Beschreibung
Spulenanordnung zur Führung eines magnetischen Elements in einem Arbeitsraum
Die Erfindung betrifft eine Spulenanordnung zur berührungslosen Führung eines magnetischen Elements, insbesondere einer Endoskopiekapsel, in einem Arbeitsraum.
Die Verwendung von Endoskopen und Kathetern findet in der Medizin zur Diagnose oder zur Behandlung des Inneren eines Patienten immer breitere Anwendung. Die Instrumente werden über Körperöffnungen oder Schnitte in den Körper eingeführt und lassen sich von außen geführt in einer Längsrichtung ver- schieben, wofür eine mechanische Verbindung zum Instrument notwendig ist. Bei der Vorwärtsbewegung des Instruments in den Körper hinein treten jedoch an Kurven oder Verzweigungen in der Regel Schwierigkeiten bei der Navigation auf in der Form, dass der Bediener das Instrument ggf. durch mehrfaches Probieren in die gewollte Richtung dirigieren muss und eine Stützkraft vom Gewebe auf das Instrument für die weitere Navigation erforderlich ist. Dies ist für den Bediener mit höherem zeitlichem Aufwand und für den Patienten mit Schmerzen verbunden. Im schlechtesten Fall ist nicht auszuschließen, dass die Führung in die geplante Richtung gar nicht gelingt oder das Risiko der Gewebeperforation eintritt. Weiterhin kann es im Fall der Endoskopie von Interesse sein, den mit einer Kamera ausgestatteten Endoskopiekopf in bestimmte Richtungen zu drehen, um z.B. die Schleimhaut in einem Abschnitt des Magen-Darmtrakts vollständig zu sehen. Dies ist mit heutigen Katheterendoskopen nur bedingt möglich, weil die Katheterspitze nur eingeschränkt beweglich ist. Darüber hinaus weisen übliche Katheterendoskope den Nachteil auf, dass entfernt liegende innere Organe nur schwer oder gar nicht er- reichbar sind.
Die passive, durch die natürliche Peristaltik des Magen- Darmtraktes bewegte Endoskopiekapsel hat die genannten
Nachteile der Katheterendoskope nicht, ist allerdings auch nicht navigierbar, d.h. die gezielte Sichtung bestimmter Stellen im Inneren das Magen-Darm-Traktes ist nicht möglich. Es wurden daher magnetische Navigations- bzw. Führungssysteme vorgeschlagen, die eine katheter- bzw. drahtlose Führung von Endoskopiekapseln, die ein magnetisches Dipolmoment enthalten, ermöglichen. Eine katheter- oder drahtlose Führung wird nachstehend auch als „berührungslos" bezeichnet.
Die DE 103 40 925 B3 und die WO 2006/092421 Al beschreiben jeweils eine Magnetspulenanordnung bestehend aus 14 Einzelspulen zur Navigation einer Endoskopiekapsel, einer Videokapsel oder einer sonstigen Sonde. Die Kapsel ist hierbei mit einem magnetischen Element, bspw. einem Permanent- oder Fer- romagneten, ausgestattet. Die Magnetspulenanordnung erzeugt Magnetfeldkomponenten Bx, By, Bz entlang der Achsen x, y, z eines kartesischen Koordinatensystems sowie magnetische Gradientenfelder, die eine berührungslose Führung der Endoskopiekapsel ermöglichen.
Hierbei wird ausgenutzt, dass sich das magnetische Element, d.h. ein Körper mit einem magnetischen Dipolmoment m, parallel zur Richtung des magnetischen Feldes B bestehend aus den Magnetfeldkomponenten Bx, By, Bz in Richtung der Achsen des kartesischen Koordinatensystems auszurichten versucht. Da das magnetische Element fest mit der Endoskopiekapsel verbunden ist, kann so die Orientierung der Kapsel beeinflusst werden. Zusätzlich wirkt ausgelöst durch die magnetischen Gradientenfelder SBx / Sx etc. eine Kraft F = G • m mit einer die Gra- dientenfeider umfassenden Gradientenmatrix G auf das magnetische Dipolmoment m gemäß
F = G • m = m
Die Gradientenmatrix G ist aufgrund der Maxwell-Gleichungen rot B = 0 und div B = 0 symmetrisch und spurfrei, d.h. sie enthält mit OB
x / dy ( = öB
y / Sx ) , OB
x / dz (= öB
z / dx ) , öB
y / dz
(= ÖBZ / dy ) und zweien der drei Diagonalelemente (bspw. OBx / dx und δBy / dy ) fünf unabhängige Gradientenfelder.
Durch eine gezielte Ansteuerung der Einzelspulen der Magnetspulenanordnung können das Magnetfeld B und die Gradientenfelder beliebig eingestellt werden. Es ist damit zum Einen möglich, das magnetische Element zu drehen und es somit beliebig in einem Arbeitsraum A innerhalb der Magnetspulenanordnung auszurichten. Zum Anderen ist es möglich, eine Kraft F auf das magnetische Element auszuüben, um es zusätzlich zur Drehung translatorisch zu verschieben. Hierzu werden acht quasi-statische magnetische Freiheitsgrade realisiert, nämlich die Magnetfeldkomponenten Bx, By, Bz sowie zwei der drei Einträge der Diagonalelemente (bspw. OBx / dx und δBy / dy) und drei der Nebendiagonalelemente (bspw. OBx / dy , δBz / dx , dBz / dy) der Gradientenmatrix G.
