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Mehrstufiger Abgasturbolader
Die Erfindung betrifft einen mehrstufigen Abgasturbolader, insbesondere Hochdruckturbolader, für eine Brennkraftmaschine, mit einer zumindest ein Turbinenlaufrad aufweisenden Abgasturbine und einem Verdichter mit einer ersten Verdichterstufe mit einem ersten Verdichterlaufradabschnitt und einer zweiten Verdichterstufe mit einem zweiten Verdichterlaufradabschnitt, wobei Turbinenlaufrad und zweiter und erster Verdichterlaufradabschnitt auf einer um eine Drehachse drehbar gelagerten gemeinsamen Welle angeordnet sind, wobei die erste Verdichterstufe stromaufwärts des ersten Verdichterlaufradabschnitts einen axialen Verdichtereintrittsstutzen zum Anschluss an eine Frischluftleitung und stromabwärts des ersten Verdichterlaufradabschnitts zumindest zwei erste Spiralkanalanordnungen aufweist, die in zumindest zwei stromaufwärts des zweiten Verdichterlaufradabschnitts verlaufende zweite Spiralkanalanordnungen der zweiten Verdichterstufe übergehen. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Brennkraftmaschine mit zumindest einem derartigen Abgasturbolader.
Zum Bereitstellen hoher Kraftstoffwirtschaftlichkeit, hoher Nennleistungen und verbesserter Emissionsleistung bei Brennkraftmaschinen werden Turbolader mit hohen Druckverhältnissen benötigt.
Um hohe Druckverhältnisse zu erreichen, können die Rotationsgeschwindigkeiten der Laufzeuge von Abgasturboladern gesteigert werden. Dabei kann es allerdings zu Belastungen kommen, die die Belastbarkeit der verwendeten Materialien übersteigen.
Die WO 2012/107481 AI beschreibt einen einstufigen Abgasturbolader, der ein Turbinengehäuse und ein mit dem Turbinengehäuse verbundenes Lagergehäuse aufweist. Die Kühlmittelversorgung erfolgt über das Turbinengehäuse. Weiters beschreibt die DE 10 2013 203 376 AI eine flüssigkeitsgekühlte einstufige Radialturbine für eine Brennkraftmaschine, wobei in das Turbinengehäuse Kühlmittelkanäle integriert sind.
Es ist bekannt, eine mehrstufige Kompression der Ladeluft mit zwei oder mehr Abgasturboladern durchzuführen, die mit in Serie geschalteten Verdichtern arbeiten, wobei zwischen den Verdichtern Zwischenkühler angeordnet sind. Solche Lösungen sind etwa aus der US 2014/0358404 AI bekannt. Nachteilig ist allerdings, dass diese Lösungen sehr komplex und bauraumintensiv sind. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der Gebrauch mehrfacher Verdichterlaufräder auf einer gemeinsamen Achse zum Erzielen von Kompressorstufen, einschließlich des Kombi-
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Die DE 699 14 199 T2 zeigt dazu einen langsam laufenden Hochdruckturbolader mit zweistufigem Verdichter, wobei das Turbinenlaufrad und das Verdichterlaufrad über eine gemeinsame Welle miteinander verbunden sind. Das Verdichterlaufrad weist an einer Vorderseite nahe einem Lufteinlass erste Laufradschaufeln und auf einer Rückseite zweite Laufradschaufeln auf. Die komprimierte Luft wird über einen Diffusor von der Vorder- auf die Rückseite und von dort in das Einlasssystem weitergeleitet. Eine ähnliche Lösung zeigt die EP 1 825 149 Bl . Aus der US 6,834,501 Bl, der US 6,792,755 B2 oder der US 6,920,754 B2 dagegen ist jeweils ein Abgasturbolader bekannt, bei der zwischen Vorder- und Rückseite des zweistufigen Verdichters ringförmige Spalte ausgebildet sind.
