VERFAHREN UND VORRICHTUNGEN ZUM ABGLEICHEN EINER GRUPPE VON VERBRAUCHERN IN EINEM FLUIDTRANSPORTSYSTEM
Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zum Abgleichen einer Gruppe von Verbrauchern in einem Fluidtransportsystem. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren und Vorrichtungen zum Abgleichen einer Gruppe von Verbrauchern in einem Fluidtransportsystem, in welchem jeder Verbraucher mit einem motorisierten Regelventil zum Regulieren des Durchflusses durch den Verbraucher versehen ist.
Stand der Technik
Fluidtransportsysteme umfassen typischerweise mehrere Verbraucher, d.h. parallele Zweige oder Stränge, durch welche ein flüssiges oder gasförmiges Fluid, beispielsweise zur thermischen Energieverteilung, transportiert wird. Die Verbraucher sind in der Regel unterschiedlich ausgestaltet, das heisst sie weisen unterschiedliche Durchmesser und/oder Längen der Transportleitungen, z.B. Rohrleitungen, auf und haben verschiedene beispielsweise variierende Durchflussmengen respektive Volumenströme. Um in solchen Fluidtransportsystemen eine aus- oder abgeglichene Verteilung des Fluids an die Verbraucher vorzunehmen, werden die Verbraucher jeweils mit einem Ausgleichsoder Abgleichorgan versehen, beispielsweise ein einstellbares Stellglied, insbesondere ein Ventil, das den Durchflusses durch den betreffenden Verbraucher mit unterschiedlichen Öffnungsgraden respektive Ventilstellungen einstellen kann.
In DE 69706458 wird ein Ausgleichsverfahren eines Netzes für die Verteilung einer nicht-komprimierenden Flüssigkeit beschrieben, in welchem für jeden Zweig zwei Druckanschlussstellen auf beiden Seiten des Ausgleichsorgans und eine weitere davon
BESTÄTIGUNGSKOPIE
beanstandete dritte Druckanschlussstelle angeordnet sind. In sämtlichen Zweigen werden Durchflussmessungen jeweils durch Messen des Druckunterschieds auf beiden Seiten des betreffenden Ausgleichsorgans und eine Messung einer Druckdifferenz mittels der dritten Druckanschlussstelle durchgeführt. Auf der Grundlage dieser Messwerte werden die hydraulischen Widerstandskoeffizienten sämtlicher Zweige und Abschnitte auf der Hauptleitung berechnet. Schliesslich werden in Kenntnis des erwünschten Durchflusses in jedem Zweig und unter Verwendung der bestimmten Widerstandskoeffizienten die Einstellungspositionen jedes Abgleichsorgans berechnet und eingestellt. Das Ausgleichsverfahren erfordert bei jedem Ausgleichsorgan mehrere Druckanschlussstellen und ist nicht für einen dynamischen Abgleich eines Fluidtransportsystems eingerichtet.
Darstellung der Erfindung
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abgleichen einer Gruppe von Verbrauchern in einem Fluidtransportsystem vorzuschlagen, welche zumindest einige Nachteile des Stands der Technik nicht aufweisen. Es ist insbesondere eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abgleichen einer Gruppe von Verbrauchern in einem Fluidtransportsystem vorzuschlagen, welche für einen dynamischen Abgleich des Fluidtransportsystems eingerichtet sind und nicht bei jedem Verbraucher separate Sensoren zur Bestimmung des Durchflusses erfordern.
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
Die oben genannten Ziele werden durch die vorliegende Erfindung insbesondere dadurch erreicht, dass zum Abgleichen einer Gruppe von Verbrauchern in einem Fluidtransportsystem, in welchem jeder Verbraucher mit einem motorisierten Regelventil zum Regulieren des Durchflusses durch den Verbraucher versehen ist, Charakteristikdaten für die Verbraucher gespeichert werden, die für Solldurchflüsse durch jeweils einen der Verbraucher bei einem konstanten Druck im Fluidtransportsystem jeweils eine Ventilstellung des entsprechenden Regelventils bestimmen. Mittels eines gemeinsamen Durchflusssensors wird ein aktueller Gesamtdurchfluss durch die Gruppe der Verbraucher ermittelt. Basierend auf dem aktuellen Gesamtdurchfluss und einer Summe der gewünschten Solldurchflüsse durch die Verbraucher wird ein Abgleichfaktor bestimmt. Ein dynamischer Abgleich der Verbraucher wird durch Setzen der Ventilstellungen der entsprechenden Regelventile basierend auf den Charakteristikdaten und den mit dem Abgleichfaktor skalierten Solldurchflüssen ausgeführt.
Entsprechend umfasst eine Vorrichtung zum Abgleichen der Gruppe von Verbrauchern im Fluidtransportsystem ein Charakteristikdatenmodul, welches eingerichtet ist, die Charakteristikdaten für die Verbraucher zu speichern, und ein Abgleichmodul, welches eingerichtet ist, den Abgleichfaktor basierend auf dem aktuellen Gesamtdurchfluss und der Summe der gewünschten Solldurchflüsse durch die Verbraucher zu bestimmen, und den dynamischen Abgleich der Verbraucher durch Setzen der Ventilstellungen der entsprechenden Regelventile basierend auf den Charakteristikdaten und den mit dem Abgleichfaktor skalierten Solldurchflüssen auszuführen.
