AT212287B - Verfahren zur Begasung von Flüssigkeiten, insbesondere bei biologischen Prozessen - Google Patents

Verfahren zur Begasung von Flüssigkeiten, insbesondere bei biologischen Prozessen

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AT212287B AT309158A AT309158A AT212287B AT 212287 B AT212287 B AT 212287B AT 309158 A AT309158 A AT 309158A AT 309158 A AT309158 A AT 309158A AT 212287 B AT212287 B AT 212287B
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Description


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  Verfahren zur Begasung von Flüssigkeiten, insbesondere bei biologischen Prozessen 
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Begasung von Flüssig- keiten, die einen sehr wirksamen Stoffaustausch des Gases mit der Flüssigkeit bei einem Mindest- verbrauch an Energie gewährleisten. Unter   "Gas" ist   dabei jeder beliebige gasförmige Stoff, z. B. atmosphärische Luft, Kohlensäure, Wasser- stoff, Sauerstoff usw., aber auch Dampf oder
Dampfgemisch zu verstehen, wobei das Gas" ferner mit festen oder flüssigen Teilchen beladen sein kann. 



   Bisher wurde das zu verteilende Gas meist in der Nähe des Bodens des die Flüssigkeit ent- haltenden Gefässes, etwa durch ein Strahlrohr- system oder durch einen um eine senkrechte Achse rotierenden, flügelartigen Hohlkörper mit Aus- trittsöffnungen, der Flüssigkeit zugeführt. 



   Die erwähnten Gasverteilvorrichtungen (Strahl- rohrsysteme und rotierende, flügelartige Hohl- körper) erzeugen neben feinen auch gröbere
Blasen. Mit zunehmendem Durchmesser der
Gasblasen wächst ihre Steiggeschwindigkeit, ihre stoffaustauschende Oberfläche vergrössert sich mit dem Quadrat, ihr Volumen dagegen mit der dritten Potenz des Durchmessers. Dies führt dazu, dass kleine Gasblasen schon nach einer kurzen Verweilzeit innerhalb der zu begasenden Flüssigkeit an ihren wirksamen Stoffen verarmt sind und den Rest der Flüssigkeitshöhe nur noch als Ballaststoffe durchsteigen, die nicht mehr am Stoffaustausch teilnehmen. Grosse Gasblasen, die eine hohe Steiggeschwindigkeit und eine geringe spezifische Oberfläche haben, entweichen hingegen an der Flüssigkeitsoberfläche, bevor auch nur ein geringer Teil ihrer wirksamen Stoffe in die Flüssigkeit übergegangen ist.

   Diese beiden Umstände haben zur Folge, dass bei den   beschrie-   benen Begasungsverfahren die Ausnutzung der zugeleiteten Gasmenge nur zu einem geringen Teil erfolgt. 



   Es ist auch schon bekannt, ein Strahlrohrsystem oder eine rotierende Verteilvorrichtung in Form eines gelochten Rohres unterhalb oder innerhalb eines etwa zylindrischen, oben und unten offenen Hohlkörpers anzuordnen, der das die Flüssigkeit enthaltende Gefäss in einen Innenraum und einen ringförmigen Aussenraum unterteilt. Dabei wird die begaste, spezifisch leichtere Flüssigkeit im Innenraum durch die schwerere Flüssigkeit aus dem ringförmigen Aussenraum hochgedrückt, so dass sich infolge dieses als
Mammutpumpenwirkung bekannten Effektes ein
Flüssigkeitskreislauf einstellt. Dieses Verfahren ist für die Begasung bei der biologischen Ab- wasserreinigung vorgeschlagen worden, wobei die
Flüssigkeit mit den wirksamen Stoffen des
Gases gesättigt wird.

   Die in der Flüssigkeit auf- steigenden Gasblasen treten nach teilweisem
Verbrauch ihrer wirksamen Stoffe an der Flüssig- keitsoberfläche aus, während anfänglich gesättigte
Flüssigkeit im Kreislauf zurückgeführt wird, so dass nach einem vollen Umlauf die Flüssigkeit wieder zur Begasungsstelle gelangt, wo die in- zwischen verbrauchten wirksamen Stoffe erneuert wurden. 



