-
Die
Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der digitalen Bildinformationssysteme
und betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Bildobjekten in einem
von einer elektronischen Datenmanagementeinrichtung gesteuerten,
digitalen Bildinformationssystem, sowie ein entsprechendes digitales
Bildinformationssystem.
-
Heutzutage
werden in Kliniken und Arztpraxen zunehmend digitale Bildinformationssysteme
zur Bildobjektverwaltung, namentlich zur Speicherung, Archivierung
und Bereitstellung von medizinischen Bildobjekten, eingesetzt. Ursprünglich rein
zum Zwecke der Bilddatenverwaltung eingesetzte "PACS-Systeme" (PACS = Picture Archiving and Communications
System) sind heute meist mit administrativ orientierten Informationssystemen,
wie beispielsweise Radiologie-Informationssystemen (RIS) oder Krankenhaus-Informationssystemen
(KIS), zu integrierten Bildinformationssystemen verschmolzen.
-
In
medizinischen Bildinformationssystemen werden durch so genannte
Bild gebende Modalitäten,
beispielsweise Computertomographen, Kernspintomographen, Positronenemissionstomographen,
Angiographen und Sonographen, erzeugte medizinische Bilder in Form
von Pixeldaten über
ein Datennetz an ein Bildspeicher- und Bildarchivierungssystem gesendet
und dort zusammen mit administrativen Textdaten, wie beispielsweise
Patientenname, Geburtsdatum, Patientennummer, Gerätenummer,
Untersuchungsdatum, Studiennummer und dergleichen mehr, gespeichert.
Gewöhnlich
werden die administrativen Textdaten in einer separaten Datenbank
abgelegt, welchen den jeweiligen Speichereinrichtungen zur Speicherung
der pixelbasierten Bilddaten der Bildobjekte zugeordnet ist.
-
Die
pixelbasierten Bilddaten der erzeugten Bildobjekte werden typischer
Weise zunächst
in einem Kurzzeitdatenspeicher, beispielsweise einem nichtflüchtigen
Speicher mit mehreren gekoppelten Festplatten, einem so genannten
RAID-Speicher (RAID = Redundant Array of Independent Disks) gespeichert.
Von dort können
sie von Bildschirmarbeitsplätzen
innerhalb sehr kurzer Zeit, beispielsweise innerhalb weniger Sekunden,
zur Befundung, Betrachtung und Bearbeitung abgefragt werden. Nach
Ablauf einer wählbaren
Zeitspanne, wie beispielsweise 6 bis 12 Monate, oder nach Befundung,
werden die Pixeldaten in einen Langzeitdatenspeicher zur dauerhaften
Archivierung übertragen,
welcher beispielsweise als so genannte Juke-Box mit einer Mehrzahl
Bandspeicher oder magnetooptischer oder optischer Platten, wie CDs
(Computer Disks) oder DVDs (Digital Versatile Disks), ausgeführt ist.
Aufgrund rechtlicher Vorschriften ist es erforderlich, dass die
Bilddaten für einen
Zeitraum von beispielsweise 10 bis 30 Jahren aufbewahrt und darstellbar
sein müssen.
-
Die
erzeugten Bildobjekte werden in dem Bildinformationssystem in einem
von dem jeweiligen Hersteller wählbaren
Datenformat gespeichert. Da verschiedene Komponenten eines medizinischen Bildinformationssystems
oft von verschiedenen Herstellern produziert werden, ist zur Harmonisierung verschiedener
Datenformate in Zusammenarbeit des American College of Radiology
und der National Electrical Manufacuturers Association ein als DICOM (Digital
Imaging and Communication) bezeichneter offener Standard entstanden,
welcher unter anderem die Struktur der Datenformate und der beschreibenden
Parameter für
radiologische Bilder, der Befehle zum Austausch dieser Bilder, wie
auch die Beschreibung anderer Datenobjekte, wie Bildsequenzen, Untersuchungsserien
und Befunde festlegt. Gemäß DICOM
besteht ein Bildobjekt aus einem Header-Anteil (Textdatenanteil),
in dem administrative Informationen, wie Patientenname, Geburtsdatum,
Patientennummer und dergleichen enthalten sind, und einem Pixel-Anteil
(Pixeldaten), in dem der pixelbasierte Bildinhalt des von einer
Bild gebenden Modalität
aufgenommenen Bilds enthalten ist.
-
Die
Darstellung der pixelbasierten Bildinhalte der Bildobjekte erfolgt
mittels graphischer Nutzerschnittstellen (Bildschirme), die an Bildschirmarbeitsplätzen zur
Verfügung
gestellt werden, gewöhnlich
in Form von zwei- oder dreidimensionalen Darstellungen.
-
Die
gespeicherten Bildobjekte werden auf Anfrage durch einen Nutzer
von der Datenmanagementeinrichtung bereitgestellt. Jede Nutzeranfrage wird
bislang gleichrangig behandelt, das heißt, die zur Verfügung stehenden
Ressourcen, wie Datenübertragungsrate,
Prozessorleistung, Speicher, werden unter allen Nutzeranfragen gleichrangig
aufgeteilt. Nachteilig bei der bisherigen Art der Bereitstellung
von Bildobjekten ist insbesondere die Tatsache, dass Situationen
auftreten können,
in denen eine besonders schnelle Bereitstellung von Bildobjekten
erforderlich ist, beispielsweise wenn ein Notfall vorliegt. Zudem
schwankt das Datenaufkommen sehr stark, was zu einer relativ inhomogenen
Belastung der Ressourcen führt.
