Beschreibung
Rotor für eine permanenterregte elektrische Maschine sowie dessen Verwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rotor für eine per¬ manenterregte elektrische Maschine gemäß Oberbegriff von An¬ spruch 1 und dessen Verwendung. Elektrische Maschinen sind beispielsweise Elektromotoren und elektrische Generatoren, wobei diese insbesondere in Kraft¬ fahrzeugen verschiedenste Aufgaben erfüllen.
In der DE 10 2010 061 778 AI wird ein Speichenrotor einer elektrischen Maschine beschrieben, bei welchem die Dauermagnete speichenartig in einem Rotorgrundkörper angeordnet sind, wobei die Rotorachse den fiktiven Schnittpunkt darstellt und die Dauermagneten in Umfangsrichtung abwechselnd entgegengesetzt polarisiert sind. Der magnetische Fluss wird über zwischen den Dauermagneten angeordnete Polsegmente zum Luftspalt geführt, um eine Konzentration des magnetischen Flusses zu erzielen. In Umfangsrichtung des Rotors wechseln sich magnetischer Südpol und magnetischer Nordpol somit ab. Zur Verringerung von Streuflüssen und Steigerung des Wirkungsgrades der Maschine wird gemäß der DE 102010 061 778 AI eine die Rotorwelle und einen Rotorgrundkörper verbindende Ver¬ bindungshülse beschrieben, welche aus einem dia- oder para¬ magnetischen Werkstoff besteht.
Da die magnetische Remanenz beispielsweise von ferritischen Dauermagneten mit 0,4 bis 0,45 Tesla vergleichsweise gering ausgeprägt ist, finden für die Anwendung in permanenterregten
elektrischen Maschinen häufig Werkstoffe Verwendung, welche unter anderem Metalle der Seltenen Erden umfassen. Mit den häufig genutzten Neodym-Eisen-Bor (NdFeB) Magneten, mit einem Anteil an Neodym von etwa 30% und einem Anteil an Dysprosium von etwa 1,7 bis 7%, erreicht man aktuell eine Remanenz von etwa 1,2 bis 1,3 Tesla. Eine weitere Gruppe von Werkstoffen für Dauermagnete sind die Samarium-Cobalt-Magnete, mit denen derzeit eine Remanenz von circa 1 Tesla erzielt wird. Die Baugröße einer permanenterregten elektrischen Maschine hängt von der erzielbaren magnetischen Flussdichte im Spalt zwischen Rotor und Stator ab. Aufgrund der geringeren Remanenz müsste eine auf Basis von Ferritmagneten ausgelegte Maschine für eine vergleichbare Leistungsfähigkeit wie eine Maschine mit
NdFeB-Magneten eine etwa dreimal größere Gesamtlänge aufweisen. Mit Dauermagneten hoher Remanenz lassen sich somit Maschinen entwickeln, welche bei gleicher Leistungsfähigkeit platzspa¬ render oder bei gleichem Platzbedarf leistungsstärker dimensioniert werden können als Maschinen mit Dauermagneten ge- ringerer Remanenz, wie beispielsweise aus Ferrit.
Neben einem geringen Gewicht bzw. geringem Bauvolumen ist es außerdem angestrebt ungewollte magnetische Kurzschlüsse, so¬ genannte Streuflüsse des magnetischen Flusses, zu vermeiden, da diese den Wirkungsgrad einer Maschine reduzieren. Streuflüsse zwischen den Polstücken, beispielsweise im Bereich des Luftspalts oder zur Welle, können durch Vermeiden magnetisch leitfähiger Werkstoffe zwischen den Polstücken vermindert werden, wie es in der DE 10 2010 061 778 AI beschrieben ist.
