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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Skibauteilen in Form von Verbundschichtstoffen unter Verwendung von harzgetränkten Glasfasergeweben und Folien.
Harzgetränkte Glasfaserprodukte, z. B. Glasfasergewebe, werden in der Technik zu verschiedenen Zwecken hergestellt.
So werden gemäss der DE-OS 2158005 endlose Glasfaserstränge insbesondere im Tränkverfahren mit Polyesterharz imprägniert und zum Eindicken des Harzes auf Spulen aufgewickelt und gelagert, wobei die Klebrigkeit vor dem Aufwickeln durch geeignete Zusätze herabsetzbar ist, so dass keine Trennfolien eingesetzt werden müssen. Die Glasfaserstränge werden nach ihrer Lagerung z. B. auf Spritzgussmaschinen zu Formteilen weiterverarbeitet, wobei zuerst im Schneckenzylinder der Glasstrang zu einem Faserbrei zerrissen und dieser dann in die Formen gespritzt und gehärtet wird.
In ähnlicher Weise werden gemäss der DE-AS 1008911 lagerfähige, unter Einwirkung von Druck und Hitze aushärtbare polyestergebundene Glasfasergebilde aus Glasfasern, Glasfasermatten oder Glasfaser-
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faserhaltigen Gebilde kann in Pressformen erfolgen.
Eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung derartiger, auch Prepregs genannter, vorimprägnierter Zwischenprodukte aus Glasgeweben, Matten, Garnen oder Einzelfäden ist in der DE-OS 2528356 beschrieben.
Auch bei der Skiherstellung ist die Verwendung von Glasfasergeweben bereits bekanntgeworden. Die AT-PS Nr. 311228 betrifft einen Skibelag aus Kunststoff, der aus einer Komponente mit guten Klebeeigenschaften und einer Komponente mit guten Gleiteigenschaften besteht. Der Skibelag kann ein-oder zweischichtig sein, wobei Glasgewebe durch nachträgliches Einpressen in eine Oberfläche oder durch Einlegen zwischen zwei Folien eingearbeitet werden kann. Die Folien werden miteinander verklebt oder verschweisst, wobei die Verschweissung in einem Doppelextruder oder mittels eines Kalanders erfolgen kann. In der AT-PS Nr. 311228 ist kein Hinweis auf die Verwendung von kunststoffgetränktem Glasgewebe gemacht.
Weiterhin werden als Skibauteile ausgehärtete, flächige sogenannte GFK-Laminate (GFK = Glasfaser-Kunststoff) eingesetzt, die als tragende Bauteile mit Deckschichten, z. B. mit duroplastischen Schichtpressstoffen oder thermoplastischen Folien verklebt werden. Zu diesem Zweck wird jeder der zu verklebenden Bauteile für sich hergestellt, oberflächengeschliffen und dann miteinander verklebt.
Glasfaserverstärkte Kunststofflaminate hat man bisher erhalten, indem man Glasfasergewebe oder -vliese durch ein Harzbad führte und die mit Kunstharz getränkten Gewebe oder Vliese durch senkrechte Härtungsschächte zog, in denen das Harz unter Zufuhr von Wärme aushärtete. Diese Herstellungsart hat die Nachteile, dass für die Härtungsschächte ein verhältnismässig grosser Raumbedarf mit aufwendigen Apparaturen erforderlich ist und dass für die Aushärtung zusätzliche Wärmeenergie zugeführt werden muss. Zudem werden nach dem bekannten Verfahren Laminate mit unebenen Oberflächen erhalten. Wenn glatte Oberflächen erwünscht sind, ist daher ein weiterer Arbeitsgang zur Glättung der Oberfläche durch Schleifen erforderlich, wodurch aber die Reissfestigkeit des Laminates beträchtlich herabgesetzt wird.
Die DE-OS 2508518 betrifft ein Verfahren zur Herstellung derartiger Verbundwerkstoffe zur Skiherstellung, bei dem das Oberflächenschleifen entfallen kann. Dazu werden die Deckschichten mit einem duroplastischen Bindemittel imprägniert und dann mit dem GFK-Laminat unter Druck zusammengefügt und unter Aushärtung des Bindemittels verbunden.
Bei diesem Verfahren ist es aber immer noch nötig, das GFK-Laminat gesondert herzustellen und ein besonderes Bindemittel einzusetzen, wobei auch ein eigener Verklebungssehritt (Imprägnieren und Verkleben) vorgesehen ist.
