VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR BEOBACHTUNG DER UMGEBUNG EINES FAHRZEUGS
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beobachtung des Umfelds vor einem Fahrzeug mit einer Vorrichtung, welche Vorrichtung zumindest zwei Bilderfassungseinrichtungen um- fasst, wobei zumindest eine erste, vorzugsweise genau eine erste Bilderfassungseinrichtung, einen ersten Bilderfassungswinkel erfasst, und zumindest eine zweite, vorzugsweise genau eine zweite Bilderfassungseinrichtung, einen zweiten Bilderfassungswinkel erfasst, wobei der zweite Bilderfassungswinkel größer ist als der erste Bilderfassungswinkel, und wobei mit der zumindest einen, vorzugsweise genau einen ersten Bilderfassungseinrichtung ein erster Teilbereich des Umfeldes vor dem Fahrzeug, insbesondere das nahe Umfeld vor dem Fahrzeug erfasst wird, und wobei, vorzugsweise gleichzeitig, mit der zumindest einen, vorzugsweise genau einen zweiten Bilderfassungseinrichtung ein zweiter Teilbereich des Umfeldes vor dem Fahrzeug, insbesondere das ferne Umfeld vor dem Fahrzeug erfasst wird.
Weiters betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Beobachtung des Umfelds vor einem Fahrzeug, wobei die Vorrichtung zumindest zwei Bilderfassungseinrichtungen umfasst.
Die großen Fortschritte auf dem Gebiet der elektronischen Bildverarbeitung ermöglichen den Bau von elektronischen Systemen, die ihr Umfeld mit Bilderfassungseinrichtungen, welche vorzugsweise optische Sensoren umfassen, beobachten, um die notwendigen Informationen zur gewünschte Steuerung und Regelung eines technischen Prozesses zu erfassen. Der Einsatz solcher Bilderfassungseinrichtungen, welche vorzugsweise optische Sensoren umfassen, in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, z.B. Automobilen, ermöglicht die teilautonome Führung des Fahrzeugs (Pilotiertes Fahren).
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, pilotiertes Fahren von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen kostengünstig zu unterstützen.
Diese Aufgabe wird mit einem eingangs genannten Verfahren sowie mit einer eingangs genannten Vorrichtung dadurch gelöst, dass erfindungsgemäß die zumindest eine erste Bilderfassungseinrichtung und die zumindest eine zweite Bilderfassungseinrichtung in einem Abstand, insbesondere einem seitlichen Abstand zueinander angeordnet sind, und wobei die zumindest eine erste Bilderfassungseinrichtung und die zumindest eine zweite Bilderfassungseinrichtung derart zueinander angeordnet sind, dass ein zentrales Umfeld, d.h. ein Überlappungsbereich des ersten Teilbereiches und des zweiten Teilbereiches, sowohl von der zumindest einen ersten als auch der zumindest einen zweiten Bilderfassungseinrichtung erfasst wird, und wobei durch Fusion der von den Bilderfassungseinrichtungen ermit-
telten Daten in bzw. von dem zentralen Umfeld ein Stereobild generiert, insbesondere von einem Fusions-Computer generiert wird, und wobei in bzw. von jenen Bereichen, welche jeweils nur von einer ersten oder einer zweiten Bilderfassungseinrichtung erfasst werden, ein monoskopisches Bild generiert, insbesondere von einem Computer generiert wird.
Die erforderliche Genauigkeit der Beobachtung des Umfelds eines Fahrzeugs hängt vom Winkel zwischen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs und der Beobachtungsrichtung ab. In Fahrtrichtung ist eine genaue Beobachtung von entfernten Objekten, die sich weit vor dem Fahrzeug befinden, erforderlich, während quer zur Fahrtrichtung bewegte Objekte (z.B. spielende Kinder), die sich in unmittelbarer Nähe in Richtung des Fahrzeugs bewegen, erkannt werden müssen.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, zwei Bilderfassungseinrichtungen, eine erste mit einem ersten Bilderfassungswinkel und eine zweite, mit einem zweiten, größeren Bilderfassungswinkel vorzusehen.
