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Die Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug, insbesondere einen Bolzenschneider, bei dem die Ubertragung der durch die Handgriffe eingebrachten und auf die Schneidbacken des Werkzeuges wirkenden Schneidkrafte uber ein Kniehebelsystem erfolgt, welches durch jeweils die Handgriffe mit den Schneidbacken gelenkig verbindende, zugleich die Streckhebel des Kniehebeltriebes darstellende und miteinander ebenso gelenkig verbundenen Gelenkstucke gebildet ist Schneidwerkzeuge mit diesen Konstruktionsprinzipien sind bekannt und in vielfaltigen Ausfuhrungsformen in Anwendung (DE-Gbm 8219 299 5, DR-Gbm 216 817, DR-Gbm 216 832, DE-Gbm 1970 329) Obgleich der Kniehebeltrieb bei diesen Anwendungsformen sich durchaus vorteilhaft darstellt, weil mit zunehmendem zu schneidenden Querschnitt auch die erzeugten
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verfugbar sind,
weil die bis dahin erreichte Lage des Hebelsystems noch nicht die volle Kraftentfaltung erreichen lasst Vielfach ist der zu trennende Draht- oder das stabförmige Bewehrungseisen unter der Wirkung der durch die keilformige Schneide des Werkzeuges erzeugten Zugkräfte bereits voneinander getrennt, bevor es am Kniehebelsystem zur maximal moglichen Kraftentfaltung kommt Es ist bekanntlich so, dass etwa 1/4 bis 1/3 des zu trennenden Querschnittes je nach Härte und Zähigkeit des Materials nicht eigentlich geschnitten, sondern abgerissen wird, so dass diesem Umstand bei der Konstruktion der Werkzeuge Rechnung getragen werden sollte Um besonders bei dickeren Querschnitten, etwa ab 70 % der vorgesehenen Schneidbzw Leistungsgrenze solcher Bolzenschneider, einen wirkungsvolleren Krafteinsatz und eine effektivere Kraftausnutzung zu erreichen,
ist es wünschenswert und vorteilhaft, den von den Schneidbacken bestimmten Schneidbereich von innen nach aussen zu verlagern, so dass mit dem Erreichen der maximalen Schnittkraft durch den Kniehebel, also in nahezu vollendeter Schliessstellung der Griffhebel, der Schneidenspalt noch so gross bemessen sein sollte, dass er etwa dem Abrissquerschnitt am Werkstuck entspricht Mit den bisher bekannten Mitteln einer Schneidennach- bzw Schneidenverstellung von innen nach aussen, etwa mit Hilfe einer im Kniehebelgelenk vorgesehenen Exzenterbuchse oder der Verwendung einer Verstellschraube für die Verstellung von einem der dem Kniehebeltrieb zugehorenden Ubertragungshebel in seiner praktisch wirksamen Hebellange,
ist dieses Problem der anzustrebenden Verstellung des Schneidspaltes nicht zu losen
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Diese Mittel zur Schneidennach- bzw Schneidenverstellung dienen lediglich und ausschliesslich dazu, den an den Schneidbacken mit der Zeit sowie auch durch Nachschliff eingetretenen Verschleiss auszugleichen Um das Schneidwerkzeug, insbesondere einen Bolzenschneider den vorgenannten Gebrauchsansprüchen besser anzupassen, ist auch schon vorgeschlagen worden, den Kniehebel in einem merklich grosseren Bereich verstellbar auszufuhren, wie das in einem solchen Werkzeug gemäss Firmenprospekt von der Fa Alarm, 1984, S 25 vorgesehen worden ist Die Verstellung erfolgt dabei derart, dass zwischen den beiden den eigentlichen Kniehebel bildenden Ubertragungshebeln noch ein gesondertes,
als Winkelhebel mit drei Gelenkpunkten ausgefuhrtes Ubertragungsglied angeordnet wird, mit dessen Hilfe die Hebellänge eines der Ubertragunsghebel verstellbar und damit die Hebelubersetzung gewünschtenfalls veranderbar ist An zwei in funktioneller Hinsicht benachbarten Gelenkpunkten dieses Ubertragungsgliedes sind hierbei die Gelenkstücke der beiden Handgriffe angeordnet, wahrend am dritten Gelenkpunkt des genannten Ubertragungsgliedes ein durch einen Verstellmechanismus betätigtes Laschenpaar über jeweils eine Bolzenverbindung kraftschlüssig wirkend,
angelenkt worden ist Der Verstellmechanismus wird in seiner Funktionsweise durch äussere Gewinde- und Bolzenverbindungen gebildet und durch den einen der beiden Handgriffe mit der Ausführung einer Drehbewegung betatigt Obgleich diese Werkzeugkonstruktion in prinzipieller Hinsicht den angestrebten
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Praxis nicht durchzusetzen Die Grunde dafür können dahingestellt bleiben Offensichtlich ist es aber so, dass die konstruktive Durchbildung der einzelnen Funktionsteile fur diesen Verstellmechanismus, deren raumliche Lage,
