Batterieproduktionseinrichtung und Verfahren zur Regelung einer
Batterieproduktionseinrichtung
B e s c h r e i b u n g
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Batterieproduktionseinrichtung, insbesondere eine Formierungseinrichtung zur Formierung von elektrochemischen Zellen, und ein Verfahren zur Regelung der Batterieproduktionseinrichtung sowie eine entsprechende Batterie und ein Verfahren zu weiteren Behandlungs- schritten für diese Batterie und ein System zur Energieübertragung und/oder Energieverteilung.
Regenerative Energien, wie beispielsweise die Windenergie oder die Solarenergie, weisen den Nachteil der schwankenden Leistungsabgabe auf. Bei entsprechenden Witterungsbedingungen können Windkraftanlagen oder Solar- stromanlagen eine hohe Leistung abgeben, während bei entsprechender Änderung der Witterungslage die Leistungsabgabe innerhalb kurzer Zeit auf einen sehr geringen Wert absinken kann. Derartige Schwankungen im Leistungsangebot eines Stromnetzes können insbesondere bei großen Verbrauchern von elektrischer Energie zu Engpässen in der Energieversorgung führen. Ferner können Versorgungsengpässe zu einem temporären Anstieg der Kosten des Energiebezuges führen. Batterieproduktionseinrichtungen, die beispielsweise auch elektrische Energie zum Laden von Batterien benötigen, müssen an das schwankende Leistungsangebot angepasst sein.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Batterieproduktionseinrichtung, ein verbessertes Verfahren zur Regelung einer Batterieproduktionseinrichtung, eine verbesserte Batterie und verbessertes Verfahren zur Durchführung weiterer Bearbeitungsschritte an der Batterie bereitzustellen. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Batterieproduktionseinrichtung, insbesondere eine Formierungseinrichtung zur Formierung von elektrochemischen Zellen, aufweisend eine Produktionseinheit, insbesondere eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme zumindest einer elektrochemischen Zelle, insbesondere zur Aufnahme mehrerer elektrochemischen Zellen, eine Stromnetz- anbindungseinrichtung, durch die die Batterieproduktionseinrichtung zumindest elektrische Energie, die vorzugsweise regenerativ erzeugt wird, von einem Stromnetz, insbesondere einem öffentlichen Stromnetz, beziehen kann und elektrische Energie an das Stromnetz abgeben kann. Es ist eine Regelungseinrichtung von der Batterieproduktionseinrichtung umfasst, die zur Regelung von zumindest Teilen der Batterieproduktion dient. Die Regelungseinrichtung ist derart ausgebildet, dass die vom Stromnetz bezogene Energie und/oder die an das Stromnetz abgegebene Energie in Abhängigkeit des Leistungsangebotes im Stromnetz und/oder in Abhängigkeit mindestens eines den Zustand des Stromnetzes charakterisierenden Parameters und/oder in Ab- hängigkeit mindestens einer den Zustand des Stromnetzes charakterisierenden Parameteränderung im Stromnetz geregelt werden kann. Unter dem Leistungsangebot ist insbesondere das temporäre Leistungsangebot gemeint.
Unter einer Batterieproduktionseinrichtung kann im Sinne der vorliegenden Erfindung jegliche Einrichtung verstanden werden, die im Rahmen der Produktion von elektrochemischen Zellen oder Batterieanordnungen, enthaltend zumindest eine elektrochemische Zelle, Verwendung finden kann. Die Produktion einer elektrochemischen Zelle oder eine Batterieanordnung enthaltend zumindest eine elektrochemische Zelle bezieht sich dabei auf den Prozess der Übertragung von natürlichen oder vorproduzierten Ausgangsstoffen, gegebenenfalls unter Einsatz von Energie und weiteren Arbeitsmitteln, bis hin zur Fertigstellung der elektro-
chemischen Zellen oder der Batterieanordnung enthaltend zumindest eine elektrochemische Zelle als fertiges Produkt, welches bestimmungsgemäß angewendet verwendet werden kann. Ein unmittelbarer Produktionsprozess findet in der Produktionseinheit statt. Die übrigen Einrichtungen, wie z.B. die Regelungs- einrichtung oder die Stromnetzanbindungseinrichtung sind nicht unmittelbar an dem Prozess der Produktion beteiligt. Als ein wesentlicher Bestandteil der Batterieproduktion kann die Formierung von Elektrochemischen Zelle angesehen werden. Die Formierung kann zur Erzeugung spezieller Oberflächenschichten an den Elektroden der elektrochemischen Zellen dienen, wobei wesentliche mechanische Veränderungen an der elektrochemischen Zelle nicht zwangsläufig vorzunehmen sind. Die Formierung elektrochemischer Zellen kann mehrfaches Laden und Entladen der elektrochemischen Zellen umfassen. Die Aufnahmeeinrichtung für zu formierende elektrochemische Zellen stellt dabei eine mögliche Produktionseinheit dar. Im Sinne der Erfindung ist unter einer elektrochemischen Zelle eine Einrichtung zu verstehen, welche auch zur Speicherung chemischer Energie und zur Abgabe elektrischer Energie dient. Dazu kann die erfindungsgemäße elektrochemische Zelle wenigstens über einen Elektrodenstapel oder einen Elektrodenwickel verfügen, der mittels einer Umhüllung gegenüber der Umhüllung weit- gehend gas- und flüssigkeitsdicht abgegrenzt ist. Auch kann die elektrochemische Zelle ausgestaltet sein, elektrische Energie beim Laden aufzunehmen. Man spricht dann auch von einer Sekundärzelle oder einem Akkumulator.
