Beschreibung
Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines Kraftstoffinjektors basierend auf einer Auswertung des zeitlichen Verlaufs von verschiedenen elektrischen Messgrößen
Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Ansteuerung von Kraftstoffinjektoren, welche einen mit einer Ventilnadel mechanisch gekoppelten magnetischen Anker und einen eine Spule aufweisenden Spulenantrieb zum Bewegen des magnetischen Ankers aufweisen. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren sowie eine Vorrichtung, eine Motorsteuerung und ein Computerprogramm zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges, wobei die Bestimmung des Bewegungsverhaltens basierend auf einer Auswertung des zeitlichen Verlaufs einer elektrischen Messgröße einer Spule des Spu- lenantriebs erfolgt. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Ansteuern eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges basierend auf einem mit dem o.g. Verfahren bestimmten zeitlichen Bewegungsverhalten.
Beim Betrieb insbesondere von direkt angetriebenen Kraftstoffinj ektoren, welche einen mit einer Ventilnadel mechanisch gekoppelten magnetischen Anker und einen eine Spule aufweisenden Spulenantrieb zum Bewegen des magnetischen Ankers aufweisen, mit gleichen Strom/Spannungsparametern kommt es aufgrund von elektrischen, magnetischen und/oder mechanischen Toleranzen zu einem unterschiedlichen zeitlichen Öffnungs- und/oder
Schließverhalten der individuellen Kraftstoffinj ektoren . Dies wiederum führt zu unerwünschten Injektor-individuellen Variationen in der Menge des tatsächlich eingespritzten Kraftstoffs.
Die relativen Einspritzmengenunterschiede von Kraftstoffinjektor zu Kraftstoffinjektor vergrößern sich jedoch bei kürzer werdenden Einspritzzeiten und damit bei geringen Einspritzmengen. Für moderne Motoren ist es bereits wichtig und für zukünftige Motorengenerationen wird es in Anbetracht einer weiteren Reduzierung von Schadstoffemissionen noch wichtiger sein, dass auch bei geringen einzuspritzenden Kraftstoffmengen eine hohe Mengengenauigkeit gewährleistet werden kann. Eine hohe Mengengenauigkeit kann jedoch nur dann erreicht werden, wenn das tatsächliche Bewegungsverhalten der Ventilnadel bzw. des magnetischen Ankers insbesondere während des Öffnungsvorgangs und/oder während des Schließvorgangs bekannt ist.
Der zum Betrieb eines einen Spulenantrieb aufweisenden
Kraftstoffinjektors benötigte Spulenstrom wird typischerweise durch eine geeignete Stromregler Hardware zur Verfügung gestellt. Der sich einstellende zeitliche Verlauf des Stromes durch die Spule des Spulenantriebs ist dabei unter anderem von der Induktivität und dem elektrischen Widerstand der Spule abhängig. Der elektrische Widerstand setzt sich aus dem ohmschen Widerstand der Wicklung (en) der Spule und dem Widerstand des (ferro ) magnetischen Materials des Kraftstoffinjektors zusammen. Wirbelströme, die aufgrund von magnetischen Flussänderungen im ferromagnetischen Material fließen, werden durch den endlichen elektrischen Widerstand des ( ferro ) magnetischen Materials gedämpft .
Mittels einer präzisen Auswertung des genauen zeitlichen Verlaufs des Spulenstromes oder der Spulenspannung kann das Ende einer Öffnungsbewegung des magnetischen Ankers bzw. der Ventilnadel (der magnetische Anker schlägt an einem mechanischen Öffnungsanschlag an) und auch das Ende der nachfolgenden Schließbewegung des magnetischen Ankers bzw. der Ventilnadel (der magnetische Anker schlägt an einen Ventilsitz an) bestimmt werden. Diese Enden sind nämlich jeweils als Knick in dem Verlauf des Spulenstromes oder der Spulenspannung erkennbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, möglichst ohne einen zusätzlichen apparativen Aufwand das tatsächliche Bewegungsverhalten eines Kraftstoffinjektors zu charakterisieren .
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Das be- schriebene Verfahren weist auf (a) Beaufschlagen einer Spule des Spulenantriebs mit einer elektrischen Erregung, welche zu einer Öffnungsbewegung einer Ventilnadel führt, die mit einem Magnetanker des Spulenantriebs gekoppelt ist, (b) Erfassen des zeitlichen Verlaufs einer ersten elektrischen Messgröße der Spule, (c) Bestimmen des Zeitpunkts des Endes der Öffnungsbewegung basierend auf dem erfassten zeitlichen Verlauf der ersten elektrischen Messgröße, (d) Modifizieren der elektrischen Erregung der Spule, so dass die Ventilnadel eine Schließbewegung ausführt, (e) Erfassen des zeitlichen Verlaufs einer zweiten elektrischen Messgröße der Spule und (f ) Bestimmen des Zeitpunkts des Endes der Schließbewegung basierend auf dem erfassten zeitlichen Verlauf der zweiten elektrischen Messgröße. Erfindungsgemäß ist eine der beiden Messgrößen die Höhe der Spannung, welche an der Spule anliegt, und die andere der beiden Messgrößen ist die Stärke des Stromes, welcher durch die Spule fließt .