Die Bilderfassungseinrichtungen, auch als Bildaufnahmeeinrichtungen bezeichnet, nehmen digitale Bilder der von ihnen erfassten Bereiche der Umgebung auf, welche erfindungsgemäß wie oben beschrieben verarbeitet werden. Bei den Bilderfassungseinrichtungen bzw. Bildaufnahmeeinrichtungen handelt es sich im Prinzip um Digitalkameras.
Die erste Bilderfassungseinrichtung umfasst beispielsweise einen optischen Sensor und ein zugeordnetes Teleobjektiv und die zweite Bilderfassungseinrichtung einen optischen Sensor, z.B. einen vom Typ her identischen Sensor wie die erste Bilderfassungseinrichtung, und ein Weitwinkelobjektiv. Vorzugsweise weisen die Sensoren identische lichtempfindliche Flächen auf.
Unter„optischer Sensor" ist in dem vorliegenden Text beispielsweise ein Bildsensor zu verstehen, z.B. ein CCD- oder CMOS-Sensor, wie er im Prinzip von Digitalkameras bekannt ist. Der optische Sensor kann dabei ein Farbbildsensor oder ein Schwarz/ Weiss-Sensor sein, der optische Sensor kann im sichtbaren Wellenlängenspektrum oder aber auch im nicht sichtbaren Wellenlängenspektrum arbeiten.
Mit dem Sensor und Teleobjektiv können ferne Objekte in Fahrtrichtung beobachtet werden (fernes Umfeld, Teilbereich 2), mit dem Sensor und Weitwinkelobjektiv kann die unmittelbare Umgebung vor und seitlich des Fahrzeugs beobachtet (nahes Umfeld, Teilbereich 1). Eine solche Anordnung beobachtet einen Überlappungsbereich, das zentrale Umfeld unmittelbar
vor dem Fahrzeug, der von besonderer Wichtigkeit ist, mit beiden Bilderfassungseinrichtungen bzw. mit beiden Sensoren.
In diesem Überlappungsbereich, der von beiden Bilderfassungseinrichtungen erfasst wird, wird ein Stereobild generiert. Ein solches Stereobild enthält mehr Informationen als ein monoskopisches Bild, das die Bereiche, die nur von einer Bilderfassungseinrichtung abgedeckt werden, darstellt. Die zusätzlichen Informationen im Stereobild (z.B. Distanzinformationen zu beobachteten Objekten) können im Rahmen der Bildverarbeitung ohne zusätzliche physikalische Sensoren aus den sich überlappenden monoskopischen Bildern abgeleitet werden.
Durch die Verwendung von Bilderfassungseinrichtungen mit unterschiedlichen Bilderfassungswinkeln, wobei sich die Bilderfassungsbereiche in einem zentralen Umfeld überlappen, können gleichzeitig das ferne Umfeld in einem schmalen Winkelbereich und das nahe Umfeld in einem breiten Winkelbereich monoskopisch und gleichzeitig das besonders wichtige zentrale Umfeld stereoskopisch mit nur zwei Bilderfassungseinrichtungen und somit besonders kostengünstig abgedeckt werden.
In der recherchierten Patentliteratur [1] - [4] wurden mehrere Patente gefunden, die sich mit der Generierung von Stereobildern einer Fahrzeugumgebung befassen. Alle gefundenen Patente gehen jedoch davon aus, dass zwei gleichwertige Kameras das Umfeld des Fahrzeugs beobachten. Die Generierung eines Stereobilds aus den Daten, die mit einer Teleobjektivkamera aufgenommen wurden, und den Daten, die mit einer Weitwinkelkamera aufgenommen wurden, wie dies von der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen wird, ist in keinem der gefundenen Patente angesprochen.