-
Die
deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2005 002 981 A1 beschreibt ein Adressierungs-
und Zugriffsverfahren für
Bildobjekte in computergestützten
medizinischen Bildinformationssystemen, bei dem für jedes
Bildobjekt eine logische Archivadresse generiert wird, in der alle
Bildobjektteile kodiert sind und aus der jeweils eine eindeutige
physikalische Archivadresse eines jeden Bildobjektteils berechnet wird,
unter der ein Bildobjektteil physikalisch abgespeichert wird.
-
Die
deutsche Offenlegungsschrift
DE 103 51 317 A1 beschreibt ein Speicherungs-
und Zugriffsverfahren für
ein Bildretrievalsystem in einer Client-/Server-Umgebung, bei dem
zwischen Server und Client ein reduzierter Datenstrom übertragen
wird, welcher aus einem Header mit einem zusätzlichen Datenfeld besteht,
das einen Zugriffsschlüssel
auf die in einem externen Datenarchiv abgelegten Massendaten enthält.
-
In
keiner der beiden oben genannten Offenlegungsschriften erfolgt eine
Bereitstellung angefragter Bildobjekte in einer zeitlichen Rangfolge,
die auf Basis wenigstens eines Prioritätsparameters ermittelt wird,
wobei jedem Bildobjekt ein entsprechender Prioritätsparameterwert
zugewiesen bzw. zuweisbar ist.
-
Demgegenüber liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Bereitstellen von Bildobjekten in einem digitalen Bildinformationssystem
zur Verfügung
zu stellen, durch das die oben genannten Nachteile vermieden werden
können.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Bereitstellen von Bildobjekten
in einem digitalen Bildinformationssystem gemäß den Merkmalen von Patentanspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale
der Unteransprüche
angegeben.
-
Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zum Bereitstellen von Bildobjekten in einem digitalen
Bildinformationssystem gezeigt.
-
Hier
und im Weiteren sollen durch den Ausdruck "Bildobjekt" Daten verstanden sein, welche einen
pixelbasierten Bildanteil und einen administrative Informationen
enthaltenden Textanteil enthalten. In dem Textanteil ist ein dem
Pixelanteil zugeordneter Identifikator (Schlüssel) zur Identifikation der
Pixeldaten eines Bildobjekts enthalten. Der Identifikator kann Teil
der administrativen Informationen sein oder neu generiert werden.
Jedes Bildobjekt kann ein Bild oder mehrere Bilder enthalten, die
durch eine oder mehrere bildgebende Modalitäten erzeugt worden sind. Insbesondere
kann ein Bildobjekt somit eine Sequenz von Bildern oder eine Gruppe
von einem oder mehreren Patienten zugeordneten Bildern (so genannte Studie
oder Untersuchung) enthalten.
-
Das
von einer elektronischen Datenmanagementeinrichtung verwaltete digitale
Bildinformationssystem umfasst zur Archivierung und Speicherung von
Text- und Pixelanteilen von Bildobjekten wenigstens eine Datenspeichereinrichtung,
wie einen Langzeitspeicher und/oder einen Kurzzeitspeicher, in welchen
die Pixelanteile der Bildobjekte abgelegt sind. Lang- und Kurzzeitspeicher
sind als nichtflüchtige Datenspeicher,
beispielsweise in Form eines RAID-Festplattenspeichers, als Band-
oder Plattenspeicher, insbesondere als Juke-Box mit einer Mehrzahl
magnetooptischer oder optischer Disks, wie CDs oder DVDs, ausgeführt. Zudem
ist eine den Datenspeichereinrichtungen zugeordnete Datenbank vorgesehen,
in der die Textanteile der Bildobjekte abgelegt sind.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann besonders vorteilhaft in einem digitalen Bildinformationssystem
eingesetzt werden, das mehrere, insbesondere räumlich beabstandete, Datenspeichereinrichtungen
umfasst. Ein solches digitales Bildinformationssystem kann beispielsweise
in Form eines digitalen Bildinformationssystems ausgebildet sein, das
aus mehreren, untereinander durch Datenleitungen vernetzten, lokalen
Bildinformationssystemen, wie beispielsweise lokalen PACS-Systemen,
zusammensetzt ist. Insbesondere kann ein solches digitales Bildinformationssystem
aus einem Haupt-Bildinformationssystem und mehreren zugeordneten
Satelliten-Bildinformationssystemen zusammengesetzt sein.
-
Eine
Darstellung der Bildobjekte erfolgt durch wenigstens eine graphische
Nutzerschnittstelle, die durch einen Bildschirmarbeitsplatz zur
Verfügung
gestellt sein kann. Die Bereitstellung und Darstellung der Bildobjekte,
insbesondere der pixelbasierten Bilddaten, wird durch die elektronische
Datenmanagementeinrichtung zur Verwaltung des digitalen Bildinformationssystems
gesteuert.
