Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung eines Strahltrieb werks
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung, so wie eine Anordnung zum Reinigen eines Flugzeugstrahltrieb¬ werks .
Flugzeugstrahltriebwerke besitzen eine oder mehrere Kom¬ pressorstufen, eine Brennkammer, sowie eine oder mehrere Turbinenstufen. In den Turbinenstufen geben die aus der Brennkammer stammenden heißen Verbrennungsgase einen Teil ihrer thermischen und mechanischen Energie ab, die zum Antrieb der Kompressorstufen genutzt wird. Strahltriebwerke von kommerziellen Verkehrsflugzeugen weisen heute überwiegend einen sogenannten Turbofan auf, der stromaufwärts von den Kompressorstufen angeordnet ist und in der Regel einen erheblich größeren Durchmesser als die Kompressorstufen aufweist. Der Turbofan wird ebenfalls durch die Turbinen¬ stufen angetrieben und lässt einen erheblichen Teil der da Triebwerk insgesamt durchströmenden Luft als sogenannten Nebenluftstrom an den Kompressorstufen, der Brennkammer un den Turbinenstufen vorbeiströmen. Durch einen solchen Nebenstrom kann der Wirkungsgrad eines Triebwerks erheblich gesteigert und außerdem noch für eine verbesserte Geräusch dämmung des Triebwerks gesorgt werden.
Eine Verschmutzung eines Flugzeugstrahltriebwerks kann zu einer Reduktion des Wirkungsgrades führen, was einen erhöhten Kraftstoff erbrauch und damit eine erhöhte Umweltbelas¬ tung zur Folge hat. Die Verschmutzung kann beispielsweise durch Insekten, Staub, Salznebel oder sonstigen Umweltverunreinigungen hervorgerufen werden. Teile des Triebwerks können durch Verbrennungsrückstände der Brennkammer konta¬ miniert werden. Diese Verunreinigungen bilden einen Belag auf den mit Luft durchströmten Teilen eines Flugzeugtrieb- werks und beeinträchtigen die Oberflächengüte. Damit wird der thermodynamische Wirkungsgrad des Triebwerks beein¬ trächtigt. Hierbei sind insbesondere die Schaufeln in den Kompressorstufen zu nennen, deren Verschmutzung einen erheblichen Einfluss auf den Wirkungsgrad des gesamten Trieb- werks hat.
Zur Beseitigung von Verunreinigungen ist bekannt, ein
Triebwerk mit einer Reinigungsflüssigkeit, in der Regel heißes Wasser, zu reinigen. Aus der WO 2005/120953 ist eine Anordnung bekannt, bei der eine Mehrzahl von Reinigungsdü¬ sen stromaufwärts des Turbofans bzw. der Kompressorstufen angeordnet werden. Die Reinigungsflüssigkeit wird dann in das Triebwerk gesprüht. Das Triebwerk kann sich dabei im sogenannten Dry-Cranking, d.h. die Schaufeln des Triebwerks rotieren, ohne dass in der Brennkammer Kerosin verbrannt wird, drehen. Durch die in das Triebwerk eingebrachte Rei¬ nigungsflüssigkeit sollen Verschmutzungen von den Oberflächen der Triebwerkskomponenten abgewaschen werden. Alternativ zur Verwendung von Wasser als Reinigungsmedium ist die Verwendung von Kohlenstaub bekannt. Der Kohlenstaub wird dabei wie das Wasser durch Düsen in das Triebwerk ein-
gebracht und trägt Verunreinigungen von Oberflächen aufgrund von abrasiven Effekten ab. Allerdings wird durch den Kohlenstaub auch die Oberfläche der Triebwerksteile ange¬ griffen, weshalb ein Reinigungsmedium wie Kohlenstaub sich nicht für die regelmäßige Reinigung von Flugzeugtriebwerken eignet. Außerdem bleiben beim Reinigen mit Kohlenstaub ungewünschte Reste des Reinigungsmaterials im Triebwerk zu¬ rück . WO 2009/132847 AI offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen von Strahltriebwerken unter Verwendung von festem Kohlendioxid als Reinigungsmedium.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Anordnung zu schaffen, die eine verbesserte Reinigung von Flugzeugtriebwerken ermöglichen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß dem An¬ spruch 1, eine Düseneinrichtung gemäß Anspruch 13 bzw. 14 und eine Anordnung gemäß Anspruch 24. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zum Reinigen eines Strahltriebwerks mit einem Reinigungsmedium, das Fest- Stoffe enthält. Die Feststoffe werden mittels eines Träger¬ gases durch wenigstens eine Düse in das Triebwerk einge¬ bracht. Das Reinigungsmedium umfasst erfindungsgemäß somit zumindest ein Trägergas sowie Feststoffe, bevorzugt aus¬ schließlich Trägergas und Feststoffe. Ein Trägergas ist ein bei der Anwendungstemperatur gasförmiges Medium, bevorzugt kann Druckluft verwendet werden. Bei den Feststoffen kann es sich um bei der Anwendungstemperatur stabile Feststoffe
wie beispielsweise Kunststoffperlen, Glasperlen oder Kohlenstaub handeln. Bevorzugt werden jedoch thermolabile Feststoffe wie beispielsweise festes Kohlendioxid und/oder Eis (Wassereis) verwendet.