Das hier offen gelegte erfindungsgemäße Verfahren ist von großem wirtschaftlichen Interesse, da mit nur zwei optischen Sensoren sowohl die nahe Umgebung neben dem Fahrzeug, wie auch die ferne Umgebung vor dem Fahrzeug und zusätzlich ein Stereobild im wichtigen Umfeld unmittelbar vor dem Fahrzeug erstellt werden kann.
Das zentrale Umfeld ist dabei als jener Bereich definiert, in welchem sich die Erfassungsbereiche wie oben beschrieben überlappen. Durch geeignete Anordnung der Bilderfassungseinrichtungen und geeignete Wahl der unterschiedlichen Bilderfassungswinkel kann das zentrale Umfeld in den gewünschten Bereich gelegt werden, der als besonders wichtig erachtet wird.
Die vorliegende Erfindung liegt im Bereich der Computertechnik. Sie beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung, wie durch die Fusion der Daten zweier, insbesondere diversitäter Bilderfassungseinrichtungen, insbesondere von optischen Sensoren bzw. Kameras mit unterschiedlichen Bildwinkeln differenzierte Bilder des Umfelds vor einem Fahrzeug erzeugt werden können.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen beschrieben, wobei sich beliebige Kombination aus den im Folgenden aufgezählten vorzugsweise technischen Merkmalen realisieren lassen:
• die Bilderfassungseinrichtungen jeweils einen Sensor, insbesondere einen optischen Sensor und ein Objektiv umfassen;
• die zumindest eine erste Bilderfassungseinrichtung weist ein Teleobjektiv auf;
• die zumindest eine zweite Bilderfassungseinrichtung weist ein Weitwinkelobjektiv auf;
• die optischen Achsen der Bilderfassungseinrichtungen, insbesondere die optischen Achse der Sensoren, sind parallel zueinander ausgerichtet;
• die optischen Achsen der Bilderfassungseinrichtungen, insbesondere die optischen Achse der Sensoren, verlaufen parallel zu einer Fahrzeuglängsachse des Fahrzeuges;
• der Normalabstand der optischen Achsen der ersten und der zweiten Bilderfassungseinrichtung, insbesondere der optischen Achsen der optischen Sensoren ist größer als 4 cm;
• die Bilderfassungseinrichtungen haben Zugriff auf eine globale Zeitbasis und die Zeitpunkte der Datenerfassung der Bilderfassungseinrichtungen werden vom Fortschreiten der globalen Zeit bestimmt. Auf diese Weise wird es möglich, wenn die Bilderfassungseinrichtung oder der Sensor dies zulässt, dass Bilder von den beiden Bilderfassungseinrichtungen/Sensoren tatsächlich gleichzeitig aufgenommen werden, sodass eine synchronisierte gleichzeitige Erfassung möglich ist;
• die Bilderfassungseinrichtungen haben Zugriff auf eine globale Zeitbasis und die Zeitpunkte der Datenerfassung der Bilderfassungseinrichtungen werden jeweils in einem einem Bild zugeordneten Zeitstempel der globalen Zeit festgehalten. Falls die Bilderfassungseinrichtungen/Sensoren es nicht zulassen, dass sie exakt zu einem definierten Zeit-
punkt Bilder aufnehmen, somit eine gleichzeitige Aufnahme nicht möglich ist sondern „zusammengehörende" Aufnahmen nur innerhalb eines Zeitintervalls möglich sind, bietet diese Vorgangsweise eine Möglichkeit, „zusammengehörende" Aufnahmen über eine Berücksichtigung der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Fahrzeuges entsprechend zusammenzuführen;
• die Bilderfassungseinrichtungen beobachten das Umfeld des Fahrzeugs zyklisch;