Das magnetische Feld wird über die Geometrie der Polsegmente geprägt, wobei in an sich bekannter Weise Kreisradien mit zum Rand der Polsegmente geringer werdenden Radien vorgesehen sind. Im
Bereich zwischen den Polsegmenten, in einem bezüglich Rotorachse radial äußeren Bereich der Dauermagnete, ist bei diesen Aus¬ führungsformen keine sinnvolle Feldformung möglich, da kein Werkstoff zur Beeinflussung in diesem Bereich vorhanden ist. Durch die Verlängerung der Polstücke in dem bezüglich der
Rotorachse radial äußeren Bereich der Polsegmente und Dauer¬ magnete, im Grenzfall bis zur Bildung einer durchgehenden Brücke, erhöht sich der Streufluss und der Wirkungsgrad der Maschine wird verringert. Aus dem Oberwellenanteil des magnetischen Flusses, im Spalt zwischen Rotor und Stator, entstehen zudem Welligkeiten des Drehmoments. Hierbei werden die Oberwellen 5ter und 7ter Ordnung zu Drehmomentwelligkeiten 6ter Ordnung. Dies ergibt sich durch Frequenzmischung, beschrieben durch die Multiplikation der 5ten Oberwelle und der Grundwelle des Stroms (5+1=6; 7-1=6) . Die weiteren auftretenden Oberwellen sind durch 6 ganzzahlig teilbar (6, 12, 18, 24,...), wobei sich die Korrespondierenden immer aus der jeweiligen Ganzzahligen +/-1 ergeben (5 und 7, 11 und 13,...) . Je nach Ausführungsform der Motortopologie (z.B. 8 Pole am Rotor und 12 Polschuhe am Stator) werden diese Oberwellen unter- schiedlich gut unterdrückt.
Dem hohen Kostendruck in der Automobilindustrie stehen hohe Rohstoffpreise insbesondere für Metalle der Seltenen Erden und der ungewisse Zugang zu deren Vorkommen und Märkten gegenüber. Weiterhin erfüllen bestehende elektrische Maschinen die Anforderungen an moderne Anwendungen in Kraftfahrzeugen, insbesondere des Wirkungsgrades, eines geringen Rastmomentes und einer Drehmomentgleichförmigkeit nicht in ausreichendem Maße. Aufgabe der Erfindung ist es, eine permanenterregte elektrische Maschine, insbesondere für die Anwendung in Kraftfahrzeugen, bereitzustellen dessen Wirkungsgrad und/oder Rastmoment ver-
ringert und/oder dessen Drehmomentgleichförmigkeit weiter verbessert ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Rotor für eine perma- nenterregte elektrische Maschine gemäß Anspruch 1.
Der erfindungsgemäße Rotor für eine permanenterregte elektrische Maschine, insbesondere eine bürstenlose Gleichstrommaschine, welcher konzentrisch um eine Rotorachse angeordnet ist und eine entlang der Rotorachse verlaufende Durchlassöffnung zur Aufnahme einer Welle aufweist, umfassend sich entlang der Rotorachse erstreckende Dauermagnete und Polsegmente, wobei die Dauer¬ magneten und die Polsegmente in Umfangsrichtung alternierend um die Rotorachse angeordnet sind und eine Querschnittsfläche zumindest eines, insbesondere jedes, Polsegments in zumindest einem ersten Polsegmentbereich asymmetrisch mit mindestens einer in einem bezüglich der Rotorachse radial äußeren Bereich des Polsegments angeordneten Ausformung ausgebildet ist, wobei sich die Ausformung im wesentlichen in eine Umfangsrichtung er- streckt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst mindestens ein, insbesondere jedes, Polsegment zumindest einen zweiten Pol¬ segmentbereich, bei welchem in einem bezüglich der Rotorachse radial äußeren Bereich mindestens eine, eine Querschnittsfläche asymmetrisch ausbildende Ausformung in im Wesentlichen entgegengesetzter Umfangsrichtung zur Ausformung in dem ersten Polsegmentbereich vorgesehen ist. Mindestens ein, insbesondere j edes , Polsegment umfasst bevorzugt zumindest einen dritten Polsegmentbereich, wobei der dritte Polsegmentbereich im Wesentlichen symmetrisch und ohne eine Ausformung ausgebildet ist.
Weiterhin bevorzugt beträgt für ein, insbesondere jedes, Polsegment der Anteil des oder der ersten Polsegmentbereiche etwa 25%, der Anteil des oder der zweiten Polsegmentbereiche etwa 25% und der Anteil des oder der dritten Polsegmentbereiche etwa 50%.
Zumindest ein, insbesondere jedes, Polsegment besteht bevorzugt aus einem im Wesentlichen magnetisch leitfähigen, insbesondere ferromagnetischen und/oder ferrimagnetischen Werkstoff. Be- vorzugt werden als Werkstoffe für die Dauermagneten Ferrite verwendet .
