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Mischung zur Herstellung von Körpern bzw. Überzügen mit hoher Oxydationsbeständigkeit und aus dieser Mischung hergestellte
Formkörper
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue Stoffzusammensetzung und auf daraus gebildete Körper und Überzüge. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Material mit hoher Oxydationsbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit und hoher mechanischer Festigkeit bei erhöhten Temperaturen.
Die Entwicklung von Strahltriebflugzeugen, Raketen und Atomkemenergie hat nun die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf hochtemperaturfeste, technisch verarbeitbare Materialien gelenkt. Die fortgesetzte Weiterentwicklung auf diesen Gebieten verlangt die Entwicklung von neuen, hochtemperaturfesten Materialien, da die tatsächliche Temperaturgrenze der bekannten Materialien bereits erreicht wurde. Unglücklicherweise ist nun die Anzahl der Metalle, Metalloide oder keramischen Stoffe, welche den harten Anforderungen derartiger Anwendungsgebiete entsprechen, sehr gering. Unter den vielversprechendsten Materialien sind die feuerfesten Metalle, oder Legierungen mit hohem Gehalt an Wolfram, Molybdän, Tantal und Niob. Diese werden aber ausnahmslos weit unter den benötigten Arbeitstemperaturen von zirka 8700C und darüber oxydiert.
Molybdän ist hiebei von besonderem Interesse, da es in gut verwendbare Formstücke mit ausgezeichneten Eigenschaften bei hohen Temperaturen verformt werden kann. Seine äusserst rasche Oxydation in Luft oder Verbrennungsgasen oberhalb 6500C schliesst aber seine Verwendung unter derartigen Bedingungen aus. Bei ungefähr dieser Temperatur verläuft die Oxydation von selbst unter Entwicklung des flüchtigen Oxydes MoO,. Das Metall wird so rasch aufgebraucht.
Ausserdem ergeben sich ähnliche Probleme, so dass Schutzüberzüge angewendet werden müssen, bei Kohlenstoff, Wolfram, Tantal, Niob und anderen feuerfesten Materialien. Im folgenden soll zur Illustration das Grundproblem im Hinblick auf Molybdän und seine Legierungen weiter beleuchtet werden.
Es wurden grosse Anstrengungen gemacht, die Schutzmöglichkeiten von Molybdän zu studieren. Dabei wurden viele Mischungen und Überzugsarten angewendet. Dies gilt insbesondere bezüglich der Anwendungsarten im Flugzeugbau, wo an Hand der Anforderungen an Turbinenschaufeln, die bei Temperaturen in der Gegend von 1090 C arbeiten, die Natur des vorliegenden Problems erläutert werden soll. Es muss hier die verwendete Schutzschicht der Oxydation in den Verbrennungsgasen widerstehen. Sie muss absolut fehlerfrei sein oder aber eventuelle Fehler von selbst zum Verschwinden bringen können, bevor zerstörende Oxydationserscheinungen auftreten.
Sie muss den durch Temperaturabfall auftretenden Spannungen widerstehen und eine hohe Widerstandskraft gegenüber thermischen Schockbeanspruchungen aufweisen, da Temperaturschwankungen bis zirka 530 C und darüber innerhalb weniger Sekunden auftreten können. Sie darf nach schweren Stössen keine Ermüdungserscheinungen zeigen und muss genügend duktil sein, um eine Dehnung um 1-2% ohne Auftreten von Fehlern auszuhalten. Sie muss mechanischen Stössen widerstehen und insbesondere dem Aufprall von Fremdteilen, die mit dem Gasstrom mitgeführt werden.
Ebenso muss sie der korrodierenden und erodierenden Wirkung des Gasstromes widerstehen.
Turbinenschaufeln stellen die höchsten Anforderungen. Andere Bestandteile von Strahltriebwerken, Turbopropeller-und DUsen-Rückstoss-Triebwerken, beispielsweise Flammenführungen, Einsätze für Auspuffdüsen, die Verbrennungskammer und die Auslassdüsen von Rückstosstriebwerken, stellen Probleme, die nicht ganz so schwierig zu lösen sind.
