<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von menschlichem Stuhl mit einem im Analbereich anordenbaren Auffangbehälter.
In der modernen Krankenpflege stehen besonders bei der Pflege von älteren Personen oder von z. B. nach einer Operation gehunfähigen Patienten nach wie vor nur sehr schlecht wirksame Vorrichtungen, wie Leibschüsseln, Windeln o. ä. zur Aufnahme der Exkremente in Verwendung, die eine Vielzahl von Nachteilen aufweisen.
Die Folgen und Auswirkungen eines Stuhlganges, insbesondere in Form von Diarrhöe, sind aber vor allem in der Geriatrie für den Patienten und für das Pflegepersonal oft schwerwiegend. In solchen Fällen ist es oft keine Seltenheit, dass das Pflegebett täglich mehrmals völlig neu überzogen werden muss und verschmutzte Verbände vor allem im Sacralbereich (Decubitus) entfernt werden müssen. Auch Unterlagen, Einlagen, Windeln und dergleichen müssen dabei infolge der Verschmutzung entfernt bzw. erneuert werden. Gelangt der Stuhl in sacrale Wunden, müssen diese besonders aufwendig gereinigt werden, wobei auch die Reinigung im Genitalbereich, insbesondere die Kathederpflege, sehr arbeit-un zeitaufwendig ist.
Die Verschmutzung der Windel oder der Einlage führt besonders bei alten, bettlägrigen Personen zu Hautreaktionen der verschiedensten Art, etwa Juckreiz oder generelles Unwohlsein der Patienten, sodass diese dann durch Manipulation mit ihren Händen auch noch zur Verschmutzung von ansonst nicht beteiligten Bereichen beitragen.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen liegt darin, dass der Patient bei der Anwendung, etwa einer Leibschüssel im Bett gehoben oder gerollt werden muss.
Diese Tätigkeit stellt eine schwere körperliche Belastung des pflegenden Personals dar, die sogar zu Dauerschäden der Wirbelsäule führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der eine Verschmutzung des Patienten und die dadurch hervorgerufenen Folgen, wie Infektionen, Hautrötungen oder Wundsein vermieden wird.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, mit der die negative Beeinflussung anderer Körperstellen durch den Stuhlgang unterbunden und die dadurch hervorgerufenen Reinigungsmassnahmen durch das Pflegepersonal verhindert werden können.
Weitere Aufgabe ist es, den Arbeits- und Materialaufwand bei der Pflege bettlägriger Personen zu senken.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Auffangbehälter durch eine beutelförmig geformte Folie, insbesondere Kunststoffolie, gebildet ist, deren Beutelöffnung an der die menschliche Anusöffnung umgebende Hautfläche lösbar haftend, insbesondere klebend, fixierbar ist.
Der Patient wird im Bett einfach zur Seite gedreht und die erfindungsgemässe beutelförmige Folie angehaftet, insbesondere angeklebt. Dabei kommen für medizinische Zwecke geeignete Klebstoffe zur Anwendung, die für eine ausreichende Haftung sorgen und
<Desc/Clms Page number 2>
nach dem Stuhlgang eine schmerzfreie Abnahme der erfindungsgemässen Vorrichtung ermöglichen.
Nach dem Ankleben des Beutels wird der Patient wieder in die gewünschte Position gebracht. Schmerzhaftes Rollen über einen Schüsselrand oder noch unangenehmeres Verweilen auf der Schüssel bis der zuständige Pfleger wieder Zeit findet, die Schüssel zu entfernen, entfällt dabei. Es wird dadurch die Leibschüssel zum Stuhlgang nicht mehr benötigt, wodurch die Reinigung derselben durch Spülen, Desinfizieren und sehr oft auch Nachreinigen mit einer Bürste wegfällt, sodass sich eine enorme Material - und Arbeitszeitreduktion erreichen lässt. Das von manchen Patienten erwünschte Anwärmen der Leibschüssel wird nicht mehr benötigt.
Auch die nach dem erfolgten Stuhlgang durchzuführenden Arbeiten sind nicht mehr vonnöten, die insbesondere darin bestanden, den Patienten von der Leibschüssel auf die Seite zu rollen und die trotz Verwendung der Leibschüssel verschmutzten Bereiche des Gesässes zu reinigen. Beim erfindungsgemässen Beutel kann auch die Harnflasche stabil zum seitlich liegenden Patienten aufgestellt werden, während bei einer Leibschüssel immer darauf geachtet werden muss, dass die Harnflasche, die vor allem bei adipösen Patienten gegeben werden muss, sich nicht verdreht, da sonst der Harn so gut wie nie in die Leibschüssel gelangt.