Durch den Abgleich der Verbraucher basierend auf dem aktuellen Gesamtdurchfluss und der Summe der gewünschten Solldurchflüsse wird ein automatischer und dynamischer Abgleich des Fluidtransportsystems ermöglicht, der mit einem einzigen gemeinsamen Durchflusssensor zur Messung des Gesamtdurchflusses durch die Gruppe der
Verbraucher auskommt, ohne dass dazu mehrere separate Durchflusssensoren respektive Druckanschlussstellen in den Regelventilen der einzelnen Verbraucher vorgesehen werden müssen.
Vorzugsweise werden die Charakteristikdaten für die Verbraucher durch Messungen des Durchflusses durch die Verbraucher in verschiedenen Ventilstellungen der Regelventile mittels des gemeinsamen Durchflusssensors erfasst, es wird der aktuelle Druck im Fluidtransportsystem basierend auf den Messungen berechnet, und die Charakteristikdaten für die Verbraucher werden basierend auf dem aktuellen Druck im Fluidtransportsystem auf den konstanten Druck im Fluidtransportsystem normiert.
Entsprechend ist das Charakteristikdatenmodul eingerichtet, die Charakteristikdaten für die Verbraucher durch Messungen des Durchflusses durch die Verbraucher in verschiedenen Ventilstellungen der Regelventile mittels des gemeinsamen Durchflusssensors zu erfassen, den aktuellen Druck im Fluidtransportsystem basierend auf den Messungen zu berechnen, und die Charakteristikdaten für die Verbraucher basierend auf dem aktuellen Druck im Fluidtransportsystem auf den konstanten Druck im Fluidtransportsystem zu normieren.
Durch die Normierung der Charakteristikdaten für den konstanten Druck im Fluidtransportsystem können die Charakteristikdaten auch bei Druckänderungen während der Messung und Erfassung der Charakteristikdaten ohne signifikante Verfälschung für den Abgleich der Verbraucher im Betrieb des Fluidtransportsystems verwendet werden.
Die Normierung der Charakteristikdaten für die Verbraucher erfolgt vorzugsweise durch Skalieren des gemessenen Durchflusses durch jeweils einen der Verbraucher basierend
auf dem aktuellen Druck im Fluidtransportsystem. Entsprechend ist das Charakteristikdatenmodul eingerichtet, die Charakteristikdaten für die Verbraucher durch Skalieren des gemessenen Durchflusses durch jeweils einen der Verbraucher basierend auf dem aktuellen Druck im Fluidtransportsystem zu normieren.
In einer Ausführungsvariante wird der aktuelle Druck im Fluidtransportsystem basierend auf einer linearen Pumpencharakteristik für mindestens einen Strang mit mehreren der Verbraucher berechnet. Entsprechend ist das Charakteristikdatenmodul eingerichtet, den aktuellen Druck im Fluidtransportsystem basierend auf einer linearen Pumpencharakteristik für mindestens einen Strang mit mehreren der Verbraucher zu berechnen.
In einer Ausführungsvariante werden die Charakteristikdaten für die Verbraucher der Gruppe dadurch erfasst, dass die Regelventile für einen ersten Teil der Verbraucher in eine Sperrstellung gesetzt werden und der Durchfluss durch einen zweiten Teil der Verbraucher in verschiedenen Ventilstellungen mittels des gemeinsamen Durchflusssensors gemessen wird. Zum Beispiel werden die Charakteristikdaten für einen Verbraucher der Gruppe jeweils dadurch erfasst, dass die Regelventile für die anderen Verbraucher der Gruppe in eine Sperrstellung gesetzt werden und der Durchfluss durch den einen der Verbraucher in verschiedenen Ventilstellungen mittels des gemeinsamen Durchflusssensors gemessen wird.
Entsprechend ist das Charakteristikdatenmodul eingerichtet, die Charakteristikdaten dadurch zu erfassen, dass es die Regelventile für den ersten Teil der Verbraucher in die Sperrstellung setzt und dass es mittels des gemeinsamen Durchflusssensors den Durchfluss durch den zweiten Teil der Verbraucher in verschiedenen Ventilstellungen misst. Das Charakteristikdatenmodul ist beispielsweise eingerichtet, die
Charakteristikdaten für den einen Verbraucher der Gruppe jeweils dadurch zu erfassen, dass es die Regelventile für die anderen Verbraucher der Gruppe in eine Sperrstellung setzt und mittels des gemeinsamen Durchflusssensors den Durchfluss durch den einen der Verbraucher in verschiedenen Ventilstellungen misst. Die Bestimmung der Charakteristikdaten der Verbraucher respektive Regelventile durch sequentielles Durchmessen eines einzelnen Verbrauchers respektive Regelventils der Gruppe bei geschlossenen Regelventilen der übrigen Verbraucher der Gruppe ermöglicht eine besonders einfache und effiziente Bestimmung. Die gleichzeitige Vermessung mehrerer Verbraucher respektive Regelventile der Gruppe bei geschlossenen Regelventilen der übrigen Verbraucher der Gruppe, beispielsweise eine paarweise Vermessung, ermöglicht eine genauere Bestimmung, wenn der Durchfluss durch die gleichzeitige Öffnung mehrerer Regelventile günstiger in den Arbeitsbereich des verwendeten Durchflusssensors zu liegen kommt.