Ein maximaler Abstand der Ausformung zur Rotorachse ist bevorzugt kleiner oder gleich einem Außenradius des Rotors.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine Drehmoment-Übertragungsscheibe an zumindest einer Stirnfläche des Rotors vorgesehen, welche eine in Richtung der Rotorachse verlaufende Öffnung zur Aufnahme und mechanischen Verbindung mit einer Welle aufweist, wobei die Öffnung der Drehmo¬ ment-Übertragungsscheibe insbesondere einen geringeren
Durchmesser aufweist als die Durchlassöffnung.
Bevorzugt ist zumindest ein Mittel zur Fixierung der Drehmo- ment-Übertragungsscheibe an dem oder den Polsegmenten vorge¬ sehen, wobei insbesondere mindestens eine Öffnung und/oder Aussparung in zumindest einem Polsegment vorgesehen ist, in welche zumindest ein stabförmiges Element eingeführt ist, das mechanisch mit der Drehmoment-Übertragungsscheibe verbunden ist.
In einem bezüglich der Rotorachse radial äußeren Bereich der Drehmoment-Übertragungsscheibe ist gemäß einer weiteren Aus-
führungsform zumindest eine Ausformung im Bereich eines, insbesondere jedes, Polsegments an der Drehmoment-Übertragungs¬ scheibe ausgebildet, wobei sich die Ausformung im Wesentlichen in eine Umfangsrichtung erstreckt.
Besonders bevorzugt besteht die Drehmoment-Übertragungsscheibe aus einem im Wesentlichen magnetisch nicht und/oder geringfügig leitfähigen, insbesondere einem diamagnetischen und/oder paramagnetischen Werkstoff. Die Welle weist bevorzugt zumindest ein Formelement zur Aufnahme von durch die Polsegmente und/oder Polsegmentbereiche umfasste Hinterschneidungen auf und/oder ist wenigstens eine Rändelung am Umfang der Welle vorgesehen. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind magnetisch leitfähige Verbindungsstege vorgesehen, welche lediglich Polsegmente und/oder magnetisch gleich polarisierte Polsegmentbereiche unterschiedlicher Polsegmente verbinden. Die Erfindung betrifft außerdem eine elektrische Maschine mit einem Rotor gemäß den vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen sowie die Verwendung des Rotors und/oder der permanenterregten elektrischen Maschine in einem Kraftfahrzeug, insbesondere in einem Kraftfahrzeugbremssystem und/oder
Kraftfahrzeuglenksystem.
Trotz einer vergleichsweise geringen Remanenz von Ferritmagneten oder vergleichbaren erhältlichen Dauermagneten, ohne Metalle der Seltenen Erden, kann mit der Erfindung eine elektrischen Maschine entworfen werden, welche verglichen mit permanenterregten
Maschinen mit Metallen der Seltenen Erden einen nur geringfügig erhöhten Platzbedarf erfordert sowie platzsparender als alternative Motorkonzepte wie Asynchron- und Reluktanzmaschinen
ist. Durch die Vermeidung der preisintensiven und zum Teil schwer zugänglichen Metalle der Seltenen Erden und die einfache Grundkonstruktion werden zudem Kosten eingespart und der Zugang zu Werkstoffen erleichtert. Bei diesen wie auch bei der Verwendung von Dauermagneten, welche Metalle der Seltenen Erden umfassen, ergibt sich ein verbesserter Wirkungsgrad, eine erhöhte Drehmomentgleichförmigkeit und ein geringeres Rast¬ moment .
Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand von Figuren .