• bei Ausfall der ersten oder der zweiten Bilderfassungseinrichtungen wird das Umfeld des Fahrzeugs mit der verbleibenden funktionstüchtigen zumindest einen zweiten oder zumindest einen ersten Bilderfassungseinrichtung beobachtet und das Fahrzeug wird in einen sicheren Zustand, vorzugsweise von dem Fusions-Computer, geführt;
• die Brennweiten der Objektive der Bilderfassungseinrichtungen, vorzugsweise von dem Fusions-Computer, werden derart verändert, dass im Umfeld des Fahrzeugs als relevant erkannte Objekte in den folgenden, von den Bilderfassungseinrichtungen aufgenommenen Frames in das Zentrum des Blickfelds der Bilderfassungseinrichtungen rücken;
• die Orientierung der optischen Achsen der Bilderfassungseinrichtungen, insbesondere der Sensoren, wird, vorzugsweise von dem Fusions-Computer, derart verändert, dass die im Umfeld des Fahrzeugs als relevant erkannten Objekte in den folgenden Frames in das Zentrum des Blickfelds der Sensoren rücken;
• eine, mehrere oder alle Bilderfassungseinrichtungen sind an bzw. hinter der Windschutzscheibe des Fahrzeugs montiert;
• eine, mehrere oder alle Bilderfassungseinrichtungen sind für den Wellenbereich des sichtbaren Lichtes ausgelegt;
• die Bilderfassungseinrichtungen sind für einen Wellenbereich außerhalb des Wellenbereiches für sichtbares Licht ausgelegt.
Im Folgenden ist eine beispielhafte Realisierung der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erörtert. In dieser zeigt die Anordnung von zwei Bilderfassungseinrichtungen, und
Fig. 2 den Ablauf der Verarbeitung der von den Bilderfassungseinrichtungen erfassten Daten, insbesondere Sensordaten.
Figur 1 zeigt einen Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, nämlich zwei Bilderfassungseinrichtungen 110, 120. Die beiden Bilderfassungseinrichtungen 110, 120 umfassen beispielsweise jeweils einen optischen Sensor, beispielsweise identische optische Sensoren, sowie die erste Bilderfassungseinrichtung beispielsweise ein Teleobjektiv und die zweite Bilderfassungseinrichtung beispielsweise ein Weitwinkelobjektiv. Entsprechend ist der Bilderfassungswinkel der zweiten Bilderfassungseinrichtung 120 größer als der Bilderfassungswinkel der ersten Bilderfassungseinrichtung 110, wie dies der schematischen Figur 1 zu entnehmen ist. Beispielsweise handelt es sich bei den Bilderfassungseinrichtungen um Kameras.
Unabhängig vom konkreten Aufbau der Bilderfassungseinrichtungen liegt bei einer bevorzugten Ausführungsform der Bilderfassungswinkel (Öffnungswinkel), insbesondere der horizontale Bilderfassungswinkel der ersten Bilderfassungseinrichtung zwischen 25° und 60°, vorzugsweise zwischen 25° und 50°, insbesondere zwischen ca. 40° und 50°, der Bilderfassungswinkel (Öffnungswinkel), insbesondere der horizontale Bilderfassungswinkel der zweiten Bilderfassungseinrichtung liegt zwischen ca. 60° und 120°. Je nach gewählten konkreten Wert für einen der beiden Bilderfassungsbereiche ist der zweite Wert derart zu wählen, dass diese unterschiedliche Werte annehmen, insbesondere der zweite Winkel größer ist als der erste Winkel.
Mit der ersten Bilderfassungseinrichtung können demgemäß ferne Objekte gut beobachtet werden, mit der zweiten Bilderfassungseinrichtung, die in entfernten Regionen eine niedrigere Auflösung aufweist, kann die unmittelbare Umgebung vor und seitlich des Fahrzeugs beobachtet werden.