Die in DE 103 40 925 B3 und WO 2006/092421 Al beschriebenen Systeme haben den Nachteil, dass sie aufgrund der dort benötigten 14 einzeln angesteuerten Spulen wegen der hohen Zahl an Spulen und Leistungsverstärkern relativ kostenintensiv in Herstellung und Installation sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein kostengünstigeres magnetisches Führungssystem bestehend aus einer Spulenanordnung und mehreren, den Spulen zugeordneten Leistungsverstär- kern anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die in dem unabhängigen Anspruch angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die vorliegende Erfindung geht davon aus, dass zur Untersuchung eines Patienten nur eine begrenzte Anzahl von Manövern einer Endoskopiekapsel benötigt wird, dass also die Auslegung
einer Spulenanordnung hinsichtlich dieser tatsächlich benötigten Manöver zu optimieren ist. Insbesondere wird ein deutlich kostengünstigeres Design durch eine detaillierte Analyse der Anforderungen an die Spulenanordnung und eine Auslegung der Einzelspulen dergestalt erreicht, dass richtungsselektiv nur die Feldstärken und Feldgradienten realisierbar sein müssen, die bei Betrachtung der gewünschten Manöver der Endosko- piekapsel benötigt werden.
Bei der Auslegung der Spulenanordnung wird angenommen, dass in die Endoskopiekapsel ein Permanentmagnet fest eingebaut ist. Der Permanentmagnet ist also fest mit der Kapsel verbunden, so dass Bewegungen des Permanentmagneten, die durch die erfindungsgemäße Spulenanordnung ausgelöst werden, auf die Endoskopiekapsel übertragen werden. Das magnetisches Moment m des Permanentmagneten ist bevorzugt entweder in Richtung der Kapsellängsachse oder senkrecht zu dieser orientiert. Abhängig von diesen beiden Möglichkeiten der Permanentmagnetausrichtung ergeben sich leichte Unterschiede im erfindungs- gemäßen magnetischen Führungssystem.
Die Optimierung hinsichtlich der tatsächlich benötigten Manöver der Endoskopiekapsel, die im Folgenden im Zusammenhang mit den Figuren am Beispiel einer Untersuchung der Speiseröh- re (Ösophagus bzw. Esophagus) , des Magens (Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) beschrieben wird (sog. „EGDλλ- Untersuchung) , führt zu einer Spulenanordnung zur Führung der Endoskopiekapsel mit nur noch zehn oder zwölf Einzelspulen. Dabei werden einige der zehn oder zwölf Einzelspulen paarwei- se, d.h. durch denselben Leistungsverstärker, betrieben. Dies schlägt sich vorteilhafterweise darin nieder, dass nur noch sechs, sieben oder acht Leistungsverstärker benötigt werden.
Die grundsätzliche Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Spu- lenanordnung ist analog zur Wirkungsweise der in
DE 103 40 925 B3 bzw. in WO 2006/092421 Al beschriebenen Anordnung. Diesbezüglich und hinsichtlich theoretischer Grund-
lagen wird daher auf die DE 103 40 925 B3 und die WO 2006/092421 Al verwiesen.
Vorteilhafterweise erlaubt die erfindungsgemäße Spulenanordnung, dass man gegenüber den in DE 103 40 925 B3 bzw. in WO 2006/092421 Al beschriebenen Anordnungen durch ein geändertes Layout der Spulenanordnung mit weniger Einzelspulen und weniger Leistungsverstärkern dieselbe Anzahl magnetischer Freiheitsgrade (maximal acht) erzeugen kann. Werden aufgrund einer besonderen Anwendung bzw. Untersuchung einer oder mehrere dieser Freiheitsgrade nicht benötigt, kommt man mit weniger Leistungsverstärkern oder ggf. zusätzlich auch mit weniger Spulen aus .
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen.
Dabei zeigt:
Figur 1 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spulenanordnung,
Figur 2 eine schematische Ansicht verschiedener Spulenpaare der Spulenanordnung mit Kennzeichnung des Stromflusses durch die Spulenpaare,
Figur 3a eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spulenanordnung,
Figur 3b eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels der Figur 3a,
Figur 3c eine alternative Ausführung des Ausführungsbeispiels der Figur 3a,
Figur 4a eine Flächenspule,
Figur 4b eine in Teilspulen aufgetrennte Flächenspule,
Figur 5a einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Spulenanordnung,
Figur 5b eine Sattelspule in perspektivischer Darstellung,
Figur 6 eine Ringspule in perspektivischer Darstellung,
Figur 7 eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spulenanordnung und
Figur 8 Zylinderquerschnitte in schematischer Ansicht.
Erstes Ausführungsbeispiel
Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Spulenanordnung 100, die vorgesehen ist zur Führung bzw. Navigation eines magnetischen Elements, insbesondere einer Endoskopiekapsel 200, im Inneren eines Patienten (nicht dargestellt) , die einen Permanentmagneten mit einem magnetischen Dipolmoment m in Richtung der Kapsellängsachse enthält (nicht dargestellt) . Der Permanentmagnet ist fest mit der Endoskopiekapsel 200 verbunden, so dass Bewegungen des Permanentmagneten, die durch die Spulenanordnung 100 erzeugt werden, direkt auf die Endoskopiekapsel 200 übertragen werden. Insbesondere kann die Spulenanordnung 100 Magnetfeldkomponenten Bx, By, Bz sowie bestimmte Gradientenfelder (dBy/dx etc.) der Gradientenmatrix
G erzeugen, die in einem kartesischen Koordinatensystem x, y, z wie in der Figur 1 dargestellt definiert sind. Die Längsachse der Spulenanordnung 100 entspricht der z-Achse des Koordinatensystems. Diese Definition des Koordinatensystems gilt in gleicher Form auch für die weiteren Ausführungsbeispiele .