Während sich dadurch zwar hohe Verdichtungsverhältnisse erzielen lassen, werden aufgrund der hohen Temperaturen große Belastungen an das Material gestellt: Während die Luft am Lufteinlass eine Temperatur von ungefähr 25°C hat, erhöht sich die Temperatur bis zu den zweiten Laufradschaufeln bei Druckverhältnissen über 4 bar auf deutlich über 200°C. Dabei werden sowohl die Laufradschaufeln als auch das Turboladergehäuse und die Lager hohen thermischen Belastungen ausgesetzt. Außerdem kommt es ab Temperaturen von ca. 180°C zum Verkoken von in der Luft mitgeförderten Ölanteilen, z. B. aus Blowby-Gasen.
Die EP 1 957 802 Bl schlägt in dieser Hinsicht vor, temperaturbeständige Materialien zu verwenden bzw. diesbezüglich Vorsorge bei Lager- und Wellenausgestaltung zu treffen.
Nachteilig an allen bekannten Lösungen ist einerseits die hohe Temperatur der komprimierten Luftströme, andererseits die sich dadurch ergebenden thermischen Belastungen des Turboladergehäuses und der verwendeten Komponenten.
Aufgabe der Erfindung ist es, die thermische Belastung eines mehrstufigen Abgasturboladers zu verringern .
Diese Aufgabe wird durch einen eingangs erwähnten mehrstufigen Abgasturbolader erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine zumindest zwischen den ersten Spiralkanalanordnungen verlaufende erste Kühlmittelkanalanordnung und/oder eine zwischen den zweiten Spiralkanalanordnungen verlaufende zweite Kühlmittelkanalanordnung vorgesehen ist/sind.
Die Erfindung erlaubt ein Abkühlen der Luft im Abgasturbolader, entweder durch Kühlung der vorverdichteten Luft schon in der ersten Verdichterstufe, in der
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Durch die Kühlmittelkanalanordnungen erfolgt einerseits eine Abkühlung der Ladeluft, was zu geringerer Ladeluftkühlerabwärme und damit besserem Wirkungsgrad führt, andererseits aber auch eine Kühlung des Verdichtergehäuses sowie des restlichen Abgasturboladers. Die Kühlflüssigkeit kann in weiterer Folge zur Kühlung der Wellenlager des Abgasturboladers verwendet werden, was eine Einsparung an Anschlüssen und Leitungen ermöglicht. Des Weiteren erlaubt die Anordnung eine besonders kompakte Bauweise, so dass beispielsweise vor dem Verdichtereingang weitere Bauteile wie z. B. ein Cross-Charger angeordnet werden können.
Um eine besonders effektive Kühlung zu erreichen ist es von Vorteil, wenn sich die erste Kühlmittelkanalanordnung zumindest teilweise in den ersten Konturbereich des ersten Verdichterlaufradabschnitts erstreckt und/oder die zweite Kühlmittelkanalanordnung sich zumindest teilweise in den zweiten Konturbereich des zweiten Verdichterlaufradabschnitts erstreckt. Als Konturbereich wird dabei der Kanalwandabschnitt zwischen Eintritt eines Verdichterlaufradabschnitts und Austritt eines Verdichterlaufradabschnittes bezeichnet. Da es in diesem Bereich zu besonders hohen Temperaturgradienten aufgrund des Komprimierens der Luft kommt ist hier eine effektive Kühlung von besonderem Vorteil .
In einer Variante der Erfindung erstreckt sich die erste Kühlmittelanordnung aus dem Bereich zwischen den ersten Spiralkanalanordnungen in einen zumindest eine oder mehrere der ersten Spiralkanalanordnungen umgebenden Umgebungsbereich und/oder die zweite Kühlmittelanordnung aus dem Bereich zwischen den zweiten Spiralkanalanordnungen in einen zumindest eine oder mehrere der zweiten Spiralkanalanordnungen umgebenden Umgebungsbereich erstreckt. Damit lässt sich die Kühlwirkung vorteilhaft erhöhen, da sich eine Erhöhung der Kühlflächen ergibt - die Spiralkanalanordnungen erhöhen mit zunehmendem Abstand
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Zur Erzielung günstiger Strömungsverhältnisse weist die erste Kühlmittelkanalanordnung einen ersten Kühlmittelsammler und davon ausgehende erste Kühlmittelteilkanäle auf und/oder die zweite Kühlmittelkanalanordnung einen zweiten Kühlmittelsammler und davon ausgehende zweite Kühlmittelteilkanäle auf. Damit kann über die Kühlmittelsammler Kühlmittel bereitgestellt und über die Teilkanäle zu den zu kühlenden Bereichen geführt werden. Dabei können sowohl Kühlmittelsammler als auch Teilkanäle die Spiralkanalanordnungen umfassen bzw. zwischen diesen verlaufen.
