AT13383U1 - Werkzeugaufnahme für Werkzeuge zum Vorwärts- und Rückwärtsfasen - Google Patents
Werkzeugaufnahme für Werkzeuge zum Vorwärts- und Rückwärtsfasen Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugaufnahme (10) zum Vorwärts- und Rückwärtsfasen an Bohrungen mit einem Bearbeitungswerkzeug (35) welches auf einem senkrecht zur Bewegungsachse verschiebbaren Werkzeughalter (30) befestigt ist. Der Werkzeughalter (30) wird mit einer Arretierplatte (40) und einem in der Werkzeugaufnahme (10) eingebauten Federelement (50) in einer Ruheposition stabilisiert. Durch einen Druckstößel (25) wird die Werkzeughalterplatte (30) durch eine schräge Ebene (26) in y-Richtung verschoben und in eine Arbeitsposition gebracht. Durch die vorgespannte Halterung in der Arbeitsposition wird bei Erreichen einer bestimmten Schnittkraft der Werkzeughalter (30) unmittelbar in die Ruhestellung zurückgeschoben und in dieser wieder stabilisiert.
Description
österreichisches Patentamt AT 13 383 Ul 2013-11-15
Beschreibung
WERKZEUGAUFNAHME FÜR WERKZEUGE ZUM VORWÄRTS- UND RÜCKWÄRTSFASEN
[0001] Die Erfindung betrifft eine Werkzeugaufnahme für Faswerkzeuge, mit der Bohrungen sowohl an der Bearbeitungs- wie auch an der Rückseite mit einer Fase versehen werden können.
[0002] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung nach dem Anspruch 1 und den folgenden, abhängigen Ansprüchen, ist ein gesicherter Rückzug des Bearbeitungswerkzeugs in der Werkzeugaufnahme bei Überschreiten einer einstellbaren Bearbeitungskraft sicher gestellt. Damit ist ein Werkzeug- und bauteilschonendes Durchführen durch die Bohrung ebenso möglich, wie eine definierte Fase an räumlich Undefinierten Werkstückflächen.
[0003] Es sind schaltbare Faswerkzeuge bekannt, deren Werkzeug kann in eine Arbeitsposition und zurück in eine Ruheposition geschaltet werden. Unter Arbeitsposition ist zu verstehen, dass eine Bearbeitungsschneide am Werkzeug einen größeren Durchmesser, als die Bohrung aufweist und bei Kontakt mit dem Werkstück eine Fase an der Bohrung anbringt. Die Ruheposition bedeutet, dass sich die Bearbeitungsschneide in einem kleineren Durchmesser wie die Bohrung befindet und durch die Bohrung hindurchgeführt werden kann. Derartige Werkzeuge sind positionsgesteuert, d.h. sie befinden sich nach dem Einschaltvorgang in der Arbeitsposition und verbleiben unabhängig von der Schnittkraft und der Fastiefe bis zu einem neuerlichen Schaltvorgang in der Arbeitsposition.
[0004] Der exakte Bearbeitungsweg muss also vorgegeben werden und damit auch bekannt sein. Dies ist speziell bei verschiedenen Schweißkonstruktionen, Gehäusen und gezogenen Bauteilen wie Eisenbahnschienen aber nicht gegeben, da diese relativ hohen Toleranzen in der Fertigung unterliegen. Hier besteht bei geschalteten Werkzeugen die Gefahr, dass die Fase zu tief oder auch gar nicht entsteht.
[0005] Es soll somit eine schnittkraftabhängige Rückstellung erfolgen, die bei einer gewissen Fasengröße das Werkzeug automatisch rückstellt.
[0006] Hier sind nur fliehkraftabhängige Werkzeuge bekannt, die die Bearbeitungsschneide durch die Fliehkraft bei der Fasbewegung in eine Arbeitsstellung bringen und die Schnittkraft entgegen dieser Fliehkraft das Werkzeug wieder zurück drückt. Nachteilig ist hier, dass die Bearbeitungsschneide immer an der Bohrungsfläche anliegt und beim Durchführen einen spiralförmigen, unerwünschten Materialabtrag in der Bohrung erzeugt. Neben dem unerwünschten Abtrag ist dies auch mit hohem Werkzeugverschleiß und damit geringer Standzeit verbunden.