Die Erfindung hat erkannt, dass durch die beanspruchten Verfahrensparameter eine wirksame Reinigung insbesondere des Kompressors oder Verdichters eines Triebwerks möglich ist. Erfindungsgemäß folgt das Reinigungsmedium der Strö- mung im Verdichter und erzielt einen Reinigungseffekt in sämtlichen Stufen des Verdichters, insbesondere auch in den hintersten Stufen. Erfindungsgemäß wird insbesondere er¬ reicht, dass thermolabile Feststoffe wie insbesondere Koh¬ lendioxid oder Eis nicht bereits in den vorderen Stufen des Verdichters sämtliche kinetische Energie abgeben und/oder sublimieren oder schmelzen. Stattdessen wird durch die erfindungsgemäßen Parameter den Feststoffen lediglich ein Grundimpuls mitgegeben, der sie in das Triebwerk fördert. Anschließend wird der Feststoff vom Gasstrom im Triebwerk mitgenommen und so auch in die hintersten Verdichterstufen gefördert. Der Druck des Trägergases beträgt daher erfin¬ dungsgemäß 1 bis 5 bar, vorzugsweise 2 bis 4 bar. Ein be¬ sonders bevorzugter Druck ist 3 bar. Um die gewünschte Mitnahme der Feststoffe durch den Luft¬ strom im Verdichter zu ermöglichen, ohne dass die Feststoffe vorzeitig gegen die innere oder äußere Verdichter¬ wand stoßen, sollte die Austrittsrichtung der Düse (im Rahmen der Erfindung bezeichnet dieser Begriff die Hauptaus- trittsrichtung) möglichst weit in den Verdichter hineinreichen, ohne dass diese Austrittsrichtung bzw. ihre gedachte Achse die Wände des Verdichters berührt. Zu diesem Zweck
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Austritt der we¬ nigstens einen Düse in einem Radialabstand von der Rotati¬ onsachse des Triebwerks angeordnet wird, der dem 0,5 bis l,2fachen, vorzugsweise dem 0,5 bis lfachen des Radius der stromauf gerichteten Eintrittsöffnung der ersten Kompressorstufe entspricht. Der Austritt liegt somit in Radial¬ richtung näher an der äußeren Verdichterwand als an der Rotationsachse des Triebwerks bzw. Verdichters. Die Hauptaus¬ trittsrichtung der Düse ist erfindungsgemäß schräg nach in- nen zur Rotationsachse des Triebwerks hin gerichtet und schließt mit dieser Achse einen Winkel von 10 bis 30°, vor¬ zugsweise 12 bis 25°, weiter vorzugsweise 16 bis 19° ein.
Die Kombination dieser erfindungsgemäßen Verfahrensparame- ter erlaubt eine wirkungsvolle Reinigung des Verdichters (Core Engine) von Strahltriebwerken über deren gesamte Länge, insbesondere auch in den in Strömungsrichtung hinteren Stufen. Eine im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugte Kompres¬ sorgeometrie weist einen gekrümmten Strömungskanal auf, mit einer in Strömungsrichtung vorderen, radial innen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals und einer in Strömungsrichtung dahinter angeordneten, radial außen ange- ordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals. Im Rahmen der Erfindung bezeichnet der Begriff der in Strömungsrichtung vorderen, radial innen angeordneten konvexen Krümmung eine Einwärtskrümmung des Strömungskanals in Richtung der Rotationsachse des Strahltriebwerks und der Begriff der in Strömungsrichtung dahinter angeordneten, radial außen angeordneten konvexen Krümmung eine Auswärtskrümmung des Strömungskanals. In einer für diese besonders bevorzugte Korn-
pressorgeometrie vorteilhaften Variante des erfindungsgemä¬ ßen Verfahrens kann die Hauptaustrittsrichtung der wenigstens einen Düse mit der Rotationsachse des Triebwerks vor¬ zugsweise einen Winkel einschließen, der zwischen ß und α liegt; wobei ß der Winkel ist zwischen der Rotationsachse des Triebwerks und einer ersten Geraden, die als Tangente an der in Strömungsrichtung vorderen, radial innen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals des Kompressors und an der in Strömungsrichtung dahinter angeordneten, ra- dial außen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals verläuft; und wobei α der Winkel ist zwischen der Ro¬ tationsachse des Triebwerks und einer zweiten Geraden, die als Tangente an dem radial außen angeordneten Rand des Ein- laufs des Kompressors (Verdichters) und an der in Strö- mungsrichtung dahinter angeordneten, radial innen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals verläuft. Fer¬ ner kann der Austritt der wenigstens einen Düse vorzugs¬ weise in einem Radialabstand von der Rotationsachse des Triebwerks angeordnet werden, der zwischen den Radialab- ständen der Schnittpunkte der ersten und zweiten Geraden mit derjenigen Radialebene liegt, in der der Austritt der wenigstens einen Düse angeordnet ist. Im Rahmen der Erfin¬ dung bezeichnet der Begriff Radialebene eine senkrecht zur Rotationsachse angeordnete Ebene.