Es zeigen:
Fig. 1 vereinfachte Schnittdarstellung der erfin dungsgemäßen permanenterregten Maschine,
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung der permanenterregten
Maschine,
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung des erfindungsgemäßen
Rotors ,
Fig. 4 separierter Polsegmentbereich des Rotors,
Fig. 5 einen an sich bekannten Verlauf der Flussdichte in
Abhängigkeit vom Rotorwinkel gemäß dem Stand der Technik,
Fig. 6 einen beispielhaften Verlauf der Flussdichte in Abhängigkeit vom Rotorwinkel der erfindungsgemäßen elektrischen Maschine,
Fig. 7 einen weiteren beispielhaften Verlauf der Flussdichte in Abhängigkeit vom Rotorwinkel gemäß einer weiteren Ausfüh¬ rungsform der elektrischen Maschine, Fig. 8 einen simulierten Verlauf von magnetischen Feldlinien der Maschine,
Fig. 9 Darstellungen eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Elektromotors, Fig. 10 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rotors mit konstruktiven Weiterbildungen hinsichtlich der Verringerung von Streuflüssen und
Fig. 11 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsge- mäßen Rotors mit konstruktiven Weiterbildungen hinsichtlich der Verringerung von Streuflüssen.
Um eine kurze und einfache Beschreibung der Ausführungsbeispiele zu ermöglichen, werden gleiche Elemente mit den gleichen Be- zugszeichen versehen und jeweils nur die für die Erfindung wesentlichen Details erläutert.
Fig. 1 zeigt eine auf die wesentlichen Komponenten, Stator 11 und Rotor 2, beschränkte perspektivische Darstellung der erfin- dungsgemäßen elektrischen Maschine 1 am Beispiel eines
Elektromotors 1, wobei der Stator 11 zur Veranschaulichung als Schnitt abgebildet ist. In Fig. 2 ist der Elektromotor 1 ebenfalls in vereinfachter, perspektivischer Darstellung, jedoch ohne Schnitt dargestellt.
Die Erregerspulen 12 sind um den Umlauf des Rotors 2 an Polschuhen 13 des Stators 11 angeordnet und werden zum Hervorrufen einer Drehbewegung des Rotors durch Erzeugung eines magnetischen
Drehfeldes in an sich bekannter Weise elektrisch angesteuert. Rotor 2 umfasst die Dauermagnete 3 und die Polsegmente 4, welche sich entlang der Rotorachse erstrecken und, die Rotorachse 1 λ konzentrisch umgebend, in Umfangsrichtung alternierend um die Rotorachse angeordnet sind. Die Dauermagnete sind, wie bereits im Stand der Technik beschrieben, in Umfangsrichtung alternierend, entgegengesetzt polarisiert . Um eine Konzentrierung des magnetischen Flusses zu erzielen wird der magnetische Fluss über die Polsegmente 4 zum Luftspalt geführt, wobei die Dauermagnete 3 jeweils mit gleicher magnetischer Polarisierung an ein
Polsegment 4 angrenzenden. Damit wechseln sich in Umfangsrichtung des Rotors magnetischer Südpol und magnetischer Nordpol ab . Über die an beiden Stirnflächen des Rotors 2 vorgesehenen Drehmoment-Übertragungsscheiben 7 wird der Rotor 2 um die Rotorachse 1 λ drehbar mit einer nicht dargestellten Welle des Elektromotors mechanisch verbunden. Zur Durchführung und Befestigung der Welle sind in den Drehmoment-Übertragungsscheiben 7 Öffnungen 8 λ in Richtung der Rotorachse 1 λ vorgesehen. Der Rotor 2 weist zur Durchführung der Welle weiterhin eine in Richtung der Rotorachse 1λ verlaufende Durchlassöffnung 8 auf.
Um Streuflüsse des Rotors insbesondere zur Welle zu vermeiden bestehen die Drehmoment-Übertragungsscheiben 7 aus einem im
Wesentlichen magnetisch nicht oder gering leitfähigen Werkstoff, wie beispielsweise Kupfer oder Aluminium. Insbesondere wenn eine Welle aus einem Werkstoff eingesetzt wird, welcher im We¬ sentlichen magnetisch leitfähig ist, sind die Öffnungen 8λ der Drehmoment-Übertragungsscheiben 7 mit einem geringeren
Durchmesser ausgeführt als Durchlassöffnung 8. Dadurch können Streuflüsse der Dauermagneten 3 und Polsegmente 4 zur Welle, in Abhängigkeit von deren Abständen zueinander verringert werden.