Es erübrigt sich nicht nur für die Pflegenden und die Patienten das anstrengende Heben auf die Leibschüssel, sondern es ergeben sich durch die einfache Handhabung des erfindungsgemässen Beutels neue Anwendungsbereiche für Patienten, die mit einer Leibschüssel sonst nicht bedienbar sind, beispielsweise bei Verbot der Rotation und Überstreckung des Patientenbeckens, wie etwa L4 und L5 prolaps-OP., postoperativ.
Vielfach wird im Pflegebetrieb bei Patienten mit drei, allerhöchstens vier stuhlfreien Tagen ein Suppositorium verabreicht, woraus sich nicht nur in der Geriatrie ein drei bis viermal tägliches aufwendiges Reinigen des Patienten und seines Bettes ergibt. Diese Mehrarbeit lässt sich mit dem erfindungsgemässen Beutel vollkommen verhindern.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem Wohlbefinden des Patienten, da das entwürdigende Gefühl des Tragens einer Windel o. ä. und das dadurch bewirkte Schwitzen bzw. der direkte Hautkontakt mit Stuhl wegfällt. Insbesondere nach AntibiotikaVerabreichung können damit Hautirritationen und die die daraus resultierenden Folgekosten der Hauttherapie vermieden werden.
Auch bei grossen und lang andauernden Operationen kann es manchmal vorkommen, dass der Patient trotz vorhergehenden Reinigungseinläufen im Laufe der Operation Stuhl ausscheidet, was für den Operierenden und für das gesamte, teilnehmende Personal eine erhebliche Mehrbelastung und daraus sich ergebende Konzentrationsstörungen zur Folge hat. Bei Operationen beispielsweise im Analbereich, wie L4-L5-Prolaps OP, bei der der Patient die sogenannte Häschen-Stellung einnehmen muss, führt dies zu Unterbrechungen des Arbeitsablaufes und zu einem Hygienerisiko, die mit dem erfindungsgemässen Beutel vollkommen unterbunden werden können.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die beutelförmig geformte Folie mittels einer zumindest einseitig flächig klebenden Haftfolie an der Anus-Umgebungshautfläche fixierbar ist.
<Desc/Clms Page number 3>
Durch Verwendung einer Haftfolie ist ein besonders stabiler Sitz der Beutelöffnung um die Anusöffnung herum garantiert und es kann kein Verrutschen des erfindungsgemässen Beutels stattfinden. Nach Abgeben des Stuhls in den Beutel kann dieser zusammen mit seinem Inhalt durch Abziehen der Haftfolie von der Haut entfernt werden.
Gemäss einer weiteren Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Haftfolie flanschartig an die Beutelöffnung anschliesst.
Dadurch ergibt sich eine vollkommen dicht abschliessende Anbringung der Beutelöffnung um die Anusöffnung, wobei die rundum verlaufende Haftfolie für sicheren Halt sorgt und dabei aber den normalen Bewegungsablauf des Patienten nicht stört.
Dabei ist die Herstellung des erfindungsgemässen Beutels besonders kostengünstig durchzuführen wenn gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung die Haftfolie einstückig mit der beutelförmig geformten Folie verbunden ist.
Besonders vorteilhaft hat sich dabei die kreisförmige Ausbildung der Beutelöffnung herausgestellt, da mit einer solchen die Anusöffnung sehr gut umgeben werden kann.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen werden, dass die Haftfolie in Form einer an einer Längsseite abgeflachten Ellipse ausgebildet ist, welche um ihren Mittelpunkt eine der Beutelöffnung entsprechende, vorzugsweise kreisförmige, Öffnung aufweist.
Eine solche Formgebung passt sich am besten den anatomischen Verhältnissen eines Durchschnittspatienten an, wobei davon abweichende Formgebungen innerhalb des Erfindungsrahmens sind.
Eine Ausführungsform der Erfindung, welche sich durch besonders gute Bewegungsfreiheit und Verträglichkeit für die die erfindungsgemässe Vorrichtung anwendende Person auszeichnet, kann darin bestehen, dass der entlang der Achsen der abgeflachten Ellipse gemessene Abstand zwischen Beutelöffnungsrand und Aussenrand der Haftfolie jeweils 2cm bis 4cm, vorzugsweise 3 cm, bzw. der Abstand zwischen Beutelöffnungsrand und dem der abgeflachten Seite gegenüberliegenden Aussenrand der Haftfolie 4cm bis 6cm, vorzugsweise 5 cm, beträgt.
Weiters hat sich herausgestellt, dass es besonders bevorzugt ist, wenn die Beutelöffnung einen Durchmesser im Bereich zwischen 4 cm und 6cm, vorzugsweise 5 cm, aufweist.