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Es wurden bereits viele Mischungen als Überzugsmaterialien für Molybdän und Legierungen auf der Basis von Molybdän ausprobiert, wie z. B. Überzüge aus Molybdan-disilizid, Überzüge keramischer Art, Emaille, Chromüberzüge, Chromnickellegierungen, Legierungen von Aluminium-Nickel-Silizium und Nickel-Bor, um nur die bekanntesten zu nennen. Molybdän-disilizid und Zirkoniumoxyd-CaIciumzirko- nat wiesen eine gute Oxydationsbeständigkeit, aber keine Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Schockwirkungen auf, sind brüchig und erfordern die Anwendung von hohen Temperaturen zur Aufbringung auf ihre Unterlage.
Wenn eine Mischung eine Temperatur von über 10900C zur Aufbringung auf die Molybdän-Unterlage benötigt, so verursacht die hohe Temperatur sehr wahrscheinlich Rekristallisation und Komwachstum im Molybdän, das dadurch sehr brüchig und für viele der vorerwähnten Anwendunggebiete ungeeignet wird. Andere dieser Überzugsmaterialien, wie z. B. Nickel-Bor, weisen einen zu niedrigen Schmelzpunkt auf.
Im allgemeinen sind die duktileren, zähen Überzüge nicht genügend oxydationsresistent oder weisen niedrige Schmelzpunkte auf, während die Überzugsmassen, die gute Oxydationsresistenz aufweisen, die Eigenschaft, Beschädigungen bei hinreichend niedrigen Temperaturen von selbst auszugleichen, nicht besitzen und/oder zu brüchig und stossempfindlich sind. Eine der häufigsten Fehlerursachen besteht darin, dass im Überzug nadelstichartige Fehler und Risse als Ergebnis von thermischen Spannungen, Dehnungen und Aufprall von Teilchen auftreten. Viele derartige Fehler könnten verhütet werden, wenn der Überzug die Fehlerstelle selbst überglaste oder gewissermassen heilte, bevor eine zerstörende Oxydation des Grundmaterials stattfinden konnte.
Es soll hiezu bemerkt werden, dass verschiedene Überzugsmassen, namentlich Molybdändisilizid, eine derartige "Selbstheilung" aufweisen, aber nicht bei genügend niedrigen Temperaturen. Beispielsweise"heilt"MoSi nicht genügend unterhalb 1200-13500C. Es ist offensichtlich, dass ein derartiger Überzug unterhalb dieser Temperatur nicht geeignet ist, wenn kleine Fehlerstellen auftreten. Es ist daher klar, dass ein Überzug, der bei einer relativ niedrigen Temperatur (920-980 C) von selbst "heilt", grosse Vorteile bietet und daher erstrebenswert ist.
Es ist somit ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine neue Stoffzusammensetzung vorzusehen, welche Molybdän und anderes ähnliches Material wirksam vor Oxydation bei erhöhten Temperaturen schützt.
Ein anderer Gegenstand ist es, eine Stoffzusammensetzung vorzusehen für den wirksamen Schutz von Molybdän und Legierung auf Basis von Molybdän durchBildung einer"selbstheilenden"Oberflächenschicht, falls kleine Unregelmässigkeiten und Fehlerstellen in dem Überzug auftreten.
Ein weiterer Gegenstand ist es, eine Stoffzusammensetzung vorzusehen, welche auf Gegenstände bei Temperaturen und unter Bedingungen aufgebracht werden kann, die nicht Rekristallisation und Kornwachstum herbeiführen, die wiederum das Grundmaterial, das überzogen werden soll, brüchig machen.
Noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, eine Stoffzusammensetzung vorzusehen, die zur Formung von gesinterten und geformten Gebilden verwendet werden kann, und welche eine hohe Oxydationsfestigkeit und andere günstige Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen zeigt, wie beispielsweise eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber thermischen Schockwirkungen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird eine Mischung vorgesehen, die zwischen 10 und 40 Atom-% wenigstens eines der folgenden Metalle : Molybdän, Tantal, Niob, Wolfram und Vanadium ; zwischen 20 und 65 Atom-% Silizium ; zwischen 2 und 16 Atom-% wenigstens eines der folgenden Metalle : Chrom, Titan und Zirkonium ; zwischen 2 und 25 Atom-% Bor ; und zwischen 3 und 30 Atom-% Aluminium enthält. Die Restmenge der Mischung besteht aus Sauerstoff oder geringen Verunreinigungen, wie z. B. Kohlenstoff.