-
Das
erfindungemäße Verfahren
zum Bereitstellen von Bildobjekten in dem digitalen Bildinformationssystem
zeichnet sich in wesentlicher Weise dadurch aus, dass eine Bereitstellung angefragter
Bildobjekte in einer zeitliche Reihenfolge erfolgt, die auf Basis
wenigstens eines Prioritätsparameters
ermittelt wird, wobei jedem angefragten Bildobjekt ein entsprechender
Prioritätsparameterwert
zugewiesen bzw. zuweisbar ist. Der Prioritätsparameterwert gibt hierbei
gemäß einer
vorgebbaren Bemessungsregel, beispielsweise die relative Größe der Parameterwerte,
die zeitliche Reihenfolge vor, mit welcher angefragte Bildobjekte
bereitgestellt werden. Eine Anfrage der Bildobjekte erfolgt im Allgemeinen
auf Basis einer Nutzerinteraktion.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt eine Bereitstellung angefragter Bildobjekte in einer zeitlichen
Rangfolge, die auf Basis einer Mehrzahl von Prioritätsparametern
ermittelt wird, wobei jedem Bildobjekt entsprechende Prioritätsparameterwerte
zugewiesen bzw. zuweisbar sind. Hierbei werden die Prioritätsparameter
entsprechend einer vorgegebenen bzw. vorgebbaren hierarchischen
Prioritätsparameter-Rangfolge
berücksichtigt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Prioritätsparameter-Rangfolge zur Ermittlung
der zeitlichen Reihenfolge der Bereitstellung der Bildobjekte durch
Nutzerinteraktion vorgegeben werden kann.
-
Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist als Prioritätsparameter
ein Dringlichkeitsparameter vorgesehen, wobei jedem Bildobjekt ein
Dringlichkeitsparameterwert zugewiesen bzw. zuweisbar ist, welcher eine
Dringlichkeit (Vorrangigkeit) zur Bereitstellung kennzeichnet. Hierbei
ist es insbesondere vorteilhaft, wenn der Dringlichkeitsparameterwert
durch Nutzerinteraktion vorgebbar ist.
-
Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist als Prioritätsparameter
ein Nutzervorrangsparameter vorgesehen, wobei jedem Bildobjekt ein
Nut zervorrangsparameterwert zugewiesen bzw. zuweisbar ist, welcher
einen Nutzervorrang, d. h. ein Vorrangigkeit bei der Bereitstellung
von Bildobjekten für
einen jeweiligen Nutzer, kennzeichnet. Hierbei ist es insbesondere
vorteilhaft, wenn der Nutzervorrangsparameterwert durch Nutzerinteraktion
vorgebbar ist.
-
Die
Erfindung erstreckt sich ferner auf ein digitales Bildinformationssystem,
insbesondere medizinisches digitales Bildinformationssystem, mit
einer elektronischen Datenmanagementeinrichtung zur Steuerung desselben
und einem Speichermedium, das mit einem Programmcode versehen ist,
der Steuerbefehle enthält,
die die Datenmanagementeinrichtung zur Durchführung eines wie oben beschriebenen
Verfahrens veranlassen.
-
Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei
Bezug auf die beigefügten
Figuren genommen wird.
-
1 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen digitalen
Bildinformationssystems;
-
2 zeigt
ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Erstellung einer Warteliste
für angefragte
Bildobjekte auf Basis einer hierarchischen Rangfolge von Prioritätsparametern.
-
Es
sei zunächst 1 betrachtet,
worin in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen digitalen
Bildinformationssystems veranschaulicht ist.
-
Das
insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichnete digitale Gesamt-Bildinformationssystem umfasst
ein insgesamt mit der Bezugszahl 2 bezeichnetes, digitales
Hauptbildinformationssystem M sowie zwei weitere, insgesamt mit
der Bezugszahl 3 und 4 bezeichnete, lokale Satelliten-Bildinformationssysteme
A, B, die dem Hauptbildinformationssystem M zugeordnet sind.
-
Die
Bildinformationssysteme sind untereinander mittels Datenleitungen
vernetzt, wobei das Haupt-Bildinformationssystem M über eine
lokale Datenleitung 7 und die beiden Satelliten-Bildinformationssysteme 3, 4 jeweils über lokale
Datenleitungen 5, 6 an eine gemeinsame Datenleitung 8 angeschlossen
sind. Die gemeinsame Datenleitung 8 kann Teil eines zur
Datenübertragung über große Entfernungen,
wie beispielsweise einige Hundert oder Tausend Kilometer, dienenden
langreichweitigen Datenleitungsnetzes (WAN = wide area network)
sein. Die gemeinsame Datenleitung 8 kann beispielsweise
Teil der dem Internet (World Wide Web) zugewiesenen Datenleitungen
sein. Demnach können
das Haupt-Bildinformationssystem M und die beiden Satelliten-Bildinformationssysteme
A, B auch einen relativ großen
räumlichen
Abstand voneinander einnehmen und sich beispielsweise in verschiedenen Großstädten eines
gleichen oder verschiedener Länder
befinden.
-
Das
Haupt-Bildinformationssystem M umfasst eine elektronische Datenmanagementeinrichtung 9,
beispielsweise SDM (Series Data Management) bezeichnet, welche der
Verwaltung der Bildobjekte dient und insbesondere Akquisition, Speicherung,
Bereitstellung und Darstellung von Bildobjekten bewerkstelligt.