Für einen durchschnittlichen Stuhlgang reicht es, wenn gemäss einer Variante der Erfindung die beutelförmig geformte Folie eine Tiefe im Bereich zwischen 10cm und 16cm, vorzugsweise 14cm, aufweist, wobei es vorteilhaft ist, wenn die beutelförmig geformte Folie eine ungefähr auf halber Tiefe gemessene Beutelweite im Bereich von 8 cm bis 14cm, vorzugsweise 11 cm aufweist.
Gemäss einer anderen Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die beutelfórmig geformte Folie kegelstumpfförmig gebildet ist. Diese Form des erfindungsgemässen Beutels ermöglicht auch ein Verschweissen von verschiedenen Folienstücken zu einem Ganzen.
<Desc/Clms Page number 4>
Um die durch das Stuhlvolumen verdrängte Luft aus dem sonst geschlossenen erfindungsgemässen Beutel abzuleiten, kann gemäss einer Variante der Erfindung vorgesehen sein, dass die Beutelwandung zumindest bereichsweise als luftdurchlässige Filterfläche, welche vorzugsweise Aktivkohle beinhaltet, ausgebildet ist.
Dadurch kann die Luft in gefilterter, und damit die Umwelt nicht belastender Form aus dem Beutel austreten und somit den Raum für das Stuhlvolumen freigeben. Die Luftableitung kann alternativ auch über in der Beutelwandung eingebaute Klappen oder Ventile geschehen.
Gemäss einer anderen Variante der Erfindung kann die Beutelwandung eine Ventilöffnung aufweisen, durch welche z. B. ein Klistierrohr, führbar ist. Dadurch kann beim Patienten das Einführen eines Darmrohres über die Öffnung bei bereits angebrachtem erfindungsgemässen Beutel erfolgen. Durch diese Arbeitsweise sind Einläufe aller Art einfach wie nie zuvor. Weder unangenehmes auf die Schüssel Drehen noch Verweilen auf derselben sind dazu erforderlich. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass es vielen Patienten oft nicht möglich ist, die Einlaufflüssigkeit vollständig zurückzuhalten. Dadurch werden Bettwäsche und Unterlagen des öfteren verschmutzt. Mit dem erfindungsgemässen Beutel ist ein abgeschlossenes Behältnis direkt im Anusbereich angebracht, mit dem diese Probleme nicht entstehen können.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele eingehend erläutert. Es zeigt dabei
Fig. l, 2 und 3 jeweils eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer weiteren Variante der erfindungsgemässen Vorrichtung ;
Fig. 5 eine Draufsicht einer flachgefalteten Vorrichtung gemäss Fig. 4.
Die in Fig. l, 2 und 3 dargestellte Vorrichtung dient der Aufnahme von menschlichem Stuhl mit einem den Analbereich umgebenden Auffangbehälter 2. Diese kann in vielen Bereichen Verwendung finden. Besonders hervorgehoben werden soll aber der Anwendungsbereich der Krankenpflege, insbesondere der Geriatrie, in dem bisher viele Menschen täglich mehrmals oft entwürdigenden Vorgängen unterzogen werden mussten, um ihrem Grundbedürfnis einer geregelten Stuhlabfuhr nachkommen zu können. Weiters ist natürlich ein Einsatz der Vorrichtung etwa für Säuglinge oder für exponiert beschäftigte Menschen, z. B. Bergsteiger, Astronauten usw. durchaus denkbar und möglich.
Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass der Auffangbehälter 2 durch eine beutelförmig geformte Folie, insbesondere Kunststoffolie, gebildet ist, deren Beutelöffnung 3 an der die menschliche Anusöffnung umgebende Hautfläche lösbar haftend, insbesondere klebend, fixierbar ist.
Die beutelförmig geformte Folie 2 ist dazu mittels einer zumindest einseitig flächig klebenden Haftfolie 8 an der Anus-Umgebungshaut fixierbar bzw. anklebbar.
Als Folienmaterial kann Kunststoff aber auch andere entsprechend dünnwandige, biegsame Materialien wie Latex, Gummi o. ä. Verwendung finden.
<Desc/Clms Page number 5>
Aus der Darstellung in Fig. l ist ersichtlich, dass die Haftfolie 8 flanschartig an die Beutelöffnung 3 anschliesst, wodurch letztere besonders nahe an die Anus-Öffnung heranführbar ist. Dadurch wird der aus dem Anus austretende Stuhl direkt durch die Beutelöffnung 3 in die beutelförmig geformte Folie 2 geleitet, wo dieser aufgefangen und gehalten wird. Eine kreisförmige Beutelöffnung 3 hat sich für den erfindungsgemässen Zweck am besten bewährt, es sind aber auch andere geschlossene, geometrische Formen für eine solche Öffnung denkbar.