   Bei allen diesen Begasungsverfahren findet also der Stoffaustausch zwischen Gas und Flüssig- keit nur in der oberhalb der Gasverteilvorrichtung befindlichen Flüssigkeitssäule statt, die von den   auftsteigenden   Gasblasen durchsetzt wird. Bei grossem Bedarf an wirksamen Stoffen muss der gesamte Querschnitt des Gefässes bei im wesent- lichen ruhender Flüssigkeitssäule begast werden. 



   Der Vorteil der Mammutpumpenwirkung, der darin besteht, dass die Gasverteilvorrichtung auf eine kleinere Querschnittsfläche beschränkt werden kann, weil die Flüssigkeit durch den Kreislauf immer wieder der Begasungsstelle zugeführt wird, kann nur in jenen Fällen ausgenützt werden, wo die erzielte Sättigung der Flüssigkeit den Bedarf an wirksamen Stoffen während der Umlaufzeit der Flüssigkeit zu decken vermag. 



   In vielen Fällen, insbesondere bei der Hefegärung, ist nun aber der Verbrauch an wirksamen Stoffen durch Mikroorganismen so gross, dass der Bedarf während der Umlaufzeit der Flüssigkeit nicht aus der gesättigten Lösung gedeckt werden kann, weshalb in diesen Fällen der gewünschte biologische Prozess mit den bekannten, mit einer Mammutpumpenwirkung arbeitenden Begasungsverfahren nicht oder zumindest nicht in wirtschaftlich tragbarer Weise erreicht werden kann. 



   Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, die bereits erläuterte Mammutpumpenwirkung nicht nur, wie an sich bekannt, dazu auszunützen, die Flüssigkeit im Kreislauf immer wieder an der Begasungsstelle vorbeizuführen, sondern auch dazu, einen wesentlichen Anteil der Gasblasen   an aem rlussigKeltsumlaut telinehmen zu lassen, so dass diese Gasblasen ihre wirksamen Stoffe   

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 die Umlaufgeschwindigkeit der Flüssigkeit. Diese beiden Geschwindigkeiten addieren sich in der aufsteigenden Flüssigkeit, wogegen sie sich in der absteigenden Flüssigkeit subtrahieren, so dass die feinen Gasblasen mit der Differenzgeschwindigkeit absinken und ihre Verweilzeit in der Flüssigkeit entsprechend lang ist. 



   Vorzugsweise wird die Mammutpumpenwirkung derart eingeregelt, dass die Umlaufzeit der Feinblasen ungefähr gleich der Zeit ist, in der das darin enthaltene Gas verbraucht wird, so dass die Feinblasen angenähert im Zeitpunkt ihrer Erschöpfung zur Regeneration gelangen. Diese Regeneration erfolgt dadurch, dass die an wirksamen Stoffen verarmten Gasblasen nach dem Umlauf wieder in eine Vakuole aufgenommen werden, die mit Frischgas gespeist wird. 



   Die verbrauchten Gasblasen können aber in einfacher Weise auch unmittelbar aus der Flüssigkeit entfernt werden. Dazu wird die Flüssigkeit unterhalb der rotierenden Verteilvorrichtung in Rotation gehalten, so dass die darin vorhandenen verbrauchten Feinblasen unter der Zentrifugalwirkung der Flüssigkeit nach innen gedrängt und zu Grobblasen zusammengeballt werden, worauf sie leicht aus der Flüssigkeit entfernt werden können. 



   Zur Durchführung des   erfindungsgemässen   Verfahrens dient eine Vorrichtung, bei welcher sich in dem die zu begasende Flüssigkeit enthaltenden Gefäss ein den Umlaufweg der Flüssigkeit vorschreibender, beidseitig offener Hohlkörper und eine rotierende Gasverteilvorrichtung befinden und die im wesentlichen dadurch ge- kennzeichnet ist, dass die rotierende Gasverteilvorrichtung durch vorzugsweise mehrflügelig angeordnete, einseitig offene Rinnen gebildet ist. 