Eine besonders effektive Kühlung lässt sich erreichen, wenn die zweite Kühlmittelanordnung und die erste Kühlmittelanordnung, vorteilhafterweise die ersten Kühlmittelteilkanäle und die zweiten Kühlmittelteilkanäle, miteinander strö- mungsverbunden sind. Damit ergibt sich außerdem ein einfacher Aufbau der Kühlung, da an Zu- und Ableitungen gespart werden kann.
Je nach thermischer Belastung ist zumindest eine Kühlmittelzuleitung zur zweiten Kühlmittelkanalanordnung und zumindest eine Kühlmittelableitung von der ersten Kühlmittelanordnung vorgesehen, oder umgekehrt. Dies wird durch entsprechende Anschlüsse sichergestellt. Damit kann je nach Anforderung frisches Kühlmittel zuerst zur zweiten oder zuerst zur ersten Verdichterstufe geführt werden.
Um die Fertigung des erfindungsgemäßen Abgasturboladers zu erleichtern ist es von Vorteil, wenn der Verdichter ein Verdichtergehäuse mit zumindest einem ersten Verdichtergehäuseteil und zumindest einem zweiten Verdichtergehäuseteil aufweist. Die Teile können separat gegossen und dann miteinander verbunden werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird des Weiteren von einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem derartigen Abgasturbolader gelöst.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der nicht einschränkenden Figuren näher erläutert. Darin zeigen :
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Abgasturbolader in einem Längsschnitt;
Fig. 2 die obere Hälfte der Verdichterseite des Abgasturboladers aus
Fig. 1 im Detail; und
Fig. 3 die Verdichterseite des Abgasturboladers aus Fig. 1 in einer
Schnittansicht gemäß der Linie III-III in Fig. 1.
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Funktionsgleiche Teile sind in den Ausführungen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt schematisch einen mehrstufig verdichtenden Abgasturbolader 1 mit einem Verdichter 2 und einer Abgasturbine 3 mit einem nicht näher dargestellten Turbinenlaufrad. Der Verdichter 2 weist eine äußere erste Verdichterstufe 4 und eine innere zweite Verdichterstufe 5 auf. Die Bezeichnung äußere und innere bezieht sich dabei auf die Strömungsrichtung der durch den Verdichter 2 strömenden Frischluft. Die Trennung zwischen erster 4 und zweiter Verdichterstufe 5 ist in den Fig. 1 und Fig. 2 durch die strichlierte Linie angedeutet.
Ein Verdichterlaufrad 6 steht über eine drehbar um eine Drehachse la gelagerte und nicht weiter dargestellte Welle mit dem Turbinenrad der Abgasturbine 3 des Abgasturboladers 1 in drehfester Verbindung. Das Verdichterlaufrad 6 weist einen der ersten Verdichterstufe 4 zugeordneten ersten Verdichterlaufradabschnitt 6a und einen der zweiten Verdichterstufe 5 zugeordneten zweiten Verdichterlaufradabschnitt 6b auf. Die Verdichterlaufradabschnitte 6a, 6b sind im dargestellten Ausführungsbeispiel auf einander gegenüberliegenden Seiten eines gemeinsamen Verdichterlaufrads 6 angeordnet.
Der Verdichter 2 in ist einem Verdichtergehäuse angeordnet, das einen ersten Verdichtergehäuseteil 7a und einen zweiten Verdichtergehäuseteil 7b aufweist, die miteinander verbunden und abgedichtet sind. Im ersten Verdichtergehäuseteil 7a ist die erste Verdichterstufe 4 angeordnet während die zweite Verdichterstufe 5 sich im zweiten Verdichtergehäuseteil 7b befindet. Die Verbindungsfläche ist durch die oben erwähnten strichlierten Linien in Fig. 1 und Fig. 2 angedeutet. Es sind auch Ausführungen möglich, wo mehrere Gehäuseteile vorgesehen sind.
