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Gegenständen aus nicht gewebten textilen Flächengebilden aus synthetischen Fasern, die aus mehreren Bahnen durch Verschweissung oder Vernähen überlappend verbunden so gross hergestellt werden oder durch Überlappen so verlegt werden, dass das zu sprengende Objekt in beiden Flächenrichtungen mindestens um 1. 5 m überdeckt wird.
Um bei zivilen Sprengarbeiten. die häufig auch in Won- un Industriegebieten in der Nähe von Objekten durchgeführt werden müssen. die durch unerwünschte Streuungen keinesfalls beschädigt oder gefährdet werden dürfen, die Detonationswelle und eventuell fortgeschleuderte Bruchstücke des gesprengten Objekts abzufangen. wurde bisher das zu sprengende Objekt, besonders an den risikoreichsten Stellen für Splitterstreuung, mit Strohballen oder andern druck- dämpfenden. an sich relativ starren Materialien, wie alte Autoreifen usw.. in einer gewissen Distanz gegen die gefährdete Umgebung so abgedeckt, dass über den Distanzraum sich die Detonationswelle verteilen kann und in Frontalrichtung von der Abdeckungsvorrichtung abgefangen wird.
Derartige Abdeck- oder Schutzvorrichtungen sind jedoch transportkosten-und lagerraumintensiv und erfordern einen fühlbaren Arbeitsaufwand für deren Aufstellung.
Es konnte nun überraschend gefunden werden, dass Sprengstellen dann einfach und sicher
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plastfasern lose überdeckt werden, das bestimmten Anforderungen im Kraft-Dehnungsverhalten entspricht. Diese lose Abdeckung, die über die Sprengstelle in einem gewissen Ausmass hinausgehen muss, wird durch die Detonationswelle etwas hochgehoben und fängt die umherfliegenden Splitter ein. ohne zu zerreissen.
Sie kann sogar überraschenderweise mit gutem Erfolg auch
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Gegenstand der Erfindung ist demnach eine Schutzmatte zum Abdecken von zu sprengenden Gegenständen, die dadurch gekennzeichnet ist. dass sie aus einem oder mehreren durch Verbinden. wie Verschweissen oder Vernähen aneinandergefügten, nichtgewebten, textilen Flächengebilden aus synthetischen Endlosfasern besteht, die vorzugsweise antistatisch ausgerüstet sind und die bei Bestimmung des Zug-Dehnungsverhaltens nach DIN 53857 bei 10% Dehnung eine Reissfestigkeit von 30 bis 100 N/5 cm. bei 30% Dehnung eine Reissfestigkeit von 100 bis 400 NI 5 cm. bei 50% Dehnung eine Reissfestigkeit von 300 bis 800 N/5 cm, bei 70% Dehnung eine Reiss-
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Das als Schutzmatte verwendete Vlies kann sowohl durch Nadeln oder auch thermisch gebunden sein.
Als thermoplastisches Material aus dem die erfindungsgemässe Schutzmatte hergestellt ist. sind vor allem Polypropylen, kristalline Copolymeren aus Propylen und Äthylen und Polyester zu nennen.
Soll die Sprengmatte mit hoher Sicherheit und im wiederholten Einsatz ihre Funktion erfüllen. ist eine Beanspruchung im mittleren Dehnungsbereich 10. bis 80% zweckmässig, damit irreguläre Druckstösse bzw. Streusplitterbeschüsse, hervorgerufen durch häufig nicht vorhersehbare Inhomogenitäten im Materialgefüge des Sprengobjektes, noch sicher abgefangen werden können.
Ist zur sicheren Abdeckung des Sprengobjektes eine grössere Mattenfläche erforderlich, als es die normale Bahnbreite des Vlieses zulässt, das für die Herstellung der Schutzmatte dient, können 2 oder mehrere Vliesbahnen an den Kanten durch überlappendes Verchweissen oder Nähen verbunden werden, oder aber ist ein 1. 5 bis 2 m breites überlappendes, loses Verlegen auch bereits ausreichend, um die Detonationsdruckwelle sicher abzufangen. Weiters kann es zweckmässig sein, die Vliesränder beim Verlegen der Matten jeweils zirka 0, 5 m nach innen auf der Unterseite
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Ein Festbinden oder Beschweren der Matte würde zu deren Verletzung bzw. deren Durchschlagung führen. Vorteilhaft ist es, dass die an der Oberfläche des Sprengfeldes (unterhalb der Matte) verlegten detonierenden Zündschnüre.
Sprengkapseln, elektrische Brückenzünder und Detonationsverzögerer mit Sand gegen die Matte abgedeckt sind bzw. soll die Matte vorteilhafterweise mit einem geringen Abstand von dem sprengkräftigen Zündungen verlegt werden.
Die Gefahr einer statischen Aufladung der Sprengmatte, die zur vorzeitigen und unkontrollier-
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ten Zündung von Detonationszündschnüren usw. führen kann, ist durch die antistatische Ausrüstung der Matte vollkommen ausgeschaltet.
Der Gegenstand der Erfindung soll an Hand der beiliegenden Beispiele näher erläutert werden.