Die Feststoffe sind erfindungsgemäß bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus festem Kohlendioxid und Was¬ sereis. Besonders bevorzugt ist festes Kohlendioxid. Koh¬ lendioxid und/oder Wassereis können besonders bevorzugt in Form von Pellets verwendet werden. Ebenfalls möglich ist die Verwendung von Wassereis als zerkleinertes Eis (sog. crushed ice) .
Pellets können in einem sog. Pelletiser aus flüssigem CO2 hergestellt werden und sind gut lagerungsfähig. Es kann vorgesehen sein, dass eine Versorgungseinrichtung bereits vorgefertigte Pellets mit Hilfe des Trägergases zur Düsen- einrichtung befördert. Es ist aber auch möglich, dass die Versorgungseinrichtung eine Vorrichtung aufweist, um aus flüssigem Kohlendioxid feste Kohlendioxidpellets bzw. fes¬ ten Kohlendioxidschnee herzustellen, und diese mit dem Trä¬ gergas zur Düseneinrichtung befördert. In beiden Fällen tritt das feste Kohlendioxid aus den Düsen der Düsenein¬ richtung aus und gelangt in das zu reinigende Triebwerk. In dem Dokument „Carbon Dioxide Blasting Operations" der US- Streitkräfte ist die Technik zur Herstellung von CO2 - Pel¬ lets beschrieben. Pellets werden bspw. durch eine Verdich- tung von festem CO2 (bspw. Flocken) in einem Pelletiser o- der dergleichen gewonnen. Die Herstellung von Eispellets (Wassereis) ist dem Fachmann geläufig und bedarf hier kei¬ ner näheren Erläuterung. In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Reinigungsmedium festes Kohlendioxid und Wassereis im Mas¬ senverhältnis 5:1 bis 1:5, vorzugsweise 1:2 bis 2:1 aufwei¬ sen. Grundsätzlich ist es zwar bereits bekannt (WO
2012/123098 AI), eine Mischung von Pellets aus Kohlendioxid und Eis als festes Strahlmittel zur Reinigung von Oberflä¬ chen vorzusehen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Mischung in besonders vorteilhafter Weise zur Reinigung von Strahltriebwerken eingesetzt werden kann, da der größere Teil des festen Kohlendioxid bereits im vorderen Bereich des Kompressors sublimiert und diesen zum einen durch die kinetische Energie der Kollision und durch thermische Ef¬ fekte reinigt. Aufgrund der durch das Kohlendioxid indu¬ zierten Wärme-Kälte-Spannung werden Verunreinigungen von
den Oberflächen der Triebwerksteile abgelöst. Das erfin¬ dungsgemäß in der Mischung zugesetzte Eis weist eine höhere Härte und längere Haltbarkeit auf als festes Kohlendioxid. Dadurch verbessert es zum einen den mechanischen Reini- gungseffekt durch die kinetische Energie des Aufpralls und ist besser in der Lage, den Kompressor insgesamt bis zu den hinteren Stufen zu durchdringen und auch dort noch eine Reinigungswirkung zu entfalten. Die erfindungsgemäß eingesetzte Mischung bewirkt zum einen eine weitgehend vollstän- dige und gleichmäßige Reinigung aller Stufen des Kompres¬ sors und trägt zum anderen nur vergleichsweise geringe Men¬ gen Wasser in das Triebwerk ein. Dieses eingetragene Wasser wird erfindungsgemäß in der Regel durch das eingesetzte Trägergas (vorzugsweise Luft) bzw. durch den beim Dry-Cran- king durch das Triebwerk strömenden Luftstrom größtenteils aus dem Triebwerk abtransportiert.
Die mittlere Größe der verwendeten Pellets liegt bevorzugt im Bereich 1 bis 10 mm, bevorzugt kann sie etwa 3 mm betra- gen. Wenn längliche Pellets verwendet werden, kann deren Länge beispielsweise 3 bis 6 mm betragen, die Abmessung quer zur Längserstreckung beispielsweise etwa 3 mm.
Bevorzugt werden die Feststoffe mit einem Massenstrom von 100 bis 2000 kg/h, weiter vorzugsweise 200 bis 1500 kg/h, weiter vorzugsweise 350 bis 2000 kg/h, weiter vorzugsweise 400 bis 2000 kg/h, weiter vorzugsweise 350 bis 1200 kg/h, weiter vorzugsweise 400 bis 1200 kg/h, weiter vorzugsweise 100 bis 600 kg/h, weiter vorzugsweise 200 bis 500 kg/h, weiter vorzugsweise 350 bis 450 kg/h eingebracht. Die Dauer des Reinigungsvorgangs (reine Strahlzeit ohne Pausen) be¬ trägt bevorzugt 1 bis 15 min, weiter vorzugsweise 2 bis 10
min, weiter vorzugsweise 4 bis 8 min. Somit kann beispiels¬ weise während eines Reinigungsvorgangs 1,5 bis 200 kg, vor¬ zugsweise 35 bis 200 kg, weiter vorzugsweise 40 bis 200 kg, weiter vorzugsweise 40 bis 120 kg, weiter vorzugsweise 1,5 bis 50 kg, weiter vorzugsweise 3 bis 35 kg, weiter vorzugs¬ weise 7 bis 25 kg Feststoff in das Triebwerk eingebracht werden .
