WO2009109170A1

WO2009109170A1 - Verfahren zum betrieb eines navigationssystems

Info

Publication number: WO2009109170A1
Application number: PCT/DE2009/000274
Authority: WO
Inventors: Jan-Georg Fritsche
Original assignee: Navigon Ag
Priority date: 2008-03-03
Filing date: 2009-02-27
Publication date: 2009-09-11
Also published as: DE102008032901A1; EP2250465A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems mit einer Aufnahmeeinrichtung, an der eine akustische Adresseingabe, die aus mehreren Eingabebestandteilen besteht, aufgenommen werden kann, wobei die Eingabebestandteile der Adresse mit einem Spracherkennungsmodul analysiert werden, und wobei abhängig vom Ergebnis der Spracherkennungsanalyse zumindest ein geografischer Ort, der durch eine Adresse mit mehreren Adressbestandteilen definiert ist, aus einer Datenbank zur Weiterverarbeitung ausgewählt wird, wobei a) als Eingabebestandteile der akustischen Adresseingabe ein Straßenname und eine Hausnummer aufgenommen und im Spracherkennungsmodul analysiert werden; b) die im Spracherkennungsmodul erkannte Hausnummer mit den Hausnummern verglichen und auf Übereinstimmung geprüft wird, die in der Datenbank zu dem im Spracherkennungsmodul erkannten Straßennamen gespeichert sind, wobei bei fehlender Übereinstimmung zwischen der im Spracherkennungsmodul erkannten Hausnummer und einer in der Datenbank zu dem im Spracherkennungsmodul erkannten Straßennamen gespeicherten Hausnummer eine Ersatzhausnummer automatisch generiert und zur Weiterverarbeitung weitergeleitet wird.

Description

Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Navigationssys- tems nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bekannte Navigationssysteme sind mit Spracherkennungssoftware ausgestattet, um es dem Benutzer zu ermöglichen, bestimmte Eingaben, insbesondere die Eingabe von Adressen, auf akustische Weise vorzunehmen. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass bei diesen Navigationssys- temen mit Spracherkennungssystem die Adresse nicht mehr an einer

Tastatur oder an einem Touchscreen alphanumerisch eingegeben werden muss, sondern dass die verschiedenen Eingabebestandteile der Adresse, beispielsweise der Städtename, der Straßenname und/oder die Hausnummer, in eine Aufnahmeeinrichtung, beispielsweise ein Mikrophon, eingesprochen werden. Durch Sprachanalyse mittels eines Spracherken- nungsmoduls können diese akustischen Eingaben dann analysiert und einem in einer Datenbank gespeicherten geographischen Ort, der durch eine Adresse mit den entsprechenden Adressbestandteilen definiert ist, zugeordnet werden. Dieser geographische Ort wird dann aus der Daten- bank ausgewählt und zu Weiterverarbeitung, beispielsweise zur Routenplanung, verwendet. Ein spezielles Problem bei der akustischen Adresseingabe stellt die Eingabe von Hausnummern dar. Bei den bekannten Navigationssystemen wird die vom Benutzer eingesprochene Hausnummer durch die Spracher- kennungsanalyse identifiziert und die dabei erkannte Hausnummer mit den Hausnummern verglichen, die in der Datenbank zu dem im Spracher- kennungsmodul erkannten Straßennamen gespeichert sind. Das Problem der bekannten Navigationssysteme liegt dabei darin, dass die von der Spracherkennung erkannte Hausnummer nur dann akzeptiert wird, wenn eine entsprechende Hausnummer zu der entsprechenden Straße in der Adressdatenbank auch gespeichert ist. Kann dagegen in der Adressdatenbank eine entsprechende Hausnummer mit der durch die Spracherkennung identifizierten Hausnummer nicht in Übereinstimmung gebracht werden, wird eine Fehlermeldung ausgegeben und/oder die eingegebene komplette Adressangabe wird nicht akzeptiert. Anschließend ist der Benutzer dann gezwungen, zusätzliche Eingaben in das Navigationssystem einzugeben, um nachfolgende Bearbeitungsschritte, beispielsweise die Routenplanung, starten zu können.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Verfahren zum Betrieb eines Naviga- tionssystems, insbesondere zum Betrieb eines mobilen oder fest eingebauten Navigationsgeräts, vorzuschlagen, mit dem der Bedienkomfort bei der akustischen Eingabe von Hausnummern verbessert wird.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Aus führungs formen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Grundgedanken, dass bei fehlender Übereinstimmung zwischen der im Spracherkennungsmodul erkannten Hausnummer und den in der Adressdatenbank zu dem vom Spracherkennungsmodul erkannten Straßennamen gespeicherten Haus- nummern nicht mehr automatisch eine Fehlermeldung generiert wird, sondern stattdessen vom Navigationssystem automatisch eine Ersatzhausnummer generiert und zur Weiterverarbeitung weitergeleitet wird. Im Ergebnis kann also dadurch erreicht werden, dass trotz der fehlenden Übereinstimmung zwischen der akustisch eingegebenen und durch Spracherkennung erkannten Hausnummer und den in der Datenbank gespeicherten Hausnummern die nachfolgende Weiterverarbeitung, beispielsweise der Beginn einer Routenplanung, nicht mehr aufgehalten wird. Durch die automatische Generierung der Ersatzhausnummer ist es vielmehr möglich, die nachfolgenden Bearbeitungsschritte zur Weiterverarbeitung der akustisch eingegebenen Adresse auch ohne ergänzende Benutzereingaben durchzuführen.