Das hiezu verwendete Vlies hat folgende technische Daten :
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Vliesstärke : 3. 5 mm
Gewicht : 350 g/m'
Reissdehnung, nassgefroren bei -20oC: 40%
Zug-Dehnungsverhalten nach DIN 53857 : 100 N/5 cm bei 10%.
400 N/5 cm bei 30%. 600 N/5 cm bei 50%. 700 N/5 cm bei 70% und 900 N/5 cm bei 90% Dehnung.
Durchschlagfestigkeit : Kein Durchschlag bei 30 kg-Fallbär aus 2 m Höhe.
Dieses Vlies wurde nach einem üblichen Herstellungsverfahren für Endlosfadenvliese unter Verspinnen, Verstrecken durch Luft und Ablage auf einem Sieb erhalten.
Beispiel 1 : Sprengung von 4 Stück Betonsockel n (von ehemaligen Mineralöltanks) im Stadtgebiet in unmittelbarer Nähe einer elektrifizierten Eisenbahnlinie.
Ausmass des Sprengobjektes : Länge : 2. 40 m, Breite : 0. 48 m.
Höhe : zwischen 0. 90 und 1. 40 m.
Masse : zirka 1 m'pro Sockel.
Bewehrung : 10 Stück Torstahl 0 14 mm als Längs- und Torstahl- bügel als Querbewehrung.
Bohrlöcher : 5 Stück, 36mm0, 70 bis 80 cm tief.
Ladung : 90 g-Gelatine-Donarit 1. Kaliber 30 mm/Bohrloch.
Besatzung : Vollbesatz Zündung : elektrisch mit Zeitstufen 1 bis 5 von Süd nach Nord.
Zu schützende Objekte : im Westen : Eisenbahndamm
Im Norden : Strasse und Gebäude
Im Osten : Betriebsgebäude, Feuermauer
Im Süden : Parkplatz und Gebäude.
Abdeckung des Sprengfeldes : 2 Stück vernadelte Polypropylen-Endlosfaservlies-Matten.
Ausmass je 5 x 10 m.
Die Matten wurden von 2 Mann so verlegt, dass sie jeweils zirka 1. 5 m über das Sprengfeld hinausragen, und untereinander 1, 5 m überlappen. An den jeweiligen Kanten wurden sie etwa 1 m weit unterseitig nach innen eingeschlagen.
Streuwirkung : Auf Grund der Sprengung unerheblich. Einzel-. ne kleine Betonstucke wurden in zirka 5 m
Entfernung vom Sprengfeld vorgefunden.
Zustand der Matten nach der Sprengung : vollkommen einwandfrei.
Beispiel 2 : Sprengung von 4 weiteren Betonsockeln ostwärts des Sprengfeldes. Voraussetzungen wie im Beispiel 1.
Streuwirkung : geringfügig, keinerlei Beschädigungen.
Zustand der Matten wie vor dem Versuch 1 bzw. 2. Auch bei zwei weiteren Versuchen wurden die Matten nicht nennenswert beschädigt.
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: Flächensprengungbau.
Ausmass : 4 Bohrlöcher 36 mm 0. 0. 75 m tief. 1 Bohrloch 36 mm 0. 1. 0 m tief.
Besatztänge : 60 bis 80 cm (Vollbesatz) Bohrlochabstand : zirka 80 cm.
Ladung : 4 x 130 g und 1 x 178 g Gelatine-Donarit l, Kaliber 30/200.
Zündung : elektrisch. Momentzundung.
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das bedeutet eine Uberdeckung von etwa 2 m über das Sprengfeld hinaus.
Zustand der Matte nach der Sprengung : einwandfrei, keine Beschädigung.
Beispiel 4 : Sprengung von 2 Betonsockel n unter den in Beispiel 2 angegebenen Voraussetzungen. Es wurde zum Unterschied von Beispiel 2 ein durch Vernadelung verfestigtes Polypropylenstapelfaservlies folgender Kennzahlen als Abdeckmatte verwendet.
Flächengewicht : 400 g/m'
Zug-Dehnungsverhalten nach DIN 53857 : 70 N/5 cm bei 10%,
300 N/5 cm bei 30%, 550 N/5 cm bei 50%, 700 N/5 cm bei 70% und 800 N/5 cm bei 90% Dehnung.
Es konnte bei gleichen Besatz- und Zündbedingungen keine nennenswerte Streuwirkung und nur ganz geringfügige Beschädigung der Matte festgestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
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sern besteht, die vorzugsweise antistatisch ausgerüstet sind und die bei Bestimmung des ZugDehnungsverhaltens nach DIN 53857 bei 10% Dehnung eine Reissfestigkeit von 30 bis 100 N/5 cm, bei 30% Dehnung eine Reissfestigkeit von 100 bis 400 N/5 cm, bei 50% Dehnung eine Reissfestigkeit von 300 bis 800 N/5 cm. bei 70% Dehnung eine Reissfestigkeit von 500 bis 950 N/5 cm und bei 90% Dehnung eine Reissfestigkeit von 600 bis 1100 N/5 cm sowie ein Flächengewicht von höchstens 800 g/m'besitzen.