In einer Ausführungsvariante wird der Abgleichfaktor periodisch bestimmt und der dynamisch Abgleich der Verbraucher periodisch ausgeführt. Entsprechend ist das Abgleichmodul eingerichtet, den Abgleichfaktor periodisch zu bestimmen und den dynamischen Abgleich der Verbraucher periodisch auszuführen.
Die periodische Bestimmung des Abgleichfaktors und periodische Ausführung des dynamischen Abgleichs ermöglichen es, das Fluidtransportsystem respektive die Verbraucher automatisch, dynamisch und kontinuierlich abzugleichen und an veränderte Systembedingungen respektive Verbraucheranforderungen anzupassen.
Neben einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Abgleichen einer Gruppe von Verbrauchern in einem Fluidtransportsystem bezieht sich die vorliegende Erfindung
zudem auf ein Computerprogrammprodukt mit Computerprogrammcode zur Steuerung eines oder mehrerer Prozessoren einer Vorrichtung derart, dass die Vorrichtung das Verfahren zum Abgleichen der Gruppe von Verbrauchern im Fluidtransportsystem ausführt, insbesondere ein Computerprogrammprodukt mit einem computerlesbaren greifbaren, nicht-flüchtigen Speichermedium, auf welchem der Computerprogrammcode gespeichert ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Nachfolgend wird eine Ausführung der vorliegenden Erfindung anhand eines Beispieles beschrieben. Das Beispiel der Ausführung wird durch die folgenden beigelegten Figuren illustriert:
Figur 1 zeigt ein Blockdiagramm, welches schematisch ein Fluidtransportsystem mit einer Gruppe von Verbrauchern und einer Vorrichtung zum dynamischen Abgleichen der Verbraucher illustriert.
Figur 2 : zeigt ein Blockdiagramm welches, schematisch ein Fluidtransportsystem für gasförmige Fluide mit einer Gruppe von Verbrauchern und einer Vorrichtung zum dynamischen Abgleichen der Verbraucher illustriert.
Figur 3: zeigt ein Flussdiagramm, welches eine Sequenz von Schritten für den dynamischen Abgleich eines Fluidtransportsystems mit einer Gruppe von Verbrauchern illustriert. Figur 4: zeigt eine Kurve, welche die Anpassung einer Ventilstellung bei
Druckänderungen im Fluidtransportsystem basierend auf Charakteristikdaten des Ventils und einem Abgleichfaktor illustriert.
Figur 5: zeigt ein Beispiel eines Szenarios mit zwei Regelventilen und dem Durchfluss durch die Regelventile abhängig vom Druck im Fluidtransportsystem bei verschiedenen Ventilstellungen.
Figur 6: zeigt ein weiteres Beispiel eines Szenarios mit zwei Regelventilen und dem
Durchfluss durch die Regelventile abhängig vom Druck im Fluidtransportsystem bei verschiedenen Ventilstellungen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
In den Figuren 1 und 2 beziehen sich die Bezugszeichen 5 und 5' jeweils auf Fluidtransportsysteme mit einer Gruppe von mehreren Verbrauchern V1 , V2, V3, Vi, beispielsweise HLK- (Heizung, Lüftung und Kühlung) respektive HVAC-(Heating, Ventilating and Air Conditioning) Fluidtransportsysteme 5, 5'. Wie in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellt ist, umfassen die Fluidtransportsysteme 5, 5' jeweils eine Arbeitsmaschine 3 zur Förderung der Fluide im Fluidtransportsystem 5, 5', insbesondere eine oder mehrere Pumpen für die Förderung von Flüssigkeiten, z.B. Wasser, oder einen oder mehrere Ventilatoren zum Fördern von gasförmigen Fluiden, z.B. Luft.
In der Figur 1 ist der geschlossene Kreislauf des Fluidtransportsystems 5 mit einer Zuführleitung 51 (Vorlauf) und einer Rücklaufleitung 52, z.B. Rohrleitungen, dargestellt. Die Verbraucher V1 , V2, V3, Vi umfassen beispielsweise einen oder mehrere Vorrichtungen für den Austausch thermischer Energie, insbesondere Wärmetauscher zum Heizen oder Kühlen, beispielsweise Heizkörper, Bodenheizungen oder Kühlaggregate, oder sogenannte Chilier.
Wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist, weisen die Verbraucher V1 , V2, V3, Vi jeweils ein zugeordnetes Regelventil V1 1 , V22, V33, Vii zum Regulieren des Durchflusses zum
respektive durch den Verbraucher V1 , V2, V3, Vi auf. Die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii sind jeweils im Vorlauf (Zuführleitung 51 ) oder im Rücklauf (Rücklaufleitung 52) der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi angeordnet. Die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii umfassen jeweils einen steuerbaren, elektrischen Motor M, der das betreffende Regelventil V1 1 , V22, V33, Vii antreibt und die Öffnung und damit den Durchfluss respektive Volumenstrom des Regelventils V1 1 , V22, V33, Vii durch entsprechendes Einstellen eines Drosselkörpers, z.B. eine Ventilklappe, reguliert.