Dem beschriebenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch die Auswertung von zwei verschiedenen elektrischen Messgrößen die Zeitpunkte (a) des Endes der Öffnungsbewegung und (b) des Endes der Schließbewegung besonders genau bestimmt werden können und damit wichtige Erkenntnisse über das tatsächliche Bewegungsverhalten des Kraftstoffinjektors gewonnen werden
können. Dies wiederum erlaubt eine besonders genaue Kraftstoffzumessung für die Verbrennungsvorgänge in einem Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs. Die beschriebene elektrische Erregung kann ein beliebiger Zeitverlauf von Strom und/oder Spannung sein, welcher dafür sorgt, dass eine Ventilnadel des Kraftstoffinjektors vor- rübergehend aus ihrer Schließposition ausgelenkt wird und somit einen Einspritzvorgang des Kraftstoffinjektors ermöglicht. Die elektrische Erregung kann je nach spezieller Anwendung einen zeitlichen Verlauf haben, welcher in bekannter Weise beispielsweise eine Pre-Charge-Phase, eine Boostphase, eine Abkommutierungsphase und/oder eine Haltephase aufweist. Die elektrischen Messgrößen, welche zunächst als analoge
Messgrößen erfasst werden, können in analoger und/oder digitaler Form weiterverarbeitet werden . Die jeweilige Signalverarbeitung kann in bekannter Weise eine geeignete Signalaufbereitung wie zum Beispiel eine Verstärkung, eine Filterung (beispielsweise zum Entfernen von einem unerwünschten Hochfreguenz-Rauschen ) und/oder eine Impedanzanpassung umfassen. Eine Umwandlung eines Analogsignales in ein entsprechendes Digitalsignal kann mittels eines Analog-Digital-Konverters und insbesondere mit einem sog. Fast Analog-Digital Konverter (FADC) erfolgen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die erste elektrische Messgröße die Stärke des Stromes, welcher durch die Spule fließt, und die zweite elektrische Messgröße ist die Höhe der Spannung, welche an der Spule anliegt. Dies hat den Vorteil, dass eine besonders hohe Genauigkeit sowohl bei der Bestimmung des Endes der Öffnungsbewegung als auch bei der Bestimmung des Endes der Schließbewegung erreicht werden kann. Die Erfinder des in diesem Dokument beschriebenen Verfahrens haben nämlich erkannt, dass (a) der Verlauf der Öffnungsbewegung besonders genau mittels eines geeigneten Strommessverfahrens und dass (b) der Verlauf der Schließbewegung besonders genau mittels eines geeigneten Spannungsmessverfahrens bestimmt werden kann.
Die Messung der Stromstärke kann mittels eines geeigneten Strommessverfahrens erfolgen, bei dem beispielsweise der Stromwert über einen FADC in digitaler Weise erfasst und bezogen auf den Beginn der Bestromung die Zeit des Endes der Öffnungsbewegung detektiert wird. Zur Erfassung der Stromstärke kann die an einem Shunt (Messwiderstand) abfallende Spannung gemessen werden. Der Shunt kann sich konzeptmäßig in einem Strompfad gegen Masse befinden.
Die Messung der Höhe der an dem Spulenantrieb anliegenden Spannung kann mittels eines geeigneten Spannungsmessverfahrens erfolgen, bei dem die entsprechenden Spannungswerte beispielsweise über einen zweiten FADC in digitaler Weise erfasst und bezogen auf das Ende der Bestromung das Ende der
Schließbewegung detektiert wird. Dabei kann direkt die an dem Spulenantrieb anliegende Spannung erfasst werden, die Verwendung eines Shunts ist nicht erforderlich.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird (a) ein der ersten elektrische Messgröße zugeordnetes erstes Messsignal mittels einer ersten elektronischen Schaltung aufbereitet und (b) ein der zweiten elektrische Messgröße zugeordnetes zweites Messsignal wird mittels einer zweiten elektronischen Schaltung aufbereitet. Dabei ist die erste elektronische Schaltung verschieden zu der zweiten elektronischen Schaltung. Dies hat den Vorteil, dass für unterschiedliche Messprinzipien, eine Strommessung und eine Spannungsmessung, jeweils eine optimal geeignete elektronische Schaltung verwendet werden kann. Damit weisen beide Messkanäle, der Strommesskanal und der Spannungsmesskanal, jeweils die für eine optimale Signalaufbereitung geeigneten elektronischen Komponenten auf .