Die Spulenanordnung 100 des ersten Ausführungsbeispiels beinhaltet im Unterschied zu den in DE 103 40 925 B3 und in WO 2006/092421 Al beschriebenen Spulenanordnungen mit vierzehn Einzelspulen nur noch zwölf Einzelspulen 1-12, umfassend eine erste 1 bis zwölfte Spule 12.
Vier der zwölf Einzelspulen 1-12, insbesondere die erste 1 bis vierte Spule 4, der Spulenanordnung 100 sind als identisch geformte Sattelspulen 1-4 ausgebildet und umfassen ei- nen Arbeitsraum A, in dem der Patient positioniert wird. Die Sattelspulen 1-4 bilden eine (gedachte) Mantelfläche eines Zylinders mit kreisförmigem Querschnitt und erstrecken sich entlang des Umfangs der Mantelfläche jeweils über denselben
Raumwinkel cxi = o<2 (vgl. Figur 5a) . Das Zentrum des Zylinders befindet sich im Ursprung des kartesischen Koordinatensystems, die Längs- bzw. Symmetrieachse des Zylinders ist in z- Richtung orientiert. Die Sattelspulen 1-4 sind in Umfangs- richtung der Mantelfläche gesehen vorteilhaft gegenseitig beabstandet angeordnet, d.h. zwischen ihren stirnseitigen Abschnitten und somit zwischen ihren in z-Richtung verlaufenden Längsseiten befindet sich jeweils ein Zwischenraum, der eine thermische Ausdehnung der Sattelspulen zulässt. Die ersten Sattelspulen 1, 2 bilden ein erstes Spulenpaar 1, 2 und die zweiten Sattelspulen 3, 4 bilden ein zweites Spulenpaar 3, 4.
Die fünfte 5 und die sechste Spule 6 bilden den Abschluss des Zylinders in z-Richtung und sind als Ringspulen ausgebildet, d.h. die Einzelspulen 5, 6 sind ebene, kreisförmige Spulen und weisen einen rechteckigen Querschnitt auf. Die Ringspulen 5, 6 liegen jeweils in einer Ebene parallel zur x-y-Ebene und bilden ein drittes Spulenpaar 5, 6. In z-Richtung gesehen befinden sich die Ringspulen 5, 6 an Positionen + zr und - zr , bspw. mit zr = 400mm. Die Mittelpunkte der Ringspulen 5, 6 liegen auf der z-Achse, die Innendurchmesser der Ringspulen 5, 6 entsprechen dem Innendurchmesser dM der durch die Sattelspulen 1-4 gebildeten Mantelfläche, wobei bspw. dM = 620mm gelten kann. Die Länge der Mantelfläche in z-Richtung wird definiert durch die Länge der Sattelspulen 1-4 in z-Richtung. Gemäß der Figur 5b kann eine Sattelspule bspw. 700mm lang sein .
Die Sattelspulen 1-4 und/oder die Ringspulen 5, 6 können al- ternativ als Flächenspulen gestaltet sein. Die oben beschriebene Lage der jeweiligen Spulen im Koordinatensystem kann dabei unverändert bleiben. Flächenspulen zeichnen sich dadurch aus, dass sie bspw. im Unterschied zu Sattelspulen als ebene Spulen ausgebildet sind und vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Weitere sechs Einzelspulen 7-12, insbesondere die siebte 7 bis zwölfte Spule 12, sind flügelartig angeordnet und als
rechteckige Flächenspulen 7-12 ausgebildet, wobei die Seiten des jeweiligen Rechtecks parallel zu den entsprechenden Achsen des Koordinatensystems ausgerichtet sind. Dabei bezeichnet der Begriff „flügelartig", dass die jeweilige Einzelspule in der x-y-Ebene, in der x-z-Ebene oder in der y-z-Ebene und gleichzeitig radial außerhalb der Mantelfläche des durch die Sattelspulen 1-4 gebildeten Zylinders angeordnet ist, wie in der Figur 1 ersichtlich.
Grundsätzlich gilt, dass die Einzelspulen 1-12 möglichst nah am Arbeitsraum A platziert werden sollten. Speziell die Flächenspulen 7-12 werden derart dimensioniert, dass sie vom Koordinatenursprung aus gesehen deutlich flacher als breit sind.
Die ersten Flächenspulen 7, 8 befinden sich in der x-z-Ebene, d.h. in y-Richtung an Positionen y = 0, und bilden ein viertes Spulenpaar 7, 8. Die radial innen liegenden leitenden Abschnitte der ersten Flächenspulen 7, 8 befinden sich in x- Richtung an Positionen + rf und — rf , wobei bspw. 2rf = 840mm gelten kann. In z-Richtung sind die ersten Flächenspulen 7, 8 derart positioniert, dass ihre geometrischen Mittelpunkte bei z = 0 liegen.