Für die Generierung der Ersatzhausnummer gibt es verschiedenste Strategien. Um eine möglichst gute Annäherung der automatisch gene- rierten Ersatzhausnummer an die Benutzereingaben des Benutzers zu ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die im Spracherken- nungsmodul erkannte Hausnummer bei der automatischen Generierung der Ersatzhausnummer ausgewertet und berücksichtigt wird. Dadurch wird gewährleistet, dass die Ersatzhausnummer nicht willkürlich ausge- wählt wird, sondern im engen Zusammenhang zu den akustischen Angaben des Benutzers steht.

Gemäß einer ersten Verfahrensstrategie zur Berücksichtigung der im Spracherkennungsmodul erkannten Hausnummer bei der automatischen Generierung der Ersatzhausnummer ist es vorteilhaft, wenn bei der automatischen Generierung der Ersatzhausnummer die in der Datenbank gespeicherte Hausnummer ausgewählt wird, die die geringste Differenz zu der im Spracherkennungsmodul erkannten Hausnummer aufweist. Dadurch wird gewährleistet, dass die Ersatzhausnummer in relativer Nähe der akustisch eingegebenen Hausnummer liegt.

In vielen Ländern ist es üblich, dass die auf der linken bzw. auf der rechten Seite einer Straße liegenden Gebäude mit ungeraden bzw. gera- den Hausnummern versehen werden. Um zu ermöglichen, dass bei der Generierung der Ersatzhausnummer eine Zahl gewählt wird, die auf der gleichen Straßenseite wie die akustisch eingegebene Hausnummer liegt, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Ersatzhausnummer in Überein- Stimmung mit der akustisch eingegebenen Hausnummer jeweils entweder als gerade Zahl bzw. als ungerade Zahl gewählt wird. Selbst wenn also ein Abstand zwischen der Ersatzhausnummer und der akustisch eingegebenen Hausnummer vorhanden ist, wird dadurch gewährleistet, dass der Benutzer bei der Routenführung auf die richtige Straßenseite geführt wird.

Gibt es in der Adressdatenbank zu einer Straße keine Hausnummercodierung, so ist es auch dann sinnvoll keine Fehlermeldung auszugeben, sondern automatisch eine Ersatzhausnummer zu generieren. Diese Ersatzhausnummer kann bevorzugt in der Mitte der dem Straßennamen zugeordneten Straße liegen, so dass im Ergebnis der mittlere Abstand zwischen dem Gebäude der Ersatzhausnummer und dem Gebäude der akustisch eingegebenen Hausnummer minimiert wird.

Bei der automatischen Generierung der Ersatzhausnummer in der Mitte einer Straße sollte bevorzugt nur der Straßenabschnitt berücksichtigt werden, der in dem im Spracherkennungsmodul erkannten Stadtteil liegt. Dies ist insbesondere bei sehr langen Straßen, die sich über mehrere Stadtteile erstrecken, die beispielsweise durch unterschiedliche Postleitzahlen gekennzeichnet sind, von Vorteil. Im Ergebnis kann damit die bereits vorliegende Information über den gewünschten Stadtteil bei der Platzierung der Ersatzhausnummer berücksichtigt werden.

Verschiedene Aspekte der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden nachfolgend beispielhaft erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen schematisiert dargestellten Stadtplan mit vollständiger Hausnummercodierung in Ansicht von oben;

Fig. 2 den Stadtplan gemäß Fig. 1 mit teilweise vorhandener Haus- nummercodierung in Ansicht von oben;

Fig. 3 den Stadtplan gemäß Fig. 1 ohne Hausnummercodierung in Ansicht von oben.

Fig. 1 zeigt einen Stadtplan mit vollständiger Hausnummercodierung für die „Hauptstraße" mit den ungeraden Straßennummern 1 bis 19 auf der rechten Straßenseite und den geraden Hausnummern 2 bis 22 auf der linken Straßenseite. In Fig. 1 sind dabei jeweils nur die Hausnummern an den Ecken der verschiedenen Gebäude eingezeichnet. Gibt der Benutzer nunmehr durch Spracheingabe die Hausnummer 5 ein, so wird diese akustische Eingabe vom Spracherkennungsmodul analysiert und als Hausnummer die 5 identifiziert. Zugleich wird als Straßenname die akustische Eingabe „Hauptstraße" analysiert und erkannt. Nach Ab- schluss der Sprachanalyse werden dann in der Adressdatenbank alle zu der „Hauptstraße" gespeicherten Hausnummern, nämlich die Hausnummern 1 bis 22, durchsucht und die Nummer 5 als richtige Hausnummer identifiziert. Im Ergebnis wird dann die geografische Position 01 , wie sie in Fig. 1 gekennzeichnet ist, aus der Datenbank ausgelesen und zur Weiterverarbeitung, beispielsweise für eine Routenplanung, weitergeleitet.