Anschaulich ausgedrückt bedeutet dies, dass die verschiedenen Messkanäle eine Anpassung des zu messenden Signals an den Eingang eines entsprechenden FADCs darstellen. Dies gilt insbesondere hinsichtlich des Wertebereichs des entsprechenden Messsignals,
hinsichtlich der Signalauflösung und hinsichtlich der Signalimpedanz .
Die erste und die zweite elektronische Schaltung sind ver- schiedene Schaltungen. Dies bedeutet, dass zumindest einige der Komponenten der ersten elektronischen Schaltung nicht für die Signalaufbereitung mittels der zweiten elektronischen Schaltung verwendet werden. Gleiches gilt umgekehrt für zumindest einige der Komponenten der zweiten elektronischen Schaltung. Bevorzugt sind die beiden elektronischen Schaltungen jedoch vollständig voneinander getrennt. Dies bedeutet, dass keine Komponente der ersten elektronischen Schaltung auch der zweiten elektronischen Schaltung zugeordnet ist und umgekehrt dass keine Komponente der zweiten elektronischen Schaltung auch der ersten elektronischen Schaltung zugeordnet ist.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner auf (a) ein Ermitteln einer ersten zeitlichen Verzögerung in der Signalaufbereitung des ersten Messsignals, und (b) ein Ermitteln einer zweiten zeitlichen Verzögerung in der Signalaufbereitung des zweiten Messsignals. Dabei erfolgt das Bestimmen des Zeitpunkts des Endes der Öffnungsbewegung ferner basierend auf der ersten zeitlichen Verzögerung und das Bestimmen des Zeitpunkts des Endes der Schließbewegung erfolgt ferner basierend auf der zweiten zeitlichen Verzögerung. Dies hat den Vorteil, dass eine unterschiedliche zeitliche Verzögerung durch die beiden elektronischen Schaltungen individuell für jede Schaltung bestimmt und bei der Bestimmung des Zeitpunktes des Endes der jeweiligen Bewegung berücksichtigt werden kann. Dadurch wird die Genauigkeit der Bestimmung des Zeitpunktes des Endes der Öffnungsbewegung und der Bestimmung des Zeitpunktes des Endes der Schließbewegung weiter verbessert.
Die Möglichkeit der Berücksichtigung der individuellen Ver- zögerung einer bestimmten elektronischen Schaltung ist aus folgenden Gründen für die Genauigkeit bei dem Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens von großer Bedeutung: Jede elektronische Schaltung besitzt fertigungstechnisch durch die
Verwendung individueller elektronischer Bauteile Toleranzen. Aufgrund dieser Toleranzen variiert auch die Zeitkonstante pro Kanal. Im vorliegenden Fall ist die Variation der Zeitkonstanten der ersten elektronischen Schaltung unabhängig von der Variation der Zeitkonstanten der zweiten elektronischen Schaltung. Die entsprechenden Abweichungen sind jedoch unerwünscht, da sie im Falle einer ausbleibenden Kompensation zu einer im Allgemeinen nicht zu vernachlässigenden Ungenauigkeit bei den bestimmten Zeitpunkten führen. Mit der hier beschriebenen schaltungsin- dividuellen Kompensation dieser zeitlichen Verzögerungen können somit fertigungstechnisch bedingte Toleranzen der elektronischen Schaltungen zur Signalaufbereitung erkannt und diese durch eine geeignet modifizierte Ansteuerung des Kraftstoffinjektors kompensiert werden.
Die erste zeitliche Verzögerung wird von der ersten elektronischen Schaltung bewirkt und die zweite zeitliche Verzögerung wird von der zweiten elektronischen Schaltung bewirkt. Dies kann anschaulich auf einfache Weise verstanden werden, weil beide elektronische Schaltungen idealisiert zumindest für hohe (Rausch) Freguenzen ein Tiefpassverhalten besitzen. Dieses Verhalten spiegelt sich in einer bestimmten zeitlichen Konstanten T wider, welche die jeweilige elektronische Schaltung am Ausgang gegenüber einer sprunghaften Eingangssignaländerung zeigt.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Ermitteln der ersten zeitlichen Verzögerung auf (a) ein Einspeisen eines ersten Testsignals in die erste elektronische Schaltung, wobei das erste Testsignal eine zumindest annähernd sprunghafte erste Pegeländerung aufweist, und (b) ein Auswerten des zeitlichen Verlaufs eines ersten Ausgangssignals der ersten elektronischen Schaltung, wobei das erste Ausgangssignal die Antwort der ersten elektronischen Schaltung auf das erste Testsignal ist. Alternativ oder in Kombination weist das Ermitteln der zweiten zeitlichen Verzögerung auf (a) ein Einspeisen eines zweiten Testsignals in die zweite elektronische Schaltung, wobei das zweite Testsignal eine zumindest annähernd sprunghafte
zweite Pegeländerung aufweist, und (b) ein Auswerten des zeitlichen Verlaufs eines zweiten Ausgangssignals der zweiten elektronischen Schaltung, wobei das zweite Ausgangssignal die Antwort der zweiten elektronischen Schaltung auf das zweite Testsignal ist.