Die zweiten Flächenspulen 9, 10 befinden sich in der x-y- Ebene, d.h. in z-Richtung an Positionen z = 0, und bilden ein fünftes Spulenpaar 9, 10. Die radial innen liegenden leitenden Abschnitte der zweiten Flächenspulen 9, 10 befinden sich in y-Richtung an Positionen + rf und - rf . In x-Richtung sind die zweiten Flächenspulen 9, 10 derart positioniert, dass ihre geometrischen Mittelpunkte bei x = 0 liegen.
Weiterhin sind dritte Flächenspulen 11, 12 vorgesehen, die ein sechstes Spulenpaar 11, 12 bilden. Die Flächenspulen 11, 12 befinden sich in der x-y-Ebene, d.h. in z-Richtung an Positionen z = 0, und sind gekreuzt zu den ersten Flächenspulen 7, 8 und innerhalb der ersten Flächenspulen 7, 8 angeordnet. Die radial innen liegenden leitenden Abschnitte der zusätzli-
chen Flächenspulen 11, 12 befinden sich in x-Richtung an Positionen + rf und — rf . In y-Richtung sind die zusätzlichen
Flächenspulen 11, 12 derart positioniert, dass ihre geometrischen Mittelpunkte bei y = 0 liegen.
Ein Spulenpaar, d.h. ein Sattelspulenpaar, ein Ringspulenpaar bzw. ein Flächenspulenpaar, zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden dem Spulenpaar zugehörigen Einzelspulen bezüglich des Ursprungs des kartesischen Koordinatensystems (x, y, z) punktsymmetrisch zueinander sind. Die die geometrischen Mittelpunkte der Spulen eines Spulenpaars verbindende Linie geht durch den Ursprung des Koordinatensystems. Zusätzlich gilt insbesondere für ein Sattelspulenpaar und ein Ringspulenpaar, dass die die geometrischen Mittelpunkte der Spulen dieser Spulenpaare jeweils verbindende Linie senkrecht auf der Querschnittsfläche der Spulen steht. Unter der Querschnittsfläche einer Sattelspule wird dabei die Fläche verstanden, die durch die beiden in z-Richtung verlaufenden leitenden Abschnitte definiert wird. Bspw. die Querschnittsfläche der Sattelspule 4 läge demnach gemäß der Figur 5b in einer Ebene parallel zur y-z-Ebene. Ggf. können die beiden einem Spulenpaar zugehörigen Einzelspulen durch einen gemeinsamen Leistungsverstärker bestromt werden, anstatt die beiden Einzelspulen jeweils durch einen separaten Leistungsverstärker mit Strom zu ver- sorgen.
Die Figuren 2a-2c zeigen den Stromfluss durch die Spulenpaare 1 und 2 (Figur 2a), 7 und 8 (Figur 2b) sowie 9 und 10 (Figur 2c) , wobei die Richtung des Stroms durch Pfeile symbolisiert wird. Diese drei Spulenpaare werden jeweils von nur einem Leistungsverstärker betrieben. Das Spulenpaar 1, 2 erzeugt hiermit die Komponente Bx des Magnetfeldes B . Das Spulenpaar 7, 8 wird zur Erzeugung des Gradientenfeldes dBy / dx
(= δBx / dy ) eingesetzt und das Spulenpaar 9, 10 erzeugt das Gradientenfeld dBz / dy .
Die Spulen 3 bis 6 werden im Unterschied zu den oben, im Zusammenhang mit der Figur 2 beschriebenen Spulenpaaren indivi-
duell von separaten Leistungsverstärkern betrieben und erzeugen zum Einen die Komponenten By (Einzelspulen 3, 4) und Bz (Einzelspulen 5, 6) des Magnetfeldes B. Zum Anderen werden die Gradientenfelder dB / dy und dBz / dz erzeugt, indem die Einzelspulen 3 und 4 zur Erzeugung des Gradientenfeldes dB / dy mit unterschiedlichen Strömen versorgt werden. Dementsprechend wird das Gradientenfeld dBz / dz durch unterschiedliche Ströme in den Einzelspulen 5 und 6 aufgebaut.
Die Flächenspulen 11, 12 werden durch einen gemeinsamen Leistungsverstärker betrieben und erzeugen ein Gradientenfeld dBz / Sx .
Mit der Spulenanordnung 100 des ersten Ausführungsbeispiels ist es demnach möglich, mit nur zwölf Einzelspulen und acht Leistungsverstärkern sämtliche acht magnetischen Freiheitsgrade zu realisieren, d.h. die Magnetfeldkomponenten Bx, By, Bz sowie die fünf Gradientenfelder dBy I dy , dBz /dz, OBx I dy , dBz / δx , dBz / dy der Gradientenmatrix g.
Die Spulenanordnung 100 des ersten Ausführungsbeispiels ist starr ausgeführt, d.h. die Einzelspulen 1-12 sind mechanisch nicht beweglich und es sind keine Permanentmagnete vorgesehen. Gleiches gilt für die Spulenanordnungen der weiteren Ausführungsbeispiele.
Vor der Beschreibung weiterer Ausführungsbeispiele wird im Folgenden die weitere Optimierung hinsichtlich der tatsächlich benötigten Manöver der Endoskopiekapsel beschrieben.