[0007] Ziel der Erfindung ist somit eine Werkzeugaufnahme zu konstruieren, bei der die Bearbeitungsschneide schnittkraftabhängig, also unabhängig der Wegposition von einer Arbeitsstellung in einer Ruhestellung arretiert wird und dort verbleibt bis es wieder in die Arbeitsstellung positioniert wird und welche sowohl zum Vorwärts-, wie auch zum Rückwärtsfasen eingesetzt werden kann. Gelöst wird diese Aufgabe durch die erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme nach Anspruch 1 und den folgenden abhängigen Ansprüchen.
[0008] Die Erfindung wird anhand der Figuren 1 und 2, welche einen möglichen, beispielhaften Aufbau der Werkzeugaufnahme schematisch zeigen, genauer beschrieben.
[0009] Die Figur 1 zeigt die Bearbeitungsschneide in einer Ruheposition, [0010] in Figur 2 ist das Werkzeug in Arbeitsposition gezeigt.
[0011] Verschiedene Ausführungsvarianten der einzelnen Bauteile werden wegen der besseren Lesbarkeit und dem einfacheren Verständnis halber, jeweils nur einmal erläutert und in der restlichen Beschreibung wieder mit der in den Bezugszeichen verwendeten Bezeichnung verwendet, wobei immer alle beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten gelten.
[0012] Eine Werkzeugaufnahme (10) weist ein Gehäuse (20) zur Aufnahme auf. Das Gehäuse 1 /8 österreichisches Patentamt AT13 383U1 2013-11-15 (20) wird typischerweise als Einspannvorrichtung für die Bearbeitungsmaschine benutzt und ist typischerweise als Standardaufnahme, wie beispielsweise einer Weldom-Aufnahme, einem Spannzangenfutter oder anderen Werkzeugmaschinenaufnahmen ausgeführt, kann aber auch individuell gefertigt werden.
[0013] Die Bearbeitungsmaschine ist nicht dargestellt und besteht typischerweise aus bekannten Dreh-, Bohrmaschinen, bzw. allgemein Werkzeugmaschinen. Derartige Maschinen sind bekannt und werden hier nicht näher behandelt.
[0014] Unter Vorwärtsfasen ist zu verstehen, dass die Bohrung an der der Bearbeitungsmaschine zugewandten Seite angefast wird. Die Werkzeugaufnahme (10) wird von der Maschine um x rotierend in die positive X-Achse verschoben, es steht die Bearbeitungsschneide (36) in Eingriff mit dem Werkstück.
[0015] Beim Rückwärtsfasen muss die Werkzeugaufnahme (10) in Ruheposition durch die Bohrung hindurch geführt werden, dann in die Arbeitsposition gebracht werden und die Bearbeitung erfolgt anschließend in die negative x-Achse an der Bearbeitungsschneide (37).
[0016] Neben den Anwendungen des Vorwärts- und Rückwärtsfasens an einwandigen Werkstücken ist selbstverständlich auch die Bearbeitung von Verbundkonstruktionen möglich, wo bei mehreren Platten, die beabstandet sind, jeweils auch zwischen diesen Platten im gleichen Funktionsprinzip eine Fase an beiden Platten aufgebracht werden kann.
[0017] Typische Bohrdurchmesser, für die die Werkzeugaufnahme (10) verwendet wird liegen zwischen 10 und 100 mm, bevorzugt wird die Werkzeugaufnahme (10) für Bohrungen zwischen 20 und 56mm eingesetzt.
[0018] Die zu bearbeitenden Platten müssen nicht planparallel sein, sondern können eine Undefinierte Oberfläche, beispielsweise eine Bombierung, ein Relief, eine Beschädigung oder andere unebene Stellen im Bereich der auszubildenden Fase aufweisen, ohne dass die Betriebweise der Werkzeugaufnahme (10) beeinträchtigt wird.
[0019] Die Werkzeugaufnahme (10) kann auch mit einem Bohrwerkzeug (60) kombiniert werden. Hierbei bildet das Bohrwerkzeug (60) das vordere Ende der Werkzeugaufnahme (10) und kann wiederum nach verschiedenen im Stand der Technik bekannten Ausführungsvarianten, wie mit festen Schneiden oder mit Wendeschneidplatten ausgeführt sein.