Das Bezugszeichen 30 bezieht sich auf ein übergeordnetes Steuersystem, welches beispielsweise individuelle Sollwerte für die Durchflüsse Ftt („target flow") durch die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii generiert.
Wie in den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst das Fluidtransportsystem 5, 5' einen Durchflusssensor 4 zum Messen des Gesamtdurchflusses respektive Gesamtvolumenstroms Fcmal („current total flow") durch die Gruppe der Verbraucher
V1 , V2, V3, Vi. Der Durchflusssensor 4 ist vorzugsweise im Rücklauf angeordnet, er kann jedoch auch im Vorlauf angeordnet sein.
Das in Figur 2 dargestellte Fluidtransportsystem 5' ist für den Transport von gasförmigen Fluiden eingerichtet, wobei die Verbraucher V1 , V2, V3, Vi beispielsweise Wohnräume sind, in welche die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii Zuluft zuführen respektive von welchen die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii Abluft wegführen. Den durch die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii regulierten Fluid- respektive Luftdurchlässen ist eine gemeinsame motorisierte Drosselklappe V und eine Schalldämpfung 7 vorgeschaltet.
In den Figuren 1 und 2 bezieht sich das Bezugszeichen 1 auf eine Abgleichvorrichtung zum Abgleichen der Gruppe von Verbrauchern V1 , V2, V3, Vi respektive der
Fluidtransportsysteme 5, 5'. Wie in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellt ist, umfasst die Abgleichvorrichtung 1 mehrere funktionale Module insbesondere ein Charakteristikdatenmodul 1 1 und ein Abgleichmodul 1 2. Die funktionalen Module sind vorzugsweise programmierte Softwaremodule zur Steuerung eines oder mehrerer Prozessoren der Abgleichvorrichtung 1 . Die funktionalen Module sind auf einem computerlesbaren Medium gespeichert, das fest oder entfernbar mit der Abgleichvorrichtung 1 verbunden ist. Der Fachmann wird jedoch verstehen, dass die funktionalen Module in alternativen Ausführungsvarianten teilweise oder vollständig mit Hardware-Komponenten ausgeführt sein können.
Zur Steuerung der Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii respektive deren Motoren M ist die Abgleichvorrichtung 1 über Steuerleitungen oder einen Steuerbus 54 mit diesen verbunden. Zur Erfassung des aktuellen Gesamtdurchflusses respektive Gesamtvolumenstroms Fctolal durch die Gruppe der Verbraucher V1 , V2, V2, V3, Vi ist die Abgleichvorrichtung 1 über eine Messleitung oder einen Datenbus 53 mit dem Durchflusssensor 4 verbunden. Zum Entgegennehmen von Steuersignalen und/oder Steuerparametern, insbesondere Sollwerte für die individuellen Durchflüsse Ftt durch die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii, ist die Abgleichvorrichtung 1 über eine Datenleitung oder einen Datenbus 55 mit dem Steuersystem 30 verbunden. Schliesslich ist die Abgleichvorrichtung 1 über eine Steuerleitung oder einen Steuerbus 56 auch mit dem Drosselventil V verbunden.
In den folgenden Abschnitten werden mit Bezug zur Figur 3 die Funktionen des Charakteristikdatenmoduls 1 1 und des Abgleichmoduls 1 2 sowie mögliche Schrittsequenzen für den dynamischen Abgleich des Fluidtransportsystems 5, 5' beschrieben.
Im vorbereitenden und optionalen Schritt S1 erfasst das Charakteristikdatenmodul 1 1 für die Verbraucher VI , V2, V3, Vi respektive für die zugeordneten Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii Charakteristikdaten, die jeweils bei einem konstanten Druck im Fluidtransportsystem 5, 5' für Solldurchflüsse durch den betreffenden Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive durch das zugeordnete Regelventil V1 1 , V22, V33, Vii eine Ventilstellung des betreffenden Regelventils V1 1 , V22, V33, Vii bestimmen. Die Kurve fh der Figur 4 illustriert beispielsweise für ein bestimmtes Regelventil V1 1 , V22, V33, Vii respektive den entsprechenden Verbraucher V1 , V2, V3, Vi die Ventilstellung H, die einzustellen ist, um einen gewünschten Sollfurchfluss respektive Volumenstrom F innerhalb des Bereichs F=0, bei geschlossener Stellung, und F=Fmax bei maximal geöffneter Stellung Hmax, zu erzielen. Umgekehrt kann basierend auf der Kurve fh auch der Durchfluss respektive Volumenstrom F durch den betreffenden Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive durch das zugeordnete Regelventil V1 1 , V22, V33, Vii bestimmt werden, der bei einer bestimmten Ventilstellung H des Regelventils V1 1 , V22, V33, Vii erreicht wird (Nenndurchfluss bei zugeordneter Ventilstellung).
