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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System, ein Verfahren und einen
Server zum Bereitstellen von medizintechnischen Daten, die in einem
Datenarchiv abgelegt sind. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein System, ein Verfahren und einen Server zum Bereitstellen
medizinischer Bilddaten für
die medizinische Diagnose, wie das Radiologie Informationssystem
(RIS) und das Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem (PACS).
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Bei
medizinischen Untersuchungen werden heute große Mengen medizintechnischer
Daten generiert. Diese Daten werden einerseits zur sofortigen Behandlung
eines Patienten benötigt,
sollen andererseits aber auch dauerhaft gespeichert werden, um zu einem
späteren
Zeitpunkt bei weiteren Behandlungen in Betracht gezogen zu werden.
Dazu werden sämtliche
patientenbezogenen Daten gespeichert, die dann zu einem späteren Zeitpunkt
von einem behandelnden Arzt oder Mediziner eingesehen werden, so
dass sich dieser schnell und unkompliziert einen detaillierten Überblick über die
Krankheitsgeschichte des Patienten bilden kann.
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Um
die medizinischen Daten eines Patienten und insbesondere von dem
Körper
oder Körperteiles des
Patienten aufgenommene Bilder, die über lange Zeiträume hinweg
mit unterschiedlichen Diagnosesystemen und -einrichtungen aufgenommen
worden sind, gleichzeitig zur Verfügung zu stellen, sind Archivierungssysteme
bekannt. Solche Archivierungssysteme, wie beispielsweise das Picture
Archiving and Communication System (PACS), ermöglichen es, Daten von verschiedenen
medizintechnischen Modalitäten,
wie beispielsweise Kernspintomographen, Computertomographen (CT),
Positron-Emissions-Tomographen (PET) oder anderen radiologischen
Vorrichtungen zusammen mit weiteren patientenbezogenen Daten zu
verarbeiten, zu speichern und zu verwalten.
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Ein
PACS kann dabei in ein Radiologie-Informationssystem (RIS) integriert
sein, welches die medizinische Modalitäten umfasst und alle patientenbezogenen
Vorgänge
kontrollieren und steuern kann. Das RIS kann zudem über Datenarchive
verfügen oder
auf diese zugreifen um patientenbezogene Daten, wie aufgenommene
Bilder dauerhaft zu speichern.
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Eine
Funktion des PACS besteht darin, die patientenbezogenen Daten in
dem Datenarchiv abzuspeichern, wenn diese über längere Zeiträume nicht gebraucht werden.
Die Datenarchive sind dabei häufig
dauerhafte, aber vergleichsweise langsame Speichereinheiten, wie
digitaler Bänder,
die es zwar ermöglichen
große
Datenmengen zu speichern, die aber die gespeicherten Daten nicht
schnell genug zur Verfügung
stellen können.
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Sollen
an einem Patienten weitere Diagnosen oder Behandlungen durchgeführt werden,
z. B. wenn dieser erneut erkrankt, ist es häufig wünschenswert, die bereits vorhandenen
Daten und Bilder des Patienten anzusehen, um seine Krankheitsgeschichte
in die Diagnose oder Behandlung einbeziehen zu können. Belastende, teure und
aufwändige Doppeluntersuchungen
können
damit vermieden werden.
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Da
die verwendeten Datenarchive aber häufig nur einen sehr langsamen
Zugriff auf die Daten erlauben, lädt das PACS bereits im Vorfeld,
bei der Vorbereitung einer Behandlung, die erforderlichen Daten von
dem Datenarchiv in einen Pufferspeicher. Der Arzt bzw. das medizinische
Personal kann dann schnell auf die im Pufferspeicher befindlichen
Daten zugreifen und sich die erforderlichen Bilder und Daten des
Patienten ohne große
Verzögerungen
ansehen und bearbeiten.
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Das
PACS bietet den Vorteil, dass es als verbreiteter Standard eine
Verwaltung und Verarbeitung von verschiedensten Datensätzen erlaubt.