Eine in der Beutelwandung zumindest bereichsweise eingesetzte, luftdurchlässige Filterfläche 4, welche vorzugsweise Aktivkohle beinhaltet, lässt die bei Stuhlentladung in den Beutelteil 2 verdrängte Luft an die Umgebung entweichen.
Die Haftkraft der Haftfolie muss dabei so bemessen sein, dass sie dem nach unten wirkenden Gewicht der Stuhlladung widerstehen kann. Es muss aber andererseits ein Ablösen der Haftfolie von der Anus-Umgebungshaut des Patienten ohne Verletzung des Patienten möglich sein.
Die auf der Haftfolie befindliche Klebeschicht kann aus einem für medizinische Zwecke geeignetem Kleber gebildet sein, die mit einer Abdeckfolie gegen Verkleben vor dem Anwenden geschützt ist. Es kann aber die Klebeschicht auch mittels Spray vor dem Anhaften der Vorrichtung am Patienten auf der Haftfolie aufgetragen werden.
Solche Kleber haben sich beispielsweise im Stomaversorgungsbereich und in der Decubitalpflege, z. B. Honigplatte usw. bereits vielfach bewährt. Allerdings sollte die Konsistenz für den erfindungsgemässen Zweck etwas weicher sein, da die Haftfläche ohne Rückstände oder Hautschäden mehrmals am Tag abziehbar sein soll. Hiezu gibt es bereits eine Fülle geeigneter industrieller Kleber.
Die Beutelwandung weist eine Ventilöffnung 9 auf, durch welche z. B. ein Klistierrohr o. ä., führbar ist. Auf diese Weise können die damit durchführbaren Manipulationen ohne Abnehmen der erfindungsgemässen Vorrichtung vorgenommen werden.
Bei der in den Fig. l, 2 und 3 dargestellten Vorrichtung ist die Haftfolie einstückig mit der beutelförmig geformten Folie verbunden, sodass eine sehr gute Dichtheit zwischen Haftfolie und Beutel gewährleistet ist. Die Haftfolie kann auch in Form von Klebestreifen oder anders gestalteten Haftstücken realisiert werden. Es hat sich aber die beste Wirkung herausgestellt, wenn wie aus Fig. 2 ersichtlich, die Haftfolie in Form einer an einer Längsseite abgeflachten Ellipse ausgebildet ist, welche um ihren Mittelpunkt eine der Beutelöffnung 3 entsprechende, vorzugsweise kreisförmige, Öffnung aufweist. Die dem Körper des Patienten zugewandte Seite der Haftfläche ist mit einem für medizinische Zwecke geeigneten Kleber versehen, der ein sicheres Haften auf der Haut des Patienten ermöglicht.
Für die Herstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung können bekannte Verfahren zur Herstellung, wie Z. B. Blas- oder Giessfolienherstellungsverfahren, angewandt werden.
Die Bedienung der erfindungsgemässen Vorrichtung wird bevorzugt wie folgt vorgenommen.
Die Vorrichtung wird in eine Hand genommen, wobei der beutelförmige Teil 2 leicht in den Handteller gedrückt wird. Am Übergang 5 von der beutelförmig geformten Folie
<Desc/Clms Page number 6>
zur Haftfläche 1 wird die Vorrichtung mit den Fingerspitzen der leicht gebeugten Finger festgehalten. Die mit einer nicht dargestellten Abdeckfolie abgedeckte Haftfläche l wird entlang ihrer längeren Achse leicht gefaltet, sodass die beiden dadurch gebildeten Hälften 7,8 (Fig. 2) mit der nicht klebenden Seite am Daumen und den gegenüberliegenden Fingern der Hand anliegen.
Danach wird die Haftfolie 1 von ihrer Abdeckfolie befreit, sodass die darauf befindliche Klebeschicht freigesetzt ist. Die Gesässbacken werden mit der anderen Hand auseinandergezogen und die erfindungsgemässe Vorrichtung mit der Haftfläche 1 auf die den Anus des Patienten umgebende Haut aufgesetzt. Dann werden die die Vorrichtung immer noch haltenden Finger auseinandergespreitzt und dabei die Klebeschicht der Vorrichtung an die Anusumgebung angestreift. Mit der nun freiwerdenden Hand wird die Klebefläche weiter angedrückt und der beutelförmige Teil der Vorrichtung mit seinem Boden 6 Richtung Anus zusammengedrückt, woraufhin die Gesässbacken losgelassen bzw. leicht zusammengedrückt werden können. Damit ist der beutelförmige Teil 2 bis zum nächsten Stuhlgang zwischen den Backen eingespannt und stört nicht weiter.