Das Charakteristikdatenmodul 1 1 erfasst die Charakteristikdaten dadurch, dass es ausgehend von einer Sperrsituation, in welcher die gesamte Gruppe der Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii gesperrt ist, die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii eines nach dem andern individuell durchmisst. Die Messungen werden bei einem konstanten, aber unbekannten Initialdruck AP0 im Fluidtransportsystem 5, 5' durchgeführt. Bei der Ausmessung eines Regelventils V1 1 , V22, V33, Vii wird beim konstanten Initialdruck AP0 jeweils in verschiedenen Ventilstellungen H der erzielte Durchfluss F durch das
Regelventil V1 1 , V22, V33, Vii gemessen und der betreffenden Ventilstellung H zugeordnet gespeichert (Nenndurchfluss per Ventilstellung). Dabei wird beispielsweise für das auszumessende Regelventil i die Ventilstellung H ausgehend von der
geschlossenen Sperrstellung H0 schrittweise geöffnet, also eine höherwertige Ventilstellung H eingestellt, und für jede Ventilstellung H, des Regelventils i der vom Durchflusssensor 4 gemessene aktuelle Durchfluss respektive Volumenstrom F, erfasst, der aufgrund der geschlossenen Ventilstellung der anderen Regelventile dem Durchfluss respektive Volumenstrom F, des auszumessenden Regelventils i entspricht.
In einer Ausführungsvariante, beispielsweise, wenn der Durchfluss durch bloss eines der Regelventile V1 1 , V22 , V33, Vii nicht im optimalen Arbeitsbereich des Durchflusssensors 4 liegt, erfolgt die Erfassung der Charakteristikdaten durch Ausmessung von jeweils gleichzeitig mehr als einem der Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii, beispielsweise durch gleichzeitige, paarweise Ausmessung von jeweils zwei der Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii. Dabei werden die gleichzeitig auszumessenden Regelventile V1 1 , V22, V33 , Vii vorzugsweise in jeweils der gleichen Ventilstellung vermessen, also bei jeweils gleicher prozentualer Öffnung. Basierend auf den Charakteristikdaten, die gleichzeitig für mehrere Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii erfasst wurden, werden durch arithmetische Operationen die individuellen Charakteristikdaten (Nenndurchfluss per Ventilstellung) für die einzelnen Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii berechnet.
Um eine Änderung des Drucks im Fluidtransportsystem 5, 5' während der Messung zu kompensieren, werden die Charakteristikdaten für den konstanten Initialdruck AP0 normiert. Der Durchfluss Fj in einem Verbraucher Vi ist proportional zur Wurzel des Drucks AP im Verbraucher Vi respektive in der betreffenden Gruppe (Strang) der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive zugeordneten Regelventile V1 1 , V22, V33 , Vii: Fj « A . Die Normierung der Charakteristikdaten erfolgt somit durch die Berechnung
Fn des Nenndurchflusses Fni per Ventilstellung Hi durch die Skalierung Fnt « des
nicht normierten Nenndurchflusses Fn basierend auf dem tatsächlichen Druck AP während der Messung. Der tatsächliche Druck AP während der Messung wird aufgrund mehrerer Messungen (mittels des Durchflusssensors 4) des Durchflusses durch eines oder mehrerer Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii bei verschiedenen Ventilstellungen berechnet.
Beispielsweise gilt bei einer linearen Pumpencharakteristik c im Fluidtransportsystem 5, 5' oder im Strang oder der Gruppe der auszumessenden Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive zugeordneten Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii die Gleichung:
AP = APn + c - F ( 1 )
Durch die Abhängigkeit AP = von Druck AP und Durchfluss F
j bei einer durch den
Parameterwert k . gekennzeichneten Einstellung j der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive der zugeordneten Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii folgt somit:
Aufgrund mehrerer Messungen des Durchflusses F. durch eines oder mehrere Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii bei verschiedenen Ventilstellungen j , welche nachfolgend mit Bezug zu den Figuren 5 und 6 beispielhaft erläutert werden, werden die Werte für AP0 , c , k} und schliesslich AP für die Normierung der erfassten
Charakteristikdaten berechnet. Der aktuelle Druck AP kann somit ohne die Verwendung eines Drucksensors ermittelt werden.
Die Figur 5 illustriert ein Beispiel eines Szenarios mit zwei Regelventilen, in welchem der Druckwert AP abhängig vom Durchfluss F bei verschiedenen Ventilstellungen j dargestellt ist, wobei A1 , A2 verschiedene Ventilstellungen des ersten Regelventils bei geschlossenem zweiten Regelventil, B eine geöffnete Ventileinstellung des zweiten Regelventils bei geschlossenem ersten Ventil, und B+A1 respektive B+A2 die Ventilstellungen A1 , A2 des ersten Ventils bei gleichzeitiger Ventilstellung B des zweiten Regulierventils bezeichnen. Das Bezugszeichen cp 1 bezieht sich auf die lineare Pumpencharakteristik AP = AP0 + c - F der Pumpe (respektive Arbeitsmaschine 3 ) des
Fluidtransportsystems 5, 5' für sämtliche Ventilstellungen A1 , A2, B, A1 +B, A2+B, in welchen die Messungen in die Berechung des Druckwerts AP mittels der Gleichung (2) einfliessen können.