Die Verwendung von Test-Eingangssignalen, welchen einen zeitlichen Verlauf mit einer sprunghaften Pegeländerung aufweisen, hat den Vorteil, dass die individuelle zeitliche Verzögerung, welche von der jeweiligen elektronischen Schaltung verursacht wird, auf einfache Weise bestimmt werden kann. Dazu ist es nämlich lediglich erforderlich, die Zeitspanne zu ermitteln, welche das jeweilige Ausgangssignal benötigt um als Antwort auf die sprunghafte Pegeländerung seine Ant- wort-Pegeländerung zu vollziehen.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind das erste Testsignal und/oder das zweite Testsignal Bestandteil (e) einer elektrischen Erregung, mit welcher der Spulenantrieb des Kraftstoffinjektors im realen Betrieb des Verbrennungsmotors beaufschlagt wird. Dies hat den Vorteil, dass eine Bestimmung der von den beiden elektronischen Schaltungen verursachten individuellen zeitlichen Verzögerungen im Regelbetrieb des betreffenden Kraftstoffinjektors durchgeführt werden kann. Somit können auch während des Betriebs des Verbrennungsmotors abhängig von den aktuellen Betriebsbedingungen jeweils die genauen zeitlichen Verzögerungen bestimmt werden. Dies bedeutet, dass auch bei schwankenden zeitlichen Verzögerungen, welche durch veränderte Betriebsbedingungen wie zum Beispiel der Temperatur verursacht werden können, stets die aktuell gültigen zeitlichen Verzögerungen verwendet werden können, um die Zeitpunkte genau zu bestimmen, zu denen die Öffnungsbewegung bzw. die
Schließbewegung der Ventilnadel endet. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass es bei bekannten Stromregler-Einrichtungen (von Technikern häufig auch Stromregler-Hardware genannt), welche zur Beaufschlagung des Spulenantriebs mit für reale Einspritzvorgänge geeigneten
elektrischen Erregungen verwendet werden, kurze Zeitspannen oder Zeitpunkte gibt, in denen bzw. bei denen sich sowohl der gemessene Strom als auch die gemessenen Spannung sprunghaft ändern. Diese kurzen Zeitspannen oder Zeitpunkte liegen insbesondere in einem Zeitfenster, welches unmittelbar nach dem Ende der
Bestromungsphase beginnt . Sobald die elektronischen Schalter der Stromregler-Hardware nämlich den Zustand "hochohmig" erreicht haben, wird am Spulenantrieb eine Gegeninduktion erzeugt, welche den Zeitpunkt bestimmt, zu dem sich die an der Spule des Spulenantriebs anliegende Spannung sprunghaft ändert. Diese Gegeninduktion wird bei einer üblichen Stromregler-Hardware dadurch begrenzt, indem die entsprechende Energie in eine in der betreffenden Stromregler-Hardware befindliche Boost-Schaltung rückgespeist wird. Dadurch ergibt sich eine Spannungsbegrenzung auf eine Spannung -V_boost, welche annähernd der invertierten Boostspannung entspricht. Der durch die Induktion entstehende Strom geht nach der Rückspeisung über einen Shunt der Stromregler-Hardware gegen Masse (GND) gegen 0 Ampere. Dies stellt dann den detektierbaren Sprung im Stromverlauf dar.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das erste Testsignal eine weitere erste Pegeländerung auf, welche gegenläufig zu der ersten Pegeländerung ist. Alternativ oder in Kombination weist das zweite Testsignal eine weitere zweite Pegeländerung auf, welche gegenläufig zu der zweiten Pegeländerung ist. Dies hat den Vorteil, dass die zeitliche Verzögerung, welche durch die jeweilige elektrische Schaltung verursacht wird, noch genauer bestimmt werden kann.
Anschaulich ausgedrückt bedeutet dies, dass das in diesem Dokument beschriebene Verfahren durch eine adaptierte
Strom/Spannungsansteuerung erweitert werden kann, so dass zusätzlich eine zweite Flanke am Eingang der Strom- bzw.