Bevorzugt ist die Düse bzw. sind die Düsen Flachstrahldü- sen, beispielsweise Flachstrahldüsen mit einem Öffnungswinkel von 1 ° .
Das Dry-Cranking bzw. Rotierenlassen des Strahltriebwerks während des Reinigungsvorgangs erfolgt bevorzugt mit einer Fan-Drehzahl von 50 bis 500 min-1, vorzugsweise 100 bis 300 min-1, weiter vorzugsweise 120 bis 250 min-1. Besonders be¬ vorzugt ist eine Fan-Drehzahl zwischen 150 und 250 min-1. Das Reinigen kann auch im Leerlaufbetrieb des Triebwerks stattfinden. Die Drehzahl beträgt dann bevorzugt 500 bis 1500 min"1.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Düseneinrichtung mit wenigstens einer Düse, die zum Einbringen von Reinigungsmediums enthaltend Feststoffe in ein Strahltriebwerk ausgebildet ist, die Mittel zur drehfesten Verbindung mit der Welle des Turbofans eines Strahltriebwerks aufweist, und die eine Drehkupplung aufweist, an die eine Leitungs¬ verbindung anschließbar ist. In einer ersten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Leitungen zur Führung des Reinigungsmediums von der Drehkupplung zu den Düsen so ausgebildet sind, dass die in den Leitungen vorhandenen Krümmungen so ausgebildet sind,
dass festes Kohlendioxid der Strömung ungehindert folgen kann und nicht an den Rohrwandungen aufgrund zu enger Krümmungsradien sublimiert. In einer zweiten, entweder unabhängigen oder bevorzugt mit der ersten Variante der Erfindung zu kombinierenden Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verbindung des düsenseitigen Auslasses der Drehkupplung mit dem Ein- lass der wenigstens einen Düse mittels eines flexiblen Schlauchs erfolgt.
Ein beide Varianten der Erfindung verbindender Grundgedanke ist es, dass die Leitungen für das Reinigungsmedium von der Drehkupplung bis zum Austritt der Düse möglichst sanfte und nicht zu große Übergangswinkel bzw. Krümmungswinkel aufwei¬ sen, um so eine möglichst reibungsarme Förderung der Fest¬ stoffe mittels des Trägergases zu ermöglichen. Bei der zweiten Variante der Erfindung ermöglicht die Verwendung von bevorzugt demontierbaren Schläuchen durch deren Flexi- bilität eine hinreichend sanft gekrümmte Führung der Fest¬ stoffe. Auf der anderen Seite sorgen die Schläuche dafür, dass die Düseneinrichtung für die Lagerung und den Transport hinreichend klein und nicht zu ausladend ist, insbe¬ sondere können für Transport und Lagerung die Schläuche be- vorzugt demontiert und separat transportiert oder aufbe¬ wahrt werden.
Eine Leitungsverbindung verbindet die Düseneinrichtung mit einer Versorgungseinrichtung, diese Versorgungseinrichtung stellt das Reinigungsmedium zur Verfügung (beispielsweise in Tanks) und kann mit Bedienungs- und Antriebseinrichtun¬ gen, Pumpen, Energiespeichern oder dergleichen versehen
sein. Sie ist vorzugsweise als mobile, insbesondere fahr¬ bare Einheit ausgebildet.
Die Düseneinrichtung weist eine oder mehrere Düsen auf. Be- sonders bevorzugt ist es, wenn die Düseneinrichtung wenigs¬ tens zwei Düsen aufweist.
Durch die drehfeste Verbindung mit der Welle kann die Dü¬ seneinrichtung beim Dry-Cranking, d.h. beim langsamen
Durchdrehen des Triebwerks ohne Einspritzung von Kerosin, mitrotieren .
Der Begriff der Drehkupplung zwischen Düseneinrichtung und der Leitungsverbindung ist funktionell zu verstehen und be- zeichnet jegliche Einrichtung, die sich zum Herstellen einer hinreichend stabilen, bevorzugt druckfesten und dichten Verbindung zwischen dem stationärem Teil der Leitungsverbindung und der mit dem Fan mitrotierenden Düseneinrichtung eignet. Zweck der Drehkupplung ist es, das Reinigungsmedium aus der stationären Versorgungseinrichtung in die mitdrehende Düseneinrichtung zu leiten und dann aus den Düsen austreten zu lassen.
Die Drehkupplung befindet sich bevorzugt im vorderen Be- reich der Düseneinrichtung, d.h. in demjenigen Bereich, der im montierten Zustand stromaufwärts, also weg vom Einlass des Strahltriebwerks, weist. Die Austrittsöffnung der Düsen ist dementsprechend im davon wegweisenden axialen Endbereich der Düseneinrichtung vorgesehen, also im montierten Zustand in dem stromabwärts liegenden Endbereich. Diese Anordnung ermöglicht es, die Düsen bei der Montage auf der Welle des Fans eines Turbofan-Triebwerks entweder durch die Zwischenräume der Schaufeln hindurchzustecken, so dass sie
unmittelbar vor der ersten Kompressorstufe angeordnet sind, oder aber zumindest gezielt so auszurichten, dass sie durch die Zwischenräume der Schaufeln des Turbofans hindurch di¬ rekt auf die erste Kompressorstufe sprühen.