Weiters zeigt in Figur 1 ein Pfeil 130 die Richtung der Fahrzeuglängsachse (nicht aber deren konkrete Lage) eines Fahrzeugs an. Die optische Achse 112 der ersten Bilderfassungseinrichtung 110 liegt parallel zu der Achse 130. Das Blickfeld (Bilderfassungsbereich) der ersten Bilderfassungseinrichtung 110 ist durch eine Fläche 111 (Teilbereich 1) dargestellt. Die optische Achse 122 der zweiten Bilderfassungseinrichtung 120 liegt ebenso parallel zur Achse 130. Das Blickfeld der zweiten Bilderfassungseinrichtung 120 ist durch eine Fläche 121 (Teilbereich 2 des Umfeldes) dargestellt. Die stark umrandete Fläche 140 stellt jenes Umfeld des Fahrzeugs dar, das von beiden Bilderfassungseinrichtungen abgedeckt wird, somit das sogenannte„zentrale Umfeld".
Der Abstand der beiden Bilderfassungseinrichtungen 110, 120, insbesondere der Sensoren, gemessen im rechten Winkel zu den parallelen optischen Achsen 112, 122, beträgt vorzugsweise mindestens 4 cm, um einen Stereoeffekt im zentralen Umfeld realisieren zu können. In einem Personenkraftwagen können die Bilderfassungseinrichtungen auf der Windschutzscheibe des Fahrzeugs montiert sein.
Die optischen Sensoren der Bilderfassungseinrichtungen 110, 120 können ihr Umfeld im Wellenbereich des sichtbaren Lichts beobachten oder einen Wellenbereich außerhalb des sichtbaren Lichts (z.B. Infrarot) zur Beobachtung des Umfelds nutzen. Es können auch mehrere Sensoren-Paare nebeneinander angeordnet sein, ein Paar für den Wellenbereich des sichtbaren Lichts und ein anderes Paar für einen Wellenbereich außerhalb des sichtbaren Lichts.
In dem von den beiden Bilderfassungseinrichtungen 110, 120 abgedeckten Umfeld, der Fläche 140, kann ein Stereobild dieses (zentralen) Umfelds generiert werden, aus dem sich Distanzinformationen zu den erkannten Objekten bestimmen lassen. In dem lediglich von einem der beiden Bilderfassungseinrichtungen 110, 120 erfassten Umfeld (Teilbereich 1 111 plus Teilbereich 2 121 abzüglich Bereich 140), das daher nur von einem Sensor beobachtet wird, kann nur ein monoskopisches Bild erzeugt werden.
Vorzugsweise wird angenommen, dass die Bilderfassungseinrichtungen 110, 120, insbesondere deren Sensoren Zugriff auf eine globale Zeit haben. Die Synchronisation der Uhren der Bilderfassungseinrichtungen kann über das IEEE 1588 Protokoll realisiert werden [7].
Wenn die Bilderfassungseinrichtungen 110, 120 bzw. Sensoren so konstruiert sind, dass der Aufnahmezeitpunkt von einem externen Trigger-Signal bestimmt werden kann, so werden die Aufnahmezeitpunkte vom Fortschreiten der globalen Zeit ausgelöst. Es ist von Vorteil, wenn beide Aufnahmen gleichzeitig stattfinden. Der Zeitpunkt der Aufnahme jedes Bildes wird in der Form eines globalen Zeitstempels neben der Datenstruktur des Bildes festgehalten.
Um eine zeitlich determinierte Folge von Bildern zu erhalten, werden die Aufnahmezeit- punkte zyklisch mit identischer Zykluslänge ausgelöst. Die Zykluslänge ergibt sich vorzugsweise aus einer Abtastrate eines Gesamt-Datenerfassungssystems, das neben den optischen Sensoren auch andere Sensoren, z.B. Radar-Sensoren etc., beinhalten kann.