Dieses Einspannen geschieht aber nur bei mobilen Patienten, bei denen Unterhosen, Strumpfhosen usw. übergezogen werden müssen.
Ist die erfindungsgemässe Vorrichtung nun beim Stuhlgang gefüllt worden, so werden zum Entfernen derselben vom Patienten, dessen Gesässbacken mit einer Hand leicht auseinandergezogen und die Vorrichtung am Übergang 5 vom beutelförmigen Teil 2 zur Haftfläche 7 umfasst. Es wird dabei natürlich getrachtet, dass möglichst viel bzw. der gesamte Inhalt im Beutel bleibt. Dazu wird dieser ganz nahe am Anus zusammengepresst und dann die Vorrichtung ganz langsam und vorsichtig abgezogen. Nach dem Abziehen lassen sich die Hälften 7,8 der Haftfläche mit ihren klebenden Seiten einfach zusammendrücken, wodurch der Beutelinhalt vollkommen gegen die Umwelt abgeschlossen wird. Wird dies geschickt durchgeführt, gelangen überhaupt keine Stuhlreste auf die Haut, den Verband oder den Bettüberzug des Patienten und eine Reinigung oder ein Wechseln braucht nicht durchgeführt werden.
Lediglich bei sehr stark behaarten Patienten kann es beim Abnehmen der erfindungsgemässen Vorrichtung zu leichteren Komplikationen kommen. Für solche Fälle empfiehlt sich eine Rasur der betreffenden Bereiche, die etwa alle vierzehn Tage durchzuführen günstig wäre.
Die spezielle Form der Haftfläche, wie sie etwa aus Fig. 5 zu entnehmen ist, wurde nach den entsprechenden Anforderungen, wie Anpassungsfähigkeit bei Bewegungsabläufen gehender Patienten, Haftsicherheit, Bedürfnissen von Patienten usw. sowie nach den Bedürfnissen einer guten Handhabbarkeit durch das Pflegepersonal entwickelt. Die in Fig. 5 dargestellte Form stellt für Frauen und Männer das Optimum dar, Abweichungen können mit einer Schere angepasst werden. Der in rundlich-ovaler Form gestaltete Beutelteil 2 dient als Sammelmedium, für das die in den Zeichnungen dargestellte Form die optimale ist.
In den Fig. 4 und 5 sind dazu die wichtigsten durch Versuche ermittelten Masse für einen durchschnittlichen Mitteleuropäer angegeben.
<Desc/Clms Page number 7>
So beträgt der Durchmesser dl der Beutelöffnung zwischen 4 cm und 6cm, vorzugsweise 5 cm, während die beutelförmig geformte Folie eine Tiefe t im Bereich zwischen 10cm und 16cm, vorzugsweise 14cm, aufweist.
Die ungefähr auf halber Tiefe der beutelförmigen Folie 2 gemessene Beutelweite d2 liegt im Bereich von 8 cm bis 14cm, vorzugsweise 11cm.
Der entlang der Achsen der abgeflachten Ellipse gemessene Abstand al, a2, bl zwischen Beutelöffnungsrand und Aussenrand der Haftfolie beträgt jeweils im Bereich von 2cm bis 4cm und der Abstand b2 zwischen Beutelöffnungsrand und dem der abgeflachten Seite gegenüberliegenden Aussenrand der Haftfolie im Bereich von 4cm bis 6cm.
Als besonders vorteilhaft sind dabei die folgenden Masse der Haftfolie anzusehen : al= 3cm a2= 3cm bl= 3cm b2= 5cm
Alle vorstehenden Massangaben schränken die Ausbildung anders dimensionierter, erfindungsgemässer Ausführungsformen aber nicht ein. Es kann die beutelförmige Folie gemäss einer nicht dargestellten Variante auch kegelstumpfförmig gebildet sein.
<Desc / Clms Page number 1>
The invention relates to a device for holding human stool with a receptacle that can be arranged in the anal area.
In modern nursing are particularly in the care of the elderly or z. B. after an operation incapable of walking patients still only very poorly effective devices, such as body bowls, diapers or the like for receiving the excrement, which have a variety of disadvantages.