deren Anordnung und Verbindung an den jeweiligen Kraftubertragungsgliedem und insbesondere auch die als nachteilig wirkende Verwendung mehrerer Gewindeverbindungen die technische Vervollkommnung und handwerkliche Anwendung dieses Werkzeugtyps in fuktioneller und auch in kostenbezogener Hinsicht in Frage gestellt hat Diese Werkzeugart bei vergleichbaren Baugrossen leistungsfähiger, d h mit grösserer Schnittleistung, auszustatten und in Bezug auf den Herstellungs- und Handhabungskomfort zu vervollkommnen, ist das Ziel der vorliegenden Erfindung
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Demgemass besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Handhabung dieses Werkzeugtyps bei effektvollerer Ausnutzung der Arm- und Handkrafte zu verbessern,
durch Veranderungen der Kniehebelkonstruktion und der Kraftubertragungselemente eine wirkungsvollere Kraftentfaltung zu erreichen und schliesslich bei veranderter Schneidenform einen leichteren Schnitt machen zu konnen Zur Losung dieser Aufgabe schlagt die Erfindung einen Bolzenschneider nach den in den Patentanspruchen charakterisierten Merkmalen vor Unter deren Anwendung ist es möglich geworden, die Vorteilswirkungen aus einer Ein- bzw Nachstellung der Hebelverhaltnisse im Kraftübertragungssystem des Schneidwerkzeuges besser auszunutzen und die Handlichkeit des Werkzeuges wesentlich zu verbessern Die Erfahrung hat gelehrt,
dass besonders auch bei diesem hier betroffenen Werkzeugtyp eine merkbare und schon immer angestrebte Vergrösserung des Arbeitswegses an den Werkzeuggriffen zu einer Reduzierung der aufzubringenden Handkrafte fuhrt Diesen Anspruch vermag die erfindungsgemasse Werkzeugkonstruktion schon dadurch zu erfüllen, dass die vorteilhaft gestaltete Ausbildung und unmittelbare Zuordnung der Wirkmechanismen selbst bei beengtem Arbeitsraum eine ratschenartige Handhabung durch auch geringfugige Verstellungen innerhalb des Kraftübertragungssystems ermöglichen und auf diese Weise ein bei Bolzenschneidem bisher nicht gekanntes Arbeitsvermögen erreichbar geworden ist Zu diesem verbesserten Arbeitsvermögen und zu einem vollkommeneren Arbeitsverhalten tragen auch jene neuartigen konstruktiven Merkmale an Bolzenschneidem bei,
wie sie in den Unteransprüchen dargelegt wurden Beipielsweise wurden in Weiterbildung der Erfindung die Werkzeugschneiden in das System der Massnahmen zur Vervollkommnung dieses Werkzeugtyps mit der Gestaltung eines wellenformigen Schneidenpaares einbezogen Zur funktionell, wesentlich verbesserten Werkzeugschneide gehort dabei auch, dieselben an ihren keilformig zugearbeiteten Schneidenspitzen mit einer stabilisierend wirkenden, gerundeten Fase zu versehen, ein Umstand, der fur das Brechen des Stahles wesentlich sein kann
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Es zeigt
Fig 1 die Draufsicht auf einen Bolzenschneider nach der Erfindung teilweise im Schnitt und
Fig 2 einen Ausschnitt aus Fig 1 in vergrössertem Massstab
Mit der Ziffer 1 wurden die beiden Schneidbacken des Schneidwerkzeuges bezeichnet, die, wie bei Bolzenschneidern durchweg ublich,
in beiderseitig angeordneten Laschen 2 geführt und durch diese Laschen durchgreifende
Gelenkbolzen 3 zueinander schwenkbeweglich sind Die Maulbacken 4 der
Schneidbacken 1 tragen die Werkzeugschneiden 5 und 6, die fur spezifische
Anwendungsfalle glattflächig oder rauhflächig, z B mit einer riffelartigen Zahnung versehen sein konnen, um beispielsweise unter dem Einfluss der Schneidkrafte ein Weggleiten der Werkstücke zu verhindern Für gleiche Zwecke konnen sie in ihrem
Schneidbereich mit einem wellenförmigen Anschliff versehen sein, wie das die Zeichnung andeutungsweise veranschaulicht Zwischen den Schneidbacken ist in bekannter Weise ein Stützbolzen 7 angeordnet, der ein gegenseitiges,
in Längsrichtung gehendes Verschieben der Schneidbacken 1 verhindert Der Antrieb der beiden Schneidbacken 1 erfolgt in prinzipiell bekannter Weise durch zwei an den Handgriffen 8 und 9 angeordnete Gelenkstucke 10 und 11, die über die Bolzen 12,13 mit den Schneidbacken 1 schwenkbar und kraftschlussig verbunden sind Die Gelenkstücke 10 ; 11 haben jeweils einen zur Kraftubertragung erforderlichen, den Kniehebeltrieb bildenden Hebelarm 14, 15, der in der Zeichnung vektorartig dargestellt ist und uber den sie unter Zwischenschaltung eines doppelgelenkigen, auf Bolzen 16 und 17 gelagerten Winkelhebels 18, miteinander antriebsbeweglich verbunden sind.