Spannungsmessung erscheint, deren Vorzeichen im Vergleich zu dem Vorzeichen der ersten Flanke (d.h. der o.g. sprunghaften ersten bzw. zweiten Pegeländerung) invertiert ist und welche (zweite Flanke) im Vergleich zu der ersten Flanke in einen definierten zeitlichen Abstand erzeugt werden kann.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Ansteuern eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Das beschriebene Ansteuerverfahren weist auf (a) ein Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens des Kraftstoffinjektors mittels eines o.g. Verfahrens zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektor und (b) ein Anpassen der elektrischen Ansteuerung des Kraftstoffinjektors basierend auf dem bestimmten zeitlichen Bewegungsverhaltens, so dass mit einem Einspritzvorgang eine vorbestimmte Menge an Kraftstoff injiziert wird .
Dem beschriebenen Ansteuerverfahren liegt die Erkenntnis zu- gründe, dass das oben erläuterte Verfahren zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors dazu verwendet werden kann, die elektrische Ansteuerung des Kraftstoffinjektors basierend auf einer genauen Kenntnis (a) des Zeitpunkts des Endes der Öff- nungsbewegung der Ventilnadel und (b) des Zeitpunkts des Endes der Schließbewegung der Ventilnadel derart anzupassen, dass die Zeitdauer, innerhalb welcher der Kraftstoffinjektor tatsächliche geöffnet ist, im Hinblick auf eine optimale Kraftstoff-Einspritzmenge angepasst ist, so dass diese möglichst genau einer für einen bestimmten Betriebszustand vorgegebenen Sollmenge entspricht.
Mit dem beschriebenen Ansteuerverfahren kann die Mengengenauigkeit des Kraftstoffinjektors insbesondere bei kleinen Mengen erheblich verbessert werden und damit ein wichtiger Beitrag für einen geringen Kraftstoffverbrauch und/oder für reduzierte Schadstoffemissionen geleistet werden.
Anschaulich ausgedrückt kann durch ein geeignetes mathematisches Verfahren wie z.B. einem analogen Abtasten und/oder einem
Vergleichen mit einem Sollwert die Abweichung der ermittelten Zeitpunkte, zu denen die Öffnungsbewegung bzw. die Schließbewegung endet, von diesem Sollwert ermittelt werden. Dieser
Sollwert kann insbesondere einen Normwert für jeweils eine elektronische Schaltung ohne Toleranzen darstellen. Durch eine genaue Kenntnis der Abweichung bei der jeweils verwendeten realen und damit toleranzbehafteten elektronischen Schaltung kann durch ein Anpassen des Beginns der Bestromung und der Dauer der
Bestromung die Einspritzmenge im Hinblick auf eine hohe Mengengenauigkeit des eingespritzten Kraftstoffs besonders genau eingestellt werden. Ist beispielsweise der Zeitpunkt des Endes der Öffnungsbewegung zeitlich nach hinten verschoben, kann dies durch eine entsprechende Verschiebung des Strombeginns nach vorne korrigiert werden. In entsprechender Weise kann bei einer zeitlichen Verschiebung des Endes der Schließbewegung nach hinten die entsprechend verlängerte Öffnungszeit des Kraftstoffinjektors durch eine entsprechend verkürzte Bestromungsdauer ausgeglichen werden. Derartige Korrekturen können vorteilhafterweise puls- und/oder zylinderindividuell ausgeführt werden. Da die aufzuprägenden Korrekturen neben den Toleranzen des
Kraftstoffinjektors weiterhin von physikalischen Systemparametern wie z.B. der Kraftstofftemperatur und dem zeitlichen Abstand zum vorherigen Einspritzvorgang abhängig sind, können diese Abhängigkeiten in geeigneten VorSteuerkennlinien bzw. VorSteuerkennfeldern abgelegt oder durch ein Model beschrieben werden .
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors für einen
Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Die beschriebene Vorrichtung weist auf (a) eine elektrische Regelungseinrichtung, eingerichtet zum Beaufschlagen einer Spule des Spulenantriebs mit einer elektrischen Erregung, welche zu einer Öffnungsbewegung einer Ventilnadel führt, die mit einem Magnetanker des Spulenantriebs gekoppelt ist, (b) eine Messeinrichtung, eingerichtet zum Erfassen des zeitlichen Verlaufs einer ersten elektrischen Messgröße der Spule und (c) eine
Datenverarbeitungseinrichtung, eingerichtet zum Bestimmen des Zeitpunkts des Endes der Öffnungsbewegung basierend auf dem erfassten zeitlichen Verlauf der ersten elektrischen Messgröße. Die elektrische Regelungseinrichtung ist ferner eingerichtet zum Modifizieren der elektrischen Erregung der Spule, so dass die Ventilnadel eine Schließbewegung ausführt. Die Messeinrichtung ist ferner eingerichtet zum Erfassen des zeitlichen Verlaufs einer zweiten elektrischen Messgröße der Spule. Die Datenverarbeitungseinrichtung ist ferner eingerichtet zum Bestimmen des Zeitpunkts des Endes der Schließbewegung basierend auf dem erfassten zeitlichen Verlauf der zweiten elektrischen Messgröße, wobei eine der beiden Messgrößen die Höhe der Spannung ist, welche an der Spule anliegt, und die andere der beiden Messgrößen die Stärke des Stromes ist, welcher durch die Spule fließt.