[0020] Vorteilhaft gegenüber verfügbaren Kombinationswerkzeugen ist hier zu erwähnen, dass der Bohrteil vom Fasteil unabhängig ausgeführt ist und somit beide Werkzeuge nach deren tatsächlichem Verschleißbild individuell gewechselt werden können.
[0021] Weiters ist es möglich das Bohrwerkzeug (60) auch mit einer Kühl-, Schmiermittelversorgung zu versehen und zu betreiben.
[0022] Figur 1 zeigt das Werkzeug in der Ruheposition. Dabei ist der Werkzeughalter (30) formschlüssig durch ein Ineinandergreifen mindestens eines Zapfens an der Arretierplatte (41) mit mindestens einer Vertiefung im Werkzeughalter (32) in seiner y-Position fixiert. Gegen eine unbeabsichtigte Verschiebung in x-Achse wird durch die Feder (50) zumindest leicht vorgespannt. In der Ruheposition sind die Bearbeitungsschneiden (36, 37) des Bearbeitungswerkzeugs (35) innerhalb des Bohrungsdurchmessers und können somit entlang der x-Achse durch die Bohrung durchgeführt werden, ohne an dieser anzuliegen.
[0023] Um das Bearbeitungswerkzeug (35), das mit dem Werkzeughalter (30) verbunden ist, oder auch einstückig ausgebildet ist, in die Arbeitsstellung zu bringen, wird ein Druckbolzen (25) in x-Richtung gegen das Federelement (50) gedrückt und schiebt durch ein Zusammenwirken der Schrägen am Druckbolzen (26) mit einer nicht dargestellten Schräge am Werkzeughalter den Werkzeughalter (30) in y-Richtung nach außen.
[0024] Während der Betätigung des Druckbolzens (25) führt die Werkzeugmaschine typischerweise keine Rotationsbewegung aus.
[0025] Es ist aber auch denkbar, dass die Betätigungsvorrichtung ebenso mit der Werkzeug- 2/8 österreichisches Patentamt AT 13 383 Ul 2013-11-15 aufnahme (10) mitrotiert und der Betätigungshub während der Rotation, allerdings in einer Position, wo das Bearbeitungswerkzeug (35) sich außerhalb der Bohrung befindet, durchgeführt wird.
[0026] Der Weg, den der Werkzeughalter (35) dabei in y-Richtung ausführt liegt zwischen 1,5 und 7 mm.
[0027] Gleichzeitig wird die Arretierplatte in x-Richtung verschoben. Nach dieser Bewegung, wird der Druckbolzen (20) wieder entlastet und die Feder (50) drückt die Arretierplatte (40) gegen den Werkzeughalter (30), wie in der Figur 2 zu sehen.
[0028] Dabei liegt der Zapfen der Arretierplatte (41) an der vorzugsweise zur y-Achse parallelen Ebene am Werkzeughalter (30) auf und fixiert diesen. Vorzugsweise parallel bedeutet, dass eine Winkelabweichung bis zu 10°durchaus möglich und eventuell auch gewünscht ist.
[0029] Das Werkzeug befindet sich nun in Arbeitsstellung und der Fasvorgang kann beginnen. Das Werkzeug wird in Rotation um die x-Achse versetzt und bewegt sich entlang der x-Achse translatorisch in Richtung zum oder vom Werkstück. Sobald eine Bearbeitungsschneide (36, 37) mit dem Werkstück in Kontakt tritt, beginnt der Fasvorgang. Durch den Fasvorgang entsteht an der jeweiligen Bearbeitungsschneide (36, 37) eine Schnittkraft, die über das Bearbeitungswerkzeug (35) auf den Werkzeughalter (30) wirkt und diesen in negative y-Richtung verschieben will. Diese Bewegung wird durch mindestens einen angedrückten Zapfen (41) der Arretierplatte verhindert und das Bearbeitungswerkzeug (35) in Position gehalten.
[0030] Abhängig von der verwendeten Feder (50) ergibt sich eine unterschiedliche Vorspannung, die den Werkzeughalter (30) in der Arbeitsposition hält. Mit zunehmender Schnittkraft kommt der Punkt, an dem die Haftkraft überschritten wird und der Werkzeughalter am Zapfen der Arretiervorrichtung (41) entlang der y-Achse zu gleiten beginnt.