Fig. 2 stellt den Stadtplan gemäß Fig. 1 dar, wobei in diesem Falle zu der „Hauptstraße" die Hausnummern nur unvollständig in der Adressdatenbank gespeichert sind, beispielsweise weil die Hausnummern nur unvollständig erfasst sind. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass in der Adressdatenbank zu dem Stadtplan gemäß Fig. 2 für die „Hauptstraße" lediglich die Hausnummern 7 bis 22 gespeichert sind. Würde der Benut- zer dann wiederum die Hausnummer 5 als gesuchte Hausnummer in der „Hauptstraße" akustisch eingeben, so würde die Nummer 5 nach der Spracherkennungsanalyse wiederum in der Adressdatenbank gesucht werden. Da sich hierbei aufgrund der fehlenden Speicherung der Haus- nummer 5 in der Adressdatenbank kein identischer Treffer ergibt, wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Ersatzhausnummer für die Weiterverarbeitung generiert. Gemäß einer bevorzugten Verfahrensvariante wird als Ersatzhausnummer die ungerade Zahl als Hausnummer ausgewählt, die die geringste Differenz zu der akustisch eingegebenen Hausnummer aufweist. Im konkreten Beispiel bedeutet dies, dass die Hausnummer 7 als Ersatzhausnummer generiert werden würde. Diese Ersatzhausnummer würde dann zur Weiterverarbeitung, beispielsweise für die Routenplanung, weitergegeben und der Benutzer zur Position 02 navigiert werden.

Fig. 3 zeigt den Stadtplan gemäß Fig. 1 bei vollständigem Fehlen einer Hausnummercodierung in der Adressdatenbank. Gibt der Benutzer auch hier wiederum akustisch die Hausnummer 5 als gesuchte Stelle in der „Hauptstraße" an, so generiert das Navigationssystem aufgrund der fehlenden Hausnummercodierung für die „Hauptstraße" eine Ersatzhaus- nummer, die in der Mitte der „Hauptstraße" liegt, so dass der Benutzer anschließend zu der Position 03 geführt werden würde.

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems mit einer Aufnahmeeinrichtung, an der eine akustische Adresseingabe, die aus mehreren Einga- bebestandteilen besteht, aufgenommen werden kann, wobei die Eingabebestandteile der Adresse mit einem Spracherkennungsmodul analysiert werden, und wobei abhängig vom Ergebnis der Spracherkennungsanalyse zumindest ein geografischer Ort, der durch eine Adresse mit mehreren Adressbestandteilen definiert ist, aus einer Datenbank zur Weiterverarbeitung ausgewählt wird, wobei a) als Eingabebestandteile der akustischen Adresseingabe ein Straßenname und eine Hausnummer aufgenommen und im Spracherkennungsmodul analysiert werden; b) die im Spracherkennungsmodul erkannte Hausnummer mit den Haus- nummern verglichen und auf Übereinstimmung geprüft wird, die in der

Datenbank zu dem im Spracherkennungsmodul erkannten Straßennamen gespeichert sind, dadurch gekennzeichnet, dass bei fehlender Übereinstimmung zwischen der im Spracherkennungs- modul erkannten Hausnummer und einer in der Datenbank zu dem im

Spracherkennungsmodul erkannten Straßennamen gespeicherten Hausnummer eine Ersatzhausnummer automatisch generiert und zur Weiterverarbeitung weitergeleitet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei der automatischen Generierung der Ersatzhausnummer die im Spracherkennungsmodul erkannte Hausnummer ausgewertet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur automatischen Generierung der Ersatzhausnummer die Hausnummer aus den in der Datenbank zu dem im Spracherkennungsmodul erkann- ten Straßennamen gespeicherten Hausnummern ausgewählt wird, die die geringste Differenz zu der im Spracherkennungsmodul erkannten Hausnummer aufweist.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der automatischen Generierung der Ersatzhausnummer festgestellt wird, ob die im Spracherkennungsmodul erkannte Hausnummer eine gerade Zahl oder eine ungerade Zahl ist, wobei die Ersatzhausnummer abhängig davon ebenfalls als gerade Zahl oder ungerade Zahl gewählt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass festgestellt wird, ob in der Datenbank zu dem im Spracherkennungsmodul erkannten Straßennamen keine Hausnummern gespeichert sind, wobei dann eine Ersatzhausnummer in der Mitte der dem Straßennamen zugeordneten Straße generiert wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Generierung der Ersatzhausnummer in der Mitte der dem Straßennamen zugeordneten Straße nur der Straßenabschnitt berücksichtigt wird, der in dem im Spracherkennungsmodul erkannten Ortsteil, insbeson- dere dem im Spracherkennungsmodul erkannten Stadtteil oder Postleitzahlenbereich, liegt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach der automatischen Generierung einer Ersatzhausnummer ein zugeordneter akustischer Informationshinweis für den Benutzer ausgegeben wird.