Erfindungsgemäß wird vorzugsweise ein Separator verwendet, welcher nicht oder nur schlecht elektronenleitend ist, und welcher aus einem zumindest teilweise stoffdurchlässigen Träger besteht. Der Träger ist vorzugsweise auf mindestens einer Seite mit einem anorganischen Material beschichtet. Als wenigstens teilweise stoffdurchlässiger Träger wird vorzugsweise ein organisches Material verwendet, welches vorzugsweise als nicht verwobenes Vlies ausgestaltet ist. Das organische Material, welches vorzugsweise ein
Polymer und besonders bevorzugt ein Polyethylenterephthalat (PET) umfasst, ist mit einem anorganischen, vorzugsweise Ionen leitenden Material beschichtet, welches weiter vorzugsweise in einem Temperaturbereich von - 40 °C bis 200 °C ionenleitend ist. Das anorganische Material umfasst bevorzugt wenigstens eine Verbindung aus der Gruppe der Oxide, Phosphate, Sulfate, Titanate, Silikate, Aluminosilikate mit wenigstens einem der Elemente Zr, AI, Li, besonders bevorzugt Zirkonoxid. Bevorzugt weist das anorganische, Ionen leitende Material Partikel mit einem größten Durchmesser unter 100 nm auf. Ein solcher Separator wird beispielsweise unter dem Handelsnamen "Separion" von der Evonik AG in Deutschland vertrieben.
Dadurch, dass die Regelungseinrichtung die bezogene bzw. die abgegebene elektrische Energie in Abhängigkeit des Leistungsangebotes regeln kann, kann die Batterieproduktionseinrichtung auf Schwankungen des Leistungsangebots eingestellt werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass bei einem erhöhten Leistungsangebot mehr elektrische Leistung bezogen wird als bei einem geringen Leistungsangebot. Ferner kann vorgesehen sein, dass bei einem hohen Leistungsangebot weniger Leistung in das Stromnetz abgegeben wird bzw. bei einem geringen Leistungsangebot mehr elektrische Leistung an das Stromnetz abgegeben wird. Ein hohes Leistungsangebot kann bei Netzunterlast, ein geringes Leistungsangebot kann bei Netzüberlast vorhanden sein.
Beim Prozess der Formierung von elektrochemischen Zellen wird zwar elektrische Energie von einer Energiequelle, insbesondere einem Stromnetz oder einer Energiespeichereinrichtung, bezogen. Ein Großteil dieser Energie wird zum Laden der elektrochemischen Zellen benötigt. Diese Energie wird, mit Ausnahme von Verlusten jeglicher Art, folglich nicht verbraucht, sondern lediglich in chemische Energie umgewandelt. Zu einem anderen Zeitpunkt wird die zu formierende elektrochemische Zelle wieder entladen, so dass elektrische Energie zur Verfügung gestellt wird. Aufgrund der Vielzahl von großtechnisch zu formierenden Elektrochemischen Zellen kann eine Regelung der Batterie- produktionseinrichtung hinsichtlich der bezogenen oder abzugebenden Leistung
einen Beitrag zur Stabilisierung von Stromnetzen erbringen. Darüber hinaus können Kostenvorteile aus der Nutzung von günstigen Strombeschaffungskosten bei Netzunterlast bzw. hohen Vergütungsbeträgen für Leistung, die bei Netzüberlast in das Stromnetz eingespeist wird, entstehen. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der den Zustand des Stromnetzes charakterisierende Parameter aus einer Parametergruppe ausgewählt worden ist, die aufweist: Spannung im Stromnetz an der Stromnetzanbindungs- einrichtung, Spannung im Stromnetz an einem Sensor, Spannung im Stromnetz an einem Großverbraucher elektrischer Energie, Spannung im Stromnetz an einer Stromerzeugungsanlage, Frequenz im Stromnetz an der Stromnetz- anbindungseinrichtung, Frequenz im Stromnetz an einem Sensor, Frequenz im Stromnetz an einem Großverbraucher elektrischer Energie, Frequenz im Stromnetz an einer Stromerzeugungsanlage.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die den Zustand des Strom- netzes charakterisierende Parameteränderung aus einer Parameteränderungsgruppe ausgewählt worden ist, die aufweist: Spannungsänderung im Stromnetz an der Stromnetzanbindungseinrichtung, Spannungsänderung im Stromnetz an einem Sensor, Spannungsänderung im Stromnetz an einem Großverbraucher elektrischer Energie, Spannungsänderung im Stromnetz an einer Strom- erzeugungsanlage, Frequenzänderung im Stromnetz an der Stromnetzanbindungseinrichtung, Frequenzänderung im Stromnetz an einem Sensor, Frequenzänderung im Stromnetz an einem Großverbraucher elektrischer Energie, Frequenzänderung im Stromnetz an einer Stromerzeugungsanlage.
Bevorzugt sind die Regelungseinrichtung und/oder die Stromnetzanbindungs- einrichtung an einem Bezug von teilweise oder vollständig regenerativ erzeugter elektrischer Energie aus dem Stromnetz angepasst und ausgebildet.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Batterieproduktionseinrichtung ausgebildet ist, bei einem Ladezyklus elektrochemischen Zellen einer ersten Art Energie in einem Bereich von 50 bis 70 % der Nennladekapazität dieser elektro-
chemischen Zellen zuzuführen. Diese Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft für Batterien der zweiten Generation.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Batterieproduktionseinrichtung ausgebildet ist, bei einem Ladezyklus elektrochemischen Zellen einer zweiten Art Energie in einem Bereich von 55 bis 115 % der Nennladekapazität, vorzugsweise in einem Bereich von 84 bis 94 % der Nennladekapazität und insbesondere mit 89 % der Nennladekapazität dieser elektrochemischen Zellen zuzuführen. Diese Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft für Batterien der dritten Generation, die für höhere Ladezustände ausgestaltet sind. Ein Vorteil dieses und des vorstehenden Ausführungsbeispiels liegt darin, dass aufgrund der vor dem Transport durchgeführten Beladung der elektrochemischen Zelle Ladezeiten bei nachfolgender Montage der Batterie in ein Kraftfahrzeug vermieden oder verringert werden können, wodurch ein Kostenvorteil erreicht werden kann, da Regelungseinrichtungen zur Steuerung der Aufnahme elektrischer Energie an den Orten der Montage eingespart werden können.
