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Österreichische PATENTSCHRIFT Nô 17025. ROBERT STEWART CARMICHAEL, JAMES HENRI CARMICHAEL
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Verfahren zum gleichzeitigen Einölen, Stärken oder Beschweren von Geweberohsto1fen und zur Behandlung von Gewebefäden oder fertigen Geweben.
Die hauptsächlich aus Stärke oder Dextrin bestehenden Appreturmittel weisen alle den Übelstand auf, dass sie die durch sie aufgebrachten Füllstoffe in textilen Rohstoffen, auf den) Faden oder dem Gewebe nur unvollkommen festhalten. Auf diese Weise ist die vorteilhafte Wirkung, welche durch den Füllstoff herbeigeführt werden soll von Zufällen abhängig und in Frage gestellt, da der Füllstoff während der mechanischen Bearbeitung der Textilstoffe (Krempeln, Streichen, Spinnen, Weben) als Staub ausfällt.
Bisher hat man die einzelnen Vorgänge des Einölens und des Stärkens samt dem Beschweren bei textilen Stoffen, so dass die FÜllstoffe während der vorgenannten Operationen der Bearbeitung in denselben festgehalten werden, überhaupt nicht in eine einzige Operation vereinigen können.
Der Zweck vorliegender Ernndung ist :
1. Das Einölen, sowie das Stärken und Füllen oder Beschweren bei Anwendung eines einzigen Bades mit Casein zu vollzichen.
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wendet worden.
Dieses Verfahren beruht auf der gallertartigen Beschaffenheit der Caseine, ihrer Plastizität, ihrer Fähigkeit mit den mineralischen Ölen seifenartige, untereinander mischbare Lösungen zu bitden und eine sehr grosse Menge von schweren Füllstoffen verteilt zu erhalten.
Das Verfahren zerfällt in folgende zwei Teile :
1. Das Kinnlen, das Stärken und das Beschweren der textilen Stoffe in einem einzigen Bade, in der gewÖhnlichen Art dos Einölens und
2. Stärken und Beschweren oder Füllen allein, in Anwendung auf den Schuss, die Kette oder das ganze Gewebe.
1. Es wird folgendes Bad hergestellt : Casein 16 Teile, Seife 8 Teile, Natriumcarbonat oder andere alkalische Körper 3 Teile, mineralisches oder anderes Öl 60 Teile, Wasser 300 Teile, Füllstoffe 200 Teile.
Das gepulverte Natriumcarbonnt wird mit dem ebenfalls gepulverten Casein gemischt
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gelassen, so als ob das Einölen allein in gewöhnlicher Weise vorgenommen werden sollte.
Auf 1800 kg Rohstoff sind im Mittel 3001 des angegebenen Bades zu verwenden.
2. Das Stärken und Beschweren der Kettenfäden oder des Gewebes wird gewöhnlich beim Schlichten oder durch Einweichen der Garnsträhne vorgenommen.
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Zur Herstellung des Stärke-und Füllbades verwendet man : Casein 12 Teile Mineralöl 3 Teile, Seife 4 Teile, Kaolin 70 Teile, Wasser 300 Teile, trockenes Natriumcarbonat 1'5 Teile. Dieses Bad wird wie das gewöhnliche Schlichtobad verwendet.
Es ist klar, dass die vorstehend angegebenen Mengenverhältnisse je nach dem Füllstoffe, der Biegsamkeit und dem gewünschten Grade des Stärken Änderungen unterliegen werden. Es bleibt hiebei nur festzuhalten, dass auf 1 kg des Stoffes zum Füllen oder Be schweren 60 9 trockenes Casein zu verwenden sind. An Stelle trockenen Caseins könnte auch wasserhaltiges Casoin, wie weicher Käse aus abgeschöpfter Milch, gebraucht werden, indem das Hydratwasser berücksichtigt wird.
Der Zusatz von Alkali hat nur den Zweck die in gewerblich erzeugtem Casefn vorhandenen Mineralsäuren zu neutralisieren, derselbe ist jedoch so bemessen, dass keine Bildung von Alkalicaseinaten stattfinden kann.
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Austrian PATENT LETTER Nô 17025. ROBERT STEWART CARMICHAEL, JAMES HENRI CARMICHAEL
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Process for the simultaneous oiling, starching or weighting of raw fabric materials and for the treatment of fabric threads or finished fabrics.
The finishing agents, which mainly consist of starch or dextrin, all have the disadvantage that they only imperfectly hold the fillers applied by them in raw textile materials, on the thread or on the fabric. In this way, the advantageous effect which the filler is supposed to bring about depends on chance and is in question, since the filler precipitates out as dust during the mechanical processing of the textile materials (carding, painting, spinning, weaving).
So far, the individual processes of oiling and starching, including weighting down on textile materials, so that the fillers are held in the same during the aforementioned processing operations, cannot be combined in a single operation at all.
The purpose of the present appointment is:
1. To complete the oiling, as well as the starching and filling or weighting when using a single bath with casein.
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has been applied.
This process is based on the gelatinous nature of caseins, their plasticity, their ability to bond soap-like, mutually miscible solutions with the mineral oils and to obtain a very large amount of heavy fillers distributed.
The procedure is divided into the following two parts:
1. The chin, the strengthening and the weighting of the textile fabrics in a single bath, in the usual way of oiling and
2. Strengthening and weighting or filling alone, applied to the weft, the warp or the entire fabric.
1. The following bath is produced: casein 16 parts, soap 8 parts, sodium carbonate or other alkaline bodies 3 parts, mineral or other oil 60 parts, water 300 parts, fillers 200 parts.
The powdered sodium carbonnt is mixed with the powdered casein
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relaxed, as if the oiling alone should be done in the usual manner.
For every 1800 kg of raw material, an average of 3001 of the specified bath must be used.
2. The strengthening and weighting of the warp threads or the fabric is usually done by sizing or soaking the strand of yarn.
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To produce the starch and filling bath, the following are used: casein 12 parts, mineral oil 3 parts, soap 4 parts, kaolin 70 parts, water 300 parts, dry sodium carbonate 1'5 parts. This bath is used like the ordinary plain bath.
It is clear that the proportions given above will be subject to change depending on the filler, flexibility and the desired degree of starch. All that remains to be said here is that for 1 kg of the substance for stuffing or weighting 60 9 dry casein must be used. Instead of dry caseins, water-containing casoin, such as soft cheese made from skimmed milk, could also be used, taking into account the water of hydration.
The only purpose of adding alkali is to neutralize the mineral acids present in commercially produced casefn, but it is measured in such a way that no alkali caseinates can be formed.