Der erste Verdichtergehäuseteil 7a weist stromaufwärts des ersten Verdichterlaufradabschnitts 6a einen axialen Verdichtereintrittsstutzen 8 zum Anschluss einer nicht weiter dargestellten Frischluftleitung zum Ansaugen von Frischluft auf. Ein Verdichteraustritt für Ladeluft am zweiten Verdichtergehäuseteil 7b zum Anschluss an eine Ladeluftleitung einer Brennkraftmaschine ist ebenfalls nicht näher dargestellt.
Vom Verdichtereintrittsstutzen 8 wird die Luft zum (äußeren) ersten Konturbereich 9 des ersten Verdichterlaufradabschnitts 6a geführt. Als Konturbereich ist hier der Kanalwandabschnitt zwischen Eintritt eines Verdichterlaufradabschnitts und Austritt eines Verdichterlaufradabschnittes bezeichnet, insbesondere der Abschnitt, wo sich der Luftkanal von einem kleinen Durchmesser auf einen größeren Durchmesser erweitert.
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Stromaufwärts des ersten Verdichterlaufradabschnitts 6a wird die vorverdichtete Luft in mehrere erste Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe bzw. Voluten übergeleitet. Die ersten Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe verlaufen dabei kreisförmig mit zunehmendem Radius um die Drehachse la. Gleichzeitig erhöht sich auch der Durchmesser der ersten Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe in Strömungsrichtung.
Die ersten Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe der ersten Verdichterstufe 4 gehen in eine gleiche Anzahl zweite Spiralkanalanordnungen 11, 11' (nur zwei zweite Spiralkanalanordnungen 11, 11' sind in den Figuren dargestellt, bzw. nur eine 11 ist nachfolgend nähe diskutiert) der zweiten Verdichterstufe 5 über. Wie in Fig. 3 erkennbar ist, liegen im dargestellten Ausführungsbeispiel die ersten Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe im Wesentlichen auf einem Kreis, dessen Mittelpunkt auf der Drehachse la (in Fig. 3 normal zur Bildebene verlaufend und nicht eingezeichnet) liegt.
Die zweiten Spiralkanalanordnungen 11, 11' verlaufen ebenfalls kreisförmig um die Drehachse la, allerdings im Gegensatz zu den ersten Spiralkanalanordnungen mit in Strömungsrichtung abnehmendem Radius, gegebenenfalls auch mit abnehmendem Durchmesser. Die zweiten Spiralkanalanordnungen 11 münden nahe der Drehachse la in den (inneren) zweiten Konturbereich 12 des zweiten Verdichterlaufradabschnitts 6b bzw. dessen Eintritt. Vom Austritt des zweiten Verdichterlaufradabschnitts 6b wird die verdichtete Luft zu einer nicht dargestellten Ladeluftleitung weitergeführt.
Zum Kühlen des Verdichters 2 sind nun erfindungsgemäß Kühlmittelkanalanordnungen 13, 14 in den Verdichtergehäuseteilen 7a, 7b ausgeführt. Dabei ist eine erste Kühlmittelkanalanordnung 13 in der ersten Verdichterstufe 4 vorgesehen, die einen ersten Kühlmittelsammler 15 und davon ausgehende erste Kühlmittelteilkanäle 16a, 16b, 16c, 16d, 16e (in den Fig. 1 und Fig. 2 strichliert dargestellt) aufweist und im dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer Kühlmittelableitung 17 verbunden ist. Der erste Kühlmittelsammler 15 verläuft im dargestellten Ausführungsbeispiel ringförmig um den zweiten Konturbereich 9.