Vorzugsweise weist die Batterieproduktionseinrichtung eine Energiespeichereinrichtung auf. Unter einer Energiespeichereinrichtung kann dabei jegliche Einrichtung verstanden werden, welche Energie insbesondere zum Zwecke der späteren Nutzung oder sonstigen Abgabe speichern kann. Eine Energie- speichereinrichtung kann die elektrische Energie in andere Energieformen, wie beispielsweise mechanische und/oder chemische Energie umwandeln. Eine Rückumwandlung der Energie in elektrische Energie ist vorzugsweise vorgesehen. Die Energiespeichereinrichtung kann vorzugsweise eine Anzahl von elektrochemischen Zellen, insbesondere Sekundärzellen, umfassen. Durch das Vorsehen einer Energiespeichereinrichtung können Teile der Batterieproduktionseinrichtung, welche elektrische Energie benötigen, insbesondere die Produktionseinheit, unabhängig von dem Leistungsangebot im Stromnetz, zumindest zeitweise mit ausreichender Leistung versorgt werden, indem ersatzweise Leistung durch die Energiespeichereinrichtung zur Verfügung gestellt werden kann. Ebenso kann die Produktionseinheit in gewissen Betriebs-
zuständen elektrische Energie unabhängig vom Leistungsangebot im Stromnetz abgeben, da die Produktionseinheit elektrische Energie auch an die Energiespeichereinrichtung abgeben kann. Die Batterieproduktionseinrichtung kann dabei vermehrt Leistung vom Stromnetz beziehen, wenn das temporäre Leistungsangebot günstig für einen Strombezug ist, und dabei die Leistung auch in die Energiespeichereinrichtung leiten, wenn zu diesem Zeitpunkt eine Nachfrage von Leistung von der Produktionseinheit nicht oder nur in geringem Umfang vorhanden ist. Die in der Energiespeichereinrichtung gespeicherte Energie kann zu einem beliebigen Zeitpunkt an die Produktionseinheit verwendet werden. Alternativ kann die in der Energiespeichereinrichtung gespeicherte Energie zu einem beliebigen Zeitpunkt an das Stromnetz abgegeben werden. Eine oder mehrere elektrochemischen Zellen können Bestandteile der Energiespeichereinrichtung sein.
Bevorzugt ist die Energiespeichereinrichtung und die Produktionseinheit durch eine gemeinsame Einrichtung gebildet. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Energiespeichereinrichtung bzw. die Produktionseinheit jeweils aus gleichartigen Komponenten gebildet ist. Alternativ oder in Kombination hierzu kann vorgesehen sein, dass je nach Betriebszustand eine Komponente der Batterieproduktionseinrichtung entweder der Energiespeichereinrichtung oder der Produktionseinheit zugeordnet sein kann. In einem anderen Betriebszustand kann diese Komponente dann der jeweils anderen, nämlich der Produktionseinheit oder der Energiespeichereinrichtung zugeordnet sein. Dies trifft insbesondere auf eine Aufnahmeeinrichtung für elektrochemische Zellen zu, an der in einem Betriebszustand zu formierende elektrochemische Zellen angebracht werden können. In einem der Formierung der elektrochemischen Zellen zeitlich nachgelagerten Betriebszustand kann die im vorigen Betriebszustand formierte elektrochemische Zelle weiterhin in der Aufnahmeeinrichtung verbleiben, obwohl der Prozess der Formierung bereits abgeschlossen ist. In diesem Betriebszustand kann die elektrochemische Zelle zur Energiespeicherung beitragen. Die Aufnahmeeinrichtung, an welche die zur Energiespeicherung angeordnete elektrochemische Zelle nun angebracht ist, übernimmt folglich in diesem Be-
triebszustand die Funktion der Energiespeichereinrichtung, ggf. im Zusammenspiel mit der elektrochemischen Zelle. Insofern kann zwischen der Energiespeichereinrichtung und der Produktionseinheit nur mittels einer Betrachtung der momentanen Funktion im Rahmen der Batterieproduktionseinrichtung unter- scheiden werden.
Vorzugsweise umfasst die Batterieproduktionseinrichtung einen Netzauslastungssensor, der insbesondere eine Netzüberlast und/oder eine Netzunterlast des Stromnetzes erkennen kann. Anhand der ermittelten Netzüberlast und/oder Netzunterlast können Rückschlüsse auf das Leistungsangebot im Stromnetz gezogen werden. Ein Netzauslastungssensor kann beispielsweise die Netzfrequenz des Stromnetzes ermitteln. Ein Netzauslastungssensor kann als Softwaremodul implementiert sein und/oder als Komponente der Regelungseinrichtung ausgebildet sein. Bei einem Überangebot von elektrischer Leistung kann es zu einer Steigerung der Netzfrequenz kommen; bei einem Unter- angebot kann es zu einer Verringerung der Netzfrequenz kommen. Ein Netzauslastungssensor kann alternativ auch eine Datenverarbeitungseinheit sein, welche vorzugsweise aufbereitete Netzauslastungsdaten, welche von extern über eine Kommunikationsleitung an die Batterieproduktionseinrichtung übermittelt werden können, auswerten kann und Rückschlüsse auf die Netz- auslastung ermöglichen kann. Derartige Netzauslastungsdaten können auch Werte über momentane und/oder künftige Beschaffungskosten von elektrischer Energie umfassen.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Batterieproduktionseinrichtung ausgestaltet ist, in Abhängigkeit des Leistungsangebotes im Stromnetz und/oder in Abhängigkeit mindestens eines Parameters im Stromnetz und/oder in Abhängigkeit mindestens einer Parameteränderung im Stromnetz für einzelne elektrochemische Zellen oder für Gruppen elektrochemischer Zellen die Formierung einzuleiten oder zu beenden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird nach einem zweiten Gesichtspunkt gelöst durch ein Verfahren zur Regelung einer Batterie-