Die Figur 6 illustriert ein weiteres Beispiel mit zwei Regelventilen, in welchem der Druckwert ΔΡ abhängig vom Durchfluss F bei verschiedenen Ventilstellungen j dargestellt ist, wobei AI , A2 verschiedene Ventilstellungen des ersten Regelventils bei geschlossenem zweiten Regelventil, B 1 und B2 eine geöffnete Ventileinstellung des zweiten Regelventils bei geschlossenem ersten Ventil, und B 1 +A1 , B 1 +A2 respektive B2+A1 die Ventilstellungen AT , A2 des ersten Ventils bei gleichzeitiger Ventilstellung B 1 respektive B2 des zweiten Regulierventils bezeichnen. Das Bezugszeichen cp2 bezieht sich auf die lineare Pumpencharakteristik AP = AP0 + c F der Pumpe (respektive
Arbeitsmaschine 3 ) des Fluidtransportsystems 5, 5' für die Ventilstellungen B 1 , B2, B 1 +A 1 , B 1 +A2 und B2+A1 , in welchen die Messungen in die Berechung des Druckwerts AP mittels der Gleichung (2 ) einfliessen können.
Im vorbereitenden Schritt S2 werden die normierten Charakteristikdaten für die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii gespeichert. Anstelle der dynamischen Erfassung der
Charakteristikdaten im optionalen Schritt S 1 , werden in einer alternativen Ausführungsvariante bekannte Charakteristikdaten der Regelventile V1 1 , V22, V33 , Vii, beispielsweise ab Datenblättern, erfasst und gespeichert. Mit den Charakteristikdaten wird jeweils auch ein Nenndurchfluss, eine Identifizierung und/oder eine Typenbezeichnung des betreffenden Verbrauchers V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventils V1 1 , V22, V33, Vii gespeichert.
Im Schritt SO werden im Steuersystem 30 die individuellen Solldurchflüsse Ftt für die
Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii bestimmt, beispielsweise aufgrund von aktuellen Sensorwerten und/oder Benutzeranforderungen.
Beim Auffahren (in Betriebnahme) des Fluidtransportsystems 5, 5' oder wenn eine Änderung der Solldurchflüsse Fti erkannt wird, wird im Schritt S4 der Schritt S3 für den dynamischen Abgleich des Fluidtransportsystems 5, 5' respektive der Verbraucher V1 , V2, V3 , Vi ausgelöst und aktiviert.
Im Schritt S31 setzt das Abgleichmodul 1 2 die Ventilstellungen der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33 , Vii basierend auf den Solldurchflüssen Fti für die einzelnen Verbraucher V 1 , V2, V3 , Vi respektive Regelventile V1 1 , V22 , V33 , Vii. Für die Solldurchflüsse Fti werden die Ventilstellungen der Verbraucher V1 , V2, V3 , Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33 , Vii für den konstanten, aber unbekannten Initialdruck Δ 0 im Fluidtransportsystem 5, 5' gesetzt. Dazu verwendet das
Abgleichmodul 1 2 jeweils die individuellen Charakteristikdaten der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii und ermittelt auf der Basis dieser Charakteristikdaten für die Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii jeweils die dem Solldurchfluss Ft. entsprechende Ventilstellung H, , mit welcher im betreffenden Regelventil V1 1 ,
V22, V33, Vii der zugeordnete aktuelle individuelle Durchfluss Fj erreicht werden soll, der beim konstanten, aber unbekannten Initialdruck AP0 dem gewünschten Solldurchfluss Ft = Ft: entspricht. Wie später beschrieben wird, werden für die Berechungen der Ventilstellungen Hy die aktuellen individuellen Durchflüsse F; jeweils mit einem Abgleichfaktor F = a - Fi korrigiert, welcher anfänglich auf a - 1 gesetzt ist, in der Annahme, dass der aktuelle Druck APc im Fluidtransportsystem 5, 5' dem konstanten Initialdruck AP0 entspricht, APc
Zusammenhang mit Schritt S34 erläutert wird).
In einer Ausführungsvariante setzt das Abgleichmodul 1 2 die Ventilstellungen der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii zusätzlich unter Berücksichtigung eines optimierten Einsatzes der Arbeitsmaschine 3 zur Förderung der Fluide. Das Abgleichmodul 1 2 arbeitet beispielsweise als Pumpenoptimierer zur Optimierung der Pumpenleistung. Dazu werden die Ventilstellungen der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii bis zu einem definierten maximalen Grenzwert, beispielsweise 70% oder 80% der maximalen Öffnung, erhöht geöffnet, während die Pumpleistung entsprechend so reduziert wird, dass der zu erzielende Gesamtdurchfluss gleich bleibt. Somit kann in den einzelnen Verbrauchern V1 , V2, V3, Vi und insgesamt im Fluidtransportsystem 5, 5' jeweils derselbe Durchfluss respektive Volumenstrom bei reduzierter Pumpleistung erreicht werden. In einer Variante setzt das Abgleichmodul 1 2 die Ventilstellungen der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii zusätzlich unter Berücksichtigung eines optimierten Betrieb des Wärme- bzw. Kälteerzeugers, so dass die
Vorlauftemperatur maximiert bzw. minimiert werden kann, wobei mindestens ein Ventil eine Anschlagsstellung erreicht.