Bevorzugt liegt der düsenseitige Auslass der Drehkupplung diametral gegenüber dem Einlass. Der Einlass weist bevor¬ zugt in Axialrichtung und stromauf, also in diejenige Rich¬ tung, aus der im montierten Zustand der Düseneinrichtung an einem Triebwerk der Anstrom des Triebwerks erfolgt. Der diametral gegenüberliegende Auslass erfolgt dann ebenfalls in Axialrichtung stromab. Auf diese Art und Weise erfährt das Reinigungsmedium innerhalb der Drehkupplung keine oder allenfalls eine geringfügige Änderung der Strömungsrichtung, so dass es zu keiner unerwünschten Reibung der Feststoffe durch Krümmungen bzw. zu enge Krümmungen der Leitungen kommt .
Bei der erfindungsgemäßen Düseneinrichtung sind die Düse o- der die Düsen in der Regel im radial äußeren Bereich angeordnet, während die Drehkupplung üblicherweise in der Dreh¬ achse bzw. Rotationsachse angeordnet ist. Um eine Führung des Reinigungsmediums durch Leitungen bzw. flexible Schläu¬ che mit geringen Krümmungen zu ermöglichen, ist es vorteil- haft, wenn die Drehkupplung, die üblicherweise das stromauf gerichtete axiale Ende der Düseneinrichtung darstellt, von den Mitteln zur drehfesten Verbindung mit der Welle des Turbofans, die üblicherweise das stromab gerichtete Ende der erfindungsgemäßen Düseneinrichtung darstellen, einen hinreichend großen axialen Abstand aufweist, der eine Füh¬ rung der Leitungen von der Drehkupplung zu den Düsen mit hinreichend großen Krümmungsradien erlaubt bzw. erleichtert. Bevorzugt kann beispielsweise der axiale Abstand der
Drehkupplung von den genannten Mitteln zur drehfesten Verbindung mit der Welle des Turbofans 0,2 bis 2 m, weiter vorzugsweise 0,5 bis 2 m, weiter vorzugsweise 0,75 bis 1,25 m betragen. Ferner kann die Führung des Reinigungsmediums vom Einlass der wenigstens einen Düse bis zum Düsenaustritt im wesentlichen geradlinig ausgebildet sein. Innerhalb der eigentlichen Düse erfolgt somit keine Umlenkung des Reinigungsmediums zwischen Eintritt und Austritt. Es kann vorgesehen sein, dass die Düseneinrichtung so am
Turbofan befestigt ist, dass ihre Düsen zwischen den Schau¬ feln des Turbofans hindurchweisen. Dadurch wird eine gezielte Reinigung der Kompressorstufen und daran anschließend der Brennkammer bzw. Turbinenstufen erreicht. Die beim Dry-Cranking mitdrehenden Düsen bestreichen dabei die erste Kompressorstufe gleichmäßig über den gesamten Umfang. Das Reinigungsmedium unterliegt dabei keiner Beeinträchtigung durch den in Strömungsrichtung davor angeordneten Turbofan und die Sprührichtung des Reinigungsmediums kann so an den Anstellwinkel der Schaufeln der ersten Kompressorstufe an- gepasst werden.
Die Massenverteilung der Düseneinrichtung ist bevorzugt rotationssymmetrisch um deren Drehachse. Auf diese Weise wird beim Mitrotieren der Düseneinrichtung keine wesentliche zusätzliche Unwucht eingebracht. Die Drehkupplung sitzt zu diesem Zweck bevorzugt im Wesentlichen zentrisch auf der Drehachse der erfindungsgemäßen Vorrichtung im montierten Zustand. Bevorzugt weist die Düseneinrichtung wenigstens zwei oder mehr Düsen auf, die bevorzugt rotationssymmet¬ risch um die Drehachse verteilt sind. Die Düsen sind bevor¬ zugt als Flachstrahldüsen ausgebildet, die bevorzugt bei¬ spielsweise einen Öffnungswinkel von 1° aufweisen können.
Der radiale Abstand des Düsenaustritts von der Rotations¬ achse des Triebwerks und damit auch der Düseneinrichtung kann erfindungsgemäß beispielsweise 200 bis 800 mm, weiter vorzugsweise 400 bis 750 mm, weiter vorzugsweise 600 bis
700 mm, weiter vorzugsweise 200 bis 400 mm, weiter vorzugs¬ weise 230 bis 300 mm, weiter vorzugsweise 260 bis 280 mm betragen. Diese Werte hängen vom zu reinigenden Treibwerk ab und können dementsprechend variieren. Der bevorzugte Ab- stand von 260 bis 280 mm ist beispielsweise geeignet, die
Core-Engine eines CF6-50-Triebwerks zu reinigen. Der bevor¬ zugte Abstand von 600 bis 700 mm ist beispielsweise geeig¬ net, die Core-Engine eines CF6-80-Triebwerks zu reinigen. Bei montierter Düseneinrichtung befindet sich der Düsenaus- tritt dann im Bereich des radial äußeren Rands des Ein¬ tritts des Verdichters.