produktionseinrichtung, insbesondere einer Formierungseinrichtung zur Formierung elektrochemischer Zellen, aufweisend eine Produktionseinheit, insbesondere eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme zumindest einer elektrochemischen Zelle, insbesondere mehrerer elektrochemischer Zellen, eine Stromnetzanbindungseinrichtung, mittels derer die Batterieproduktionseinrichtung elektrische Energie, die vorzugsweise regenerativ erzeugt wird, von einem Stromnetz beziehen kann und elektrische Energie in das Stromnetz abgeben kann, eine Regelungseinrichtung zur Regelung von zumindest Teilen der Batterieproduktion. Dabei wird ein Angebot an elektrischer Leistung, nämlich das Leistungsangebot, im Stromnetz und/oder mindestens ein den Zustand des Stromnetzes charakterisierende Parameter und/oder mindestens eine den Zustand des Stromnetzes charakterisierende Parameteränderung erfasst und anhand des erfassten Leistungsangebotes und/oder anhand des erfassten Parameters und/oder anhand der erfassten Parameteränderung der Umfang von Energie festgelegt, der vom Stromnetz bezogen und/oder der an das Stromnetz abgegeben wird.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der den Zustand des Stromnetzes charakterisierende Parameter aus einer Parametergruppe ausgewählt worden ist, die aufweist: Spannung im Stromnetz an der Stromnetzanbindungs- einrichtung, Spannung im Stromnetz an einem Sensor, Spannung im Stromnetz an einem Großverbraucher elektrischer Energie, Spannung im Stromnetz an einer Stromerzeugungsanlage, Frequenz im Stromnetz an der Stromnetzanbindungseinrichtung, Frequenz im Stromnetz an einem Sensor, Frequenz im Stromnetz einem Großverbraucher elektrischer Energie, Frequenz im Stromnetz an einer Stromerzeugungsanlage.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die den Zustand des Stromnetzes charakterisierende Parameteränderung aus einer Parameteränderungsgruppe ausgewählt worden ist, die aufweist: Spannungsänderung im Stromnetz an der Stromnetzanbindungseinrichtung, Spannungsänderung im Stromnetz an einem Sensor, Spannungsänderung im Stromnetz an einem
Großverbraucher elektrischer Energie, Spannungsänderung im Stromnetz an einer Stromerzeugungsanlage, Frequenzänderung im Stromnetz an der Stromnetzanbindungseinrichtung, Frequenzänderung im Stromnetz an einem Sensor, Frequenzänderung im Stromnetz einem Großverbraucher elektrischer Energie, Frequenzänderung im Stromnetz an einer Stromerzeugungsanlage.
Bevorzugt sind die Regelungseinrichtung und/oder die Stromnetzanbindungseinrichtung an einem Bezug von teilweise oder vollständig regenerativ erzeugter elektrischer Energie aus dem Stromnetz angepasst und ausgebildet.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn bei einem Ladezyklus elektro- chemischen Zellen einer ersten Art Energie in einem Bereich von 50 bis 70 % der Nennladekapazität dieser elektrochemischen Zellen zugeführt, wobei diese Ausgestaltung besonders vorteilhaft für Batterien der zweiten Generation ist.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn bei einem Ladezyklus elektrochemischen Zellen einer zweiten Art Energie in einem Bereich von 55 bis 115 % der Nennladekapazität, vorzugsweise in einem Bereich von 84 bis 94 % der Nennladekapazität und insbesondere mit 89 % der Nennladekapazität dieser elektrochemischen Zellen zugeführt wird, wobei diese Ausgestaltung besonders vorteilhaft für Batterien der dritten Generation ist.
Das Leistungsangebot im Stromnetz kann mit einem Netzauslastungssensor er- mittelt werden. Der Umfang der zu beziehenden und/oder abzugebenen Energie kann durch weitere Parameter beeinflusst sein. Es ergeben sich die bereits zur Batterieproduktionseinrichtung genannten Vorteile.
Vorzugsweise wird das Leistungsangebot im Stromnetz anhand von Messungen der Netzfrequenz ermittelt. Vorzugsweise wird dabei das temporäre, also das im Zeitpunkt der Messung der Netzfrequenz vorhandene Leistungsangebot, ermittelt. Alternativ oder in Kombination hierzu kann das Leistungsangebot im Stromnetz statistisch ermittelt werden. Hierbei kann ein temporäres Leistungsangebot ermittelt werden. Alternativ oder in Kombination hierzu kann auch ein
Leistungsangebot zu einem beliebigen, insbesondere einem Zeitpunkt in der Zukunft ermittelt werden. Hierzu kann beispielsweise ein Leistungsangebot bei vergleichbaren Rahmenbedingungen zu früheren Zeitpunkten herangezogen werden, unter weiterer Berücksichtigung von gegebenenfalls abweichenden Rahmenbedingungen.
Vorzugsweise wird bei Netzüberlast mehr elektrische Energie aus dem Stromnetz entnommen als bei Netzunterlast. Für diesen Vergleich sind jeweils nahezu identische Betriebszustände der Batterieproduktionseinrichtung zu heranzuziehen, die sich nur durch das Vorhandensein von Netzüberlast bzw. Netz- Unterlast voneinander unterscheiden. Innerhalb der Regelung kann dabei eine Funktion implementiert sein, die bewirkt, dass Teile der Batterieproduktionseinrichtung im Falle der Netzunterlast mehr Energie von einer Energiespeichereinrichtung beziehen als das im Falle von Netzüberlast der Fall wäre. Alternativ oder in Kombination kann innerhalb der Regelung eine Funktion implementiert sein, die bewirkt, dass im Falle der Netzüberlast Teilen der Batterieproduktionseinrichtung weniger Energie zur Verfügung gestellt wird bzw. dass Teile der Batterieproduktionseinrichtung weniger Leistung nachfragen, als dies bei Netzunterlast der Fall wäre.