In einer Ausführungsvariante wird zudem vom Abgleichmodul 1 2 untersucht, ob die Ventilstellung mindestens einer der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive eines der Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii eine Anschlagstellung mit maximaler Öffnung oder eine definierte Minimalstellung erreicht hat. Dabei sind Ventilstellungen beispielsweise als Zahlenwerte angegeben, die einen Öffnungsgrad, z.B. in Winkelgraden oder Bruchteilen, z.B. Prozenten, oder einen entsprechenden Steuerwert angeben. Die Anschlagstellung und/oder die definierte Minimalstellung eines Verbrauchers VI , V2, V3, Vi respektive Regelventils V1 1 , V22, V33, Vii werden beispielsweise als Teil der betreffenden Charakteristikdaten gespeichert. Wenn eine Anschlagstellung oder eine definierte Minimalstellung erreicht wurde, führt das Abgleichmodul 12 eine entsprechende definierte Ausnahmeregelung der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1 . V22. V33, Vii aus.
In einer Variante sieht die Ausnahmeregelung für eine festgestellte Anschlagstellung vor, dass der Durchfluss zugunsten des Verbrauchers V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventils V1 1 , V22, V33, Vii im Anschlag bei den anderen Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii der Gruppe gedrosselt wird. Dazu werden für die Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii jeweils zugeordnete Prioritätsangaben, beispielsweise als Teil der betreffenden Charakteristikdaten, gespeichert. Die Prioritätsangaben sind beispielsweise Klassifizierungs- oder Zahlenwerte die eine hohe respektive niedrige Wichtigkeit oder eine bestimmte Stufe in einer mehrwertigen Skala angeben. Beim Feststellen einer Anschlagstellung, reduziert das Abgleichmodul 1 2 somit die Öffnung und damit den Durchfluss durch weniger wichtigere Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii, die eine Prioritätsangabe mit einem
niedrigeren Wert als der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive das Regelventil V1 1 , V22, V33, Vii in der Anschlagstellung aufweisen.
In einer Variante sieht die Ausnahmeregelung für eine festgestellte definierte Minimalstellung vor, dass zur Vermeidung von Strömungsgeräuschen die Ventilatorbzw. Pumpenleistung in der Arbeitsmaschine 3 zur Förderung gasförmiger Fluide im Fluidtransportsystem 5, 5', d.h. im Ventilator, reduziert wird.
Im Schritt S32 ermittelt das Abgleichmodul 1 2 über den Durchflusssensor 4 den aktuellen Gesamtdurchfluss respektive Gesamtvolumenstrom Fclotal im Fluidtransportsystem 5, 5', d.h. durch die gesamte Gruppe der Verbraucher V1 , V2, V3, Vi respektive Regelventile V1 1. V22. V33, Vii.
Im Schritt S33 berechnet das Abgleichmodul 1 2 die Summe der Sollfurchflüsse Ft =Σ^< (»tota' ^aget flow") für die gesamte Gruppe der Verbraucher V1 , V2,
V3, Vi respektive Regelventile V1 1 , V22, V33, Vii.
Im Schritt S34 bestimmt das Abgleichmodul 1 2 auf der Basis des aktuellen, tatsächlich erreichten gemessenen Gesamtdurchflusses FctBtal und dem gewünschten
Gesamtsolldurchfluss Ftlolal = ^' Fti einen Abgleichfaktor a . Der Abgleichfaktor a wird durch Druckveränderungen im Fluidtransportsystem 5, 5' bestimmt (aktueller Druck
ΔΡ
APc gegenüber konstantem Initialdruck AR. ) und aus dem Verhältnis ß = — des
0 APc konstanten, aber unbekannten Initialdrucks AP0 zum aktuellen, aber ebenfalls unbekannten Druck APc berechnet. Dabei entspricht das Verhältnis
APn
β dem Quadrat des Verhältnisses vom gewünschten
APc Fe
Gesamtsolldurchfluss Ftlotal = ^JFti (beim konstanten, aber unbekannten Initialdruck
AP
0 ) zum tatsächlich gemessenen aktuellen Gesamtdurchfluss Fc
Mal (beim aktuellen, aber ebenfalls unbekannten Druck APc ). Der Abgleichfaktor a berechnet sich aus der Wurzel des Verhältnisses j8 , nämlich a = , und entspricht somit
dem Verhältnis vom gewünschten Gesamtsolldurchfluss Ftma] = ^JFti (beim konstanten, aber unbekannten Initialdruck AP0 ) zum tatsächlich gemessenen aktuellen Gesamtdurchfluss Fctolal .
Das Abgleichmodul 1 2 fährt anschliessend im Schritt S31 mit der Berechnung neuer korrigierter Ventilstellungen HV fort, bei welchen die aktuellen individuellen
Solldurchflüsse Ft
j jeweils mit dem Abgleichfaktor
=
■ Ft
i korrigiert werden (wobei die korrigierten individuellen Durchflüsse Ft zu neuen aktuellen individuellen Solldurchflüssen beim aktuellen, aber unbekannten Druck APc werden).