Alternativ oder in Ergänzung zu den Drehmoment-Übertragungsscheiben 7 könnte beispielsweise zumindest eine aus einem diamagnetischen und/oder paramagnetischen Werkstoff bestehende Verbindungshülse zwischen Welle und Rotor 2 eingebracht werden, welche einerseits die Drehmomentüber¬ tragung an die Welle und/oder an den Rotor 2 vornehmen oder unterstützen kann und andererseits Streuflüsse unterdrückt.
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind jeweils 2 Stäbe mit kreisförmigen Querschnitten in dafür vorgesehene Öffnungen 10 jedes Polsegments 4 und der Drehmoment-Übertragungsscheiben 7 eingeführt und insbesondere mit den Drehmoment-Übertragungs¬ scheiben 7 derart mechanisch verbunden, dass die im Betrieb aufkommenden Drehmomente übertragen werden können. Um dies zu verdeutlichen wurde in Fig. 3 Rotor 2 ohne Drehmoment-Übertragungsscheiben 7 dargestellt.
Zur Vermeidung von Wirbelströmen bestehen die Polsegmente 4 in an sich bekannter Weise aus Blechpaketen, es können jedoch auch Bereiche der Polsegmente 4 aus Vollmaterial vorgesehen sein. Die Polsegmente 4 weisen Polsegmentbereiche 5 auf, die in einem bezüglich der Rotorachse 1 λ radial äußeren Bereich, die
Querschnittsfläche 14 asymmetrisch ausbildende Ausformungen 6 aufweisen. Querschnittsfläche 14 ist zu Verdeutlichung in Fig. 4 dargestellt. Bei einem ersten Polsegmentbereich 5, welcher beispielsgemäß in jedem Polsegment 4 zweifach entlang der Rotorachse 1 λ vorgesehen ist, weisen die Ausformungen im Wesentlichen in eine erste Umfangsrichtung 1 λ λ . Bei einem zweiten Polsegmentbereich, der ebenfalls zweifach entlang der Rotorachse 1 λ vorgesehen ist, weisen die Ausformungen im Wesentlichen in eine zweite, entgegengesetzte Umfangsrichtung 1λ λ zur ersten. Der maximale Abstand, welche die Ausformungen 6 von der Ro¬ torachse 1 λ aufweisen, ist kleiner oder gleich dem Außenradius
des Rotors 2. Jeder Polsegmentbereich kann dabei aus separaten Blechen zusammengefügt oder ganz oder teilweise aus Vollmaterial gefertigt sein. In Fig. 4 ist die Querschnittsfläche 14 eines Polsegmentbereichs 5 mit Ausformung 6 dargestellt, wobei gewählt werden kann, in welche der Umfangsrichtungen Ausformung 6 weisen soll. Die Polsegmentbereiche 5, 5λ, 5λ λ weisen im bezüglicher der Ro¬ torachse 1 λ radial äußeren Bereich an sich bekannte Kreisradien mit zum Rand der Polsegmentbereiche 5, 5λ, 5λλ in Bezug auf die Rotorachse 1λ geringer werdende Radien auf. Jedes Polsegment 4 weist zudem einen dritten, dreifach entlang der Rotorachse 1 λ vorgesehenen Polsegmentbereich 5λ λ auf, welcher im Wesentlichen symmetrisch, ohne eine Ausformung 6 ausgebildet ist.
Wie bereits erläutert, entstehen aufgrund von Oberwellen des magnetischen Flusses, im Spalt zwischen einem Rotor und einem Stator, Drehmomentungleichförmigkeiten . Eine häufig verwendete Ausführungsform einer elektrischen Maschine weist 8 Pole ro- torseitig und 12 Polschuhe statorseitig auf, zeigt allerdings keine Unterdrückung dieser Oberwellen, weshalb ein sinusförmiges Luftspaltfeld anzustreben ist, was wiederum durch die Geometrie der Polsegmente bestimmt wird. Ein beispielhafter Verlauf der magnetischen Flussdichte B in Abhängigkeit vom Rotorwinkel W eines 10-poligen Rotors ent¬ sprechend einer an sich bekannten Ausführungsform eines
Elektromotors ist in Fig. 5 dargestellt. Im Bereich des Pol¬ segments - die Symmetrieachse ist bei 0° - ist die magnetische Flussdichte 19 gemäß dem Stand der Technik weitgehend gleich mit einer ebenfalls dargestellten Cosinus-Referenzkurve 18. In dem radial äußeren Bereich zwischen zwei Polsegmenten weicht die magnetische Flussdichte des 10 poligen Elektromotors wesentlich
von der Cosinus-Referenzkurve ab. Würden die Polsegmente zur Verbesserung der Drehmomentgleichförmigkeit weiter verlängert, im Grenzfall bis zur Bildung einer durchgehenden Brücke, würde der Streufluss wesentlich ansteigen und den Wirkungsgrad re- duzieren.