Es wurde gefunden, dass Bor als Bestandteil der erfindungsgemässen Mischung sowie der Bestandteil aus der zweiten Metallgtuppe (Chrom, Titan oder Zirkonium) in der Mischung in Form eines Metallborides, als Mischung von Metallboriden ode± als Mischung der elementaren Metalle mit Bor vorliegen kann.
Eine sehr geeignete Mischung wurde hergestellt aus 40 Gew.-% Molybdän, 40 Gew.-% Silizium, 10 Gew.-% Chromborid, welches durch die Formel Cribs dargestellt werden kann und 10 Gew.-% Aluminium. Ausgedrückt in Atom-% sind das 18, 2% Mo, 62, 3% Si, 3, 2% Cr und 16, 3% AI. Diese Mischung kann hergestellt werden durch Mischen der einzelnen pulverförmigen Bestandteile, oder vorzugsweise als vorlegiertes Pulver. Die Legierung bietet bessere Gleichmässigkeit, wenn sie für Überzugszwecke verwendet wird.
Die optimale Rohmaterialmischung ist die oben angegebene, nämlich 18, 2% Mo-62, 3% Si-3, 2% CrB, 16, 3% AI, ausgedrückt in Atom-%, wiewohl auch Schutzüberzüge aus Mischungen im Gebiet von 30-65 Atom-% Si, 10-35 Atom-% Mo, 4-41 Atom-% Cr+B, 5-30 Atom-% Al hergestellt wurden.
Durch Abänderung der Mischungsverhältnisse kann man andere Materialien oder Überzüge mit höherem Schmelzpunkt oder grösserer Widerstandskraft gegen Oxydation erhalten, aber im allgemeinen auf
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Kosten von einigen anderen Eigenschaften, wie der Selbstregenerationsfähigkeit der Oberfläche (Selbstheilung) oder der Widerstandskraft gegen thermische Schockwirkung. Es mag wünschenswert sein, ein anderes Mischungsverhältnis als das mit 40-40-10-10 Gew.-%, je nach dem Anwendungszweck, zu verwenden.
Beispielsweise kann, wo eine bessere Oxydationsbeständigkeit bei 14000C benötigt wird, der Siliziumgehalt auf 450%), der Gehalt von Molybdän oder einem andern Metall der Gruppe auf 43% erhöht und der Gehalt an Cribs oder einem andern Borid und an Aluminium auf je 5% gesenkt werden.
Die neue erfindungsgemässe Stoffzusammensetzung kann zur Bildung von gegossenen oder gesinterten Körpern oder für Schutzüberzüge auf Molybdän und auf Legierungen auf Molybdänbasis und ähnlichen feuerfesten Materialien verwendet werden.
Es wurde gefunden, dass die erfindungsgemäss geformten oder gesinterten Formkörper hohe Oxydationsbeständigkeit und Festigkeit bei erhöhten Temperaturen aufweisen, wenn ihre Zusammensetzung im Bereich von zwischen 10 und 35 Atom-% wenigstens eines der folgenden Metalle : Molybdän, Wolfram, Tantal, Niob und Vanadium ; zwischen 30 und 65 Atom-% Silizium ; zwischen 2 und 16 Atom-% wenigstens eines der folgenden Metalle : Chrom, Titan und Zirkonium ; zwischen 2 und 25 Atom-% Bor ; und zwischen 5 und 30 Atom-% Aluminium liegt.
In einem Beispiel für die Verwendung dieser Mischung zur Bildung eines gesinterten Körpers wurde ein Teil einer Mischung aus 40 Gew. -0/0 Molybdän, 40 Gew.-% Silizium, lOGew.- Chromborid und 10 Gew.-% Aluminium in eine Kohlenstofform gebracht und unter 140-21 0 kg/cmzund bei15000C 15 min lang heiss gepresst.
Der resultierende Körper war eine Scheibe von ungefähr 3, 8 cm Durchmesser und 1, 27 cm Höhe. Die Stoffzusammensetzung betrug 18, 3 Atom-% Molybdän, 55, 2 Atom-% Silizium. 5, 8 Atom-% Chrom, 8, 2 Atom-% Bor und 12, 5 Atom-% Aluminium. Das Material wurde dann in verschiedene Probestücke, ungefähr 2, 54 cm lang, 0, 508 cm hoch und 0, 381 cm dick, unterteilt. Diese Probestücke wurden auf Stangen mit einem Abstand von 1. 6 cm gelegt und es wurde zwischen diesen Stangen auf das Probestück ein Druck ausgeübt. um dieses so zu biegen. Der so erhaltene mittlere Biegemodul beim Bruch betrug 3215. 3 kg/cmZ beim 40-40-10-10 heissgepressten Körper.