Zur vollständigen Untersuchung der Speiseröhre (Ösophagus bzw. Esophagus) , des Magens (Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) des Patienten ist eine eingeschränkte Anzahl von Manövern M1-M5 der Endoskopiekapsel 200 notwendig. Dement- sprechend kann die Spulenanordnung 100 für die spezielle Anwendung gemäß den Figuren 3a/b, 8 und 9 ausgelegt werden. Der Patient befindet sich üblicherweise auf dem Rücken oder auf
dem Bauch mit der Körperlängsachse in z-Richtung liegend innerhalb der Spulenanordnung 100.
Ml: Zur Untersuchung der Speiseröhre muss die Endoskopiekap- sei 200 lediglich in z-Richtung bewegt werden, da auch die Speiseröhre in guter Näherung in z-Richtung orientiert ist. Es muss demnach eine Kraft in z-Richtung erzeugt werden. Dementsprechend muss die Spulenanordnung ein Gradientenfeld dBz / dz aufbauen. M2 : Für die Navigation der Kapsel 200 im Magen wird vorausgesetzt, dass er zum Teil mit Flüssigkeit gefüllt ist. Der Patient muss hierfür vor und während der Untersuchung Wasser zu sich nehmen. Um die in y-Richtung ausgerichtete Endoskopie- kapsel mit in Kapsellängsrichtung magnetisiertem Permanent- magneten an der Wasseroberfläche, d.h. in x- und/oder z- Richtung, zu manövrieren, sind Gradientenfelder dB / dx (= OBx / dy ) und dBy / dz (= dBz / dy) notwendig. Die in Klammern gesetzten Ausdrücke ergeben sich zwangsläufig aufgrund der Maxwell-Gleichung rot B = O. M3 : Um im Magen die Position der Endoskopiekapsel 200 an der Wasseroberfläche zu halten, muss eine magnetische Kraft erzeugt werden, die der Gewichtskraft entgegenwirkt. Dabei wird wieder davon ausgegangen, dass das magnetische Moment m der Endoskopiekapsel 200 in y-Richtung orientiert ist. Es muss demnach ein Gradientenfeld dBy / dy erzeugt werden. Dieses kann darüber hinaus verwendet werden, um die Endoskopiekapsel 200 unter- und wieder auftauchen zu lassen.
M4 : Bspw. zur Aufnahme von Bildern der Mageninnenwand kann es nötig sein, die Endoskopiekapsel 200 in eine bestimmte, be- liebige Richtung r zu drehen. Hierzu muss die Spulenanordnung 100 ein magnetisches Feld B parallel zur gewünschten Richtung r aufbauen. Dementsprechend muss es möglich sein, sämtliche Komponenten Bx, By, Bz des magnetischen Feldes B zu erzeugen . M5 : Um die Endoskopiekapsel 200, die weiterhin im Wesentlichen in y-Richtung orientiert ist, durch den Magenausgang zu führen, ist wieder ein Gradientenfeld dBy / dy notwendig.
Zweites Ausführungsbeispiel
In einem zweiten Ausführungsbeispiel wird die in den Figuren 3a/b dargestellte Spulenanordnung 100 dazu verwendet, die En- doskopiekapsel 200 im Magen des Patienten zu navigieren. Hierzu kann angenommen werden, dass die Endoskopiekapsel 200 über den normalen Schluckvorgang in den Magen befördert wurde. Zum Manövrieren der Kapsel 200 im Magen sind die oben aufgeführten Manöver M2 bis M4 notwendig. Dementsprechend muss die Spulenanordnung 100 des ersten Ausführungsbeispiels ein Magnetfeld B in beliebiger Richtung sowie die Gradientenfelder dBy I dy , dBy / dx und dBz / dy erzeugen. Im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel ist es demnach nicht notwendig, ein Gradientenfeld dBz / dx zu erzeugen. Auf die dritten Flächenspulen 11, 12 kann daher verzichtet werden, so dass im zweiten Ausführungsbeispiel nur zehn Einzelspulen 1-10, d.h. die erste 1 bis zehnte Spule 10, benötigt werden.
Zur Erzeugung der genannten Magnetfeldkomponenten und Gradientenfelder im zweiten Ausführungsbeispiel werden darüber hinaus nur sechs Leistungsverstärker benötigt: Die aus den
Einzelspulen 1 und 2, 5 und 6, 7 und 8 sowie 9 und 10 bestehenden vier Spulenpaare werden jeweils über einen gemeinsamen Leistungsverstärker versorgt und erzeugen die Magnetfeldkomponenten bzw. Gradientenfelder Bx, Bz, dBy / dx sowie dBz / dy . Die Einzelspulen 3 und 4 werden zur Erzeugung der Magnetfeldkomponente By und des Gradientenfeldes dB / dy mit unterschiedlichen Strömen und deswegen mit zwei einzelnen Leistungsverstärkern betrieben.
Da die Gradientenmatrix G wie oben beschrieben symmetrisch ist, gilt dBy / dx = SBx / dy . Anstelle der in der Figur 3a dargestellten Positionierung der Einzelspulen 7, 8 zur Erzeugung des Gradientenfeldes dBy / dx können die Einzelspulen 7, 8 wie in der Figur 3c gezeigt zur Erzeugung eines Gradienten- feldes OBx / dy gekreuzt zu den 9, 10 angeordnet werden. Das Spulenpaar 7, 8 wird dabei weiterhin über einen gemeinsamen Leistungsverstärker versorgt. Die Flächenspulen 7, 8 befinden sich nun in der y-z-Ebene, d.h. in x-Richtung an Positionen
x = 0. In z-Richtung sind die ersten Flächenspulen 7, 8 derart positioniert, dass ihre geometrischen Mittelpunkte bei z = 0 liegen.