Das System kommt aber bei besonders großen Bilddatensätzen an
seine Grenzen. Beispielsweise können
Daten von radiologischen drei-dimensionalen Befundungen nicht mit dem
PACS behandelt werden, da bei heute gebräuchlichen und in den Klinikbetrieb
integrierten PACS diese Möglichkeit
nicht vorgesehen ist.
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In
Fällen,
in denen aber Aufnahmen in so genannten Dünnschichtbildern erfolgen,
bei denen der Körper
oder Körperteile
des Patienten in vielen dünnen
Schichten aufgenommen wird, um ein 3-dimensionales Bild des betreffenden
Körperteils
zu erhalten, können
diese nicht ohne weiteres von dem PACS verarbeitet und in dessen
Pufferspeicher zur Bearbeitung oder Diagnose bereitgestellt werden.
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Es
ist bekannt Datensätze
von Dünnschichtbildern
auf einem Zwischenspeicher oder Applikationsserver zwischen zu speichern
und diese auf dem Zwischenspeicher für die Diagnose oder Weiterbehandlung
bereit zu halten. Werden die Bilddatensätze der Dünnschichtbilder über einen
längeren
Zeitraum nicht mehr benötigt,
werden diese üblicherweise
in demselben Datenarchiv abgespeichert, wie die sonstigen Daten.
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Sollen
die Datensätze
der 3-dimensionalen Dünnschichtbilder,
im Folgenden auch als Dünnschicht-Daten
bezeichnet, zu einem späteren
Zeitpunkt für
eine weitere Behandlung des Patienten wieder in Betracht gezogen
werden, so werden sie von dem PACS aus dem Datenarchiv geladen,
können aber
von diesem nicht verarbeitet werden.
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Die
gilt insbesondere dann, wenn gleichzeitig mehrere dieser Dünnschicht-Datensätze zur
Diagnose bereitgestellt werden sollen, da dann im Prinzip alle Einzelbilder
aller Datensätze
in dem Pufferspeicher des PACS bereitgehalten werden müssten.
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Daher
müssen
die Dünnschicht-Daten
von Hand auf den Zwischenspeicher oder Applikationsserver geladen
werden, um sie dann von dort dem Anwender oder einem Client zur
Verwendung bereit zu stellen.
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Die
US 2006/0251975 A1 offenbart
ein effizienzsteigerndes Zugriffsverfahren auf radiologische Bilder,
umfassend eine Schnittstelle zu einem Speichersystem, das radiologische
Bilder enthält.
Einige der radiologischen Daten umfassen Datenformate einer Modalität. Das Verfahren
umfasst ferner das Bestimmen zumindest eines Filters abhängig von
einer Filtermodalität.
Zusätzlich
umfasst das Verfahren ein Pre-Fetching zumindest eines radiologischen
Bildes unter Verwendung des Filters, wobei die Modalität des mindestens
einen radiologischen Bildes der Filtermodalität entspricht.
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Die
DE 103 51 317 A1 offenbart
ein Bildretrievalsystem mit einem Bildretrivalsystem mit einem auf
einen Netzserver, mindestens einem ein Client-Terminal und einem
Datenarchiv eines von Server und Client räumlich getrennten Mehrbenutzer-Dateiverwaltungssystems
eines Dateiservers. Da zwischen Server und Client ein reduzierter
Datenstrom übertragen
wird, kann, die zu übertragende Datenmenge
und damit die Netzauslastung bei der Übertragung zwischen Server
und Client reduziert werden.
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Moderne
Modalitäten
können
Dünnschicht-Daten
erzeugen. Dünnschicht-Daten
erlauben ein Erzeugen von Bildern senkrecht zu den Schichtebenen,
benötigen
aber viel Speicherplatz.