-
So
steuert die Datenmanagementeinrichtung 9 insbesondere die
Akquisition von Bildobjekten mittels wenigstens einer hier nicht
dargestellten Bilderzeugenden Modalität, wie beispielsweise ein Computertomograph
oder ein Positronenemissionstomograph, sowie deren Speicherung in
Datenspeichereinrichtungen. Während
die textbasierten Bildanteile des erzeugten Bildobjekts in einer
hier nicht näher dargestellten
Datenbank abgelegt werden, die Teil der Datenmanagementeinrichtung 9 ist,
werden die pixelbasierten Bildanteile zunächst in einem File-Server,
nebst zugehöriger
Kurzzeitdatenspeichereinrichtung 10, abgelegt. Die Kurzzeitdatenspeichereinrichtung 10 soll
einen vergleichsweise schnellen Zugriff auf die Bilddaten ermöglichen
und ist beispielsweise in Form eines RAID-Festplattenspeichers ausgebildet.
Darüber
hinaus können
die pixelbasierten Bildanteile in einer Langzeitdatenspei chereinrichtung 11, die
beispielsweise als Juke-Box mit einer Mehrzahl magnetooptischer
oder optischer Disks ausgeführt ist,
archiviert werden. Über
einen in den textbasierten Bildanteilen enthaltenen bzw. generierten
Identifikator kann eine eindeutige Zuordnung zwischen den textbasierten
Bildanteilen und den pixelbasierten Bildanteilen der Bildobjekte
erfolgen.
-
Auf
die Datenmanagementeinrichtung 9 kann mittels mehrerer
Bildschirmarbeitsplätze 12 mit jeweils
zwei Bildschirmen zugegriffen werden. Die Bildschirmarbeitungsplätze dienen
insbesondere dem Initiieren der Erzeugung von Bildobjekten und der
Darstellung der Bildobjekte auf den Bildschirmen zu deren Bearbeitung
und Befundung.
-
Die
Datenmanagementeinrichtung 9 umfasst weiterhin eine hier
nicht näher
dargestellte Einrichtung zur Steuerung einer spezifischen Anwendung (Anwendungsserver)
sowie eine Einrichtung zu Steuerung des Zugriffs auf das Datennetz
(Web-Server). Zur Übertragung
der Daten kann ein proprietäres oder
standardisiertes Datenformat, wie DICOM oder Hl7, eingesetzt werden.
-
In
dem Haupt-Bildinformationssystem M sind die einzelnen Bestandteile über jeweilige
Datenleitungen 19 vernetzt, welche Teil eines kurzreichweitigen
(lokalen) Netzes (LAN = Local Area Network) sein können. Im
Vergleich zum langreichweitigen Datennetz, welches die Bildinformationssysteme
untereinander verbindet, zeichnet sich das kurzreichweitige Datennetz
durch eine höhere
Bandbreite und somit im Allgemeinen auch eine schnellere Datenübermittelung
aus.
-
Die
Satelliten-Bildinformationssysteme A und B verfügen jeweils über eine
elektronische Datenmanagementeinrichtung 13 bzw. 16,
die der Verwaltung der Bildobjekte dient und hierbei insbesondere
eine Akquisition, Speicherung, Bereitstellung und Darstellung von
Bildobjekten steuert. Insbesondere steuern die Datenmanagementeinrichtungen 13 bzw. 16 die
Akquisition von Bildobjekten mittels Bild erzeugender Modalitäten sowie
deren Speicherung in Datenspeichereinrichtungen, die lediglich als
Kurzzeitdatenspeichereinrichtungen 14 bzw. 17 vorhanden
sind. Die textbasierten Bildanteile der erzeugten Bildobjekte werden
in speziellen Datenbanken abgelegt, die beispielsweise Teil der
Datenmanagementeinrichtungen 13 bzw. 16 sein können, während die pixelbasierten
Bildanteile in den File-Servern, nebst zugeordneten Kurzzeitdatenspeichereinrichtungen 14 bzw. 16,
abgelegt werden. Auf die Datenmanagementeinrichtungen 13 bzw. 16 kann
mittels mehrerer Bildschirmarbeitsplätze 15 bzw. 18 zugegriffen
werden, um insbesondere die Erzeugung von Bildobjekten zu initiieren,
Bildobjekte auf den Bildschirmen darzustellen und zu bearbeiten
beziehungsweise zu befunden. Die Datenmanagementeinrichtungen 13 bzw. 16 umfassen
weiterhin hier nicht näher
dargestellte Einrichtungen zur Steuerung des Zugriffs auf das Datennetz (Web-Server).
Zur Übertragung
der Daten kann ein proprietäres
oder standardisiertes Datenformat, wie DICOM oder Hl7, eingesetzt
werden. In den Satelliten-Bildinformationssystemen A und B sind
die einzelnen Bestandteile jeweils über Datenleitungen 20 bzw. 21 vernetzt,
welche Teil eines kurzreichweitigen (lokalen) Netzes (LAN = Local Area
Network) mit hoher Bandbreite sind und somit im Allgemeinen eine
vergleichsweise schnelle Datenübermittlung
ermöglichen.
-
Das
Haupt-Bildinformationssystem M unterscheidet sich von den beiden
Satelliten-Bildinformationssystemen A und B im Wesentlichen darin,
dass in Ersterem eine Langzeitdatenspeichereinrichtung vorgesehen
ist und die Datenmanagementeinrichtung zudem mit einem Anwendungsserver
versehen ist, der der Ausführung
einer wählbaren
Anwendung dient. Gleichwohl wäre
es gleichermaßen
möglich, dass
die beiden Satelliten-Bildinformationssystemen A und B einen identischen
Aufbau zu dem Haupt-Bildinformationssystem M haben.