Drittes Ausführungsbeispiel
Die Spulenanordnung 100 im dritten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen zur Führung der parallel zu ihrer Längsachse mag- netisierten Endoskopiekapsel 200 durch die Speiseröhre (Ö- sophagus bzw. Esophagus) , den Magen (Gaster) und den Zwölf- fingerdarm (Duodenum) des Patienten, d.h. für eine vollständige EGD-Untersuchung. Dementsprechend sind im dritten Ausführungsbeispiel sämtliche der oben angeführten Manöver Ml bis M5 zu realisieren.
Die Spulenanordnung 100 muss demnach derart ausgebildet sein, dass ein Magnetfeld B in beliebiger Richtung sowie Gradientenfelder dBy I dy , dBz /dz, dBy / dx und dBz / dy erzeugt werden können. Hierzu sind wie im zweiten Ausführungsbeispiel zehn Einzelspulen 1-10 notwendig. Im Unterschied zum zweiten Aus- führungsbeispiel werden jedoch sieben Leistungsverstärker benötigt: Die drei Spulenpaare bestehend aus der ersten 1 und der zweiten Spule 2, der siebten 7 und der achten Spule 8 sowie der neunten 9 und der zehnten Spule 10 werden jeweils ü- ber einen Leistungsverstärker betrieben und erzeugen die FeI- der bzw. Gradientenfelder Bx, dBy / dx sowie dBz / dy . Die dritte 3 und die vierte Spule 4 werden zur Erzeugung der Magnetfeldkomponente By und des Gradientenfeldes dBy / dy mit unterschiedlichen Strömen und deswegen mit zwei einzelnen Leistungsverstärkern betrieben. Genauso werden die Spulen 5 und 6 zur Erzeugung von Bz und dBz / dz mit zwei einzelnen Leistungsverstärkern betrieben.
Viertes Ausführungsbeispiel
In einem vierten Ausführungsbeispiel ist das magnetische Mo- ment des Permanentmagneten der Endoskopiekapsel 200 senkrecht zur Längsachse der Endoskopiekapsel 200 ausgerichtet.
Um wie im zweiten Ausführungsbeispiel eine Untersuchung des Magens durchzuführen, müssen die Manöver M2' bis M4' ausführbar sein, die an die oben beschriebenen Manövern M2 bis M4 angelehnt sind:
M2 ' : Bei Navigation der in vertikaler Richtung ausgerichteten Kapsel 200 an der Wasseroberfläche im Magen liegt das magnetische Moment m der Endoskopiekapsel in der x-z-Ebene. Um die Endoskopiekapsel in x- und/oder z-Richtung zu manövrie- ren, werden Gradientenfelder OBx / dx und δBz /dz benötigt.
M3' : Um im Magen die Position der Endoskopiekapsel 200 an der Wasseroberfläche zu halten oder um die Kapsel 200 in vertikaler Richtung zu bewegen, müssen Gradientenfelder dBy / dx und δBz / dy erzeugt werden. M4': Zur Drehung der Endoskopiekapsel 200 in eine bestimmte, beliebige Richtung r muss die Spulenanordnung 100 ein magnetisches Feld B parallel zur gewünschten Richtung r aufbauen.
Zusammenfassend werden demnach zur Magenuntersuchung mit ei- ner diametral magnetisierten Kapsel 200 die Magnetfeldkomponenten Bx, By, Bz sowie die Gradientenfelder OBx / dx , dBz /dz, dBy / dx und δBz / dy benötigt.
Zur Erzeugung dieser Felder kann wieder eine Spulenanordnung mit zehn Einzelspulen 1-10 wie in den Figuren 3a/b dargestellt verwendet werden, wobei die aus den Einzelspulen 3 und 4, 7 und 8 sowie 9 und 10 bestehenden drei Spulenpaare jeweils über einen gemeinsamen Leistungsverstärker versorgt werden, um die Felder bzw. Gradientenfelder By, dBy / dx sowie ÖBZ / dy zu erzeugen. Die Einzelspulen 1 und 2 werden zur Erzeugung der Magnetfeldkomponente Bx und des Gradientenfeldes OBx / dx mit unterschiedlichen Strömen und deswegen mit zwei einzelnen Leistungsverstärkern betrieben. Genauso werden die Einzelspulen 5 und 6 zur Erzeugung von Bz und <9Bz / dz mit zwei einzelnen Leistungsverstärkern betrieben. Es werden demnach sieben Leistungsverstärker benötigt.