Bei einer Druckänderung des aktuellen Drucks APc im Fluidtransportsystem 5, 5' gegenüber dem Initialdruck Δ^, weicht der aktuelle Fluss Fe vom gewünschten Solldurchfluss Ft ab und es ergibt sich ein Abgleichfaktor a * 1 . Beispielsweise verdoppelt sich der tatsächliche Fluss Fe = 2 - Ft bei einer Vervierfachung des Drucks
APc = 4 AP0 und es ergibt sich ein Abgleichfaktor a = = °-5 · wie i n
der Figur 4 ersichtlich ist, wird der vom Solldurchfluss Ft abweichende aktuelle Fluss Fe , der bei einer Ventilstellung H, für den Solldurchfluss Ft
j bei einer Abweichung des aktuellen Flusses Fe vom Initialdruck AP
0 tatsächlich erreicht wird (z.B. ein verdoppelter Fluss Fe = 2 - Ft ), durch die Skalierung des Solldurchflusses Ft
i mit dem Abgleichfaktor
= Ft
i (Schritt a: z.B. eine Halbierung des Sollflusses = 0.5 · Ft
t ) und einer Einstellung des Regelventils V1 1 , V22, V33, Vii mit der über die Charakteristikdaten zugeordneten Ventilstellung H'i korrigiert (Schritt b: H'i für F
,t
j aus Kurve f h).
In einer Ausführungsvariante sind im Fluidtransportsystem 5 zudem Temperatursensoren angeordnet, die ermöglichen in den Verbrauchern V1 , V2, V3, Vi jeweils die Temperaturdifferenz Δ7. - Tinj - Touti zwischen Eingangstemperatur Tini und Ausgangstemperatur To tj des zugeführten respektive zurückzuführenden Fluids bei der betreffenden Vorrichtung für den Austausch thermischer Energie (Wärmetauscher) zu bestimmen. Für die Bestimmung der Eingangstemperatur Tin. ist beispielsweise ein gemeinsamer Temperatursensor im Vorlauf zu den Verbrauchern V1 , V2, V3, Vi angeordnet oder es sind mehrere separate Temperatursensoren in den Vorläufen der einzelnen Verbraucher V1 , V2, V3, Vi vorgesehen. Die verschiedenen Ausgangstemperaturen Touti werden jeweils durch separate Temperatursensoren in den Rückläufen der einzelnen Verbraucher V1 , V2, V3, Vi gemessen. Die Abgleichvorrichtung 1 ist mit den Temperatursensoren verbunden und eingerichtet die Eingangstemperaturen 77«, und Ausgangstemperaturen Toutj der einzelnen Verbraucher V1 , V2, V3, Vi zu erfassen und die jeweiligen Temperaturdifferenzen AT, = Tini— Touti für die Verbraucher V1 , V2, V3, Vi zu ermitteln. Die Abgleichvorrichtung 1 ist zudem eingerichtet, im abgeglichenen Zustand, basierend auf dem gemessenen aktuellen
Gesamtdurchfluss respektive Gesamtvolumenstrom Fctotal und den individuellen
Solldurchflüssen Ft, und Temperaturdifferenzen AT, die anteilmässige aktuelle Fe ■ Ft ■ AT
Energieabgabe Ec, -—— '- '- („current individual energy") durch die
Verbraucher V1 , V2, V3, Vi zu ermitteln. Die Abgleichvorrichtung 1 bestimmt zudem die gesamte Energieabgabe Ectolal - ^ Ec, („current total energy") durch die Verbraucher
i
V1 , V2, V3, Vi. Die ermittelte Gesamtenergie Ectotal wird in der Abgleichvorrichtung 1 oder im übergeordneten Steuersystem 30 zur Regelung und insbesondere Begrenzung der über das Fluidtransportsystem 5, 5' abzugebenden Gesamtenergie Et = f(E (-to a\ target energy") eingesetzt. Somit ist es möglich im Fluidtransportsystem 5, 5' mit der Durchflussmessung respektive Volumenstrommessung in bloss einem einzigen, gemeinsamen Durchflusssensor 4 sowohl die in den einzelnen Verbrauchern V1 , V2, V3, Vi abgegebenen individuellen Energiemengen Ec, als auch die gesamte im Fluidtransportsystem 5, 5' abgegebene Energie Ec,olal zu messen und zu regeln.
Wie mit dem Pfeil S35 angezeigt wird, wird die Bestimmung des Abgleichfaktors a und der dynamische Abgleich im Schritt S3 periodisch ausgeführt, beispielsweise mit einer Periodendauer von drei bis dreissig Sekunden, z.B. alle fünf oder zehn Sekunden.
Abschliessend soll angeführt werden, dass in der Beschreibung zwar Computerprogrammcode spezifischen funktionalen Modulen zugeordnet wurde und dass die Ausführung von Schritten in einer bestimmten Reihenfolge dargestellt wurde, dass der Fachmann jedoch verstehen wird, dass der Computerprogrammcode unterschiedlich strukturiert und die Reihenfolge von mindestens gewissen Schritten geändert werden kann, ohne dabei vom Schutzgegenstand abzuweichen.