The consequences and effects of a bowel movement, especially in the form of diarrhea, are often serious, especially in geriatrics, for the patient and for the nursing staff. In such cases, it is often not uncommon for the care bed to have to be completely re-coated several times a day and for dirty dressings, especially in the sacral area (decubitus), to be removed. Documents, inserts, diapers and the like must also be removed or replaced as a result of the contamination. If the stool gets into sacral wounds, they have to be cleaned particularly laboriously, and cleaning in the genital area, in particular catheter care, is also very labor-consuming and time-consuming.
The soiling of the diaper or the insert leads to skin reactions of various kinds, in particular in the case of old, bedridden people, such as itching or general malaise of the patient, so that manipulation with their hands then also contributes to the soiling of areas not otherwise involved.
Another disadvantage of the known devices is that the patient has to be lifted or rolled in bed when using, for example, a body bowl.
This activity places a heavy physical strain on the nursing staff, which can even lead to permanent damage to the spine.
The object of the invention is therefore to provide a device of the type mentioned at the outset, in which contamination of the patient and the consequent consequences such as infections, reddening of the skin or soreness are avoided.
Another object of the invention is to provide a device with which the negative influence on other parts of the body due to bowel movements can be prevented and the resulting cleaning measures can be prevented by the nursing staff.
Another task is to reduce the work and material involved in the care of bedridden people.
This is achieved according to the invention in that the collecting container is formed by a bag-shaped film, in particular a plastic film, the bag opening of which can be detachably adhered, in particular adhesively, to the skin surface surrounding the human anus opening.
The patient is simply turned to the side in bed and the pouch-shaped film according to the invention adhered, in particular glued on. Suitable adhesives are used for medical purposes, which ensure sufficient adhesion and
<Desc / Clms Page number 2>
enable a pain-free removal of the device according to the invention after the bowel movement.
After the bag has been glued on, the patient is brought back into the desired position. Painful rolling over a bowl edge or even more unpleasant lingering on the bowl until the responsible carer finds time to remove the bowl is not necessary. As a result, the body bowl is no longer required for bowel movements, which eliminates the need to clean it by rinsing, disinfecting and very often also cleaning with a brush, so that an enormous reduction in material and working hours can be achieved. The warming of the body bowl desired by some patients is no longer required.
The work to be carried out after the bowel movement is no longer necessary, which in particular consisted of rolling the patient from the body bowl to the side and cleaning the areas of the buttocks that are contaminated despite the use of the body bowl. In the case of the pouch according to the invention, the urine bottle can also be set up in a stable manner with respect to the patient lying on the side, while with a body bowl it must always be ensured that the urine bottle, which must be given especially to obese patients, does not twist, since otherwise the urine is virtually as good never got into the bowl.
Not only is there no need for the caregiver and the patient to lift the body bowl, but the simple handling of the pouch according to the invention also opens up new areas of application for patients who cannot otherwise be operated with a body bowl, for example when rotation and hyperextension are prohibited pelvis, such as L4 and L5 prolapse surgery, postoperatively.
In the nursing home, a suppository is often administered to patients with three or at most four stool-free days, which not only results in the patient and his bed being laboriously cleaned three to four times a day in geriatrics. This additional work can be completely prevented with the bag according to the invention.
A further advantage arises from the patient's well-being, since the degrading feeling of wearing a diaper or the like and the sweating caused thereby or the direct skin contact with the stool are eliminated. In particular after antibiotic administration, skin irritation and the resulting consequential costs of skin therapy can be avoided.
Even with large and long-lasting operations, it can sometimes happen that the patient leaves the stool in the course of the operation despite previous cleaning enemas, which results in a considerable additional burden for the operating surgeon and for the entire participating staff and the resulting concentration disorders. In operations, for example in the anal area, such as L4-L5 prolapse surgery, in which the patient has to assume the so-called bunny position, this leads to interruptions in the workflow and to a hygiene risk which can be completely prevented with the pouch according to the invention.
In a further embodiment of the invention, it can be provided that the bag-shaped film can be fixed to the surface of the anus surrounding the skin by means of an adhesive film which has at least one surface adhesive.
<Desc / Clms Page number 3>
By using an adhesive film, a particularly stable fit of the bag opening around the anus opening is guaranteed and the bag according to the invention cannot slip. After the stool has been placed in the bag, it can be removed from the skin together with its contents by pulling off the adhesive film.
According to a further variant of the invention, it can be provided that the adhesive film adjoins the bag opening in a flange-like manner.
This results in a completely tightly fitting attachment of the pouch opening around the anus opening, the all-round adhesive film ensuring a secure hold and not disturbing the normal movement of the patient.
The production of the bag according to the invention can be carried out particularly inexpensively if, according to a further feature of the invention, the adhesive film is connected in one piece to the bag-shaped film.