   Setzt man eine solche einseitig offene Rinne mit zunehmender Drehzahl in Rotation, so kann man, beispielsweise auf stroboskopischem Wege, bei Erreichen einer bestimmten Drehzahl zunächst die Ausbildung einer Vakuole hinter der Rinne feststellen. Eine Begasung der Flüssigkeit findet dabei zunächst nur in der aufsteigenden Flüssigkeit statt. Bei weiterer Drehzahlerhöhung bilden sich auch so feine Gasblasen, dass deren Steiggeschwindigkeit kleiner als die Umlaufgeschwindigkeit der Flüssigkeit infolge der Mammutpumpenwirkung ist, so dass diese Feinblasen am Umlauf teilnehmen. Der Beginn dieses Feinblasenumlaufes und damit der Übergang auf die   erfindungsgemässe   Verfahrensweise ist optisch erkennbar.

   Der Zustand der Feinblasen nach einem vollen Umlauf kann durch Entnahme von Gasproben unterhalb der rotierenden Gasverteilungsrinne und anschliessende Analyse ermittelt werden. Durch Änderung der Rinnenbreite   (Schattenfläche),   der Höhenlage der rotierenden Rinne und deren Drehzahl kann die Mammutpumpenwirkung so eingeregelt werden, dass der überwiegende Anteil der umlaufenden Gasblasen, wie durch Analyse feststellbar, gerade im Zeitpunkt der Erschöpfung an wirksamen Stoffen den Umlauf beendet. 

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   Zur Beeinflussung des Verlaufes der Flüssigkeitsströmung können ferner im Umlaufweg der Flüssigkeit vor und/oder hinter der rotierenden Gasverteilvorrichtung feststehende Leitvorrichtungen vorgesehen sein. 



   Falls die Absonderung der an Wirkstoffen verarmten Gasblasen in der bereits erläuterten Weise unter Ausnützung der Zentrifugalwirkung erfolgt, ist es zweckmässig, zur Förderung dieser
Wirkung im Umlaufweg der Flüssigkeit vor der rotierenden Gasverteilvorrichtung einen Rührer anzuordnen. Dabei können die Gasverteilvorrichtung und der Rührer auf einer gemeinsamen Antriebswelle sitzen. 



   Für die durch die Zentrifugalwirkung der
Flüssigkeit zusammengeballten verbrauchten Gasblasen wird im Umlaufweg der Flüssigkeit vor der rotierenden Gasverteilvorrichtung im mittleren Bereich der Flüssigkeitsströmung ein Abzug vorgesehen. Zweckmässig ist dieser Abzug für das verbrauchte Gas als ein mit wesentlich höherer Drehzahl als die Gasveiteilvorrichtung umlaufender offener Hohlkörper ausgebildet, der mit einer als gasableitendes Rohr dienenden hohlen Antriebswelle verbunden ist. Die hohle Antriebswelle der Gasverteilvorrichtung kann nach oben und die hohle Antriebswelle des gasableitenden Hohlkörpers nach unten aus dem Gefäss herausgeführt sein. 



   Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen hervor. 



   Fig.   l   stellt in einem Achsschnitt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung dar. Die Fig. 2 und 3 zeigen Querschnitte längs der Linien I-I bzw. II-II in Fig. 1. Fig. 4 stellt einen schematischen Achsschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung dar, bei welcher die Ableitung des verbrauchten Gases nach aussen durch Zentrifugalwirkung der unterhalb des Gasverteilkörpers mitrotierenden Flüssigkeit erfolgt. Fig. 5 ist ein Querschnitt nach der Linie V-V in Fig. 4. Fig. 6 ist ein Achsschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung, bei welcher die Mitrotation der unterhalb des Gasverteilkörpers befindlichen Flüssigkeit durch einen Blattrührer verstärkt und die Flüssigkeit in der Höhe des Verteilkörpers durch Leitflächen gebremst wird.

   Fig. 7 ist ein Achsschnitt durch eine   erfindungsgemässe   Vorrichtung, bei welcher sich unterhalb des Gasverteilkörpers eine Vorrichtung zum Zentrifugieren und Auffangen des verbrauchten Gases und zu dessen Ableitung nach aussen befindet. Fig. 8 ist schliesslich ein Längsschnitt durch eine erfindunggemässe Vorrichtung, bei welcher die Gasübertrittszone des rotierenden Verteilkörpers sich im konzentrischen Aussenring des Behälters befindet. 



   Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen von erfindungsgemässen Begasungsvorrichtungen ist das die zu begasende Flüssigkeit enthaltende Gefäss a durch ein zentrales Einsatzrohr b, das bis zum Gefässboden reicht und an seinem unteren Ende Öffnungen   b1   aufweist, in zwei kommunizierende Abteile aufgeteilt. Innerhalb des zentralen Rohres b befindet sich an einer irgendwie in Umdrehung versetzten und bei f gelagerten Hohlwelle c die durch eine einseitig offene Rinne gebildete rotierende, z. B. zweiflügelige Gasverteilvorrichtung e, der über eine Nabe d aus der Hohlwelle c Gas zugeführt wird. Hinter dieser rotierenden Rinne bildet sich eine gaserfüllte, aber flüssigkeitsfreie, mitrotierende Vakuole aus.

   An der Berührungsstelle der Vakuole mit der umgebenden Flüssigkeit setzt eine Zerteilung des zugeleiteten Gases durch Wirbelbildung ein, und diese Zerteilung des Gases führt insbesondere in dem der Vakuole folgenden Wirbelzopf zum Eintritt von Grob- und Feinblasen in die Flüssigkeit. 



   Die im Zylinder b oberhalb der Gasverteilvorrichtung e befindliche Flüssigkeit wird demnach mit groben und feinen Gasblasen durchsetzt und hat zufolge ihres Gehaltes an groben Blasen ein geringeres spezifisches Gewicht als die Flüssigkeit im Ringraum alb des Behälters, die, wie aus dem Nachfolgenden hervorgeht, nur noch feine Blasen enthält. Infolge des Unterschiedes im spezifischen Gewicht tritt eine Mammutpumpenwirkung ein, die einen Umlauf der Flüssigkeit in Richtung des eingezeichneten Pfeiles zur Folge hat. Die einsetzende Umlaufbewegung der Flüssigkeit bewirkt an der Flüssigkeitsoberfläche eine Sonderung der Gasblasen in solche, deren Steiggeschwindigkeit grösser, und in solche, deren Steiggeschwindigkeit kleiner 
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 im zentralen Rohr b befindlichen Öffnungen   b1   wieder in das Rohr b ein.

   Die Flüssigkeit, die nun schon die an wirksamen Stoffen verarmten
Gasblasen mit sich   führt,   steigt im zentralen
Rohr b wieder nach oben. 



     Erfindungsgemäss   werden nun die an wirk- samen Stoffen verarmten Gasblasen entweder regeneriert oder aber ausgeschieden und durch neu gebildete ersetzt. 



   Die Vorrichtung nach den Fig. 1-3 arbeitet nach dem Regenerierungsverfahren. Hiebei sind oberhalb und unterhalb der rotierenden Gasverteilungsrinne e vom Zylinder b radial nach innen ragende, feststehende Leitbleche   gi,   vorgesehen, die eine Mitrotation der Flüssigkeit im Zylinder b, ausgenommen unmittelbar im Bereich der Rinne e, verhindern. Das Gas-Flüssigkeitsgemisch steigt daher im zentralen Rohr b nach oben, bis es in den Bereich der rotierenden
Gasverteilungsrinne e gelangt. In der Rotationsebene der Rinne e bzw. der mit dieser umlaufenden Vakuolen werden die verbrauchten Blasen in die Vakuolen aufgenommen und es findet ein Konzentrationsausgleich zwischen verbrauchtem und neu zugeführtem Gas statt. Mit auf diese Weise regenerierten Gasblasen wiederholt sich der beschriebene Umlaufzyklus. 



   Für den Fall, dass eine Ableitung der an Wirkstoffen erschöpften oder verarmten Gasblasen aus der Flüssigkeit und eine neuerliche Begasung erfolgen soll, weist das zentrale Rohr b gemäss Fig. 4 keine bremsenden Einbauten unterhalb der rotierenden Gasverteilungsrinne e auf. Die im zentralen Rohr b befindliche Flüssigkeit kommt dann durch die Rotation der Rinne e ebenfalls in Umdrehung. Durch die Flüssigkeitsrotation wird bewirkt, dass die verbrauchten Gasblasen gegen die Hohlwelle c zu zusammengedrängt werden (Zentrifugenwirkung), sich dort zu gröberen Blasen vereinigen und sodann entlang der Hohlwelle durch die Flüssigkeit über deren Oberfläche entweichen. Innerhalb des zentralen Rohres b entsteht hiedurch ein peripher liegender, von verbrauchten Gasblasen freier, aber von aufsteigender Flüssigkeit erfüllter Ringraum. 