Die Probestücke wiesen auch eine mittlere Oberflächenhärte von 1000 VPN (nach Vickers) auf. Die relativ geringe Dichte des Produktes (4, 9 g/cmS) zusammen mit seiner relativ hohen Biegefestigkeit machen es besonders geeignet für die Anwendung bei Flugzeugkonstruktionen, wo das Verhältnis von Festigkeit zu Dichte wichtig ist.
Es wurde gefunden, dass erfindungsgemässe Überzüge hohe Oxydationsbeständigkeit, hohe Festigkeit und "selbstheilende" Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen aufweisen, wenn ihre Zusammensetzung im Gebiet zwischen 10 und 40 Atom-% wenigstens eines der folgenden Metalle : Molybdän, Wolfram, Tantal, Niob und Vanadium ; zwischen 20 und 40 Atom-% Silizium ; zwischen 2 und 15 Atom-% wenigstens eines der folgenden Metalle : Chrom, Titan, Zirkonium ; zwischen 4 und 18 Atom-% Bor ; und zwischen 3 und 17 Atom-% Aluminium, liegt.
Die erfindungsgemässe Stoffzusammensetzung wurde als Überzug auf Molybdän, auf Legierungen auf Basis von Molybdän und ähnlichen feuerfesten Materialien nach dem Detonations-Überzugs-Verfahren, beschrieben in der USA-Patentschrift Nr. 2, 714, 563 (R. M. Poorman und Mitarbeiter), ausgegeben am 2. August 1955, angewendet. Gemäss diesem Verfahren wird eine gepulverte Mischung, die später den Überzug bilden soll, in einer Gasmenge suspendiert, die zur Detonation gebracht werden kann und sich in einem länglichen Gefäss befindet, das die spätere Detonation aushält ; nach Zündung der explosiven Gasmenge wird das suspendierte Pulver aus dem Gefäss durch den Detonationsdruck herausgeschleudert und gegen die Oberfläche des Körpers gerichtet, der mit dem Überzug versehen werden soll.
Es können auch Überzüge unter Verwendung der erfindungsgemässen Stoffzusammensetzungen in Verbindung mit andern bekannten Flammspritzverfahren, wie z. B. dem Wall-Colmonoy-Verfahren, hergestellt werden.
Bei diesem Überzugsverfahren wurde eine Spritzpistole mit einer Sauerstoff-Azetylen-Flamme als Hitzequelle verwendet. Die Brenngasmischung wurde so eingestellt, dass eine im wesentlichen chemisch
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einer Entfernung von ungefähr 15, 24 cm von einem Werkstück aus Molybdän gehalten, das einen Durchmesser von 0, 635 cm und eine-Länge von 7, 62 cm aufwies. Das Werkstück wurde in Drehung versetzt und die Spritzpistole wurde entlang der Achse des Werkstückes bewegt und so ein Überzug von 0, 02 cm Dicke aufgebracht. Der nach diesem Verfahren hergestellte Überzug ist charakteristisch porös und es ist eine weitere Hitzebehandlung notwendig, um einen zufriedenstellenden Überzug zu erhalten. Hiezu wurde
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das überzogene Molybdän-Werkstück in einen Ofen gebracht und 3 Stunden lang in einer Wasserstoffatmosphäre auf 1100 C erhitzt.
Der so hergestellte Überzug schützte das Molybdän-Metall in einem stati- schen Oxydationsversuch bei 11000C 1000 Stunden lang vor Oxydation.
Ausserdem kann der feuerfeste Körper in eine Aufschlämmung der suspendierten Legierung oder des Pulvergemisches getaucht oder damit angestrichen oder bespritzt und darauf einer Hitzebehandlung in einer inerten oder reduzierenden Gasatmosphäre unterworfen werden, wenn man Überzüge aus der neuen erfindungsgemässen Mischung erhalten will.