The circular design of the bag opening has been found to be particularly advantageous, since the anus opening can be surrounded very well with such a bag.
In a further embodiment of the invention it can be provided that the adhesive film is designed in the form of an ellipse flattened on one long side, which has a preferably circular opening corresponding to the center of the bag around its center.
Such a shape adapts best to the anatomical conditions of an average patient, with different shapes being within the scope of the invention.
An embodiment of the invention, which is characterized by particularly good freedom of movement and compatibility for the person using the device according to the invention, can consist in that the distance between the opening of the bag opening and the outer edge of the adhesive film, measured along the axes of the flattened ellipse, is in each case 2 cm to 4 cm, preferably 3 cm , or the distance between the bag opening edge and the outer edge of the adhesive film opposite the flattened side is 4 cm to 6 cm, preferably 5 cm.
Furthermore, it has been found that it is particularly preferred if the bag opening has a diameter in the range between 4 cm and 6 cm, preferably 5 cm.
For an average bowel movement, it is sufficient if, according to a variant of the invention, the bag-shaped film has a depth in the range between 10 cm and 16 cm, preferably 14 cm, it being advantageous if the bag-shaped film has a bag width in the area measured approximately at half the depth from 8 cm to 14 cm, preferably 11 cm.
According to another variant of the invention, it can be provided that the bag-shaped film is formed in the shape of a truncated cone. This shape of the bag according to the invention also enables different pieces of film to be welded into a whole.
<Desc / Clms Page number 4>
In order to discharge the air displaced by the chair volume from the otherwise closed bag according to the invention, it can be provided according to a variant of the invention that the bag wall is at least partially designed as an air-permeable filter surface, which preferably contains activated carbon.
This allows the air to emerge from the bag in a filtered form that does not pollute the environment and thus free up the space for the chair volume. The air discharge can alternatively also take place via flaps or valves built into the bag wall.
According to another variant of the invention, the bag wall can have a valve opening through which, for. B. an enema tube is feasible. This allows the patient to insert an intestinal tube through the opening with the pouch according to the invention already attached. This way of working makes enemas of all kinds easier than ever. Neither uncomfortable turning on the bowl nor lingering on it are required. Another advantage is that many patients are often unable to completely retain the enema fluid. Bed linen and documents are often soiled. With the bag according to the invention, a closed container is attached directly in the anus area, with which these problems cannot arise.
The invention is explained in detail below on the basis of the exemplary embodiments illustrated in the drawings. It shows
FIGS. 1, 2 and 3 each show a perspective view of an embodiment of the device according to the invention;
4 shows a side view of a further variant of the device according to the invention;
5 shows a top view of a flat-folded device according to FIG. 4.
The device shown in FIGS. 1, 2 and 3 serves to hold human stool with a collecting container 2 surrounding the anal area. This can be used in many areas. The area of application of nursing, especially geriatrics, should be emphasized, in which many people had to undergo degrading procedures several times a day in order to meet their basic needs for regular stool removal. Furthermore, of course, the device can be used for infants or for people who are exposed, e.g. B. climbers, astronauts, etc. are conceivable and possible.
According to the invention, the collecting container 2 is formed by a bag-shaped film, in particular a plastic film, the bag opening 3 of which can be detachably adhered, in particular adhesively, to the skin surface surrounding the human anus opening.
For this purpose, the bag-shaped film 2 can be fixed or glued to the surrounding skin of the anus by means of an adhesive film 8 which has at least one surface adhesive.
Plastic can also be used as the film material, however, other correspondingly thin-walled, flexible materials such as latex, rubber or the like.
<Desc / Clms Page number 5>
It can be seen from the illustration in FIG. 1 that the adhesive film 8 connects to the bag opening 3 in a flange-like manner, as a result of which the latter can be brought particularly close to the anus opening. As a result, the chair emerging from the anus is passed directly through the bag opening 3 into the bag-shaped film 2, where it is caught and held. A circular bag opening 3 has best proven itself for the purpose according to the invention, but other closed, geometric shapes are also conceivable for such an opening.
An air-permeable filter surface 4, which is at least partially inserted in the bag wall and preferably contains activated carbon, allows the air displaced into the bag part 2 when the chair is unloaded to escape to the environment.
The adhesive force of the adhesive film must be such that it can withstand the downward weight of the chair load. On the other hand, it must be possible to detach the adhesive film from the patient's anus surrounding skin without injuring the patient.
The adhesive layer located on the adhesive film can be formed from an adhesive suitable for medical purposes, which is protected with a cover film against sticking before use. However, the adhesive layer can also be applied to the adhesive film by means of a spray before the device adheres to the patient.