  Dieser Ringraum wird durch die Vakuole   oc   (Fig. 5) der Gasverteilungsrinne e mit frischen Gasbläschen versorgt. In diesem Falle ordnet man die offenen Rinnenteile      des Verteilkörpers e gemäss Fig. 5 vorzugsweise nur in der Nähe der Wand des Zylinders b an, damit das frische Gas im wesentlichen in den gasfreien Flüssigkeitsring übertritt. 



   Die zentrifugierende Wirkung kann verstärkt werden, wenn man gemäss Fig. 6 unterhalb der 
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 Mitrotation der Flüssigkeit unterhalb der Rinne e intensiver erfolgt. Erst im Bereich der Rinne e wird die Rotation der Flüssigkeit durch Aufhaltevorrichtungen gl,      bekannter Bauart (Leitbleche) aufgehalten. 



   Die Ableitung der verbrauchten Gasblasen kann noch verstärkt werden, wenn man gemäss 
Fig. 7 unterhalb der rotierenden Gasverteilungsrinne e einen zweiten, durch eine Hohlwelle cl über eine Hohlnabe dl angetriebenen, rascher laufenden kleinen Hohlflügel el anordnet. Die durch die Rotation der Flüssigkeit in der Gefässmitte zusammengedrängten Gasblasen werden im Bereich des kleinen Flügels el in die ihm folgende Vakuole aufgenommen. Der Innendruck der Vakuole ist gleich dem statischen Druck der Flüssigkeit, vermindert um den dynamischen Druck, der sich bei Umströmung des rotierenden Flügels el durch die Flüssigkeit ergibt, ist jedoch auf jeden Fall grösser als der atmosphärische Druck.

   Wird der kleine rotierende Entgasungsflügel el durch eine koaxial zur Hohlwelle c angeordnete Hohlwelle cl mit der freien Atmosphäre verbunden, so wird das in seiner Vakuole gesammelte und komprimierte Gas in das Freie abgegeben. Durch geeignete Anordnung dieses Hilfsflügels el kann erreicht werden, dass nur weitgehend von verbrauchten Gasblasen befreite Flüssigkeit dem Gasverteilkörper e zuströmt. 



   Am Wesen der Erfindung wird nichts geändert, wenn man gemäss Fig. 8 die rotierende Gasverteilungsrinne e so gross macht, dass sie durch das zentrale Rohr b in den Ringraum alb hineinreicht und diesen bestreicht. In diesem Falle werden die offenen Rinnenteile so angeordnet, dass sie im äusseren Ringraum liegen und dieser daher begast wird. Der durch diese Massnahme ausgelöste Vorgang entspricht dem vorher beschriebenen, nur dass der Umlauf der Flüssigkeit, wie in   ling. 8   durch   neue   angedeutet, entgegengesetzt gerichtet ist. Die Brems- bzw. Leitbleche   gD g2   erstrecken sich in diesem Falle von der Aussenwand des Zylinders b bis zur Gefässwand a und sind unter-und oberhalb der Gasverteilungsrinne e angeordnet. Die groben Blasen entweichen im Ringraum alb über die Oberfläche der Flüssigkeit. 



   Die rotierende Gasverteilungsrinne e wird vorzugsweise nur so weit unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche angeordnet, dass die resultierende Mammutpumpenwirkung einen entsprechenden Umlauf der Flüssigkeit bewirkt. Dadurch ist die für das Gas aufzuwendende Kompressionsarbeit wesentlich geringer als bei der üblichen Anordnung der Gasverteilvorrichtung in der Nähe des Gefässbodens. 