Eine weitere Methode besteht darin, die Bestandteile mit einem Überschuss an niedrigschmelzendem Metall, wie z. B. Kupfer oder Aluminium, zu legieren bzw. darin aufzulösen und den zu überziehenden Körper in eine derartige Schmelze zu tauchen.
Es wurde gefunden, dass das Detonationsverfahren zum Aufbringen der neuen Stoffzusammensetzung als Überzug für Körper, welche für bestimmte Zwecke dienen sollen, viele Vorteile bietet, insbesondere beim Überziehen von Molybdän und Materialien auf der Basis von Molybdän.
In einem Beispiel zur Herstellung einer derartigen Stoffzusammensetzung und für die Verwendung der Mischung als Überzugsmaterial wurden Molybdän, Silizium, Chromborid und Aluminiumpulver mit einer Teilchengrösse, entsprechend dem Durchgang durch. 100-325 Maschen-Tyler-Siebe (0, 147 mm bzw.
0, 043 mm) in einem Kegelmischer eine Stunde lang gemischt. Die Mischung, bestehend aus 40 Gew. -0/0 Molybdän, 40 Gew. -0/0 Silizium, 10 Gew.-%CrB und 10 Gew. -0/0 Aluminium, wurde dann mit Toluol befeuchtet und in einer Stahlform gepresst. Die grünen Presskuchen wurden in einen Graphittiegel gebracht, über Nacht bei 1270C im Vakuum oder in einer inerten Atmosphäre getrocknet und in einem WasserstoffArgon-Gemisch eine Stunde lang auf 15000C erhitzt. Der legierte Sinterkuchen wurde unter Verwendung eines Backenbrechers und "Mikropulverisators" oder einer Hammermühle mit hoher Umdrehungszahl zu einem Pulver mit einer Teilchengrösse von 170 Maschen Siebdurchgang (0, 088 mm) zerkleinert.
Das Pulver wurde in die Detonationspistole gebracht und mit einem Sauerstoff-Kohlenstoff-Verhältnis von 1, 0 verfeuert. Der Abstand des Werkstückes betrug 3, 81 cm, es wurde eine Zuführungsgeschwindigkeit des Pulvers von ungefähr 23 g/min angewendet. Die Oberfläche des zu überziehenden Gegenstandes war mit Aluminiumpulver, Komgrösse 120, abgeblasen worden. Während des Überziehens wurde der Gegenstand gedreht und/oder geradlinig bewegt.
Es wurde gefunden, dass das Pulver einer Änderung in seiner Zusammensetzung unterliegt, wenn es durch die Detonationspistole strömt. Dabei können die Pulverteilchen Temperaturen bis zu 36000C erreichen, wobei durch Verdampfung ein perzentueller Verlust verschiedener Elemente, insbesondere Silizium, stattfindet. Das Verhältnis der Brenngase kann so sein, dass Kohlenstoff im Überschuss vorliegt ; dies führt dann auch zur Aufnahme von legiertem Kohlenstoff in den Überzügen.
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100/0 Al% Si 26, 3+0, 3 % Al 4, 3+0, 5
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Die folgende Tabelle zeigt die typischen Eigenschaften von gesenkgeschmiedeten stangenförmigen Molybdänstücken mit einem Durchmesser von 0, 635 cm und zirka 7, 6 cm Länge, überzogen mit einem Pulvergemisch mit 40 Gew.-% Mo - 40 Gew.-% Si - 10 Gew.-% Cr2B3 - 10 Gew.-% A1.
Tabelle I
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<tb>
<tb> Eigenschaften <SEP> von <SEP> Überzügen <SEP> mit <SEP> 40% <SEP> Mo <SEP> - <SEP> 40% <SEP> Si <SEP> - <SEP> 10% <SEP> Cr2B3 <SEP> - <SEP> 10% <SEP> A1
<tb> Oxydationsbeständigkeit <SEP> in <SEP> Luft <SEP> : <SEP>
<tb> 1000 C <SEP> - <SEP> über <SEP> 1000 <SEP> Stunden
<tb> 12000C <SEP> -- <SEP> über <SEP> 500 <SEP> Stunden
<tb> 13150C <SEP> -- <SEP> 500 <SEP> Stunden
<tb> 14270C <SEP> -- <SEP> 50 <SEP> Stunden <SEP>
<tb>
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Widerstand gegen thermische Schockwirkungen (Abschrecken von 10000C in kaltem Wasser).
Übersteht wenigstens 25 Versuche.