Die Strahlebene bzw. Hauptaustrittsrichtung der Düse (n) ist bevorzugt schräg nach innen zur Rotationsachse des Trieb- werks hin gerichtet und schließt mit dieser Achse einen
Winkel von 10 bis 30°, vorzugsweise 12 bis 25°, weiter vor¬ zugsweise 16 bis 19° ein. Die genannten Werte können abhän¬ gig vom zu reinigenden Treibwerk variieren und sollten so gewählt werden, dass die Hauptaustrittsrichtung der Düse (bzw. deren gedachte Verlängerung) möglichst weit in den
Verdichter hineinragt, ohne Innen- oder Außenwände des Ver¬ dichters zu berühren.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Strahlebene bzw. Hauptaustrittsrichtung der Düse (n) mit der Rotationsachse des Triebwerks vorzugsweise einen Winkel einschlie¬ ßen, der zwischen ß und α liegt; wobei ß der Winkel ist zwischen der Rotationsachse des Triebwerks und einer ersten
Geraden, die als Tangente an der in Strömungsrichtung vorderen, radial innen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals des Kompressors und an der in Strömungs¬ richtung dahinter angeordneten, radial außen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals verläuft; und wobei α der Winkel ist zwischen der Rotationsachse des Trieb¬ werks und einer zweiten Geraden, die als Tangente an dem radial außen angeordneten Rand des Einlaufs des Kompressors (Verdichters) und an der in Strömungsrichtung dahinter an- geordneten, radial innen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals verläuft.
Die Mittel zur drehfesten Verbindung mit der Welle des Turbofans des Strahltriebwerks umfassen bevorzugt Befesti- gungsmittel zur Befestigung an den Turbofanschaufeln, wie beispielsweise geeignet ausgebildete Haken, mit denen die Düseneinrichtung an den Hinterkanten (die stromabwärts liegenden Kanten) der Schaufeln des Turbofans eingehakt werden kann .
Die Düseneinrichtung kann zur drehfesten Fixierung mit der Welle des Turbofans eine Einrichtung zum im Wesentlichen formschlüssigen Aufsetzen auf die Wellennabe des Fans auf¬ weisen. Turbofan-Triebwerke weisen nämlich in der Regel auf dem stromaufwärts gelegenen Ende der Welle des Turbofans eine konisch gekrümmte Nabe auf, die das Anströmverhalten der Luft verbessern soll. Auf diese Nabe können die ent¬ sprechenden Mittel zur drehfesten Verbindung aufgesetzt werden. „Im Wesentlichen formschlüssig" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Form der Wellennabe genutzt wird zur beabsichtigten Positionierung der Düseneinrichtung und zur Fixierung in der gewünschten Position. Es bedeutet nicht,
dass die gesamte Fläche der Wellennabe formschlüssig um¬ schlossen sein muss.
Beispielsweise kann die Einrichtung ein oder mehrere Ring- teile aufweisen, mit denen sie auf die Wellennabe aufge¬ setzt werden kann. Bei einer Mehrzahl von Ringteilen weisen diese einen unterschiedlichen Durchmesser auf, der ange- passt ist an den Durchmesser der Wellennabe in den entspre¬ chenden Bereichen. Beispielsweise können zwei axial beab- standete Ringe unterschiedlichen Durchmessers vorgesehen sein, mit denen die Düseneinrichtung auf der Wellennabe positioniert und zentriert wird.
Spannseile können vorzugsweise zur weiteren Fixierung vor- gesehen sein. Beispielsweise kann die Düseneinrichtung mittels der Ringteile auf der Wellennabe des Fans zentriert werden und dann mit Spannseilen, die an der Hinterkante der Turbofanschaufeln fixiert werden, verspannt werden. Erfindungsgemäß können Federeinrichtungen zum Vorspannen der Spannseile vorgesehen sein, damit die Düseneinrichtung mit einer definierten Kraft an die Wellennabe angedrückt wird. Die Spannseile sind bevorzugt (beispielsweise mittels Ha¬ ken) an den Turbofanschaufeln, bevorzugt an deren Hinterkante, befestigt.
Eine Versorgungseinrichtung für das Reinigungsmedium weist bevorzugt Vorratstanks für die Bestandteile des Reinigungs¬ mediums und wenigstens eine Pumpe zur Druckbeaufschlagung der Düseneinrichtung mit dem Reinigungsmedium auf. Es wird ein Trägergas, vorzugsweise Luft, eingesetzt. Das Trägergas kann vorbehandelt sein, beispielsweise kann es getrocknet werden, damit es einen möglichst großen Anteil von in das Triebwerk eingetragenen Wassers aufnehmen und abführen
kann. Es kann vorgesehen sein, dass Trägergas zu kühlen, damit Eispellets und/oder Kohlendioxidpellets im Träger¬ gasstrom möglichst beständig sind. Alternativ ist es jedoch auch möglich, den Trägergasstrom zu erwärmen, beispiels- weise auf etwa 80 °C. Dies erscheint bspw. für Kohlendi¬ oxidpellets zunächst widersinnig, da es die Beständigkeit der Pellets vermindert. Die Erfindung hat jedoch erkannt, dass der warme Trägergasstrom dem Triebwerksinneren Wärmeenergie zuführt, die die Abkühlung durch das Reinigungsme- dium ausgleicht. Dies verhindert, dass durch zu starke Ab¬ kühlung das feste Kohlendioxid nur noch eine unzureichende Reinigungswirkung entfalten kann (aufgrund des zu geringen Temperaturunterschieds) . Auch kann so verhindert werden, dass im Triebwerksinneren verbleibendes Wasser im Fall der Verwendung von Wassereis als Reinigungsmedium fest friert. Da das Trägergas nur über einen sehr kurzen Zeitraum auf die kalten Pellets einwirkt, bevor diese ihre Reinigungs¬ wirkung entfalten können, fällt der Einfluss des erwärmten Trägergases auf die Pellets nicht oder kaum ins Gewicht.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Anordnung aus einem Strahltriebwerk und einer erfindungsgemäßen Düseneinrichtung. Die Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Düseneinrichtung so angeordnet ist, dass ihre Düse (n) auf den Einlauf des Strahltriebwerks gerichtet ist/sind.