Es bestand die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von derartigen Verbundwerkstoffen für den Skibau zu schaffen, bei dem unter Verwendung von harzgetränkten Glasfasergeweben Verbundschichtstoffe in einem Arbeitsgang und unter Vermeidung eines besonderen Bindemittels herstellbar sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird in an sich bekannter Weise ein Glasfasergewebe mit einem Kunstharz getränkt, dann der Harzüberschuss abgedrückt und anschliessend die mit dem Glasfasergewebe zu
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vorher getränkten Glasfasergewebe das Glasfasergewebe zusammen mit einer Trennfolie und der (n) mit dem Glasfasergewebe zu verbindenden Kunststoffolie (n) zu einem Wickelbund aufgewickelt, das Tränkharz zum Teil ausgehärtet, der Wickelbund zu einer ebenen Bahn entrollt sowie die Trennfolie entfernt und der so erhaltene ebene Verbundschichtstoff entsprechend abgelängt wird.
Dementsprechend ist das erfindungsgemässe Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das, insbe- sondere Webkanten aufweisende, Glasfasergewebe in an sich bekannter Weise mit Epoxydharz oder
Polyesterharz getränkt wird und anschliessend nach Abdrücken des Harzüberschusses zusammen mit einer
Trennfolie, vorzugsweise aus Polypropylen oder Polytetrafluoräthylen, und mit mindestens einer weiteren, mit der Glasfaserschicht zu verbindenden Kunststoffolie, vorzugsweise aus Polyäthylen oder Polyacrylnitrilbutadienstyrol, zu einem Wickelbund aufgewickelt, wobei vorzugsweise auf eine Spule gewickelt wird, deren Flanschenabstand der Gewebebreite entspricht, das Harz anschliessend zum Teil ausgehärtet, der Wickelbund entrollt sowie die Trennfolie entfernt und der erhaltene ebene Verbundschichtstoff abgelängt wird.
Durch Einstellen des Flanschenabstandes auf die gewünschte Laminatbreite, unter Verwendung der entsprechenden Gewebebreite, entfällt ein nachträgliches Zuschneiden des Verbundschichtstoffes.
Beim erfindungsgemässen Verfahren ist der Platzbedarf äusserst gering und die erforderlichen Apparaturen einfach und billig. Da die Verbundschichtstoffe zu Wickelbunden aufgewickelt sind, genügt für die notwendige teilweise Aushärtung die Reaktionswärme. Die Zufuhr zusätzlicher Wärmeenergie erübrigt sich somit. Weiterhin kann auch unter Spannung aufgewickelt werden, so dass ein vorgespannter Verbundschichtstoff erhalten wird.
Nach dem Entrollen, Ablösen von der Trennfolie und Ablängen kann das Harz in den Verbundschichtstoffen während der anschliessenden Lagerung oder bei der Weiterverarbeitung vollständig aushärten. Die erhaltenen Verbundschichtstoffe besitzen beidseitig glatte Oberflächen frei von Trennmittel, so dass ein nachträgliches, sehr unangenehmes und aufwendiges Schleifen entfällt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht auf einfachste Weise die Herstellung von Skibauteilen aus mit Glaslaminaten verklebten Laufsohlen und Deckschichten für Skier, insbesondere bei der modernen Skierzeugung durch Ausschäumen des Kernes in einer Form, in der diese laminattragenden Laufsohlen und Deckflächen eingelegt sind.
Für solche Skibauteile musste bisher in der eingangs beschriebenen aufwendigen Art das Glaslaminat hergestellt und dieses in einem separaten Arbeitsgang und zusätzlichem Klebstoffeinsatz mit der Laufsohle bzw. dem Deckblatt verklebt werden.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können nunmehr auf einfachste Weise die Erzeugung des Glaslaminates und dessen Verbindungen mit der Laufsohle bzw. Deckblatt, ohne zusätzlichen Klebstoff, zum gewünschten Skibauteil in einem Arbeitsgang durchgeführt werden.
Bei der Verwendung von transparenten Deckschichten und Laufsohlen können dabei noch zusätzlich im gleichen Arbeitsgang die schrifttragenden Folien zwischen Glasfaserschicht und Laufsohle bzw. Deckblatt mit einlaminiert werden.