[0031] Der annähernd parallele Weg der Überlappung, entlang der Zapfen (41) gleiten muss, bevor er von der Schräge (31) in der Vertiefung (32) aufgenommen wird, beträgt 0,05 bis max. 1 mm, vorzugsweise zwischen 0,2 und 0,6 mm. Sobald dieser Weg überwunden ist, wird durch Engriff einer schrägen Ebene am Zapfen der Arretierplatte (41) und der korrespondierenden Vertiefung im Werkzeughalter (32), der Werkzeughalter (30) kontrolliert in die hintere Ruheposition bewegt. Die Schräge dieser Führungsebene liegt bevorzugt bei 45 +-15°.
[0032] Dieser Winkel bezieht sich auf die x-Achse. Der Winkel der Schräge am Druckbolzen (26) bewegt sich ebenfalls bei 45 +- 15°. Für eine kraftsparende Arretierung des Werkzeughalters in die Arbeitsposition ist der Winkel an der ersten Schräge des Druckbolzens (26) kleiner zu wählen, wie der Winkel zwischen Werkzeugträger (30) und Arretierplatte (40). Der Unterschied der beiden Winkel liegt zwischen 2 und 20°.
[0033] Somit weist der Werkzeughalter (30) im Faswerkzeug (10) im Wesentlichen nur zwei mögliche Positionen auf: Die Ruheposition und die Arbeitsposition, da Positionen dazwischen durch die Ausgestaltung und Führung der Zapfen an der Arretierplatte (41) und der Vertiefungen im Werkzeughalter (32) mit der Feder (50) unmöglich gemacht werden.
[0034] Es ist somit nur notwendig eine Position außerhalb der Bohrung zu kennen um das Werkzeug (35) in Arbeitsposition zu bringen und den Fasvorgang zu starten. Die Fastiefe ergibt sich aus den Bearbeitungsparametern und im Wesentlichen der Federkraft (50). Die Rückstellung des Werkzeughalters (30) in die Ruheposition ergibt sich somit schnittkraftabhängig und nicht wegabhängig, was auch die Bearbeitung unbekannter und/oder Undefinierter Flächen erlaubt.
[0035] Der Antrieb des Druckbolzens (25), um diesen in x-Richtung zu verschieben erfolgt hydraulisch, pneumatisch oder elektromotorisch direkt auf den im Gehäuse (20) geführten Druckbolzen (25), oder aber auch über eine mechanische Übersetzung, gegebenenfalls auch durch eine Bewegung in y-Richtung und eine Umsetzung in x-Richtung durch beispielsweise eine schräge Ebene oder eine mechanische Übersetzung. Vorzugsweise wird die Bewegung des Druckbolzens (25) von der Werkzeugmaschine ausgeführt, die Bewegung kann aber auch 3/8 österreichisches Patentamt AT13 383U1 2013-11-15 durch eine externe Betätigung gesteuert oder mit manuellem Eingriff erfolgen.
[0036] Sowohl der Druckbolzen (25), wie auch der Werkzeughalter (30) und die Arretierplatte (40) sind in verschiedenen Ausführungsformen denkbar, wobei jeweils die bezeichneten und für die Erfindung charakteristisch notwendigen Merkmale und Funktionen enthalten sind. Hierbei ist insbesondere auch zu vermerken, dass der Zapfen auch im Werkzeughalter angebracht sein kann und die Vertiefungen in der Arretierplatte, was lediglich eine Analogie zur dargelegten Lösung darstellt und keinerlei technische Vor- oder Nachteile bringt.
[0037] Es ist mindestens eine Vertiefung (32) mit mindestens einem korrespondierenden Zapfen (41) vorzusehen. Vorteilhaft erweist sich der Einsatz von zwei oder mehreren Zapfen (41) und Vertiefungen (32), da damit eine bessere Führung des Werkzeughalters (30) in Y-Richtung ermöglicht wird und die Gefahr des Verkantens minimiert wird.
[0038] Die Werkstoffe aus denen die Werkzeugaufnahme (10) aufgebaut ist, sind typischerweise aus Stahl, wobei alle Stahlsorten, deren Weiterbehandlung, insbesondere Wärmebehandlungen, sowie unterschiedliche Beschichtungen und Oberflächengüten von der Erfindung eingeschlossen sind. Daher wird auch nicht näher auf die Materialien eingegangen. Selbstverständlich können für unterschiedliche Bauteile auch gleiche oder bewusst verschiedene Materialien eingesetzt werden.
