knuppel--18-- (um etwa 20 bis 30%) durch eine Verkleinerung der Abmessungen und der Masse dieser Vorrichtungen sowie der eingenommenen Produktions- fläche ; - eine Reduktion (um etwa 20%) von Ausgaben, die mit der Bedienung und dem Betrieb der
Vorrichtungen zur Unterteilung des Gussstrangs --13-- in die Knüppel--18--mit vorge- gebener Messlänge verbunden sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Stranggiessen von Metallen, bei dem ein Gussstrang in Primär- und Sekundär- kühlzonen gebildet und periodisch ein Strangabschnitt mit vorgegebener Messlänge aus einer Stranggusskokille unter Bildung einer Kaltschweissstelle zwischen den Strangabschnitten abgezogen wird, wobei anschliessend der Gussstrang über diese Kaltschweissstellen in Abschnitte mit vorgegebener Messlänge unterteilt wird und wobei in den Pausen zwischen den Abziehgängen beim Abziehen des Gussstrangs ein Überdruck auf die sich ausbildende Strangschale seitens der Metallschmelze ausge- übt wird, dadurch gekennzeichnet, dass während der Pausen zwischen den Abziehgängen beim Abziehen des Gussstrangs aus der Stranggusskokille in der Sekundärkühlzone eine begrenzte Schwindung des Gussstrangs dadurch herbeigeführt wird,
dass der Gussstrang in den Endbereichen der Sekundärkühlzone eingespannt wird, und im Bereich der Kaltschweissstellen Teile des Strangquerschnitts vorzugsweise einer Biegespannung unterworfen werden, deren Grösse mindestens gleich der Grösse der Streckgrenze des Metalls ist, und dass der Gussstrang durch Verdrehen des Gussstrangs über die geschwächte Kaltschweissstelle in die Abschnitte mit vorgegebener Messlänge unterteilt wird.