Die Begriffe Netzunterlast und Netzüberlast sind als relative Begriffe zu ver- stehen und beziehen sich vorzugsweise auf zwei Zustände des Stromnetzes, wobei im Falle der Netzüberlast das Leistungsangebot des Stromnetzes niedriger bzw. im Falle der Netzunterlast das Leistungsangebot des Stromnetzes größer als im jeweils anderen Zustand ist. Dies umfasst natürlich auch die Zustände der absoluten Netzüberlast bzw. absoluten Netzunterlast, bei der die Gesamtheit der in einem Stromnetz nachgefragten Leistung größer bzw. kleiner als die Gesamtheit der im Stromnetz zur Verfügung gestellten Leistung ist.
Vorzugsweise wird bei Netzunterlast mehr Leistung aus dem Stromnetz entnommen als bei Netzüberlast, insbesondere bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen. Die entnommene Leistung wird vorzugsweise der Produktions-
einheit und/oder einer Energiespeichereinrichtung zugeführt. Insofern kann auf ein mögliches Überangebot an Leistung im Stromnetz durch erhöhte Leistungsaufnahme reagiert werden, wodurch die Produktionseinheit mit mehr Leistung versorgt werden kann. Alternativ oder in Kombination kann die Energiespeicher- einrichtung mit mehr Leistung versorgt werden, die dann für die Produktionseinrichtung zur Verfügung gestellt werden kann, wenn das Leistungsangebot im Stromnetz zu einem anderen Zeitpunkt geringer ist.
Bei Netzüberlast kann mehr Leistung, insbesondere für die Produktionseinheit, aus einer Energiespeichereinrichtung entnommen werden, als dies bei Netz- Unterlast der Fall ist, insbesondere bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen. Hierdurch kann eine reduzierte Leistungsabgabe des Stromnetzes durch die Energiespeichereinrichtung ersetzt werden.
Vorzugsweise wird bei Netzüberlast mehr Leistung, insbesondere von der Produktionseinheit und/oder von einer Energiespeichereinrichtung, in das Stromnetz eingeleitet als bei Netzunterlast, insbesondere bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen. Insbesondere wenn die Produktionseinheit den Prozess des Formierens bearbeitet, kann es vorkommen, dass Energie, welche in zu bearbeitenden elektrochemischen Zellen gespeichert ist, aus diesen entnommen wird. Diese kann entweder in eine Energiespeichereinrichtung oder in das Stromnetz eingeleitet werden. Es bietet sich dabei an, im Falle von Netzüberlast mehr Energie in das Stromnetz einzuleiten. Bei Netzunterlast hingegen kann mehr Leistung, insbesondere vom Stromnetz und/oder von der Produktionseinheit in die Energiespeichereinrichtung eingeleitet werden als bei Netzüberlast, insbesondere bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen. Falls also ein größeres Leistungsangebot zur Verfügung steht, kann somit die Energiespeichereinrichtung aufgeladen werden. Alternativ oder in Kombination dazu kann die von der Produktionseinheit abgegebene elektrische Leistung vermehrt in die Energiespeichereinrichtung eingeleitet werden, als dies bei Netzüberlast der Fall wäre.
Vorzugsweise wird eine elektrochemische Zelle, welche in einem Betriebszustand in der Produktionsarbeit bearbeitet wird, in einem zeitlich dem Betriebszustand nachfolgenden Betriebszustand als elektrochemische Zelle eine Energiespeichereinrichtung eingesetzt. Insbesondere wenn die Produktions- einheit zur Formierung von elektrochemischen Zellen verwendet wird, können die elektrochemischen Zellen nach der Formierung noch über eine gewisse Zeit in der Batterieproduktionseinrichtung verbleiben und dabei ggf. in einem geladenen oder zumindest teilgeladenen Zustand sich befinden. In einem derartigen Betriebszustand kann die Speicherkapazität der elektrochemischen Zelle zur Speicherung von elektrischer Energie genutzt werden. Dabei kann die elektrochemische Zelle von der Aufnahmeeinrichtung, in der die elektrochemische Zelle während des Produktionsprozesses angebracht war, in eine andere Aufnahmeeinrichtung, insbesondere der Energiespeichereinrichtung örtlich verlagert werden. Alternativ kann die elektrochemische Zelle jedoch auch in der Aufnahmeeinrichtung verbleiben. In einem derartigen Fall ist die Batterieproduktionseinrichtung derart ausgebildet, dass diese auch als Energiespeichereinrichtung, ggf. im Zusammenspiel mit der darin angebrachten elektrochemischen Zelle verwendet werden kann.
Weiterhin hat es sich bei dem Verfahren als vorteilhaft erwiesen, wenn in Abhängigkeit des Leistungsangebotes im Stromnetz und/oder in Abhängigkeit mindestens eines Parameters im Stromnetz und/oder in Abhängigkeit mindestens einer Parameteränderung im Stromnetz für einzelne elektrochemische Zellen oder für Gruppen elektrochemischer Zellen die Formierung eingeleitet oder beendet wird. Nach einem dritten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Batterie, insbesondere einer Lithium-Ionen-Batterie, mit erfindungsgemäß herstellten elektrochemischen Zellen einer ersten Art, dadurch gelöst, dass bei einem Ladezyklus diesen elektrochemischen Zellen Energie in einem Bereich von 50 bis 70 % der Nennladekapazität zugeführt worden ist.
Nach einem vierten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Batterie, insbesondere einer Lithium-Ionen-Batterie, mit erfindungsgemäß herstellten elektrochemischen Zellen einer zweiten Art, dadurch gelöst, dass bei einem Ladezyklus diesen elektrochemischen Zellen Energie in einem Bereich von 55 bis 1 15 % der Nennladekapazität, vorzugsweise in einem Bereich von 84 bis 94 % der Nennladekapazität und insbesondere mit 89 % der Nennladekapazität dieser elektrochemischen Zellen zugeführt worden ist.
Nach einem fünften Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird diese Auf- gäbe bei einem Verfahren zur Durchführung eines weiteren Bearbeitungsschrittes an einer Batterie mit erfindungsgemäß herstellten elektrochemischen Zellen einer ersten Art, dadurch gelöst, dass vor dem weiteren Bearbeitungsschritt bei einem Ladezyklus diesen elektrochemischen Zellen Energie in einem Bereich von 50 bis 70 % der Nennladekapazität zugeführt worden ist, wobei vorzugsweise der weitere Bearbeitungsschritt einen Transport der Batterie und/oder eine Montage der Batterie in ein Kraftfahrzeug aufweist.