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Die
im Stand der Technik bekannten Verfahren und Systeme zum Bildzugriff
bzw. für
Bildretrievals sind nicht in der Lage, große Datenmengen automatisch
im Rahmen eines Pre-Fetching-Verfahrens verfügbar zu
machen. Es besteht insbesondere für Dünnschicht-Daten ein Bedarf,
diese Dünnschicht-Daten
automatisch verfügbar
zu machen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen,
mit dem das Bereitstellen von medizintechnischen, in einem Datenarchiv
abgelegten Bilddatensätzen,
umfassend Dünnschicht-Daten
und Dickschicht-Daten, automatisiert und verbessert wird.
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Zur
Lösung
der oben genannten Aufgabe schlägt
die vorliegende Erfindung einen Pre-Fetch-Server, ein System, ein
Computerprogrammprodukt und ein Verfahren zum Bereitstellen von
medizintechnischen, in einem Datenarchiv abgelegten Bilddatensätzen, vor.
Dabei umfasst ein Bilddatensatz Dünnschicht-Daten oder Dickschicht-Daten.
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Nachstehend
wird die Lösung
der Aufgabe gemäß des Verfahrens
beschrieben. Hierbei erwähnte
Merkmale, alternative Ausführungsformen und/oder
Vorteile sind ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände zu übertragen
und umgekehrt. Mit anderen Worten können auch die gegenständlichen
Ansprüche
mit den Merkmalen, die in Zusammenhang mit dem Verfahren beschrieben
oder beansprucht sind, weitergebildet sein. Die entsprechenden funktionalen
Merkmale des Verfahrens werden dabei durch entsprechende gegenständliche Module,
insbesondere durch Hardware-Module, wie einen Pre-Fetch-Server,
des Systems ausgebildet.
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Das
Verfahren umfasst: Bestimmen, ob ein angeforderter Bilddatensatz
Dünnschicht-Daten
oder Dickschicht-Daten umfasst, mittels eines dem Bilddatensatz
zugeordneten Erkennungsmerkmals; Übermitteln des Bilddatensatzes
an ein Kommunikationssystem, wenn der Bilddatensatz Dickschicht-Daten umfasst;
andernfalls, also falls der Bilddatensatz Dünnschicht-Daten umfasst, Übermitteln
des Bilddatensatzes an einen Zwischenspeicher; Bereitstellen der
Dickschicht-Daten auf dem Kommunikationssystem bzw. der Dünnschicht-Daten
auf dem Zwischenspeicher für
einen Client.
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Die
Modalität
kann ein Kernspintomograph, ein Computertomograph (CT), ein Positron-Emissions-Tomograph
(PET) oder ein anderes radiologisches oder nicht-radiologisches
bildgebendes medizinisches Gerät
sein.
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Bei
dem Client kann es sich um Recheneinheiten oder Arbeitsplätze handeln,
von denen aus medizinisches Personal auf die Bilddatensätze zugreifen
und diese einsehen und/oder bearbei ten kann. Es können mehrere
Clients vorgesehen sein, die mit einem PACS verbunden sind oder
in das PACS System integriert sind. Ein Client kann auch in die
Modalität
integriert sein.
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Das
PACS kann ebenfalls Clients umfassen, genauso wie die Clients des
Applikationsservers. Beide Clients können auf PCs nebeneinander
installiert sein. Ausgetauscht werden Daten normalerweise zwischen
den dahinterstehenden Servern, die aber von den Clients getriggert
werden.
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Das
Kommunikationssystem kann ein Picture Archiving and Communication
System (PACS) sein. PACS an sich sind dem Fachmann bekannt.
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Die
Dickschicht-Daten können
Datensätze von
Bildern sein, die mit der Modalität aufgenommen worden sind 2-dimensionale
Abbildungen des Körpers
oder eines Körperteils
eines Patienten darstellen bzw. ein entsprechenden Schnittbild sein.
Dabei können
auf mehrere Schichten von Schnittbildern aufgenommen werden, diese
sind aber nicht für
eine 3-dimensionale Befundung ausgelegt.