-
In
dem in 1 in schematischer Weise veranschaulichten gesamten
Bildinformationssystem 1 können über die jeweiligen Bildschirmarbeitsplätze Bildobjekte
von Nutzern angefragt und bereitgestellt werden. Hierbei ist es über die
Vernetzung durch die Datenleitungen möglich, dass an jedem Bildschirmarbeitsplatz
auch in anderen Bildinformationssystemen lokal gespeicherte Bildobjekte
dargestellt werden können.
-
Wird
beispielsweise über
einen der Bildschirmarbeitsplätze 12 des
Haupt-Bildinformationssystems M eine Nutzeranfrage zur Bereitstellung
eines bestimmten Bildobjekts eingegeben, welches in der Kurzzeitdatenspeichereinrichtung 14 des
Satelliten-Bildinformationssystems A abgelegt ist, so kann über die
Datenleitungen 20, 5, 8, 7 und 19,
die dem kurzreichweitigen Datennetz des Satelliten-Bildinformationssystems
A, dem langreichweitigen Datennetz zur Verbindung des Satelliten-Bildinformationssystems
A mit dem Haupt-Bildinformationssystem M und dem kurzreichweitigen
Datennetz des Haupt-Bildinformationssystem M angehören, das
angefragte Bildobjekt am Bildschirmarbeitsplatz 12 des
Haupt-Bildinformationssystems M bereit gestellt werden. Eine Initiierung
bzw. Steuerung der Bereitstellung des Bildobjekts erfolgt durch
die Datenmanage menteinrichtung 9 des Haupt-Bildinformationssystems
M. Hierbei ist es beispielsweise möglich, dass die Daten der nachgefragten
Bildobjekte von der Datenmanagementeinrichtung 9 des Haupt-Bildinformationssystems
M geholt werden. Gleichermaßen
wäre es
beispielsweise möglich,
dass die Daten der nachgefragten Bildobjekte nach der Initiierung
durch die Datenmanagementeinrichtung 9 des Haupt-Bildinformationssystems
M im Push-Verfahren von der Datenmanagementeinrichtung 13 des
Satelliten-Bildinformationssystems A übertragen werden.
-
Die
elektronische Datenmanagementeinrichtung 9 des Haupt-Bildinformationssystems
M, genauer der in der elektronischen Datenmanagementeinrichtung
enthaltene Anwendungsserver, ist mittels eines ausgeführten bzw.
ausführbaren,
maschinenlesbaren Programmcodes so eingerichtet, dass im Falle mehrerer
Nutzeranfragen zur Bereitstellung von Bildobjekten eine zeitliche
Rangfolge (Reihenfolge) für die
Bereitstellung der Bildobjekte aufgestellt wird. Zu diesem Zweck
ist eine Mehrzahl von Prioritätsparametern
vorgegeben und/oder vorgebbar, die entsprechend ihrer Position innerhalb
einer vorgegebenen oder vorgebbaren hierarchischen Prioritätsparameter-Rangfolge
auf Basis der jeweiligen Prioritätsparameterwerte
zur Ermittlung der zeitlichen Rangfolge für die Bereitstellung der Bildobjekte
heran gezogen werden.
-
Als Prioritätsparameter kommen beispielsweise
in Betracht:
-
a) Dringlichkeitsparameter
-
Dies
ist ein einem nachgefragten Bildobjekt von der Datenmanagementeinrichtung
automatisch oder vom Nutzer durch Nutzerinteraktion zugewiesener
Prioritätsparameter,
dessen Wert die Dringlichkeit für
die Bereitstellung des Bildobjekts charakterisiert. So kann beispielsweise
einem Bildobjekt ein Dringlichkeitsparameterwert "Notfall" zugewiesen werden,
der dieses Bildobjekt als höchstvorrangig vor
allen anderen Bildobjekten bereitzustellen kennzeichnet. In diesem
Fall werden alle zur Verfügung stehenden
Ressourcen (Datenübertragungsrate, Prozessorleistung,
Speicher usw.) des Bildinformationssystems eingesetzt, um das nachgefragte
Bildobjekt insbesondere mit einer höchstmöglichen Datenübertragungsrate
bereit zu stellen. Der Dringlichkeitsparameterwert "Notfall" kann zum Beispiel
bei einem Notfallpatienten vergeben werden, bei dem es darauf ankommt,
dass das nachgefragte Bildobjekt möglichst schnell verfügbar ist,
um entsprechende Maßnahmen
und Behandlungen in möglichst
kurzer Zeit durchführen
zu können.
Weiterhin kommt beispielsweise der Dringlichkeitsparameterwert "Hoch" in Betracht, bei
dem für
die Bereitstellung des Bildobjekts mehr Ressourcen des Bildinformationssystems als üblich für die Bereitstellung
des nachgefragten Bildobjekts zur Verfügung gestellt werden, so dass die
Bereitstellung des Bildobjekts insbesondere mit einer höheren Datenübertragungsrate
als üblich
erfolgen kann. Der Dringlichkeitsparameterwert "Hoch" kann
beispielsweise dann vergeben werden, wenn der Nutzer ein Bildobjekt
nach Ablauf einer wählbaren
Zeitspanne benötigt.