Figur 2 zeigt den Ablauf der Verarbeitung von Bilddaten in einem verteilten Computersystem. Die Pfeile 200 zeigen den Datenfluss an. Unmittelbar nach der Erfassung der Bilddaten
durch die Sensoren der Bilderfassungseinrichtungen 110, 120 werden die Bilddaten in Computern 211, 212 vorverarbeitet, um signifikante Merkmale der Bilder zu ermitteln. Diese signifikanten Merkmale werden über ein Echtzeitkommunikationssystem 201 in der Form von Nachrichten an den Fusions-Computer („Sensorfusionscomputer") 202 weitergeleitet. Optional können diese Nachrichten auch an einen Monitorcomputer 203 weitergeleitet werden. Das Echtzeitkommunikationssystem kann mit dem TT-Ethernet Protokoll [6] realisiert werden. Neben den optischen Sensoren der Bildverarbeitungseinrichtungen können auch noch andere Sensoren, z.B. Radarsensoren oder Lasersensoren an den Sensorfusionscomputer 202 angeschlossen sein.
Der Sensor fusionscomputer 202 führt die Fusion der vor verarbeiteten Bilddaten durch und generiert für den von der Fläche 140 repräsentierten Bilderfassungsbereich (zentrales Umfeld) ein Stereobild und für die von den Flächen, die nur von einem Sensor beobachtet werden, repräsentierten Bilderfassungsbereiche ein monoskopisches Bild. Ein Verfahren, wie aus zwei monoskopischen Bildern ein Stereobild erzeugt werden kann, ist im US Patent 7,180,536 von Wolowelsky et al. offen gelegt.
Optional kann vorgesehen sein, dass nach Analyse eines Bildes der Sensorfusionscomputer 202 entscheidet, welches Objekt im Umfeld des Fahrzeuges von besonderer Wichtigkeit ist, und er, beispielsweise über eine Signalleitung 215, die Brennweite und/ oder räumliche Orientierung des Objektives und/ oder Sensors der Bilderfassungseinrichtung 110 auf dieses Objekt fokussieren, und über eine Signalleitung 225 die Brennweite und/ oder räumliche Orientierung des Objektivs und/ oder Sensors der Bilderfassungseinrichtung 120 auf dieses Objekt fokussieren.
Wenn eine Bilderfassungseinrichtung ausfällt, so kann der Sensorfusionscomputer 202 das Umfeld des Fahrzeugs mit den bzw. der verbleibenden funktionstüchtigen Bilderfassungseinrichtung beobachten und das Fahrzeug in einen sicheren Zustand führen. Ein solcher sicherer Zustand ist z.B. das Abstellen des Fahrzeugs am Straßenrand oder die Übergabe der Kontrolle über das Fahrzeug an den Fahrer.
Zitierte Dokumente:
[1] US 8,108,119 Southhall et al. Apparatus and Method for Object Detection and Tracking and Roadway Awareness using Stereo Cameras. Granted Jan. 31, 2012.
[2] US 5,179,441 Anderson et al. Near Real-Time Stereo Vision System. Granted Jan 12, 1993
[[33]] UUSS 55,,552233,,888866 JJoohhnnssoonn--WWiilllliiaammss aatt aall.. SStteerreeoossccooppiicc//MMoonnoossccooppiicc VViiddeeoo DDiissppllaayy SSyysstteemm.. GGrraanntteedd JJuunnee 44,, 11999966
[[44]] UUSS 77,,118800,,553366 WWoolloowweellsskkyy eett aall.. MMeetthhoodd ffoorr pprroodduucciinngg sstteerreeoossccooppiicc IImmaaggeess ffrroomm mmoonnoossccooppiicc IImmaaggeess.. GGrraanntteedd FFeebb.. 2200,, 22000077
[[55]] KKooppeettzz,, HH.. RReeaall--TTiimmee SSyysstteemmss,, DDeessiiggnn PPrriinncciipplleess ffoorr DDiissttrriibbuutteedd EEmmbbeeddddeedd AApppplliiccaattiioonnss.. SSpprriinnggeerr VVeerrllaagg.. 22001111..
[[66]] SSAAEE SSttaannddaarrdd AASS66880022 vvoonn TTTT EEtthheerrnneett..
[7] IEEE 1588 Standard for a Precision Clock Synchronization Protocol for Network Measurement and Control Systems. URL: http://www.ieeel588.com/