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Die
Dünnschicht-Daten
können
Datensätze von
3-dimensionalen Bildern sein, die den Körper oder ein Körperteil
des Patienten in eine Vielzahl von Schichten unterteilen. Die Dünnschicht-Daten
werden bevorzugt für
3-dimensionale Befundungen eingesetzt.
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Der
Zwischenspeicher bzw. Dünnschichtspeicher
kann ein Applikationsserver sein und zur Datenkommunikation mit
dem Datenarchiv und weiteren Komponenten ausgelegt sein.
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Das
Verfahren kann vorteilhaft in einem erfindungsgemäßen System
durchgeführt
werden. Das System umfasst ein Datenarchiv, ein Kommunikationssystem,
einen Zwischenspeicher und einen Pre-Fetch-Server, wobei der Pre-Fetch-Server
zur Durchführung
der Verfahrensschritte ausgebildet sein kann.
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Das
System kann ein Radiologie-Informationssystem (RIS) sein, welches
erfindungsgemäß um den
Pre-Fetch-Server erweitert ist. Der Pre-Fetch-Server kann mit dem
Datenarchiv verbunden sein und Daten aus diesem einlesen. Das erfindungsgemäße Bestimmen
und Übermitteln
des Bilddatensatzes kann dann durch den Pre-Fetch-Server erfolgen.
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Vorteilhafterweise
kann das Verfahren zur Übermittlung,
Bereitstellung und Kommunikation den DICOM-Standard verwenden.
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Das
Erkennungsmerkmal kann in einem Header von zumindest dem Dünnschicht-Datensatz eingebunden
sein. Das Bestimmen, ob ein angeforderter Bilddatensatz Dünnschicht-Daten
oder Dickschicht-Daten umfasst, umfasst zudem, den DICOM-Header
des Bilddatensatzes nach einem vorbestimmten Eintrag zu durchsuchen.
Der vorbestimmte Eintrag kann ein Index oder Flag in dem Header
sein, der gesetzt wird, wenn es sich um Dünnschicht-Daten handelt.
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Mehrere
in dem Datenarchiv gespeicherte Datensätze können einem Vorgang zugeordnet
sind und alle dem Vorgang zugeordneten Bilddatensätze dem
Client bereitgestellt werden. Ein Vorgang kann dabei alle einem
Patienten zugeordnete Daten umfassen, so dass erfindungsgemäß alle zu
dem Patienten erfassten Bilddatensätze gesucht und bereitgestellt
werden. Ein Vorgang kann aber auch Auswahl von Bilddatensätzen oder
zusätzliche
Filterungen umfassen, so dass z. B. nur Bilddatensätze eines Patienten
gesucht und bereitgestellt werden, die in einem bestimmten Zeitraum
erstellt wurden oder die ein bestimmtes Organ betreffen. Es versteht
sich, dass diese Filterungen den jeweiligen Anforderungen des behandelnden
medizinischen Personals oder den jeweiligen Erforderlichkeiten angepasst
werden können.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung erfolgt das Bestimmen, Übermitteln und Bereitstellen
automatisch. Ein Eingreifen des Clients oder des Anwenders ist nicht
mehr nötig,
wodurch die Bereitstellung der Bilder und damit die weitere Behandlung
des Patienten wesentlich vereinfacht.
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Die
vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Verfahrens
können
auch als Computerprogrammprodukt ausgebildet sein, wobei der Computer
zur Durchführung
des oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst wird
und dessen Programmcode durch einen Prozessor ausgeführt wird.
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Eine
alternative Aufgabenlösung
sieht ein Speichermedium vor, das zur Speicherung des vorstehend
beschriebenen, computerimplementierten Verfahrens bestimmt ist und
von einem Computer lesbar ist.