Härte des Überzuges :
Rockwell A = 84-85 Vickers P. N. 1150
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:0, 172".
Überzüge beschädigt bei 4114 cm/sec bei 10000C Überzüge unbeschädigt bei Raumtemperatur
Zugfestigkeitsversuche :
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<tb>
<tb> Temp. <SEP> C <SEP> Stunden <SEP> Zugspannung <SEP> Dehnung
<tb> 1600 <SEP> 670 <SEP> 1400 <SEP> kg/cm2 <SEP> 0, <SEP> 98 <SEP>
<tb> 1800 <SEP> 307 <SEP> 420kg/cm <SEP> 2, <SEP> 00 <SEP> (zirka)
<tb>
Eine Dehnung von ungefähr 1-2% wird für Anwendungsgebiete, wie z. B. bei Turbinenschaufeln, für notwendig erachtet.
Die folgende Tabelle 11 zeigt die Zusammensetzung von Überzügen, erhalten in verschiedenen Versuchen, sowohl nach dem Detonations-Plattierungsverfahren als nach dem Wall-Colmonoy-Verfahren unter Verwendung von besonderen Pulvermischungen als Ausgangsmaterial.
Tabelle II
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<tb>
<tb> Zusammensetzung <SEP> der <SEP> Überzüge
<tb> Hitzeplattierte <SEP> Überzüge <SEP> (Detonationsmethode)
<tb> Anfangszusammensetzung <SEP> Analysiert <SEP> Gew. <SEP> -0/0 <SEP>
<tb> (in <SEP> Gew. <SEP> -0/0) <SEP>
<tb> Versuch <SEP> Mo <SEP> Si <SEP> Cr <SEP> AI <SEP> Mo <SEP> Si <SEP> Cr <SEP> B <SEP> Al <SEP> C
<tb> Nr.
<tb>
1 <SEP> 40 <SEP> 40 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 50, <SEP> 3 <SEP> 22, <SEP> 5 <SEP> 7, <SEP> 74 <SEP> 2, <SEP> 33- <SEP>
<tb> 2 <SEP> 40 <SEP> 40 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 47, <SEP> 4 <SEP> 26, <SEP> 3 <SEP> 7, <SEP> 9 <SEP> l, <SEP> 5 <SEP> 4, <SEP> 3 <SEP> - <SEP>
<tb> 3 <SEP> 40 <SEP> 40 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 51,9 <SEP> 22, <SEP> 2 <SEP> 7, <SEP> 6-- <SEP>
<tb> 4 <SEP> 40 <SEP> 40 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 43, <SEP> 7 <SEP> 23, <SEP> 1 <SEP> 8, <SEP> 5 <SEP> 1, <SEP> 8 <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP> 3, <SEP> 32 <SEP>
<tb> 5 <SEP> 40 <SEP> 40'10 <SEP> 10 <SEP> 46, <SEP> 2 <SEP> 24, <SEP> 0 <SEP> 8, <SEP> 84--2, <SEP> 76 <SEP>
<tb> 6 <SEP> 40 <SEP> 40 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 45, <SEP> 1 <SEP> 24, <SEP> 4 <SEP> 7, <SEP> 2--2, <SEP> 97 <SEP>
<tb> 7 <SEP> 40 <SEP> 40 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 44,9 <SEP> 27, <SEP> 1 <SEP> 7, <SEP> 88 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 4, <SEP> 8 <SEP> 3,
<SEP> 07 <SEP>
<tb> 8 <SEP> 30 <SEP> 50 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 43, <SEP> 7 <SEP> 22. <SEP> 9 <SEP> 8, <SEP> 25 <SEP> 2, <SEP> 4 <SEP> 5, <SEP> 6 <SEP> 4, <SEP> 63 <SEP>
<tb> 9 <SEP> 30 <SEP> 50 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 38, <SEP> 7 <SEP> 30, <SEP> 5 <SEP> 8, <SEP> 7 <SEP> 3, <SEP> 1 <SEP> 7, <SEP> 8 <SEP> 2, <SEP> 26 <SEP>
<tb> 10 <SEP> 42, <SEP> 5 <SEP> 42, <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 10 <SEP> 52,2 <SEP> 21,5 <SEP> 4,6 <SEP> 2,0 <SEP> 5,1
