AT11440U1

AT11440U1 - Kontaktstück für vakuumschaltkammern

Info

Publication number: AT11440U1
Application number: AT0045209U
Authority: AT
Inventors: Dietmar Gentsch
Original assignee: Abb Technology Ag
Priority date: 2009-07-20
Filing date: 2009-07-20
Publication date: 2010-10-15

Abstract

Kontaktstück (1) für Vakuumschaltkammern der Nieder-, Mittel-, und Hochspannungstechnik, mit vom Kontaktmittenbereich zum Rand verlaufenden Schlitzen, wobei die Kontaktstücke (1) endkonturen- und endabmessungsnah in einem pulvermetallurgischen Prozess hergestellt sind, indem die Schlitze (2) bereits in den Grünling des Kontaktstückes (1) mit eingebracht und beim nachfolgenden Sintern fixiert sind.

Description

österreichisches Patentamt AT 11 440 U1 2010-10-15

Beschreibung

KONTAKTSTÜCK FÜR VAKUUMSCHALTKAMMERN

[0001] Die Erfindung betrifft ein Kontaktsstück für Vakuumschaltkammern gemäß Oberbegriff der Schutzanspruches 1.

[0002] Das Sachgebiet betrifft Nieder-, Mittelspannungs-, Hochspannungs- und Generatorschaltgeräte, die mit Vakuumschaltkammern aufgerüstet sind. Vakuumschaltkammern sind überwiegend mit einem Radialmagnetfeldkontaktsystem (RMF) ausgerüstet. Das radiale Magnetfeld wird über Spulensichelsegmente generiert. Die Sichelelemente entstehen durch Schlitze, die in eine Kontaktstückplatte eingebracht sind.

[0003] Des Weiteren besteht die Möglichkeit, einen geschlitzten Kontakttopf einzusetzen, der das radiale Magnetfeld auf einer Kreisringfläche generiert. In einer Kontaktstückplatte können allerdings ebenfalls Schlitze erforderlich und eingebracht sein. Des Weiteren werden in der Regel auch beim Einsatz von AMF - Kontaktsystemen Schlitze in einer Kontaktplatte erforderlich.

[0004] Ein wesentlicher Vorteil von RMF - Kontaktsystemen ist der geringe Strombahnwiderstand der Gesamtanordnung unter Anwendung einer Kontaktdruckkraft (einfaches System).

[0005] In der Regel werden RMF -Kontaktstücke mit einer Zylinderscheibenform eingesetzt, deren Außenkanten zur Verbesserung der dielektrischen Eigenschaften verrundet sind. Zur Aufprägung der äußeren Kontur und zum Einbringen der Schlitze werden Zerspanverfahren eingesetzt. Die Außengeometrie wird demnach durch eine Drehoperation aufgebracht und die Schlitze in das Kontaktstück durch Sägen bzw. Fräsen eingebracht.

[0006] Bei Kontaktplatten, deren Dicke vergleichsweise gering ist, kann auch ein Stanzverfahren eingesetzt werden.

[0007] Ein Einsatz von Mehrschichtkontaktrohlingen und Kontaktstücken, die aus mehreren Lagen bestehen, sind in der Patentliteratur bekannt, gemäß DE 3840192 A1. Dabei ist eine Schaltkontaktanordnung für elektrische Vakuumschaltkammern offenbart, dessen geschlitzte Kontaktstücke aus mehreren, aufeinandergelegten Scheiben aufgebaut sind, wurden die einzelnen Scheiben durch Stanzen zuvor geschlitzt. Dabei soll für ein einwandfreies Stanzen die Materialstärke der Scheiben nicht größer als deren Schlitzbreite gewählt werden.

[0008] Aus der US 6010659 und aus der EP 1111631 ist jeweils ein Verfahren zur Herstellung eines Multilayerkontaktes bekannt, der aus mehreren Schichten besteht. Wobei auch die Möglichkeit beschrieben ist einen Kontakt aus den beiden Schichten CuCr und Kupfer herzustellen, z.B. in einem keramischen Tiegel nach dem Sinter-Schmelzverfahren.