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Darüber hinaus
ist es möglich,
dass einzelne Komponenten des vorstehend beschriebenen Verfahrens
in einer verkaufsfähigen
Einheit, wie einem Pre-Fetch-Server und die restlichen Komponenten
in einer anderen verkaufsfähigen
Einheit – sozusagen als
verteiltes System – ausgeführt werden
können.
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In
der folgenden detaillierten Figurenbeschreibung werden nicht einschränkend zu
verstehende Ausführungsbeispiele
mit deren Merkmalen und weiteren Vorteilen anhand der Zeichnung
besprochen. In dieser zeigen:
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1 ein
System zum Bereitstellen von medizintechnischen Daten gemäß dem Stand
der Technik und
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2 ein
erfindungsgemäßes System
zum Bereitstellen von medizintechnischen Daten.
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1 zeigt
ein System zur Bereitstellung von medizintechnischen Daten gemäß dem Stand der
Technik. Eine Modalität 10,
wie z. B. ein Kernspintomograph, ein Computertomograph (CT), ein Positron-Emissions-Tomograph
(PET) oder ein anderes bildgebendes medizinisches Gerät, ist in
einem Radiologie-Informations-System (RIS) mit einem Bildarchivierungs-
und Kommu nikationssystem (Picture Archiving and Communication System – PACS) 20 verbunden.
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Bilddaten,
insbesondere auch Bilddatensätze
von Dickschicht-Bildern,
so genannte Dickschicht-Daten, die mit der Modalität 10 aufgenommen
wurden, werden über
eine Verbindung 12 an das PACS 20 übermittelt.
Das PACS 20 kann die Bilddaten, dann verwalten, d. h. insbesondere
für diagnostische
Zwecke oder zur weiteren Verarbeitung anzeigen oder für einen
späteren
Gebrauch bereithalten und in einem Pufferspeicher zwischenspeichern. Werden
die Bilddaten nicht mehr, oder in der nächsten Zeit nicht mehr benötigt, werden
diese über
eine Verbindung 23 in einem Datenarchiv 30 abgespeichert.
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Das
Datenarchiv 30 kann ein Langzeitspeicher, wie ein Datenband
oder ähnliches
sein, auf dem große
Datenmengen über
lange Zeiträume
sicher abgespeichert werden können.
Das Datenarchiv 30 weist üblicherweise einen relativ
langsamen Zugriff auf, da die Daten dort für längere Zeiträume und nicht für einen
augenblicklichen Zugriff gelagert werden.
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Werden
nun die im Datenarchiv 30 abgespeicherte Bilddaten für eine weitere
Behandlung wieder benötigt,
können
diese über
eine Lade-Verbindung 32 zu dem PACS 20 übermittelt
werden, wo diese dann in einem Pufferspeicher gespeichert und für die Bearbeitung,
Ansicht oder Diagnose bereitgestellt werden. Die Übermittlung
der Daten zu dem PACS 20 kann dabei bereits zu Beginn oder
bei der Vorbereitung einer Behandlung erfolgen. Da das relativ langsame
Datenarchiv 30 nur eine begrenzte Zugriffsgeschwindigkeit
erlaubt, werden die Daten vorteilhafterweise bereits bei der Vorbereitung
der Behandlung an das PACS 20 übermittelt. Sind sie dort zwischengespeichert,
kann von den an das PACS 20 angeschlossenen Modalitäten 10 oder
von einem Client 50 schnell auf die entsprechenden Daten
zugegriffen werden.
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Bei
den zu verwaltenden, zu speichernden und bereitzustellenden Bilddaten
kann es sich um Einzelbilder, aber auch um Bilddatensätze von
mehreren Bildern handeln. Insbesondere werden auch Bilddatensätze erfasst,
die mehrere Schichten von zweidimensionalen Bildern darstellen und
speichern. Die Genauigkeit und Auflösung der Bilder hängt dabei
von der Pixelgröße und der
Dicke der Schichten ab. Diese Bilder werden auch als Dickschichtbilder bezeichnet
und als Dickschicht-Daten
abgespeichert.