[0039] Bevorzugt wird als Bearbeitungswerkzeug (35) eine Wendeschneidplatte eingesetzt, es könnte aber auch der Werkzeughalter (30) direkt mit einer Bearbeitungsschneide (36, 37) ausgeführt sein. Wendeschneidplatten sind ebenfalls im Stand der Technik bekannt und werden daher auch nicht näher beschrieben.
[0040] Durch die Geometrie des Bearbeitungswerkzeugs (35), insbesondere der Wendeschneidplatte, die im Wesentlichen quadratisch sein kann, ergeben sich Bearbeitungsschneiden, die jeweils 45° zur x-Achse geneigt sind und somit eine Fase mit 45° im Werkstück erzeugen.
[0041] Die Wendeschneidplatte kann aber auch rautenförmig ausgebildet sein, sodass sich je nach Ausbildung eine Fase kleiner oder größer 45° ergibt. Ebenso sind von der geraden Bearbeitungsschneide (36, 37) abweichende Geometrien, insbesondere runde oder elliptische Bearbeitungsschneiden (36, 37), aber auch jeder denkbare Polygonzug umfasst, da hierbei nur andere Wendeschneidplatten einzusetzten sind, der restliche Werkzeugaufbau wird nicht beeinflusst.
[0042] In einer weiteren Ausführungsvariante ist es auch möglich den Werkzeughalter (30) mit einer Auflaufkante auszuführen um sicher zu stellen, dass bei einer maximalen Fasengröße durch das Auflaufen dieser Kante die Schnittkraft, bzw. die Reibkraft erheblich erhöht wird und damit der Werkzeughalter (30) zuverlässig in die Ruheposition zurückbewegt wird. Damit kann sicher verhindert werden, dass die Fase zu tief ausgeführt wird.
[0043] Das Federelement (50) stabilisiert einerseits das System in der Ruheposition, andererseits wird das System in der Arbeitsposition fixiert, da hier die notwendige Vorspannung aufgebracht wird, die wesentlich für die Schnittkraft verantwortlich ist, die aufgebracht werden kann.
[0044] Ebenso ist die Feder (50) dafür verantwortlich, dass die Bewegung des Werkzeughalters (30) von der Arbeitsposition in die Ruheposition rasch und ohne Zwischenposition erfolgt.
[0045] Als Federelement (50) sind hier elastisch verformbare Materialien zu verstehen. Das kann eine herkömmliche Spiralfeder, eine Tellerfeder, auch die Kombination mehrerer Federn untereinander sein. Das Federelement (50) kann aber auch mechanisch über eine zu verspan-nendene und elastisch deformierbare Konstruktion oder über ein kompressibles Fluid ausgeführt sein.
[0046] Die von der Feder (50) erzeugte Vorspannkraft liegt zwischen 100 und 2000N, wobei diese bevorzugt zwischen 300 und 700N eingestellt wird um bei der Fasung von Bohrungen mit 30mm Durchmesser in Stahl ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. 4/8 österreichisches Patentamt AT13 383U1 2013-11-15 [0047] Für die Vorspannkraft ist neben der Schneidengeometrie des Bearbeitungswerkzeugs (35) auch der Winkel der Bearbeitungsschneide (36, 37), sowie die Reibbeiwerte zwischen Arretierplatte (40) und Werkzeughalterplatte (30), deren Berührungsfläche und die Bearbeitungsparameter (Drehzahl und Vorschub) von Bedeutung. Die Berührungsfläche ergibt sich aus der Überlappung zwischen Zapfen (41) und Werkzeugträger (30) mal der Breite des Werkzeugträgers (30) mal der Anzahl der vorhandenen Zapfen. Die Breite des Werkzeugträgers liegt bevorzugt zwischen 10 und 25 mm.
[0048] Ebenfalls hat das zu bearbeitende Material, insbesondere die Legierungszusammensetzung, das Gefüge und die Wärmebehandlung Einfluss auf die Reibwerte und somit auf die Schnittkraft, die zur Rückstellung führt.
[0049] Über den Aufbau und die Vorspannung des Federelements (50) können diese Bedingungen am besten empirisch mit der gewünschten Fasenbreite abgestimmt werden. Praxisversuche haben eine sehr gute Reproduzierbarkeit dieser Fasenbreite bei mehreren Fasungen ergeben, sodass mit der empirisch gefundenen Vorspannung durchaus das Auslangen gefunden werden kann. Selbstverständlich ist es auch möglich die Einflussgrößen analytisch zu erfassen und mittels einer Formel die benötigte Vorspannung des Federelements (50) zu berechnen.