<tb> 11 <SEP> 45 <SEP> 35 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 39, <SEP> 8 <SEP> 22, <SEP> 0 <SEP> 7, <SEP> 85 <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP> 5, <SEP> 3 <SEP> 3, <SEP> 07 <SEP>
<tb> 12 <SEP> 40 <SEP> 20 <SEP> 25 <SEP> 15 <SEP> 43, <SEP> 3 <SEP> 15, <SEP> 35 <SEP> 18, <SEP> 5 <SEP> 4, <SEP> 5 <SEP> 11, <SEP> 3 <SEP> - <SEP>
<tb> 13 <SEP> 55 <SEP> 30 <SEP> 10 <SEP> 5 <SEP> 59, <SEP> 7 <SEP> 20, <SEP> 7 <SEP> 6, <SEP> 46 <SEP> 1, <SEP> 6 <SEP> 2, <SEP> 6 <SEP> 2,
<SEP> 18 <SEP>
<tb> 14 <SEP> 55 <SEP> 30 <SEP> 10 <SEP> 5 <SEP> 54, <SEP> 0 <SEP> 22, <SEP> 3 <SEP> 7, <SEP> 18 <SEP> 2, <SEP> 7 <SEP> 4, <SEP> 0 <SEP> 0, <SEP> 87 <SEP>
<tb> 15 <SEP> 50 <SEP> 30 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 46, <SEP> 0 <SEP> 21, <SEP> 1 <SEP> 6, <SEP> 7 <SEP> 1, <SEP> 7 <SEP> 6, <SEP> 9 <SEP> 0, <SEP> 02 <SEP>
<tb> 16 <SEP> 50 <SEP> 30 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 66,3 <SEP> 15,5 <SEP> 8,5 <SEP> 2,9 <SEP> 2,5 <SEP> 1,55
<tb> 17 <SEP> 60 <SEP> 20 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 71, <SEP> 4. <SEP> 12, <SEP> 9 <SEP> 5, <SEP> 8 <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> 3, <SEP> 2 <SEP> 1, <SEP> 20 <SEP>
<tb>
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<tb>
<tb> Versuch <SEP> Mo <SEP> Si <SEP> Cr2B3 <SEP> Al <SEP> Mo <SEP> Si <SEP> Cr <SEP> B <SEP> Al <SEP> C
<tb> Nr.
<tb>
18 <SEP> 60 <SEP> 20 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 63,2 <SEP> 13,0 <SEP> 7,2 <SEP> 2,1 <SEP> 5,4 <SEP> 0,05
<tb> 19 <SEP> 35 <SEP> 35 <SEP> 10 <SEP> 20 <SEP> 49,4 <SEP> 21,2 <SEP> 7,5 <SEP> 1,9 <SEP> 9,7 <SEP> 0,12
<tb> Überzüge <SEP> nach <SEP> dem <SEP> Wall-Colmonoy-Verfahren
<tb> 1 <SEP> 40 <SEP> 40 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 37, <SEP> 5 <SEP> 28, <SEP> 2 <SEP> 8, <SEP> 5 <SEP> 2, <SEP> 0 <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 2 <SEP> 55 <SEP> 27 <SEP> 12 <SEP> 6 <SEP> 57,0 <SEP> 14,8 <SEP> 9,8 <SEP> 2,2 <SEP> 5,0
<tb>
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Aufnahme von Kohlenstoff findet bis zu einigen Prozenten des schliesslich erhaltenen Überzuges statt und hat, wie gefunden wurde, keinen schädlichen Einfluss auf den Überzug bezüglich dessen Eigenschaften bei hohen Temperaturen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mischung zur Herstellung von Körpern mit hoher Oxydationsbeständigkeit und grosser Festigkeit bei erhöhten Temperaturen oder zur Herstellung von Überzügen, die auftretende Beschädigungen von selbst zum Verschwinden bringen und bei erhöhten Temperaturen hohe Oxydationsbeständigkeit aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus 10-40 Atom-% an wenigstens einem der folgenden Metalle : Molybdän, Wolfram, Tantal, Niob und Vanadium ; aus 20-65 Atom-% Silizium ; aus 2-16 Atom-Joan wenigstens einem der folgenden Metalle : Chrom, Titan und Zirkonium ; aus 2-25 Atom-% Bor ; und aus 3-30 Atom-% Aluminium besteht.
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