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Sind
die Schichten relativ dick, ist die Auflösung senkrecht zu den Schichten
eingeschränkt.
Solche Dickschichtbilder bilden Bilddatensätze von einer Größe, die
noch gut mit dem PACS 20 handhabbarhandhabbar sind und
in der oben beschriebenen Art und Weise von dem PACS 20 verwaltet
und bereitgestellt werden können.
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Ist
eine 3-dimensionale Auflösung
erforderlich oder wünschenswert,
um beispielsweise eine 3-dimensionale Befundung durchzuführen, so
muss der dreidimensionale Körper,
bzw. das zu behandelnde Körperteil
des Patienten in mehrere, dünnere Schichten
unterteilt werden. Je dünner
die Schichten sind, desto mehr Schichten müssen aufgenommen werden und
desto größer werden
die Bilddatensätze von
solchen Dünnschichtbildern.
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Solch
große
Bilddatensätze
können
aber nicht mehr von dem PACS 20 gehandhabt werden. Insbesondere
verfügt
das PACS 20 nicht über
die Fähigkeit,
3-dimensionale Bilder, also Bilddatensätze von Dünnschichtbildern, zu verarbeiten.
Zur Verarbeitung dieser Dünnschicht-Daten
ist ein Zwischenspeicher oder Applikationsserver 40 bekannt.
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Die
Dünnschicht-Daten
werden von der Modalität 10, über eine
Verbindung 14 an den Zwischenspeicher 40, anstatt
an das PACS 20 übermittelt.
Ein Applikationsserver kann den Zwischenspeicher 40 umfassen
und auch als Dünnschichtspeicher
bezeichnete werden.
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Die
in dem Zwischenspeicher gespeicherten Dünnschicht-Daten können dann
jederzeit der Modalität 10 selbst
oder dem Client 50 zur Bearbeitung bereitgestellt werden.
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Werden
die in dem Zwischenspeicher 40 gespeicherten Dünnschicht-Daten
für einen
längeren Zeitraum
nicht benötigt,
können
diese zur Langzeitspeicherung über
Verbindung 43 in dem Datenarchiv 30 abgespeichert
werden.
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Sollen
nun alle zu einem Patienten gehörigen
Daten wieder für
eine weitere Behandlung des Patienten bereitgestellt werden, so
wird im Stand der Technik das PACS 20 von dem RIS angewiesen,
alle patientenbezogenen Bilder und Bilddatensätze dem Anwender oder Client 50 bereitzustellen.
Das PACS 20 sucht die zu dem Patienten gehörenden Daten
in dem Datenarchiv 30 und transferiert diese Daten über eine
Verbindung 32 in den Pufferspeicher des PACS 20.
Das PACS 20 lädt
somit auch die in dem Datenarchiv 30 befindlichen Dünnschicht-Daten, kann
diese allerdings prinzipiell nicht verarbeiten, da, wie oben beschrieben,
das PACS 20 nicht für
die Bearbeitung von 3-dimensionalen
Bildern und nicht für die
3-dimensionale Befundung ausgelegt ist.
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Es
ist daher im Stand der Technik üblich,
die Dünnschicht-Daten manuell zu
erkennen, soweit dies überhaupt
möglich
ist, und diese an den Zwischenspeicher 40 zu übermitteln,
um sie dort für
die weitere Bearbeitung oder Diagnose, wie oben beschrieben, bereitzuhalten.
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2 zeigt
ein erfindungsgemäßes System zur
automatischen Bereitstellung von medizintechnischen Daten. Das erfindungsgemäße System
basiert auf dem mit Bezug zu 1 beschriebenen
System, umfasst aber zusätzlich
einen Pre-Fetch-Server 60.
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Die
Aufnahme und Langzeitspeicherung der Dickschicht-Daten und Dünnschicht-Daten
in dem Datenarchiv 30 erfolgt in gleicher Weise, wie oben bezüglich 1 beschrieben.