Die Strahlebene bzw. Hauptaustrittsrichtung der Düse (n) ist bevorzugt schräg nach innen zur Rotationsachse des Trieb¬ werks hin gerichtet und schließt mit dieser Achse einen Winkel von 10 bis 30°, vorzugsweise 12 bis 25°, weiter vor¬ zugsweise 16 bis 19° ein.
Bevorzugt ist der Austritt der wenigstens einen Düse in ei¬ nem Radialabstand von der Rotationsachse des Triebwerks an¬ geordnet, der dem 0,5 bis l,2fachen, vorzugsweise dem 0,5 bis Hachen des Radius der stromauf gerichteten Eintrit- töffnung der ersten Kompressorstufe entspricht. Der Aus¬ tritt liegt somit in Radialrichtung näher an der äußeren Verdichterwand als an der Rotationsachse des Triebwerks bzw. Verdichters. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Hauptaustrittsrichtung der Düse (n) mit der Rotationsachse des
Triebwerks einen Winkel einschließen, der zwischen ß und α liegt; wobei ß der Winkel ist zwischen der Rotationsachse des Triebwerks und einer ersten Geraden, die als Tangente an der in Strömungsrichtung vorderen, radial innen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals des Kompressors und an der in Strömungsrichtung dahinter angeordneten, radial außen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals verläuft; und wobei α der Winkel ist zwischen der Ro- tationsachse des Triebwerks und einer zweiten Geraden, die als Tangente an dem radial außen angeordneten Rand des Ein- laufs des Kompressors (Verdichters) und an der in Strö¬ mungsrichtung dahinter angeordneten, radial innen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals verläuft. Fer- ner kann der Austritt der wenigstens einen Düse vorzugs¬ weise in einem Radialabstand von der Rotationsachse des Triebwerks angeordnet werden, der zwischen den Radialab¬ ständen der Schnittpunkte der ersten und zweiten Geraden mit derjenigen Radialebene liegt, in der der Austritt der wenigstens einen Düse angeordnet ist.
Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Düseneinrichtung drehfest mit der Welle des Fans des Strahltriebwerks
verbunden ist, die Drehachsen des Fans des Strahltriebwerks und der Düseneinrichtung im wesentlichen konzentrisch angeordnet sind, die Düsen der Düseneinrichtung einen radialen Abstand von der gemeinsamen Drehachse des Strahltriebwerks und der Vorrichtung aufweisen, der dem 0,5 bis l,2fachen, vorzugsweise dem 0,5 bis lfachen des Radius der ersten Kom¬ pressorstufe entspricht, und die Austrittsöffnungen der Dü¬ sen in Axialrichtung hinter der Ebene des Turbofans angeordnet und/oder die Düsen in den Zwischenräumen der Turbof- anschaufein angeordnet und/oder auf Zwischenräume der Turb¬ ofanschaufeln ausgerichtet sind, so dass die Düsenstrahlen im wesentlichen ungehindert durch die Ebene des Turbofans hindurchtreten können. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ansicht einer erfindungsgemäßen Düseneinrichtung;
Fig. 2 eine zweite Ansicht einer erfindungsgemäßen Düseneinrichtung;
Fig. 3 eine Ansicht einer besonders bevorzugten Kompres- sorgeometrie .