In Fig. 6 ist ein beispielhafter Verlauf der magnetischen Flussdichte B einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektrischen Maschine 1 in Abhängigkeit des Ro- torwinkels W dargestellt, bei welcher die Polsegmente 4 zu etwa gleichen Anteilen in Polsegmentbereiche 5 und 5 λ mit Aus¬ formungen 6 in die erste Umfangsrichtung sowie die entgegengesetzte Umfangsrichtung 1λ λ aufgeteilt sind. Zur Veranschaulichung wurden die Bereiche mit Ausformungen 6 in die erste 15 und dieser entgegengesetzten 16 Umfangsrichtung 1λ λ zusätzlich getrennt dargestellt. Durch die Ausformungen 6 ergibt sich in Abhängigkeit der Richtung der Ausformungen 6 jeweils eine Überhöhung 15 16 λ der magnetischen Flussdichte in diesem Bereich. Die resultierende magnetische Flussdichte 17 wird durch Überlagerung beider Polsegmentbereiche 5, 5λ wieder symmetrisch und zeigt eine Überhöhungen in Winkelbereichen, in welchen gemäß Fig. 5 eine im Vergleich zur Cosinus-Referenzkurve 18 verminderte magnetische Flussdichte 19 vorlag. Die Anzahl und Anordnung der Polsegmentbereiche 5, 5λ, 5λ λ in jedem Polsegment 4 kann je nach Anforderung an Wirkungsgrad und Drehmomentgleichförmigkeit gestaltet werden, wobei auch Un¬ terschiede zwischen den einzelnen Polsegmenten realisierbar sind. Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1, 2 und 3 ist über die gesamte Länge eines Polsegments 4 entlang der Rotorachse 1 λ ein Anteil der ersten Polsegmentbereiche 5 von etwa 25%, ein Anteil der zweiten Polsegmentbereiche 5λ von etwa 25% und ein Anteil der dritten Polsegmentbereiche 5λ λ von etwa 50% vorgesehen. Daraus
ergibt sich eine weitgehende Angleichung der magnetischen Flussdichte 20 der erfindungsgemäßen elektrischen Maschine 1 an die Cosinus-Referenzkurve 18 gemäß Fig. 7. Ein simulierter Verlauf von magnetischen Feldlinien eines Ausschnitts mit einem ersten Polsegmentbereich 5 des erfindungsgemäßen Elektromotors ist in Fig. 8 abgebildet.
Werden die Polsegmentbereiche 5, 5λ, 5λ λ eines Polsegments 4 weiter zusammengefasst , beispielsweise derart, dass jeweils ein zusammenhängender erster Polsegmentbereich 5 mit Ausformung 6 in Umfangsrichtung 1 anschließend ein dritter Polsegmentbereich 5 λ λ ohne Ausformung, und darauf folgend ein zweiter Polseg¬ mentbereich 5 λ mit Ausformung 6 in entgegengesetzter Um- fangsrichtung 1 könnte man die Ausformungen 6 der Polseg- mentbereiche 5, 5λ optional auch an der Drehmo¬ ment-Übertragungsscheibe 7 anordnen.
Fig. 9 zeigt in Fig. 9 a) und 9 b) verschiedene perspektivische Darstellungen eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfin- dungsgemäßen Rotors 2. Rotor 2 ist im Vergleich zum vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel verlängert, wodurch zu¬ sätzlich zur Flusskonzentration der Ausführung als Speichenrotor eine axiale Flusskonzentration erzeugt wird. Aufgrund der am Stator 11 angeordneten Erregerspulen 12, welche axial über die Polschuhe 13 hinausragen, kann Rotor 2 zu beiden Seiten der elektrischen Maschine 1, relativ zum Stator 11, axial länger ausgeführt sein. Somit kann die elektrische Maschine 1 axial, mit um diese beidseitigen Längen reduzierter Gesamtlänge ausgelegt werden. Aufgrund der reduzierten Windungslänge werden somit geringere elektrische Verluste erzeugt. Zur Verringerung der Trägheit und Vermeidung axialer magnetischer Flüsse im Spalt könnten die überstehenden Polsegmentbereiche 21 am Umfang eben,
das heißt ohne Kreisradien mit zum Rand der Polsegmente geringer werdenden Radien, vorgesehen werden.