Als weiterer Dringlichkeitsparameterwert kommt beispielsweise "Normal" in Betracht, bei
dem für
die Bereitstellung des Bildobjekts Ressourcen des Bildinformationssystems
in üblichem
Umfang zur Verfügung
gestellt werden, so dass die Bereitstellung des Bildobjekts insbesondere mit
einer üblichen
(als Standard voreinstellbaren) Datenübertragungsrate erfolgen kann.
Der Dringlichkeitsparameterwert "Normal" kann als voreingestellter
Dringlichkeitsparameter von der Datenmanagementeinrichtung jedem
nachgefragten automatisch zugewiesen werden, falls nicht durch eine
Nutzerinteraktion dem nachgefragten Bildobjekt ein anderer Dringlichkeitsparameterwert
zugewiesen wird. Eine Priorisierung der Datenübermittlung findet in diesem Fall
lediglich gegenüber
dem Dringlichkeitsparameterwert "Niedrig" statt. Bei dem Dringlichkeitsparameterwert "Niedrig" werden für die Bereitstellung
des nachgefragten Bildobjekts weniger Ressourcen des Bildinformationssystems
als üblich
(standardmäßig voreingestellt)
zur Verfügung
gestellt, so dass die Bereitstellung des Bildobjekts insbesondere
mit einer niedrigeren Datenübertragungsrate
als üblich
erfolgt. Der Dringlichkeitsparameterwert "Niedrig" kann von der Datenmanagementeinrichtung
einem Bildobjekt automatisch zugewiesen oder durch Nutzerinteraktion
zugewiesen werden, beispielsweise wenn ein Bildobjekt von einer
Kurzzeitdatenspeichereinrichtung in eine Langzeitdatenspeichereinrichtung übertragen werden
soll.
-
b) Nutzervorrangsparameter
-
Dies
ist ein einem nachgefragten Bildobjekt von der Datenmanagementeinrichtung
automatisch oder vom Nutzer durch Nutzerinteraktion zugewiesener
Prioritätsparameter,
dessen Wert eine Nutzer-(Rollen-)spezifische Vorrangigkeit charakterisiert.
So kann beispielsweise ein von einem Chefarzt nachgefragtes Bildobjekt
automatisch mit dem Nutzervorrangsparameterwert "Hoch" versehen
werden, während
ein von einem Assistenzarzt nachgefragtes Bildobjekt automatisch
mit dem Nutzervorrangsparameterwert "Normal" versehen wird. Für den Fall, dass der Assistenzarzt
ein Bildobjekt mit dem Nutzervorrangsparameterwert "Hoch" kennzeichnen will,
wäre dann
eine Nutzerinteraktion durch eine spezifische Schnittstelle/Tool
notwendig.
-
c) Datenvolumen
-
Das
Datenvolumen ist ein Prioritätsparameter,
dessen Wert die Größe des zu übertragenden
Bildobjekts kennzeichnet. Er hängt
von dem Bildobjekt ab. Beispielsweise kann einem Bildobjekt mit
einem geringeren Datenvolumen Vorrang bei der Bereitstellung gegenüber anderen
Bildobjekten mit größeren Datenvolumina
gegeben werden.
-
d) Datenübertragungszeitspanne
-
Die
für die
Datenübertragung
eines nachgefragten Bildobjekts benötigte Zeitspanne hängt insbesondere
von den der Datenübertragung
zugewiesenen Ressourcen, dem Datenvolumen und der Art der Speicherung
ab. Beispielsweise kann einem Bildobjekt mit einer geringeren Datenübertragungszeitspanne
Vorrang bei der Bereitstellung gegenüber anderen Bildobjekten mit
größeren Datenübertragungszeitspannen
gegeben werden.
-
e) Datenübertragungszielzeit
-
Die
Datenübertragungszielzeit
ist ein Prioritätsparameter,
der angibt, bis zu welchem Zeitpunkt das nachgefragte Bildobjekt
bereit gestellt sein muss. Beispielsweise kann einem Bildobjekt
mit einer früheren
Datenübertragungszielzeit
Vor rang bei der Bereitstellung gegenüber anderen Bildobjekten mit
späteren
Datenübertragungszielzeiten
gegeben werden.
-
f) Anfragezeitpunkt
-
Der
Anfragezeitpunkt ist ein Prioritätsparameter,
der angibt, zu welchem Zeitpunkt das angefragte Bildobjekt angefragt
wurde. Beispielsweise kann einem Bildobjekt mit einem früheren Anfragezeitpunkt
Vorrang bei der Bereitstellung gegenüber anderen Bildobjekten mit
späteren
Anfragezeitpunkten gegeben werden.
-
f) Distanz zwischen Bildschirmarbeitsplatz
und Speicherort
-
Die
Distanz zwischen Bildschirmarbeitsplatz und Speicherort ist ein
Prioritätsparameter,
dessen Wert die räumliche
Entfernung zwischen dem Bildschirmarbeitsplatz, an dem das Bildobjekt
dargestellt werden soll, und dem Ort der Speichereinrichtung, in der
das Bildobjekt gespeichert ist, angibt. Beispielsweise kann einem
Bildobjekt mit einer kürzeren
Distanz zwischen Bildschirmarbeitsplatz und Speicherort Vorrang
bei der Bereitstellung gegenüber
anderen Bildobjekten mit längerer
Distanz zwischen Bildschirmarbeitsplatz und Speicherort gegeben
werden.
-
Obige
Aufzählung
von Prioritätsparametern ist
lediglich beispielhaft und keinesfalls vollständig.