Fünftes Ausführungsbeispiel
Die Spulenanordnung 100 eines fünften Ausführungsbeispiels ist identisch zur Spulenanordnung 100 des ersten Ausführungsbeispiels und umfasst zwölf Einzelspulen 1-12 (Figur 1) und acht Leistungsverstärker. Zur Verschaltung der Einzelspulen 1-12 und der Leistungsverstärker wird auf das erste Ausführungsbeispiel verwiesen. Wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, ist es mit der zwölf Einzelspulen 1-12 umfassenden Spulenanordnung 100 gemäß Figur 1 möglich, sämtliche acht magnetischen Freiheitsgrade zu erzeugen. Demnach können auch sämtliche im Zusammenhang mit der diametral magnetisierten Endoskopiekapsel 200 benötigten Manöver durchgeführt werden. Die Spulenanordnung 100 des ersten und des fünften Ausführungsbeispiels ist demnach universell für Endoskopiekapseln 200 einsetzbar, deren magnetisches Moment m parallel oder senkrecht zur Kapsellängsachse ausgerichtet ist. Für eine diametral magnetisierte Endoskopiekapsel 200 ergeben sich gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel aufgrund anderer zu erzeugender Kräfte und Drehmomente aller- dings Unterschiede in der Auslegung der Spulenanordnung 100 bezüglich der Bestromung der Einzelspulen und der Auslegung der Einzelspulen bspw. hinsichtlich der Amperewindungszahl.
Weitere Ausführungsformen Die Flächenspulen 7-12 können derart dimensioniert sein, dass sie vom Koordinatenursprung aus gesehen deutlich flacher als breit sind. Dabei bezieht sich das Merkmal „flach" am Beispiel der Flächenspule 7 in der Figur 4a auf die Dicke dF des leitenden Abschnitts, d.h. in x-Richtung gesehen auf die Aus- dehnung des innen (und des außen) liegenden leitenden Abschnitts. Das Merkmal „breit" beschreibt die Ausdehnung 1F des leitenden Abschnitts in y-Richtung. Für die Flächenspule 7 kann demnach so ausgelegt sein, dass gilt dF < IF- Die Flächenspule 8 kann identisch dimensioniert werden. Die übrigen Flächenspulen 9 und 10 bzw. 11 und 12 können genauso ausgebildet sein. Dabei müssen die für die verschiedenen Spulenpaare 7 und 8, 9 und 10 sowie ggf. 11 und 12 gewählten Bema- ßungen dF, IF nicht übereinstimmen.
Die Flächenspulen 7-12 können jeweils in mehrere einzelne Teilspulen aufgetrennt sein. Wieder am Beispiel der Flächenspule 7 der Figur 4a kann die in der x-z-Ebene liegende Flä- chenspule 7 in y-Richtung, d.h. in Richtung des auf der Querschnittsfläche der Spule 7 stehenden Normalenvektors, übereinander liegende Teilspulen 7a, 7b und 7c aufgetrennt werden, wie in der Figur 4b dargestellt. Die Flächenspule 8 wäre dementsprechend ebenfalls in Teilspulen 8a, 8b und 8c aufge- trennt (nicht dargestellt) . Vorzugsweise stimmen die Bemaßun- gen der Teilspulen 7a und 8a, 7b und 8b sowie 7c und 8c überein. Hierdurch wird vorteilhafterweise eine Homogenisierung des durch die Flächenspulen 7 und 8 erzeugbaren Feldgradienten dB / dx erreicht. Dabei kann zwischen zwei übereinander liegenden Spulen ein Zwischenraum in der Größenordnung von lern liegen. Dementsprechend können auch die übrigen Flächenspulen 9-12 in mehrere Teilspulen aufgetrennt werden mit der entsprechenden Homogenisierung ihrer Gradientenfelder. Die Auftrennung in mehr oder weniger Teilspulen als in der Figur 4b dargestellt ist ebenfalls denkbar.
Eine weitere Ausführungsform der Spulenanordnung 100 gemäß der Figur 5a bezieht sich lediglich auf die Sattelspulen 1-4. Die spezielle Ausgestaltung der Sattelspulen 1-4 kann die im Rahmen der im Vorfeld beschriebenen Ausführungsbeispiele enthaltenen Sattelspulen 1-4 ersetzen. Die Sattelspulen 1-4 können hinsichtlich des Raumwinkels α entlang des Umfangs der Mantelfläche unterschiedlich ausgebildet sein. Die erste Spule 1 und die zweite Spule 2 erstrecken sich entlang des Um- fangs der Mantelfläche jeweils über einen ersten Raumwinkel cxi, während sich die dritte Spule 3 und die vierte Spule 4 jeweils über einen zweiten Raumwinkel o<2 erstrecken. Um zum Einen das magnetische Feld By in y-Richtung und zum Anderen auch das Gradientenfeld dB / dy zu verstärken, werden die Raumwinkel c*2 der Sattelspulen 3 und 4 auf c*2 > 90° vergrößert. Vorzugsweise liegen die Raumwinkel jedoch im Bereich 90° < o<2 < 110°. Der erste Raumwinkel cxi der Sattelspulen 1 und 2 ist dann entsprechend zu verkleinern.
In der Figur 5b ist eine bevorzugte Ausführungsform der Sattelspule 4 gezeigt. Die übrigen Sattelspulen können dementsprechend dimensioniert sein. Die Sattelspule 4 ist flach ausgebildet, d.h. die Ausdehnung ds des leitenden Abschnitts in radialer Richtung kann kleiner sein als die Querausdehnung ls des leitenden Abschnitts in z.B. z-Richtung.