Auch der beschriebenen Vorrichtung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch die Auswertung von zwei verschiedenen elektrischen Messgrößen die Zeitpunkte (a) des Endes der Öffnungsbewegung und (b) des Endes der Schließbewegung besonders genau bestimmt werden können und damit wichtige Erkenntnisse über das tatsächliche Bewegungsverhalten des Kraftstoffinjektors gewonnen werden können. Dies wiederum erlaubt einer genauere Kraftstoffzumessung für die Verbrennungsvorgänge in einem Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Motorsteuerung für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Die beschriebene Motorsteuerung weist auf (a) eine oben beschriebene Vorrichtung zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors
Der beschriebenen Motorsteuerung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die oben beschriebene Vorrichtung in einer Motorsteuerung für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs implementiert werden kann und dass damit basierend auf einer genauen Kenntnis des tatsächlichen Bewegungsverhaltens der Ventilnadel eines Kraftstoffinjektors durch eine modifizierte elektrischen In-
j ektor-Ansteuerung (i) eine geeignete Kompensation von Injektor-individuellen Toleranzen und/oder (ii) eine geeignete Kompensation von individuellen elektrischen Toleranzen von elektronischen Schaltungen, welche beispielsweise einer Signalaufbereitung dienen, erreicht werden können. Damit lässt sich eine besonders hohe Mengengenauigkeit für Kraftstoff-Einspritzvorgänge realisieren.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogramm zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Das Computerprogramm ist, wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird, zum Durchführen des Verfahrens zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinjektors eingerichtet .
Im Sinne dieses Dokuments ist die Nennung eines solchen Computerprogramms gleichbedeutend mit dem Begriff eines Programm-Elements, eines Computerprogrammprodukts und/oder eines Computerlesbaren Mediums, das Anweisungen zum Steuern eines ComputerSystems enthält, um die Arbeitsweise eines Systems bzw. eines Verfahrens in geeigneter Weise zu koordinieren, um die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verknüpften Wirkungen zu erreichen .
Das Computerprogramm kann als Computerlesbarer Anweisungscode in jeder geeigneten Programmiersprache wie beispielsweise in JAVA, C++ etc. implementiert sein. Das Computerprogramm kann auf einem Computerlesbaren Speichermedium (CD-Rom, DVD, Blue-ray Disk, Wechsellaufwerk, flüchtiger oder nicht-flüchtiger Speicher, eingebauter Speicher oder Prozessor etc.) abgespeichert sein. Der Anweisungscode kann einen Computer oder andere programmierbare Geräte wie insbesondere ein Steuergerät für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs derart programmieren, dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden. Ferner kann das Computerprogramm in einem Netzwerk wie beispielsweise dem
Internet bereitgestellt werden, von dem es bei Bedarf von einem Nutzer herunter geladen werden kann.
Die Erfindung kann sowohl mittels eines Computerprogramms, d.h. mittels einer Software, als auch mittels einer oder mehrerer spezieller elektrischer Schaltungen, d.h. in Hardware oder auch in beliebig hybrider Form, d.h. mittels Software-Komponenten und Hardware-Komponenten, realisiert werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter Ausführungsformen. Die einzelnen Figuren der Zeichnung dieser Anmeldung sind lediglich als schematisch und als nicht maßstabsgetreu anzusehen.
Figur 1 zeigt eine Vorrichtung zum Bestimmen des zeitlichen
Bewegungsverhaltens eines Kraftstoffinjektors .
Figur 2 illustriert ein Ermitteln einer von einer elektronischen
Signalaufbereitungs Schaltung verursachten zeitlichen Verzögerung anhand einer Auswertung des zeitlichen Verlaufs eines Ausgangssignals, welcher im Vergleich zu dem zeitlichen Verlauf eines zwei Flanken aufweisenden
Eingangs-Testsignal geglättet ist.
Es wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier explizit dargestellten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind.
Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 100 zum Bestimmen des zeitlichen Bewegungsverhaltens eines Kraftstoffinjektors . Die Vorrichtung 100 weist eine elektrische Regelungseinrichtung 102, eine Messeinrichtung 104 und eine Datenverarbeitungseinrichtung 106 auf.
Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die elektrische Regelungseinrichtung 102 eine Stromregelungseinrichtung, welche eingerichtet ist, eine nicht dargestellte Spule des Spulenantriebs mit einer elektrischen Erregung in Form eines vorgegebene Verlaufs eines durch die Spule fließenden Stromes zu beaufschlagen. Die elektrische Erregung ist dabei so stark, dass sie zu einer Öffnungsbewegung einer Ventilnadel führt, die mit einem Magnetanker des Spulenantriebs gekoppelt ist. Die elektrische Regelungseinrichtung 102 ist ferner eingerichtet zum Modifizieren der elektrischen Erregung der Spule, so dass die Ventilnadel nach dem Ausführen der Öffnungsbewegung eine Schließbewegung ausführt. Dabei kann die Schließbewegung insbesondere von der Federkraft einer durch die Öffnungsbewegung vorgespannten Feder verursacht werden.
Die Messeinrichtung 104 ist eingerichtet zum Erfassen des zeitlichen Verlaufs einer ersten elektrischen Messgröße der Spule, wobei diese erste Messgröße die Stärke des Stromes ist, welcher durch die Spule fließt. Die Messeinrichtung 104 ist ferner eingerichtet zum Erfassen des zeitlichen Verlaufs einer zweiten elektrischen Messgröße der Spule, wobei die zweite Messgröße die Höhe der Spannung ist, welche an der Spule anliegt.
Die Messeinrichtung 104 kann derart konfiguriert sein, dass die genannten elektrischen Messgrößen jeweils ausschließlich in bestimmten Zeitfenstern beispielsweise in Bezug zu dem Beginn oder zu dem Ende der elektrischen Erregung erfasst werden.
Die Datenverarbeitungseinrichtung 106 ist eingerichtet zum Auswerten des zeitlichen Verlaufs der ersten elektrischen Messgröße bzw. der Stärke des durch die Spule fließenden Spulenstroms und zum Bestimmen des Zeitpunkts des Endes der Öffnungsbewegung basierend auf dem Ergebnis der Auswertung des zeitlichen Verlaufs der ersten elektrischen Messgröße. Die Datenverarbeitungseinrichtung 106 ist ferner eingerichtet zum Auswerten des zeitlichen Verlaufs der zweiten elektrischen Messgröße bzw. des Pegels der an der Spule anliegenden Spannung und zum Bestimmen des Zeitpunkts des Endes der Schließbewegung basierend auf dem Ergebnis der Auswertung des zeitlichen Verlaufs der zweiten elektrischen Messgröße.
Die Vorrichtung 100 oder zumindest Teile der Vorrichtung 100, wie insbesondere die Messeinrichtung 104 und/oder die Datenverarbeitungseinrichtung 106, kann bzw. können in einer Motorsteuerung für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs implementiert sein.
Figur 2 illustriert ein Ermitteln einer von einer elektronischen Signalaufbereitungsschaltung verursachten zeitlichen Verzögerung anhand einer Auswertung des zeitlichen Verlaufs eines Ausgangs Signals , welcher im Vergleich zu dem zeitlichen Verlauf eines zwei Flanken aufweisenden Eingangs-Testsignal geglättet ist. Im oberen Teil von Figur 2 ist ein erstes Testsignal 221 dargestellt, welches zwei näherungsweise stufenförmige Pegeländerungen in Form einer ersten Flanke 221a und einer zweiten Flanke 221b aufweist. Gemäß dem hier dargestellten Ausfüh- rungsbeispiel ist dieses erste Testsignal 221 der Verlauf einer Spannung U_Injektor, welche an der Spule des Spulenantriebs des Kraftstoffinjektors anliegt. Dieser Spannungsverlauf, welcher in guter Näherung auch bei einer gewöhnlichen Ansteuerung eines
Kraftstoffinjektors vorkommt, wird an einen Eingang 241a einer Signalauf ereitungsschaltung 241 angelegt. Die Signalaufbereitungsschaltung 241 ist in Figur 2 vereinfacht als ein Tiefpass dargestellt, welcher einen Operationsverstärker OPV, einen Widerstand R und einen Kondensator C aufweist. An einem Ausgang 241b der Signalaufbereitungs Schaltung 241 wird dann ein zeitlich verzögertes erstes Ausgangssignal 231 an einen nicht dargestellten schnellen Analog-Digital-Konverter (FADC) ausgegeben, wobei die ursprünglich in dem ersten Testsignal 221 vorhandenen Flanken 221a, 221b geglättet sind. Das Ausmaß dieser Glättung, welche von einer dem FADC nachgeschalteten Auswerteeinheit (ebenfalls nicht dargestellt) analysiert werden kann, ist dann ein Maß für die individuelle zeitliche Verzögerung, welcher von der Signalaufbereitungsschaltung 241 verursacht wird. Dabei wird die individuelle zeitliche Verzögerung von den individuellen Toleranzen für die Bauteile bestimmt, welche für die Signalaufbereitungsschaltung 241 verbaut wurden.