Nach einem fünften Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Verfahren zur Durchführung eines weiteren Bearbeitungsschrittes an einer Batterie mit erfindungsgemäß herstellten elektrochemischen Zellen einer zweiten Art, dadurch gelöst, dass vor dem weiteren Bearbeitungsschritt bei einem Ladezyklus diesen elektrochemischen Zellen Energie in einem Bereich von 55 bis 1 15 % der Nennladekapazität, vorzugsweise in einem Bereich von 84 bis 94 % der Nennladekapazität und insbesondere mit 89 % der Nennladekapazität zugeführt worden ist, wobei vorzugsweise der weitere Bearbeitungsschritt einen Transport der Batterie und/oder eine Montage der Batterie in ein Kraftfahrzeug aufweist.
Nach einem sechsten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Energieübertragungs- und/oder Energieverteilungssystem mit einem Stromnetz und einem oder mehreren Kraftwerken, wobei mindestens eines dieser Kraftwerke zur Erzeugung regenerativen Stroms ausgestaltet ist,
dadurch gelöst, dass das Energieübertragungs- und/oder Energieverteilungssystem mit mindestens einer Batterieproduktionseinrichtung nach dem ersten Gesichtspunkt der Erfindung verbunden ist, wobei es sich als vorteilhaft erwiesen hat, wenn das Kraftwerk aus einer Gruppe ausgewählt worden ist, die aufweist: Windkraftwerk, Solarkraftwerk, Wasserkraftwerk, Erdwärmekraftwerk oder Gezeitenkraftwerk.
Im Folgenden werden Vorteile der Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und mit Hilfe von Figuren näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Formierungseinrichtung, Fig. 2 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Formierungseinrichtung in einer alternativen Ausführungsform,
Fig. 3 ein Kennfeld einer Regelung für den Strombezug in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 4 ein Kennfeld einer Regelung für die Stromabgabe der ersten Aus- führungsform,
Fig. 5 ein Kennfeld einer Regelung für den Strombezug in einer zweiten
Ausführungsform,
Fig. 6 ein Kennfeld einer Regelung für die Stromabgabe der zweiten Ausführungsform,
Fig. 7 ein Kennfeld einer Regelung für den Strombezug in einer dritten Ausführungsform,
Fig. 8 ein Kennfeld einer Regelung für die Stromabgabe der dritten Ausführungsform und
Fig. 9 ein Ablaufdiagramm zu der Regelung einer Formierungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung.
Figur 1 zeigt eine Formierungseinrichtung 1 als Beispiel für eine erfindungsgemäße Batterieproduktionseinrichtung. Die Formierungseinrichtung 1 umfasst eine Aufnahmeeinrichtung 3 für elektrochemische Zellen 4. Die in der Aufnahmeeinrichtung 3 aufgenommenen elektrochemischen Zellen 4 sind derartige Zellen, an denen innerhalb der Formierungseinrichtung 1 ein Produktions-
prozess vorgenommen wird, der im vorliegenden Fall durch das Formieren gebildet sein kann. Es können alternativ oder in Kombination hierzu auch andere Produktionsprozesse durchgeführt werden.
Die Formierungseinrichtung 1 umfasst ferner eine Stromnetzanbindungs- einrichtung 5, welche mit einer bidirektionalen Stromleitung 10 an ein öffentliches Stromnetz 2 angeschlossen ist. Die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 ermöglicht zum Einen den Bezug von elektrischer Leistung aus dem Stromnetz 2. Zum Anderen ermöglicht die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 eine Abgabe von elektrischer Leistung aus der Formierungseinrichtung 1 in das Stromnetz 2 hinein. Die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 ist über eine weitere bidirektionale Stromleitung 10 mit der Aufnahmeeinrichtung 3 verbunden, so dass elektrische Leistung von der Stromnetzanbindungseinrichtung 5 an die Aufnahmeeinrichtung 3 abgegeben werden kann, und elektrische Leistung von der Aufnahmeeinrichtung 3 an die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 abgegeben werden kann.
Die Formierungseinrichtung 1 weist ferner eine Energiespeichereinrichtung 6 auf. In der Energiespeichereinrichtung 6 sind eine Anzahl elektrochemischer Zellen 1 1 angeordnet. Die in der Energiespeichereinrichtung 6 angeordneten elektrochemischen Zellen 1 1 sind vorzugsweise bereits fertig produzierte elektrochemische Zellen, an denen momentan innerhalb der Formierungseinrichtung keinerlei Produktionsprozess durchgeführt wird. Vielmehr dienen die elektrochemischen Zellen 1 1 in der Energiespeichereinrichtung 6 als Einheiten zur Speicherung elektrischer Energie. Die Energiespeichereinrichtung 6 ist über bidirektionale Stromleitungen 10 mit der Aufnahmeeinrichtung 3 und der Strom- netzanbindungseinrichtung 5 verbunden.
Die Formierungseinrichtung 1 weist eine Regelungseinrichtung 7 auf. Die Regelungseinrichtung 7 ist über bidirektionale Datenleitungen 10 mit der Stromnetzanbindungseinrichtung 5, der Aufnahmeeinrichtung 3 sowie der Energiespeichereinrichtung 6 verbunden. Die Regelungseinrichtung 7 kann einzelne Vorgänge innerhalb der genannten Einrichtungen 3, 5, 6 steuern und regeln.