-
Die
zur Erstellung einer zeitlichen Rangfolge für die Bereitstellung der Bildobjekte
zu berücksichtigenden
Prioritätsparameter
sind entweder voreingestellt oder können durch Nutzerinteraktion
gewählt werden.
-
Falls
mehrere Prioritätsparameter
zur Erstellung einer zeitlichen Rangfolge für die Bereitstellung der Bildobjekte
zu berücksichtigen
sind, ist es erforderlich, dass für die Prioritätsparameter
eine hierarchische Prioritätsparameter-Rangfolge vorliegt,
anhand derer die einzelnen Prioritätsparameter der Reihe nach
für die
angefragten Bildobjekte verglichen werden, wobei ein nachrangiger
Prioritätsparameter erst
dann berücksichtigt
wird, wenn zwischen Bildobjekten bei einem vorrangigen Prioritätsparameter
keine Rangfolge ermittelt werden konnte, beispielsweise wenn drei
verschiedenen Bildobjekten, jeweils ein Dringlichkeitsparameterwert "Hoch" zugewiesen wurde.
-
Die
zur Erstellung einer zeitlichen Rangfolge für die Bereitstellung der Bildobjekte
erforderliche Prioritätsparameter-Rangfolge ist voreingestellt
oder kann durch Nutzerinteraktion wahlfrei eingestellt werden.
-
Beispielsweise
können
folgende Prioritätsparameter-Rangfolgen
voreingestellt bzw. durch Nutzerinteraktion festgelegt worden sein:
Dringlichkeitsparameter
Anfragezeitpunkt
Datenvolumen
usw.
oder
Datenvolumen
Datenübertragungszielzeit
Dringlichkeitsparameter
usw.
-
Um
bei Vorliegen eine Notfalls zu gewährleisten, dass der Dringlichkeitsparameter
als ein allen anderen Prioritätsparametern
vorrangiger Prioritätsparameter
zur Erstellung einer zeitlichen Rangfolge zum Bereitstellen von
Bildobjekten heran gezogen wird, kann es von Vorteil sein, wenn
der Dringlichkeitsparameter in jeder Prioritätsparameter-Rangfolge stets
an hierarchisch erster Stelle steht. In vorteilhafter Weise kann
somit sichergestellt werden, dass bei einem Notfall ein mit dem
Dringlichkeitsparameterwert "Notfall" gekennzeichnetes
Bildobjekt stets vorrangig vor allen anderen Bildobjekten bereitgestellt
wird.
-
Die
Erstellung einer zeitlichen Reihenfolge für die Bereitstellung von nachgefragten
Bildobjekten auf Basis der Priori tätsparameterwerte von Prioritätsparametern,
die gemäß einer
Prioritätsparameter-Rangfolge
berücksichtigt
werden, erfolgt durch die Datenmanagementeinrichtung 9,
genauer im Anwendungsserver.
-
Nun
werden verschiedene Ausführungsbeispiele
zur weiteren Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert:
-
Beispiel 1
-
Ein
Notfallpatient wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach Identifizierung
des Patienten wird an einem Bildschirmarbeitsplatz eine Datenanfrage bezüglich des
Patienten (Bilder, Patientendaten) an den zentralen Anwendungsserver
geschickt. Der Datenanfrage (Bildobjektanfrage) wird der Dringlichkeitsparameterwert "Notfall" zugewiesen. Der
zentrale Anwendungsserver des Haupt-Bildinformationssystems M bestimmt
auf welchen File-Server(n), nebst zugehörigen Datenspeichereinrichtungen,
die Daten abgelegt sind. Der Anwendungsserver sendet Informationen
bezüglich
des(r) File-Server(s), in denen die Daten abgelegt sind, an den
Bildschirmarbeitsplatz. Mittels eines intelligenten Algorithmus wird
der Netzverkehr so geändert,
dass die Übertragung
der nachgefragten Daten in schnellstmöglicher Weise erfolgt, indem
Daten mit einem niedrigeren Dringlichkeitsparameterwert erst dann übertragen werden,
wenn das nachgefragte Bildobjekt bereitgestellt worden ist. In einer
zugehörigen
Prioritätsparameter-Reihenfolge
steht der Dringlichkeitsparameter an hierarchisch erster Stelle.
-
Beispiel 2
-
Ein
Patient wird an ein anderes Krankenhaus überwiesen. Wenn der überweisende
Arzt die Überweisung
beispielsweise mithilfe eines Krankenhausinformationssystems anweist,
kann er an den Anwendungsserver auch die Aufgabe übermitteln,
bestimmte, den Patienten betreffende Bildobjekte an das neue Krankenhaus
zu übertragen.
Hierbei kann er beispielsweise einen Dringlich keitsparameterwert "Normal" mit einer Datenübertragungszielzeit 24 Stunden
angeben. Die Daten werden dann entsprechend dem Dringlichkeitsparameterwert
innerhalb der angegebenen Datenübertragungszielzeit übertragen.
-
Beispiel 3
-
Es
sei angenommen, dass Arzt Müller
an dem Haupt-Bildinformationssystem M aus der Patientenliste ein
200 Bilder enthaltendes Bildobjekt (Patientenstudie) anfordert,
wobei er dem nachgefragten Bildobjekt einen Dringlichkeitswert "Hoch" und eine Datenübertragungszielzeit "12 Stunden" zuweist.