Eine zweite Kühlmittelkanalanordnung 14 ist in der zweiten Verdichterstufe 5 vorgesehen und weist einen zweiten Kühlmittelsammler 18 und davon ausgehende zweite Kühlmittelteilkanäle 19, 19' (in den Fig. 1 und Fig. 2 strichliert dargestellt) auf. Die zweite Kühlmittelkanalanordnung 14 ist mit einer Kühlmittelzuleitung 20 verbunden. Als Kühlmittel können dabei Wasser oder andere Flüssigkeiten oder Fluide zum Einsatz kommen.
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Die Kühlmittelkanalanordnungen 13, 14 bzw. die Kühlmittelteilkanäle 16a, 16b, 16c, 16d, 16e, 19 verlaufen dabei zwischen den jeweiligen Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe, 11, 11'. Dadurch kommt es zu einer effizienten Wärmeabfuhr in den thermisch kritischen Bereichen und die Temperatur der verdichteten Luft kann in einem optimalen Bereich gehalten werden. Wie in Fig. 2 erkennbar ist, erstrecken sich die Kühlmittelanordnungen 13, 14 bis in die Konturbereiche 9, 12 der jeweiligen Verdichterlaufradabschnitte 6a, 6b, wo es zu einer besonders hohen thermischen Belastung kommt und daher eine Wärmeabführung besonders notwendig ist.
Fig. 3 zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Linie III - III aus Fig. 1 - in der oberen Hälfte erstreckt sich die erste Kühlmittelanordnung 13 bzw. erstrecken sich die ersten Kühlmittelteilkanäle 16a, 16b, 16c aus dem Bereich zwischen den ersten Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe in die Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe umfassende Umgebungsbereiche. Umgebungsbereich bedeutet hier Bereiche außerhalb des Zwischenbereichs zwischen den Spiralkanalanordnungen, also rund um die Spiralkanalanordnungen bzw. in deren Umfang, wobei Umgebung thermisch noch von der verdichteten Luft beeinflusste Bereiche bezeichnet. Die Kühlmittelanordnung 13 umfasst also die Spiralkanalanordnungen 10a, 10b, 10c, lOd, lOe für optimale Wärmeableitung. Damit wird eine Vergrößerung der Wärmeübertragungsfläche zwischen heißen Luftkanälen und Kühlungsanordnung erzielt. Das ausreichend hohe Maß an Kühlflächen und die Verzahnung der kühlenden und zu kühlenden Strömungswege erlaubt eine ausreichende Kühlung des Verdichters 2 und eine Verwendung des Abgasturboladers 1 auch als Hochdruckturbolader. Eine entsprechende Ausführung kann auch für die zweite Verdichterstufe 5 vorgesehen werden, ist aber aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Die zweite 13 und erste Kühlmittelkanalanordnung 14 sind miteinander strö- mungsverbunden, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel die Strömungsverbindung über die ersten 16a, 16b, 16c, 16d, 16e und zweiten Kühlmittelteilkanäle 19 erfolgt. Damit kann eine Kühlmittelzuleitung 20 im Bereich der zweiten Verdichterstufe 5 erfolgen, die Kühlmittelableitung 17 ist dann an der ersten Verdichterstufe 4 angeordnet. Natürlich kann das Kühlmittel auch umgekehrt geführt werden.
Wie oben beschrieben lässt sich die erfindungsgemäße Anordnung aus Luftleitkanälen und Kühlkanälen besonders gut mit einem Verdichtergehäuse mit einem ersten Verdichtergehäuseteil 7a und einen zweiten Verdichtergehäuseteil 7b realisieren : Diese können einfach gegossen werden, z.B. aus besonders gut wärmeleitendem Aluminium, und mit geeigneten Dichtungen zu einem kompakten, mediendichten Verdichter 2 zusammengebaut werden.
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Die beschrieben Erfindung erlaubt durch die zweistufige Aufladung und die zusätzliche Kühlung gegenüber einer einstufigen Verdichtung nennenswerte ther- modynamische Vorteile bei gleichzeitig kompaktem Aufbau, der dem zunehmenden Problem des abnehmenden Bauraums entgegenkommt.
Es sollte deutlich sein, dass die Erfindung nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel begrenzt ist, sondern verschiedene Modifikationen innerhalb des Schutzbereichs des Hauptanspruchs möglich sind.