Die Figuren 10 und 11 zeigen in unterschiedlichen Darstellungs- arten sowie Perspektiven weitere bevorzugte Ausgestaltungen von Rotor 2, wobei lediglich die zur Erläuterung der bevorzugten weiterbildenden Merkmale notwendigsten Komponenten abgebildet sind. Im Unterschied zu den bisher beschriebenen Ausführungsformen ist, wie insbesondere in den Fig. 10 a) und 11 b) ersichtlich, der Scheitelpunkt S der mittels gestrichelter Linie angedeuteten Polsegmentkappe 6λ von Polsegment 4 bzw. Pol¬ segmentbereich 5,5λ,5λ λ bzw. die zur Veranschaulichung abgebildete Verbindungslinie von Mittelpunkt M von Rotor 2 zum Scheitelpunkt S gegenüber der Symmetrieachse des weiteren Teils von Polsegment 4 bzw. Polsegmentbereich 5,5λ,5λ λ, welche durch Strichpunktlinie dargestellt ist, um einen Winkel , bei¬ spielsweise 3°, verschoben. Um die Asymmetrie der Polseg¬ mentbereiche 5,5λ,5λ λ zu verdeutlichen, wurden in Fig. 10 a) lediglich Polsegmentbereiche mit Ausformungen 6 in einer ersten Umfangsrichtung 1λ λ abgebildet, jedoch nicht in Blickrichtung dahinter liegende Polsegmentbereiche 5,5λ,5λ λ mit Ausformungen 6 in entgegengesetzter Umfangsrichtung . Die weiteren konstruktiven Weiterbildungen der Ausführungsbeispiele der Figuren 10 und 11 fokussieren im Wesentlichen auf eine Reduzierung bzw. Vermeidung von Streuflüssen von einem ersten Polsegment 4 zu einem weiteren Polsegment 4 im Bereich von Durchlassöffnung 8. Die beschriebenen konstruktiven Details können dabei optional oder ergänzend zu bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen Anwendung finden. Gemäß Fig. 10 a) (Perspektive parallel zur Achsrichtung) und b) (Perspektive senkrecht zur Achsrichtung) weist Rotor 2 Welle 22 auf, welche Formelemente 23 zur me¬ chanischen Fixierung von Hinterschnitten 24 der Polsegmente 4 umfasst, wobei Welle 22 insbesondere antimagnetisch und mit einem
Strangpressverfahren hergestellt ist. Im Bereich der nicht dargestellten Lager von Elektromotor 1 weist Welle 22 entlang der Rotorachse 1λ bevorzugt eine zylindrische Form auf. Mittels Kunststoffumspritzung 25 erfolgt eine finale Fixierung der Komponenten von Rotor 2, wodurch die Fliehkräfte im laufenden Betrieb besser aufgenommen werden können. Um eine Unterstützung der Drehmomentübertragung auf Welle 22 zu verbessern, ragen die Formelemente 23 axial bevorzugt über die Dauermagnete 3 bzw. Polsegmente 4 hinaus, wobei der hinausragende Teil der Form- elemente 23 zur Bildung eines effektiven Formschlusses durch Kunststoffumspritzung 25 eingefasst sind.