Die Figur 6 zeigt eine Ausführung der Ringspule 5, die in z- Richtung gesehen flach ausgeführt ist. Dies bedeutet, dass die Ausdehnung 1R in z-Richtung kleiner sein kann als die Stärke dR des Ringes, d.h. als die Ausdehnung dR der Ringspule 5 in radialer Richtung. Die Ringspule 6 kann identisch ausgebildet sein.
In einer weiteren Ausführungsform, die in der Figur 7 skizziert ist, werden die Flächenspulen 7, 8 und/oder 9, 10 räumlich näher an den Arbeitsraum A herangeführt. Dies hat den Vorteil, dass die den Nebendiagonalelementen der Gradienten- matrix G entsprechenden Gradientenfelder, im vorliegenden Fall insbesondere die Gradientenfelder dBy / dx und/oder δBz / dy , verstärkt werden, ohne dass leistungsfähigere Elektronik benötigt wird. Hierzu werden die Flächenspulen 7, 8 und/oder 9, 10 räumlich z.T. in die Sattelspulen integriert, so dass zumindest die radial innen liegenden leitenden Abschnitte der Flächenspulen 7, 8 und/oder 9, 10 näher am Arbeitsraum A liegen. Im Unterschied zu den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen befinden sich die Flächenspulen 7, 8 und/oder 9, 10 nun nicht mehr vollständig radial außerhalb der Mantelfläche des durch die Sattelspulen 1-4 gebildeten
Zylinders. Die Flächenspulen 7, 8 und/oder 9, 10 müssen hierfür entsprechend der Dimensionierung der Sattelspulen in z- Richtung verkürzt werden, was den zusätzlichen Vorteil mit sich bringen kann, dass das Gewicht der Flächenspulen 7, 8 und/oder 9, 10 reduziert wird.
Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele unterscheiden sich neben der Anzahl der zu verwendenden Einzelspulen, der
Kapselmagnetisierungsrichtung und dem Betreiben der Einzelspulen durch Leistungsverstärker als Spulenpaar oder einzeln auch darin, dass die konkreten Ausführungsformen hinsichtlich der Bemaßungen und des Leistungsbedarfs der Einzelspulen 1-10 bzw. 1-12 variieren können.
Bei den im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 3c gezeigten Ausführungsbeispielen mit gekreuzten Spulen kann jeweils eine der gekreuzten Spulen innerhalb der anderen Spule liegen, d.h. die innen liegende Spule muss entsprechend kleiner gestaltet werden als die außen liegende, umgebende Spule. Alternativ können die die leitenden Abschnitte überschneiden, d.h. dass sich am Schnittpunkt der Spulen die Leiterbahnen der beiden Spulen abwechseln.
Es wird darauf hingewiesen, dass die obige Definition des Koordinatensystems x,y,z willkürlich ist, insbesondere betreffend die Ausrichtung der x- und der y-Achse. Eine Drehung der Spulenanordnung 100 nach einem der oben beschriebenen Ausfüh- rungsbeispiele um einen beliebigen Drehwinkel um die Längsachse der Spulenanordnung, d.h. um die z-Achse des Koordinatensystems, wird nicht weiter beschrieben, ist aber ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Dies betrifft insbesondere das erste und das fünfte Ausführungsbeispiel sowie deren weitere Ausführungen, da mit diesen sämtliche magnetischen Freiheitsgrade erzeugbar sind. Eine Drehung der Spulenanordnung 100 um die z-Achse um bspw. 90° bringt eine Spulenanordnung 100' hervor, mit der ebenfalls sämtliche magnetischen Freiheitsgrade erzeugt werden können. Die Spulenanord- nung 100' wirkt demnach genauso wie die Spulenanordnung 100.
Alle beschriebenen Ausführungsbeispiele der Spulenanordnungen 100 enthalten vier Sattelspulen 1-4 und zwei Ringspulen 5, 6, die alle auf der Mantelfläche eines Zylinders mit kreisförmi- gern, in der Figur 8a schematisch dargestelltem Querschnitt liegen bzw. die Mantelfläche eines Kreiszylinders beschreiben. Alternativ kann dieser 6-Spulen-Zylinder aber auch einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen (Figu-
ren 8b, 8c) . Statt der vier Sattelspulen werden dann vier Flachspulen und statt der zwei Ringspulen werden dann zwei Rechteckspulen verwendet. Weiterhin kann der Querschnitt des Zylinders auch quadratisch oder rechteckig mit abgerundeten Ecken sein, wie in der Figur 8d angedeutet. Auch ein elliptischer (Figur 8e) oder ein unsymmetrischer Querschnitt (Figur 8f) , bspw. ein abgeplatteter Kreis, sind denkbar. Der Querschnitt des Zylinders wird durch die Formgebung der Einzelspulen 1-6 realisiert.
Falls eine Wasserkühlung von Einzelspulen benötigt wird, kann ein Kühlsystem über einen nicht bestromten, wasserdurchflos- senen Hohlleiter vorgesehen werden. Der Hohlleiter kann bei den Ringspulen 5, 6 als Wickellage außenseitig am Wickelpaket liegen und bevorzugt mit dem Wickelpaket vergossen sein. Bei den Sattelspulen 1-4 kann die Kühlleiter-Wickellage außen auf dem stromführenden Wickelpaket liegen. Bei den Flächenspulen 7-10 bzw. 7-12 wird vorteilhaft auf den Wickelkörper erst eine Hohlleiterlage gewickelt und darauf dann der stromführende Rechteckleiter.