Zusätz lich
verfügen zumindest
die Dünnschicht-Daten
erfindungsgemäß über ein
zusätzliches
Erkennungsmerkmal.
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Vorzugsweise
werden die Dickschicht-Daten und die Dünnschicht-Daten nach dem DICOM-Standard
verwaltet und gespeichert. Das Erkennungsmerkmal kann dann in dem
DICOM Header des jeweiligen Bilddatensatzes integriert sein. Beispielsweise
kann in dem Header der Dünnschicht-Daten ein
fester Index vorgesehen werden, um diese als Dünnschicht-Daten zu identifizieren.
Dickschicht-Daten können
dahingegen einen anderen Index umfassen, können aber auch gar keinen diesbezüglichen Index
aufweisen und somit in bekannter Art abgespeichert werden.
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Die
Dünnschicht-Daten
und die Dickschicht-Daten werden getrennt übermittelt, Dickschichtdaten
zum PACS 20 und Dünnschichtdaten zum
Zwischenspeicher 40 oder Applikationsserver.
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Es
ist vorteilhaft, wenn der einmal gesetzte Index der Dünnschicht-Daten
nicht veränderlich
ist, so dass ein einmal als Dünnschicht-Daten
gekennzeichneter Bilddatensatz dieses Erkennungsmerkmal nicht verlieren
kann.
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Bereitet
nun das RIS die Untersuchung eines Patienten vor, wird erfindungsgemäß der Pre-Fetch-Server 60 damit
beauftragt, alle patientenbezogenen Bilddatensätze aus dem Datenarchiv 30 zu
laden. Der Pre-Fetch-Server 60 sucht dann nach allen dem
Patienten zugeordneten Dantesätzen.
Jeder gefundene Bilddatensatz wird dann auf das Erkennungsmerkmal
hin überprüft, d. h.
es wird nach dem entsprechenden Index in der Headertabelle gesucht,
wenn der Bilddatensatz gemäß dem DICOM-Standard gespeichert
ist.
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Wird
das Erkennungsmerkmal bei einem Bilddatensatz gefunden, erkennt
der Pre-Fetch-Server 60 diesen Bilddatensatz als Dünnschicht-Daten und übermittelt
sie über
Verbindung 64 an den Zwischenspeicher 40. Wird
das Erkennungsmerkmal nicht identifiziert, handelt es sich bei dem
Bilddatensatz um Dick schicht-Daten oder andere patientenbezogene
Daten, die dann von dem Pre-Fetch-Server 60 über die
Verbindung 62 zu dem PACS 20 übertragen werden. Es stehen
somit dem Client 50 alle dem Patienten zugeordneten Bilddatensätze zur
Verfügung,
da der Client 50 einerseits über das PACS 20 auf
die Dickschicht-Daten und weitere Daten, und andererseits über den
Zwischenspeicher 40 auf die Dünnschicht-Daten zugreifen kann.
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Auch
wenn das Erkennungsmerkmal hier mit Bezug auf den Bilddatensatz-Header
nach dem DICOM-Standard beschrieben ist, ist es offensichtlich, dass
mit der Erfindung auch andere Erkennungsmerkmale verwendet werden
können,
an denen ein Pre-Fetch-Server
das Datenformat erkennen kann. Beispielsweise könnte auch eine bestimmte Dateiendung
als Erkennungsmerkmal vorgesehen sein.
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Abschließend sei
darauf hingewiesen, dass die Beschreibung der Erfindung und die
Ausführungsbeispiele
grundsätzlich
nicht einschränkend
in Hinblick auf eine bestimmte physikalische Realisierung der Erfindung
zu verstehen sind. Für
einen einschlägigen
Fachmann ist es insbesondere offensichtlich, dass die Erfindung
teilweise oder vollständig
in Soft- und/oder
Hardware und/oder auf mehrere physikalische Produkte – dabei
insbesondere auch Computerprogrammprodukte – verteilt realisiert werden kann.