[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Kontaktstück der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, dass das Fertigungsverfahren an sich deutlich einfacher wird, und das Kontaktstück höchsten funktionellen Ansprüchen genügt.

[0010] Die gestellte Aufgabe ist bei einem Kontaktstück der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst.

[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0012] Bezüglich eines Kontaktstückes besteht die Erfindung darin, dass die Kontaktstücke endkonturen- und endabmessungsnah in einem pulvermetallurgischen Prozess hergestellt werden, in dem die besagten Schlitze bereits in den Grünling mit eingebracht und beim nachfolgenden Sintern fixiert werden.

[0013] Vorteilhafterweise können zur Verbesserung der Eigenschaften weitere Zuschlagstoffe wie Wolfram und/oder Wolframcarbid und/oder Molybdän und/oder Platin und/oder Zirkonium und/oder Yttrium und/oder Palladium und/oder Silber im Pulvergemisch oder als legiertes Pulvergemisch eingesetzt werden. 1/4

Claims

österreichisches Patentamt AT 11 440 U1 2010-10-15 [0014] Weiterhin ist ausgestaltet, dass der Pulverwerkstoff aus dem das Kontaktstück besteht, ein Gemisch aus Chrompulver und Kupferpulver ist. [0015] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist das Kontaktstück ein mehrschichtiges Kontaktstück. [0016] Außerdem ist ein Werkzeug dargestellt, mit dem der Grünling des Kontaktstückes erstellbar ist. [0017] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben. [0018] Es zeigt: [0019] Figur 1: Kontaktstück [0020] Figur 2: Pressform mit eingeformten Positivformprofilen (Topografien) zur Schlitzbildung in den Grünlingen [0021] Die Figur 1 zeigt das fertige Kontaktstück 1 mit eingebrachten Schlitzen 2. In der Figur 2 ist die Pressform 3 des Presswerkzeugs gezeigt, welche sowohl Vertiefungen 4 als auch die Positivformprofile in Form der Schlitzleisten 5 aufweist. Die Schlitzleisten 5 können beweglich in der Pressform 3 gelagert sein. Wird die Pressform 3 unter Berücksichtigung des Schrumpfes (nach dem Sintern des Grünlinges) mit kleineren Abmessungen ausgeführt, so kann diese als Kalibrierpresswerkzeug eingesetzt werden. [0022] Der Grünling des Kontaktstückes ist somit bereits endabmessungsnah. [0023] Figur 2 zeigt somit die Pressform 3, die eingesetzt wird, um die Schlitze 2 in dem Grünling zu erzeugen. Ansprüche 1. Kontaktstück (1) für Vakuumschaltkammern der Nieder-, Mittel-, und Flochspannungstech-nik, mit vom Kontaktmittenbereich zum Rand verlaufenden Schlitzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstücke (1) endkonturen- und endabmessungsnah in einem pulvermetallurgischen Prozess hergestellt sind, indem die Schlitze (2) bereits in den Grünling des Kontaktstückes (1) mit eingebracht und beim nachfolgenden Sintern fixiert sind.
2. Kontaktstück (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Pulverwerkstoff ein Gemisch aus Chrompulver und Kupferpulver verwendet ist.
3. Kontaktstück (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktstück (1) ein mehrschichtiges Kontaktstück ist.
4. Kontaktstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Zuschlagstoffe, vorzugsweise Wolfram und/oder Wolframcarbid und/oder Molybdän und/oder Platin und/oder Zirkonium und/oder Yttrium und/oder Palladium und/oder Silber, im Pulvergemisch oder als legiertes Pulvergemisch eingesetzt sind.
5. Presswerkzeug zur Fertigung von Kontaktstücken (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einbringung der Schlitze (2) in den Grünling des Kontaktstückes (1) das Presswerkzeug eine Pressform (3) enthält, in welcher entsprechende Positivformprofile für die Schlitze (2) angeordnet sind. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 2/4