   Die Erfindung eignet sich für beliebige Begasungen, hat aber besondere Bedeutung für die Massenzüchtung von Mikroorganismen durch Zufuhr von Sauerstoff zu in einem Nährsubstrat suspendierten Organismen, z. B. zu Maischen bei der Hefeerzeugung. Zugleich mit der Versorgung des Nährsubstrates mit Sauerstoff führen die Gasblasen die als   Stoffwechselprodukt ge-   bildete Kohlensäure ab. 



   Zur Erläuterung der mit dem erfindunggemässen Begasungsverfahren auf dem Gebiete der Hefeerzeugung erzielbaren Vorteile sei nachfolgend ein praktisch erprobtes Ausführungsbeispiel der Erfindung zahlenmässig erläutert 

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 und mit einem unter ähnlichen Arbeitsbedingun- gen geführten bekannten Begasungsverfahren verglichen. 



   In einem Hefezüchtungsbottich mit einem
Durchmesser von 2, 5 m und einer Zylinderhöhe von 3 m (Bruttovolumen 14, 7 m3) wurde ein
Ring mit einem Durchmesser von 1, 77 m und einer Ringhöhe von 0, 8 m im Bodenabstand von
0, 44 m koaxial angeordnet. Innerhalb des Ringes befand sich in einem Bodenabstand von 0, 64 m eine erfindungsgemässe Gasverteilvorrichtung, die aus zwei diametral gegenüberliegenden, einseitig offenen Rinnen bestand, deren radiale Länge 0, 8 m betrug. Diese Gasverteilvorrichtung wurde mit einer Drehzahl von 240   Umdr/min   (Umfangsgeschwindigkeit 20   m/sec)   betrieben. Zur Einleitung der Gärung wurde Wasser mit 1000 kg Stellhefe (gerechnet mit 30% Trockensubstanz) vorgelegt, wobei die Gesamtmenge der Anstelle 6300 1 betrug. In 14stündiger Gärzeit wurden 3700 1 Melasselösung, entsprechend 2000 kg Melasse, eingebracht.

   Der aus dieser Melasselösung resultierende Hefezuwachs, bezogen auf Hefe mit 30% Trockensubstanz, betrug 1700 kg, so dass die Gesamthefeernte 2700 kg ausmachte. 



  Diese Hefeernte entsprach einer Hefemenge von 270 g Hefe (mit   30%   Trockensubstanz) pro Liter. Die Endbefüllung des Behälters betrug 10. 000 1. Die gesamte, während der Gärung zugeführte Luftmenge betrug 13, 600 Nm3, wobei der mittlere Kompressionsdruck 1022 m Wassersäule war. 



   Im Vergleich dazu wurde in dem gleichen
Behälter im Bodenabstand von 0, 2 m ein normaler, flügelartige, gelochter Hohlkörper als Gas- verteilvorrichtung mit einer Drehzahl von
138   Umdr/min   (Umfangsgeschwindigkeit 14, 5 m/ sec) betrieben. Dabei wurde in 13stündiger
Gärzeit 1040 1 Melasselösung, entsprechend
400 kg Melasse, eingebracht. Die Stellhefengabe betrug, bezogen auf Hefe mit 30% Trocken- substanz, 80 kg. Der aus der eingebrachten Melasselösung resultierende Hefezuwachs von
340 kg ergab zusammen mit der Stellhefe eine
Gesamthefeernte von 420 kg. Der Bottich wurde auf gleiches Endvolumen gefüllt. Der gesamte Luftbedarf betrug 2720 Nm3 bei einem mittleren Kompressionsdruck von 1, 752 m Wassersäule. 



   Vergleicht man die beiden Beispiele, denen jeweils optimale Betriebsbedingungen zugrunde gelegt worden sind, so ist erkennbar, dass das erfindungsgemässe Verfahren im gleichen Bottich bei angenähert gleicher Gärzeit eine Hefeernte von 2700 kg gegenüber 420 kg beim bekannten Verfahren und einen Hefezuwachs von 1700 kg gegenüber 340 kg ergibt. Dabei ist der Gesamtkraftbedarf, der sich aus Kompressionsarbeit für das Gas und Kraftbedarf für den Antrieb des Gasverteilers zusammensetzt, je Kilogramm neu gebildeter Hefe beim erfindungsgemässen Verfahren um etwa 40% geringer als beim bekannten Verfahren. 