Such adhesives have, for example, in the ostomy care area and in decubital care, e.g. B. honey plate, etc. has already proven itself many times. However, the consistency for the purpose according to the invention should be somewhat softer, since the adhesive surface should be removable several times a day without residues or skin damage. There is already an abundance of suitable industrial adhesives for this purpose.
The bag wall has a valve opening 9 through which z. B. an enema tube or the like, is feasible. In this way, the manipulations which can be carried out thereby can be carried out without removing the device according to the invention.
In the device shown in FIGS. 1, 2 and 3, the adhesive film is connected in one piece to the bag-shaped film, so that a very good seal between the adhesive film and the bag is ensured. The adhesive film can also be implemented in the form of adhesive strips or differently designed adhesive pieces. However, the best effect has been found if, as can be seen from FIG. 2, the adhesive film is in the form of an ellipse flattened on one long side, which has a preferably circular opening corresponding to the center of the bag opening 3 around its center. The side of the adhesive surface facing the patient's body is provided with an adhesive suitable for medical purposes, which enables secure adhesion to the patient's skin.
Known manufacturing processes, such as blown film or cast film manufacturing processes, can be used to produce the device according to the invention.
The device according to the invention is preferably operated as follows.
The device is taken in one hand, the bag-shaped part 2 being pressed lightly into the palm of the hand. At the transition 5 from the bag-shaped film
<Desc / Clms Page number 6>
to the adhesive surface 1, the device is held with the fingertips of the slightly bent fingers. The adhesive surface 1 covered with a cover film (not shown) is folded slightly along its longer axis, so that the two halves 7, 8 (FIG. 2) formed thereby rest with the non-sticky side on the thumb and the opposite fingers of the hand.
The adhesive film 1 is then freed from its cover film, so that the adhesive layer thereon is released. The buttocks are pulled apart with the other hand and the device according to the invention with the adhesive surface 1 is placed on the skin surrounding the anus of the patient. Then the fingers still holding the device are spread apart and the adhesive layer of the device is rubbed against the area around the anus. With the hand that is now free, the adhesive surface is pressed on further and the bag-shaped part of the device with its base 6 is pressed towards the anus, whereupon the buttocks can be released or slightly pressed together. The bag-shaped part 2 is thus clamped between the cheeks until the next bowel movement and does not interfere any further.
However, this clamping only occurs in mobile patients, where panties, tights, etc. have to be put on.
If the device according to the invention has now been filled during bowel movement, the patient's back cheeks are slightly pulled apart with one hand and the device at the transition 5 from the bag-shaped part 2 to the adhesive surface 7 is removed to remove the same. Of course, it is endeavored that as much as possible or the entire contents remain in the bag. To do this, it is pressed very close to the anus and then the device is pulled off very slowly and carefully. After peeling, the halves 7, 8 of the adhesive surface can simply be pressed together with their adhesive sides, as a result of which the contents of the bag are completely sealed off from the environment. If this is done skillfully, no stool remains on the skin, bandage or bed cover of the patient and cleaning or changing need not be carried out.
Only in very hairy patients can there be minor complications when removing the device according to the invention. In such cases, it is advisable to shave the areas concerned, which would be beneficial to carry out every fortnight.
The special shape of the adhesive surface, as can be seen, for example, from FIG. 5, was developed according to the corresponding requirements, such as adaptability in the course of movements of walking patients, adhesive security, needs of patients etc., and also the needs of good manageability by the nursing staff. The form shown in Fig. 5 represents the optimum for women and men, deviations can be adjusted with scissors. The round, oval shape of the bag part 2 serves as a collection medium for which the shape shown in the drawings is the optimal one.
4 and 5 show the most important mass determined by tests for an average Central European.
<Desc / Clms Page number 7>
The diameter dl of the bag opening is between 4 cm and 6 cm, preferably 5 cm, while the bag-shaped film has a depth t in the range between 10 cm and 16 cm, preferably 14 cm.
The bag width d2 measured approximately at half the depth of the bag-shaped film 2 is in the range from 8 cm to 14 cm, preferably 11 cm.
The distance al, a2, bl measured along the axes of the flattened ellipse between the bag opening edge and the outer edge of the adhesive film is in each case in the range from 2 cm to 4 cm, and the distance b2 between the bag opening edge and the outer edge of the adhesive film opposite the flattened side is in the range of 4 cm to 6 cm.
The following dimensions of the adhesive film are particularly advantageous: al = 3cm a2 = 3cm bl = 3cm b2 = 5cm
However, all of the above dimensions do not restrict the design of differently dimensioned embodiments according to the invention. According to a variant (not shown), the bag-shaped film can also be frustoconical.