Insbesondere kann die Regelungseinrichtung 7 den Fluss elektrischer Leistung innerhalb der Stromleitungen 10 steuern bzw. regeln. Die Regelungseinrichtung 7 ist über eine weitere Datenleitung 8 mit einem Netzauslastungssensor 9 verbunden. Der Netzauslastungssensor 9 ist ausgebildet, eine Netzfrequenz in dem Stromnetz 2 zu ermitteln, so dass Rückschlüsse auf die Netzauslastung innerhalb des Stromnetzes 2 ermittelt werden können. Über eine weitere, nicht dargestellte Datenleitung erhält der Netzauslastungssensor 9 darüber hinaus Daten von dem lokalen Stromnetzanbieter, welcher den Grad der Netzauslastung sowie die momentanen Energiebezugskosten umfassen. Unter Energiebezugs- kosten sind auch negative Energiebezugskosten zu verstehen, nämlich auch die Vergütung seitens des Stromnetzbetreibers für elektrische Leistung, welche von der Formierungseinrichtung in das Stromnetz eingespeist wird.
Figur 2 zeigt das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Formierungseinrichtung 1 , die weitgehend der Formierungseinrichtung nach Figur 1 entspricht. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede eingegangen. Es ist zu erkennen, dass die Aufnahmeeinrichtung und die Energiespeichereinrichtung durch eine gemeinsame Einrichtung gebildet sind. Nach der Formierung werden die zu formierenden elektrochemischen Zellen noch für eine bestimmte Dauer innerhalb der Aufnahmeeinrichtung gelagert. Während dieser Lagerung können die elektrochemischen Zellen, welche zuvor formiert wurden, geladen sein und somit die Aufgaben der elektrochemischen Zellen 1 1 der Energiespeichereinrichtung 6 übernehmen. Insofern sind die elektrochemischen Zellen 1 1 der Energiespeichereinrichtung 6 durch die elektrochemischen Zellen 4 der Aufnahmeeinrichtung 3 gebildet, wenn die Formierung dieser elektrochemischen Zellen 4 abgeschlossen ist.
Anhand der ermittelten Netzauslastung regelt die Regelungseinrichtung den Strombezug bzw. die Stromabgabe der einzelnen Einrichtungen, was unter Bezugnahme auf die Figuren 3 bis 8 erläutert wird.
Figur 3 zeigt ein Kennfeld einer Regelung für den Strombezug in einer ersten Ausführungsform. Auf der Abszissenachse ist dabei der Grad der Netz-
auslastung D aufgetragen. Dmin bezeichnet dabei beispielhaft einen Zustand der Netzunterlast; Dmax bezeichnet dabei beispielhaft einen Zustand der Netzüberlast.
Die Ordinatenachse bezeichnet die elektrische Leistung W, welche von einzelnen Einrichtungen nachgefragt oder zur Verfügung gestellt wird. Unabhängig von dem Grad der Netzauslastung D benötigt die Aufnahmeeinrichtung eine konstante elektrische Leistung W3. Diese elektrische Leistung W3 kann zum Einen durch die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 aus dem Stromnetz 2 bereitgestellt werden, dargestellt durch die mit W5 bezeichnete Linie. Es ist zu er- kennen, dass die Leistung W5, die vom Stromnetz 2 bezogen wird, größer ist, wenn die Netzauslastung D geringer ist. Ist die Netzauslastung D größer, nimmt die vom Stromnetz 2 bezogene Leistung W5 ab. Um dennoch die konstante nachgefragte elektrische Leistung W3 der Aufnahmeeinrichtung 3 zu befriedigen, wird ersatzweise elektrische Leistung W6 durch die Energiespeichereinrichtung 6 bereitgestellt. Es ist ersichtlich, dass ab einer gewissen Netzüberlast Dma ausschließlich Energie über die Energiespeichereinrichtung 6 bezogen wird. Unterhalb einer gewissen Netzunterlast Dmin hingegen wird Leistung ausschließlich von der Stromnetzanbindungseinrichtung 5 vom Stromnetz 2 entnommen.
Figur 4 zeigt ein Kennfeld einer Regelung für die Stromabgabe der ersten Aus- führungsform. Es können beispielsweise die in der Aufnahmeeinrichtung 3 angeordneten elektrochemischen Zellen 4 entladen werden. Die Leistungskurven befinden sich unterhalb der Abszisse und bezeichnen daher einen Fluss von Leistung in einer Richtung, die dem Fluss von Leistung gemäß der Figur 3 entgegengesetzt ausgerichtet ist. Es ist ersichtlich, dass die Batterieaufnahmeeinrichtung 3 eine elektrische Leistung W3 abgeben kann. Im Falle einer Netzunterlast ist eine Abgabe der elektrischen Leistung an das Stromnetz ungünstig, weshalb mehr elektrische Leistung W6 an die Energiespeichereinrichtung abgegeben wird. Im Falle einer Netzüberlast hingegen wird vermehrt Leistung W5 an das Stromnetz 2 über die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 abgegeben. Es ist auch ersichtlich, dass
unterhalb einer bestimmten Netzunterlast Dmin elektrische Leistung ausschließlich an die Energiespeichereinrichtung 6 abgegeben wird, während oberhalb einer gewissen Netzüberlast Dmax elektrische Leistung ausschließlich an das Stromnetz 2 über die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 abgegeben wird. Die Figuren 5 bzw. 6 zeigen Kennfelder einer Regelung für den Strombezug bzw. die Stromabgabe in einer zweiten Ausführungsform. Diese entsprechen weitgehend den Kennfeldern der Figuren 3 und 4, so dass im Folgenden nur auf die Unterschiede eingegangen wird. In Figur 5 ist zu erkennen, dass bei einer Netzunterlast unterhalb einer bestimmten Netzunterlast Dmin mehr elektrische Leistung W5 über die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 von dem Stromnetz 2 bezogen wird, als elektrische Leistung W3 von der Aufnahmeeinrichtung 3 benötigt wird. Ferner ist zu erkennen, dass unterhalb einer gewissen Netzunterlast Dmin die Leistung W6, die von der Energiespeichereinrichtung bereitgestellt wird, einen negativen Wert annimmt. Dies resultiert daraus, dass ein Überschuss- anteil der Leistung W5, die von der Stromnetzanbindungseinrichtung 5 vom Stromnetz 2 bereitgestellt wird, zum Laden der Energiespeichereinrichtung 6 verwendet wird. Ferner ist zu erkennen, dass oberhalb einer gewissen Netzüberlast Dmax die Energiespeichereinrichtung 6 mehr elektrische Leistung W6 zur Verfügung stellt, als von der Aufnahmeeinrichtung 3 benötigt wird. Ein Über- schussanteil der von der Energiespeichereinrichtung 6 bereitgestellten Leistung wird in das Stromnetz 2 eingeleitet, um zur Stabilisierung der Netzauslastung beizutragen. Wie zu erkennen ist, ist der Betrag der vom Stromnetz bezogenen Leistung W5 negativ, was bedeutet, dass elektrische Leistung an das Stromnetz 2 abgegeben wird. Figur 6 zeigt dabei den Zustand, bei dem die Aufnahmeeinrichtung elektrische Leistung W3 abgeben kann. Es ist zu erkennen, dass unterhalb einer gewissen Netzunterlast Dmin die vom Stromnetz bezogene Leistung W5 einen positiven Wert annimmt. Diese positive Leistung wird an die Energiespeichereinrichtung 6 abgegeben. Es ist zu erkennen, dass die Leistung W6, die an die Energie- speichereinrichtung 6 abgegeben wird, größer ist als die Leistung W3, die von
der Aufnahmeeinrichtung 3 abgegeben wird. Ferner ist zu erkennen, dass oberhalb einer gewissen Netzüberlast Dma ein Überschuss an elektrischer Leistung W6 an das Stromnetz 2 abgegeben werden kann, so dass die gesamte an das Stromnetz 2 über die Stromnetzanbindungseinrichtung 5 abgegebene Leistung W5 größer ist als die von der Aufnahmeeinrichtung 3 bereitgestellte elektrische Leistung W3.