   Ein Vergleich des erfindungsgemässen Verfahrens mit dem bekannten, die Mammut- pumpenwirkung ausnutzenden Verfahren ist nicht möglich, weil dieses bekannte Verfahren für die Hefeerzeugung nicht angewendet werden kann. Die blosse Sättigung der Flüssigkeit würde nämlich nicht ausreichen, um den hohen Sauer- stoffbedarf der Mikroorganismen auch in dem absteigenden Teil der Flüssigkeit (Würze) zu decken, so dass in diesem Teil eine fermentative
Gärung auftreten würde. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Begasung von Flüssigkeiten, insbesondere bei biologischen Prozessen, etwa der Hefegärung, bei dem das Gas der Flüssigkeit mittels einer rotierenden Verteilvorrichtung zugeleitet und die Flüssigkeit durch Mammutpumpenwirkung im Kreislauf geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als rotierende Verteilvorrichtung eine einseitig offene Rinne verwendet und mit so hoher Geschwindigkeit in Rotation versetzt wird, dass erstens das von der Verteilvorrichtung zugeleitete Gas hinter der Rinne in der Flüssigkeit eine Vakuole aufbaut, in deren Wirbelzopf das Gas auf Grob- und Feinblasen verteilt in die Flüssigkeit eintritt, und dass zweitens die Feinblasen an dem Flüssigkeitsumlauf teilnehmen, der von den über die Flüssigkeitsoberfläche entweichenden Grobblasen durch Mammutpumpenwirkung hervorgerufen wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mammutpumpenwirkung derart eingeregelt ist, dass die Umlaufzeit der Feinblasen ungefähr gleich der Zeit ist, in der das darin enthaltene Gas verbraucht wird, so dass die Feinblasen angenähert im Zeitpunkt ihrer Erschöpfung zur Regeneration gelangen.
    3. Verfahren nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit zumindest unterhalb der rotierenden Verteilvorrichtung in Rotation gehalten wird, so dass die darin ent- haltenen verbrauchten Feinblasen unter der Zentrifugalwirkung der Flüssigkeit nach innen gedrängt und zu Grobblasen zusammengeballt werden und dass die so erhaltenen Grobblasen aus der Flüssigkeit entfernt werden.
    4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch l, bei welcher sich in dem die zu begasende Flüssigkeit enthaltenden Gefäss ein den Umlaufweg der Flüssigkeit vorschreibender beidseitig offener Hohlkörper und eine rotierende Gasverteilvorrichtung befinden, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Gasverteilvorrichtung durch vorzugsweise mehrflügelig angeordnete, einseitig offene Rinnen (e) gebildet ist.
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Umlaufweg der Flüssigkeit vor und/oder hinter der rotierenden Gasverteilvorrichtung (e) eine feststehende Leitvorrichtung (gl bzw. g2) vorgesehen ist.
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4, insbesondere zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Umlaufweg der <Desc/Clms Page number 6> Flüssigkeit vor der rotierenden Gasverteilvorrichtung (e) ein Rührer (h) angeordnet ist (Fig. 6).
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasverteilvorrichtung (e) und der Rührer (h) auf einer gemeinsamen Antriebswelle (c) angeordnet sind (Fig. 6).
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7 zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Umlaufweg der Flüssigkeit vor der rotierenden Gasverteilvorrichtung im mittleren Bereich der Flüssigkeitsströmung ein Abzug (el) für verbrauchtes Gas vorgesehen ist.
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzug für das verbrauchte Gas als ein mit wesentlich höherer Drehzahl als die Gasverteilvorrichtung (e) um- laufender Hohlkörper (el) ausgebildet ist, der mit einer als gasableitendes Rohr dienenden hohlen Antriebswelle (cJ verbunden ist (Fig. 7). 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die hohle Antriebswelle der Gasverteilvorrichtung (e) nach oben und die hohle Antriebswelle des gasableitenden Hohlkörpers (e1) nach unten aus dem Gefäss (a) herausgeführt ist.
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Rinne (e) im Innern des im Behälter (a) angeordneten Hohlkörpers (b) rotiert.
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Rinne (e) im Ringraum zwischen dem Behälter (a) und dem in diesen eingesetzten Hohlkörper (b) rotiert.
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