In entsprechender Weise wird ein zwei Flanken 222a und 222b aufweisendes zweites Testsignal 222 einem Eingang 242a einer zweiten Signalaufbereitungsschaltung 242 zugeführt. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieses zweite Testsignal 222 der Verlauf eines Stromes I_Shunt, welcher durch einen in Serie mit der Spule des Spulenantriebs des Kraftstoff- injektors geschalteten Shunt fließt und welcher in guter Näherung auch bei einer gewöhnlichen Ansteuerung eines Kraftstoffin- jektors vorkommt. Auch die zweite Signalaufbereitungsschaltung 242 weist den Charakter einer Tiefpassschaltung auf, welche in Figur 2 schematisch mittels eines Operationsverstärker OPV, eines Widerstandes R und eines Kondensators C dargestellt ist. Auch hier wird an einem Ausgang 242b der zweiten Signalaufbereitungsschaltung 242 ein zweites Ausgangssignal 232 ausgegeben, wobei die ursprünglich in dem zweiten Testsignal 222 vorhandenen Flanken 222a, 222b geglättet sind. Das Ausmaß dieser Glättung wird nach einer Digitalisierung durch einen nicht dargestellten weiteren FADC einer weiteren Auswerteeinheit (ebenfalls nicht dargestellt) zugeführt. Diese weitere Auswerteeinheit analysiert dann das Ausgangssignal 232 und bestimmt
anhand der vorgenommenen Glattung die individuelle zeitliche Verzögerung, welcher von der Signalauf ereitungs Schaltung 242 verursacht wird. Dabei wird die individuelle zeitliche Verzögerung von den individuellen Toleranzen für die Bauteile bestimmt, welche für die Signalaufbereitungsschaltung 242 verbaut wurden.
Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel werden also für die beiden Messsignale, von denen eines der Verlauf eines Spannungssignals und das andere der Verlauf eines Stromsignales ist, unterschiedliche Messkanäle verwendet, wobei jeder Messkanal eine Signalaufbereitungsschaltung 241 oder 242 sowie einen jeweils nicht dargestellten FADC aufweist. Die nach der Digitalisierung durch die beiden FADC vorzunehmende Auswertung kann mittels einer gemeinsamen Auswerteeinheit oder mittels zweier verschiedener Auswerteeinheiten vorgenommen werden.
Die hier beschriebene individuellen Bestimmung der zeitlichen Verzögerung für jeden Messkanal hat den Vorteil, dass eine unterschiedliche zeitliche Verzögerung durch die beiden elektronischen Schaltungen individuell für jede Schaltung bestimmt und bei der Bestimmung des Zeitpunktes des Endes der jeweiligen Bewegung berücksichtigt werden kann. Dadurch wird eine besonders hohe Genauigkeit bei der Bestimmung des Zeitpunktes des Endes der Öffnungsbewegung und bei der Bestimmung des Zeitpunktes des Endes der Schließbewegung erreicht. Basierend auf einer solchen genauen Kenntnis des Bewegungsverhaltens des individuellen Kraftstoffinjektors und der zeitlichen Verzögerungen durch die beiden individuellen Signalaufbereitungsschaltungen kann dann eine elektrische Ansteuerung des Spulenantriebs des Kraftstoffinjektors so angepasst werden, dass eine besonders hohen Mengengenauigkeit des eingespritzten Kraftstoffes erreicht werden kann.
Bezugszeichenliste
100 Vorrichtung zum Bestimmen des zeitlichen
Bewegungsverhaltens eines Kraftstoffinj ek- tors
102 elektrische Regelungseinrichtung / Strom- regelungseinrichtung
104 Messeinrichtung
106 Datenverarbeitungseinrichtung
221 erstes Testsignal
221a erste Flanke
221b zweite Flanke
222 zweites Testsignal
222a erste Flanke
222b zweite Flanke
231 erstes Ausgangssignal
232 zweites Ausgangssignal
241 erste elektronische Schaltung / erste Signalaufbereitungsschaltung
241a Eingang
241b Ausgang
242 zweite elektronische Schaltung / zweite
Signalaufbereitungs Schaltung
242a Eingang
242b Ausgang
U_Injektor Spannung am Injektor
FADC_U_Injektor Spannung am Ausgang 241b der ersten Signalaufbereitungsschaltung 241
I_Shunt Strom durch Shunt-Widerstand
FADC_I_Shunt Spannung am Ausgang 242b der zweiten Signalaufbereitungsschaltung 242
OPV Operationsverstärker
R Widerstand
C Kondensator