Der Winkelhebel 18 tragt einen seitlich ausgeformten Stutzarm 19, mit dem er auf einem, durch den Handgriff 9 mittels einer Stellspindel 20 längsverstellbaren Stellglied 21 abgestutzt ist Das Stellglied 21 steht in direktem formschlüssigen Kontakt mit dem Winkelhebel 18 Dieser Kontakt stellt die funktionelle Verbindung dieser beiden Teile dar und wird einesteils durch einen am Stellglied 21 angeformten zylindrischen Zapfenteil 22 und anderenteils durch eine in den freien Hebelarm 19 des Winkelhebels 18 eingearbeiteten, dem Zapfenteil 22 in seiner Form entsprechenden Ausnehmung 23 gebildet Der am Stellglied 21 angeformte Zapfenteil 22 wird bei diesem formschlussigen Kontakt in seinem Formumriss nahezu gänzlich von der in den freien Hebelarm 19 eingearbeiteten Ausnehmung 23 umschlossen,
wie das die Fig 2 der zugehorigen Zeichnung schon veranschaulicht
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Fur zweckdienlich und vorteilhaft hat es sich erwiesen, den besagten Formumriss zu mindestens 3/4 Teilen, bezogen auf die Lange der Umrisslinie des zylindrischen Zapfenteils 22, auszulegen, um einen fur den Gebrauch solcher Werkzeuge stets verlasslichen Wirkkontakt zu gewahrleisten In weiterer Ausgestaltung der erfindingsgemassen Losung konnen prinzipiell abweichend von der herkommlichen Bolzenschneider-Schneidenausfuhrung die beiden sich gegeneinander dicht schliessenden Werkzeugschneiden wellenförmig, wie die Fig 2 zeigt, ausgebildet sein,
was einen willkommenen Schneideffekt beim Durchtrennen von starken Armierungsdrahten erreichen lasst Zu den in Wellenberg und Wellental sich jeweils einander formerganzenden Schneiden gehort auch das weitere Gestaltungsmerkmal, wonach die keilforrnig zugearbeiteten Schneidspitzen mit einer Fase versehen sind und diese Fase ausserdem noch gerundet ist Schliesslich gehört es zur Ausgestaltung des Erfindungsvorschlages, den einen der beiden Handgriffe nach innen abzuwinkeinihn damit weitestgehend an den anderen Handgriff sowie an die Konstruktionselemente des Kraftübertragungssystems anzupassen, um einen moglichst grossen Schlankheitsgrad im Bereich des Werkzeugkopfes zu erreichen Die Fig 1 der zugehörigen Zeichnung zeigt hierzu die gegebenen,
im Bereich der Handgriffe 8 und 9 sowie des Werkzeugkopfes gebildeten Raum- bzw Platzverhältnisse, die mit dazu bestimmend sind, mit diesem Schneidwerkzeug moglichst leicht in das Geflecht von Eisenarmierungen etc. einzutauchen und dort schneiden zu konnen Ein an den Handgriffen 8,9 angebrachter Anschlag 25, der zweckmässig als Gummiringteil und etwa als Puffer ausgeführt sein kann, schliesst zusammen mit der besagten Griff-Abwinkel ung etwaige Quetschungen der Hande der Bedienungskrafte aus Die erfindungsgemassen Merkmale eines Bolzenschneiders zum Schneiden bzw Trennen von Bolzen,
Armierungsdrähten oder ahnlichen Eisenflechterarbeiten lassen schliesslich auch die Anwendung einer fur diese Arbeitszwecke bisher nicht gebrauchlichen Verfahrensweise fur zweckdienlich erscheinen Diese Verfahrensweise besteht grundsätzlich darin, dass mit den Einstell- und Verstellelementen des Werkzeuges während einer durchzufuhrenden Schneidarbeit sehr einfach und leicht ein Nachstellen der Kraftubertragungsglieder bzw ein Nachstellen des Schneidspaltes vorgenommen wird, um sich damit auf die gegebenen objektiven Erfordernisse, wie Materialfestigkeit, Platzverhaltnisse etc zum Zwecke der Schaffung von Arbeitserleichterungen einzustellen