[0050] Mit der Werkzeugaufnahme (10) sind vor allem geometrisch unbestimmte Werkstücke bearbeitbar. Dies sind vor allem Schweißkonstruktionen, aber auch gezogene Produkte, wie Profile oder Eisenbahnschienen, die fertigungsbedingt relativ große Toleranzen aufweisen.
[0051] Bei derartigen Werkstücken ist eine schnittkraftabhängige Rückstellung des Werkzeugs (35) in einer Werkzeugaufnahme (10) besonders vorteilhaft. BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG: 10........ Werkzeugaufnahme 20........ Gehäuse 25 ........ Druckbolzen 26 ........ Schräge am Druckbolzen 30 ........ Werkzeughalter 31 ........ Schräge im Werkzeughalter 32 ........ Vertiefung im Werkzeughalter 35 ........ Bearbeitungswerkzeug 36 ........ Bearbeitungsschneide zum Vorwärtsfasen 37 ........ Bearbeitungsschneide zum Rückwärtsfasen 40 ........ Arretierplatte 41 ........ Zapfen an der Arretierplatte 50........ Federelement 60........ Bohrwerkzeug x.......... Bearbeitungsachse, entlang derer das Werkzeug verschoben wird und um die es rotiert y.......... Verschiebungsachse für den Werkzeughalter (30) 5/8
Claims (14)
- österreichisches Patentamt AT13 383U1 2013-11-15 Ansprüche 1. Werkzeugaufnahme (10), zum Vorwärts- und Rückwärtsfasen an Werkstücken mit einem Bearbeitungswerkzeug (35), welches mindestens eine Bearbeitungsschneide (36, 37) aufweist, auf einem Werkzeughalter (30) fixiert ist und mit einem Druckbolzen (25) von einer Ruheposition entlang der y-Achse in eine Arbeitsposition gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsposition durch die Vorspannung eines Federelements (50) von der Arretierplatte (40) auf den Werkzeughalter (30) gewährleistet wird und die Rückstellung von der Arbeitsstellung in die Ruhestellung bei Überschreiten einer bestimmten Haltekraft durch Ineinandergreifen mindestens eines Zapfens (41) und mindestens einer korrespondierenden Vertiefung (32) ohne weitere Zwischenposition zwangsgeführt erfolgt.
- 2. Werkzeugaufnahme (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannkraft des Federelements (50) zwischen 300 und 700 N liegt.
- 3. Werkzeugaufnahme (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (50) für unterschiedliche Vorspannkraft abhängig von der gewünschten Fasenbreite verändert werden.
- 4. Werkzeugaufnahme (10) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die y-Bewegung des Werkzeughalters (30) zwischen 1,5 und 7 mm liegt.
- 5. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbolzen (25) durch eine Werkzeugmaschine hydraulisch in x-Richtung betätigt wird.
- 6. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (41) und die Schräge im Werkzeughalter (31) eine Führungsschräge von 45 +-15°aufweisen.
- 7. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlappung des Zapfens (41) entlang der annähernd zu y parallelen Ebene am Werkzeugträger (30) bis zum Eingreifen der Schräge (31) zwischen 0,2 und 0,6 mm liegt.
- 8. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungswerkzeug (35) als Wendeschneidplatte ausgeführt ist.
- 9. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeughalter (30) eine Auflaufkante aufweist, die bei Erreichen einer bestimmten Fasenbreite die Rückstellkraft stark erhöht und die Rückstellung auslöst.
- 10. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellung des Werkzeughalters (30) von der Arbeitsposition in die Ruheposition schnittkraftabhängig erfolgt.
- 11. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass diese an geometrisch nicht exakt bestimmten Werkstücken eingesetzt wird.
- 12. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass diese zum Fasen an Eisenbahnschienen eingesetzt wird.
- 13. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasung an Bohrungen mit einem Durchmesser zwischen 20 und 56 mm erfolgt.
- 14. Werkzeugaufnahme (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass diese mit einem Bohr- oder Fräswerkzeug (60) kombiniert wird. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 6/8
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