Die Düseneinrichtung weist zwei Ringelemente 101, 102 auf, mit deren Hilfe die Düseneinrichtung auf eine Wellennabe des Turbofans eines Strahltriebwerks aufgesetzt wird. Im aufgesetzten Zustand umschließen die Ringelemente 101, 102 die Wellennabe im Wesentlichen formschlüssig. Zu den De¬ tails der Verbindung der Düseneinrichtung mit einer Wellen-
nabe wird auf die WO 2009/132847 AI verwiesen, deren Offenbarung durch Bezugnahme darauf auch zum Gegenstand der vor¬ liegenden Anmeldung gemacht wird. Die beiden Ringelemente 101, 102 sind durch Radialstreben 104 miteinander verbun- den. An der stromauf weisenden Spitze der Düseneinrichtung (bezogen auf die Strömungsrichtung des Triebwerks) ist eine insgesamt mit 105 bezeichnete Drehkupplung angeordnet, die einen Einlass 110 aufweist. Die Drehkupplung 105 kann al¬ ternativ von der Verzweigung mit den Druckanschlüssen 106 getrennt ausgebildet sein und bspw. durch ein kurzes
Schlauchstück damit verbunden sein, dessen Flexibilität mögliche Achsabweichungen bei der Montage ausgleichen hilft. Von dieser Drehkupplung 105 erstrecken sich zwei axial stromab führende Druckanschlüsse 106. An die Druckan- Schlüsse 106 können zwei Druckschläuche 108 angeschlossen werden (in Fig. 1 ist der Übersichtlichkeit halber nur ein Druckschlauch 108 dargestellt), deren jeweils anderes Ende mit dem Eingang der Flachstrahldüsen 107 verbunden wird. Die Länge und Flexibilität dieser Druckschläuche 108 ist so bemessen, dass diese im montierten Zustand in den Krümmungen so ausgebildet sind, dass diese eine störungsfreie För¬ derung des Strahlmediums erlauben. Aufgrund der großen Krümmungsradien können Feststoffe und insbesondere Pellets vom Eingang der Drehkupplung 105 bis zum Düsenaustritt 109 der Flachstrahldüsen 107 reibungsarm transportiert werden. Die beiden Flachstrahldüsen 107 werden so mit Reinigungsmedium gespeist.
Der axiale Abstand der Drehkupplung 105 von den Austritts- Öffnungen 109 der Düsen 107 beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 1,2 m. Dieser Abstand ist hinreichend, dass die Druck¬ schläuche 108 die Einlässe der Düsen 107 ohne zu große Krümmungen dieser Druckschläuche 108 mit den Auslässen 106
der Drehkupplung 105 verbinden können. Der radiale Abstand des Düsenaustritts 109 von der Rotationsachse beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 270 mm. Er ist abgestimmt auf die Reinigung eines CF6-50-Triebwerks . Die Hauptaustrittsrich- tung der Düsen 107 (diese entspricht im wesentlichen ihrer Längsachse) schließt mit der Rotationsachse der Düsenein¬ richtung einen Winkel von 18° ein.
Die Befestigung der Düseneinrichtung an der Wellennabe ei- nes Turbofans erfolgt mittels Spannseilen, wie detailliert in WO 2009/132847 AI beschrieben.
Zum Reinigen eines Strahltriebwerks wird die Düseneinrich¬ tung auf die Wellennabe des Turbofans aufgesetzt und an den Schaufeln des Turbofans fixiert. Das Triebwerk wird in Dre¬ hung versetzt (dry-cranking) . Über die Drehkupplung 105 und die Druckschläuche 108 werden die Flachstrahldüsen 107 mit Reinigungsmedium aus einer nicht dargestellten Versorgungseinrichtung gespeist. Dieses Reinigungsmedium überstreicht den Einlass der ersten Kompressorstufe über deren gesamten Umfang und führt so die Reinigung aus.
Figur 3 zeigt den schematischen Ausschnitt eines Triebwerks mit einer besonders bevorzugten Kompressorgeometrie. Abge- bildet sind eine Turbofanschaufel 301 und der stromabwärts angeordnete Einlauf 303 des Kompressors 304 relativ zur Ro¬ tationsachse 308 des Triebwerks. Der Einlauf 303 weist ei¬ nen radial außen angeordneten Rand 305 auf. In Strömungs¬ richtung hinter dem Rand 305 ist eine radial innen angeord- nete konvexe Krümmung 306 des Strömungskanals 302 des Kom¬ pressors angeordnet. Hierbei handelt es sich um eine Ein¬ wärtskrümmung in Richtung der Rotationsachse 308 des Trieb¬ werks. In Strömungsrichtung hinter der Krümmung 306 ist
eine radial außen angeordnete konvexe Krümmung 307 des Strömungskanals 302. Die Hauptaustrittsrichtung der Düse (n) (in Fig. 3 nicht gezeigt) können mit der Rotationsachse 308 des Triebwerks vorzugsweise einen Winkel einschließen, der zwischen den Winkeln ß und α liegt; wobei ß der Winkel ist zwischen der Rotationsachse 308 des Triebwerks und einer ersten Geraden 310, die als Tangente an der in Strömungs¬ richtung vorderen, radial innen angeordneten konvexen Krümmung 306 (an Punkt Bi) des Strömungskanals des Kompressors und an der in Strömungsrichtung dahinter angeordneten, radial außen angeordneten konvexen Krümmung 307 ( an Punkt B2) des Strömungskanals 302 verläuft; und wobei α der Winkel ist zwischen der Rotationsachse 308 des Triebwerks und ei¬ ner zweiten Geraden 311, die als Tangente an dem radial au- ßen angeordneten Rand 305 des Einlaufs 303 des Kompressors 304 (an Punkt P) und an der in Strömungsrichtung dahinter angeordneten, radial innen angeordneten konvexen Krümmung 306 (an Punkt A) des Strömungskanals verläuft. Ferner kann der Austritt einer (nicht gezeigten) Düse in einem Radial- abstand von der Rotationsachse 308 des Triebwerks angeord¬ net sein, der zwischen den Radialabständen (xm±n, xmax ) der Schnittpunkte (x2, xi) der ersten und zweiten Geraden mit derjenigen Radialebene 309 liegt, in der der Austritt der Düse (in Fig. 3 nicht gezeigt) angeordnet ist.