Die Figuren 7 und 8 zeigen Kennfelder einer Regelung für den Strombezug bzw. die Stromabgabe in einer dritten Ausführungsform. Diese entsprechen weitgehend den Kennfeldern der Figuren 5 und 6, so dass im Folgenden nur auf die Unterschiede eingegangen wird. Es ist zu erkennen, dass die von der Aufnahmeeinrichtung 3 benötigte elektrische Leistung W3 in Abhängigkeit von der Netzauslastung D variiert. So wird von der Regelungseinrichtung die von der Aufnahmeeinrichtung 3 benötigte Leistung W3 verringert, wenn eine hohe Netzauslastung D vorliegt, wie in Figur 7 dargestellt. Bei einer geringen Netzaus- lastung wird die von der Aufnahmeeinrichtung 3 benötigte Energie W3 erhöht. Analog kann, wie in Figur 8 gezeigt, die Regelungseinrichtung derart implementiert sein, dass die Aufnahmeeinrichtung 3 bei Netzüberlast mehr elektrische Leistung W3 abgibt, als bei Netzunterlast, wie in Figur 8 dargestellt.
Figur 9 zeigt ein Ablaufdiagramm zu einer Regelung der Formierungseinrichtung 1 nach der vorliegenden Erfindung. In einem Schritt S1 werden Parameterdaten in Bezug auf das Angebot elektrischer Leistung in einem Stromnetz 2 erfasst und in einem Schritt S2 werden die erfassten Parameterdaten einer Regelungseinheit 7 zugeführt, in der mittels der erfassten Parameterdaten in einem Schritt S3 ein Entscheidungswert gebildet wird. Nachfolgend wird in einem Schritt S4 bestimmt, ob der Entscheidungswert größer als ein vorbestimmter Schwellenwert ist. Wenn die Bestimmung in dem Schritt S4 ergibt, dass der Entscheidungswert größer als der vorbestimmte Schwellenwert ist, wird in einem Schritt S5 elektrische Energie aus dem Stromnetz 2 der Formierungseinrichtung 1 zugeführt. Wenn hingegen die Bestimmung in dem Schritt S4 ergibt, dass der Entscheidungswert nicht größer als der vorbestimmte Schwellenwert ist, wird in
einem Schritt S5 elektrische Energie aus der Formierungseinrichtung 1 in das Stromnetz 2 abgeführt. Weiterhin ist es auch möglich, dass weder Strom aus dem Stromnetz 1 der Formierungseinrichtung 1 zugeführt noch Strom aus Formierungseinrichtung 1 in das Stromnetz 2 abgeführt wird, wenn sich der Ent- scheidungswert in einem vorbestimmten Wertebereich um dem Schwellenwert befindet.
Weiterhin ist es auch möglich, dass nach der Erfassung der Parameterdaten der Entscheidungswert gebildet wird und nachfolgend der gebildete Entscheidungswert der Regelungseinheit 7 zugeführt. Unter Parameterdaten soll in diesem Zu- sammenhang nicht nur eine Mehrzahl an Parameterdaten, sondern gegebenenfalls auch ein einzelnes Parameterdatum verstanden werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Batterie, welche diese elektrochemischen Zellen aufweist, insbesondere eine zur Anwendung in einem Kraftfahrzeug ausgestaltete Batterie, welche diese elektrochemischen Zellen auf- weist.
Bezugszeichenliste
1 Formierungseinrichtung
2 Stromnetz
3 Aufnahmeeinrichtung
4 Elektrochemische Zelle
5 Stromnetzanbindungseinrichtung
6 Energiespeichereinrichtung
7 Regelungseinrichtung
8 Datenleitung
9 Netzauslastungssensor
10 Stromleitung
1 1 Elektrochemische Zelle
D Netzauslastung
W Leistung
51 Erfassen von Parameterdaten über das Leistungsangebot im Stromnetz
52 Zuführen der erfassten Parameterdaten an eine Regelungseinrichtung
53 Bilden eines Entscheidungswertes aus den erfassten Parameterdaten S4 Bestimmen, ob der Entscheidungswert größer als ein vorbestimmter
Schwellenwert ist
55 Beziehen elektrischer Energie aus dem Stromnetz
56 Zuführen elektrischer Energie in das Stromnetz