Entsprechend der Ausführungsform der Fig. 11 a) und b) sind in Umfangsrichtung von Rotor 2 Polstücke 4 bzw. Polsegmentbereiche 5,5λ,5λ λ gleichen magnetischen Potentials mittels magnetisch leitfähiger Verbindungsstege 26, radial im Bereich von
Durchlassöffnung 8, verbunden, wodurch in Umfangsrichtung insbesondere jedes zweite Polsegment 4 bzw. jeder zweite Polsegmentbereich 5,5λ5λ λ miteinander verbunden ist. Aufgrund des gleichen magnetischen Potentials existiert zwischen den solchermaßen verbundenen, magnetisch gleich polarisierten PolSegmenten 4 bzw . PolSegmentbereichen 5 , 5 λ , 5 λ λ im Wesentlichen kein magnetischer Fluss, weshalb im Wesentlichen keine magnetischen Streuflüsse zwischen diesen vorliegen. Die Fig. 11 a) zeigt in perspektivischer Darstellung lediglich die Polstücke 4 und/oder Polsegmentbereiche 5,5λ,5λ λ eines Teils von Rotor 2.
Die weiteren in Umfangsrichtung vorgesehenen, mit gegenüber den soeben beschriebenen Polstücken 4 und/oder Polsegmentbereichen 5,5λ,5λ λ gegensätzlichen, magnetischen Potential sind mittels Verbindungsstegen 27 verbunden. Die jeweiligen Verbindungsstege 26 und 27 der gegensätzlich polarisierten Polsegmente 4 weisen dabei einen axialen Abstand von z.B. 4 mm Abstand auf, wodurch
vorteilhafterweise Streuflüsse begrenzt bzw. vermieden werden. Polsegmentbereiche 5,5λ,5λ λ einer senkrecht zur Rotorachse 1λ angeordneten Polsegmentebene von Rotor 2 sind in der Fig. 11 b) dargestellt, wobei insbesondere ersichtlich ist, dass lediglich jedes zweite Polsegment 4 bzw. jeder zweite Polsegmentbereich 5,5λ,5λ λ mittels der Verbindungsstege 26 bzw. 27 verbunden ist. Die Polsegmentbereiche 5,5λ,5λ λ jedes separaten Polsegments 4 sind in axialer Richtung in an sich bekannter Weise zum Beispiel mittels Stanzpaketierung, Verkleben oder auch Verschweißen bzw. Verschrauben mechanisch verbunden.
Die Dauermagnete 3 werden, wie bereits für die weiteren Aus¬ führungsbeispiele beschrieben, in Umfangsrichtung zwischen den Polsegmenten 4 angeordnet. Rotor 2 kann erfindungsgemäß derart ausgelegt sein, dass die Dauermagnete 3 zur Rotorachse 1 λ hin teilweise oder vollständig keilförmig verlaufen, was bedeutet, dass die in Umfangsrichtung von Rotor 2 angeordneten Ebenen der Dauermagnete 2 zur Rotorachse hin einander annähern. Durch die Keilform wird insbesondere der durch die Verbindungsstege 26,27 benötigte Platzbedarf erschlossen.
Durch die insbesondere in den axialen Endbereichen von Rotor 2 angeordneten und in der Fig. 11 a) hervorgehobenen Polsegmentbereiche 5,5λ,5λ λ einer Polsegmentebene von Rotor 2, deren Verbindungsstege 27 unmittelbar an die Verbindungsstege 26 magnetisch gegensätzlich polarisierter Polsegmentbereiche 5,5λ,5λ λ angrenzen, kann die mechanische Stabilität von Rotor 2 verbessert werden, wobei die Streuflüsse in diesem Bereich jedoch erhöht werden. Weiterhin wird die mechanische Stabilität von Rotor 2, entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10, bevorzugt durch eine nicht dargestellte Kunststoffumspritzung erhöht, welche den Rotor im Wesentlichen einfasst. Eine Ver¬ besserung der Drehmomentübertragung auf die Rotorwelle 22 im
Sinne der Fig. 10 kann beispielsweise durch eine entsprechend angeordnete und ebenso durch die Kunststoffumspritzung ein- gefasste Rändelung an Teilen des Umfangs der Rotorwelle erzielt werden, wobei auch ein Einstich zur axialen Sicherung oder Drehmoment-Übertragungsscheibe 7 zur Verbesserung der Dreh¬ momentübertragung auf Welle 22, insbesondere in Verbindung mit Formelementen 23, vorgesehen sein. In vorteilhafter Weise ist es nach dieser Ausführungsformung insbesondere möglich die Anzahl der Einzelteile in Fertigung von Elektromotor 1 bzw. Rotor 2 zu begrenzen.