-
Es
sei weiterhin angenommen, dass Arzt Schneider zu gleichen Zeit an
dem Haupt-Bildinformationssystem M aus der Patientenliste ein 400
Bilder enthaltendes Bildobjekt (Patientenstudie) anfordert, wobei
er dem nachgefragten Bildobjekt einen Dringlichkeitswert "Hoch" und eine Datenübertragungszielzeit "12 Stunden" zuweist.
-
Ferner
sei angenommen, dass Arzt Schmidt 5 Sekunden später an dem
Haupt-Bildinformationssystem M aus der Patientenliste ein 300 Bilder
enthaltendes Bildobjekt (Patientenstudie) anfordert, wobei er dem
nachgefragten Bildobjekt einen Dringlichkeitswert "Hoch" und eine Datenübertragungszielzeit "12 Stunden" zuweist.
-
Alle
drei Anfragen werden von den Bildschirmarbeitsplätzen an den Anwendungsserver
der Datenmanagementeinrichtung 9 geschickt. Der Anwendungsserver
ermittelt anhand der Datenbank für
die textbasierten Bildanteile, wo die pixelbasierten Bildanteile
abgelegt sind. Es sei angenommen, dass sich die pixelbasierten Bildanteile
aller Anfragen in der Kurzzeitdatenspeichereinrichtung 14 des
Satelliten-Bildinformationssystems A befinden. Der Anwendungsserver
sendet an alle drei Bildschirmarbeitsplätze die Information, wo die
pixelbasierten Bildanteile gespeichert sind. Die hierarchische Ordnung
der Prioritätsparameter
für die
Ermittlung der zeitlichen Reihenfolge der Bereitstellung der nachgefragten
Bildobjekte kann in diesem Fall durch Nutzerinteraktion festgelegt
sein zu:
Dringlichkeitsparameter
Anfragezeitpunkt
Datenvolumen
Nut
zervorrangsparameter
Bandbreite der Netzwerkübertragung
zwischen Bildschirmarbeitsplatz und Fileserver
usw.
-
In 2 ist
anhand eines Flussdiagramms die Ermittlung der zeitlichen Reihenfolge
der Bereitstellung der Bildobjekte erläutert, wobei die folgenden
Schritte und Abfragen für
jedes der drei nachgefragten Bildobjekte sukzessiv durchgeführt werden. Beispielhaft
sei dies für
Arzt Schneider gezeigt:
- Arzt Schneider logt sich am Bildschirmarbeitsplatz ein
(I).
- Arzt Schneider wählt
eine Patientenstudie (Bildobjekt) mit 400 Bildern (II).
- Arzt Schneider wählt
ein Dringlichkeitsparameterwert "Hoch" für die Patientenstudie
(III).
- Anwendungsserver im Haupt-Bildinformationssystem M lokalisiert
die Bilder auf dem Fileserver im Satelliten-Bildinformationssystem
A (IV).
- Prozessieren der Aufgabe der Bilderübertragung von dem entfernten
Fileserver zum Bildschirmarbeitsplatz (V).
- Gibt es andere Aufgaben mit dem gleichen Dringlichkeitsparameterwert
(VI)?
- Datenübertragung
wird initiiert. Die Übertragungen mit
geringerer Priorität
werden verdrängt
(VII).
- Liegt der Nachfragezeitpunkt anderer Aufgaben vor dem Nachfragezeitpunkt
dieser Aufgabe (VIII)?
- Ist das Datenvolumen anderer Aufgaben kleiner als jenes dieser
Aufgabe (IX)?Ordne die Aufgaben in Bezug auf alle Prioritätsparameter
in einer Warteliste (X).
-
Demnach
ergibt sich die folgende zeitliche Reihenfolge für die durchzuführenden
Aufgaben (Bereitstellen der Patientenuntersuchungen):
Zunächst wird
die Patientenuntersuchung mit 200 Bildern von Arzt Müller bereitgestellt
(geringstes Datenvolumen). Anschließend wird die Patientenuntersuchung
mit 400 Bildern von Arzt Schneider bereitgestellt (höchstes Datenvolumen,
jedoch früher
Anfragezeitpunkt). Daraufhin wird die Patientenuntersuchung mit
300 Bildern von Arzt Schmidt bereitgestellt (niedrigeres Datenvolumen
als die von Arzt Schneider nachgefragte Patientenuntersuchung, jedoch späterer Anfragezeitpunkt).
-
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann, falls ein Notfall vorliegt, durch die Prioritätsparameter-basierte
zeitliche Reihenfolge der Bereitstellung von Bildobjekten in vorteilhafter
Weise sichergestellt werden, dass die angefragten Bildobjekte schnellst möglich bereit
gestellt werden.
-
Falls
kein Notfall vorliegt, kann durch die Prioritätsparameter-basierte zeitliche
Reihenfolge der Bereitstellung von Bildobjekten in vorteilhafter
Weise eine hinsichtlich vorhandener Ressourcen (Netzverkehr, Prozessorleistung,
Datenspeicher usw.) vorteilhafte, insbesondere optimale, Nutzung
erfolgen.
-
In
der Folge führt
dies zu einer effektiveren Bearbeitung der Aufgaben im digitalen
Bildinformationssystem, wobei die Verfügbarkeit des Bildinformationssystems
für die
Nutzer in vorteilhafter Weise zunimmt.